[EN] Armchair Admirals - Battle of Dogger Bank, the clash of the Battlecruisers and the end of Blucher.
Doggerbank 1915: Schlachtkreuzer-Duell und das Ende der 'Blücher' im Fokus
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Die Analyse der Schlacht auf der Doggerbank 1915 beleuchtet die erste Konfrontation von Schlachtkreuzern. Im Fokus stehen die britische Code-Entschlüsselung, taktische Fehlentscheidungen und das Schicksal der 'Blücher'. Die Rolle der Royal Navy, Feuerleittaktiken und die Bedeutung der Kohlequalität werden erörtert. Die Nachwirkungen und Lehren aus der Schlacht werden bewertet.
Einleitung und Vorstellung der Gäste
00:06:09Der Stream beginnt mit einer Begrüßung zur ersten Armchair Admiral-Sendung des Jahres 2025, in der die Schlacht auf der Doggerbank behandelt wird, der ersten großen Auseinandersetzung der Schlachtkreuzer und dem Ende des deutschen Kreuzers Blücher. Zu Gast sind Drakinafel, Dr. Clark und Fleet of Oceans. Es wird erklärt, dass die Wahl dieses Themas mit der Veröffentlichung von Admiral Sir David Beatty als Kommandant im Spiel zusammenhängt. Die Diskussionsteilnehmer scherzen über historische Ungenauigkeiten im Spiel und die Möglichkeit von Debuffs, die historische Eigenheiten widerspiegeln könnten, wie z.B. ungenaue Schüsse oder verwirrende Nachrichten im Chat.
Hintergrund zur Doggerbank und die Rolle der Royal Navy
00:08:04Die Schlacht auf der Doggerbank von 1915 wird als erste Auseinandersetzung zwischen Schlachtkreuzern hervorgehoben. Die Doggerbank selbst wird als flaches Gebiet in der Nordsee beschrieben, das einst Teil von Doggerland war. Im Ersten Weltkrieg blockierte die Royal Navy die Nordsee, um den Zugang Deutschlands zu unterbinden, was jedoch die deutsche Marine dazu veranlasste, britische Fischereiflotten anzugreifen, die für die britische Lebensmittelversorgung wichtig waren. Deutsche Marine erlitt einige Rückschläge durch Codeverluste, darunter die Bergung von Codebüchern von versenkten Schiffen durch britische Trawler. Diese Codebücher, die eigentlich durch wasserlösliche Tinte unbrauchbar gemacht werden sollten, blieben intakt, da sie sich in einem wasserdichten Safe befanden.
Britische Code-Entschlüsselung und Angriffe auf die englische Küste
00:17:51Die Royal Navy hatte zwar Zugang zu den deutschen Codes, verfügte aber nicht über eine offizielle Codebrecher-Gruppe. Room 40 entstand zu dieser Zeit inoffiziell. Die Deutschen verstanden die Leistungsstufen ihrer Funkgeräte nicht, was ihre Signale für die Briten leichter abzufangen machte. Deutsche Funksignale bestätigten einen bevorstehenden Angriff auf die britischen Inseln, was die britische Marine dazu veranlasste, ihre Schlachtkreuzer zur Abwehr zu positionieren. Die Deutschen führten Angriffe auf Scarborough, Hartlepool und Whitby durch, was in der britischen Öffentlichkeit Empörung auslöste und die Royal Navy unter Zugzwang setzte. Die britische Marine positionierte daraufhin ihre Schlachtkreuzer südlicher, um deutsche Angriffe abzufangen.
Seeschlacht Doggerbank: Kräfteverhältnisse und Strategien
00:33:25Die Briten stellten eine Streitmacht aus Schlachtkreuzern und leichteren Schiffen zusammen, um die Deutschen abzufangen. Die Deutschen verfügten über die erste Aufklärungsgruppe, bestehend aus De Flinger, Moltke, Sleiditz, von der Tan und Blücher, wobei von der Tan nicht anwesend war. Die Briten hatten einen zahlenmäßigen und feuerkraftmäßigen Vorteil. Das deutsche Ziel war es, britische Fischereischiffe zu versenken, um die britische Versorgung zu schwächen. Die Briten eröffneten das Feuer auf große Entfernung, aber ihre anfängliche Treffsicherheit war schlecht, da ihre Feuerleitanlagen nicht für diese Entfernungen ausgelegt waren und die Einstellungen improvisiert werden mussten. Die Deutschen erwiderten das Feuer, sobald sie in Reichweite waren.
