Euphemismen, Oxymora und die Phänomenologie des Plauderns - !gewicht !ls count #

Nordsee-Einsatz: Bergungsteam findet Überlebende und setzt Suche nach Vermissten fort

Just Chatting

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Just Chatting

00:00:05 Oh, krass.

00:00:28 Wir haben ja ein Backbord seit dem Objekt. Einmal auf 12 Uhr und schräg ab, dann dahinter auch zwei Objekte. Es ist unsere Hoffnung, dass genau da jemand dranhängt und um Hilfe streit. Hat er noch einen Motor an? Scheiße.

Suche nach vermisstem Segler und möglicher Todesfall

00:01:07

00:01:07 Ein Segler ist losgefahren in der Nacht davor und ist nirgendwo angekommen und geht an sein Handy nicht ran. Und seine Frau und Freunde haben sich Sorgen gemacht. Wir suchen die Segeljagd Janne. Weißer Rumpf mit einem roten Streifen und einem roten Mast. Der war gestern Abend von Kühlungsborn unterwegs, ist er ausgelaufen. Jetzt haben sie eine Handyortung von ihm gemacht hier, Markrafenheide.

00:01:34 Die Information haben wir von der Polizei bekommen, dass eine Handyordnung stattgefunden hat und dass das Handy bei Magrafenheide vorm Strand irgendwo erkannt wird.

00:01:50 Die Strecke zwischen Kühlungsborne und Warnemünde ist zu kurz, dass er über Nacht eine Pause gemacht hat und es ist auch kein Hafen, den er hätte anlaufen können zwischendrin. Und im Zusammenhang mit der Handyortung in Richtung Osten ist dann relativ schnell klar, dass an dem Einsatz was dran ist und dass dem wirklich möglicherweise was passiert ist. Da ist irgendwas, die Polizei hat irgendwo eine Todesfront gemacht.

00:02:14 Das ist aber noch nicht dem zuzuordnen. Das heißt, wir suchen erst mal das Boot mit bei einer Person. Boots Hinterkühlungsborn wurde eine Person tot aus dem Wasser geboren. Wir wussten nicht, ob die zwei Geschichten miteinander zu tun haben, dadurch, dass die Person auch noch nicht identifiziert wurde. Also ich denke, im Moment suchen wir, wenn da ein Anker liegen, herrenloses Boot, vielleicht sogar Segel oben, keine Ahnung, mal sehen. Also wenn Sie es da geordnet haben, ist da einfach Anker liegen, sonst wäre er weggetrieben. Ich schätze, ja.

00:02:43 Oder er hat da gelegen und treibt dann in die Richtung. Wir gucken erstmal hier. Wenn wir natürlich hier nichts finden, dann müssen wir schauen, dass wir in die andere Richtung weiterkommen.

00:02:59 Das ist schon super Wetter auch hier. Ich war jetzt nicht in so vielen Einsätzen. Ich hatte bisher immer nur Havaristen oder irgendwelche Kiter meistens. Und das war jetzt das erste Mal, dass wir rausfahren und nicht genau wissen, wonach wir jetzt suchen und was uns da erwartet. Guckt mal, wenn ihr 20 Grad und dann so am Horizont lang macht. Also ich glaube, da sehe ich einen Segler.

00:03:27 Man weiß ja nicht, ob die Person ohnmächtig ist oder tot ist oder ob da überhaupt jemand drin ist, was da passiert ist. Da gehen einem viele Bilder durch den Kopf.

00:04:01 Der nächste Schritt, als wir das Boot gesehen haben, ist, dass der Kreuzer im Prinzip in Stimplei bleibt, weil das Boot so weit am Strand liegt, dass der Kreuzer selber nicht hinkommen kann. Das heißt für uns, wir müssen unser Tochterboot reinsetzen, da wir einen geringeren Tiefgang haben als wie der Große und dann besser rankommen.

00:04:32 Ich weiß nicht, als ich raus bin mit dem Tochterboot, ob ich da rankomme. Katja, guck mal hier wieder auf die Tiefen anzeigen. Ja, 1,6. Immer noch 1,6. Wir selbst müssen gucken, dass wir nicht auf Grund kommen.

00:05:02 Den Grund sehe ich noch nicht. Eins, drei. Den Grund sehe ich noch nicht. Der Einsatzauftrag ist ja im Moment noch so, dass wir davon ausgehen, dass auf dem Segelboot noch jemand ist. Und deshalb ist es jetzt erstmal die wichtige Aufgabe heranzukommen an das Boot und festzustellen, ob da noch jemand ist, der unsere Hilfe benötigt.

00:05:26 Willkommen. Grüße. Die Tür ist offen, aber kann dann sein. Gib mir Mühe.

00:06:03 Landseitig ist da auch schon die Wasserwacht von Magrafenheide zugegen, die dann auch über die Polizei alarmiert worden sind und dann am Strand lang gefahren sind. Aber der Segler setzt schon auf, ne?

Diskussion über Ausländerfeindlichkeit und Sicherheit in Deutschland

00:06:31

00:06:31 Man weiß nie, was da genau passiert ist. Bin ich hier willkommen? Hier ist jeder willkommen. Volkan, grüß dich. Du bist Ausländer. Warum sollst du nicht willkommen sein? Also wenn du in irgendeinen Stream gehst und einer sagt, du bist hier nicht willkommen, weil du ein Ausländer bist, dann ist dieser Mensch meiner Meinung nach auf Twitch nicht willkommen. Hallo Porta, begrüß dich. Das kann alles sein.

00:06:58 Weißt du, es gibt Deutsche und es gibt Ausländer. Das ist mir scheißegal. Es gibt Arschlöcher und keine Arschlöcher. Wichtiger Punkt ist, wenn du ein Arschloch bist, verpiss dich. Das ist der entscheidende Punkt. Das ist der entscheidende Punkt.

00:07:25 Ich habe kein schlechtes Bild von Ausländern. Überhaupt nicht. Auch nicht wegen der Politik. Null. Überhaupt nicht.

00:07:37 Und letztendlich kann die Politik auch nicht verhindern, ob ich oder du jemanden überfährst. Sind wir mal knallhart gesagt. Wenn einer von uns beiden oben die Sicherung durchbrennt und wir Scheiße bauen wollen, können wir Scheiße bauen. Das ist egal, aus welcher Muschi wir gepresst worden sind. So sieht es nämlich aus. Aber...

00:08:01 Zu sagen, ja, wir wollen mehr Sicherheit bieten, Pipapo. Ich sage ganz offen und ehrlich, ich fühle mich in diesem Land sicher. Ja, es passieren super viele Attacken um Pipapo. Und das Ganze ist, das ist damals auch so passiert. Nur damals haben wir das Ganze nicht mitbekommen. Heute kriegen wir alles mit, weil 30 Handys draufgerichtet sind. Zwei davon kennen den Täter, posten direkt den Instagram-Account, den Twitter-Account und, und, und, und.

00:08:29 Und die Leute können sich einfach viel besser vernetzen und können Scheiße planen. Und wenn Scheiße gemacht wird, sehen wir es häufiger. Und es entstehen viel mehr Videos und viel mehr Storys dadurch.

00:08:48 Und ganz ehrlich, ich sage ganz offen und ehrlich, ich fühle mich in dem Land sicher. Ich habe kein Problem, irgendwie was weiß ich, nachts vor die Tür zu gehen. Natürlich gibt es Bezirke, wo man nachts nicht rausgehen sollte. Ganz ehrlich.

00:09:06 Natürlich gibt es in Deutschland auch gewisse Brennpunkte, wo man nicht irgendwie nachts rausgehen sollte, wo sehr viele, wo Kriminalität am Start ist, irgendwelche Bahnhöfe und, und, und, und. Ja, ich bin noch ein Zwei-Meter-Mann. Mag sein. So, aber ich sage dir auch.

00:09:24 Und das ist meine Erfahrung aus dem Personenschutz, aus dem Security-Bereich, aber auch als ich als Türsteher gearbeitet habe. Die Leute, die jemanden auf die Fresse hauen wollen, die suchen sich nicht den 1,60 oder 1,70 oder 1,80 oder 1,90 Typen raus, sondern die wollen den 2-Meter-Typen legen. Das kann ich dir auch mal sagen.

00:09:47 So, und ja, es gibt Arschlöcher, die, was weiß ich, gierig sind und was weiß ich, irgendwelche Rentner überfallen und so. Die gab es aber auch schon damals. Damals waren es Deutsche. Siehst du noch ganz schön hier, was weiß ich, bei... Hier. So, hier siehst du noch den ganzen Scheiß. Oh, Vorsicht, Falle.

