Just Chatting

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Einführung in das Thema Einsamkeit

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00:10:13 Und damit einen wunderschönen guten Abend einmal mehr hier beim Mixtalk. Schön, dass ihr mit dabei seid. Mein Name ist Marvin und ihr seht es heute schon am Sendungstitel. Wir besprechen heute über ein Thema, was wirklich wichtig ist und wo wir denken, da sollte man auf jeden Fall häufiger drüber sprechen, nämlich Einsamkeit. Wie schlimm ist es wirklich? Wir haben in der Vergangenheit auch schon mal drüber gesprochen, aber heute wollen wir sozusagen einen zweiten Aufschlag machen.

00:10:38 Und ich kann euch versprechen, wir haben sehr, sehr, sehr spannende Gäste uns heute eingeladen, die uns von ihren Erfahrungen berichten und wirklich sich öffnen. Und sich mit euch öffnen da draußen und euch erzählen, was sie durchgemacht haben oder wie sie sich eigentlich gerade fühlen. Und ich glaube, heute wird so ein Stream...

00:11:00 Ja, wo wir alle mal uns ein bisschen zurücklehnen, zuhören, aber gleichzeitig auch mitfühlen dürfen und können und sollen. Und wir wollen natürlich wie immer auch mit euch sprechen, nicht nur im Chat. Ich sehe schon einige Nachrichten dazu. Ich habe mich gerade auch schon dazu geschaltet, also ich freue mich wirklich auf die Gespräche heute. Schaltet euch gerne wie immer, das ist ja unser Ziel hier bei MixTalk, per Stringtogether hinzu, wenn ihr eure Geschichten mit uns teilen möchtet oder vielleicht auch über andere erzählen wollt oder über das, was vielleicht ihr...

00:11:28 gesehen habt, erfahren habt. Vielleicht eine kleine Anekdote zu mir. Zugegeben, so etwas wie Einsamkeit und da muss man ja auch trennen voneinander zwischen Einsamkeit und auch alleine sein oder sozial isoliert sein. So etwas wie Einsamkeit, da muss ich sagen, das habe ich so noch nicht empfunden, aber dieses Alleinsein-Gefühl, das durchaus. Und das habe ich auch tatsächlich öfter mal im Alltag und das macht sich bei mir immer dann bemerkbar.

00:11:53 wenn ich wirklich auch mal für ein paar Stunden nicht unter Leuten bin. Ich arbeite sehr viel aus dem Homeoffice raus, sehr viel von zu Hause aus und das macht sich dann immer sehr bemerkbar. In der Pandemie war es da ganz extrem. Ich glaube, darüber sprechen wir heute auch noch, wie sich das auch auf heutzutage noch niederschlägt. Aber da war es bei mir ganz extrem, weil nur Homeoffice, nur zu Hause und super viel Kontakte, super wenig Kontakte mit Freunden und Familie. Und was mir dann aus diesem krassen Alleinsein-Gefühl herausgeholfen hat, war Sport, war Laufen gehen.

00:12:21 Da habe ich zwar auch niemanden getroffen, aber ich bin zumindest rausgegangen und war so zumindest unter Leuten. Und das hat sich tatsächlich weitergetragen, was jetzt zum Triathlon irgendwie geworden ist. Ganz verrückt. Aber so bin ich da irgendwie rausgekommen. Naja, ich schaue mal in den Chat rein, was ihr schon so zu sagen habt. Mit Carina bleibt Marvin nicht einsam, sehe ich gerade. Das stimmt auf jeden Fall. Mit euch bleibe ich nicht allein oder nicht einsam hier. Ich meine, wir sind ja heute einige Leute hier dementsprechend. Ich fühle mich überhaupt nicht einsam oder alleine.

00:12:50 Das ist ja das Schöne daran. Und Jukari schreibt noch, mein Chef meinte letztens zu mir, dass er befürchtet, ich wäre einsam. Es ist ein Unterschied von allein zu einsam. Ich bin auf das Thema so gespannt. Und das freut mich total zu hören und du hast total recht. Man muss da wirklich unterscheiden. Das tut zum Beispiel auch das Bundesministerium.

00:13:11 müssen wir kurz ablesen, Familien, Senioren, Frauen und Jugend, die unterscheiden da zum Beispiel auch, genauso wie viele, viele Experten. Und Juan Baliman, dich habe ich gerade eben auch schon im Chat gesehen, wenn man es nicht anders kennt wie ich, mache ich mir keine so großen Gedanken, habe ja Twitch dafür. Super spannend, dass du das sagst und erwähnst, denn auch über Social Media und die Plattform werden wir sprechen und welche Bedeutung das eigentlich hat. Und außerdem schreibt er noch, ich kann den Namen leider nicht richtig aussprechen.

00:13:39 C.T. Hulhuschild. Sorry. Einsamkeit ist Mist. Allein sein ist schön. Finde ich auch spannend. Warum ist allein sein schön? Begründ das doch immer gerne im Chat. Würde mich auf jeden Fall interessieren. Ansonsten, auch Herr Crazy ist auch mit am Start. Und viele andere Sibiswelt ist natürlich auch mit dabei. Und viele weitere auf jeden Fall noch. Schreibt mir doch gerne mal in den Chat von der Skala 1 bis 6.

00:14:07 6 wäre in dem Fall, ich fühle mich total alleine oder auch einsam gerade. Wie ihr euch eigentlich gerade fühlt? Fühlt ihr euch einsam im Moment? Also 1 bis 6, 1 würde bedeuten, nö, so ganz und gar nicht. Und 6 würde bedeuten, ich fühle mich total einsam. Würde mich mal interessieren. Wir haben euch ja auch mal die Frage angeheftet. Also schreibt das gerne mal in den Chat. 1 bis 6, wie alleine seid ihr? Ab damit in den Chat. Jokari schreibt 1, das ist schön zu hören.

00:14:37 Können wir das auch mit hungrig machen? Da gebe ich eine 1. Ich habe gut gegessen vorm Stream. Sketterding schreibt 3, also so eine Mitte. Kayf schreibt auch 3. Der Lucky Norman 2. Easychan 2. Eine 4 von Zeckelbra ist auch mehr dabei. 2, 1. Jingo schreibt 5. Vielleicht kannst du ja auch begründen, warum gerade eine 5. Genauso wie auch Rusty Twinkle auch eine 5. Also schreibt uns das doch gerne mal rein, warum ihr euch so fühlt. Aber ansonsten gerade 3, 2, 1 und...

00:15:06 4,5. Und wir hatten ein Raid, wie ich gerade sehe. Sorry, habe ich ein bisschen spät gerade gesehen. Lieber Schrie, wenn ihr mir den Namen nochmal sagen könntet, wäre das super. Das ist tatsächlich...

00:15:18 Phil Stifti. Dankeschön. Vielen Dank. Und schön, dass ihr mit dabei seid, alle, die gerade mit reingekommen sind. Achterstadt, ich war ein bisschen zu weit oben im Chat noch tatsächlich, weil ich noch die Nachrichten durchgelesen habe. Also, schön, dass ihr mit dabei seid. Die Frage war, wie einsam oder alleine fühle ich gerade auf einer Skala von 1 bis 6? Also für alle, die neu mit dazugekommen sind, 1 so ganz und gar nicht und 6 total einsam slash total alleine. Und ich sehe auch schon eine 6 hier. Also von...

00:15:44 Also schreibt doch, begründet das gerne, wenn ihr da möchtet. Wenn ihr eure Story mit uns teilen möchtet, schreibt das doch gerne mit rein. Also schön, dass ihr auch bei dem Thema mit dabei seid. Warte, die neu dazugekommen sind, wir sprechen über Einsamkeit und haben super spannende, geladene Gäste heute mit dabei, die ihre Geschichte teilen. Tulki Vulki schreibt, einsam sein ist, ich blende es mal ein, bis zu einem gewissen Grad okay.

00:16:10 Und auch angenehm, jedoch braucht man auch als stark introvertierter, und das ist er oder das bin ich, den Austausch. Ja, das kann ich persönlich nur bestätigen. Und Evo Lea, ich glaube, der Kommentar ist ein Ticken zu lang, dass wir ihn komplett einblenden können, aber ich probiere es nochmal. Schreibt, allein sein kann auch sehr erholsam sein, wenn man bedenkt, wie anstrengend Menschen sein können, sei es IT-Support oder Einzelhandel.

00:16:36 Hier an Homer Simpson und Bart Simpson denken. Einsamkeit dagegen ist ein ganz anderes Biest. Da kann man nicht so leicht was gegen machen, weil dazu immer auch die Willigkeit von anderen benötigt wird. Die Willigkeit von anderen benötigt wird. Vielleicht kannst du das nochmal begründen, was du genau damit meinst. Und Sensam schreibt, das hat abgestimmt in der 3, weil Single 38 und Prius liegen bei Freunden halt eher bei ihren Kindern und Familien, was auch absolut okay ist. Das kann ich ja auch...

00:17:05 ein Stück weit nachvollziehen tatsächlich. Ich bin jetzt 32 und das beginnt so langsam in meinem Freundeskreis auch tatsächlich. Tauke schreibt, 4,5, das sehe ich mir vor, weil ich das Gefühl habe, dass sich zwei Freunde, die ich in meiner Nähe habe, sich immer weiter von mir distanzieren und das fühlt sich sehr schlecht an. Das tut mir auf jeden Fall leid zu hören, wenn das eine gute Freundschaft war oder ist nach wie vor. Und auch hier, ich glaube, an...

00:17:33 Also mich freut's, dass ihr eure Geschichten hier so oft mit uns teilt. Das weiß ich sehr zu schätzen, das wissen wir sehr zu schätzen. Bleibt uns auf jeden Fall den gesamten Stream überhalten, wenn wir auch mit unseren Gästen sprechen und Erfahrung austauschen. Und apropos Gäste, ich hole jetzt meinen allerersten Gast, den wir uns eingeladen haben.

00:18:01 mit dazu und das ist nämlich Steven, den wir jetzt mal dazu holen. Hi Steven. Hi. Hallihallo. Moin Moin. Du kommst aus dem hohen Norden, da ist noch Moin. Wenn ich hier im Südwesten in Rheinland-Pfalz Moin sage, denkt ihr Leute, es ist doch schon spät abends. Steven, du bist 38, bist jetzt hier und

00:18:24 Du warst tatsächlich im Februar slash März auch unterwegs auf dem Klapprad, gehen Italien Richtung Italien, um tatsächlich auch auf dieser Reise alleine mit deiner...

00:18:37 Einsamkeit zurechtzukommen und du warst auch tatsächlich in einem Y-Kollektiv-Film, einer Reportage zu sehen vor wenigen Tagen, die dort erschienen ist und hast dich dort ganz offen gezeigt und hast da ganz tiefe Einblicke gegeben in deine Gedankenwelt und die Einsamkeit, die dich so umgibt, sage ich mal. Aber erst mal schön, dass du mit dabei bist heute Abend, das freut mich.

Interview mit Steven über seine Erfahrungen mit Einsamkeit

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00:19:02 Gerne. Mich wollte es auch. Danke für die Einladung. Sehr gerne. Du sag mal, Steven, warum ist dir denn eigentlich wichtig, das Thema, überhaupt über dieses Thema zu sprechen? Ich weiß so von den Recherchen, dass das auch für dich, glaube ich, ein bisschen Überwindung war, überhaupt auch in diesen Filmen zu gehen oder dass auch da eine Reportage gedreht wird. Oder warum ist dir das so wichtig, darüber zu sprechen?

00:19:27 Also zuerst einmal, mir war es unangenehm, weil es ein Thema ist, wo du dich so ein bisschen quasi nackig zeigst, in Anführungsstrichen, so schutzlos. Ich wollte es aber machen, weil ich der Meinung war, dass viele, nicht nur in meinem Alter, einfach diese Schnittstellen in den Lebensbereichen haben, wo sie einsam sind.

00:19:55 Das ist so ein Thema in der Freundschaft. Ich habe halt länger reflektiert, habe das nirgendwo angesprochen, immer mit mir rumgetragen.

00:20:08 Und ich weiß nicht, ich sehe das so ein bisschen als mein gesellschaftliches, oder so ein Anregen eines Diskurses in der Gesellschaft. Ja, also irgendwie so ein Auftrag. Ein Auftrag ist zu viel, Gott sei Dank. Nein, aber ich wollte darauf aufmerksam machen, genau. Und gerade weil ich mich in dieser Phase befunden habe, habe ich dem halt zugestimmt.

00:20:37 Und die Autorin hatte selber mit der Thematik Probleme, was mich dann irgendwie auch so ein bisschen mit ihr verbunden hat. Und dann ist das eine dem anderen halt entstanden. Nimm uns doch mal so ein bisschen mit, wie fühlt sich Einsamkeit für dich eigentlich an? Was macht dieses Gefühl in dir aus?

00:20:58 Ich kann dir das in der Summe erklären, glaube ich. Es ist halt so, dass ich viele Bereiche in meinem Leben habe, die laufen okay und damit kann ich dealen. Es gibt aber auch einige andere Lebensbereiche, wo das halt nicht so ist und das sind einschneidende Erlebnisse, die mich prägen etc.

00:21:24 Die sorgen dafür in bestimmten Momenten in meinem Leben, dass ich mal mehr, mal weniger mich einsam gefühlt habe. Es wurde dann irgendwann so ein bisschen mehr stetig, weil einfach die Thematik für mich so drückend war. Und ich mich irgendwie, ja, ich habe keinen um mich herum gesehen, der in diesem Leben oder in diese Lebensbereiche gerade genauso struggelt wie ich, würde ich sagen.

00:21:52 Und habe das dann einfach angefangen, mit mir auszumachen. Und habe versucht, das irgendwie auch für mich erstmal zu definieren, weil das ist schon eine andere Kiste. Allein sein und einsam. So diesen Unterschied zu spüren für sich selbst, ist dann halt nochmal ein ganz anderes Level. Gerade eben im Chat, das habe ich auch vorgelesen, da meinte ja jemand auch, dass Einsamkeit ein anderes Biest ist. Würdest du das so unterschreiben?

00:22:21 Es ist hart, weil...

00:22:25 Also es gibt auch schöne Dinge, was die Einsamkeit betrifft. Aber ja, wenn du auf wackeligen Beinen gerade stehst, ist das auf jeden Fall ein Biest. Hat sich das bei dir so nach und nach, wie du gerade gesagt hast, du hast versucht, mit verschiedenen Dingen erstmal klarzukommen. War das so ein langsamer Prozess mit verschiedenen Punkten in deinem Leben, bis du es selbst für dich akzeptiert hast oder gesehen hast?

00:22:53 Da ist eine Einsamkeit da oder wie muss ich mir das vorstellen?

00:22:59 Ja, ich habe bestimmte Dinge halt erlebt, die mich zum Schluss folgern lassen haben, dass ich einsam bin. Also ich kann dir da Beispiele nennen. Ich war mit Leuten unterwegs, in großen Gruppen, alles nette Menschen, habe mich aber isoliert gefühlt. Das war so der Anfang und das hat dann auch nicht abgenommen.

00:23:28 Um...

00:23:32 Das ist schwierig. Aber isoliert gefühlt in den Momenten, also warum hast du dich isoliert gefühlt? Weil das ist ja so ein bisschen das... Das ist ja gerade die Sache. Entschuldige. Nee, alles gut. Das ist ja das Schöne. Wir können ja einfach hier offen miteinander quatschen. Hau einfach dazwischen. Ich würde dir das gerne irgendwie versuchen zu verpacken, so dass du die Schleife einfach abmachen kannst und sagen kannst, ah okay, das ist es. Aber ich kann es dir nicht verpacken. Es ist echt schwierig, das zu greifen.

00:24:02 Wahrscheinlich, das macht es ja dann auch schwierig für dich zu greifen und dann auch daran zu arbeiten, weil du selbst dann wahrscheinlich auch gar nicht so hundertprozentig weißt, wo muss ich da jetzt eigentlich ganz genau ansetzen. Du kennst sicherlich Situationen oder kennst Gründe dafür, aber dann wirklich das greifbar zu machen, ist wahrscheinlich schwierig. Ist ja auch ein subjektiv wahrgenommenes Gefühl. Ja, definitiv.