Britische Taktik und Probleme
00:45:19Die britische Feuerleittaktik auf der Doggerbank war mangelhaft, was auf unzureichende Übung und die Lebensbedingungen der Besatzungen zurückzuführen war. Die Schlachtkreuzer, die in Rechythe stationiert waren, hatten weniger Möglichkeiten für Schießübungen als die in Scapa Flow stationierten Schiffe. Beatty konzentrierte sich auf die Feuergeschwindigkeit, vernachlässigte aber das Zielen und die Koordination. Die Deutschen erkannten, dass sie zahlenmäßig unterlegen waren, und begannen sich zurückzuziehen. Die britischen Schlachtkreuzer hatten jedoch eine größere Reichweite. Die Briten eröffneten das Feuer auf eine Entfernung, die sie noch nie zuvor geübt hatten. Die Feuerleitanlagen waren nicht für diese Entfernungen ausgelegt. Die Besatzungen mussten die Einstellungen improvisieren. Die anfängliche Treffsicherheit war daher sehr schlecht.
Das Gefecht beginnt: Taktische Fehlentscheidungen und Blüchers Schicksal
01:00:37Die britischen Streitkräfte begannen mit dem Beschuss, wobei Blücher aufgrund ihrer geringeren Geschwindigkeit am Ende der deutschen Linie positioniert war. Hipper stand vor der Entscheidung, entweder zu kämpfen oder sich zurückzuziehen, wobei er im Falle eines Rückzugs den Verlust von Blücher riskierte. Er entschied sich für den Rückzug und ordnete das Eröffnen des Feuers an. Beatty ordnete eine Taktik an, bei der jedes britische Schiff sein Gegenüber in der deutschen Linie beschießen sollte, was im Widerspruch zur üblichen Taktik der Royal Navy stand, das Feuer auf das führende Schiff zu konzentrieren. Diese Fehlentscheidung führte dazu, dass die Moltke unbeschossen blieb, während die Tiger fälschlicherweise die bereits beschossene De Flinger angriff.
Feuerleitung und Farbkennzeichnung von Granaten
01:03:24Die Feuerleitung befand sich zu dieser Zeit noch in den Anfängen, was die Unterscheidung der Granateneinschläge erschwerte. Um dies zu verbessern, entstand die Idee, Granaten mit unterschiedlichen Farben zu versehen, um sie besser verfolgen zu können. Die Umsetzung dieser Idee war jedoch ein langwieriger Prozess. Es wird auch die Taktik des 'Splitting Fire' diskutiert und ob sie richtig implementiert wurde. Beatty hätte seine Befehle klarer kommunizieren müssen, um Missverständnisse zu vermeiden. Beatty wird als guter Kapitän, aber weniger guter Admiral kritisiert, da er nicht effektiv mit seinen untergebenen Kapitänen kommuniziert und seine Taktiken nicht ausreichend erklärt. Es wird argumentiert, dass es logischer gewesen wäre, zuerst das stärkste Schiff des Gegners anzugreifen, anstatt sich auf weniger gefährliche Ziele zu konzentrieren. Die Zerstörung des Flaggschiffs des Gegners hätte erhebliche Vorteile gebracht und die deutsche Linie destabilisiert. Die 'Seidlitz' erlangte in dieser Schlacht den Ruf, ein Schiff zu sein, das trotz schwerer Schäden nicht untergeht. Ein Treffer in den hinteren, überhöhten Geschützturm führte zu einer Deflagration, die jedoch durch das rechtzeitige Eingreifen eines deutschen Offiziers verhindert wurde, der die Tür schloss und so eine Magazinexplosion verhinderte.