00:10:17 Na, hier. Komm, mach fertig. ... zu sagen, dass sie auch noch jedes Schmuckstück in einem Mais... ... mit unserem Jahresverein. Wissen Sie nicht, die Frau lange rumreden, hat noch nie viel gebracht. Tja. So, damals saßen da zwei Deutsche und haben dir erzählt, wie toll und wichtig das Thema Couch ist und dass sie das machen. Und heute sitzt da hier der... Wer war das bei Spiegel TV? Wer war das bei Spiegel TV? Moment.

00:10:51 Wie war das?

00:10:57 Hier, ein Go-Mann vor Gericht. Heute sitzt da halt ein Go-Mann auf der Couch und sagt, ja, ich repariere dir deine Dachrinne, gib mir mal 2000 Euro vorab. Damals war es halt der Hans Detlef, der es gemacht hat. Und nur weil da jetzt ein Go-Mann oder so ist, irgendwie da jetzt zu sagen, bla bla bla, wir müssen jetzt da über irgendwie, was weiß ich, keine Ahnung.

00:11:27 Es gibt halt einfach Arschlöcher. Und natürlich, klar, wenn du, was weiß ich, so viele Flüchtlinge, ich weiß nicht, wie viele Flüchtlinge wir aufgenommen haben, wie viele Flüchtlinge hat Deutschland aufgenommen?

00:11:53 Ja, auch krass. Finde ich auch krass. 2016 waren es 745.000 und in den letzten vier Jahren ungefähr das gleiche.

00:12:06 So, natürlich, wenn du diese Zahl nimmst, wenn du eine Million Menschen aufnimmst, natürlich sind da, was weiß ich, 5% Arschlöcher dabei. Natürlich sind da 5% Arschlöcher dabei. Ja, sollen wir aber deswegen die anderen 95% nicht aufnehmen? Und das ist halt ein falsches Denken meiner Meinung nach.

00:12:36 Wenn jemand Hilfe braucht, dafür zahle ich meine Steuern.

00:12:43 Dafür sind wir im Sozialstaat. Und wenn er die Hilfe wirklich benötigt, ist er herzlich willkommen. Die Leute, die das System verarschen, die sollen bestraft werden. Das Problem ist, die machen es aber so clever und unsere Bürokratie, unser Papier ist so langsam gegenüber das schnelebige Internet. Das ist das Problem. Und das hat keine Partei auf dem Schirm, sondern...

00:13:10 Weil das einfach viel zu tief verankert ist in unserer gesamten Demokratie und Bürokratie. Das ist unser Problem. Wir haben halt so eine tiefe Verankerung von den ganzen Scheißen. Wenn du halt irgendwie was machen willst, hast du halt Papierkram ohne Ende.

00:13:31 Und wir haben verschiedene Ebenen, wir haben Landespolizei, wir haben Bundespolizei, wo ein Hin und Her ist, ein Hin und Her geschrieben, was alles mit Papier passiert, was einfach Ewigkeiten dauert. Wir müssten einfach mal gucken, dass wir unser Land mehr digitalisieren. Und ganz ehrlich, dann machen wir doch eine Videoüberwachung.

00:13:57 Habe ich ein Problem damit, dass wenn ich auf der Straße Auto fahre oder wenn ich in die Altstadt gehe oder in die Stadt gehe, irgendwie einkaufen, dass eine Kamera mich beobachtet? Ich habe damit kein Problem. Viele haben damit ein Problem. Ja, meine Privatsphäre wird verletzt und irgend so ein Scheiß. Ey, sind wir mal ganz ehrlich, wenn du nichts zu verbergen hast, wenn die Daten dafür verwendet werden, um Kriminalität und...

00:14:23 Straftaten aufzudecken, finde ich das vollkommen in Ordnung. Wenn das verwendet wird, um irgendwie mein Kaufverhalten zu sehen und mich mit Werbung voll zu klatschen, das finde ich nicht okay. Aber wenn geguckt wird, ey, baue ich da gerade Scheiße, mache ich irgendwo einen Ladendiebstahl, habe ich ein Messer dabei oder irgendeine Waffe oder irgendeinen Scheiß und das wird so überwacht und kontrolliert, ey, 100%. 100%. Von mir aus kann komplett Deutschland mit einer dicken, fetten Kamera überwacht werden.

00:14:52 Sie können von mir aus hier reinfilmen, wie ich meine Freundin ficke. Ist mir doch egal, solange das nicht irgendwie gegen mich verwendet wird. In der Art und Weise, dass das Wasser sich, keine Ahnung, online gestellt wird und und und und.

00:15:14 Und sind wir mal ehrlich, viele Bereiche werden schon Video überwacht. Wenn du, was weiß ich, keine Ahnung, an eine Tankstelle fährst, ist alles Video überwacht. All die ganzen Bereiche. So, da stört sich auch keiner. Sagt keiner, oh nee, ich gehe aber nicht tanken wegen meiner Privatsphäre.

00:15:42 Also von daher, keine Ahnung. Wenn du mehr Sicherheit haben willst, musst du das halt machen. Das ist halt der Preis, den wir heutzutage haben. Und selbst wenn, siehst du doch, wie schwer Abschieben in Deutschland ist.

00:16:07 Ich mir rede, man redet es so lange gut, bis es einen selber trifft. Ich möchte nicht, dass mehr Leute aus meinem Land hierher kommen. Dafür sind die zu asozial. Und dafür sind meine Eltern nicht vor 37 Jahren nach Deutschland geflüchtet. Ganz einfach. Also du darfst das, aber die dürfen das nicht. Also deine Eltern durften das, aber die dürfen das nicht.

00:16:39 Wo ziehst du denn die Grenze? Wo ziehst du denn die Grenze, der König von Twitch? Also deine Eltern dürfen bleiben, aber die anderen nicht? Weil die sind ja asozial, aber deine Eltern nicht?

00:17:03 Weil du schreibst, ich möchte nicht, dass mehr Leute aus meinem Land hierher kommen, dafür sind die zu asozial. Also bist du selber asozial, auch deine Eltern sind asozial, weil die kommen ja aus dem Land, das ist ja die Allgemeinerung, die du machst. Und auch deine Eltern, also musst du auch weg. Das heißt, du machst dein Kreuz für deine eigene Ausreise. Weißt du, das Problem ist,

00:17:33 Das ist der Eisberg. Du siehst die Spitze des Eisberges, das ist das, was gezeigt wird. Das sind die bösen Ausländer, pipapo. Der Großteil des Eisbergs liegt aber unter Wasser, den du gar nicht siehst. Das sind die ganzen Korrekten, die dafür sorgen, dass, was weiß ich, keine Ahnung, deinen Eltern, wenn sie alt genug sind, der Arsch abgewischt wird, dass sie versorgt werden, dass sie gepflegt werden und und und und.

00:18:07 Ja. Aber wenn die Leute legal hier hinkommen und sich integrieren, wo ist denn das Problem? Und die sind auch, die fliehen ja auch. So, Zibo. Ja, Mann.

00:18:48 Und genau das ist der Punkt, was Unbesser schreibt. Stell dir einfach vor, jemand hätte sowas gesagt, als deine Eltern damals nach Deutschland kamen. So, und du schreibst, deine Eltern haben sich benommen. Die meisten benehmen sich auch. Nur du siehst die zwei Prozent, die sich nicht benehmen oder das eine Prozent, das sich nicht benimmt. Das siehst du.

00:19:20 Ich glaube nicht, dass es 2% sind. Weil wir reden gerade, wir haben gerade eben gesehen, dass eine Million Asylerträge, ich glaube nicht, dass 2% davon Scheiße bauen. Weil dann wäre wesentlich mehr los. Dann wäre wesentlich mehr los.

00:19:58 Wie voll sind denn die Knäste? Die Knäste. Er kriegt drei Knies. So, ich gehe in die Seen und rette. Ich habe keinen Bock auf so eine Diskussion wieder. Ich sage einfach, jeder, der Hilfe, Brauchhilfe sucht, ist willkommen. Dafür zahle ich meine Steuern und dafür zahle ich die Steuern gerne. Und wenn ich seine Steuern dafür zahlen möchte, dass anderen Leuten damit geholfen wird, der soll sich aus einem Sozialstaat einfach verpissen.

