Das Eumel-Empire / !kofi

Analyse eines humorvoll-skurrilen Online-Phänomens

Das Eumel-Empire / !kofi
Shurjoka
- - 06:18:17 - 73.298 - Just Chatting

Das Video beleuchtet die Entwicklung eines skurrilen Online-Phänomens, das sich um erfundene Charaktere und absurde Narrative gebildet hat. Es zeigt, wie sich Memes und Insiderwitze in der Netzgemeinschaft verbreiten, und diskutiert deren kulturelle Relevanz. Die Präsentation verbindet Unterhaltung mit einer kritischen Betrachtung digitaler Subkulturen.

Just Chatting

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Just Chatting

Stream-Start und aktuelle Situation

00:09:00

shurjoka startet den Stream und begrüßt die Zuschauer. Sie erklärt die anhaltende Budget-Streaming-Situation ohne neue Kamera oder Stand-PC. Ein Umzug aus Deutschland steht an, und Möbel sind bereits bei Freunden eingelagert. Bis Frühling 2026 wird sie in Übergangswohnungen leben und streamt weiterhin mit vorhandener Ausrüstung. Die Katze stört während des Streams und wird ins Mikrofon gelassen.

Umzugsproblematik und Planung

00:14:19

Der Umzug aus Deutschland wird als große logistische und finanzielle Herausforderung beschrieben. Da zunächst keine feste Wohnung zur Verfügung steht, wurden Haushaltsgegenstände und der Stand-PC sicher bei Freunden eingelagert. Nach einer kreativ gewaltsamen Stuhlreparatur mit einer Axt streamt sie nun mit dem Laptop und Mikrofon, da sie wieder Spaß am Streaming findet und überlegt, regelmäßig fortzufahren. Der Stand-PC bleibt aus Sicherheitsgründen vorerst eingelagert.

Migrationsgeschichte und Diskriminierungserfahrungen

00:22:16

shurjoka reflektiert über ihre kroatischen Wurzeln, österreichische Staatsbürgerschaft und das Gefühl der Heimatlosigkeit. Sie beschreibt antislawischen Rassismus in Schulzeit und Alltag, sexualisierende Kommentare über Kroaten sowie die systematische Abwertung durch Lehrkräfte bezüglich ihrer Muttersprache. Durch ihr Passing als weiß und die Staatsbürgerschaft konnte sie Diskriminierung teilweise vermeiden, betont aber das Privileg gegenüber anderen Migrantengruppen.

Politische Kritik und Gesellschaftsanalyse

00:40:54

Die kritisiert den CDU/CSU-Vorschlag zur Pflicht-Hymnen-Aufführung in Schulen als absurd. Sie vergleicht Deutschland mit anderen europäischen Ländern wie Spanien, Slowenien oder Norwegen, in denen sie lieber leben würde. Es folgt scharfe Kritik an Bürokratie, Sozialpolitik und Bundeskanzler. Die geplanten Krankenwagen-Selbstbeteiligungen werden als Eugenik bezeichnet, da sie armutsbetroffene Menschen von lebenswichtiger Versorgung ausschließen.

Gesundheitsystem und Sozialabbau

00:54:07

shurjoka thematisiert die zunehmende Selbstzahlungspflicht für Krankenwagen-Fahrten trotz Versicherungspflicht. Sie bezeichnet dies als eugenische Politik, da Armutsbetroffene systematisch weniger Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten. Der mangelnde gesellschaftliche Widerstand gegen Sozialkürzungen wird kritisiert. Diese Politik führe zu einem Überlebenskampf für Betroffene und reduziere deren Lebenserwartung.

Systemische Unterdrückung durch Kapitalismus

00:59:47

Der Text beschreibt die aktuelle politische Situation in Deutschland als autoritären faschistischen Umbau, der Menschen in einen Überlebenskampf zwingt. Durch Maßnahmen, die den Alltag dominieren, fehlt die Kapazität für Widerstand. Armut wird als politische Entscheidung dargestellt, die vom Kapitalismus benötigt wird, um zu funktionieren. Die Schuldzuweisung an Betroffene statt an Verursacher kritisiert als zutiefst ungerecht. Es wird argumentiert, dass der Kapitalismus zwangsläufig in autoritären Faschismus führt, wenn Profitinteressen über menschliche Grundbedürfnisse gestellt werden.

