eSport Events in Deutschland 2025 – Das Jahr der großen Turniere! | kicker eSport Talk
kickerEsport - 27.02.25 18:28 - 01:41:06 - 1.545 - Twitch
Überblick über eSport-Events und die Rolle von Content Creatorn
Der Talk beginnt mit einer Vorstellung der Gäste: Arthur, ein Content Creator mit Fokus auf Gaming, und Bianca, Betreiberin eines Trading-Card-Stores (Keep7) und Eventveranstalterin. Diskutiert werden die zahlreichen Gaming- und Nerd-Events in Deutschland, darunter Polaris, Cactus, Gamescom, Elbenwald Festival, RetroCon, MagicCon, Disney Locale Challenge, Bergisch Masters und Intel Extreme Masters. Arthur, der sich selbst als "Weltrekordhalter im Events mitnehmen" bezeichnet, betont die Vielzahl an Veranstaltungen. Bianca bestätigt, dass gefühlt jedes Wochenende etwas stattfindet, insbesondere im Bereich der Trading Card Games (TCG). Die Gesprächsteilnehmer beleuchten die Entwicklung der Nerd-Events in Deutschland, die besonders nach Corona einen Boom erlebt haben. Bianca erwähnt die Gamescom LAN als Beispiel, wo erstmals der TCG-Bereich integriert wurde, was auf großes Interesse stieß. Es wird die Frage aufgeworfen, wie sich TCGs und Videospiele verknüpfen lassen, wobei TCGs derzeit eine ähnliche Phase durchlaufen wie Videospiele vor 15-20 Jahren.
Verknüpfung von LAN-Partys und TCG-Events
Arthur und Bianca diskutieren über die Gamescom LAN und die dortige Trennung von LAN- und TCG-Bereichen. Arthur kritisiert die Notwendigkeit separater Tickets und wünscht sich eine stärkere Integration, um die Hürden für Besucher zu senken. Bianca ergänzt, dass es aus Versicherungsgründen sinnvoll gewesen wäre, LAN-Besucher in den TCG-Bereich zu lassen, um ihnen eine Abwechslung zum Bildschirm zu bieten. Beide betonen die Überschneidungen zwischen TCG-Spielern und Gamern und plädieren für eine stärkere Zusammenführung beider Welten, beispielsweise durch das Anbieten von Brettspielen. Bianca berichtet von ihrem PUBG-Team, den Headshot Helgas, die bei einem Turnier erfolgreich waren. Sie und Arthur wünschen sich mehr Verknüpfung zwischen den Bereichen, da TCGs oft Videospielmechaniken in Kartenform abbilden. Arthur schildert seine Vorstellung von einer gemeinsamen Halle, in der Besucher zwangsläufig am TCG-Bereich vorbeikommen und sich die Spiele zeigen lassen können. Bianca betont das Potenzial, das im TCG-Hobby steckt, da es Videospielen und E-Sport nahesteht.
Die Rolle von Content Creatorn und Communitys bei Events
Es wird erörtert, welche Rolle Content Creator für den Erfolg von Events spielen. Bianca betont, dass Creator, auch wenn sie nicht riesig sind, Leute anziehen und ein starkes Community-Feeling erzeugen. Sie hebt hervor, dass TCG-Creator oft viel Liebe in ihr Hobby stecken und nahbar sind. Arthur ergänzt, dass die Gamescom LAN eine positive Entwicklung zeigt, indem Communities an Tische gesetzt werden, was die Interaktion fördert. Er beschreibt, wie bei der NorthCon Streamer zunächst ungünstig platziert wurden, was zu Unmut führte, später aber besser gelöst wurde, indem Zonen für Streamer ausgewiesen wurden. Bianca und Arthur sind sich einig, dass Content Creator und Communitys maßgeblich zum Wachstum und Erfolg von Events beitragen. Bianca betont, dass sie selbst viele Events besucht, weil es für die Community wichtig ist, sie zu treffen, und sie als Veranstalterin auch immer darauf achtet, Creator einzubinden.