Bergung eines Segelboots und Diskussion über Abschiebungen

00:20:29

00:20:29 Akona für den Kasper. Jo, hört. Wir sind jetzt auf gleicher Höhe, wir sehen keinen. Wir kommen aber nicht rein, nur so dicht dran, dass ich hinten reinschauen kann. Der liegt schon mit dem Kiel auf dem Sand. Ja, das verstanden. Also Lage jetzt ist, die Polizei, die kommen erstmal nicht. Wir sollen, wenn das geht, das Boot hier wegnehmen und irgendwo einschleppen. Ja, gucken wir mal. Ich muss mal gucken, wie wir das hier machen. Leider muss wahrscheinlich ins Wasser.

00:20:57 Da wir ja noch nicht wissen, ob da jemand ist, ist es schon noch ein gewisser Zeitdruck, das jetzt so weit runter zu bekommen, dass wir mal reingucken können. Jawoll, schön rein!

00:21:32 So, und für die ganzen Leute, die sagen, ey, es müssen einfach die Leute abgeschoben werden. Wir haben die Tage, haben wir uns das angeschaut.

00:21:43 Und das kann ich euch wirklich nur ans Herz legen. Das ist vor fünf Tagen. Vom RBB ist das gekommen. Wo die Leute begleitet haben, die sich darum kümmern, dass Leute abgeschoben werden. Und wo man einfach mal sieht, wie viel Arbeit es ist, wo zwölf Leute 14 Tage arbeiten, um einen Menschen abzuschieben, der sogar auswandert, der sogar abgeschoben werden will.

00:22:13 der sogar abgeschoben werden will wo es nicht passiert wo ein kostenapparat passiert der wahnsinn ist wo eine abschiebung 25.000 euro gekostet hat und der typ hier der typ der will abgeschoben werden der sagt er will zurück danke dir er will zurück

00:22:40 Der hochkriminelle Tschetschene läuft wochenlang frei herum. Nachdem sich die Landesbehörden gegenseitig blockiert haben. So, und das ist das Problem. Die Landesbehörden, Bundespolizei, Landespolizei, die blockieren sich. Da wird gefickt. Das ist unsere Bürokratie. Der eine will das andere nicht machen und, und, und, und, und. Das ist unser Problem, was wir haben. Aber...

00:23:14 Ich will jetzt Seenotritter gucken. Weil du nicht so einfach auf das Boot kommst. Weil die mit dem Boot nicht da ranfahren konnten, Santa Diagonal. Die konnten da nicht ranfahren mit dem Boot. Und daher mussten sie durchs Wasser ran.

00:23:54 Ich fahre jetzt noch ein bisschen an, wenn Sie wissen, machst du hier einfach ein Kreuz drauf. Ich würde hier auch nicht im Wasser fahren. Noch nicht, noch nicht. Also mein Plan ist, das Boot aus dieser Gefährsituation rauszuholen, ein tieferes Wasser zu schleppen und dann seitlich zu gehen und einen an Bord zu geben. Ja, aber der ist ja hoch. Der ist hinten hoch, da kämmst du nicht hoch.

00:24:25 Hat er noch einen Motor an? Scheiße. Herr Kona, sagst du? Jo, ich höre. Ich habe das dumme Gefühl, der hat noch einen Motor an. Ja, das habe ich auch. Versuche ich mal hier ein bisschen zu erzählen. Die Wanderwacht, die kommen ja. Vielleicht kann da einer raufsteigen und den Motor auskuppeln. Das wäre eine super Idee.

00:24:59 Ich muss jetzt in dem Moment vermeiden, dass das Schiff mich überholt, vorne um mein Bug rumgeht, mit der Schleppleine, die ja fest ist. Oder, dass er hinten durchgeht und die Schleppleine lose wird und bei mir selber in den Propeller kommt. Wie schneller als wir? Aber wir kommen jetzt nicht mehr raus. Ich kann nur mit dem Boden nicht mehr da ranfahren, weil sonst mit unserer eigenen Leine ein Konflikt kommt.

00:25:28 Ja geil, ey. Ja, aber der Motor ist an. Die konnten nicht an Land ziehen, weil das hat ja dieses Schwert unten drunter.

00:25:46 Was natürlich ist, man reitet dann mit so einem Rodeo. Das Boot versucht immer zu überholen. Man muss es im Zaum halten.

00:26:15 Der hat seinen Ruder umgelegt.

00:26:32 Wir müssen schauen, dass in dem Moment, wo das Ruder umschlägt, dass das Segelboot nicht auf uns zufährt und dass wir dann auch mit dem Segelboot kollidieren.

00:27:03 Da merkst du aber, der ist gut am Ackern. Moin Steini. Es ist wichtig, dass die Wasserwacht kommt, um einfach dieses Szenarium zu beenden. Weil wir selber nicht in der Lage sind, auf das Siegelboot zu kommen. Vom Tochterboot aus.

00:27:29 Das größte Problem ist natürlich jetzt, dass wir mit dem unkontrollierbaren Segelboot im Schlepp des Tochterboots langsam Richtung Seeschifahrtsstraße driften und dann möglicherweise in den Verkehr vom Seekanal geraten. Auch geil.

00:28:06 Da ist aber auch Bock drauf, mit einem Zodiac in der Nordsee darüber zu wichsen bei 15 kmh oder so. Okay, das ging aber easy.

00:28:30 Ist der Motor oder was? Oder mit Schiff, so übernimmst du jetzt und hältst die Geschwindigkeit in Last. Machst dann das, was ich dir sage. Ich hoffe, er hat ja an Steuer gelassen, weil ich halt mit den Leinen gearbeitet habe. Also nicht, dass ich es ihr nicht zugetraut hätte, aber es war ein gewisses Gefahrenpotenzial drauf. Hast du mehr reinkoppelt? War Warnemünde? Ja, okay, kann auszählen.

00:29:00 Was soll ich das hier?

Eintreffen der Wasserwacht und Untersuchung des Segelboots

00:29:11

00:29:11 Also in dem Fall da ist der Kollege von der Wasserwacht übergestiegen auf das Schiff. Er sollte kontrollieren, unten die Kajüte, ob da noch jemand ist. Und er sollte auch so wenig wie möglich anfassen, weil wir ja die Nachricht auch kriegten, dass das eventuell ein Tatort ist. Auch mal krass, auch mal krass. Da musst du halt dann noch darauf achten, ob da irgendwie unter sich keine Ahnung, irgendein Mord passiert oder so ein Scheiß.

00:29:33 Ich hab mal kurz den Drucknamenausweis gesehen, dann hätten wir mal kurz raufgucken können, aber so gehe ich jetzt nicht rein. Ich würde auch nicht rein. Sein Handy steckt da noch. Ja, dadurch haben wir den geordnet. Genau, das ist auch zu sehen da. Da kam auch zwischendurch ein Anruf eben, als ihr ihn geschleppt habt. Da lag das Handy noch an Bord und alle persönliche Gegenstände waren noch an Bord. Die Person ist wahrscheinlich irgendwann...

00:29:58 aus dem Boot rausgefallen. Weil ich aber krass finde, auch mal dicke, fette Probs. Das Mädel ist 24 und macht das freiwillig, also ehrenamtlich. Finde ich auch krass. Und das Boot ist dann weiter gesegelt, dadurch, dass das Motor an war und der Autopilot auch.

00:30:19 Man hat kein schönes Gefühl, weil man weiß, dass da jemand verunglückt ist. Sag ich ganz ehrlich, wenn ich ein Kind hätte, hätte ich keinen Bock, dass sie bei Seenotrettung arbeitet. Weil wenn du rausfährst, ist die Kacke am Dampfen und dann ist auch die Kacke für dich am Dampfen.

00:30:40 Klar, einen trifft das auch, dass was passiert ist, aber man versucht wieder, sich auf den Job zu konzentrieren und man darf das ja nicht an sich ranlassen, denn es passiert oft bei solchen Einsätzen. Was ich auch sehr geil finde, ihre Latzhose geht oben bis unters Kinn. Absolut bis unters Kinn. Und wenn du die anderen siehst, die ja arbeiten, dann geht das Ding bis zum Bauchnabel.

00:31:12 Der 79 Jahre alte Schiffseigner ist bei Kühlungsborn Kreis Rostock tot im Wasser gefunden worden. Nichts zur Folge wollte der Mann alleine von Kühlungsborn nach Warnemünde singen. Polizei geht vor allem im Unglücksfall aus.