00:24:26 Stephen, lass uns doch mal in den Film reinschauen, den ihr gemacht habt, bzw. an dem du beteiligt warst, gemeinsam mit dem Y-Kollektiv. Da schauen wir mal rein, was da eigentlich so passiert ist und bei was dich die Kollegen verfolgt haben, begleitet haben. Heute fühle ich mich irgendwie einsam, sehr einsam. Eigentlich bin ich ein sehr kommunikativer Typ und auch sehr freundlich.

00:24:55 Aber irgendwie gelingt es mir nicht, dieses Gefühl der Isolation-Einsamkeit so loszuwerden, dass ich das Gefühl habe, es ist okay und es gehört auch mal dazu, sich so zu fühlen. Über mehrere Monate schickt mir Steven Videos, in denen er seine Einsamkeit reflektiert. Ich bin ein Meister darin, mich selbst fein zu selektieren.

00:25:25 und in Einzelteile zu zerlegen und das wiederum erzeugt dann halt auch Einsamkeit. Steven ist 38, Erzieher und lebt in Osnabrück. Ich treffe ihn bei einem Fahrradladen. Dort holt er sein Rad für seine Italienreise ab.

00:25:47 Sehr gut, ich freue mich auf meine Reise. Karsten ist ein guter Freund von ihm. Wo steht der denn? Da ist die Tüte auch dran.

00:26:02 Tatsächlich, da an der Stelle würde ich mal ganz kurz Pause machen. Also grundsätzlich mal unabhängig jetzt von dem Thema Einsamkeit, mit dem Rad durch Italien zu fahren, ich weiß nicht, ob unsere Technik noch kurz zurückspulen kann, vielleicht geht das ja, dann sieht man das Rad noch mal ein bisschen, aber ich glaube, das funktioniert nicht. Aber mit dem Rad durch Italien, bis nach Italien fahren, finde ich schon grundsätzlich krass, dass du das durchgezogen hast. Hat es eigentlich gehalten bis zum Ende?

00:26:28 Das Rad hat gehalten, aber ich bin auch viel gelaufen, weil die Infrastruktur da unten ist schwierig.

00:26:38 Du bist ja dann wirklich nach Italien gefahren runter. Was mich tatsächlich mal da interessieren würde, du kommst ja auch im Film sehr herzlich rüber, genau wie du jetzt auch herzlich rüberkommst. Kai schreibt übrigens auch, danke an den Gast fürs Teilen, also danke an dich, Steven, fürs Teilen, finde ich sehr stark hier. Ich blende es mal ein, das wird jetzt über uns ein bisschen angezeigt, aber ich blende es gleich wieder aus.

00:27:04 Props raus. Was hat denn die Reise eigentlich mit dir jetzt am Ende gemacht? Also du bist jetzt wieder zurück. Welche Erkenntnis hast du da gewonnen?

00:27:14 In erster Linie, ich bin ja nicht nur wegen der Einsamkeit dahin gefahren, das war so ein Teil dessen, aber es ist, wenn ich es auf die Einsamkeit beziehe und die war ziemlich präsent, Akzeptanz. Ich habe nicht mehr diese Angst, wenn ich morgens ausstehe und sage so, ey, ich fühle das und das und das ist ungefähr so die Schablone von Einsamkeit.

00:27:40 dann stehe ich nicht auf und drehe mich erst zehnmal im Kreis, bevor der Tag losgehen kann, sondern das ist ein bisschen schwammig zwar noch, aber ich bin safe in meinem Handeln. Und das hat mir diese Reise einfach gezeigt, weil ich so lange allein war und glaub mir, da gab es Momente, das war heftig, weil du dich so mit deinem...

00:28:05 mit deinem persönlichen Struggle auseinandersetzt und da ist dann halt keiner um dich rum, der sagt, Mensch, ist okay und du bist gut so, sondern das ist ein Prozess, der mit dem Gefühl der Einsamkeit irgendwann einfach kommen muss. Möchtest du da vielleicht so einen Moment mit uns teilen, den du da so im Kopf hast?

00:28:29 Als ich auf Palermo angekommen bin, war ich sehr...

00:28:38 Und ich sag's wie es ist, ich war im Arsch so von diesem Gefühl, weil mich das einfach nicht losgelassen hat. Und dann bin ich in den Friseursalon gegangen und ich konnte mit den Leuten kaum sprechen. Und dafür hatte ich Angst. Ich habe mich da hingesetzt und hatte dann irgendwie 20 Minuten, die mir zu den Highlights meines Urlaubs gehört haben, weil die Leute einfach freundlich waren und mir gezeigt haben.

00:29:05 Was vielleicht wichtig ist, um dieses Gefühl halt nicht immer so aufkommen zu lassen. Das war ein Highlight, ohne dass ich das wollte. Ich bin da reingegangen, ich wurde herzlich empfangen. Es gab einen Tee, ein paar Wörter gebrochenes Englisch und einfach so eine Herzlichkeit. Und das hat mir gefallen. Genau das habe ich gebraucht.

00:29:31 Das war für mich so einer der Momente, wo ich gesagt habe, okay, ich kann jetzt wieder Herzlichkeit fühlen, weil das war eine lange Zeit einfach nicht der Fall und das war so nicht verwechselnd mit Depressionen. Und ich war einfach ein bisschen lost. Und da war so der erste Moment, wo das alles so ein bisschen aufgebrochen ist und ich gesagt habe, oh cool, das fühlt sich richtig gut an, dass ich gerade hier war und ich würde euch gerne in den Arm nehmen. Und da dachte ich mir so, jetzt bin ich bereit.

00:29:59 Für eine gute Zeit im Urlaub. Ja, dann lass uns doch mal weiterschauen, was doch im Film noch passiert ist. Und warum mit dem Klapprad? Boah, weil ich fahre gern spontan auch. Und du kennst ja die Situation mit der Bahn. Da sind so Stellplätze mit dem Fahrrad eher eine Rarität. Und ich habe so oft schon Reisen canceln müssen, dass ich gesagt habe, ich brauche etwas, was zu mir passt. Und das ist halt der Allrounder. Und da trete ich lieber einmal mehr in die Pedale.

00:30:28 Aber kann halt dann reisen, wann ich's will. Warum ausgerechnet so eine Reise? Ich möchte spüren können, dass ich alleine sein kann, dass ich mich mit diesem Thema Einsamkeit beschäftigen kann, ohne dass ich von außen irgendwelche Impulse habe, die mich dazu zwingen, mich leicht wieder ablenken zu lassen. Und ich möchte das aushalten können. Ursprünglich kommt er aus Hannover. Vor vier Jahren zieht Steven nach Osnabrück, wegen seiner Ex-Freundin.

00:30:56 Ich fühle mich so isoliert manchmal. Ich habe tolle Menschen kennengelernt, die wirklich fresh sind. Aber auch da habe ich manchmal das Gefühl, dass ich mit denen zusammensitze und trotz Zweisamkeit einsam bin.

00:31:12 Steven, weißt du, was ich total geil finde? Du hast ja jetzt schon von der Post-Reise erzählt, wie es danach war. Und das war ja noch davor. Ich finde das gerade total schön, den Kontrast zu sehen, was du da erzählt hast, von dem Highlight, was du noch davor im Fahrradladen gesagt hast. Ich hoffe, du hörst mich noch, weil gerade bewegst du dich nicht. Das Bild ist eingefallen. Hörst du mich noch? Ja, hören tu ich dich auf jeden Fall. Ich hab alles verstanden. Sehr gut.

00:31:40 Aber vielleicht refresh so einfach einmal ganz kurz und dann sehen wir dich gleich auch wieder. In der Zwischenzeit hole ich tatsächlich unsere zweite Gästin mit dazu, neben Stephen, nämlich Carina, die auch jetzt gleich mit dabei ist. Hallihallo Carina. Hallo. Siehst du mich? Hörst du mich? Wir können dich sehen, wir können dich hören, das passt. Perfekt, ich euch auch, sehr schön.

00:32:05 So muss das sein. Steven kommt gleich auch wieder hinzu. Ah, die Schmetterlinge im Hintergrund gehen auch. Die machen direkt Kandale. Ja, so muss das sein. Steven, du kannst uns wahrscheinlich noch hören, aber sehen tun wir dich noch nicht. Ja, ich will euch. Aber sehr gut. Einfach nochmal das Bild, Kamera an, aus. Hallo, ich. Ja, ich glaube, es sind ein paar da, die dich auf jeden Fall kennen. Also da sind ein paar...

00:32:28 Ja, stimmt. Deshalb auch, also um das mal einzuhalten, du bist natürlich Streamerin und Make-up-Artist und bist hier auf Twitch natürlich ein bekanntes Gesicht und sprichst eben in deinen Streams eben auch über deine Situation rund um deinen Bruder, über die wir gleich noch mit näher sprechen werden und was das alles mit Einsamkeit zu tun hat. Bevor wir das mal tun, Tulke Wulke schreibt, oh mein Gott, Carina, ich sehe dich.

Carinas Perspektive auf Einsamkeit und der Einfluss patriarchaler Strukturen

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00:32:51 Sehr schön. Aber im Herzen sehe ich euch alle. Ja, so muss das sein. Die Technik funktioniert, wir sehen dich. Carina, welchen Bezug hast du denn eigentlich zu dem Thema Einsamkeit?

00:33:09 Also ich persönlich muss sagen, dass ich mich selber, ich wüsste gar nicht, ob ich mich jemals wirklich einsam gefühlt habe, weil ich einen sehr engen Freundeskreis habe, auch ein sehr sozialer, herzlicher, offener Mensch bin und dementsprechend mich nie...

00:33:29 tief im Innern irgendwie einsam gefühlt habe. Wie du schon selber am Anfang gesagt hast, zwischen einsam und alleine sein ist ja auch nochmal ein riesengroßer Unterschied. Und allein sein liebe ich tatsächlich. Ich feiere es. Es ist gerade so als Künstlerin, wenn man dann auch mal in Ruhe nur für sich was malt, dann ist es halt, es ist einfach wie so Therapie, sage ich mal.

00:33:51 da die Zeit auch super schnell vorbeigeht und man ist so total in seinem künstlerischen Flow und seinen Gedanken gefangen und das liebe ich total, gerade wenn man die Kunst halt auch als Beruf ausübt und eigentlich immer irgendwie Kameras aufeingerichtet sind und mein Quatsch, was ich natürlich auch liebe, aber so für sich auch mal alleine sein, da finde ich, also ziehe ich auch super viel Energie raus.

00:34:16 Ich bin so ein bisschen ein introvertierter Mensch als Kind gewesen und dann irgendwann zu einem Extrovertierten geworden. Und ich ziehe irgendwie aus beiden Energie, aus dem Alleinsein, so nur für sich was machen, aber eben auch mit anderen Menschen zusammen sein. Und genau, deswegen ist für mich das Alleinsein tatsächlich ein positiver Aspekt. Also ich nehme das für mich positiver.

00:34:41 Genau. Und du hast es gerade schon ein bisschen angesprochen mit meinem Bruder. Ich habe eben auch einen anderen Bezug zu Einsamkeit. Ich meine, gerade wenn wir so die Male Loneliness Epidemic uns angucken, dann hat Einsamkeit tatsächlich ja auch so ein, das hat ja auch mit patriarchalen Strukturen zu tun.

00:35:02 junge Menschen, gerade vor allem Männer, so sozialisiert werden, dass sie nicht über ihre Gefühle sprechen, hart sein. Und bei jungen Mädchen fängt das ja schon an und auch bei jungen Frauen, dass sie eher über ihre Probleme reden, miteinander über bestimmte Dinge sich austauschen. Und sehr oft ist das so, dass junge Jungs

00:35:30 und später auch Männer, vieles in sich reinfressen. Und genau das hat halt mein Bruder gemacht. Wir haben eine Kindheit, die nicht so einfach war, sag ich mal. Da hatte ich einmal im Stream drüber gesprochen. Und zwei Tage später stand es in der Bild-Zeitung. Das war sehr wild. Ja, genau. Und es ist halt so, dass meine Schwester und ich sehr...

00:35:59 gut da rausgegangen sind, weil man Kindheitstraumata aufgearbeitet hat. Es ist halt super wichtig, über seine Probleme zu reden und füreinander da zu sein und Dinge aufzuarbeiten. Und mein Bruder hat es halt nicht gemacht oder auch nicht geschafft und sich eher verschlossen, hat sich immer mehr zurückgezogen, hat dann auch angefangen, Drogen zu nehmen. Es ist halt so weit gekommen, dass er dann irgendwann Psychosen gekriegt hat. Mittlerweile hat er eine paranoide Schizophrenie.

00:36:25 Ich war jetzt letztes Jahr auch schon zweimal zwangseingewiesen. Es ist halt, es ist unfassbar traurig, das mit anzusehen und mitbekommen zu haben. Deswegen habe ich auf das Thema Einsamkeit verschiedene Blicke quasi so aus meiner eigenen Perspektive.

00:36:42 Aber ich habe halt auch sehr nah mitgekriegt, wie es eben auch ausgehen kann. Und gerade deswegen spreche ich sehr oft über feministische Themen und über patriarchale Strukturen. Da sind immer so ein paar Männer, die denken, ich bin eine Männerhasserin und würde irgendwie...

00:37:00 keine Ahnung, Frauen mehr Rechte haben, aber unter dem Bezug, das wissen halt viele nicht, dass ich das halt nun mal eben bei meinem Bruder so miterlebt habe, also er hatte auch einen Suizidversuch und es war wirklich so, dass er monatelang auch obdachlos war und es ist wirklich ein herzzerreißendes Thema, dass ich da eben auch gesehen habe, wie sehr Männer darunter leiden unter diesem Druck.

00:37:25 sich nicht zu öffnen und alles in sich rein zu fressen. Und er ist mittlerweile so, dass er komplett alleine unterwegs ist. Immer einsam, alleine für sich. Also seit Monaten jetzt auch schon obdachlos. Das Gesundheitssystem macht gar nichts. Also zwangseingewiesen war er schon zweimal. Und sowohl sozialpsychiatrischer Dienst, Betreuer, Klinik.

00:37:51 Ja, verschiedene Ärzte sind da alle dran gescheitert. Und genau, das ist halt unfassbar traurig zu sehen. Wir haben einen Airtag in seinem Schuh. Da wissen wir zumindest immer, wo er ist.

00:38:04 Also wirklich schon eine krasse Geschichte, wenn man das natürlich auch so hört. Wir sprechen gleich auch sicher nochmal darüber, wie sich das auf dich auswirkt. Übrigens an der Stelle aber auch nochmal der Hinweis, wenn ihr beispielsweise die Nummer gegen Kummer sucht, zum Beispiel, oder auch die Telefonseelsorge. Wir haben den Command Help im Chat, den könnt ihr, also das seht ihr auch gerade eingeblendet im Chat, falls das für euch wichtig ist. Außerdem.

00:38:34 Ich habe es am Anfang des Streams schon mal angekündigt. Ihr könnt euch gerne dazu schalten. Übrigens an Stevens Technik arbeiten wir gerade. Der kommt dann gleich nochmal dazu. Der sollte da links unten eingeblendet sein. Aber schattet euch gerne dazu. Also wir haben hier, glaube ich, eine sehr offene Runde und ich sehe auch schon einige Chat-Anmerkungen jetzt nochmal. Schattet euch gerne dazu.

00:38:52 Es könnte euer Fenster links unten sein, wo ihr auch gerne mal für eine Minute oder zwei eingeblendet seid. Und zur Definition, weil die Frage öfter jetzt schon kam im Chat, was eigentlich Einsamkeit bedeutet. Es gibt verschiedene Definitionen, zum Beispiel einer von der Psychologin, Professor Dr. Michael Luhmann, die definiert Einsamkeit als die, Zitat, wahrgenommene Diskrepanz zwischen den gewünschten und den tatsächlichen...

00:39:14 sozialen Beziehungen. Das habe ich gerade eben schon mal ein bisschen angedeutet, dass das auch ein sehr subjektives Gefühl sein kann. Und im Dorschtexikon der Psychologie heißt es, Einsamkeit lässt sich als Beziehungsdefizit definieren. Das vor allem auch bezogen auf freundschaftliche, romantische, sexuelle, familiäre und nachbarschaftliche Beziehungen, also soziale Beziehungen eben, auftritt. Und außerdem kann sich Einsamkeit im Berufsbereich manifestieren.

00:39:42 Können wir auch nochmal drüber sprechen. Also das zur Definition Einsamkeit, dass das nochmal alle, dass alle nochmal auf dem gleichen Stand sind. Carina, jetzt hast du ja unsere, sorry, jetzt hast du ja deine Geschichte uns ein bisschen näher gelegt und erklärt. Und du hast ja am Anfang schon gesagt, dass du da wohl gut rausgekommen bist, aber was nimmst du da eigentlich für dich mit in Bezug auf Einsamkeit? Was lernst du selbst aus deiner eigenen Geschichte?

