SO WIRD MAN RADIKAL
KP-Diskussion zur Transgeschlechtlichkeit: Eine kritische Analyse von dekarldent

Der Streamer dekarldent setzt sich mit einem KP-Beitrag zur Transgeschlechtlichkeit auseinander. Er lobt respektvolle Beschreibungen, kritisiert aber Vereinfachungen und Forderungen nach medizinischer Kontrolle. Er appelliert an die KP, den Text zu überdenken und transfeindliche Narrative zu vermeiden. Sein Kanal duldet keine Transfeindlichkeit.
Auseinandersetzung mit der KP-Diskussion zur Transgeschlechtlichkeit
00:30:30Der Streamer thematisiert einen Diskussionsbeitrag der Kommunistischen Partei (KP) Deutschlands zur Frauen- und Geschlechterfrage, insbesondere eine Passage zur Transgeschlechtlichkeit, die kontroverse Reaktionen hervorgerufen hat. Einige werfen der KP Transfeindlichkeit vor, während andere Kritiker zum Schweigen auffordern. Der Streamer möchte sich ein eigenes Bild machen, indem er den Text selbst analysiert und seine Gedanken dazu teilt. Er hat Passagen identifiziert, die er als positiv und solche, die er als kritisch einstuft. Er bietet an, seine Analyse mit der KP zu diskutieren und Betroffene für weitere Perspektiven zu vermitteln. Er betont, dass er lediglich seinen Beitrag leisten möchte und die Thematik für wichtig hält. Er lobt die KP für respektvolle Beschreibungen von Transgeschlechtlichkeit, die Anerkennung medizinischer und sozialer Bedürfnisse und die Ablehnung der Pathologisierung von Transmenschen. Er hebt hervor, dass die KP Geschlechtsinkongruenz nicht als psychische Krankheit einstuft und Transmenschen als genauso gesund wie Cis-Menschen betrachtet. Die kostenlose und sichere medizinische Versorgung von Transpersonen wird als Notwendigkeit in einer klassengerechten Gesellschaft gesehen, wobei Hürden abgebaut werden müssen. Die KP wendet sich gegen die Diskriminierung von Transpersonen, respektiert Transitionen und die Anrede mit selbstgewählten Namen und Pronomen. Dies wird als ideologisches Selbstverständnis und Mindestmaß an Respekt innerhalb der Organisation betrachtet. Die Anerkennung der Lebensrealität von Transmenschen, die überdurchschnittlich oft Opfer von Gewalt und Diskriminierung sind, sowie die Betonung der Klassensolidarität sind weitere wichtige Punkte. Transgeschlechtliche Angehörige der Arbeiterklasse werden als Klassenbrüder und -schwestern gesehen, mit denen gemeinsam für die Befreiung der Klasse gekämpft wird. Die Klassenfrage darf nicht vergessen werden, und der Kampf für Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung von queeren Menschen ist Teil des Klassenkampfes. Die Befreiung aller beginnt mit der Befreiung Einzelner, und Transmenschen müssen gleiche Rechte in einer sozialistischen Gesellschaft haben. Die Prüfung von Forderungen wird als sinnvoll erachtet, jedoch nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg, sondern mit ihnen zusammen.