Einsatz auf der Nordsee: Suche nach Schiffbrüchigen nach Kollision

00:31:45

00:31:45 Wir erhielen morgens um 5. Morgens um 5 erhältst du ein Mayday, schwere Schiffskollision auf der Nordsee bei Helgoland. Da ist schon direkt, da warst du schon Moin. Den Einsatzbefehl von einer Kollision zweier Schiffe, zwölf Meilen südwestlich von Helgoland. Da war die ganze Lage noch relativ diffus. Wir wussten nicht genau, was passiert ist. Wir haben nur erstmal gehört, okay, macht euch mal bereit.

00:32:16 Bye.

00:32:26 Die Informationslage war sehr dünn. Wir haben nur mitbekommen, zwei Fahrzeuge sind kollidiert und es wurde dann gleich gesagt, es sind zwei Frachter. Wir haben dann relativ schnell die Information auch bekommen, das Fahrzeug ist schon nicht mehr da. Also es ist gesunken komplett und das sorgt immer auch noch für mehr Spannung in der Situation, weil die Seeleute halt schon explizit im Wasser sind und Hilfe direkt benötigen.

00:32:57 Da fährst du jetzt erstmal 50 Minuten hin. Position 54 Grad, 01. Äh, eigentlich wieder gut. Eigentlich. 0,5 Minuten Nord, 007 Grad, 38 Minuten Ost. Acht Personen und den Rest musst du dann nochmal wiederholen. Acht Personen waren auf dem Schiff. Kollisionspartner die Pulle Sie.

00:33:27 Sieht aber keine Person am Wasser, sieht gar nichts. Die Info war schon ziemlich heftig. Natürlich schluckt man dann erstmal, aber man geht dann ziemlich schnell natürlich in den Modus über, das Ganze fachlich zu handhaben und den Einsatz dann entsprechend abzuarbeiten.

00:33:55 Machst du mir dann mal eine Position rein? Oder sagst du mir einen Kurs? Kurs ist 2, 3, 4 Grad.

00:34:19 Moin. Einmal kurz zur Nachfrage. Wir haben einmal den Koalitionspartner, die Polizie. Und zur Frage, bei dem Expanding Square suchen wir nach Personen im Wasser, korrekt? Ja, genau. Auf dem Schiff waren acht Personen und nichts ist mehr zu sehen davon. Also wir sind unter 10 Grad Wassertemperatur, was ein Überleben im See unfassbar schwierig macht.

00:34:50 Umso schneller wir sind, umso größer sind die Wahrscheinlichkeiten, dass wir die Person zeitnah finden und auch retten können.

00:35:14 Wir müssen dann vor Ort die Lage erstmal koordinieren, bis größere Fahrzeuge vor Ort sind und dann das OSC übernehmen können. Ja. Krass scheiße. Also ich kann mal folgendes sagen. Ich habe, bevor ich auf die AIDA aufgestiegen bin,

Basic Safety Training für die Seefahrt und aktuelle Suchbedingungen

00:35:39

00:35:40 habe ich einen Kurs machen müssen in Rostock, im Hafenbecken von Rostock, wo wir das Ganze üben mussten.

00:36:11 Haben wir hier? Was haben wir hier? Das ist übersegend. Wo wir waren. So tief waren wir nicht drin.

00:36:41 Hier sind Hafentreppen, hier sind wir nicht. Auch nicht, viel zu zivilisiert. Auch nicht. Das Alk-Mobil.

00:37:14 Hast du das direkt? Ja, genau.

00:37:36 Ja genau, hier findet die Schulung statt. Hier ist dann noch so ein Brandcontainer. Hier gibt es diese Rettungsmöglichkeiten. Hier hast du dann diesen Brandcontainer. Ich glaube, das ist der Brandcontainer. Oder hier.

00:38:06 Und hier sind wir reingesprungen. Von dieser Mole. Ich glaube Mole nennt man das. Das springt sie jetzt ins Wasser. Dann muss sie hier rüber schwimmen. Dann muss sie wieder zurück schwimmen. Und die ganze Zeit so ein Sabralli machen. Und Übungen machen. Dankeschön.

00:38:30 Lernst dann halt mit diesen Rettungsbooten zu fahren. Teilkant, okay. Das ist Mode. Dann lernst du hier in so ein Ding rein zu rutschen. Hier ist so eine Rutsche, wo du da in so ein Teil reinrutscht. Und, und, und. Also du übst die ganze Scheiße da. Und ich habe das Ganze im Februar gemacht, oder Januar. Habe ich diesen Kurs gemacht.

00:39:00 Und damals war die Ostsee 2 Grad kalt. Und wir haben...

00:39:11 bestimmt anderthalb Stunden mit diesen Überlebensanzügen im Wasser bleiben müssen, was echt krass ist. Und jedes Mal, wenn hier irgendein Schiff vorbeifuhr, kamen die ganzen scheiß Wellen da rein. Ey, das war richtig krass. Dann ist der Willi, der Ausbilder, ist dann noch mit diesen Bötchen die ganze Zeit rumgefahren. Basic Safety Training Rostock.

00:39:53 Hier ist doch Willi, das seh ich doch, meinem linken Ohrchen. Ja hier. So, dann geht's da rein, wird ausgekugelt. Ja, das ist nicht Willi. Das ist Willi.

00:40:20 rein theoretisch hätte ich da auch stehen können und das geile ist sie hier die blonde hier vorne kenne ich die war bei mir auf dem schiff die hat mit mir das ist willi der leite die ganze scheiße super geiler typ

00:40:58 Das war das erste Mal, dass mir irgendwas gepasst hat. Da kommt so eine Rettungsboje.

00:41:29 Wir mussten springen. Und was machst du, um die Luft rauszulassen?

00:41:46 Als nächstes die Klinschaltung Dreiergruppen, Vierergruppen zusammen. Und dann muss, wenn ich das jetzt richtig habe, musst du dir den Vordermann quasi suchen und musst die Beine in die Arme einwinkeln und die Hände so fest, dass du die Füßchen hier hast, dass du halt so eine Reihe bildest.

00:42:26 Und jetzt macht der mal ein bisschen Welle da. Und dann liegst du mit deinem Kopf, liegst dann auf dem Bauch vom Vordermann.

00:42:57 Der macht Seegang. Der macht ihren Seegang. Und wir haben das bei 2 Grad Temperatur gemacht. Das war schon ordentlich. So, dann kommt diese Rettungsinsel.

00:43:12 Die ist aber falsch rum, die muss erstmal rumgedreht werden. Da musst du, hast du an der Seite hier, hast du dann so eine Leiter. Da musst du hochkrabbeln, was richtig anstrengend ist. Ja, nicht 15 Meter werden wie gestern, das stimmt. Da machst du gar nichts. Da machst du keine Rettungskette. Da betest du einfach, dass du überlebst. Da gehst du dann halt hier hoch und in der Mitte hast du dann ein Seil, daran musst du dich hochziehen. Da musst du dich hinstellen.

00:43:40 Und muss das Ding mit deinem Körpergewicht rumdrehen. Alter. So was. Also danach weiter, was er getan hat. So, das ist ja noch okay. Da reinkrabbeln ist schon ordentlich. Da reinkrabbeln ist schon ordentlich. Das ist ja die Leiter.

00:44:06 So, jetzt wird die rumgedreht und jetzt musst du da an dieser Strickleiter hochklettern. Und das muss jeder machen.

00:44:45 Das muss sich da hinstellen und muss dann an den Schnüren ziehen und sich nach hinten lehnen.

00:45:18 Sondern wir sind mit so einem Kran rausgeholt. Boah, es tut auch richtig Schweine weh. Ein wenig bewegen und so. Also bei mir tat es weh, weil einfach so viel Gewicht da unten runtergezogen hat.

00:45:43 Das muss halt jeder machen, der auf der AIDA arbeitet. Oder halt im... Ich weiß nicht, ob das in der Binnenschafferschifahrt auch so ist, ob die das machen müssen. Aber das musst du halt machen. Da musst du halt noch Feuer löschen und so. Das dauert insgesamt ein Wochenende. Aber ist schon krass, was du da erfährst und lernst. Das ist krass. Ich weiß nicht, ob Willi das noch macht, aber Hammer.

00:46:09 Das gibt es auch bei Mein Schiff. Also wenn du auf Mein Schiff arbeitest, brauchst du, wenn du im internationalen, also wenn du auf einem Kreuzfahrtschiff arbeitest, brauchst du das Basic Safety Training. Wenn du darauf arbeitest. Wenn du jetzt als Passagier darauf bist, natürlich nicht. Ja.