Ineffektivität gewaltfreien Protests

01:02:47

Deutschland wird als Gesellschaft charakterisiert, die gewaltfreien Protest bevorzugt, jedoch incapable ist, echten Druck aufzubauen. Demonstrationen werden als wirkungslos beschrieben, da Politiker wie Friedrich Merz sie ignorieren und die Regierung nicht reagiert. Generalstreiks als effektives Mittel gegen Profitinteressen werden als notwendig, aber in Deutschland unmöglich dargestellt, da sie verboten sind. Die deutsche Mentalität wird kritisiert, die zivilen Ungehorsam vermeidet und lieber auf rechtliche Lösungen setzt, während das System sich selbst nicht reguliert.

Verfassungsbruch ohne Konsequenzen

01:08:38

Die Bundesregierung führt bewusst verfassungswidrige Politik durch, etwa bei Grenzkontrollen, Racial Profiling und Sozialkürzungen. Das Bundesverfassungsgericht kassiert diese regelmäßig, doch es fehlen Konsequenzen für verantwortliche Politiker. Der Verfassungsschutz wird als ineffective Institution beschrieben, die nicht gegen systematische Verfassungsverstöße vorgeht. Deutschland fällt in internationalen Rankings zu Meinungsfreiheit und Repression auf das Level von Ungarn zurück – ein Zustand, der ohne funktionierende Rechtsstaatlichkeit zu einem Dilemma führt: Gesetze dürfen nicht moralischer Kompass sein, da sie rassistisch, sexistisch und Klassismus fördernd implementiert werden.

Kriminalisierung friedlicher Bewegungen

01:15:55

Die Gruppe Palestine Action wurde in England ohne juristische Beweise zur Terrororganisation erklärt, obwohl sie nur friedliche Proteste durchführte. 2600 solidarische Demonstranten wurden verhaftet, acht Mitglieder sitzen ohne Anklage über ein Jahr im Hungerstreik im Gefängnis. Politiker tauschten Richter aus, um Prozesse zu beeinflussen. Dies zeigt, wie Staaten 'Terrorismus' als Label nutzen, um Staatsfeinde zu kriminalisieren. Staaten haben laut Text keine Existenzrechte – nur Menschen. Die Situation demonstriert den Zusammenbruch rechtsstaatlicher Prinzipien selbst in etablierten Demokratien.

Korruption als akzeptiertes System

01:24:53

Im Vergleich zu Balkanstaaten wird sichtbar, wie Korruption in Deutschland durch Lobbyismus und Wirtschaftsnähe umdeklariert wird. Während in Kroatien, Serbien oder Bosnien offen von korrupten Politikern gesprochen wird, verharmlost Deutschland solche Strukturen. Familien aus Ex-Jugoslawien bemerken, dass deutsche und österreichische Politiker genauso korrupt wirken – nur wird dies hier als legitimer Einfluss von Unternehmen dargestellt. Die Dekadenz wird am Beispiel Friedrich Merz' verdeutlicht: 12.000€ Steuergeld für Friseur/Make-up, während er andere diffamiert. Dieses System implodiere laut Text zwangsläufig.

Grünen- und Linken-Kritik

01:35:14

Die Grünen werden scharf kritisiert für rechtsradikale Politik hinter progressiver Optik. Ihr 10-Punkte-Abschiebeplan wird als rechtsextrem bezeichnet, Ricarda Langs Forderungen ähneln AfD-Rhetorik. Antikapitalismus fehlt als Grundlage für echten Klimaschutz. Die Linke wird trotz früherer Unterstützung kritisiert: Ihr Wechsel von Opposition zu Kompromissbereitschaft (z.B. bei Abschiebungen) macht sie nutzlos. Besonders ihr Umgang mit palästinensischen Stimmen und Solidarität mit rechten Medien gegen Linke wird als Verrat bewertet. Wähler:innen tragen Mitverantwortung für diese Politik, trotzdem bleibt die Linke wählbar als 'geringstes Übel'.

Vorstellung des Spiels "King of the Castle"

02:03:44

In diesem Abschnitt erklärt der Streamer, dass es sich bei "King of the Castle" nicht um ein Placement oder ein Standard-Twitch-Feature handelt, sondern um ein Spiel, das später gespielt wird. Es besitzt eine Twitch-Chat-Integration, die es dem Publikum ermöglicht, aktiv am Spielgeschehen teilzunehmen. Dies dient dazu, die Atmosphäre aufzulockern und eine interaktive Komponente einzubringen, bevor mit dem eigentlichen Spiel gestartet wird. Die Integration unterstreicht den Fokus auf Community-Beteiligung.