Kritische Auseinandersetzung mit Aussagen der KP zur Transgeschlechtlichkeit
00:45:44Der Streamer kritisiert mehrere Aussagen der KP als transfeindlich. Er bemängelt die Vereinfachung des Phänomens der Transgeschlechtlichkeit und die Definition von Geschlecht als biologische Realität, die durch Transition nicht geändert werden könne. Er argumentiert, dass Geschlecht nicht ausschließlich mit biologischer Reproduktionsfunktion gleichgesetzt werden dürfe, da dies Transmenschen negiere und ihre Identität als weniger gültig darstelle. Dies reproduziere Transfeindlichkeit und erkenne Transfrauen nicht als Frauen und Transmänner nicht als Männer an. Des Weiteren kritisiert er die Aussage, dass eine Transfrau männlich und ein Transmann weiblich sozialisiert wurde, mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen. Er betont, dass Sozialisierung kein Argument sein sollte, um Transfrauen das Frausein abzusprechen, da dies von trans-exkludierenden Feministinnen (TERFs) genutzt werde. Geschlecht sei mehr als Sozialisierung, und Transfrauen sind Frauen und Transmänner sind Männer. Die Forderung nach strenger medizinischer Kontrolle und Relativierung von Selbstidentifikation wird ebenfalls als transfeindlich kritisiert, da sie gegen die Forderung nach Akzeptanz und Selbstbestimmung verstoße. Dies klinge nach einer regressiven Farce und ungleichen Behandlung von Transmenschen. Die Aussage, dass man sich in den bekannten queerfeministischen Verwendungsweisen nicht wiederfinde, deutet für den Streamer auf eine Abwertung des queeren Diskurses hin. Er kritisiert, dass in transfeindlichen Kreisen queere Konzepte wie Nicht-Binarität als Ideologie oder Modeerscheinung abgetan werden. Nicht-Binarität sei jedoch eine erstrebenswerte Geschlechterrolle in einer kommunistischen Gesellschaft, da Geschlechter soziale Konstrukte seien, die uns in unterdrückende Rollen drängen. Die Aussage, dass über die Ursachen und Entwicklung von Geschlechtsinkongruenz weiter geforscht werden müsse und dass gesellschaftlicher Druck eine Rolle spielen könne, wird als Unterstellung kritisiert, dass Transidentitäten gemacht oder gesellschaftlich induziert seien. Dies sei ein Argument, das von transfeindlichen Gruppen genutzt werde, um Transition als Trend darzustellen. Die statistische Auffälligkeit, dass die Häufigkeit von Transition von weiblich zu männlich nur langsam zur Häufigkeit von Transition von männlich zu weiblich aufgeschlossen hat und dass erstere im Schnitt in jüngerem Alter begonnen werden, wird ebenfalls als transfeindlich kritisiert, da sie Misstrauen gegenüber Transmännern oder Jugendlichen säen könne.
Appell an die Kommunistische Partei zur Überarbeitung des Textes
00:57:27Der Streamer betont, dass es falsch sei, die KP als transfeindliche Organisation zu bezeichnen und mit J.K. Rowling gleichzusetzen. Stattdessen sei es sinnvoller, Transfeindlichkeit in kommunistischen Kreisen offen zu kritisieren, zum Diskurs anzuregen und zur Weiterbildung zu appellieren. Er hofft, dass er gut darstellen konnte, warum die Aussagen der KP kritisch und transfeindlich sind und transfeindliche Narrative reproduzieren. Er wünscht sich, dass der Text überdacht wird, da er niemandem helfe. Er hält eine biologische Verengung des Geschlechterbegriffs, die Betonung der Sozialisierung, das Misstrauen gegenüber der Selbstbestimmung von Menschen, Gatekeeping-Tendenzen im medizinischen Bereich, die ständige Überprüfung von Transmenschen und die Skepsis gegenüber queeren Begriffen für falsch. Er kann nachvollziehen, wenn man kein großes Interesse hat, in queer-feministischen Kreisen selbst aktiv zu werden, da man von einer materialistischen Analyse abgebracht werden könne. Er betont jedoch, dass viele betroffene Menschen in der Lage sind, einen anspruchsvollen Diskurs über diese Themen zu führen und gute Aufklärung zu leisten. Er sieht es als Pflicht von kommunistischen Organisationen an, für eine diskriminierungsfreie, inkludierende sozialistische Gesellschaft und die Emanzipation von Menschen zu kämpfen, insbesondere für marginalisierte Gruppen, die unter den materialistischen Verhältnissen leiden. Wenn man über Klassenbefreiung spreche, dann spreche man auch über queere Menschen, die ebenso und noch dringlicher befreit werden müssen als alle anderen. Er wünscht sich, dass die KP den Text noch einmal überdenkt und Anpassungen vornimmt. Er betont, dass sein Kanal kein Platz für Transfeindlichkeit, Skepsis gegenüber Transidentität, Infragestellung von Selbstbestimmung oder humoristische Aufgreifung ist. Hier sind Transfrauen Frauen, Transmänner Männer und alle queeren Menschen Klassenbrüder und -schwestern. Er hat versucht, die Rede unterzubringen, obwohl er keine Zeit hatte und die Haare nicht gemacht hat. Er wollte in einem der größten kommunistischen Räume der Internetlandschaft die Kritik wahrnehmen und zeigen, dass er und die KP die Kritik hören und teilen. Nur weil die Partei Kommunistische Partei heißt, heißt das nicht, dass sie frei von Kritik ist oder dass man sie nicht kritisieren sollte. Ganz im Gegenteil, weil es die Kommunistische Partei ist, muss man sie kritisieren und man muss dazu aufrufen, eine progressive Gesellschaft für alle Menschen zu erkämpfen. Falls Vertreter der KP das Gespräch suchen, ist er bereit, betroffene Stimmen zu vermitteln oder selbst mitzudiskutieren, um Verbesserungen anzustreben.
