FEIERTAG ABSCHAFFEN?
Gesellschaftliche Debatten: Zuckerfest, Discord-Drama, Nationalstolz und Extremismus

Die Sendung beleuchtet hitzige Debatten, darunter Unkenntnis über das Zuckerfest und ein Discord-Drama. Zudem werden Themen wie Alina Preußen, deutscher Nationalstolz, der Umgang mit Rechtsextremismus, soziale Ungleichheit und Klassendiskriminierung erörtert. Es geht um Kapitalismuskritik, Neoliberalismus und die Frage von Parallelgesellschaften.
Unkenntnis über das Zuckerfest und Statement zum Discord-Drama
00:22:30Es wird eingangs erwähnt, dass heute Zuckerfest ist, jedoch keine Ahnung besteht, was genau gefeiert wird. Es wird ein Statement zum Discord-Drama auf dem inoffiziellen PDL-Server gefordert. Es wird betont, dass ohne Kontext und Inhalt keine Stellungnahme erfolgen kann. Der inoffizielle PDL-Server wird als Kindergarten bezeichnet. Es wird kritisiert, dass einige Internetnutzer denken, ihre Aktionen hätten automatisch Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Es wird betont, dass man nichts von dem Drama mitbekommen hat und mehr Informationen benötigt, um ein Statement abgeben zu können. Die Forderung nach einem Statement wird als unsinnig abgetan, solange keine Details genannt werden. Es wird ironisch angemerkt, dass man erst wissen müsste, ob der Nachbar Lenin mag, um sich zum Thema zu äußern. Es wird empfohlen, Leninwerke zu lesen, um weiterzukommen. Es wird kurz auf die mögliche Wiedereinführung von V8-Motoren in der Formel 1 ab 2030 eingegangen und die Frage aufgeworfen, was auf dem inoffiziellen Discord-Server der PDL vorgefallen ist.
Diskussion um den inoffiziellen PDL-Discord-Server und Umgang mit Kritik
00:39:39Es wird über den Umgang mit Kritik und Provokationen auf dem inoffiziellen PDL-Discord-Server diskutiert. Der Streamer äußert sich verärgert darüber, dass Leute in seinem Namen Zoff machen und fordert eine Entschuldigung von denjenigen, die sich daneben benommen haben. Es wird klargestellt, dass der Raid auf den linken Server nicht vom Karl-Discord ausging, sondern von einzelnen Personen, die zufällig auch auf seinem Server sind. Es wird betont, dass man zunächst ein halbes Jahr zuhören sollte, bevor man sich einmischt, und dass es noch Aufklärungsarbeit zu leisten gibt, beispielsweise über preußische Kultur. Es wird humorvoll gedroht, dass es Konsequenzen hat, wenn jemand preußische Kultur nicht hochhält. Es wird ein Komitee des Mülleimers erwähnt, das sich für sein Verhalten entschuldigt hat, aber aufgefordert wird, sich direkt bei den Betroffenen zu entschuldigen. Es wird kritisiert, dass einige Leute 20 Minuten das kommunistische Manifest lesen und dann auf PDL-Servern Unsinn verbreiten.
Betrachtung von Alina Preußen und deutschem Nationalstolz
00:53:28Es wird ein Video über Alina Preußen angeschaut, die als Freundin und Kameradin bezeichnet wird, die preußische Kultur hochhält. Es wird spekuliert, ob es sich um eine Rechtsextremistin oder ein verwirrtes Kind handelt. Es wird festgestellt, dass Alina Preußen Deutschland liebt und sich an die Grenzen von 1871 hält. Es wird erwähnt, dass Updates von Joanne444 und Lina88 vorliegen, die sich gegen den Kanal verbünden. Es wird ironisch angemerkt, dass einige Leute lieber Weltartikel analysieren und auf inoffiziellen PDL-Discord-Servern unterwegs sind, anstatt gegen solche Bewegungen im Netz vorzugehen. Es wird die spannende Geschichte des Liedes erwähnt, das im Hintergrund läuft, insbesondere die Umdichtung der Edelweißpiraten. Es wird über Alina Preußens gewöhnungsbedürftige TikToks und ihre Deutschland-Klamotten diskutiert. Es wird betont, dass man stolz auf seine eigenen Taten sein sollte und dass es in Deutschland soziale Ungerechtigkeit gibt. Es wird gesagt, dass man sich nicht schämen sollte, deutsch zu sein, aber auch nicht ultra-cringe Nationalist sein sollte.
Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Betrachtung der Familie Ritter
01:13:28Es wird über den Fall von SS-Willi gesprochen, der den Streamer verklagt hat, weil er ihn als Nazi bezeichnet hat. Es wird die Geschichte der Weißen Rose erzählt, um an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu erinnern. Es wird kritisiert, dass eine fragwürdige Lernmethode angewendet wird. Es wird auf das Preußen DLC eingegangen und festgestellt, dass es im Gegensatz zum Deutschland-Banner steht. Es wird erklärt, dass Preußen der Endgegner von Demokratie ist und dass Friedrich Wilhelm IV. die Kaiserkrone abgelehnt hat, weil sie vom Pöbel kam. Es wird ironisch gefragt, wie man sowas gutheißen und feiern kann. Es wird die Familie Ritter thematisiert und die Frage aufgeworfen, wer von ihnen noch lebt. Es wird ein neues Ritter-Video angekündigt, in dem Insider auspacken. Es wird festgestellt, dass die Ritters zwar Rechtsextremisten waren, man sie aber trotzdem mochte. Es wird die Familienvita der Familie Ritter aus Köthen erwähnt und die schwierigen Lebensumstände der Familienmitglieder beleuchtet.
Andys Leben und Beziehung zu Nicole
01:27:13Andi und Nicole sind seit zwei Jahren zusammen, wobei Nicole derzeit wegen einer Knieverletzung im Krankenhaus behandelt wird. Andi betont Nicoles Wichtigkeit für ihn und bezeichnet sie als seinen 'Fels in der Brandung' und sein 'Lebenselixier'. Die beiden sind momentan ohne Wohnung und Andi erinnert sich an frühere Zeiten, als er noch ein Zimmer in der Augustenstraße hatte. Er äußert sich kritisch über die Gesellschaft und den systemischen Hass auf Obdachlose. Normalerweise sollte der menschliche Verstand da einsetzen und sagen, Moment mal, also eine Wohnung ist schon relativ wichtig, so fürs Menschsein. Da sollten wir schon irgendwie ansetzen und sagen, was können wir denn gesellschaftlich dagegen tun, dass Leute ohne Wohnung unterwegs sind. Sogar vor körperlichen Übergriffen ist Andy hier nicht sicher. Durch die Jacke haben sie mich angestochen. Aber er war besoffen und hat sich gemerkt. Hier siehst du ja den Strich. Das passiert übrigens häufiger als ihr denkt. Angriffe auf Wohnungslose, das ist gar keine Seltenheit. Und die Dunkelziffer ist einfach katastrophal. Ganz, ganz viele Wohnungslose sind auch in der Beschaffungskriminalität und haben Angst vor den staatlichen Behörden. Zu Recht haben sie Angst. Auch unser Gewaltmonopol ist jetzt nicht unbedingt unterstützend und solidarisch Wohnungslosen gegenüber, sondern eher kriminalisierend.