Innere Wahrnehmung, Selbstwert und Lösungsansätze gegen Einsamkeit

00:40:10

00:40:10 Ich würde sagen, dass Einsamkeit sehr viel mit der inneren Wahrnehmung zu tun hat. Ich glaube, man sollte sich nicht definieren durchs Äußere, durch andere Menschen, sondern wirklich gucken, dass man in sich selber...

00:40:38 ja, seinen eigenen Selbstwert stärkt. Und denke, dass das generell sehr wenig ja auch, sei es jetzt am Anfang von den Eltern oder auch von Kinder in Schule, sehr wenig, leider noch zu wenig gefördert wird. Denn letzten Endes glaube ich, dass ein Mensch, der sich extremst einsam fühlt,

00:41:05 im Inneren sich noch nicht so ganz vielleicht auch gefunden hat. Und das kommt ja nun mal einfach daher, dass sagen wir mal so, wenn man zu Hause jetzt von den Eltern immer nur oder sehr auf Negativität bekommt, immer Stress zu Hause, man kriegt, man wird für alles Mögliche verurteilt, dann wird man vielleicht in der Schule noch gemobbt und irgendwann

00:41:32 passiert dieser Punkt, dass man sich das anfängt, selber zu glauben. Und ich glaube, das ist ein ganz gefährlicher Punkt, dass wenn man die Außenwahrnehmung, das, was andere Menschen zu einem sagen, das dann wirklich in sich aufnimmt und denkt, das wäre so. Und wenn man einmal das so verinnerlicht hat, dann achtet man immer noch mehr drauf, was andere sagen.

00:41:58 wie man letzten Endes wahrgenommen wird. Und ich glaube, dass man sich davon versuchen muss, abzugrenzen und einfach ein bisschen positiveres Mindset zu kriegen, was immer sehr einfach gesagt ist. Ich hatte das im Vorgespräch schon mal gesagt. Wenn du zum Beispiel von zu Hause zur Arbeit läufst und jemand sagt dir vorher,

00:42:21 Zähle die roten Autos auf dem Weg zur Arbeit. Dann achtest du da drauf und zählst die roten Autos. Und kannst genau sagen, wenn du an der Arbeit wirst, wie viele rote Autos das waren. Wenn du jetzt aber ohne die Frage vorher zu kriegen, losgehst und dann gefragt wirst, hey, wie viele rote Autos waren denn da, dann bist du so.

00:42:40 Keine Ahnung, ich habe nicht darauf geachtet. Und was ich damit sagen will, ist, wenn du von klein auf, und das kann ja auch später passieren, wenn du sehr viel Negativität erfahren hast und dann denkst, hey, okay, Leute nehmen mich so und so negativ wahr, dann kannst du vielleicht sogar in eine ganz neue Menschengruppe kommen, wo jetzt nicht deine Mobber drin sind oder Leute, die dich negativ assoziieren.

00:43:04 dann achtest du da auch auf die negativen Aspekte, dass jemand irgendwie komisch guckt oder so, weil man es gewohnt ist, weil man es so in sich aufgenommen hat. Und ich glaube, das ist ein ganz gefährlicher Punkt, dass man aus diesem Strudel irgendwann auch gar nicht mehr rauskommt, weil man verhält sich natürlich dementsprechend dann so und verstärkt dann dieses Gefühl sogar noch mehr. Und dann kann man in so einen richtigen Strudel...

00:43:30 Und das habe ich halt auch bei meinem Bruder gesehen, dass selbst wenn wir in neue Gruppen dazugenommen haben, dass er sich da sehr zurückgezogen hat und einsam alleine gefühlt hat, obwohl alle Leute auf ihn zugegangen sind, man sich bemüht hat. Aber im Inneren war einfach schon so eine krasse Blockade, dass...

00:43:51 auf diese Kleinigkeiten so krass geachtet wurde, dass sich das immer mehr versteht. Ich hoffe, es kommt so ein bisschen rüber, was ich sagen will. Und ich glaube, ich glaube so als kleinen Lösungsansatz, jeder Mensch ist natürlich individuell. Das hat natürlich auch mit Familie, Arbeit und allem drum und dran zu tun. Man muss, wenn man so Lösungsansätze geben will, muss man natürlich individuell gucken, wo die Probleme sind. Aber ich glaube, so als allgemeinen Tipp kann man zum Beispiel auch sagen, dass man

00:44:21 suchen kann, also erstmal sowieso professionelle Hilfe suchen, ganz wichtig, aber es gibt auch Dinge, die man, glaube ich, vorher für sich alleine versuchen kann schon. Und das ist zum Beispiel so etwas wie ein Dankbarkeitstagebuch führen. Das ist ja so wissenschaftlich bestätigt, dass man nach einer bestimmten Anzahl an Tagen, ich glaube, den ersten Fortschritt gibt es nach 20 Tagen und ich glaube, nach 90 Tagen hat sich nachweislich das...

00:44:47 Mindset schon positiver verbessert, dass man sich jeden Tag einfach auch schreibt, so drei bis fünf Dinge, für die man im Leben dankbar ist. Und jeder Mensch, jeder Mensch hat irgendwas, wofür er dankbar sein kann. Und wenn man sich das einfach vor Augen hält, also man muss quasi sein Gehirn ein bisschen umstrukturieren, dass man nicht auf die roten Autos achtet, sondern auf die blauen. Also nicht auf das Negative, sondern eher auf das Positive. Und das...

00:45:12 Hört sich immer einfacher an, als es letzten Endes ist. Aber das, so ein Dankbarkeitsbuch ist zum Beispiel so ein kleiner Schritt. Und dann kann man sich ja nochmal individuell, je nachdem, was für innere Struggles man hat, sich ein bisschen weiter informieren. Genau, was man da vielleicht noch machen kann, um sich letzten Endes im Inneren besser zu fühlen. Weil ich glaube, ja. Ich habe mich gerade, lass uns doch die Frage.

00:45:38 mal an den Chat weitergeben. Moment, gegen Einsamkeit, ich schreibe das auch mal hier rein. So, ich habe das mal selbst hier reingeschrieben. Was macht ihr eigentlich gegen Einsamkeit? Also wenn Leute das so finden und ich habe immer schon gesehen, dass da ein paar kommentiert haben über ihre eigenen Erfahrungen. Ich schaue auch mal und zwar Akazienblatt schreibt übrigens auch tatsächlich vor allem, Moment,

00:45:59 Genau, da geht es darum, was Einsamkeit fördert und da schreibt Akazienplatt tatsächlich vor allem alle Anforderungen der modernen Gesellschaft zur Einsamkeit, die dazu beitragen. Seit den 80ern wird das Gefühl immer mehr zur Epidemie oder gehen die Einsamkeitsgefühle nach oben? Und bevor ich gleich noch eine Frage an dich weiterleite, Carina, die...

00:46:18 Turbo Dima geschrieben hat. Kurzer Hinweis noch, Steven ist tatsächlich leider aus technischen Gründen, kann nicht mehr dazukommen, aber bleibt uns trotzdem im Chat erhalten. Das heißt, wenn ihr Fragen zu Steven habt oder Steven, wenn du uns gerade hörst und gerne was dazu beitragen möchtest, schreibt das gerne in den Chat. Turbo Dima möchte aber wissen von dir, Carina, wie hast du es geschafft, ihn zu überzeugen? Also dein Bruder in dem Fall. Kenne jemand aus meinem Umfeld mit einem ziemlich ähnlichen Problem? Und während du die Frage beantwortest, schaue ich dann nochmal in den Chat.

00:46:44 Chat, um auf die Antworten einzugehen zur Frage, was ihr gegen Einsamkeit tut.

00:46:50 Inwiefern überzeugen? Weil bei meinem Bruder ist die Situation ja, also es ist ein maximaler Extremfall. Also da spielt natürlich noch dann später die Psychosen und paranoide Schizophrenie mit rein. Die sind natürlich nicht...

00:47:14 Die haben jetzt nicht direkt was mit Einsamkeit zu tun, aber die Einsamkeit am Anfang, dieses Innere sich leer fühlen und sich zurückziehen, auch selbst wenn Leute auf einen zugehen und alle helfen wollen, die Hilfe einfach nicht angenommen werden kann oder will. Das war halt so der Auslöser, dieses sich zurückziehen und so einsam und alleine fühlen. Und das hat sich halt immer weiter und weiter gesteigert, dass diese Einsamkeit, also dass er diese Einsamkeit letzten Endes gar nicht mehr ertragen konnte.

00:47:44 und dann sich betäubt hat mit Drogen. Und es gibt ja auch viele Escapism-Mechanismen. Manche fangen dann an, exzessiv zu zocken. Es gibt sowas wie Pornosucht oder Alkohol, Drogen. Da gibt es ja verschiedene Arten, die natürlich auch auf verschiedene Art und Weise eskalieren können. Oder das so ein Anfangsstadium ist. Genau. Und es kann halt auch extrem werden.

00:48:12 Tatsächlich, weil ich ja die Frage gestellt habe, was ihr gegen Einsamkeit tut und Carina, da scheinst du wohl ein Vorbild zu sein, denn Tulke Wulke schreibt, was ich gegen Einsamkeit mache, ich schaue im Stream von Carina vorbei. Sie ist wirklich wundervoll. Das ist jetzt keine Ironie oder so. Und wir gehen auch gleich mit unserem nächsten Gast und mit dir zusammen auch nochmal auf die Rolle von Social Media ein und generell den Medien, was das mit Einsamkeit...

00:48:35 Naja, ob es gut tut oder vielleicht auch eher weniger. Vanny VTG oder VTG schreibt noch, ich lese ein Buch und lenke mich ab, wenn ich mich einsam fühle. Und Flukendraws, glaube ich, spreche ich es richtig ausschreibt, bin mich eigentlich fast dauerhaft am Ablenken, um nicht in die Einsamkeitsspirale zu fallen. Heißt Videos und Serien gucken, Games spielen oder zeichnen.

00:49:00 Also alles, na, hat irgendwie alles was mit Medien zu tun in dem Fall. Und tatsächlich auch in dem Fall, je nachdem, alles zumindest alleine. Also Videos schauen, das ist ja doch ein bisschen anders als auf Twitch, da kannst du schlecht mit den Leuten interagieren, die da im Videoleiter zu sehen sind, sprechen wir gleich nochmal drüber. Und dann noch Akazienblatt, von vorhin, das nehmen wir auch noch mit auf, häufig ist es...

00:49:20 einfach sinnvoll sich an Menschen zu wenden. Neue als auch bekannte neue Vereine, zum Beispiel Sport, aber auch etwas wie freiwillige Feuerwehr, Brettspiele, Lesezökel etc. können helfen bei jüngeren Jugendclubs. Kann ich tatsächlich nur bestätigen an der Stelle. Carina, lass uns unseren nächsten Gast dazuholen, nämlich Elias, mit dem wir nochmal in der Medien, Social Media und TikTok sprechen können. So Elias, du bist auch gleich hoffentlich zu sehen. Gerade hören wir dich. Ah, da bist du.

00:49:48 Ja, perfekt. Hallihallo. Hallihallo. Schön, dass du mit dabei bist. Elias, du bist studierter Psychologe und betreibst auch Aufklärungsarbeit auf Twitch über eben psychische Gesundheit unter anderem und machst Livestreams und Online-Content eben über mentale Gesundheit. Schön, dass du heute Abend dabei bist. Sehr, sehr gerne.

00:50:08 So und ihr beiden, damit alle, die neu hinzugekommen sind oder die sich vielleicht vorhin erst neu dazugeschaltet haben, nochmal abgeholt werden, worüber wir heute hier eigentlich sprechen, schauen wir uns mal ein kleines Video an über unser Thema. Einsamkeit. Ein weit verbreitetes Gefühl, das viele Menschen betrifft.

00:50:25 Einsam zu sein heißt mehr als nur allein zu sein. Es geht um das Empfinden, weniger soziale Kontakte oder tiefe zwischenmenschliche Beziehungen zu haben, als man eigentlich braucht. Das Problem? Einsamkeit ist häufig unsichtbar und sie kann jeden Menschen treffen, unabhängig von Alter, Alltag oder Umfeld.

00:50:42 In Deutschland fühlen sich mehr als 12 Millionen Menschen einsam. Besonders stark betroffen sind junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren sowie Personen mit niedrigem Einkommen. Das zeigt das aktuelle Einsamkeitsbarometer des Bundesfamilienministeriums. Sich einsam zu fühlen kann langfristig sogar krank machen. Dauerhafte Einsamkeit kann auf die Psyche schlagen, das Immunsystem schwächen und sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Was macht Einsamkeit mit euch? Wie fühlt sich das an? Und wie kommt ihr damit klar, wenn ihr euch einsam fühlt?

Einsamkeit bei jungen Menschen und subjektives Empfinden

00:51:13

00:51:13 Ja, darüber sprechen wir heute. Und weil es gerade erwähnt wurde, wer sich einsam fühlt, da wurde ja auch gesagt, dass jüngere Menschen sich einsamer fühlen können, haben wir noch eine Tafel für euch vorbereitet und noch eine Grafik, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Da seht ihr jetzt nochmal schwarz auf weiß vom Statistischen Bundesamt von vor wenigen Jahren, ist noch repräsentativ an der Stelle. Und da seht ihr auch schon die 18- bis 29-Jährigen, die fühlen sich oft oder am häufigsten oft...

00:51:38 einsam. Das sind 23,6 Prozent. Schreibt doch gerne mal in den Chat, wie alt ihr denn da so seid und ob ihr euch da wiederfindet. Also gerne mal in den Chat euer Alter schreiben. Das würde mich mal an der Stelle interessieren, wie das so bei euch aussieht. So, kommen wir mal zu Elias. Schön, dass du mit dabei bist. Sorry, jetzt habe ich dich so ein bisschen hier warten lassen. Aber Elias, wir haben ja gerade schon so über Steven am Anfang auch gehört, der sich gar nicht so 100 Prozent sicher ist.

00:52:04 wie ihr das Gefühl beschreiben soll. Wir haben Carinas Geschichte gehört. Warum fühlen sich denn eigentlich viele Menschen oft wirklich einsam, obwohl sie ein soziales Umfeld haben? Ja, das ist sehr, sehr spannend. Dazu wurde viel geforscht und gerade so in der letzten Zeit zur und nach der Corona-Pandemie. Am Ende wurde das schon gut beschrieben. Es ist ein subjektives Gefühl. Es ist keine super messbare, von außen objektiv messbare,

00:52:33 von außen messbarer Zustand. Und deswegen braucht man einfach die Menschen, die darüber berichten einfach oder groß angelegte Studien. Es gab eine Studie von einer Wittner Professorin, die über 6000 Leute begleitet hat, die die Tagebuchwerden der Corona-Pandemie geführt haben. Und deswegen weiß man, was das für Gefühle sind. Und man kann es eigentlich am besten damit beschreiben, was es sozial ist. Nämlich, wenn man...

00:52:59 den Menschen so betrachtet, was er braucht zum Überleben und wie das auch schon historisch schon immer war, dann ist der Mensch ein sehr, sehr soziales Wesen und darauf angewiesen, Teil einer Gemeinschaft zu sein, anschlussfähig zu sein, im Austausch zu sein, gerade in den jungen Jahren sehr, sehr abhängig auch von Sozialbeziehungen, insbesondere in der Familie. Und deswegen hat die Natur einen sehr spannenden Mechanismus gerade bei den Menschen installiert, nämlich dass Einsamkeit und in dem Fall auch soziale Isolation.

00:53:27 ähnlich bei uns im Gehirn verankert ist wie Schmerz. Das heißt, wenn man so ein FMRT macht, so ein funktionales MRT und sich Menschen anschaut, die Einsamkeit empfinden, das kann man mit so Bildern zum Beispiel machen, dann werden ähnliche Gehirnareale angespielt wie bei einem tatsächlich physischen Schmerz. Und ich finde, das kann man sich dann ganz gut auch erklären, warum das Betroffene so schwerfällt, damit irgendwie gut umzugehen.