Diskussion über Religion aus linker Perspektive
01:13:55Der Streamer diskutiert über Religion aus einer linken Perspektive und geht auf den Vorwurf ein, dass Linke per se anti-religiös seien. Er betont, dass er nicht gegen Glauben an sich sei, sondern dass Glaube Privatsache sei. Solange der Glaube das Leben besser mache, habe er kein Problem damit. Allerdings kritisiert er die machthungrigen hierarchischen Strukturen hinter jeder Religion, die es zu zerschlagen gelte. Im Sozialismus oder Kommunismus gelte es, die Instrumente der Macht und die hierarchischen Konstrukte hinter den Religionen abzuschaffen und den Glauben als solchen absterben zu lassen. In einer vollständig emanzipierten Gesellschaft sei Religion wie Rausch, also niemand sei mehr darauf angewiesen, sich die Realität schön zu saufen oder schön zu glauben, aber wenn man das trotzdem machen möchte, sei das in Ordnung. Er definiert Religion als einen durch Lehre und Satzung festgelegten Glauben und sein Bekenntnis, der meist von einer größeren Gemeinschaft angenommen wird. Religion sei Glaube, nicht Wissen. Er kritisiert Gruppierungen, die der Meinung sind, ihre Religion sei die einzig wahre und würde die Realität widerspiegeln. Sämtliche Formen von organisierter Religion seien ausgedacht. Er betont, dass jeder das Recht habe, zu glauben, was er wolle, aber er habe nicht das Recht, seinen Glauben anderen Menschen aufzudrängen. Glaube sei Privatsache und sobald man denke, andere sollten auch das glauben, was man glaubt, verletze man die Religionsfreiheit der anderen. Er könnte sogar eine Religion gründen, die Antichristentum oder Anti-Islam nenne und in jeder Situation für das genaue Gegenteil stehe wie die andere. Er betont, dass Religion geschaffen worden sei, um Herrschaftsverhältnisse zu legitimieren. Religion sei Opium des Volkes, also eine Ruhigstellung. Ein Volk, das daran glaube, dass ein gerechter und fairer Gott alles schon irgendwie richtig mache, stelle nicht in Frage, warum es derzeit in der Kacke ist. Er glaubt, dass man religiöse Strukturen auch in einer sozialistischen Gesellschaft nicht akzeptieren dürfe, wenn sie dafür sorgen, dass die Bevölkerung ruhiggestellt wird. Glaube gelange in die Köpfe der Menschen, weil man in eine Religion hineingeboren werde. Was immer irgendeine Religion sage, stehe nicht über dem Konzept der Religionsfreiheit. Wenn eine Religion sage, dass Menschen mit schwarzen Haaren böse Ungläubige seien, habe man trotzdem nicht das Recht, deswegen schwarzhaarige Menschen schlechter zu behandeln.
Religion, Macht und gesellschaftliche Kontrolle
01:24:14Es wird betont, dass Religion nicht den Glauben aufzwingen sollte, sondern die Freiheit des Einzelnen respektieren muss. Problematisch wird es, wenn Religionen sich ausbreiten und Mitglieder gewinnen, die ihre Religion als die einzig wahre ansehen und das Recht auf Verbreitung beanspruchen, was zu Konflikten wie Kreuzzügen oder dem Wirken des IS führt. Institutionelle Religionen nutzen Religion oft als Vorwand, um gesellschaftliche Macht zu erlangen und auszuüben, wie in der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen oder des russischen Zarenreiches deutlich wird. Es geht nicht um den Glauben selbst, sondern um die Beeinflussung und Kontrolle von Menschen unter dem Deckmantel der Religion. Lenin hat Religion nicht direkt verboten, sondern die kirchliche Macht gebrochen, was in der Erkämpfung einer Diktatur des Proletariats notwendig ist. Das Konzept der Ausbreitung findet sich auch in gemäßigten Institutionen wie der katholischen Kirche, was ein Problem darstellt, da verschiedene Gruppen an ihre persönlichen Märchen glauben und andere ablehnen. Der Einfluss der Religion auf die Politik, auch in Deutschland, ist nicht zu leugnen und sollte nicht gegeben sein. Religion sollte Privatsache sein und keinen Einfluss auf die Politik haben. Es wird zwischen privatem Glauben und institutioneller Religion unterschieden, wobei letztere in erster Linie auf Macht und Verbreitung ausgerichtet ist und in einer aufgeklärten Gesellschaft keinen Platz haben sollte. Religiöse Fanatiker, egal welcher Religion, dürfen keine Macht ausüben.