Ankündigung zukünftiger Stream-Termine

02:04:19

Der Streamer kündigt an, dass der nächste Stream am Freitag ebenfalls um 18 Uhr beginnen wird. Dieser wird als reiner Politik-Stream konzipiert sein, der den gesamten Abend mit politischen Diskussionen füllen soll. Als Grund für den frühen Start heute (um 18 Uhr statt später) wird genannt, dass aufgrund erwarteter längerer Gespräche Zeit für den geplanten Spielabschnitt gewonnen werden soll. Ziel ist es, den Spiel-Run an diesem Tag abzuschließen, während am Freitag der Fokus ausschließlich auf politischen Themen liegen wird.

Völkerrechtliche Kritik an Israel und deutscher Politik

02:36:52

Es wird betont, dass religiöse Motive laut Völkerrecht keine Rechtfertigung für Okkupation oder Kolonialismus darstellen. Die Zwei-Staaten-Lösung wird als unzureichend kritisiert, da sie keine echte Dekolonialisierung ermögliche und Israel kein Interesse an palästinensischer Selbstbestimmung habe. Der Besuch von Friedrich Merz in Israel wird scharf verurteilt, da Netanjahu dort offensiv die Ablehnung eines palästinensischen Staates demonstrierte und Merz dies tatenlos hinnahm. Die Besetzung der Golan-Höhen und deren Darstellung auf deutschen Flaggen wird als Heuchelei bezeichnet.

Kritik an Natascha Strobl und medialer Doppelmoral

02:42:51

Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl wird für ihre unkritische Haltung zu israelischen Angriffen auf Zivilziele wie Krankenhäuser in Gaza kritisiert. Ihr angebliches Unwissen nach einem solchen Angriff wird als widersprüchlich zu ihrem eigenen Expertenanspruch bewertet. Es wird kritisiert, dass sie trotz ihrer spezifischen Expertise für Rechtsextremismus in Deutschland/Österreich sich nicht mit Parallelen im israelischen Staatsverhalten auseinandersetzt. Ihr Schweigen zum Genozid in Gaza wird als internalisierter Rassismus und anti-arabische Hintergrundhaltung interpretiert.

Rassismusdebatte und Solidaritätsdouble Standards

02:48:57

Deutschland wird vorgeworfen, antisemitische Tendenzen zu exportieren und gleichzeitig Antisemitismus als importiertes Problem darzustellen, um anti-arabischen Rassismus zu verschleiern. Die unterschiedliche Wertung von Leben wird thematisiert: Weiße Opfer erhielten deutlich mehr mediale Aufmerksamkeit und Solidarität als nicht-weiße Opfer – exemplarisch für den Umgang mit palästinensischen Todesopfern. Kritik wird an der Kriminalisierung palästinensischer Symbole wie der Kufiya geübt, selbst wenn jüdische Menschen diese tragen.

Social-Media-Kritik und persönliche Reflexion

03:07:20

Social-Media-Plattformen werden als von Milliardären kontrollierte Systeme beschrieben, die linke Kapitalismuskritik aktiv unterdrücken. Shurjoka erklärt ihren Rückzug aus öffentlichen Diskursen und betont, dass linkes Engagement im Internet systematisch sabotiert werde. Eigene Erfahrungen mit finanzieller Not, psychischen Krisen und Einsamkeit trotz Influencer-Erfolg werden geteilt. Es wird argumentiert, dass Erfolg auf Social Media nur mit liberalen Positionen möglich sei, während radikale Linke ignoriert oder attackiert werden.

Abgrenzung zu oberflächlichem Influencer-Aktivismus

03:23:24

Shurjoka reflektiert ihre frühere Rolle als Influencerin und kritisiert die Oberflächlichkeit von Aktivismus in der Szene. Themen wie Körperselbstliebe oder Ukraine-Solidarität wurden von ihr früher als risikofrei praktiziert, da sie gesellschaftlichen Konsens fanden. Sie grenzt sich von sogenannten 'Girlboss-Feminismus' ab, der patriarchale Strukturen nicht hinterfrage. Die Unterrepräsentation von Frauen in der Gaming-Szene wird thematisiert, wobei sie realisiert, dass individueller Erfolg als Frau nicht strukturelle Veränderung bewirkt.