Beziehungsgeschichte und Ausstieg aus der Szene
01:34:23Nicole hatte Andy bei Stern TV gesehen und ihn über Facebook kontaktiert, woraufhin sie ein Paar wurden und zunächst in Köthen lebten. Nicole erzählt, dass sie anfangs von Andys zurückhaltender Art fasziniert war. Sie zog mit ihm zu ihren Eltern nach Bayern, doch es kam zum Streit, und sie wurden aus dem Haus gewiesen. Ihre Liebe zueinander blieb jedoch bestehen. Nicole hat sich Andys Namen tätowieren lassen und sie planten zu heiraten. Dies wird als ein Hauptgrund für den Ausstieg aus rechtsextremistischen Kreisen genannt – die Perspektive und die Erkenntnis, dass das Leben mehr als Hass zu bieten hat. Wenn sie stirbt, sterbe ich auch. Hey, sorry, aber wer sind die Ritters? Definitiv, 100%. Weil es gibt keinen anderen Menschen mehr. Meine Familie scheiße ich drauf. Yvonne, Carina, Alter, René, Christopher, Nurm, Alter, ich scheiße euch, Alter. Da gibt es immer Probleme. Interessiert mich nicht. Weißt du, wie ich meine? Meine Frau interessiert mich. Und sie ist mir wichtig, Alter. Und sie soll gesund werden, Alter. Ich sag zwar immer wieder zu ihm, komm, sag ich das, deine Schwester. Ja, ja. Mach halt, es ist trotzdem Familie und sowas halt. Und dafür muss man halt auch Rechte wie Menschen behandeln im persönlichen Umgang. Ja, dankeschön. Ich liebe es, dass am Wochenende, egal was ich sage, immer mindestens einer dabei kommt mit der Dünnstenmeinung.
Drogenvergangenheit und Suchtbekämpfung
01:38:52Andy kämpft seit vielen Jahren gegen seine Drogensucht und befindet sich derzeit auf dem Zug, um davon loszukommen. Nicole berichtet von ihren gemeinsamen Entzügen und dem tragischen Rückfall ihres verstorbenen Ehemanns, der an einer Überdosis Fentanyl starb. Sie verlor daraufhin den Kontakt zu ihrer Tochter. Andy war im Gegensatz zu seinen Brüdern kein starker Alkoholkonsument, hat sich aber inzwischen dem Alkohol zugewandt. Nicole ist seine größte Stütze. Es wird diskutiert, dass das Bild des suchtkranken Wohnungslosen nicht allen Betroffenen gerecht wird und dass die Gesellschaft eine kollektiv solidarische Bewusstheit entwickeln sollte. Wenn ein Obdachloser nach Geld fragt, dann hilft ihm das, wenn er dem Geld gibt. Aber wir erzählen halt, nee, der kauft sich damit nur Alkohol und das wird ja irgendwann in frühesten Kindheitstagen schon erzählt und deswegen gebt ihrem Obdachlosen nie Geld. Es wird betont, dass Suchterkrankung oft mit Problemverlagerung zu tun hat und dass Alkohol einer der am einfachsten zu erreichenden Rauschzustände ist. Als Lösungsansätze werden Entstigmatisierung, Entkriminalisierung von Konsum und Strafverfolgung der Netzwerke, die sich daran bereichern, genannt. In einer utopischen Welt wäre sogar die Legalisierung aller Substanzen denkbar.
