Finally the big double Podcast Feature with @jack_the_generalist
Doppel-Podcast: Einblicke in Spieleentwicklung und Fluchtgeschichte mit Jack

Jack the Generalist spricht über seine Erfahrungen als syrischer Flüchtling und die Entwicklung von 'Path Out', einem Spiel, das seine Flucht vor dem Bürgerkrieg thematisiert. Er teilt seine Inspirationen, Mentoren und neuen Projekte. Im Gespräch wird die Bedeutung von Diversität in der Spielebranche hervorgehoben. Abschließend Einblicke in kommende Projekte.
Ankündigung des Doppel-Podcasts und Vorstellung von Jack the Generalist
00:04:13Der Stream beginnt mit der Ankündigung eines Doppel-Podcasts, bei dem Jack the Generalist interviewt wird. Die erste Stunde des Podcasts wird sich darauf konzentrieren, Jack zu seinem Werdegang zu befragen, wobei der Streamer seine Begeisterung darüber äußert, Jack endlich im Stream zu haben. Jack ist bekannt für sein Spiel 'Path Out' und seine Arbeit als VFX-Künstler. Im zweiten Teil des Podcasts wird Jack den Streamer interviewen, wobei es sich um ein lockeres Gespräch handeln soll. Vor dem eigentlichen Interview erfolgt ein Shoutout für Cech, einen anderen Streamer, der sich auf 'Let's Learn'-Inhalte konzentriert, ähnlich wie 'Let's Plays', aber mit Online-Kursen. Der Streamer betont, dass es sich um eine Session handelt, in der gemeinsam gelernt wird. Es wird hervorgehoben, dass der Stream eine Plattform für Diversität und Repräsentation sein soll, um Geschichten von unterrepräsentierten Menschen zu erzählen und Perspektiven zu erweitern. Der Streamer glaubt fest daran, dass Diversität in der Spielebranche entscheidend für den Erfolg ist und dass Ideen und Innovationen aus unterschiedlichen Hintergründen entstehen.
Jacks Hintergrund, Inspiration und der Weg zur Spieleentwicklung
00:05:37Jack the Generalist stellt sich als neugierige Person vor, die sich für verschiedene Bereiche der Spieleentwicklung und -kunst interessiert. Er ist 29 Jahre alt, ursprünglich aus Syrien und ein syrischer Flüchtling, der in Europa lebt. Sein Spiel 'Path Out' erzählt die Geschichte seiner Flucht vor dem Bürgerkrieg. Jack erzählt von seiner Kindheit in Syrien, geprägt von einer großen Familie und einem starken sozialen Leben, das sich durch den Krieg abrupt änderte. Spiele wurden für ihn zu einem Portal, um der Realität zu entfliehen, und er begann, sie als Medium zu sehen, das über Profit und Spaß hinausgeht und Botschaften vermitteln kann. Er spricht über Spiele, die ihm geholfen haben, Empathie zu entwickeln, insbesondere gegenüber People of Color. Ein Beispiel ist GTA San Andreas, das ihn trotz Stereotypen positiv beeinflusste. Er kritisiert jedoch, dass viele Spiele Araber negativ darstellen. Nach einer Nahtoderfahrung bei der Flucht nach Europa beschloss Jack, seinen Traum zu verfolgen und in die Spieleentwicklung einzusteigen. Er betont, wie wichtig es ist, unterrepräsentierten Menschen eine Stimme zu geben und dass Diversität in der Spielebranche unerlässlich ist.
Entstehung und Bedeutung von 'Path Out'
00:17:24Es folgt ein Gespräch über die Entstehung von 'Path Out', einem JRPG, das Jacks Geschichte der Flucht aus dem syrischen Bürgerkrieg erzählt. Das Spiel zeichnet sich durch seinen einfachen Stil und die menschliche Perspektive aus, wobei Jack selbst im Spiel kommentiert und dem Spieler das Gefühl gibt, eine reale Person zu spielen. Die Entwicklung begann mit einem Treffen mit den Leuten von Calza Creations, insbesondere Georg Hubmaier und Brian Main. Die Idee entstand als Witz bei einem Frühstück, aber Calza Creations sah das Potenzial, Spiele für kulturelle Botschaften zu nutzen. Jack war stark in die Konzeption und das Design des Spiels involviert, insbesondere bei der Integration seiner Kommentare. Nach der Veröffentlichung des Spiels war er an der Präsentation auf Events, PR und Marketing beteiligt. 'Path Out' erregte großes Medieninteresse, da es eines der wenigen Spiele war, das die Geschichte eines Flüchtlings erzählte. Der Streamer lobt das Spiel für seinen smarten Ansatz, die Pixel-Optik und Jacks Kommentare, die eine starke emotionale Wirkung erzeugen. Er betont, dass das Spiel kurz und zugänglich ist und ein wichtiges Thema aufgreift.