00:46:34 Also auch bei Mein Schiff, weil das ist, international ist das vorgeschrieben, dass wenn du im, was weiß ich, keine Ahnung, auf internationalen Gewässern oder so fährst, dass du das machst. Das ist hundertprozentig vorgeschrieben. Hundertprozentig. Ich könnte mal eben kurz gucken.

00:47:22 Für die beruflichen Stadt auf See gilt es als Sicherheitsgrundlehrgänge zu absolvieren, die laut Standards of Training, Certification and Watchkeeping for Sea Fears vorgeschrieben sind. Alle zukünftigen und befahrenen Seeleute,

00:47:51 Zehn Tage war das sogar. Alle Seefahrerinnen müssen entsprechend des SDCW-Übereinkommens in seiner momentan geltenden Fassung an den Trainingsmodulen teilgenommen haben. Also das ist Pflicht, dass du das gemacht hast.

00:48:24 Und da Leute zu finden, boah, das ist... Wo waren wir untergebracht? Das weiß ich nicht mehr. Es ist gerade eine schwarze Nacht. Wir haben Regenfall. Wir haben immer noch relativ starken Wind. Die See ist sehr aufgeraut, was das Suchen von Personen, kleinen Objekten im Wasser sehr stark erschwert. Das wird ein bisschen heavy zu manövrieren.

00:48:53 Wasser ist 1,50 Meter aus Südost, Wind 30 bis 35 Knoten aus Südost. Drift soll 1,00 relativ wechselnd sein. Was war das? Wind war 1,5 Meter Südost. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes die Suche der Stecknadel im Heuhaufen. Also ich reduziere jetzt die Fahrt.

00:49:19 Wir waren mit das erste größere Fahrzeug, was vor Ort eingetroffen ist. Das heißt, die Leitstelle See hat uns dann als erste Einheit vor Ort die Aufgabe des Einsatzleiters gegeben, damit wir schnellstmöglich alle weiteren eintreffenden Fahrzeuge sinnvoll in die Suche einbinden können. Sven, tauscht ihr mal Position? Gebiet ist noch nicht raus. Ne, wir haben kein Suchgebiet, wir fahren Expanding Square.

00:49:48 Die Wangerooge müsste jetzt gleich übernehmen müssen als OSC. Die Wangerooge ist in 15 Minuten vor Ort, die müssen wir jetzt gleich koordinieren. Expanding Squares ist ein bestimmtes Suchverwahren, in dem ich von einem Ausgangspunkt mich in sich erweiterten Quadraten von diesem Ausgangspunkt entferne. Also ich vergrößere ständig, indem ich sich vergrößerende Quadrate fahre, das Suchgebiet.

00:50:15 Das ist der Kollisionspartner.

00:50:19 Bei meinem Schiff ist das auch Vorschrift, aber wird an Bord eine beigebracht? Das ist was anderes. Santa Diagonal. Also tut mir leid, aber das muss was anderes sein. Also du kriegst auf dem Boot dieses Basic Safety Training. Das ist international, muss das so gelehrt werden. International. Und dann, wenn du auf das Schiff gehst, lernst du da noch die anderen Sachen, wo du halt dein IPM, dein Import Manning und so bekommst.

00:50:48 wo du dann halt deine Aufgabe bekommst zum Thema Evakuierung, pipapo, die dann halt nochmal intern andere Punkte zusätzlich dazufügen. Aber das, was dort ist, ist absoluter internationaler Standard, den du machen musst. Und dann kriegst du noch eine zusätzliche Sicherheitsunterweisung auf dem Schiff, wenn du auf meinem Schiff oder so bist. Also ich weiß nicht, ob du auf meinem Schiff gearbeitet hast, aber dann musst du das gemacht haben.

00:51:17 Und ich kenne auch bestimmt 20 Leute, die auf meinem Schiff waren, die das auch gemacht haben. Aber das wird nicht mal eben an Bord einem beigebracht. Weil du musst zum Beispiel dieses, was du gesehen hast mit dem Rettungsschiff,

00:51:48 Das, was du hier mit dem Schiff hast beispielsweise. Alleine das muss ja unterrichtet werden. Das gibt es auf Kreuzfahrtschiffen nicht, aber du musst es machen. Die hast du zum Beispiel hinten bei den...

00:52:14 Die hast du hinten bei den Frachtern und sowas. Du sitzt da rückkehrt drin, also das heißt du schießt zurück.

00:52:45 Also das ist egal, wo du bist. Genauso wie Feuerlöschen und so ein Scheiß. Du musst das Ding fahren.

00:53:09 Hier hast du diese Rutsche, wo du die Hand gegenhalten musst, diesen Schlauch, wo du dann halt in dieser Rettungsinsel landest. Landest dann hier unten in dieser Rettungsinsel, da musst du dich in gewissen Formationen aufsetzen. Das lernst du da alles. Also auch, ah scheiße, jetzt habe ich die Kacke gemacht.

00:53:49 Das wird ein bisschen heavy zu manövrieren. Es ist ein bestimmtes Suchverwahren, indem ich von einem Ausgangspunkt mich in sich erweitenden Quadraten von diesem Ausgangspunkt entferne. Also ich vergrößere ständig, indem ich sich vergrößerende Quadrate fahre, das Suchgebiet. Und ich habe überlegt, mich als Seku zu bewerben, also sprich als Security Officer auf der AIDA.

00:54:20 weil ich das eigentlich ganz interessant fand. Das wäre so die Alternative gewesen zu YouTube. Ist das der Kollisionspartner? Das Frachtschiff, ja.

Erfolgreiche und tragische Funde bei der Suche nach Schiffbrüchigen

00:54:40

00:54:40 Das Auffinden einer Person ist für mich ein Erfolg, der mich emotional in dem Moment aber nicht berührt. Weil der Einsatz an sich noch weitergeht und sich wahrscheinlich auch noch länger hinziehen wird.

00:55:10 Haben wir im Süden noch ein großes Fahrzeug mit Suchscheinwerfern? Das ist die Iona. Ist das denn ein Kreuzfahrtschiff?

00:55:22 Also beim Eintreffen on scene waren es bloß zwei, drei Fahrzeuge, aber es sind relativ schnell mehr geworden. Diese Fahrzeuge müssen halt schnell sinnvoll koordiniert werden. Den Überblick zu behalten ist ziemlich schwer, aber wir machen uns Lagebilder und da ist es halt wichtig, als Team gut zu funktionieren.

00:55:43 Weil dann würde ich die Sylti, die ist an der Ecke, würde ich sie da hinstecken, dann kann er nachher die Gruben hin. Und alle, die hier keine Objekte kontrollieren oder abwägen, die können sich dann an den Suchkurs halten. Und alles, was von den anderen Seiten jetzt kommt, kannst du an den entsprechenden. Rennig, fahr du mal erstmal in den Wind und mit kleinster Fahrt. Also die Situation an sich, die verschiedenen Schiffe, die zu Hilfe eilen, deren Ankunftszeit vor Ort.

00:56:11 Und das dann eben aufzunehmen, zu verarbeiten und strukturiert Suchverbände zu bilden, das ist das Schwierige. Ich wollte gerade sagen, warum haben die keine Wärmebildkameras überhaupt?

00:56:43 Klar, der Typ kühlt auch aus.

00:56:54 Gerade dann Objekte wie Reflektoren oder kleinere Objekte bzw. Personen dann im Wasser auszumachen, die immer wieder hinter den Wellenkammen verschwinden, man den Blickkontakt verliert und das über teilweise Minuten hinweg, das Objekt dann oder den Personen wieder auszumachen, ist unfassbar schwer und bedarf der suchenden Einheiten extrem viel Konzentration.

00:57:18 Wir haben ein Video damals gesehen bei diesem Basic Safety Training, wo die so ein Video gemacht haben von einer Person, die im Wasser war, bei Seegang. Und dann hieß es, du musst, wenn du den siehst, den Finger draufhalten und die ganze Zeit draufhalten, wo der ist. Und dann sagen, da ist er. Also nicht sagen, hey, da ist er. Weil sobald du dich rumgedreht hast, findest du den schon nicht mehr. Das ist so dermaßen krass.

00:57:47 Wir haben hier an Backbordseite ein Objekt. Das ist ein Rettungsfänger.