Diskussion über Toleranz, Menschenfeindlichkeit und queere Themen
01:47:20Nachdem Nicole beinahe an einer Blutvergiftung gestorben wäre und im Koma lag, litt Andy sehr. Es wird über Menschenfeindlichkeit und Meinungsfreiheit diskutiert, insbesondere im Kontext von LGBTQ-Themen. Menschenfeindlichkeit ist keine Meinung. Ich glaube, das ist das, was sie zum Ausdruck bringen wollte. Wenn du dich hinstellst und wenn du sagst, nee, diese Menschen gibt es nicht oder diese Menschen sollten weniger Rechte haben oder diese Menschen sollten nicht existieren und so weiter und so fort, dann ist das natürlich keine Meinung. Du kannst LGBTQ auch eigentlich nicht verbieten, auch wenn es in vielen Ländern der Fall ist und auch wenn auch in Deutschland. viele Restriktionen in place sind, die sowas vermuten lassen würden, kannst du queere Menschen nicht verbieten, weil queer sein nichts mit einer bewussten Entscheidung von dir zu tun hat. Wenn du queer bist, wenn du außerhalb der heteronormativität lebst, dann bist du so geboren. Das bist du. Das ist genauso normal wie Menschen, die heteronormativ sind. Die sind nicht anders. Das ist keine Entscheidung, die sie treffen. Es wird betont, dass queere Menschen nicht aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden dürfen und dass die Ablehnung von Dingen außerhalb der Heteronormativität auf Unverständnis beruht. Es wird auch die Frage der Blutspende durch Homosexuelle angesprochen und kritisiert, dass die Frage nach Homosexualität übergriffig und schwulenfeindlich sei. Es liegt nicht am Analverkehr. Homosexuelle haben tendenziell mehr ungeschützten Sex. Weiß ich nicht, kann ich dir nicht sagen. Jetzt da...
Klassendiskriminierung und Armutsbekämpfung im Rechtssystem
02:21:00Die Kriminalisierung von Menschen aufgrund von Armut wird kritisiert, wobei betont wird, dass Personen, die sich beispielsweise keine Fahrkarte leisten können, nicht mit hohen Geldstrafen belegt werden sollten. Dies führe zu einer Armutsspirale und sei eine Form von Klassendiskriminierung. Es wird argumentiert, dass das Rechtssystem armutsfeindlich sei und primär der Machterhaltung diene, indem es armutsbetroffene Menschen kriminalisiere. Die Frage wird aufgeworfen, ob bestimmte Handlungen überhaupt als Straftaten gelten sollten, wie beispielsweise der Konsum von Drogen. Suchterkrankungen werden als ein Hauptgrund für Kriminalität genannt, und es wird hinterfragt, ob die Kriminalisierung von Betroffenen sinnvoll oder eine bewusste Diskriminierung darstellt. Beschaffungskriminalität wird ebenfalls als Problemfeld identifiziert, wobei betont wird, dass Lebensmitteldiebstahl oder Schwarzfahren keine Straftaten sein sollten und Haftstrafen aufgrund nicht bezahlter Strafen vermieden werden müssten. Abschließend wird die systemische Analyse des Rechtsstaats als Kapitalschutz gefordert, wobei Eigentum den höchsten Schutzstatus genieße und das System primär dem Systemerhalt diene.
Rechtsstaat als Kapitalschutz und Klassenjustiz
02:25:07Der Rechtsstaat wird als Instrument des Kapitalschutzes kritisiert, wobei Eigentum den höchsten Schutzstatus genießt. Es wird argumentiert, dass der Rechtsstaat in erster Linie dazu dient, die Arbeiterklasse zu disziplinieren und ruhigzustellen, wobei der Eindruck von Fairness und Gleichheit vor dem Gesetz erweckt werden soll. Die Realität sei jedoch eine Klassenjustiz, in der Reiche sich bessere Anwälte leisten und somit mehr erlauben können als Arme. Das gesamte System, einschließlich des Staatsapparats, diene dem Erhalt des Systems selbst. Die Frage wird aufgeworfen, warum Cum-Ex-Verbrechen in Milliardenhöhe ungestraft bleiben, während Leistungsbetrug von Arbeitslosen hart verfolgt wird. Diese Ungleichheiten seien bewusst und dienten der Disziplinierung der unterdrückten Klasse, wobei die Herrschenden sich dies gewollt erlauben dürften. Die Angst vor den Konsequenzen, wenn die Herrschenden bestraft würden, führe dazu, dass selbst normale Bürger sie schützen, ohne ihre Handlungen zu kennen oder zu verstehen. Deutsche Gefängnisse seien hauptsächlich mit Menschen aus der Arbeiterklasse und insbesondere mit Migrationshintergrund gefüllt, was die Klassendiskriminierung des Systems verdeutliche. Selbst innerhalb dieses Systems gebe es Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten, wie die ideologische Bevorteilung bestimmter Gruppen.