00:53:52 Weil diese Empfindung tatsächlich, viele beschreiben das mit so einem Druck in der Brust oder im Bauchbereich und eigentlich so ein beklemmendes Gefühl, was einfach nur auch ähnliche Symptome aussieht wie Schmerz, den man verspürt, dass das ein Zustand ist, der auf lange Sicht einfach schwer aushaltbar ist. Und deswegen, wie zum Beispiel bei Carinas Bruder dann zu Kompensationsstrategien gegriffen wird oder man versucht damit irgendwie nach bestem Wissen und Gewissen umzugehen.

00:54:22 Übrigens, Mimi mal anders schreibt, mit 18 bis 25, das passt finde ich gerade sehr gut, war ich am einsamsten und in einer festen Beziehung. Und da hat man dann im besten Fall wirklich einen sozialen Kontakt aus, das ist vielleicht eine Fernbeziehung wirklich um sich herum. Ja, es ist tatsächlich auch sehr individuell. Man hat am Ende mal geschaut, was sind denn so die Unterschiede zwischen Menschen, die sich einsam fühlen und Menschen, die sich nicht einsam fühlen.

00:54:49 einzigsten irgendwie festgestellt hat, ist, dass es eigentlich die innere Einstellung dazu ist, ob es wert ist, bedeutsame Beziehungen einzugehen. Das heißt, es ist weder die Anzahl von sozialen Kontakten noch andere Faktoren, die da eine Rolle spielen. Man hat gesehen, zum Beispiel Einkommen ist ein Faktor, den man mit reinrechnen muss. Aber eigentlich geht es darum, dass Menschen, die sich einsam fühlen,

00:55:12 das vor allen Dingen für sich selbst entschieden haben, dass sie eigentlich nicht, selbst wenn sie soziale Beziehungen haben oder in Kontakt sind oder vorhin bei Steven unter Leuten ist, die er alle irgendwie sympathisch findet, dass man selber irgendwie in dieser Situation ist und das Gefühl hat, sind die jetzt wirklich hier wegen mir oder irgendwie kann das ja nicht sein. Das ist so ein bisschen wie so ein Imposter-Syndrom bei der Arbeit, also das Gefühl zu haben, immer fehl am Platz zu sein, dass es eigentlich nicht um einen selbst geht.

00:55:40 Und dass Leute ja irgendwie einen Fehler gemacht haben, sich mit einem auseinanderzusetzen. Und dass jede Interaktion im Alltag auch keine wertschätzende, zwangsläufig ist oder eine authentisch Interessierte, sondern eine, die mal so passiert. Aber es geht eigentlich nicht darum, sich mit einem authentisch auseinanderzusetzen. Und das hat Carina auch ganz gut beschrieben und eigentlich schon sehr viele Lösungsansätze dazu geschrieben. Es ist dann ganz viel Arbeit, sich damit auseinanderzusetzen. Ich habe tatsächlich...

Politische und gesellschaftliche Aspekte von Einsamkeit

00:56:08

00:56:08 vor 2021 war das schon. Ich bin als Psychologe in dem Bereich auch ein bisschen ernüchtert, was das Thema Einsamkeit in der Gesellschaft betrifft, weil ich so ein bisschen das Gefühl habe, ohne das so kleinreden zu wollen, dass es ein politisch anschlussfähiges Thema ist. Also man kann von der Politik zum Beispiel sehr leicht sagen, okay, das große Thema ist gerade Einsamkeit. Aber wenn man auch auf einsame Personen schaut, ist häufig ein anderes Thema präsenter, nämlich

00:56:37 Wie ist die Person sozial aufgewachsen? Welche Ressourcen hatte die? Welche Angebote in der Kita-Schule? Welche finanziellen Möglichkeiten standen der Person zur Verfügung? Was sind so die bedeutsamen Beziehungen in der Vergangenheit?

00:56:50 Gibt es Komorbitäten, also Überschneidungen mit anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder dergleichen? Das ist dann nicht so ganz einfach zu kommunizieren politisch. Also es ist schwieriger, politisch über Depressionen zu sprechen. Nämlich dann musste man über Therapieplätze auch sprechen. Einsamkeit ist immer so ein bisschen, habe ich das Gefühl, das Thema, was man auch aufs Individuum wieder abzurückwerfen kann im Sinne von, du bist einfach nicht anschlussfähig genug. Geh mal ein bisschen nach draußen Gras anfassen. Und das ist es am Ende nicht, sondern...

00:57:18 Einsamkeit ist ein sehr, sehr bedeutsames Gefühl, Schmerz am Ende, was wir ernst nehmen sollen und vor allen Dingen das, was begleitend passiert, psychologisch gesehen, auch mit ins Bild zu rücken. Also ich würde in der Zukunft, wenn wir uns in vier Jahren noch mal treffen, sage ich mal, lieber über andere psychologische Themen sprechen, die auch dazu führen, dass Menschen einsam sind und so ein bisschen dieses Thema Einsamkeit auch auftröseln, sage ich mal.

00:57:46 Übrigens, Carina, ich wollte gerade genau das sagen, was du gerade tust. Du darfst auch gerne einfach dazwischenhaken oder gerne auch Fragen stellen. Ich würde mir total wünschen, dass wir in der Schule sowas wie einen, ich sag mal,

00:58:06 Selbstwertgefühlstraining kriegen oder dass das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein mehr gestärkt wird. Denn ich glaube, damit kann man sehr viel prophylaktisch, gerade was Einsamkeit oder Depression angeht, vielleicht da schon allgemein auch versuchen.

00:58:24 irgendwie zu helfen, weil wie du gerade auch schon gesagt hast, es ist natürlich auch ein Thema, was individuell sich total facettenreich irgendwie aufdröseln lässt. Aber ich glaube, wenn man das mal so ganz runter auf alle irgendwie versucht zu brechen, ist, glaube ich, bei Einsamkeit der innere Wert, den man selber fühlt, unfassbar wichtig. Und ich glaube, dass...

00:58:46 Und mit das auch in der Schule oder auch vielleicht im Kindergarten sogar schon, das kann man ja kindgerecht oder jugendgerecht auch gestalten, dass da wirklich der Selbstwert mehr gestärkt wird. Genauso wie Social Media Aufklärung. Fehlt mir auch unfassbar. Das sind so wichtige Themen. Sag mal Elias, gibt es eigentlich geschlechtsspezifische Unterschiede im Leben von Einsamkeit? Ja.

00:59:13 Ist ein schwieriges Thema, weil es auch schwierig zu erforschen ist. Carin hat das vorhin auch gesagt, dass es eine Epidemie gibt bei Männern, die sich einsam fühlen. Das bezieht sich aber vor allen Dingen auf romantische Beziehungen. Wenn man sich so die Forschung anschaut, ist es tatsächlich so, dass eher Frauen und junge Mädchen von Einsamkeit berichten. Aber auch hier ist so ein bisschen die Frage, wer gesteht sich selber ein, einsam zu sein. Und was man gesehen hat ist, also was ich da als Tendenz wahrnehme, ist, dass...

00:59:41 Frauen auch so sozialisiert werden, bedeutsame Beziehungen auch zu übernehmen, auch in der Gesellschaft, auch in Beziehungen zum Beispiel dafür zuständig zu sein, soziale Netzwerke aufzubauen, irgendwie die anschlussfähig zu sein. Und das heißt, Frauen sind sich auch, wenn es nicht der Fall ist, also wenn Frauen alleine oder in dem Fall dann einsam irgendwann sind, die das auch deutlich gespiegelt bekommen von der Gesellschaft, dass das gerade ein Zustand ist, der...

01:00:05 nicht normal ist in Anführungsstrichen. Das heißt, Frauen erleben auch Einsamkeitsgefühle schneller und dann auch tiefer teilweise. Aber bei Männern ist es tatsächlich auch so, dass die Frage häufig dann der Fall ist, wie gehen Männer mit solchen Themen um und wie kompensieren Männer mit Einsamkeit und führt Einsamkeit bei Männern nicht häufiger auch dann zu schwerwiegeren, schwiegenderen psychischen Belastungen, wenn es...

01:00:33 unentdeckt, unbehandelt bleibt. Wo wir gerade dabei sind, ich wollte nur kurz nochmal dazu aufrufen, wenn ihr eure Geschichte mit uns teilen möchtet, wenn ihr ein Mann seid oder eine Frau seid oder ihr wer seid, schaltet euch doch gerne dazu und per Streamtogether ihr könntet unter mir oder neben Elias, Entschuldigung, könntet ihr da erscheinen, auch wenn es nur für ein, zwei Minütchen ist.

01:01:00 Jede Geschichte ist willkommen tatsächlich. Aber ich fand es ganz spannend, was du gesagt hast, weil Steven, das möchte ich dir auch nochmal an der Stelle sagen, weil ich keine Chance hatte, Steven zu verabschieden. Deswegen fand und finde ich das aber auch so stark, dass er das sowohl in der Y-Kollektiv-Doku gemacht hat, aber auch heute sich nochmal dazugeschaltet hat und heute das auch nochmal geteilt hat. Das wollte ich an der Stelle nochmal loswerden, weil ich das ganz wichtig fand tatsächlich. Und es gibt ja nicht nur geschlechtsspezifische Unterschiede. Sorry, Carina.

01:01:29 Ich würde nur sagen, dass ich es stark finde, dass er sich öffentlich auch geäußert hat. Denn ich habe so ein bisschen, gerade wenn wir jetzt auf den Geschlechterunterschied nochmal gehen, habe ich das Gefühl, dass viele...

01:01:39 junge Männer oder auch Jungs, dass die vor allem vielleicht auch Vorbilder brauchen, die eben offen über sowas reden. Ich meine, es gibt natürlich auch extrem negative Beispiele, wo einsame Männer dann in diese Red Pill and Rotate Richtung abdriften können. Und deswegen finde ich es immer, ja.

01:01:59 Sehr herzerwährend, wenn es Männer gibt, die offen über ihre Gefühle reden und auch sagen, hey, es ist nicht schlimm, so zu fühlen. Und auch vielleicht so ein paar Lösungsansätze an die Hand geben und auch sagen, hey, es ist nicht schlimm, sich Hilfe zu holen. Da braucht man sich nicht für schämen. Sondern man kann sogar stolz darauf sein, dass man seine Probleme angeht und offen darüber spricht. Ich hätte noch einen Lösungsansatz hier von Hildegard.

Lösungsansätze und Bedeutung von Nähe und Bewegung

01:02:26

01:02:26 Die oder der schreibt, als Single, ich glaube, der Kommentar wird nicht komplett eingeblendet, aber zumindest ein wenig. Als Single ohne wirklich Freunde oder kümmernde Familie ist Einsamkeit schwer zu ertragen. Viele Dokus zeigen, dass körperliche Nähe, also lange Umarmungen oder Kuscheln, einem so viel Sicherheit und Geborgenheit geben, was einen nicht mehr so einsam fühlend ist. Ich war mal kurz davor, zu einer Kuschelparty zu gehen. War einer von euch mal bei einer Kuschelparty? Noch nicht.

01:02:54 Noch nicht, ne? Meine Uni hätte das aber, glaube ich, hergegeben. Was ich aber super spannend finde, weil das... Das ist ja so ein bisschen ein erler Background. Was ich super spannend finde, ist diese... Also genau das ist es am Ende. Weil die Frage ist ja, was löst am Ende Einsamkeit langfristig bei uns aus? Und das habe ich ja beschrieben, es ist so ein Schmerzgefühl. Und Schmerz im Körper löst immer Stress aus. Das heißt, das, was der Körper eigentlich spürt, bei Einsamkeit und auch bei chronischer Einsamkeit.

01:03:22 ist ein permanenter Stresszustand. Das heißt, du bist immer in diesem Fight-of-Light-Zustand, obwohl nichts passiert, sag ich mal, von außen. Und du bist die ganze Zeit aktiviert, gestresst. Und deswegen ist das, was du eigentlich beschrieben hast, Marvin, am Anfang, wo du gesagt hast, was habe ich in der Corona-Pandemie gegen Einsamkeit gemacht, hast dich quasi selbst therapiert, weil du laufen gegangen bist. Und das klingt immer so, okay, macht Sport für eure mentale Gesundheit. Das haben wir schon viel gehört. Aber beim Thema Einsamkeit ist es halt genau das. Weil das, was am meisten bei dir im Körper passiert,

01:03:51 ist halt, dass du Stresshormone ausschüttest. Und das, was nachweislich am besten hilft gegen Stress, ist Bewegung, ist Sport. Und deswegen kann das extrem sinnvoll sein. Und das, was auch gerade im Kommentar geschrieben wurde, warum Beziehungen oder körperliche Berührung auch so gut sein können bei Einsamkeit, ist das Gleiche bei Beziehungen, Austausch, aber auch körperliche Beziehungen.

01:04:13 Stress reduzieren. Das heißt, du hast eigentlich, wenn du eine Partnerschaft hast, hast du so eine regularische Funktion bei dir zu Hause idealerweise, wo du dich austauschen kannst. Du kommst nach Hause, du kannst dich da irgendwie mitteilen, auch wenn es digital ist, über FaceTime zum Beispiel. Aber du hast auch jemanden, der dich umarmt, den du berühren kannst. Es gibt da ganz, man muss es gar nicht romantisch sein. Es gibt so Studien, die haben einfach nur geguckt, was passiert, wenn ich eine Hand auflege.

01:04:37 bei Personen, die sich gerade gestresst fühlen oder auch Schmerz empfinden. Und allein diese Berührung reicht schon aus, um sehr, sehr signifikant Stress zu reduzieren. Deswegen ist das eigentlich eine gute Beobachtung, was geschrieben wurde. Ich finde auch, was man da noch... Ich wollte kurz erklären, was du Kuschelpartys übrigens. Nicht, dass das Leute falsch verstehen. Kuschelpartys sprechen wir nicht von irgendeiner sexuellen Fetospatys. Das sind tatsächlich...

01:05:05 So Go-Rounds, ja, wo, also, schon wieder im Anglizismus, also ein Ort, wo sich Leute treffen und tatsächlich dann rumgehen und auch was von sich mitteilen. Also geht es jetzt nicht nur um körperliche Nähe per se, aber um sich dann einfach auch zu umarmen. Ja, das kann auch schon einfach eine Kuschelparty sein. Und zu der Frage, und dann kannst du, Carina, daran anschließen, wir haben es auch angepinnt, habt ihr schon mal an einer Kuschelparty teilgenommen? Macht doch mal bitte eine Eins für ein Ja und eine Zwei für ein Nein in Chat, wenn ihr das schon mal gemacht habt. So, Carina.

01:05:36 Genau, was Elias gesagt hat, da bin ich 100 Prozent bei ihm. Und ich glaube, was zu dem Sport auch noch ein Tipp für jeden sein kann, egal wie individuell jetzt jeder Mensch ist, ich glaube, was super wichtig ist, dass man so diese, man sagt ja so, die drei Säulen versucht, irgendwie aufrecht zu erhalten. Also einmal Sport, dann gesunden Schlafrhythmus, genug Schlag, gesunde Ernährung. Und ich glaube, wenn man die drei Sachen versucht,

01:06:05 aufrechtzuerhalten, dann kann sich das ja nur positiv schon mal auf den Geist auch auswirken, weil Körper und Geist hängen zusammen und damit ist man schon mal einen Step vor. Und wenn man dann vielleicht noch so ein Dankbarkeitstagebuch führt, dann kann man da schon selber sehr viel machen.

01:06:23 Genau, und was ich zu den Umarmungen und Kuscheln sagen wollte, ich glaube auch, dass Tiere unfassbar viel dazu beitragen können. Also gerade ein Hund oder eine Katze, wenn man die abkuschelt, dann gibt einem das ja auch total Liebe zurück. Und genau, also ich glaube, dass es nicht unbedingt ein Partner nur sein muss, sondern auch Freundschaften oder halt kleine, flauschige Tiere.

01:06:46 Ja, da gibt es auch Studien zu. Das funktioniert sehr gut. Das muss halt der richtige Umstand für die Tiere auch dann im Endeffekt sein. Ja, klar. Nicht der Goldfisch. Aber zum Beispiel Hunde sind auch, wenn du mit den Hunden Gassi gehst, regelmäßig ist das extrem gesund für dich als Person. Bevor ich gerne auf...