Inspiration, Mentoren und neue Projekte
00:26:44Jack spricht darüber, woher er seine Inspiration bezieht, hauptsächlich aus seinem eigenen Leben und den Erfahrungen, die er gemacht hat. Er betont die Bedeutung, sich selbst treu zu bleiben und sich von anderen Spielen inspirieren zu lassen, sowohl positiv als auch negativ. Ein wichtiger Aspekt in Jacks Leben sind Mentoren, insbesondere Brian Main, der ihm in schwierigen Zeiten zur Seite stand. Mentoren spielen eine entscheidende Rolle für Flüchtlinge, da sie Orientierung und Unterstützung bieten. Jack erzählt von seiner schwierigen Anfangszeit in Europa, wo er aufgrund seines Namens keine Arbeit finden konnte und in einem Schlachthof arbeitete. Diese Erfahrung prägte ihn negativ, insbesondere in Bezug auf die deutsche Sprache. Er betont, wie wichtig es ist, die richtigen Leute zu finden, die einen unterstützen. Rami Ismail, den er auf einem Event kennenlernte, wurde ebenfalls zu einer wichtigen Inspiration und später zu einem Kollegen. Jack arbeitet derzeit an einem neuen Projekt mit Rami zusammen und freut sich über die Zusammenarbeit. Abschließend wird Jacks Engagement auf YouTube und Twitch erwähnt, wo er über Spieleentwicklungsprozesse spricht und andere Entwickler inspiriert. Er selbst sieht sich noch nicht als Mentor, hofft aber, andere zu inspirieren.
Abschluss des ersten Teils und Ankündigung eines zweiten Podcasts
01:01:56Der erste Teil des Gesprächs neigt sich dem Ende zu, wobei die Diskussion über den Einstieg in Visual Effects und die Arbeit mit Rami als prägende Erfahrung hervorgehoben wird. Es wird die Notwendigkeit eines zweiten, längeren Gesprächs betont, da viele Themen noch nicht ausreichend behandelt wurden. Ein Buchprojekt von Jack wird erwähnt, dessen Veröffentlichung im Oktober geplant ist. Abschließend werden einige kurze Fragen zu Lieblingsspielen und -tools gestellt, bevor eine kurze Pause für eine Erfrischung angekündigt wird, um dann direkt in den zweiten Teil überzugehen. Dieser zweite Teil wird als ein anderes, separates Gespräch angekündigt, was die Vorfreude auf neue Themen und Einblicke weckt. Es wird eine virtuelle Applausrunde für die erste Aufnahme vorgeschlagen und die Rückkehr von Jack in einer zukünftigen Episode angekündigt.
Vorstellung von Johanna Pirka und ihrer Arbeit im Bereich Informatik und Spieleentwicklung
01:06:07Jack stellt Johanna Pirka als Gast vor, eine Professorin für Informatik in Graz und München, die sich mit der Verbindung von Informatik und Spieleentwicklung beschäftigt. Johanna erzählt von ihrem akademischen Werdegang und den Herausforderungen, denen sie sich als Frau in einem männerdominierten Feld stellen musste. Trotz anfänglicher Skepsis aus ihrem Umfeld entschied sie sich für ein Informatikstudium und entdeckte ihre Leidenschaft und ihr Talent in diesem Bereich. Sie berichtet von ihren frühen Erfahrungen mit Computern, insbesondere mit dem Spiel Prince of Persia auf dem DOS-Rechner ihres Vaters, was ihr Interesse an Technologie weckte. Später begann sie im Alter von 12-14 Jahren eigene Homepage-Projekte zu entwickeln, was damals aufgrund fehlender Tutorials eine besondere Herausforderung darstellte. Diese frühen Erfahrungen prägten ihren Weg und führten sie schließlich zum Studium der Informatik.
Entwicklung der Informatik-Ausbildung in Österreich und Bedeutung von Grundlagenwissen
01:10:40Es wird diskutiert, wie sich die Informatik-Ausbildung in Österreich verändert hat und wie wichtig es ist, mehr Informatik in den Schulen zu unterrichten. Obwohl der Zugang zu Technologie heute viel einfacher ist, fehlt oft das Hintergrundwissen, wie Systeme funktionieren. Es wird argumentiert, dass neben Medienbildung auch grundlegende Programmierkenntnisse vermittelt werden sollten, um ein besseres Verständnis der digitalen Welt zu ermöglichen. Johanna betont, dass sie in der Schule keine spezielle Informatik-Ausbildung erhalten hat, sondern sich vieles selbst beigebracht hat, unter anderem durch das Ausprobieren von Visual Basic. Sie kritisiert, dass das Wissen über die digitale Welt in der Schule oft zu kurz kommt, obwohl sie einen großen Teil unseres Lebens einnimmt. Es wird die Bedeutung von Magazinen und Disketten als frühe Ressourcen zum Erlernen von Programmierung und zum Experimentieren mit Spielen hervorgehoben.