Kapitalismus vs. Feudalismus: Eine systemische Analyse
02:32:48Es wird diskutiert, ob der Kapitalismus eine Weiterentwicklung des Feudalismus darstellt. Der Streamer argumentiert, dass der Kapitalismus eher als eine extremere, grausamere Version des Feudalismus anzusehen ist, da es nicht einmal mehr um nachvollziehbare Dinge wie Gott geht, sondern ausschließlich um Besitz. Der Begriff Technofeudalismus wird in diesem Zusammenhang erwähnt, wobei Daten als das neue Kapital betrachtet werden. Es geht um die Verwaltung von Daten und ausgedachten Besitz, wie beispielsweise Cloud Capital von Amazon oder die digitale Infrastruktur Chinas. Europa wird als Verlierer in diesem System gesehen, da es sich von Amerika abhängig gemacht hat und keine eigene relevante Cloud-Capital-Infrastruktur besitzt. Der Streamer findet es grundsätzlich in Ordnung, Kapitalismus als Neofeudalismus zu bezeichnen, wenn dies zu mehr Klassenbewusstsein führt. Es wird betont, dass Kapitalismus schlimmer als Feudalismus ist, da er sich auf Steroiden weiterentwickelt hat. Der Streamer erklärt, dass es im Kapitalismus immer nur um Besitz geht und das menschliche Sein dadurch definiert wird, was der Mensch hat oder nicht hat. Im Feudalismus gehörte das Land einem von Gott geküssten König, während im Kapitalismus die Bourgeoisie durch die industrielle Revolution und effizientere Produktion mehr Reichtum anhäufen konnte als der Adel. Capital is King.
Kapitalismus: System oder Fehler?
02:47:53Der Streamer argumentiert, dass die extremen Auswüchse des Kapitalismus, wie der immense Reichtum von Personen wie Elon Musk, kein Fehler des Systems sind, sondern das System selbst. Diese Entwicklung sei bereits vor 150 Jahren vorhergesagt worden. Er findet den Begriff Neofeudalismus in diesem Kontext passend. Demokratie und Freiheit hätten nichts mit Kapitalismus zu tun, sondern seien im Gegenteil dessen Feind. Die Demokratisierung und Liberalisierung nach dem Zweiten Weltkrieg seien nicht dem Kapitalismus, sondern den Umständen nach dem Krieg und dem Marshallplan geschuldet. Der Kapitalismus verweigere eine ernsthafte Teilhabe an der Gesellschaft und zwinge die Menschen zur Unfreiheit, da sie sonst ihren Alltag nicht bestreiten könnten. Früher habe Land Herrschaft bedeutet, während es nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland eine soziale Mobilität gab, die es vielen ermöglichte, ein Stück Land zu erwerben. Heute tendiere man wieder zu zementierten Besitzverhältnissen. Der Streamer verweist auf Karl Marx, der bereits vor Jahren festgestellt habe, dass im Kapitalismus diejenigen, die über die Produktionsmittel verfügen, immer mehr davon anhäufen werden, was zu immer mehr Ungleichheit führt. Die erwartete Revolution sei jedoch ausgeblieben, da Kapitalisten und Staaten sich angepasst und das System künstlich am Leben erhalten hätten, beispielsweise durch Subventionen, Arbeitslosengeld und Krankenversicherungen. Das gesamte System hänge an einer Beatmungsmaschine und würde ohne diese künstlichen Maßnahmen zusammenbrechen.