01:07:10 Social Media tatsächlich nochmal zu sprechen kommen möchte. Schauen wir doch mal in die Kommentare, oder sorry, in den Chat. Besser gesagt, denn da gibt es einiges. Und zwar sagt Hammel, die WG-Zeit war für mich eine sehr gute Stütze, um bestimmte Themen anzusprechen, die einen beschäftigen. Klar, da hat man immer Leute umzuschrieben. Kann auch schief, also kann auch nach hinten losgehen. Ich hatte nicht so tolle WG-Erfahrungen, bin ich ganz ehrlich. Und Zensam schreibt noch, ich finde die Idee voll schön, aber ich bin mir unsicher, ob ich Lust hätte, mit fremden Menschen zu kuscheln.

01:07:38 Ich glaube, man wird da nicht gezwungen. Ich war selbst noch auf keiner, aber es besteht auch, glaube ich, kein Zwang, dann zu kuscheln. Ich glaube, Umarmungen tun es dann wahrscheinlich auch. Und Tim schreibt noch, andere Menschen stressen ja noch viel mehr. Ich weiß jetzt nicht genau, auf was sich Tim da bezieht. Also wahrscheinlich Treffen mit anderen Menschen, das stresst dann noch mehr als ...

Strukturelle Probleme und die Rolle von Social Media

01:08:00

01:08:00 Alleine zu sein, bin ich mir nicht ganz sicher. Es gibt auch Menschen, die einen extrem abfacken können oder dazu beitragen, dass man dann im Zweifel lieber allein ist, nicht einsam. Kommt drauf an, wem man trifft. Ich finde nochmal spannend, ich weiß nicht, es wurde so ein bisschen angeteasert, dass diese Frage ja auch ist, warum sind so viele junge Menschen eigentlich einsam, wenn man das so verbindet mit so...

01:08:20 Den Vorstellungen, die man hat, ist es ja häufig der alte Mann, der irgendwie im Café sitzt. Aber es ist ja eigentlich die Empfundeeinsamkeit des jungen Menschen, gerade so zwischen 20 und 30, extrem hoch. Und das würde wieder so ein bisschen zurückspielen, warum eigentlich andere Probleme eine größere Rolle spielen als Einsamkeit. Nämlich, dass das auch strukturell der Fall ist. Also in dieser Phase von 18 bis 30. Ja, sorry.

01:08:45 Das wird nur eine Frage sein, oder? Nee, nee, wir haben nur einen Community-Gast mit dabei. Meinst du, du kannst deinen Gedanken halten? Ich denke mir nur, ich möchte nicht oder sie mich nicht zu lange warten lassen. Deshalb, sorry für die Unterbrechen, aber wir holen gerne einen Community-Gast dazu, der sich hier dazugeschaltet hat und jetzt eigentlich unter uns auftauchen müsste. Ja, guck mal, nächster Gast. Schön, wird geladen. Hallo!

01:09:11 Wir kennen uns. So, wir sehen sie noch nicht. Es kommt aber jetzt gleich. So, jetzt haben wir es. Hallihallo, schönen guten Abend. Gemutet. Du musst dich wahrscheinlich noch einmal entmuten und dann hören wir dich. Klassiker. Ich war gerade erstaunt, dass es das hier gibt mit dem Stream Together, deswegen hallo. Hallo. Hallihallo. So, wer bist du denn? Wer heißt du denn?

01:09:36 Ich heiße Sophia, bin ein bisschen selber auf Twitch unterwegs. Carina hat es gerade schon gesagt, wir kennen uns tatsächlich ein bisschen. Ich arbeite auch ein bisschen im Social Media Bereich, deswegen bin damit halt auch groß geworden. Ich bin selber 33, damit man so ein bisschen diese Altersspanne drin hat. Also ich bin sowohl mit Internet als auch ohne Internet groß geworden. Und ich fand es gerade total spannend, weil ihr gerade auf das Thema Tiere kamt. Und ich habe seit...

01:10:04 11 Jahren Katzen und letztes Jahr kam ein Hund dazu, weil ich selber halt, ich habe das Thema mit Depressionen bei mir halt auch und dieses Thema Einsamkeit ist ein Riesenthema. Ich habe selber eben in den Tag geschrieben, ich bin ein absoluter Oversinker über Empath, was das Ganze für mich persönlich noch schlimmer macht und das sehr intensiv fühlen lässt leider immer, aber genauso.

01:10:28 Total versuche sehr viel zu reflektieren, deswegen super Ansatz, was gerade so erzählt worden ist, wo ich mir dann dachte so, ja, verstehe ich, fühle ich, was ihr gesagt habt. Und halt mein Hund hat mich da wirklich krass rausgeholt, wobei ich da jetzt auch safe sagen muss, es muss das richtige Setting sein. Ich habe es mir über ein Jahr lang überlegt, ob es jetzt ein Hund in mein Leben passt. Aber der kleine Scheißer bringt mich gerade jeden Tag raus und vor die Tür.

01:10:54 So, um das jetzt ganz klar zu sagen, weil ich es ansonsten wirklich gerade mit Katzen nur zu Hause auf mich auf meinen Sofa und vor dem PC quasi verschoben habe und versteckt habe. Oh, schön. Das freut mich, dass der uns so viel Leben reinbringt. Also wirklich das umgesetzt, was wir eigentlich gerade noch besprochen haben tatsächlich. Lass uns die nächsten...

01:11:18 Es gibt sogar, das wollte ich noch kurz sagen, es gibt sogar vom Tierheim, das bieten die an, dass man mit den Tierheimhunden Gassi gehen kann. Das ist vielleicht auch was für jemanden, der sich keinen eigenen Hund leisten kann, sei es jetzt Arbeit finanziell oder aus sonstigen Gründen. Dann kann dieses mit Hunden rausgehen, spazieren gehen, anstatt jetzt alleine die Runde zu laufen, super cool sein für das Tierheim, für die Hunde. Also so als kleinen Tipp vielleicht in die Runde, dass man mal in dem Tierheim in der Nähe guckt.

01:11:48 ja, ob die sowas anbieten, ob das, ja, was für einen selber wäre, genau. Wenn man jetzt Katzen- oder Hundesittert, das gibt es tatsächlich ja auch. Ja, genau. Da sind auch viele, glaube ich, immer sehr, sehr, sehr dankbar tatsächlich, also fühle ich. Sophia, weil du das gerade so erzählt hast mit den Tieren, wie spürst du denn jetzt gerade immer noch eine Art von Alleinsein oder Einsamkeit oder ist die bei dir komplett ausradiert worden dadurch?

01:12:13 Ich glaube, ausradieren kannst du dann irgendwie nicht. Also, weil wenn du es einmal, wie gesagt, ich fühle mich da eh nochmal ein bisschen spezieller. Das klingt so scheiße, aber so fühlt man sich, glaube ich, wenn man ein kleiner Overthinker ist.

01:12:25 dann ist das nie weg, weil man das ständig im Hinterkopf hat, so in Situationen. Das ist situationsweise. Dann hast du eine ganz lange Phase, wo du dich total isolierst. Gerade diese gesellschaftlichen Punkte fallen weg. Du triffst dich seltener mit Leuten, weil ich zum Beispiel keinen riesen Freundeskreis oder so habe, was aber jetzt nicht traurig ist, weil ich mir denke, ich habe trotzdem Menschen, die ich lieb habe. Oder mein Ventil sind Festivals und so was und plötzlich bist du unter Tausende Menschen. Genau.

01:12:53 Das sind aber dann so Dinge, die man für sich selbst halt quasi findet und suchen muss. Und das schafft man halt nur, wenn man sich traut, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und mit dem, was man wirklich mag und will. Und das schafft nicht jeder. Deswegen diese Ansätze, das schon in Schulen zu bringen, finde ich so krass wichtig und gut und ein Muss, weil nicht jeder...

01:13:13 tickt im Hirn so, dass er anfängt, sich selbst zu reflektieren. Also wie oft fühle ich als möchtige Psychologin, die ich nicht bin, mit anderen Menschen, die es nicht können, solche Gespräche und sage ja, aber so und so und so sieht es aus, wie wäre es denn mal? Und die sind so, boah, das ist mir zu viel gerade. Und laufen quasi davor weg und das ist eigentlich schade, weil es geht ja um dein Leben und deine Gefühle.

01:13:34 Selbstreflexion ist so wichtig. Hildegard schreibt übrigens auch, mein Hund hat die letzten Winter auch für mich heller gemacht. Und Kai schreibt noch, und das finde ich sehr schön an der Stelle, schreibt noch dazu, so viel sympathisches und ehrliches Lachen in der Gastrunde, sehr erfrischend. Vielen lieben Dank, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast und kurz dich dazu geschaltet hast. Vielen lieben Dank dir.

01:13:58 Gerne, schönen Abend. Freut mich zuzuhören. Tschüss. Karina, wo wir dich jetzt gerade noch dabei haben, du bist ja, oder ihr beiden seid ja eigentlich Social Media Natives, ihr seid hier unterwegs und kennt euch aus.

01:14:15 Erklär mir mal, wie siehst du das eigentlich, wie empfindest du die Rolle von sozialen Plattformen eigentlich gerade bei diesem Thema Einsamkeit? Wir haben gerade eben schon einen Kommentar gelesen, dass Leute deinen Stream auch schauen, um Einsamkeit zu entfliehen oder dagegen was zu tun. Aber welche Rolle siehst du da eigentlich bei den Plattformen, wie zum Beispiel Twitch?

01:14:33 Ich glaube, allgemein gesehen kann Social Media sowohl positiv als auch negativ sein. Es kommt halt darauf an, was man konsumiert. Wie vorhin schon gesagt, wenn man natürlich jetzt in diese Red Pill and Rotate Szene abdriftet, dann kann es natürlich ein extrem negativer Impact sein für das eigene Leben. Es kann aber natürlich auch ein unfassbar toller Aspekt sein, dass man in der Community,

01:15:03 Ja, quasi so.

01:15:06 seine Online-Freunde findet. Also ich habe das super oft schon erlebt bei uns in der Community, dass Leute erzählt haben, gerade, also wir haben zum Beispiel Transpersonen in der Community, die auf dem Dorf lebt und dann keinen Anschluss so richtig hat und dann kommen natürlich häusliche Probleme oder Mobbing oder sowas noch dazu und im Internet kannst du halt deine Leute quasi finden, gucken, ob du eine Community findest, sei es jetzt Twitch oder ich meine,

01:15:35 gibt es ja etliche Plattformen, dass da Leute sind, die ähnliche Gedanken wie du haben, ähnliche Interessen. Und ich sehe eine Community immer als Haufen cooler Leute, die einfach ähnliche Interessen haben. Und ich finde das super schön, dass bei uns in der Community sich viele gefunden haben, also dadurch einen Freundeskreis entwickelt haben, die sich jetzt auch in Real Life treffen oder auch abends mal zusammen zocken. Und das ist irgendwie...

01:16:00 Superschön auch als Creator zu sehen. Ich meine, natürlich macht man das auch als Job, aber es gibt einem selber auch so viel, wenn man sieht, hey, das hat so viel Mehrwert irgendwie auch. Das verändert gerade das Leben von einzelnen jungen Menschen, dass die sich gesehen und gehört fühlen und plötzlich Freundschaften aufbauen.

01:16:22 Genau, man sucht sich ja die Creator mal so aus, die vielleicht ähnlich ticken und dementsprechend sind in der Community dann auch Leute, die ähnlich drauf sind. Genau, deswegen kann das was unfassbar Schönes sein, dass man sich so eine Twitch-Community sucht.

01:16:37 Tatsächlich, es gibt, wir haben da auch eine Grafik vorbereitet, sorry, ich habe was im Hals, deswegen muss ich gleich mal was trinken, aber das Deutsche Jugendinstitut hat zur Einsamkeit von 12 bis 32-Jährigen da was gemacht, weil ich finde, das passt ganz gut gerade, nach Diskriminierungserfahrungen, sich da tatsächlich auch eine eigene Community suchen und da haben wir es mal aufgelistet, hier an der Stelle, also Einsamkeit 12 bis 32-Jährige nach Diskriminierungserfahrungen mit und ohne Diskriminierungserfahrungen und da sehen wir, da haben wir nochmal diese Skala von

01:17:06 1 bis 6, die wir gerade eben schon angesprochen haben, die ihr auch im Chat gerade eben schon beantworten durftet. Und je höher der Wert, desto größer auch die gefühlte Einsamkeit. Und da sehen wir tatsächlich, dass gerade auch eben Menschen mit Diskriminierungserfahrungen da einfach deutlich häufiger Einsamkeit verspüren. Und ich glaube, dann spielt das eine ganz große Rolle, was du gerade gesagt hast, Carina, dass man Plattformen wie Twitch verwendet, um sich dort eben dann seine Community irgendwo zu finden und zu connecten.

01:17:33 Und das Gute obendrauf ist noch, ich meine, ich bin ja so ein YouTube-Native-Kind, da bin ich ja groß geworden und da kann man natürlich auch mit den Leuten interagieren, aber halt nicht in real time. Und das macht dann tatsächlich echt nochmal einen riesengroßen Unterschied, Elias. Total, ja.

01:17:50 Noch mal auf die Frage zurück? Achso, ich dachte, du wolltest gerade was sagen. Ich mache das aktive Zuhören. Ich nikke immer. Ich finde das sehr sinnvoll, was sie gesagt wird. Aber du wolltest noch auf den Punkt zurückkommen, die 18- bis 30-Jährigen. Aber vielleicht fange ich bei Social Media nochmal an. Ich teile das voll, was Carina sagt. Es kommt tatsächlich darauf an, wie man es konsumiert. Es gibt auch Studien dazu, die sich Twitch spezifisch angeguckt haben und die in der Corona-Pandemie gezeigt haben.

01:18:20 okay, das hat sogar einen positiven Einfluss auf das Einsamkeitsempfinden oder auf den Anschluss. Und das sehen wir sowohl bei uns als auch bei Carina dann in der Community, dass dieser Austausch unglaublich gut tun kann. Bei uns kommt es auch ein bisschen noch dazu, dass wir halt über ganz viele psychologische Themen sprechen. Deswegen hat es vielleicht sogar Einfluss auf den Selbstwert am Ende des Tages, in doppelter Hinsicht gut.

01:18:45 Ich weiß nicht, wie das bei so einem ratternden Chat ist von sehr großen StreamerInnen, wo man dann vielleicht auch nicht mehr die Reaktionen darauf bekommt, wo man sich gerade mitteilt. Ich glaube, das Wichtigste ist, sich gesehen zu fühlen. Also, dass das, was geschrieben wird, auch wahrgenommen wird, dass die Community das wahrnimmt oder auch die streamende Person im Zweifel. Und das kann sehr, sehr sinnvoll sein. Und je weiter man weg von dieser Interaktion geht,

01:19:12 desto schwieriger wird auch der Konsum. Gerade wenn es ums Selbstbild geht, und das hat ja bei Einsamkeit einen großen Impact.

01:19:18 ist es schwierig, wenn ich auf TikTok hänge und mir die ganze Zeit reinziehe, was so andere für tolle Sachen machen. Doomscrolling, ne? Das heißt, Doomscrolling im Allgemeinen hat schon negativen Impact auf meine mentale Gesundheit und insbesondere so auf das Selbstbild. Weil Personen, die sowieso schon ein schlechtes Selbstbild haben und sich deswegen dann auch einsam fühlen, verstärkt das so ein bisschen den Teufelskreis. Und man vergleicht sich vielleicht noch, ne? Man vergleicht sich, genau, negative Vergleiche. Und das führt halt dazu, es gibt auch so einen Trend teilweise auf TikTok, dass so dieses...

01:19:47 Einsamkeit, Nostalgie so ein bisschen hittet, also so mit nostalgischer Musik, wie das in der Kindheit war und dann das kann auch dazu führen, dass man sich dann in dem Moment irgendwie zurückerinnert und dahin sehen, wie das so einfach war und so schön in der Kindheit zum Beispiel. Aber ja, das kommt auf die Qualität der Social-Media-Plattform an. Also je interaktiver, desto besser. Clara schreibt auch übrigens gerade dazu, ich bin bei Twitch fast immer.

01:20:15 ich bin jetzt gerade entfasst, immer nur bei ganz kleinen Streamern, so 1 bis 20 User und da kann man toll mit dem Streamer Kontakt aufbauen. Das hast du schon angedeutet, das geht mit größeren ein bisschen weniger. Übrigens, für alle, die gerade dabei sind und sich denken, wo bin ich denn hier eigentlich gelandet, weil ihr uns noch nie gefolgt seid oder...