00:57:57 Ein Rettungsring hat halt eine sehr markante Farbe, dieses stechende Orange mit einem Reflektor dran oder mehreren Reflektoren dran, was das Scheinwerferlicht zurückwirft und halt direkt ins Auge sticht. Jetzt ist unsere Hoffnung, dass genau da jemand dranhängt. Versucht das Schiff jetzt stabil zu halten im Wasser? Einmal auf 12 Uhr und schräg ab dann dahinter auch. Zwei Objekte.

00:58:26 Dass sie keinen Funk haben, finde ich auch krass. Um da miteinander zu kommunizieren.

00:58:57 Man hat natürlich Hoffnung, man hat ja einen Auftrag, da sind Menschen in akuter Not und das sind Sie Leute wie wir auch und die schreien da draußen um Hilfe und wir suchen sie akut. Natürlich ist innerlich da, arbeitet da was, aber wir können in der Zeit uns oder in dem Moment nicht die Zeit nehmen, sondern müssen weitermachen.

00:59:36 Stell dir mal vor, du bist noch da im Wasser. Du bist einer, der noch überlebt, aber keine Kraft mehr hat.

00:59:50 Das Kreuzfahrtschiff ist jetzt vor Ort und dient uns im Nachgang als Rescue Facility, als Plattform, um beispielsweise Verletzte oder unterkühlte Personen zu versorgen. Stell dir mal vor, wie krass das sein muss, wenn du im Wasser da liegst, du siehst, da vorne ist das Licht, der Retter, aber du hast keine Energie, keine Kraft mehr, um irgendwie Hilfe zu rufen, was eh da sehr schwierig ist, oder da in die Pfeife zu blasen.

01:00:18 Oder alleine nur einen Arm zu heben oder dahin zu schwimmen. Oder einfach, was er sich so unterkühlt ist und das nur noch so wahrnimmt. Weil auf dem Kreuzfahrtschiff auch Ärzte an Bord sind, die wir momentan noch nicht vor Ort haben.

01:00:41 Ein Helikopter hat eine viel höhere Möglichkeit, sich schneller fortzubewegen. Das Sichtfeld ist in der Regel besser, ein höherer Augespunkt, dass man von oben auf das Wasser herabsehen kann. Der Winkel ist auch besser, dass Objekte hinter den Wellenkämmen wieder verschwinden. Das ist beim Helikopter auch gegeben, aber eher später und geringer.

01:01:15 Da ist glaube ich eine Rettungsinsel oder sowas.

01:01:26 Bei einer optischen Suche auf See muss ich mich ja die ganze Zeit konzentrieren. Und die ganze Zeit bewegt sich das Wasser. Das heißt nach einem Zeitraum fangen meine Augen an, meinem Gehirn Streiche zu spielen. Und man sieht verschiedene Dinge oder Halluzinationen. Also man muss zweimal hingucken ab einem gewissen Zeitpunkt, weil...

01:01:55 man einfach nicht mehr 100% in der Lage ist, Dinge wirklich zu sehen. Auf jeden Fall haben wir keine mehr. Was haben wir gefunden? Wackteile an der Steuerbordseite, Wackteile an der Backbordseite und halt Dieselöl. Die Lichter, die wir hatten? Das waren drei Rennungslinge ohne Person. Rennungslinge ohne Person.

01:02:26 Ja, alles klar Nordic, das ist verstanden. An eurer Position ein Rettungsring und eine Rettungsinsel, war das korrekt?

01:02:45 Man hat natürlich Hoffnung, weil die Suche endlich einmal zumindest erfolgreich ist.

01:03:20 Krass. Vor allem, dass sowas heutzutage noch passiert, das ist ja ein aktueller Fall. Gehen wir direkt rein. Ohne Scheiß.

01:03:43 Ehrgeiz, jemanden zu finden auf See, ist groß. Das Gebiet, in dem wir suchen, wird halt kontinuierlich größer. Zwischen ihrer Position und unserer Position, dort treiben diverse Wrackteile. Junge, der lebt noch.

01:04:24 Die Nordic ist ein relativ großer Notfallschlepper und ist mit uns in der Suche und hat jetzt eine Person ausgemacht.

01:04:56 Wir haben die Personen in unserem Beleitschaftsbrot und keine Lebenszeichen von der Person. Wir gehen davon aus, dass sie tot ist.

01:05:33 Dadurch lassen wir uns auf keinen Fall entmutigen. Es wird so lange weiter gemacht, auf professioneller fachlicher Ebene, bis die Wahrscheinlichkeit des Auffindens einer lebenden Person gen Null ging. An der Steuerbordseite haben wir das Wrack. Nochmal?

01:06:03 da vorne liegt das war ja das ist scheißegal gerade ob da wir kollidieren nicht

Bergung von Überlebenden und Fortsetzung der Suche

01:06:22

01:06:22 Das ist ein Objekt, was die Suchenden Einheiten, die Schiffe gefährdet, weil dieses Objekt sehr knapp an der Wasseroberfläche treibt, dass man mit dem Schiff drauf fährt und das eigene Schiff beschädigt in der Suche. Wenn sowas den Rumpf punktiert, kriegt man selber Wasser ins Schiff.

01:06:47 Eine Person im Wasser, jawoll. Eine Person ist am wünschen. Steuerbord raus.

01:07:13 Der Helikopter hat eine weitere Person im Wasser ausgemacht und ist schon dabei, die Person zu bergen, was auch wieder bei uns Hoffnung auslöst, weitere Personen ausfindig machen zu können.

01:07:35 So krass, ne? Der eine ist 1,5 Kilometer weg, der andere 1,46, der andere 1,06. Rescue 2-1, Rescue 2-1, Hermann Marwide. Rescue 2-1, wir haben einen an Bord. Steht das mit?

01:07:55 Eine Person lebend geborgen. Ja, Heli, genau. Iona ist das, ne? Der Kreuzfahrer. Dann bitte einmal Richtung Iona fliegen. Wir werden Sie anmelden, dass Sie eine Person abwünschen.

01:08:24 Rescue 21, wenn man mal wieder das verstanden, die Person kann nicht gewünscht werden, ist nicht wünschbar. Rescue 21 hat eine Person an Bord, aber die kann nicht gewünscht werden. Krass, kein nix.

01:08:41 Die Helikopter sind optimale Sucheinheiten und für uns wie ein Ass im Ärmel. Und in der Situation, den Helikopter wegzuschicken, war sehr schwer. Das ist halt auch Fakt. Am Anfang ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, noch jemanden lebend zu finden. Und dann so eine gute suchende Einheit zu verlieren, ist schwer.

01:09:08 Wir machen jetzt einmal kurz einen Break-Break, dass wir uns einmal Informationen sammeln. Ich habe jetzt momentan die Rescue 2-1, die auf dem Weg ist zum Festland, mit einer Person an Bord geborgen, lebend, stark unterkühlt. Genau, Nordic hat eine leblose Person. Dann haben wir jetzt drei von acht gefunden. Drei von acht. So ist auch meine Information stark. Wir haben ein neues Suchgebiet bekommen, habe ich mitbekommen.

01:09:35 Da sind wir jetzt. Das ist erstmal gleich einfliegen und dann werden wir uns die Einheiten nach ihrer Position hinzusehen aufteilen. Ich habe von genannter Position drei bis vier Meilen nach Süd. Das ist saumäßig groß. Kein Objekt vertreibt unter gleichen Voraussetzungen wie das andere. Sie driften auseinander quasi. Und je länger sich die Zeit voranschreitet, desto größer wird das Suchgebiet.

01:10:03 Ja, wir sind jetzt bei der Tierra Solo Nord. Kannst du mir noch ein weitermit sagen? Machen wir diese Kramer, hören wir mal wieder Standby.

01:10:23 Wir kommen jetzt hier von Osten in das Suchgebiet oder in die Unglücksstelle und wir warten darauf, dass wir jetzt eine Position bekommen von dem OSC, wo wir dann anfangen können mit der Suche. Wir suchen natürlich jetzt auch schon im Umfeld da, wo wir sind. Und damit wir uns in die Suche eingliedern können.

01:10:44 Grüß dich Anneliese Harbourn. Hier oben im Norden. Die kommt doch von da. Die kann gleich einmal durchfahren und dann kann sie sich hier oben an die Silt klemmen. Ja. 5, 4, March. Ja, hab ich per nix. Leider ja. Anneliese Kramer und Teil Defender Banguru. Die Nordic auf Kanal 06. Moin Alex, grüß dich.