Die Breite der Informatik und ihre Anwendung in verschiedenen Disziplinen
01:26:36Johanna erklärt, dass Informatik ein sehr breites Feld ist, das von der Mensch-Computer-Interaktion bis zur künstlichen Intelligenz reicht. Sie betont, dass Informatik in fast jeder Disziplin eingesetzt werden kann, um positive Auswirkungen zu erzielen, z.B. in der medizinischen Bilderkennung oder bei der automatischen Erkennung von toxischem Verhalten in Videospielen. Die Forschungsgruppe, die sie in Graz leitet, untersucht, wie Spieleentwicklung und Informatik für verschiedene Nachhaltigkeitsziele der UN eingesetzt werden können. Es werden Beispiele genannt, wie Spiele zur Energiebildung, zur Aufklärung über das Mikrobiom oder zur Vermittlung von Wissen über Ausbildungsberufe eingesetzt werden können. VR wird als ein wichtiges Werkzeug für Bildung und Forschung hervorgehoben, insbesondere für die Durchführung von Physikexperimenten in einer sicheren und kostengünstigen Umgebung. Das Projekt Maroon, ein virtuelles Physiklabor, dasExperimente im Webbrowser ermöglicht, wird vorgestellt.
Die Pandora-Box der KI: Chancen, Gefahren und die Notwendigkeit eines differenzierten Verständnisses
01:38:57Die Diskussion dreht sich um die Gefahren und ethischen Fragen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz (KI). Johanna äußert Bedenken hinsichtlich der weit verbreiteten Angst vor KI, die oft auf einem mangelnden Verständnis der Materie beruht. Sie betont, dass generative KI nur ein kleiner Teil des gesamten KI-Bereichs ist und dass es wichtig ist, die ethischen Aspekte, wie z.B. die Rechte an den verwendeten Daten, zu diskutieren. Es wird hervorgehoben, dass KI nicht nur eine Bedrohung darstellt, sondern auch viele positive Möglichkeiten bietet, z.B. die Steigerung von Kreativität und Produktivität. Johanna plädiert für eine stärkere Förderung der KI-Forschung in Europa, um die Abhängigkeit von den USA und China zu verringern. Sie betont die Notwendigkeit, die Funktionsweise von KI-Modellen zu verstehen, um ihre Ergebnisse kritisch bewerten und Fehler erkennen zu können. Abschließend wird die Bedeutung von Computer Science Education hervorgehoben, um ein fundiertes Verständnis für die Technologie zu schaffen und die Potenziale und Probleme von KI besser einschätzen zu können.
KI als Werkzeug zur Wissenserweiterung und die Bedeutung von kritischem Denken
01:55:04Es wird erörtert, wie KI als Werkzeug zur Wissenserweiterung genutzt werden kann, z.B. durch die Analyse von Dokumentationen und das Auffinden von Alternativen in Open-Source-Programmen. Es wird jedoch auch auf die Gefahr hingewiesen, dass KI-generierte Antworten nicht immer korrekt sind und kritisch hinterfragt werden müssen. Die Voreingenommenheit (Bias) von KI-Modellen, die auf historischen Daten basieren, wird als Problem thematisiert. Johanna betont, dass es wichtig ist, sich mit der Funktionsweise von KI auseinanderzusetzen, um ihre Ergebnisse richtig interpretieren und Fehler erkennen zu können. Sie plädiert für eine frühe Informatik-Ausbildung, um ein grundlegendes Verständnis für die Technologie zu schaffen und die Fähigkeit zu entwickeln, KI-Systeme kritisch zu hinterfragen. Es wird hervorgehoben, dass KI-Modelle oft auf Wahrscheinlichkeiten basieren und daher zu "Halluzinationen" neigen können, d.h. falsche oder irrelevante Informationen liefern.
Abschlussworte und Verabschiedung
01:59:01Zum Ende des Gesprächs fasst Johanna ihre neutrale Haltung zum Thema KI zusammen und betont die Notwendigkeit, die Chancen und Risiken gemeinsam zu verstehen. Sie verweist auf die vielen positiven Möglichkeiten, aber auch auf die ethischen Bedenken und potenziellen Jobverluste. Johanna lädt die Zuschauer ein, ihre Tiny Lectures auf Twitch und YouTube zu verfolgen, wo sie über verschiedene Themen der Informatik spricht. Jack bedankt sich bei Johanna für das Gespräch und verspricht, alle Links zu ihren Kanälen in der Beschreibung zu hinterlegen. Zum Schluss verabschieden sich Jack und Johanna von den Zuschauern und laden zur Diskussion in den Kommentaren ein. Jack gibt noch einen Shoutout an seinen Kanal und verabschiedet sich dann endgültig.