01:20:31 ganz neu hier sein, folgt uns doch gerne hier bei Mixtalk. Hier bei der ARD. Ihr seid bei der ARD gelandet, Leute. Und bei der Stream oder bei der Sendung, sage ich mal, Mixtalk. Und wir haben tatsächlich jede Woche ganz coole Formate hier. Nicht nur Mixtalk, sondern auch andere Sachen. Also folgt uns doch gerne, falls ihr ganz neu hier seid. Im offiziellen ARD-Kanal auf Twitch.

01:20:49 Könnte nicht besser sein. Die könnten mit uns eine soziale Beziehung aufbauen. So wie mit unseren beiden Gästen. Man muss aber aufpassen. Da sind wir bei der parasozialen Beziehung. Das wäre schwierig.

01:21:03 Häufig auch als Thema, weil wir so viele psychologische Themen behandeln, es ist auch unglaublich wichtig, dass das, was man, also es ist so ein Sweetspot, man möchte sich mitteilen und auch gehört werden und im Austausch bleiben, aber man muss auch das halten können, was mitgeteilt wird. Das heißt, wenn es so um Traumadumping geht oder wenn Personen auch zu viel von sich preisgeben in so einem öffentlichen Chat, das kann auch überfordern und das kann vor allen Dingen auch bei der Person ein Gefühl auslösen von, okay, auch hier bekomme ich die Erfahrung, dass ich irgendwie zu viel bin oder dass ich nicht gesehen werde. Das hat auch so ein bisschen mit dem Medium.

01:21:33 zu tun. Das heißt, wenn es darum geht, dann wirklich bedeutsame Gespräche zu führen oder Kontakt auch irgendwie zu knüpfen, dann ist das im eigenen sozialen Netzwerk oder in der Familie auch nochmal besser aufgehoben. Liebe Carina.

01:21:47 Vielen lieben Dank, dass du heute mit dabei warst und deine Geschichte auch mit deinem Bruder geteilt hast, aber auch deine persönlichen Erfahrungen mit uns geteilt hast. Das war sehr viel wert. Und danke an alle, die auch durch Carine mit dabei waren oder auch dabei bleiben werden jetzt vielleicht noch. Danke dir auf jeden Fall. Wir holen direkt unsere nächsten geladene Gast dazu, nämlich Sarah, die auch Streamerin ist. Also wir machen direkt weiter hier mit ganz neuen Gästen. Hallihallo, schönen guten Abend.

01:22:16 Oh, wir hören dich nicht. Du musst dich wahrscheinlich einmal entmuten und dann, ja, jetzt glaube ich, oder? Doch, ich glaube, wir können dich hören. Ja, wir hören dich auf jeden Fall. Ganz leise, aber wir hören dich. Moment, oh, warte. Ja, war wirklich gut. Wir haben die Vermutung, dass es nicht das richtige Mikrofon ist, Sarah. Oh, warte, hier.

01:22:40 Schau nochmal, ob das richtige ausgewählt ist. Aber, Sarah, während du schaust, jetzt musste ich nochmal muten und endmuten, glaube ich.

01:22:49 Aber wir haben dich auf jeden Fall gehört gerade eben. Ja, wir hören dich. Ja, ich glaube, wir hören dich. Ich glaube, es ist das richtige Mikrofon. Du musst nur einen Ticken lauter sprechen. Ich glaube, dann funktioniert alles. Echt ganz komische Konstellation. Ich habe meine Kopfhörer hier an und ich habe das Mikrofon hier. Es ist das richtige Mikro. Wir hören dich. Tatsächlich, wenn du es ganz nah hältst, dann bist du tatsächlich auch wirklich laut. Ja, es ist ein bisschen tricky. Ich bin auf Reisen, aber ich wollte unbedingt dabei sein. Deshalb.

Einsamkeit trotz Partnerschaft und der Weg zur Hilfe

01:23:17

01:23:17 Ja, sehr schön, das ehrt uns. Sarah, du bist Streamerin und seit 2020 auf Twitch und hast auch in ganz verschiedenen Lebensphasen Einsamkeit auch schon erlebt, als Kind und auch in Beziehungen. Und es freut mich sehr, dass du heute mit dabei bist und deine Erfahrungen auch mit uns teilen möchtest. Und ich sehe auch schon im Chat, Muffin schreibt zum Beispiel Team Sarah mit ganz vielen Herzen hintendran.

01:23:42 Zuvor vorhin noch ganz kurzen Nachtrag. Schrooms schreibt übrigens, ich bin so froh, dass es so Kanäle wie den von Elias gibt, wo niedrigschwellig solche Themen getackt werden. Liebe geht raus. Liebe geht zurück an der Stelle. Liebe Sarah, du hast dich tatsächlich, das weiß ich sozusagen aus den Vorgesprächen, die wir auch geführt haben, aber du hast dich auch schon einsam gefühlt, selbst mit...

01:24:08 Partnern, die du hattest um dich herum. Was waren denn eigentlich da für die Gründe?

01:24:15 Also ich höre halt jetzt so seit einer halben Stunde zu und ich fand, es wurden sehr wichtige Punkte genannt. Es war auch dieses, man hat irgendwie Leute um sich rum, aber man fühlt sich nicht wirklich angesprochen. Man ist auf einer Party, aber man hat nicht das Gefühl, dass man wirklich so mit dabei ist. Es sind irgendwie alles so oberflächliche Gespräche, aber es fühlt sich innerlich einfach, man fühlt sich nicht angesprochen.

01:24:40 Und das hatte ich in sehr vielen Freundschaften und in Beziehungen, dass ich auch irgendwann ab so einem Punkt war, wo ich mich so ausgegrenzt gefühlt habe von allem, dass ich mich einsam gefühlt habe. Aber das Schuldgefühl, warum fühle ich mich einsam, obwohl ich in einer Beziehung bin, hat mir noch mehr Schuldgefühle gemacht und mich noch mehr abkapseln lassen.

01:25:01 Und ja, irgendwann war ich ganz unten und wusste halt nicht mehr, was man eigentlich damit macht. Und so gefühlt konnte niemand mehr mir helfen. Freunde haben gesagt, komm, wir holen dich auf Partys. Nein, kein Bock. Komm zu mir. Kein Bock. Und das ist halt, es war so ein ewiger Kreislauf gefühlt. Tatsächlich fand ich das gerade total spannend, dass du gesagt hast, dass du so Schuldgefühle dadurch aufgebaut hast.

01:25:30 Und dich dann dann noch weiter abgekapselt hast. Finde ich total faszinierend. Wie hast du es denn dann eigentlich geschafft, aus dieser, ich nenne es jetzt mal Negativspirale oder immer mehr Einsamkeitsspirale, wieder rauszukommen tatsächlich?

01:25:47 Ja, also es war halt, also das Ding ist, ich weiß jetzt nicht, das ist ein sehr komplexes Thema immer noch in meinem Leben. Es gibt immer noch Punkte, wo ich mich einsam fühle und ich finde tatsächlich witzig, dass das so mit Social Media und so angesprochen wird, weil tatsächlich gerade auf so Social Media Partys fühle ich mich immer noch sehr ausgegrenzt manchmal. Ich habe das Gefühl, alle Leute haben so ihre Bubbles.

01:26:15 Die Leute haben schon alles miteinander erlebt und haben ihre eigenen Geschichten. Und das sind Momente, wo ich mich immer noch einsam fühle. Aber dieses grundsätzliche einfach da rauskommen war so ein Punkt. Ich war halt irgendwann so ganz unten und wusste nicht mehr weiter. Also es war halt auch so was Energiezerrendes. Es war einfach etwas, ich lag im Bett und ich hatte keine Ahnung, warum soll ich jetzt aufstehen? Ich habe niemanden.

01:26:42 Es war etwas, was mich wirklich irgendwie so ans Bett gekettet hat einfach. Und das ist das Ding, was mir geholfen hat. Ich hatte immer Freunde an meiner Seite, die mir das tausendmal erzählt haben, tausend zweimal, tausend dreimal. Aber irgendwann beim tausend vierten Mal hat es mal so getickt, dass ich mir halt mal Hilfe suche. Und dann habe ich mich halt doch mal angefangen zu öffnen.

01:27:04 Und ich bin tatsächlich, wo wir nochmal auf das Thema Beratungsstellen und Unterstützungen zurückkommen, ich habe tatsächlich eine Lebensberatung aufgesucht mit wirklich eigentlich gar keiner Hoffnung mehr. Ich dachte irgendwie, ich wollte damals Lehrerin werden und verbeamtet werden und ich hatte halt kein so Recht auf eine Psychotherapie, eine richtige.

01:27:27 Und dann bin ich so quasi mit letzter Hoffnung dahin gegangen und habe gehofft, dass mir irgendjemand diese innere Leere wegnehmen kann. Und das hat tatsächlich so geholfen, mich irgendwie selber zu entdecken und auch damit klar zu kommen, mit den ganzen Emotionen, die in mir aufgekocht sind. Aber es war halt ein sehr langer Weg.

Umgang mit Einsamkeit und psychologische Aspekte

01:27:51

01:27:51 Ja. Übrigens, Karzin Blatt schreibt übrigens dazu, was du gerade eben auch beschrieben hast. Kenneth es auch, war einsam, als ich in einem Café eine Zeit lang gearbeitet hatte und ein Overflow von Smalltalk hatte. Zu viel mit Leuten gesprochen, mit mutmaßlich sinnlosen Gesprächen. Elias, wie kommt man denn eigentlich aus dem Strudel raus, wie wir es gerade gehört haben? Wir haben gerade einen Lösungsvorschlag oder schon einen Lösungsansatz gehört, der mit Sarah geholfen hat. Hast du weitere, die du empfehlen könntest?

01:28:20 Ja, also ich finde die Ähnlichkeit zu anderen psychologischen Themen sehr, sehr naheliegend, weil auch hier vieles helfen kann und häufig vermischt sich das auch so ein bisschen. Also ich habe ja gesagt, dass Einsamkeit häufig auch ein Thema ist, das nicht alleine auftritt, sondern in einem bunten Potpourri von anderen Belastungsfaktoren, sage ich mal. Und was vor allen Dingen dazu beiträgt, dass es einem schlecht damit geht oder dass auch auf lange Sicht

01:28:49 sich immer weiter verschlimmert, ist die innere Einstellung dazu. Das heißt, man glaubt irgendwann selber, was man denkt, was in dem Fall bei so einer Negativspirale immer ein schwieriges Thema ist. Also ich glaube, Kurt Krömer hat das gut beschrieben. Ich glaube, der hat sein Buch auch so genannt, nämlich glaubt nicht alles, was du denkst. Und das trifft sehr, sehr richtig. Wenn du irgendwann mal in so einer Spirale bist, dann...

01:29:12 ist es unglaublich wichtig, da auszutreten, sich Feedback von außen zu holen oder in den Phasen, wo es einem gut geht, auch mal das aufzuschreiben und zu sagen, okay, jetzt bin ich bereit, mal meine Gedanken niederzuschreiben oder mir ein Video aufzunehmen oder eine Sprachnachricht, weil das ist der Zustand, in dem ich eigentlich sein möchte. Und sich das dann auch anzuhören, zum Beispiel, wenn es einem wieder schlecht geht. Was man auf jeden Fall unterbrechen muss, ist dieses Grübeln.

01:29:37 Also das kommt ja auch wirklich in den ungelegensten Situationen. Meistens nachts, abends vorm Einschlafen, wenn man das Gefühl hat, okay, man geht den Tag irgendwie nochmal durch und merkt, war das jetzt eine Situation, in der ich mich nochmal irgendwie schlecht gefühlt habe, gehöre ich irgendwie dazu. Man liegt dann auch Stunden wach und kommt da irgendwie nicht raus. Das ist so ein Klassiker. Und das zu unterbrechen und gar nicht erst das so besetzen zu lassen. Das heißt, wenn ihr merkt, ihr liegt im Bett und es geht eigentlich ums Schlafen.

01:30:06 Und ihr landet aber in so einer Grübelspirale und denkt über negative Sachen nach, über euch und eure Beziehung, dann müsst ihr da sofort raus aus dem Bett und was anderes machen. Weil es ist super wichtig, dass euer Schlafplatz besetzt ist, nämlich nur mit einer Sache, nämlich Schlafen und Erholung. Und sobald ihr in so eine, wie so ein, man kann sich auch trainieren, dass immer wenn man im Bett liegt, fängt man an.

01:30:28 über negative Sachen nachzudenken. Und das führt dazu, dass, wenn man einfach nur ins Bett geht, sich der Körper und der Geist ein bisschen daran erinnert, dass man ja schon in den vergangenen Nächten über negative Sachen nachgedacht hat. Und zack, ist man in so einem Gedankenstrudel, wo es wieder um negative Gedanken geht. Das heißt, da auszubrechen und zu gucken, dass man dann was liest, einen Tee trinkt oder irgendwas anderes macht, am besten nicht am Bildschirm, um dann wieder ins Bett zu gehen.

01:30:52 Idealerweise zu schlafen. Und so diese ganz niedrigschwelligen Sachen bei Einsamkeit sind sowas wie Sport, um seinen Stress abzubauen und es immer wieder zu versuchen. Also auch im Alltag nicht diese Grundhaltung zu haben von niemandem.

01:31:06 mag mich oder niemand möchte in eine bedeutsame Beziehung mit mir eingehen, mag nicht, trifft es sich so richtig, sondern tatsächlich zu versuchen, auch an der Kasse mit einer Person ein Gespräch zu führen, den Freundschaften, die man hat, eine Chance zu geben, sich tatsächlich dazu melden und wirklich dran zu bleiben. Bei jeder einzelne positive Erfahrung, die man macht, kann das auch komplett revidieren, was man eigentlich über sich selbst für seinen Selbstbild hat.

01:31:34 Chat, kennt ihr dieses Grübeln eigentlich von euch selbst, was Elias gerade beschrieben hat? Ich hau es mal in den Chat rein. Eins für Ja, zwei für Nein. Also wenn ihr das selbst schon mal so erlebt habt, was du gerade beschrieben hast, teilt das doch gerne oder beantwortet einfach gerne mit einer Eins oder einer Zwei. Ich persönlich muss sagen, ich kenne das auch von mir selbst. Also das ist mir auch schon das ein oder andere Mal.

01:31:58 Lieber Elias, vielen lieben Dank, dass auch du heute Abend dabei warst und deine Erfahrungen und deine Expertise mit uns geteilt hast. Bleib uns gerne erhalten im Chat, wenn du möchtest. Da gibt es bestimmt noch einiges. Und ich sehe auch gerade übrigens, ich sehe fast nur Einser. Nur eine 1,5. Grübeln ist ein großes Thema. Da kann man am ehesten anfangen. Aus psychologischer Sicht ist das das, was man am ehesten anfangen sollte. Tatsächlich so negative Routinen, die man sich aufgebaut hat.

01:32:26 einfach zu durchbrechen und dem auch gar keine Chance zu geben, insbesondere nachts, wenn die Gedanken auch am belastendsten sind, da irgendwie auszubrechen. Aber danke nochmal an den Chat. Ich habe auch ganz viel mitgelesen. Ich bin jetzt weiter im Chat und es ist richtig cool, dass ihr euch auch so mitteilt und so offen seid. Es war mir eine Freude. Vielen Dank. Danke, dass du dabei warst. Danke, gerne. Bis dann. Tschüss.

01:32:51 Und ihr seht schon, Alena ist schon da, unser nächster geladener Gästin. Schön, dass du da bist, Alena.

Kritik an Selbstoptimierungstrends und gesellschaftliche Verantwortung

01:32:59

01:32:59 Einmal genau, entmuten und muten. Perfekt, ihr könnt euch sehr gut hören. Alena, du bist Journalistin bei die Chefredaktion und die nennt euch selbst, oder labelt euch selbst die jüngste Redaktion des Landes, kann man so sagen. Und du schreibst über Probleme, Erfahrungen vor allem von deiner Generation, also Gen Z und hast auch tatsächlich über Einsamkeit eben schon geschrieben und da auch einen Meinungsartikel rausgehauen, gepostet, der auch

01:33:28 nicht nur Lob bekommen hat, sondern auch einiges an Reaktionen, auch an Kritik erfahren hat. Erstmal, was hat da eigentlich Kritik ausgelöst? Was hast du eigentlich über Einsamkeit gesagt, was dann auf einmal für so viel Aufruhr gesorgt hat?