Besonderheiten der TCG-Szene und Event-Erfolgsmessung
Ein wesentlicher Vorteil der TCG-Szene gegenüber der Gaming-Szene ist die Möglichkeit, unkompliziert mit Creatorn eine Runde zu spielen, was in der Gaming-Welt seltener vorkommt. Bianca schildert den "Kulturschock", als sie feststellte, wie offen und zugänglich die TCG-Community ist, im Gegensatz zur Gaming-Szene, wo Creator oft distanzierter sind. Sie berichtet von spontanen Spieleabenden nach Events, bei denen jeder willkommen ist. Arthur ergänzt, dass die Umstände (keine Laptops in der Lobby) und die Suche nach Mitspielern das Kartenspielen besonders machen. Bianca erläutert ihre KPIs für die Erfolgsmessung von Events: volle Plätze, gute Stimmung und positive Rückmeldungen der Teilnehmer. Sie betont, dass die Leute mit einem guten Gefühl und positiven Erinnerungen nach Hause gehen sollen. Arthur ergänzt, dass für ihn die Community-Sache im Vordergrund steht, das Treffen von Zuschauern und Streamer-Kollegen. Er schildert eine Anekdote von einem aufregenden Blobby-Volley-Match gegen Tenson, das offline stattfand und für viel Begeisterung sorgte.
Hybride Event-Ideen und Wünsche für die Zukunft
Arthur und Bianca diskutieren über fehlende Elemente in der Event-Szene und äußern Wünsche für die Zukunft. Arthur vermisst die Verknüpfung von Videospiel und Realität und schlägt hybride Events vor, bei denen beispielsweise Pokémon-Spieler erst physisch gegeneinander antreten, dann online zocken und schließlich eine Aufgabe in Pokémon Go erledigen müssen. Er findet auch die Idee spannend, Sport und E-Sport zu verbinden, indem Fußballvereine eine Halbzeit im echten Leben und eine Halbzeit in Pro Clubs (FIFA) spielen. Bianca ist aktiv in die Planung des TCG Village auf der Comicon Stuttgart involviert und möchte dort eine richtig geile Show für Creator auf die Beine stellen. Sie plant, die Verbindung zum Elektronischen leicht herzustellen, indem sie VGA-Turniere (Pokémon auf Gameboy/Switch) anbietet. Arthur lobt das Bühnenprogramm von Cactus und Polaris, das analoge und gamerische Elemente verbindet und die Zuschauer aktiv einbezieht. Er findet die Entwicklung in diesem Bereich gut und wünscht sich, dass sie noch weiter ausgebaut wird.
Auswirkungen großer Events auf die Szene und Community-Bildung
Es wird die Frage diskutiert, welche Auswirkungen große Events auf die Szene haben. Bianca berichtet, dass während großer Events wie der Magic Con in Amsterdam in ihrem Store wenig los ist, da die gesamte Szene vor Ort ist. Sie betont jedoch, dass solche Events die Community zusammenschweißen und den Austausch fördern, was sich positiv auf ihren Store auswirkt. Sie schildert, wie die Disney Locale Challenge dazu beigetragen hat, dass das Spiel ernster genommen wurde und auch Pro-Gamer Interesse zeigten. Arthur ergänzt, dass große Events wie die Games Convention früher wichtig waren, um Videospiele aus ihrem "dreckigen Loch" zu holen und in der Allgemeinheit positiv darzustellen. Er vergleicht TCGs mit LAN-Partys vor 20 Jahren und betont die Bedeutung von Events, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen. Bianca und Arthur sind sich einig, dass große Events wichtig sind, um die Community zu stärken, den Wettbewerb zu fördern und die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu verbessern.