Selbstkritik an exkludierendem Feminismus

03:31:00

Die Streamerin reflektiert ihre Vergangenheit als 'Girlboss'-Feministin und erkennt, dass ihr Erfolg auf weißen Privilegien, Pretty Privilege und finanzieller Absicherung basierte. Sie kritisiert, dass ihr früherer Aktivismus ausschließlich privilegierte Frauen förderte und das patriarchale System nicht infrage stellte, sondern lediglich innerhalb desselben profitabel agierte. Dieser exkludierende Feminismus habe keine echte Veränderung bewirkt.

Karriereende durch Radikalisierung

03:37:00

Der entscheidende Punkt für ihr Karriereende war der Moment, als sie beschloss, unangenehme Wahrheiten auszusprechen und nicht mehr nachzugeben. Dieser Schritt markierte das erste Mal, dass sie bereit war, den sicheren Weg zu verlassen – was gleichzeitig das Ende ihrer Karriere bedeutete. Sie betont, dass diese Entscheidung aus Sturheit und Stolz resultierte, nicht aus einer bewussten Systemkritik, aber sie steht politisch zu ihren Aussagen.

Aktuelle Zufriedenheit trotz Unsicherheit

03:41:07

Obwohl sie finanziell und karrieretechnisch schlechter dasteht als in den letzten sechs Jahren, erlebt sie die aktuelle Phase als die erfüllendste. Sie findet Ruhe mit sich selbst, schämt sich nicht im Spiegel und ist gleichgültig gegenüber öffentlicher Wahrnehmung. Dieser Zustand der inneren Freiheit sei wichtig für politische Aktivist:innen im Internet, da Unbeliebtheit im Kampf für Freiheit in Kauf genommen werden müsse.

Politische Statements zu Antizionismus

03:44:09

Dank unregelmäßiger Streams kann sie unpopuläre Positionen wie Antizionismus klar formulieren, ohne Konsequenzen zu fürchten. Sie stellt Israels Existenzrecht juristisch infrage und fordert ein palästinensisches Rückkehrrecht. Als privilegierte Person mit Plattform sieht sie es als Pflicht an, unangenehme Wahrheiten auszusprechen – besonders im Kontext des Gaza-Konflikts, wo Kritik kriminalisiert werde.

Strategieberatung: Nischen statt Mainstream

03:55:06

Sie empfiehlt, spezifische Nischen zu besetzen statt Mainstream-Trends zu folgen. Ihre erfolgreichste Phase hatte sie mit Strategiespielen (trotz Warnungen, dies sei zu nischig). Ihr Rat: Linke radikale Nischeninhalte sind lukrativ, aber nur mit Therapieunterstützung wegen des erwarteten Hasses. Ihre politischen Streams generierten zwar weniger Zuschauer als Gaming, blieben aber wertvoll.

Therapie-Empfehlung für Aktivist:innen

03:57:20

Für linkradikale Content-Creator:innen auf Twitch ist professionelle psychische Unterstützung essenziell. Ohne festes Therapiekonzept sei das Aushalten von Hass und Anfeindungen kaum möglich. Sie rät explizit: 'Macht es nicht ohne Therapeutin', da das Erlernen von Resilienz notwendig ist, um im Internet als politisch aktive Person zu bestehen.

Dankbarkeit trotz langer Abwesenheit

03:52:40

Sie drückt tiefe Dankbarkeit für ihre Community aus, die sie trotz viermonatiger unangekündigter Pause weiterhin unterstützt. Die schnelle Internet-Dynamik mache diese Abwesenheit besonders kritisch, weshalb die treue Begleitung sie sehr privilegiert fühlen lasse. Diese Verbundenheit bestärkt sie, unregelmäßig weiterzustreamen.

Transparenz zu Stream-Häufigkeit

04:12:58

Sie kündigt unregelmäßige Streams an (1-2x pro Woche) mit möglichen längeren Pausen, die sie jedoch ankündigen wird. Subs auf Twitch lohnen sich laut ihr eher bei häufiger streamenden Kanälen. Einnahmen fließen primär in Pferdehaltung (Futter, Ausrüstung) und Raclette. Alle Streams sind jetzt kostenlos auf Twitch zugänglich, da sie auf Kofi-Uploads verzichtet.