01:33:44 Genau, also ich habe einen Meinungskommentar über Einsamkeit bei Gen Z geschrieben. Also das war schon mal der erste Punkt, der viel Kritik bekommen hat, dass ich quasi nur über Gen Z geschrieben habe. Und ich wollte damit aber gar nicht sagen, dass Einsamkeit ein Thema ist, das nur Gen Z betrifft, sondern einfach, dass ich bin selber Gen Z und das war das, was ich in meiner Bubble beobachtet habe und habe das auch irgendwie so an meine Bubble gerichtet.

01:34:12 Und ich habe da eben darüber geschrieben, ich habe die Gen Z auch in Verantwortung genommen. Also ich habe auch darüber geschrieben, dass auch gerade auf Social Media so krasse Selbstoptimierungstrends, dass ich darin eine Gefahr sehe, dass wir uns einsam fühlen dadurch, dass wir uns ständig von außen beobachten und es einfach uns wichtiger ist, dass wir...

01:34:41 ins Fitnestudio gehen regelmäßig, aber nicht auf Community achten oder nicht ausreichend auf Community achten. Und ich meine wirklich Community im Sinne, wir sind da füreinander und wir helfen uns auch dann, wenn es unangenehm ist. Und ich glaube, das war der Punkt, der mir wichtig war und der auch vielen Leuten, ja, viele Leute gestört hat, dass ich das gesagt habe.

01:35:06 wir auch dann füreinander da sein sollten, wenn es manchmal auch ein bisschen über unsere Grenzen geht oder wenn es manchmal auch einfach unangenehm ist für uns. Und es ist nicht angenehm, wenn es...

01:35:16 meiner Freundin beim Umzug helfe. Manchmal bin ich müde nach einem Arbeitstag und habe eigentlich keine Lust mehr, sie zu treffen. Aber es ist trotzdem wichtig für unsere Beziehung. Es ist ihr gerade wichtig. Und dann mache ich das auch manchmal trotzdem. Und ich glaube, dass nur so wirklich intime Beziehungen entstehen können. Also ich finde es super, super wichtig, dass wir auf unsere Grenzen achten. Das ist gar keine Frage. Aber ich glaube, dass es trotzdem wichtig ist, dass wir

01:35:40 ein bisschen auch aufeinander achten. Das war so der Kommentar, den ich geschrieben habe. Und ich habe den dann auch, weil wir jetzt auch über das Strukturelle gesprochen haben, ich habe den dann quasi auch eingebettet ins Politische, dass es zum Beispiel super gefährlich ist, wenn wir alle vereinsamen, weil das zum Beispiel

01:36:06 Verschwörungstheorien in die Hände spielen. Also es gibt Studien dazu, dass junge Menschen, die einsam sind, eher an Verschwörungstheorien glauben zum Beispiel. Und genau. Das war der Kommentar, den ich geschrieben habe. Also grob zusammengefasst, du ziehst sozusagen oder hast in deinem Meinungsartikel auf jeden Fall auch die jüngere Generation sozusagen dazu aufgefordert, dass man sich nicht immer nur zurückziehen kann.

01:36:34 kann und das nicht immer nur für sich beanspruchen kann, sondern dass es, wenn ich das richtig zusammenfasse, dass du denkst, dass die Gesellschaft es auch erfordert, dass man auch mal über seinen Schatten springt, auch wenn man gerade vielleicht es nicht so fühlt, beim Umzug zu helfen, um es mal jetzt an einem einfachen Beispiel festzumachen. Also dass es nicht immer nur darum geht, sich zurückzuziehen.

01:36:55 Ja, natürlich immer in einem Rahmen. Also wenn ich wirklich Depressionen habe und merke, ich schaffe es heute nicht raus, ich würde nie jemanden dafür irgendwie schämen. Im Gegenteil, ich finde das super, super wichtig, dass gerade JNC hat ja gelernt, auch auf Grenzen zu achten. Und ich glaube gerade für viele Flinters, also Frauen, Lesben, Inter-, Nicht-Binäre und Trans-Personen und Asexuelle Personen, ja, haben immer...

01:37:23 gelernt, dass wir über unsere Grenzen gehen müssen. Also wenn ich an unsere Großmütter und Mütter denke, die irgendwie so viel Kehrarbeit gemacht haben, weil einfach von ihnen erwartet wurde, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse zurückstecken. Und da finde ich es ganz wichtig, dass Gen Z auch gelernt hat, auf eigene Grenzen zu achten. Ich glaube nur, dass so gerade diese, ich glaube, das, was man oft hört auf der Schmiede, ist dieses, du schuldest niemandem etwas. Und das glaube ich einfach nicht. Ich glaube schon, dass wir uns einfach

01:37:50 als Menschen, weil wir Menschen sind, weil unser Gegenüber menschlich ist, dass wir uns da etwas schulden. Und zwar auch für eine Welt einzustehen, in der wir alle ein Sicheres und Gutes geben können. Sarah, übrigens auch an euch beide, ihr könnt untereinander auch quatschen, euch ins Wort fallen, auch wenn ihr was zu dem jeweils anderen zu sagen habt. Ganz offen. Ich habe nur gesehen, Sarah, glaube ich, in deinem Gesicht, dass du irgendwo nicht ganz einverstanden warst.

01:38:20 Ich wollte noch unbedingt sagen zu Elias vorhin, er meinte ja auch so, in so wichtigen Phasen, wo es einem wieder besser geht, dass man da auch gerne notieren kann. Und da hatte ich damals, also ich hoffe, ich darf daran nochmal anknüpfen. Ich hoffe, das ist okay, seit ein bisschen länger her. Ich wollte unbedingt noch sagen, dass das ebenfalls so ein wichtiger Punkt ist. Es wurde mir damals immer gesagt, dass man in einer guten Phase einen Fallschirm quasi aufbauen soll.

01:38:49 und nicht einfach unbedacht ohne einen Fallschirm quasi springen soll, in eine Situation springen soll, die halt als sehr anstrengend wahrgenommen wird, sondern halt in den guten Phasen an diesem Fallschirm bauen soll quasi. Also um das nochmal erwähnt zu haben und bei Alena muss ich sagen, der Punkt mit dieser Selbstverbesserungskultur, ich finde den enorm wichtig, weil ich habe das Gefühl,

01:39:16 Gen Z ist so geprägt von diesem Selbstverbesserung. Andrew Tate wurde ja auch vorhin erwähnt, dieses besser, was gibt es alles für Trends zur Selbstoptimierung. Dieses, wenn ich schon sehe, dass man alles gibt, dass man seine Jawline irgendwie trainiert, dann muss die Nase perfekt sein und das. Und man hat bei der Gen Z immer diese direkten Vergleiche. Wir leben halt in dieser digitalen Zeit, wo wir überall hingucken können. Und selbst wenn wir nichts zu tun haben,

01:39:46 können wir auf Insta gehen und wir sehen direkt diese wunderschönen Menschen, die vielleicht zum Teil auch ihre Bilder bearbeiten. Und wir sind die ganze Zeit diesem Perfektionismus irgendwie ausgesetzt. Und deshalb finde ich das halt sehr gut, dass sie das nochmal erwähnt hat, um da nochmal so eine gewisse Distanz aufzubauen, weil wir eben halt in dieser Zeit leben.

01:40:07 Ich habe übrigens dazu noch einen spannenden Kommentar gerade gesehen im Chat. Übrigens, ich habe das Gefühl, und das ist auch völlig fein, dass wir heute sehr viele so stille Beobachter unter euch haben. Und das ist total cool. Und ich finde es mega stark, dass sehr viele überhaupt dem Thema Aufmerksamkeit schenken. Wenn ihr aber doch das Gefühl habt, ihr wollt zumindest mal, wie gerade eben Sophia, für eine Minute dazukommen und meinetwegen auch über euren Hund, die Katze erzählen, die euch über Einsamkeit oder auch mal Tage, wo ihr euch alleine fühlt, hinwegtragt, dann schaltet euch dazu per Stream Together und dann taucht ihr hier unten unter mir.

Soziale Korrektur, Filterblasen und Umgang mit negativen Gefühlen

01:40:35

01:40:35 Und nehmen Alena auf. Tatsächlich passend dazu, Alena, und zu dem, was du geschrieben hast, schreibt Akazienblatt, es fehlt die soziale Korrektur und soziale Unterstützung, dass mal auch negatives Feedback kommt. Oder ich glaube, dass man es auch aushält. Und dann ist man Gefahr, Insekten oder Verschwörungstheorien abzurutschen. Habe ich das richtig verstanden? Es fehlt die soziale Korrektur und soziale Unterstützung, dass mal auch negatives Feedback kommt.

01:41:02 Ja, ich glaube, das ist schon damit gemeint. Also dadurch, dass man negatives Feedback vielleicht weniger aushält, ich glaube, das hast du auch in deinem Meinungskommentar geschrieben, dass man sich mutmaßlich weniger solchen Situationen auseinandersetzt, fällt es einem leichter oder kann es mutmaßlich leichter sein, dann meinetwegen auch Lügen auf den Leim zu gehen. Ich hoffe, ich habe es richtig ausgesprochen. Sorry, ich war gerade kapatikalisch alles falsch, aber ich glaube, ihr versteht, was ich meine.

01:41:31 Also ich glaube, da können wir wieder gut über Social Media auch reden. Und ich glaube, bei diesen ganzen Sachen, dass Social Media nicht der Grund ist. Ich glaube, es ist eher ein Brandbeschleuniger. Und auf Social Media entstehen ja schon diese krassen Filterblasen. Und ich glaube, das führt auch dazu, dass wir weniger in Austausch miteinander gehen können. Und ich habe auch in dem Text Laura Wiesberg, das ist eine Soziologin, zitiert.

01:42:00 Und die hat da auch gesagt, dass wir Emotionen wie, also ich zitiere jetzt, Emotionen wie Wut, Scham, Hass, Neid oder Ekel sollen nicht aufkommen. Und wenn, dann kann die Verantwortung dafür auf andere verlagert werden. Also dass das so ein bisschen so ein Phänomen unserer Zeit ist. Und dass wir dadurch, dass wir sehr viele so in unseren Blasen leben,

01:42:29 dass wir ein bisschen verlernen, mit negativen Gefühlen umzugehen oder mit dem, was unangenehm ist vielleicht, was aber für soziale oder für Gemeinschaft oder für Freundinnenschaften super wichtig wäre. Andere Kommentare, die uns vielleicht jetzt nochmal ticken. Oder Sarah, sorry. Ich war jetzt kurz ein paar Sekunden nicht dabei, sorry. Also du sagst quasi, dass man...

01:42:55 auch wenn man in dieser Situation ist, über seinen eigenen Schatten springen sollte, um zum Beispiel eine Beziehung zu retten oder halt für die Freundschaft einzustehen, auch wenn man halt so empfindet? Wenn man wie empfindet?

01:43:10 Also wenn man halt diese Einsamkeit empfindet quasi? Nein, ich glaube, das meine ich gar nicht. Also ich glaube, ich meine eher, dass man in einer Beziehung auch einmal über seinen Schatten geht, um der anderen Person zu helfen, um der anderen Person zu zeigen, ich bin da für dich. Auch wenn ich gerade müde bin, helfe ich dir jetzt mit dem Umzug, das meine ich. Okay, ja, also...

01:43:36 Ich war halt selber in so einer Lage und ich weiß halt nicht, was so die Lösung dafür ist, wenn man in so einer Lage ist und halt quasi nicht so Ohren dafür hat. Also wenn man quasi, wenn das halt nicht reingeht, weil damals habe ich zum Beispiel alles einfach abblockiert, was irgendwie mit Arbeit zu tun hat, weil ich mich halt direkt angegriffen gefühlt habe und ich habe zum Teil Leute, die geklingelt haben, einfach ignoriert, weil ich wollte halt weiter in dieser Bubble leben, wo nur ich drin bin.

01:44:05 und niemand mich irgendwie angreifen kann. Warum hast du dich da und da entzogen? Wenn Leute gesagt haben, ich lade dich nicht mehr zu Partys ein, du sagst nie zu, dann haben Leute nie hinterfragt, so, warum kommst du nicht? Sondern es wurde halt direkt auf einen irgendwie so eingetroschen, dass ich schlecht bin. Und ich hätte da ja dementsprechend ja eigentlich auch über meinen Schatten einfach springen können, um die Freundschaft zu pflegen. Aber es war halt einfach so.

01:44:32 Es war nicht möglich und hätte mir damals irgendwie ein Tipp geholfen, dann hätte ich es ja auch versucht, aber ich wüsste halt jetzt nicht, was so der, also bei mir hat es halt irgendwann geklappt, als ich so gefühlt ganz unten war, aber ich weiß nicht, was so ein Tipp ist. Es hört sich halt so sehr nach dem Motto, raff dich doch mal auf oder so an. Nee, das meine ich gar nicht, es tut mir auch sehr leid zu hören, dass es dir so ging. Alles gut, alles gut.

01:45:00 Ich glaube, ich würde da umgekehrt eher sagen, warum haben dann Leute den Kontakt mit dir abgebrochen, weil sie gesehen haben, dass du dich zurückziehst. Also ich würde da umgekehrt eher fragen, ich finde für Gemeinschaft und Freundinnschaft wäre es wichtig, dass eine Person dann auf dich zukommt und sagt, okay, du hast mir jetzt oft zur Party abgesagt. Das ist für mich eine unangenehme Situation, aber ich merke, es geht dir nicht gut. Lass uns drüber reden und ich bin für dich da. Und das Ding ist,

SWR-Projekt 'Exit-Einsamkeit' und persönliche Erfahrungen mit Einsamkeit

01:45:29

01:45:29 Wir haben ja heute schon sehr viele unterschiedliche Menschen auch kennengelernt, die das betrifft. Und das Tolle ist tatsächlich, dass der SWR bzw. die ARD so ein großes Projekt tatsächlich von Mai bis November 2025 hat, wo man auch noch gut erkennt, dass Einsamkeit wirklich auch viele unterschiedliche Menschen betrifft. Das Ganze heißt übrigens Exit-Einsamkeit.

01:45:48 Projekt von SWR-Doku, das Ding und der Y-Kollektiv zusammen, also wo eben das Thema Gemeinsamkeit groß thematisiert wird, über die nächsten paar Monate hinweg. Und wir haben für euch, also für uns drei hier in der Runde, aber auch für euch da draußen noch ein Video vorbereitet. Da wollen wir mal reinschauen, was unterschiedliche Menschen noch zum Thema Einsamkeit so sagen.

01:46:08 Einsamkeit fühlt sich für mich an wie ... wie so ein kalter Umhang, der mich umschließt und der sich dann ... so in Haut und Knochen zwängt und Bauchschmerzen auslöst und den Hals hochkriecht. Also ... ja, wie so ein ... wie so ein kaltes Wesen. Sich einfach verloren zu fühlen, so. Und ...

01:46:37 keinen Sinn zu haben in seinem Leben. Einsamkeit für mich fühlt sich an wie eine Leere, würde ich sagen. Einsamkeit fühlt sich für mich an vielleicht wie ein Stückchen Sterben. Einsamkeit fühlt sich für mich an wie ein schwarzes Loch, in das man reinfällt und ohne Boden ist und wo man nicht so leicht rauskommt.

01:47:08 Einsamkeit hat mich auf jeden Fall gelehrt, dass wir aneinander brauchen, dass wir alle Menschen brauchen, dass es ohne Menschen nicht geht. Einsamkeit hat mich gelehrt, dass es nicht unbedingt bedeuten muss, dass was mit mir nicht stimmt und dass ich nicht aufgeben sollte. Einsamkeit hat mich gelehrt, dass ich

01:47:35 für mich viel selbstständiger geworden bin und dadurch auch viel selber alleine auch unternehmen kann. Einsamkeit hat mich gelehrt, nicht einfach aufzuhören, sondern versuchen wach zu bleiben.

01:47:57 Und immer noch zu gucken, was kommt. Einsamkeit hat mich gelehrt, dass es auch ein Ventil sein kann, dass es ein Potenzial hat und vor allem ein Stoppschild ist, endlich mal runterzukommen, Pause zu machen, um wieder bei sich anzukommen. Sarah, die Frage würde ich gerne an dich auch weiterleiten. Was hat dich das denn eigentlich gelehrt?

01:48:23 Also Einsamkeit hat mich sehr gelehrt, mehr an mich selbst zu glauben und mein, was auch Carina schon gesagt hat, mein Selbstwertgefühl halt aufzubauen. Und ich habe sehr viel mich so dann gegen andere gerichtet, dieses Ich-gegen-die-Welt-Gefühl irgendwie, dass ich irgendwann, ja, gefühlt, ich...