Messe-Feeling und Community-Erlebnisse auf eSport-Events
Auf eSport-Events entsteht durch Stände und Mitmach-Aktionen wie das Spielen von Apex ein Messe-Feeling. Besucher verbinden sich nicht nur beim Zuschauen, sondern auch in den Zwischengängen durch Gespräche und gemeinsames Gaming. Diese Entwicklung stärkt die Community und intensiviert das Erlebnis. Das Betrachten von Profis beim Spielen weckt die Lust, selbst aktiv zu werden und mit Freunden eigene Teams zu gründen. Erhöhte Nachfrage nach Spielen nach Events zeigt, dass diese einen Hype auslösen können, der bei regelmäßiger Wiederholung potenziell aufrechterhalten werden könnte. Die Vielfalt im Gaming-Bereich führt jedoch dazu, dass selbst begeisterte Gamer nicht jede Nische kennen, was eine Herausforderung für die Reichweite darstellt. Shooter- oder MOBA-Fans spezialisieren sich stark, was die Ansprache erschwert. Im Gegensatz zum Fußball, wo man auch ohne Vereinsbindung Spiele verfolgt, ist die Bereitschaft, andere Gaming-Genres zu konsumieren, geringer. Dies stellt ein Problem für Events dar, das TCGs ähnlich betrifft. Während es im traditionellen Fußball leicht ist, Geschichten wie das letzte Spiel eines Tony Kroos zu vermitteln, fehlt diese einfache Verständlichkeit oft im Gaming. League of Legends mit Charakteren wie Faker bildet hier eine Ausnahme, aber TCGs wie Disney Lorcana müssen noch vergleichbare Kultfiguren entwickeln. Profispieler sind vor allem für kompetitive Spieler interessant, während Gelegenheitsspieler weniger auf Meta-Decks achten und lieber experimentieren. Dennoch motiviert die Möglichkeit, sich mit Profis zu messen, viele zur Teilnahme an Events. Ein Beispiel ist DKP, dessen erfolgreiches Deck auf der Gamescom LAN für Aufsehen sorgte und Nachahmer fand. Selbst Niederlagen gegen solche Spieler werden als wertvolle Erfahrung gesehen.
Content-Nachfrage und Creator-Rollen im eSport und TCG
Es gibt wenig Nachfrage nach kompetitiven Gaming-Inhalten, da viele Zuschauer den Streamer und nicht das Spiel in den Vordergrund stellen. Wenn Turniere anstehen, steigt das Interesse jedoch. Die Teilnahme an einem neuen PUBG-Spiel wird als Chance gesehen, Interesse zu wecken. Einige Creator sind für ihre Fähigkeiten in bestimmten Spielen bekannt, während andere eher Gelegenheitsspieler sind. E-Sport, Gaming und TCG können voneinander lernen. Die Zielgruppen unterscheiden sich je nach TCG stark, von Pokémon-Spielern bis zu solchen, die Flesh and Blood bevorzugen. Jedes TCG bringt seine eigene Community mit, ähnlich wie verschiedene Gaming-Genres unterschiedliche Spielertypen ansprechen. Die Ansprüche an Events variieren stark, wobei Professionalität und Fairness erwartet werden. Die Organisation von TCG-Events ist oft ähnlich, da Fachhändler die Communities kennen. Offizielle Turniere haben Personal vor Ort, das die Regeln kennt und das Turnier organisiert. Die Spieler verhalten sich meist fair, wodurch eine Eigendynamik entsteht. Die Atmosphäre kann je nach TCG variieren, von eher zwanglos bis hin zu sehr leistungsorientiert. In einigen TCGs gibt es sogar Hygieneregeln. Große Events sind für Content Creator wichtig, um zu networken und Inhalte zu erstellen, die sich von denen zu Hause unterscheiden. Spontaneität bei der Content-Erstellung ist wichtig, um auf die Bedürfnisse der Community einzugehen. Es geht darum, den Leuten zu zeigen, was vor Ort passiert und ein Allround-Feeling zu vermitteln. Bei B2B-Messen liegt der Fokus auf den Produkten. Creator-Treffen bieten die Möglichkeit zu networken und die Community einzubeziehen. Die Rolle des Creators hat sich verändert, von Gast zum Teil des Programms. Es ist ein Privileg, aber es kann schwierig sein, die Balance zwischen Unterhaltung und Leistung zu finden. Es ist wichtig, das Spiel einer breiteren Masse vorzustellen und die Leute zum Mitspielen zu bewegen. Beim Spielen mit jüngeren Spielern ist es wichtig, die Decks anzupassen, damit alle Spaß haben.