01:11:14 Wir sind jetzt zusammen mit der Nordic zu einem Suchverband gemacht worden. Wir fahren jetzt mit der gleichen Geschwindigkeit, dem gleichen Kurs, ein gewisses Gebiet ab.

01:11:35 Wir fahren jetzt mit einem Abstand von einem Kabel. Das heißt, jeder hat eine Suchbreite nach links und rechts von ungefähr 90 Metern. Der Ehrgeiz, jemanden zu finden auf See, ist groß. Wenn Leute im Wasser sind, will man hin, will man helfen und will die Leute aus dem Wasser holen.

01:12:00 Ja, alles klar. Ist das eine Rettungsschette oder was ist das? Ein Rettungskarten? Schaut mal hin. Könnt ihr das sehen? Wo ist sie? Vorbei oder wo ist sie? Wo ist sie? Wo ist sie?

01:12:28 Rettungsinsel, die ist jetzt gerade aufgegangen. Wir sind gerade gegen eine Rettungsinsel gefahren und die hat sich selber aufgepustet, neu aufgepustet. Die ist ja verpackt an Bord und dafür dagegen gefahren sind, ist sie aufgeplatzt und hat sich selber ausgelöst. Und da sind natürlich keine Leute drin. Leider nicht, ist ja nun mal so.

01:12:53 Nach den ersten Stunden ist mir erst mal aufgefallen, dass ich nichts gegessen habe, nichts getrunken habe. Man merkt, dass man halt so ein paar Energielöcher hat, also dass man irgendwie kurz mal durchschnaufen muss und die ganze Zeit halt hochkonzentriert arbeitet. Aber ich trage in der Situation die Verantwortung, die volle Verantwortung.

01:13:19 Nicht nur für die Besatzung, sondern auch für die suchenden Einheiten und die Personen, die unsere Hilfe benötigen. Und in der Situation verlässt man nicht die Brücke.

01:13:52 Wir haben einen Lukendeckel ausfindig gemacht. Das ist ein Laderaumdeckel vom Frachtschiff. Und scheinbar hat sich darunter eine Luftblase gesammelt, die das große Teil an der Wasseroberfläche hält. Da kann tatsächlich auch jemand drauf sitzen oder sich daran festhalten. Das haben wir primär erstmal kontrolliert, ob das der Fall ist. Im Nachgang ist das aber tatsächlich auch ein Objekt, was die suchenden Einheiten, die Schiffe gefährdet.

01:14:22 Sprengung Sekunde, meine Frau Lau ruft an

01:15:58 Mayday, Sylt, Hermann Marwieder. Sylt, Hermann Marwieder ist verstanden.

01:16:26 Ja, Mute. Also, wir gucken die Doku noch zu Ende. Danach muss ich mit meiner Frau ihr Auto abholen, das hat heute TÜV bekommen. Die ist gerade mit meinem Auto unterwegs. Ich finde es krass, dass die da mit Telefonhörern hängen. Wenn ihr vorstellt, das ist ja ordentlich Seegang, muss ich mit einer festhalten und dann, ja, hallo. Finde ich total, weiß ich nicht. Dann haben wir die Ost-West-Eingrenzung von dem Trümmerfeld.

01:16:56 Zwischen ihrer Position und unserer Position, dort treiben diverse Wrackteile und Kraftstoff im Wasser. Bitte auch selbst Ausschau halten, um sich nicht selbst zu gefährden. Wir kriegen langsam etwas Tageslicht, aber nach wie vor haben wir eine geschlossene Wolkendecke. Andererseits kabelgebunden, genau, kann ich mal eben durch die Gegend fliegen, das stimmt auch. Wetter, viel Wind, aufgewühlte See macht die Suchbedingungen nicht viel besser.

01:17:28 Momentan bei den Wetterbedingungen ist es für mich schwerer, den Kurs zu halten und ich muss ein bisschen mehr agieren hier als die Nordic, die neben mir ist.

01:17:54 Die Nordic ist größer, hat wesentlich mehr Tiefgang, ist wesentlich schwerer und die liegt viel besser in der See als ich momentan. Nordic, Anneliese Kramer, wir waren das. Wir müssen auch gucken, dass wir unseren Kurs irgendwie hinkriegen hier. Wir sind auch am Schaukeln. Ja, alles klar. Vorschlag, haltet euch einfach östlich von uns. Dann sind wir in einer Reihe und dann fällt ihr einfach genau so mit, wie wir es machen. Aber der Südkurs ist ja kacke, weil du hast...

01:18:22 Das direkt von der Seite, ne? Bei dir ist das kein Thema, ne? Ja, das, äh, ich gebe auch nur die Aufgabe weiter von Hermann Marvillen. Ja, nee, nee, alles klar, dann, äh, du fährst ja dann in Süden und dann halten wir uns letztlich. Mit dem Hörer läuft man einfach besser, okay? Das hat auch schon seinen Sinn, jetzt diese See von der, von der Seite zu kriegen, weil eine Person, die auf dem, im Wasser ist.

01:18:46 Dicht mal auf dem Kamm und manchmal auch im Wellental. Also auf dem Wellenkamm und auf dem Wellental. Und wenn man da quer ran gucken kann, ist es manchmal sogar besser, als wenn man dagegen anguckt, weil er sonst verloren geht.

Verantwortung und Dynamik der Suche

01:19:10

01:19:10 Die Verantwortung eines OSC ist sehr hoch, weil alles, was man weitergibt von hier, was nach Bremen fließt und was eingespeist wird in deren Rechenprogramm, dass, wenn es falsch ist, kann die Person sich ganz woanders aufhalten als da, wo wir suchen. Als OSC hast du die Entscheidung über Leben und Tod.

01:19:40 Jetzt kippt auch wieder die Tide. Das heißt, der Strom läuft sehr stark wieder in die umgekehrte Richtung, macht uns das Suchen etwas leichter. Aber die Lage ist halt dynamisch und verändert halt auch den Drift wieder von Personen oder Objekten im Wasser. Das heißt, das Gebiet, in dem wir suchen, wird halt kontinuierlich größer. Die armen Leute, das Schlimme ist echt, du weißt nicht, was mit denen passiert ist. Ob die jetzt irgendwo runtergerutscht sind, bewusstlos waren, gestorben sind.

01:20:10 Oder ob die da einfach nur panisch irgendwo rumtreiben und die ganze Zeit Schiffe um sich herumfahren sehen.

01:20:21 Das heißt halt so krass, wenn du dir vorstellst, du stehst da im Wasser irgendwie, dass es sich 100 Meter, 200 Meter weiter oder 400 Meter, du siehst das Schiff. Wir machen Überlebenstrainings. Man weiß, wie es ist, im Wasser zu liegen und die Wellen über dem Kopf laufen oder dass man Gischt ins Gesicht bekommt, der kalte Wind, das kalte Wasser um einen herum. Wir üben ja auch selber auf See.

01:20:47 Also man kann sich das tatsächlich vorstellen, wie das den Personen da draußen geht und wie viel Kraft das braucht durchzuhalten, die Hoffnung nicht zu verlieren, dass da irgendwann doch einer kommt und einen sieht und einen rettet. 50 Quadratmeilen.

01:21:31 Momentan haben wir eine relativ ruhige Phase, weil die Suche gut eingelaufen ist. Wir sind jetzt schon auf dem zweiten Leck im Return Richtung Westen. Der Glücksfall wäre, dass wenn wir jetzt mit unserer engmaschigen Durchkämmung des Suchgebiets noch irgendwelche Personen ausmachen können.

Rettung und Informationsgewinnung

01:21:57

01:21:57 Rescue 22, Herr Mama wiederhört. Ja, wir haben jetzt eine Person vom Verunfall, den zweiten Kollisionspartner, und haben das Team an Bord und bringen die jetzt zu euch, einmal bereit machen zu sitzen. Ich sag Bescheid unten.

01:22:37 Dann einen Überlebenden von der Verity an Bord bekommen, was für uns natürlich auch eine gute Möglichkeit ist, Informationen einzuholen. Er kann uns natürlich schildern, was an Bord gewesen ist. Wie sieht das aus mit entsprechenden Rettungsmitteln, Kälteschutzeanzügen? Wo haben sich die Leute befunden?