Neoliberalismus, Abhängigkeit und Ungleichheit
03:14:14Neue Studien widerlegen die Wirksamkeit neoliberaler Ideen, die in den 70er Jahren unter Margaret Thatcher aufkamen und den Sozialstaat abbauten. Es entstand die Vorstellung, dass jeder die gleichen Chancen auf Marktzugang und Eigentumserwerb habe, was jedoch eine Lüge ist. Menschen sind systemisch abhängig, besonders von der besitzenden Klasse, und diese Abhängigkeit wird oft bis zum Äußersten verteidigt. Das System läuft Gefahr, so lange weiterzubestehen, bis sich immense Vermögen in einzelnen Händen konzentrieren. Die Ungleichheit kann niemals gerecht sein, da niemand das System, in das er hineingeboren wird, freiwillig wählt. Stattdessen dient der gesamte Machtapparat dem Systemerhalt, wodurch Veränderungen erschwert werden. Marktzugang und Eigentumserwerb sind ungleich verteilt, was durch Beispiele wie Elon Musk verdeutlicht wird. Viele Menschen bemerken unterbewusst, dass etwas schiefläuft, sind aber nicht wütend genug, um zu protestieren. Studien zeigen, dass die Zahl der armen Haushalte wächst, Abstiegsängste in der Mittelschicht zunehmen und Verteilungskämpfe oft zwischen den Ärmsten stattfinden, wie die Bürgergelddebatte zeigt. Das Kalkulationsproblem, eine frühe Negierung des Sozialismus, soll beweisen, dass Planwirtschaft nicht funktionieren kann, was jedoch widerlegt wurde, da nicht immer die Nachfrage das Angebot bestimmt. Statt Bürgergeld zu kürzen, sollten Niedriglöhne bekämpft werden, da Kapitalakkumulation zu immer größerer Konzentration führt und das System letztendlich nur mit Gewalt aufrechterhalten werden kann, wobei Gewalt viele Formen annimmt, von Inkasso-Unternehmen bis hin zu staatlicher Repression.
Vermögensungleichheit und Feudalismus-Checkliste
03:27:30Die OECD schätzt, dass es in Deutschland sechs Generationen dauern könnte, bis Nachkommen einkommensschwacher Familien das Durchschnittseinkommen erreichen. Daten aus dem Jahr 2020 zeigen, dass das oberste Prozent der Bevölkerung 35,3 Prozent des gesamten Vermögens in Deutschland besitzt, was die Ungleichheit fast so hoch wie in den USA macht. Es ist fragwürdig, dass wir ständig über Einkommen sprechen, während angehäufter Reichtum über Generationen hinweg entscheidend ist. Die Wall Street Korrespondentin der Zeit betont, dass der Turbo des Finanzkapitalismus die Reichen noch reicher macht. Es gibt einen wachsenden Riss zwischen Finanzmärkten und realer Wirtschaft. Elon Musk, obwohl oft als Genie dargestellt, profitierte von den Edelsteinminen seines Vaters. Die Financialization der Wirtschaft beschreibt, wie die Finanzindustrie relevanter wurde als produzierende Unternehmen. Wer Geld hat, bekommt automatisch mehr Geld, ohne etwas dafür tun zu müssen. Unternehmen wie Henkel kürzen Jobs und kaufen Aktien zurück, um den Kurs zu erhöhen, was hauptsächlich den wenigen Deutschen zugutekommt, die am Aktienmarkt investiert sind. DAX-Konzerne schütten Rekorddividenden aus, obwohl ihre Gewinne schrumpfen. Mit einer Million Euro Vermögen hat man bereits mehr Geld im Monat als der Durchschnittsdeutsche. Geld der Superreichen fließt nicht in die Realwirtschaft zurück, sondern bleibt im Finanzmarkt. Es gibt eine Verlagerung von unten nach oben, wobei die Armen verlieren und die Reichen gewinnen, ähnlich wie im Feudalismus. Die Ideologie der Reichen scheint zu wirken, was dazu führt, dass lieber nach unten getreten wird als nach oben.