Fehlentscheidungen und Glück bei der Seidlitz
01:11:32Die britische Seite beging den Fehler, die 'Prinzess Royal' auf die 'Dierflinger' anzusetzen, während 'New Zealand' und 'Natin Damadol' sich um 'Blücher' kümmerten, wodurch 'Moltke' unbeaufsichtigt blieb. Unterschiedliche Karten der Schlacht stimmen in der Reihenfolge der britischen Schiffe überein, aber nicht in der der deutschen. Wilhelm L. Heidkamp, nach dem ein deutscher Zerstörer benannt wurde, verhinderte auf der 'Seidlitz' eine Katastrophe, indem er die Tür schloss und die Flutung des Magazins ermöglichte. Die 'Seidlitz' erlitt Schäden, die einer Magazinexplosion, wie sie in der Schlacht von Jütland oder der Dänemarkstraße vorkam, ähnelten. Die Briten hielten sie zunächst für verloren, aber sie hielt ihre Position in der Linie. Der Kapitän der 'Seidlitz' war besorgt über das Ausmaß der Schäden und die Fähigkeit des Schiffs, weiterzukämpfen. Ein einzelner 13,5-Zoll-Treffer verursachte verheerende Schäden an der 'Seidlitz', möglicherweise aufgrund einer vorzeitigen Detonation der britischen Granate. Die Deutschen waren schockiert über das Ausmaß der Schäden und ergriffen Maßnahmen, um den Flash-Schutz ihrer Schiffe zu verbessern. Die Barbetten sind jedoch ein Schwachpunkt, der immer ein Risiko darstellt. Solche Treffer können überlebt werden, wenn jemand im richtigen Moment am richtigen Ort ist und nicht von Furcht überwältigt wird.
Britische Kommunikationsprobleme und das Schicksal der Blücher
01:20:05Während die 'Seidlitz' auf wundersame Weise überlebte, wurde die 'Lion' schwer getroffen und verlangsamte sich. Beatty erkannte, dass sein Flaggschiff kampfunfähig wurde. Er ging davon aus, dass eines der deutschen Schlachtschiffe außer Gefecht gesetzt war und seine älteren Schlachtkreuzer sich um die 'Blücher' kümmerten. Beatty gab widersprüchliche Befehle, was zu Verwirrung führte. Der Befehl, sich dem Feind enger zu nähern, wurde nach dem Missverständnis durch Rear Admiral Moore gegeben. Aufgrund von Beattys Problemen bei der Signalgebung, die teilweise auf einen unqualifizierten Signaloffizier zurückzuführen waren, verstand die Flotte seine Befehle falsch. Die 'Blücher' geriet ins Kreuzfeuer von vier britischen Schlachtkreuzern sowie Kreuzern und Zerstörern. Obwohl deutsche Schiffe dieser Zeit gut gebaut und widerstandsfähig waren, konnte kein Schiff überleben, was der 'Blücher' widerfuhr. Es war eine Verschwendung von Granaten, da die 'Blücher' ohnehin nicht mehr schwimmfähig war. Nach den ersten Torpedotreffern wäre sie ohnehin gesunken. Die Schlacht endete mit dem Untergang der 'Blücher', von deren Besatzung nur 234 gerettet wurden. Ein Zeppelin und ein Wasserflugzeug versuchten, die Rettungsaktion zu stören.
Analyse der Blücher und Kohlequalität
01:28:24Die 'Blücher' wurde nicht nur von Schlachtkreuzern, sondern auch von Kreuzern und Zerstörern angegriffen. Trotz ihrer aussichtslosen Lage gelang es ihr, einen der Zerstörer auszuschalten. Die 'Blücher' war ein gutes Schiff mit einer guten Besatzung, aber zur falschen Zeit am falschen Ort. Sie wäre besser in anderen Einsatzgebieten aufgehoben gewesen. Die Deutschen hatten zu diesem Zeitpunkt einen Nachteil in Bezug auf die Anzahl der Schlachtkreuzer. Die Briten hatten einen Vorteil, da einige ihrer Schiffe anderweitig eingesetzt waren. Die Deutschen hatten Probleme mit der Qualität ihrer Kohle, die einen hohen Bitumengehalt aufwies und ineffizient war. Dies führte zu Problemen mit den Kesseln und beeinträchtigte die Geschwindigkeit der Schiffe. Deutsche Schiffe hatten nur eine begrenzte Sprintoption, da sie regelmäßig ihre Kessel reinigen mussten. Deutschland verfügte zwar über große Kohlevorkommen, aber die Qualität war geringer als die der britischen Kohle. Die Royal Navy wurde mit hochwertiger walisischer Kohle betrieben. Die deutsche Marine importierte vor dem Krieg sogar britische Kohle. Die minderwertige Kohle führte zu Unterschieden zwischen den Test- und Betriebsgeschwindigkeiten deutscher Schlachtkreuzer. Die Deutschen hatten auch Probleme mit ihren Turbinen, die gewartet und ersetzt werden mussten, was zu längeren Ausfallzeiten führte. Die deutschen Kessel waren temperamentvoll und erforderten eine hochqualifizierte Besatzung.