Religion als Coping-Mechanismus und Instrument der Unterdrückung
01:31:39Der Streamer diskutiert Marx' Aussage, dass Religion das Opium des Volkes sei, und interpretiert sie als einen Coping-Mechanismus für die schlechten Lebensbedingungen. Er argumentiert, dass Religion oft ein aufgezwungener Stock im Rad der Befreiung ist und nicht selbstbestimmt gewählt wird. Armutsbetroffene werden oft in Alkoholsucht getrieben, was als eine erwünschte Abhängigkeit des Systems gesehen wird. Religion lenkt von den realen Bedingungen ab, indem sie ein besseres Leben nach dem Tod verspricht, was dazu führt, dass die Menschen ihre aktuelle Ausbeutung akzeptieren. Kommunisten lehnen institutionelle Religion ab, da sie idealistischen Sichtweisen Macht verleiht und von realen Problemen ablenkt. Es gibt jedoch Beispiele für überzeugte Sozialisten, die gleichzeitig religiös waren, wie Martin Luther King Jr. und Albert Einstein. Kommunisten hassen nicht Religion, sondern wenn sie zu Fesseln wird, die Menschen in der Mine, auf dem Schlachtfeld oder im Großraumbüro gefangen hält. Persönlicher Glaube wird respektiert, solange er nicht zur Unterdrückung anderer verwendet wird. Der Streamer betont, dass er den persönlichen Glauben und die Spiritualität respektiert, solange sie nicht anderen aufgezwungen werden, um sie auf den eigenen Kurs zu bringen. Er belegt seine Argumentation mit dem historischen Materialismus und betont, dass er seine Ansichten belegen kann, anders als bei Religionen.
Kritik an Religion und die Bibel als Quelle von Hassrede
01:41:15Es wird argumentiert, dass Religion ein Instrument der unterdrückenden Macht und der herrschenden Klasse ist. Persönliche Betroffenheit sollte nicht die kritische Auseinandersetzung mit Religion verhindern. Der Streamer betont, dass er kein Wort gegen Gläubige gesagt habe, sondern lediglich die Institution Religion kritisiert. Er erklärt, dass er nicht an Jesus glaube, weil er dann Schwule töten müsste, was er ablehnt. Es wird auf Levitikus 20, 13 verwiesen, wo steht, dass Männer, die miteinander schlafen, des Todes sterben sollen. Die Bibel kann nicht einfach so auf Twitch vorgelesen werden, da sie Stellen enthält, die als Hassrede gelten könnten. Jesus sagt, dass er nicht Frieden, sondern das Schwert bringe und Familien spalte. Es wird kritisiert, dass Gläubige solche Stellen oft falsch interpretieren würden. Im Alten Testament wird dazu aufgerufen, Menschen zu töten, die andere Götter verehren und ganze Völker auszulöschen. Es wird auf die Gefahr hingewiesen, dass die Bibel als Rechtfertigung für Gewalt und Unterdrückung dienen kann, wenn sie dogmatisch interpretiert wird. Der Streamer betont, dass er als historischer Materialist solche Taten für real hält und nicht als bloße Metaphern abtut.