Kritik an Aufmerksamkeitsökonomie

04:26:41

In einer kapitalistischen Gesellschaft wird Aufmerksamkeit als Kapital verstanden, weshalb Influencer häufig auf Trendthemen wie Influencer-Skandale reagieren, um Reichweite zu generieren. Der Streamer kritisiert dieses Verhalten, da es dazu führt, dass wichtige Themen vernachlässigt werden, während oberflächliche Dramen ausgenutzt werden, um Viewer-Zahlen zu erhöhen. Statt sich an diesem Kreislauf zu beteiligen, entscheidet er sich bewusst für Nischeninhalte wie Hubertus Koch, um nicht dem Druck zu folgen, reine Reaktionen auf Hype-Themen zu liefern. Diese Entscheidung unterstreicht sein Bestreben, sein Privilegium für sinnvollere Aufmerksamkeitslenkung zu nutzen.

Kritik an öffentlich-rechtlichen Sendern

04:32:20

Der Streamer analysiert einen Vorfall, bei dem öffentlich-rechtliche Medien eine rassistische Szene aus Family Guy nachstellten, indem sie Personen mit Hautfarbenkärtchen konfrontierten. Dies wird als systematische Täuschung und nicht als bloßer Gossip eingestuft, da es Ungerechtigkeiten unsichtbar macht und die Seriosität untergräbt. Besonders kritisiert wird die ARD, die durch Clickbait und unkritische Übernahme von Polizeiberichten ihre Unabhängigkeit verloren hat. Die Berichterstattung folge zunehmend Staatsräson und vernachlässige journalistische Standards, wodurch Vertrauen in die Medien sinkt.

Debatte um Staatsräson und Antisemitismus

04:43:51

Die deutsche Staatsräson wird scharf kritisiert, da sie Israel mit dem Judentum gleichsetzt und dadurch antisemitische Verschwörungstheorien fördert. Der Streamer argumentiert, dass die mangelhafte Berichterstattung über Palästina und die Relativierung von Genozid-Vorwürfen den Nährboden für Antisemitismus bereiten. Er betont, dass Kritik an Israels Politik nicht antisemitisch ist und dass jüdisches Leben in Europa sicher sein muss, ohne auf einen jüdischen Staat reduziert zu werden. Die deutsche Verantwortung für den Holocaust werde durch die Fokussierung auf externe Bedrohungen verdrängt.

Konflikte mit anti-deutschen Strömungen

05:08:38

Der Streamer berichtet von Auseinandersetzungen mit Veronika Kracher und Feminism Unlimited, die Transpersonen diffamierten und Kritik als antisemitisch einstufen. Dabei wurden Vorwürfe der Transfeindlichkeit und Rassismus in linken Kreisen thematisiert. Die Gruppe versucht, Kritik an Figuren wie Nikolaus Potter (Journalist der Amadeo-Antonio-Stiftung) als israelbezogenen Antisemitismus zu framen. Der Streamer kritisiert diese Entwicklung als ideologischen Absturz, der echten Antisemitismus bekämpfen soll, aber stattdessen linke Solidarität untergräbt und Kritik unmöglich macht.

Widersprüche in der Antisemitismus-Debatte

05:20:17

Die Streamerin kritisiert inkonsequente Haltungen in der Antisemitismus-Debatte. Sie benennt den Widerspruch, dass die Behauptung einer pro-israelischen Lobby als antisemitisch gilt, ihre eigene Zeitung jedoch Artikel darüber veröffentlicht und sie dafür ausgezeichnet hat. Sie stellt rhetorisch die Frage, warum sie nicht konsequent ihren Arbeitgeber des Antisemitismus bezichtigt, wenn sie anderen diese Ideologie vorwirft. Diese Inkonsequenz wird als bezeichnend für die instrumentelle Nutzung des Antisemitismusvorwurfs dargestellt.

Reflexion über die Rolle der Amadeo Antonio Stiftung

05:22:31

Im Kontext des 7. Oktobers thematisiert die Streamerin ihre anfängliche Auseinandersetzung mit Antisemitismus im Stream. Sie betont, dass es damals richtig war, sich mit Judenhass zu beschäftigen, wird aber gleichzeitig von der Amadeo Antonio Stiftung für ihre 'ausgewogene' Berichterstattung gelobt – noch bevor sie sich mit palästinensischen Perspektiven auseinandergesetzt hat. Diesen Lob bewertet sie rückblickend als Indikator, dass sie damals auf der falschen Seite stand, da die Stiftung ihre Arbeit instrumentalisierte, um von der Unterdrückung Palästinenser*innen abzulenken.