Nachwirkungen der Schlacht und Lehren
01:44:37Nach der Schlacht konnten die Briten einen Sieg beanspruchen, da sie die Deutschen abgewehrt und ein Schiff versenkt hatten. Die 'Lion' wurde jedoch beschädigt und durfte aufgrund von Fishers Anordnung nicht ins Trockendock. Jellicoe war von der Schlacht wenig beeindruckt und Beatty versuchte, sie als großen Sieg darzustellen. Die Reparatur der 'Lion' dauerte unverhältnismäßig lange, da sie nicht ins Trockendock durfte. Die Deutschen inspizierten die 'Seidlitz' und ergriffen Maßnahmen zur Verbesserung des Flash-Schutzes ihrer Schiffe. Die Briten zogen jedoch keine Lehren aus der Schlacht, da die 'Lion' keine fast tödlichen Treffer erlitten hatte. Dies führte zu riskanten Maßnahmen wie dem Entfernen von Flash-Türen und dem Mitführen von zu viel Munition, was zu den Verlusten in der Schlacht von Jütland beitrug. Der Kapitän der 'Tiger' missachtete Beattys Anordnungen und hätte die Deutschen beinahe auf eigene Faust verfolgt. Die Schlacht von Dogger Bank war der erste Zusammenstoß von Schlachtkreuzern, aber das einzige versenkte Schiff war kein Schlachtkreuzer. Die Briten glaubten, alles funktioniere, aber Jellicoe ordnete Schießübungen an. Die ältesten Schlachtkreuzer versenkten die neuesten, da sie frisch von Schießübungen kamen. Beatty hielt Schießübungen für weniger wichtig und wollte Rosythe nicht verlassen.
Schießübungen und die Auswirkungen von Kanonenfeuer
01:51:14Es gab politische Gründe, warum keine Schießübungen stattfanden. Rosythe liegt in der Nähe von Edinburgh, und das Abfeuern von 13,5-Zoll-Kanonen hätte alle Fenster im Umkreis von 15 Meilen zerstört. Schießübungen mit der gesamten Flotte waren teuer und bargen das Risiko, U-Boote zu überfahren. Einzelne Schlachtkreuzer als Ziel für deutsche Angriffe. Die Schießübungsgebiete der Royal Navy lagen nördlich von Irland, was eine lange und riskante Reise erforderte. Deutsche Spione hätten die Schiffe beim Verlassen von Rosythe zählen können. Es wurde diskutiert, ob Küstenbatterien für Schießübungen genutzt werden könnten. Jellicoe und die Grand Fleet übten so oft wie möglich. Selbst die Mündungsfeuer der Kanonen konnten das zivile Leben stören. Das Abfeuern einer Breitseite von der 'Iowa' hätte alle Glühbirnen und Fenster in Los Angeles zerstört. Die Besatzungen stopften sich Baumwolle in die Ohren, um sich vor dem Druck zu schützen. Auf der 'Yamato' wurden Tiere auf dem Deck platziert, um die Auswirkungen des Kanonenfeuers auf die Positionierung von Flugabwehrgeschützen zu testen. Mündungsfeuer beeinflusste auch das Design von Torpedorohren und Flugabwehrgeschützstellungen. Selbst kleine Kanonen können störend sein, wenn sie über den Kopf feuern.