Events als Privileg und Herausforderung für Content Creator
Die Moderation von Events wird als Privileg gesehen, obwohl es manchmal schwerfällt, nicht selbst mitspielen zu können. Die Möglichkeit, das Spiel einer breiteren Masse vorzustellen, überwiegt jedoch. Es ist wichtig, mit der Community zu interagieren und einen Hotspot zu schaffen. Die Teilnahme an der Challenge in Bochum als Verkäuferin war belastend, da kaum Zeit blieb, das Turniergeschehen mitzuerleben. Die Interaktion mit der Community kam zu kurz, da der Fokus auf dem Verkauf lag. Internationale Events wie die E3 werden vermisst, da sie eine besondere Atmosphäre boten. Die Tokyo Game Show und die TwitchCon Rotterdam stehen auf der Wunschliste. Das beste Event war das PUBG-Event mit Freunden, da es eine super Atmosphäre bot. Die BlizzCon wird für ihre Leidenschaft der Community gelobt. Das erste Mal Overwatch auf der BlizzCon war ein besonderes Erlebnis. Die Gaming-Industrie ist event-technisch sehr weit vorne. Die Call of Duty Experience in Los Angeles und die ESL One im Frankfurter Stadion waren super. Die Europameisterschaft in Disneyland Paris war ein Wahnsinn. Die Magic Con im letzten Jahr vereinte alle Elemente, die man sich wünscht, und bot eine Party am Abend mit Karaoke. Das erste Creator-Event im Rahmen der Zero-to-Hero-Kampagne war ein schönes Erlebnis. Händler im TCG-Bereich machen sehr viel für die Community. Im Gaming gibt es weniger altklassische Gaming Stores, wo man sich beraten lassen kann. Es gibt aber auch positive Beispiele wie das Level Berlin, wo man zusammenkommen und zocken kann. Eine Mischung aus Level und Meltdown mit TCG-Bereich wäre ideal.
Event-Planung und Community-Bedeutung in Deutschland
Die Comic Con in Stuttgart, die Gamescom, das Elbenwald-Festival und die Toyplosion stehen fest auf der Agenda. Viele Veranstaltungen werden spontan besucht. Die Cactus wird für ihr gutes Bühnenprogramm und die Einbeziehung der Community gelobt. Die Spielmesse in Berlin hat letztes Jahr sehr gut gefallen. Die BrettspielCon und die Polaris stehen ebenfalls auf dem Plan. In Deutschland gibt es viele Events für fast jeden Geschmack, von Retro-Lan bis Manga-Con. Es gibt eine Retro-Lan, es gibt die Retro-Con, es gibt die, es gibt die Manga-Con, ich war mal in Paris auf der Japan-Expo. Das waren, da erzähle ich später auf. Das war für mich eine der wildesten Erfahrungen meines Lebens. An der Stelle möchte ich mich natürlich bei euch bedanken. Geht gleich gerne zu Arthur. Ihr findet den Link hier in der Beschreibung. Geht natürlich auch auf KeepHilfen, lasst da gerne einen Follow da. Bei Bianca seht ihr quasi den Real-Life-TCG-Simulator. Neun Stunden aus der TCG-Sammelkarten-Hölle, wo man dann einfach Karten sortiert. Finde ich aber sehr, sehr spannend als Idee auf jeden Fall. Vielen, vielen Dank nochmal an Arthur und an Bianca für den schönen Talk. Vielen Dank natürlich auch an euch da draußen, dass ihr am Start gewesen seid. Vielen Dank an jeden, der über KiKA.de und über die KiKA-App zugeguckt habt. Ich hoffe, ihr konntet so ein bisschen einen kleinen Einblick bekommen, was so ein Event in Deutschland ausmacht, wo dann vielleicht auch Stellschrauben sind, was wichtig ist für aus Creator-Sicht, aus Veranstalter-Sicht natürlich auch, vielleicht auch aus Journalistensicht. Für alle, die mehr vom E-Sport wissen wollen, alle zwei Wochen gibt es mit Slash GG den Kicker eSport News Podcast. Alternativ gibt es jeden Tag aktuelle Meldungen natürlich auch auf kicker.de. Und das war's für heute. Wir sehen uns dann zur nächsten Folge wieder. Ich habe gerade leider nicht im Kopf, wer nächste Woche Donnerstag dran ist. Ich bin es jedenfalls nicht.