01:23:03 Du bist okay? Du bist nicht verletzt? Du hast nur deine Knie, deine Lecks? Aber du kannst es? Du kannst es? Ja, du kannst es? Ja, du kannst es? Ja, du kannst es? Ja, du kannst es? Ja, du kannst es? Ja, du kannst es? Ja, du kannst es? Ja, du kannst es? Ja, ich kann es? Ja, ich kann es? Ja, ich kann es? Ja, ich kann es? Ja, ich kann es? Ja, ich kann es? Ja, ich kann es? Ja, ich kann es?

01:23:19 Wir waren acht Crewmembers, richtig? Alltogether, sieben Crewmembers, nicht acht. Sie sind mit, sie sind mit, zwei E-B, eine E-B-Cup, eine Ingenieur, sie sind alle. Alltogether, sieben, nicht acht, weil unsere erste Information war, dass wir acht Crewmembers zusammen waren.

01:23:48 Okay, okay. What was the condition at the moment? Most of the men were sleeping or on duty? Okay.

01:24:16 Ja, ja. Ja, ja. Ja, ja.

01:24:44 Okay, normal jackets, no live vest, no sailing live vest. It's hard to say and hard to answer. How long took it until the ship was sinking? Was it very quickly? Okay.

01:25:12 Ja. Ja. Ja.

01:25:41 Ihr seid hier. Alles ist okay. Ihr seid hier.

01:26:00 Krass, oder? Also, ich spreche nur von sieben. Er sagt, normal sind zwei auf Wache, also zwei auf Brücke. Der Rest war wohl schon wie Morgentrott. Aber er hat alle an Deck, weil er an Deck gerannt ist, mit Weste und Jacke. Er hätte alle anderen sechs gesehen. Das verringert ja schon die Wahrscheinlichkeit, dass sie unter Wasser eingeschlossen sind. Nicht ausgeschlossen, aber es verringert sie. Gucken.

01:26:26 mit welcher Panik er das für bare Münze jetzt auch sagen konnte, ob er wirklich alle gesehen hat. Ich würde nicht sagen, ob alle eine Beste anhatten oder so. Er hatte wohl eine oder hat sie noch gegriffen? Da wurde es ein bisschen schwierig. Aber ob die anderen jetzt eine anhatten?

Auswirkungen der fehlenden Rettungsmittel

01:26:48

01:26:48 Sehr wackelig. Das trifft einen sehr, weil diese schlimme Vermutung bestätigt wurde, dass die Personen tatsächlich alle im Schlafanzug oder im T-Shirt im Wasser treiben, bei diesem unter 10 Grad kalten Wasser.

01:27:08 Das macht die Situation für uns nur schwieriger, weil vorher in der ganzen Suche bei jedem Rettungsring, bei jeder Rettungsweste, die wir gefunden haben, keine Person war, bestätigte unsere Vermutung, dass die Personen leider keine Zeit hatten, ihr Rettungsmittel rechtzeitig anzulegen. Das bedeutet im wahrsten Sinne des Wortes, dass die Zeit uns aus den Händen gleitet. Junge, was meinst du, was der gerade...

01:27:37 mitmacht, wenn er auch noch, der ist gerade aus einem sinkenden Schiff entkommen, lag stundenlang im Wasser, hat das überlebt, ist komplett unterkühlt und liegt jetzt festgeschnallt auf einer Trage in einem Schiff, wie der sich fühlen muss, das arme Schwein.

01:28:03 Drei Personen geborgen. Wir haben Informationen, dass die Personen eventuell keine Rettungsmittel tragen, weder Weste noch Überlebensanzug. Das heißt, wir müssen auch nach etwas dünkleren Objekten Ausschau halten, normaler Kleidung und Overalls. Das ist momentan die Informationslage zu den Personen im Wasser.

01:28:34 Wenn man dann eine halbe Stunde im Wasser schwimmt, auch mit Kälteschutzanzug, wir machen das ja als Übung alle fünf Jahre, das ist so anstrengend, man ist kaputt. Und wenn ich jetzt gar keine Rettungsmittel habe, weder ein Kragen, eine Weste oder einen Eintauchanzug, Kälteschutzanzug, irgendwann verlässt mich auch der Mut, weiterzumachen und weiterzukämpfen. Weil man auch gar nicht mehr kann, weil man erschöpft ist.

Ende der Suche und Fazit

01:29:04

01:29:04 Der MTC hat uns mitgeteilt Fahrzeuge, die Sylt, Schillig, Zenit, Tide, Anneliese Kramer und die Gruben werden entlassen.

01:29:26 Es ist natürlich traurig, dass man nichts findet, aber man hat sein Bestes getan und in dem Moment kann man eigentlich nach Hause fahren.

01:29:41 Generell haben Schiffe je nach Größe oder Besatzungsstärke ja eine unterschiedliche Einsatzbereitschaft vor Ort. Wenn ich ein Wachenschiff habe, also eine Mannschaft, die durchgehend dort Wache macht auf diesem Schiff, hat man einfach irgendwann sein Einsatzlimit vom Zeitraum her erreicht. Die Menschen sind durch, angenommen sie sind zwölf Stunden an der Wache teil, die Verpflegung der Leute an Bord natürlich.

01:30:10 Und bei manchen situationsbedingt ist es dann auch der Treibstoffmangel. Zur Information verlassen werden uns jetzt am Ende des Lacks die Fahrzeuge Hermann Rudolf Mayer und die Nies Randers und die Jade. Diese Fahrzeuge werden dann eigenständig die Heimreise antreten. Wenn wir andere Fahrzeuge hier im Verband noch haben, die ihre Endurance erreicht haben, bitte einmal Meldung an die Hermann Marwede.

01:30:38 Dann werden wir die Fahrzeuge eventuell auch entlassen. Alle Fahrzeuge, die dann weiter an der Suche teilhaben werden, werden dann zusammen mit der Nordic und uns Richtung Norden verholen, in das neue Suchgebiet und dann da nochmal eine kleine Flächensuche abzuhalten. Aber wir haben jetzt gerade eben nochmal eine Großflächensuche von MHCC bekommen.

01:31:03 Und aus diesem Großflächenbereich haben wir uns jetzt nochmal den Hotspot rausgesucht, wo die höchste Wahrscheinlichkeit ist, dass da sich noch Personen oder Teile befinden können. Und die werden wir jetzt auf jeden Fall nochmal mit dem verbleibenden Suchverband absuchen, um halt auch den letzten Strohhelm noch zu ergreifen, in der Hoffnung, dass wir, wie gesagt, noch irgendwas finden.

01:31:38 Wahnsinn!

01:32:05 auch für dich in den drei minuten verlassen das nördliche ende dann wird die suche abgebrochen

01:32:20 Für Sie zur Information, wir werden das Lack jetzt noch zu Ende fahren. In sechs Minuten beenden wir den Suchauftrag. Aufgrund der Sea-State, die wir jetzt momentan haben und den Wetterbedingungen, haben wir uns dafür entschieden, jetzt leider an dieser Stelle die ganze Suche abzubrechen. Wir sind leider nicht erfolgreich gewesen bei den verbleibenden vier Personen. Dennoch konnten wir zwei Personen lebend bergen. Und wir wünschen dann jedem gute Heimkehr, sichere Heimkehr. Mach wieder auf.

01:32:55 Die vier Seemänner, die jetzt auf See bleiben werden. Ja, das tut schon irgendwo ziemlich weh. John Krasner, Benji, grüß dich.

01:33:41 Seenotretter zu sein ist für mich in jeglicher Lage Hilfe anbieten zu können in meinen Möglichkeiten. Aber wenn ich in so einer Situation dazu beitragen kann, dass zwei Seeleuten das Leben gerettet wird, dann ist das natürlich nochmal mehr Belohnung. Also das ist schon das höchste der Gefühle. Aus den Gründen bin ich Seenotretter.

01:34:07 Es ist natürlich schön, jemandem seinen zweiten Geburtstag zu schenken. Das ist mit Sicherheit ein Aspekt, der uns hilft, unseren Job zu machen.

01:34:48 Wir haben eine Meldung gekriegt, dass Segeljagd in der Elbmündung Pan Pan gefunkt hat. Achtung, Hilfe, Lebensgefahr. Das haben wir letztens gesehen. Könnte eventuell stürzen, irgendwo vielleicht bewusstlos in der Ecke liegen. Man weiß es nicht.

01:35:16 Das rauscht mir zu schnell durch. Und geil. Also, mega krasse Schnupsels hier. Saugus. Saugus. Der hat mich gestern geredet, der Roy. Checken wir mal die LKWs ab. Den muss ich heute mal... Da muss ich euch heute mal rüberwerfen. Ich komme aber gleich wieder.