Kritik an der deutschen Staatsräson und Philosemitismus

05:25:31

Die Streamerin analysiert, wie Israel den Antisemitismusvorwurf nutzt, um Völkerrechtsbrüche zu rechtfertigen. Sie erklärt, dass die deutsche Staatsräson und der Philosemitismus darauf abzielen, Juden*Jüdinnen ausschließlich als Opfer zu sehen. Da Israel mit dem Judentum gleichgesetzt wird, kann es laut dieser Logik nicht als Täter agieren. Die Streamerin kritisiert, dass diese Gleichsetzung Israel unantastbar macht und gleichzeitig palästinensisches Leid ignoriert. Sie verweist auf zweieinhalb Jahre der Rechtfertigung von Gewalt unter dem Deckmantel der Selbstverteidigung.

Preis der antizionistischen Positionierung

05:27:46

Die Streamerin beschreibt die persönlichen Konsequenzen ihrer antizionistischen Positionierung. Sie betont, dass der Schritt, sich klar gegen den israelischen Staat als koloniales und apartheidartiges System auszusprechen, der größte Preis ihrer Karriere war. Dies führte zum Verlust von Unterstützung durch linke Netzwerke, die sie zuvor in Kampagnen gegen Rechtsextremismus begleitet hatten. Ihr Umfeld, das maßgeblich aus antideutschen Kreisen bestand, zog die Solidarität zurück, sobald sie Israel kritisierte. Diesen Konflikt beschreibt sie als existenzielle Zerreißprobe.

Rassistische Argumentationsmuster in linken Kreisen

05:32:08

Die Streamerin berichtet von rassistischen Debatten in linken Räumen, in denen weiße Deutsche ihr versuchten zu erklären, dass das Rückkehrrecht für Palästinenser*innen antisemitisch sei. Sie kritisiert die Instrumentalisierung jüdischen Leids und die Gleichsetzung von Palästinenser*innen mit Antisemitismus. Besonders absurd findet sie, dass anarchistische Positionen, die alle Nationalstaaten ablehnen, Israel als letzten Staat ausnehmen müssten. Diese Doppelmoral entlarvt sie als rassistische Weltanschauung, die koloniale Strukturen perpetuiert.

Nakba-Leugnung und Geschichtsrevisionismus

05:41:38

Die Streamerin geißelt die Leugnung der Nakba durch pro-israelische Stimmen. Sie kritisiert, dass pseudointellektuelle deutsche Kreise die Vertreibung von 750.000 Palästinenser*innen als 'Flucht' oder mit Verweis auf jüdische Vertreibungen relativieren. Diese Argumentation bezeichnet sie als zutiefst rassistisch, da sie palästinensische Identität und Geschichte negiert. Sie verweist auf Instagram-Posts der Amadeo Antonio Stiftung, die die Nakba teilweise leugnen, und stellt fest, dass pro-israelische Stimmen keine palästinensischen Perspektiven zulassen.

Versagen der deutschen Linken und Rosa-Luxemburg-Instrumentalisierung

05:55:17

Die Streamerin kritisiert das Versagen der deutschen Linken, eine pro-palästinensische Oppositionspartei aufzubauen. Sie geißelt die instrumentelle Nutzung von Rosa Luxemburg durch linke Parteien, die sich deren Ästhetik aneignen, obwohl Luxemburg Antizionistin war. Die Streamerin verweist auf Luxemburgs Zitat, dass sie keinen 'Sonderwinkel im Herzen für das Ghetto' habe und betont, dass Luxemburg für diese Haltung heute aus der Linken ausgeschlossen würde. Die Partei wird für 'Rosa-Luxemburg-Optics' ohne inhaltliche Übereinstimmung kritisiert.

Verabschiedung und Ausblick

06:13:18

Die Streamerin beendet den Stream mit Dank an die Community und Reflexionen über die kommenden Termine. Sie kündigt den nächsten Stream am Freitag an und spricht über mögliche Unterbrechungen in der Weihnachtswoche. Sie wünscht den Zuschauern frohe Feiertage und betont, dass 2025 für sie persönlich besser war als 2024, aber sie bewusst nicht prophezeien möchte, dass 2026 besser werde. Der Stream endet mit technischen Problemen beim Abschicken der Zuschauer:innen in andere Streams und einer letzten Verabschiedung.