Der Tod von Fatma Hassona und die humanitäre Katastrophe in Gaza
01:49:02Der Streamer reagiert auf einen Bericht über den Tod der jungen Fotografin Fatma Hassona in Gaza, die bei einem israelischen Raketenangriff getötet wurde. Er kritisiert, dass der Bericht klar benennt, dass sie ermordet wurde und nicht nur Opfer des Krieges sei. Das Haus der Familie wurde durch zwei Raketen getroffen, was auf einen gezielten Angriff hindeutet. Das israelische Militär behauptet, ein Hamas-Terrorist sei das Ziel gewesen, aber es gibt keine Beweise dafür. Der Streamer kritisiert die üblichen Ausreden und Rechtfertigungen der IDF und betont, dass sie keine Beweise liefern, sondern ermorden. Er weist darauf hin, dass der Krieg nicht erst am 7. Oktober begann und dass Fatma sich nicht mit der Hamas solidarisiert hat. Es wird kritisiert, dass Familienmitglieder bestätigen müssen, dass eine junge Fotografin keine Hamas-Terroristin ist. Der Streamer betont, dass Kritik am Vorgehen Israels nichts mit Antisemitismus zu tun hat. Er kritisiert die Gleichgültigkeit gegenüber dem Tod von Zivilisten wie Fatma. Der Streamer betont, dass ihm die ethnische oder religiöse Zugehörigkeit bei der Bewertung von Völkermord egal ist und er jeden kritisiert, unabhängig von seiner Herkunft oder seinem Glauben. Er begrüßt jeden, der sich solidarisch hinter die palästinensische Bevölkerung stellt und den Völkermord kritisiert. Der Streamer betont, dass Fatmas Wunsch nach Frieden weiterlebt und dass Palästina in Freiheit leben wird. Er kritisiert, dass Israel Hilfslieferungen blockiert und Gaza abriegelt, was zu einer humanitären Katastrophe führt. Ärzte ohne Grenzen berichten von einer kollektiven Bestrafung der gesamten Bevölkerung. Die israelische Regierung macht keinen Hehl mehr aus ihren Zielen, den Gazastreifen zu besetzen und die Menschen zu vertreiben. Genozidforscher sehen in diesem Vorgehen Hinweise auf einen Völkermord. Der Streamer kritisiert, dass das Wort Völkermord zu einem juristischen Begriff verroht und dass rechtliche Verurteilungen oft zu spät kommen. Er betont, dass jeder, der den Völkermord rechtfertigt, für den Rest seines Lebens damit zurechtkommen muss. Er kritisiert die deutsche Bundesregierung, die Israel aufgefordert hat, Hilfe in den Gazastreifen zu lassen, aber sich nicht kritisch über den israelischen Regierungschef geäußert hat. Der Streamer betont, dass Regierung und Staatstragende, die den Völkermord mit ermöglichen, zur Rechenschaft gezogen werden müssen, da ansonsten das Völkerrecht obsolet sei. Er verweist auf Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Benjamin Netanyahu wegen möglicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Streamer zitiert Theodor Mehron, einen Überlebenden des Holocaust, der die Unterstützung des Internationalen Strafgerichtshofs fordert. Er schließt mit dem Wunsch nach Frieden, den Fatma Hassuna nicht mehr erleben wird.
Übergänge und Radikalisierung in rechtsextremen Netzwerken
02:26:28Die Grenzen zwischen verschiedenen rechtsextremen Gruppierungen sind oft fließend, da Mitglieder in mehreren Organisationen aktiv sind, was dem Netzwerkgedanken der Szene entspricht. Es gehe primär um die Gesinnung und Haltung, nicht um die Organisationszugehörigkeit. Auf Demonstrationen kommt es zu direkten Konfrontationen mit Neonazis, wobei Drohungen gegen Andersdenkende ausgesprochen werden, die bis zur Tötung reichen können. Ein Beispiel ist der Fall eines ehemaligen JN-Mitglieds, der an paramilitärischen Übungen teilnimmt und in Wehrmachtsuniform bei Feiern mit Kameraden zu sehen ist, wo ausländerfeindliche Parolen gerufen werden. Die Ökonomie spielt eine fundamentale Rolle bei der Radikalisierung, da in Krisenzeiten die horizontale Spaltung innerhalb der Gesellschaft leichter herbeizuführen ist als eine Spaltung von oben nach unten. Dies wird durch eine ausländerfeindliche Rhetorik in der Politik verstärkt, die Migration für gesellschaftliche Probleme verantwortlich macht. Die Medien übernehmen diese Narrative, was zu einer Salonfähigkeit von Ausländerfeindlichkeit führt, die von faschistischen Gruppen genutzt wird, um ihren Rassismus zu verbreiten. Die neue Rechte versuchte, Rassismus und Faschismus modern zu gestalten, doch dieser Anstrich bröckelt, da rechtes Gedankengut offener propagiert und rekrutiert werden kann.