Parallelgesellschaften, Tech-Feudalismus und Oligarchie
03:36:53Superreiche bauen sich mit eigenen Schulen und Clubs eine Parallelgesellschaft auf. Es braucht eine neue Art von Aufklärung, um zu verstehen, wie die Gesellschaft in einen Zustand geraten ist, der an Feudalismus erinnert. Zinseszinsen lassen Vermögen exponentiell wachsen. Unternehmen wie Apple, Facebook, Microsoft, Amazon und Alphabet setzen mehr Geld um als die meisten Länder der Erde, was an Cyberpunk erinnert. Diese Unternehmen leben von Monopolstellungen und dem Gewinner-bekommt-alles-Effekt. Der ehemalige griechische Finanzminister Janis Varoufakis nennt dies Tech-Feudalismus, bei dem die Nutzer durch ihre Anwesenheit und Mitwirkung das Feld beackern. Er sieht keinen Kapitalismus mehr, sondern Feudalismus, da diese Herren nicht nur die Märkte besitzen, sondern durch KI auch unsere Ideen und Kreativität. Einige der engsten Getreuen versuchen, den Staat so umzuformen, wie es ihnen passt, und höhlen dabei die Justiz aus. Eine Wissenschaftlerin aus Stanford betont, dass das Problem nicht die politischen und wirtschaftlichen Positionen der Milliardäre sind, sondern die Errichtung einer Oligarchie, in der großer Reichtum auch große Macht garantiert. Die Leitplanken, die uns bisher schützen, verfallen rapide, was auch schon unter Obama begann. Trump will Kryptogeld für strategische Reserve, was ein Wahlkampfgeschenk für seine kryptoaffine Bubble ist. Im Feudalismus waren Geld und Macht geeint, was nach dem Zweiten Weltkrieg anders werden sollte. Es besteht die Angst, dass das System in sich zusammenfällt, weil Macht und Besitz wieder vereint sind. Die parlamentarischen Vertreter arbeiten nicht im Interesse der Bevölkerung, sondern im Interesse der Machthabenden.
Aufklärung, Vermögensaufbau und Kritik an Kriegskrediten
03:53:08Es braucht Aufklärung und Bewusstsein, um zu verstehen, wie reich und mächtig einige wenige Menschen geworden sind und dass dies nicht im Sinne der Allgemeinheit sein kann. Im Osten Deutschlands war es immer klar, dass man sich selbst um seine Zukunft kümmern muss, da es nichts zu erben gibt. Bildung ist der Schlüssel, um aus dieser Situation herauszukommen. Die unabhängige SPD (USPD) sprach sich geschlossen gegen die Kriegskredite des Ersten Weltkriegs aus, während die SPD der nationalen Einigung zustimmte, was zur Trennung von Liebknecht, Luxemburg und Co. führte. Es ist eine unglaubliche Frechheit, dass im Bundesrat Linkspolitiker den Kriegskrediten und der Aufrüstung der Bundeswehr zugestimmt haben. Es ist wichtig, die Welt der Superreichen zu verstehen und selbst eine Chance zu haben, über Generationen Vermögen aufzubauen und sich aus dem Hamsterrad zu befreien. Man sollte sich nicht von der Neiddebatte einlullen lassen. Es geht nicht um den Geschäftsmann mit dem SUV oder den Arzt mit dem großen Haus, sondern um die superreichen Menschen, die so weit weg von unseren Vorstellungen von Reichtum sind, dass es nichts mit Neid zu tun haben kann. Es geht um die Frage, ob es richtig ist, dass einige Menschen so viel Reichtum und damit Macht über Gesellschaft, Länder und den globalen Rahmen vereinen können. Die Verteilungsdebatte destabilisiert die Gesellschaft. Es sollte nur die Unterscheidung zwischen denen geben, die für das, was sie tun, arbeiten, und denen, die für das, was sie haben, nicht arbeiten müssen. Der Streamer beendet den Stream und bedankt sich für die Teilnahme.