Gewaltbereitschaft und Versagen des Staates
02:31:55Ein Vorfall, bei dem ein JN-Mitglied Kameraden verprügelt und NS-Gedenkstätten schändet, verdeutlicht die zunehmende Gewaltbereitschaft. Die Sorge um die Demokratie wächst, da ein Teil der Bevölkerung dieser kritisch gegenübersteht. Bei einer Wohnungsdurchsuchung eines Neonazis wird eine vollautomatische Maschinenpistole mit Munition gefunden, was die Gefahr des Rechtsterrorismus verdeutlicht. Die bürgerliche Herrschaft wird nicht als Hauptopfer der rechtsextremen Gewalt gesehen, sondern Marginalisierte und politische Gegner. Es wird kritisiert, dass sich Politiker mehr um ihre eigene Position sorgen, anstatt sich mit den Opfern zu solidarisieren. Die Bewaffnung von Neonazis wird als Ausdruck militanten Faschismus interpretiert. Die Normalisierung von Waffen in der Szene wird kritisiert, da es nicht überraschen sollte, dass Nazis Waffen befürworten. Die Radikalisierung führt zu offenerer Rekrutierung und größerem Anklang in der Bevölkerung.
Diskussion um Frauenbilder und Rollenbilder in der Gesellschaft
02:36:51Es wird eine ZDF-Reportage über unterschiedliche Frauenbilder diskutiert, insbesondere die Gegenüberstellung von 'Girlboss' und 'Treadwife'. Die Diskussion dreht sich um die Frage, welche Rolle Frauen in der Gesellschaft einnehmen sollen und welche Bilder von Weiblichkeit propagiert werden. Mara, eine Bauschreinerin, steht für ein modernes Frauenbild, das in der DDR und der Sowjetunion bereits Alltag war. Sie möchte durch Social Media mehr Frauen zum Handwerk bringen und betont, dass Handwerk Selbstbewusstsein gibt. Im Gegensatz dazu steht Caro, eine 'Treadwife', die sich als perfekte Hausfrau und Partnerin inszeniert und traditionelle Werte pflegt. Es wird kritisiert, dass solche Rollenbilder oft auf Ragebait abzielen und unrealistische Erwartungen schüren. Lea, eine Gründerin, die Frauen bei der Selbstständigkeit unterstützt, wird ebenfalls thematisiert. Es wird angemerkt, dass ihr Erfolg oft auf einem privilegierten Hintergrund basiert. Die Diskussionsteilnehmer äußern ihren Unmut über die Vereinnahmung feministischer Ideen durch kapitalistische Konzepte wie 'Girlboss Feminism'.
Gleichstellung auf dem Bau und traditionelle Rollenbilder
03:09:57Trotz Gleichstellung gibt es auf Baustellen immer noch Unterschiede zwischen den Geschlechtern, insbesondere in Bezug auf die Klosituation. Mara und ihr Kollege teilen sich die Aufgaben auf der Baustelle, wobei Mara sich besser mit Holz auskennt und Anweisungen gibt. Es herrscht ein respektvoller Umgang miteinander, auch wenn es mal Zankereien gibt. Die Klosituation auf Baustellen ist oft problematisch, da es keine Türen gibt und die Kollegen Rücksicht nehmen müssen. Der Alltag als Handwerkerin ist nicht immer glamourös, aber für Mara gibt es nichts Schöneres. Lea besucht eine Gründerin, die durch ihr Programm ihren Traum verwirklicht hat und nachhaltige Accessoires für Mensch und Hund verkauft. Die Community spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung und Vernetzung von Frauen in der Selbstständigkeit. Es wird über die Kommunikation von ungewöhnlichen sexuellen Praktiken diskutiert und betont, dass jeder selbst entscheiden soll, was er mag, solange es einvernehmlich ist. Lea definiert sich nicht nur über ihre Rolle als 'Boss-Girl', sondern auch über ihre ländliche Herkunft und ihren Freundeskreis. Sie kritisiert Pelz- und Lederträger und wünscht sich, eines Tages so weit zu sein, diese öffentlich anzufeinden.