01:48:51 Ich wusste halt gar nicht mehr, wer ich irgendwie bin. Und als ich das irgendwann aufgebaut habe, habe ich halt gemerkt, ja, was so Selbstliebe überhaupt bedeutet, was so es bedeutet, sich mal mit sich selbst zu beschäftigen. Und als ich das irgendwann gelernt habe, auch im Laufe dieser Lebensberatung, war ich halt nicht mehr einsam. Ich war vielleicht mal alleine. Ich bin jetzt nicht so ein Mensch, der...

01:49:15 der trotzdem jetzt immer gerne Leute um sich rum hat, aber ich mag es, alleine zu sein und ich fühle mich nicht einsam. Also es gibt, und das muss ich dieser, ich glaube, das war die erste Frau, sehr recht geben. Es ist dieses wie ein Mantel, der einen so sehr einengt und auch so Angst macht vor der Zukunft. Wie soll das weitergehen? Wie soll ich weiter so einsam leben? Und ja, es hat mir einfach beigebracht, mich selbst kennenzulernen.

01:49:44 Ich finde es ganz schön, ich finde das wirklich toll, dass du das mit uns teilst und auch im Chat hat jemand geschrieben, nämlich 284 und ich würde die Frage gerne auch insgesamt in den Chat weitergeben. Einsamkeit hat mich gelehrt, an mich selbst zu glauben, weil wenn ich es nicht tue, wer tut es dann? Das heißt, die Frage an euch auch gerade, was hat euch denn eigentlich Einsamkeit gelehrt? Schreibt uns gerne mal eure Erfahrungen gerne in den Chat.

01:50:09 tatsächlich halt so über deine Arbeit gesprochen und über das, was du kritisierst, aber gar nicht so sehr darum, ob du denn eigentlich auch darüber oder damit auch Berührungspunkte hast oder Erfahrungen selbst damit gemacht hast. Wie geht es dir da eigentlich mit?

01:50:23 Also ich bin jetzt 24 und als ich so 19 war, also gerade so bei meinen Eltern ausgezogen bin, das Studium angefangen hat, es war Covid, habe ich mich sehr, sehr, sehr isoliert und einsam gefühlt auch. Und ich kenne auch sehr gut dieses Gefühl, dass man da nicht rauskommt und dass man, ja, dass man...

01:50:48 irgendwie in sozialen Situationen, dass man hat das Gefühl, man kommt zu den Leuten nicht so ganz durch oder man hat das Gefühl, man ist immer so ein bisschen wie so eine Glasglocke irgendwie. Ja, genau. Und bei mir hat dann tatsächlich, glaube ich, geholfen, dass ich, also ich habe dann, was mir Einsamkeit, glaube ich, gelehrt hat, ist, dass

01:51:15 Freundinnschaft oder jede Art von Liebe irgendwie immer bedeutet, dass man auch irgendwie sich verletzlich zeigen muss und dass man sich aufeinander verlassen kann. Und diesen Schritt zu gehen, sich auch verletzlich zu zeigen, ich glaube, das war das, was mir schwer fiel im Endeffekt, wo ich gemerkt habe, das hat mir dieses Gefühl teilweise gegeben.

01:51:39 Ja, danke für deine Offenheit, auch das zu teilen. Und ich habe gerade tatsächlich gehört, dass wir einen Community-Gast noch mit dabei haben, noch zu später Stunde, den oder die wir gerne noch mit dazu holen wollen würden. Deswegen unter mir müsste gleich jemand auf jeden Fall auftauchen, der oder die unsere Geschichte mit uns sagt. Auf jeden Fall weiß ich, dass er vor langer Zeit schon mal zu Gast war im Stream. Und da ging es damals um kulturelle Anleitung. Erstmal schönen guten Abend. Hallihallo. Hallo. Ich hoffe, es geht euch gut.

01:52:05 Uns geht es sehr gut. Noch topfit um Viertel nach zehn. Wie heißt du denn eigentlich? Ich heiße Josef, Pronomen I. Hi Josef, schön dich kennenzulernen. Wie stehst du zu dem Thema? Hast du Einsamkeit selbst erlebt oder welche Erfahrungen hast du damit gemacht? Ja, ich stehe zu dem Thema Einsamkeit, dass ich selbst Einsamkeit erlebt habe aus verschiedenen Perspektiven.

01:52:32 Und Einsamkeit erlebe ich und es begleitet mich auch durch meinen Alltag so ein bisschen. Ja, genau. Deswegen sage ich, ich finde es sehr gut, dass ihr das Thema sichtbar macht und auch da in den offenen Austausch geht. Wenn ich dich fragen darf, du hast gerade gesagt, das begleitet dich in deinem Alltag. Kannst du uns Situationen geben, wo du das so empfindest und spürst? Ja, dazu muss man wissen, ich mache so ein bisschen politische Arbeit.

01:53:00 Und ich sehe immer mehr, dass in den politischen Spaces oder in diesen Kreisen, wo ich mich dann bewege, sehr oft ich einer von den wenigen Männern bin, die eine ähnliche Positionierung haben, die eine ähnliche Haltung haben. Und es ist schon schwierig, das unter Männern zu finden. Und das Ganze dann unter schwarzen Männern zu finden, ist nochmal ein bisschen komplexer, einfach aufgrund der Tatsache, dass wir...

01:53:28 nicht so viele schwarze Männer in Deutschland einfach haben. Das macht das Ganze einfach statistisch gesehen schwieriger. Und dann fühlt man sich sehr oft allein und denkt sich so, okay, wo sind Leute mit ähnlichen Gedanken, die ähnliche Dinge erreichen wollen, beziehungsweise ähnliche Zukunftsvisionen für unsere Gesellschaft haben. Ja, das ist so, wo ich denke.

01:53:57 Das begleitet mich irgendwie jeden Tag. Genau, weil es auch im Freundeskreis ist. Mein Freundeskreis sind überwiegend Frauen, nicht binäre Personen. Und es gibt sehr wenige Männer da drin. Und dementsprechend ist es halt manchmal aus der Perspektive so ein bisschen, nicht so ein bisschen, sondern ich fühle mich da sehr oft einsam. Und ja.

01:54:22 Du, weil du es gerade ansprichst, wir hatten gerade eben schon mal die Tafel eingeblendet oder die Grafik besser gesagt eingeblendet zur Einsamkeit nach Diskriminierung. Das können wir gerne nochmal einblenden. Vielleicht sind ja ein paar Leute, die sich in der Zwischenzeit zugestattet haben und gerade eben noch nicht mit dabei waren. Da ging es darum, Einsamkeit zwischen 12 bis 32-Jährigen nach Diskriminierungserfahrungen vom Deutschen Jugendinstitut. Und da ging es darum, dass man Einsamkeit ranken sollte. Also fühle ich mich eins gar nicht einsam oder sechs ganz einsam.

Lösungsansätze und Umgang mit Einsamkeit

01:54:50

01:54:50 Je höher der Wert, desto höher ist sozusagen die gefühlte Einsamkeit. Und da seht ihr schon, Menschen mit Diskriminierungserfahrungen haben da einen deutlich höheren Wert. Das wollte ich euch an der Stelle nochmal zeigen, weil es auch ganz gut gepasst hat. Josef, du hast jetzt von deinen Erfahrungen gesprochen, die du machst. Wir haben aber heute auch schon viele Lösungsansätze gehört. Wie gehst du da vor? Also wie suchst du dir ganz bewusst dann doch die Leute, die dir dann das Gefühl geben, hey,

01:55:19 Ich bin nicht alleine bzw. ich bin nicht einsam mit meiner Situation.

01:55:23 Ich habe einfach gemerkt, dass es sich lohnt, ein Umfeld zu haben, die einfach Bescheid wissen, wie man mit gewissen Themen umgeht. Und ich bin zum Beispiel der Typ, wenn es mir nicht gut geht, isoliere ich mich gerne selbst. Dass eine Trauma-Response ist, ist mir auch bewusst. Und dementsprechend einfach Leute zu haben, die wissen, okay, was braucht die Person.

01:55:52 Ich habe das Privileg, dass ich einen Freundeskreis habe, wo wir sehr bedürfnisorientiert umgehen. Und da bin ich sehr, sehr dankbar dafür. Und gleichzeitig auch zu sagen, okay, hey, wir Menschen sind soziale Wesen. Und da in den Austausch zu gehen und sich mit Leuten zu treffen, die einen...

01:56:15 die einen gut verstehen, wo man nicht erstmal die Grundsituation erklären muss, weil sie eine ähnliche Lebensrealität haben. Das kann gut helfen und das hilft dann auch meistens. Und einfach für mich ist dann auch immer wichtig, einfach aufgrund von kultureller Erziehung einfach Essen zu haben und sich darüber auch wohlzufühlen oder ein Wohlgefühl herzustellen. Das sind so Dinge, die mir helfen.

01:56:45 genau, die man so aus dem Schwarmwissen, sage ich mal, ja, herausgezogen hat. Ja, Lisa, vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast hier. Dankeschön. Darf ich noch was dazu sagen? Klar.

01:56:59 Also auf jeden Fall danke, dass du deine Story mit uns teilst. Ich finde auf jeden Fall, du hast mit diesem Freundeskreis echt Glück, dass die so auf dich Acht geben. Und ich finde, das ist so das Ding, diese Bemerkbarkeit, dass Leute wirklich auch darauf eingehen, dass Leute dich kennenlernen und kennenlernen wollen. Und ich finde halt, das sollte ein allgemeines Gefühl werden, dass Leute darauf achten, dass wir eben Menschen sind.

01:57:26 Und wir nicht alle gleich sind und Leute halt, ja, vielleicht sich mehr zurückziehen wollen, das gerade nicht machen wollen. Und dass wir halt einfach darauf achten und nicht direkt auf Leute losgehen. Und wir haben alle unseren eigenen Kopf, alle unsere eigenen Gedanken. Und irgendwie irgendjemanden zu hassen dafür, weil der halt nicht nach unserer Pfeife tanzt.

01:57:52 Man muss einfach so jeder für sich darüber nachdenken und einfach achtsamer werden und so sich selbst vielleicht reinversetzen, was da alles drin vorgehen kann. Und deshalb wirklich ein dickes Shoutout an deine Freunde, dass die halt so auf dich achtgeben. Ganz, wirklich ganz viel Liebe. Und ich finde, wir sollten alle so vorgehen, auch gegenüber Leuten, die wir gar nicht kennen. Also ob es die Nachbarin ist, ob es die...

01:58:20 Die alte Oma ist bei uns an der Kasse, die uns irgendwie nervt, weil sie halt die ganze Zeit ihre kleinen Centstücke rauspult. Wir sollten an alle Leute so etwas mitdenken. Josef, vielen Dank, dass du heute Abend dabei warst und dich dazu geschaltet hast, so spontan. Merci, merci. Dankeschön. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend. Danke fürs Zuhören. Tschüss. Tschüss.

01:58:43 Ich schaue währenddessen noch mal in den Chat und wir hatten ja gerade eben die Frage aufgeworfen, was uns, was euch vielleicht auch die Einsamkeit gelehrt hat. Und Gustavo schreibt, Einsamkeit hat mich bewusstes Leben gelehrt, weil sie mich dazu gezwungen hat, darüber zu reflektieren, was in mir dieses Gefühl auslöst.

Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Einsamkeit

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01:59:03 Unten drunter noch schreibt 284, ich würde mir wünschen, dass es einen Ort der Zusammenkunft gibt. So wie es einen Jugendclub für junge Menschen gibt, sollte es das auch von Menschen zwischen 20 und 99 geben. Mit Billardtisch allerdings. Ein Thema, das habe ich ganz am Anfang des Streams mal aufgemacht und darüber wollen wir jetzt nochmal sprechen, ist tatsächlich das Thema Corona und die Pandemie. Da würde mich mal eure Haltung zu interessieren.

01:59:32 32, ich hatte damals glücklicherweise dann einen Job und war dann nicht in der Schule oder so und konnte dann zumindest mit den ganzen Kollegen irgendwie sprechen, saß aber halt eben super viel im Homeoffice und hatte keine echten physischen Kontakte. Wie ging das euch eigentlich, Alena, in der Zeit damals und wie macht sich das denn heute eigentlich noch bemerkbar in Bezug auf Einsamkeit?

01:59:52 Also ich glaube, dass wir da einfach sehr viel mitgenommen haben, dass wir, wie wir leben, also alleine, dass der TikTok groß wurde während Corona und jetzt immer noch da ist. Und ja, ich glaube, dass wir auch da Gewohnheiten mitgenommen haben oder auch einfach ein bisschen so kleine Verletzungen.

02:00:21 die wir nicht so schnell loswerden. Also ja, ich glaube, dass das auf jeden Fall weiter wirkt. Und vor allem ein großer Einschnitt war, ich glaube, für meine Generation oder für Leute, die in meinem Alter waren, war das die erste große Krise. Und war das die erste...

02:00:43 der erste große Einschnitt in dieser heile Welt, die wir das haben. Und ich glaube, das hängt auch ein bisschen, also danach kam eins nach dem anderen gefühlt. Vielleicht auch, weil wir dafür sensibilisiert wurden mehr, vielleicht weil wir das durch Social Media mehr mitkriegen. Es gab auch davor Krisen, die stattgefunden haben, die wir einfach nicht am Radar hatten vielleicht. Und ich glaube, dass diese Welt, in der wir leben und die wir ständig auf Social Media sehen oder in den Nachrichten,

02:01:12 dass das extrem viel Angst macht. Und ich glaube, dass das auch dazu führt, dass wir das Bedürfnis haben, uns zurückzuziehen und uns irgendwie zu schützen vor dieser schrecklichen Welt. Aber ich glaube, dass Rückzug genau das Falsche ist, sondern dass wir Gemeinschaft finden müssen. Sarah, welche Situation warst du denn eigentlich damals, so während der Pandemie? War das so damals diese Phase, die du auch beschrieben hast? Und wie macht sich das dann jetzt immer noch heute bemerkbar? Oder welche Auswirkungen hat das jetzt heute noch?

02:01:42 Ja, das war eine sehr interessante Phase. Es war eine Phase, wo es erst auf mich wirkte wie toll, jetzt habe ich meine Ruhe, jetzt kommen keine Leute mehr und sagen irgendwie, du warst aber hier nicht und da nicht und hier nicht. Und es war eine schöne Weiterabkapselung von den Dingen.

02:02:05 Und irgendwann habe ich dann doch ein paar Leute an mich herangelassen, weil es halt irgendwie dieses Digitale, dieses Alles mit der Zeit, du kannst dich selbst entscheiden, will ich jetzt jemanden anrufen oder nicht. Es war für mich ein Safe Space erst, diese Distanzierung. Aber wie Alena schon gesagt hat, es ist halt auch keine Lösung, sich halt in den sozialen Medien zu verziehen. Und das habe ich halt auch sehr lange gemacht, halt weil es war Corona. Was hatte man sonst zu tun?

02:02:34 Und ja, Stück für Stück wurde mir halt auch gerade zu dieser Zeit, das war halt eben diese sehr einschneidende Zeit, wo ich auch eine sehr toxische Partnerschaft durchgelebt habe, wo ich dann ja wirklich unten war und dann halt aber genauso den Rutsch quasi bekommen habe. Ich habe halt dann auch angefangen mit streamen.

02:02:56 Und hatte irgendwo dieses Gefühl von Gemeinsamkeit. Man hat sich mit den Leuten unterhalten und man hatte irgendwie so einen gleichen Nenner. Man konnte über Einsamkeit reden, über wie man sich fühlt. Und es war dann plötzlich doch so ein tief verbundenes Gefühl, weil bei mir hat sehr viel mitgespielt, dass irgendwie keiner mit mir über dieses Thema reden konnte oder ernst darüber nachgedacht hat. Und so habe ich es halt auch irgendwie so ein bisschen geschafft, Social Media.

02:03:24 Und ich will keine parasozialen Beziehungen ganz gänzlich gut reden. Da gibt es halt sehr viele, da gibt es einen dicken Rattenschwanz hinter. Aber es hat mir sehr geholfen, irgendwie mit Menschen zu reden und mich zu öffnen darüber, dass ich in dem Moment nun mal halt sehr toxisch umgeben war. Ich war von sehr vielen Leuten umgeben, die mir nicht zuhören wollten. Und ich habe halt so einen gewissen Absprung geschafft.

02:03:51 wo ich halt dem Stream sehr dankbar bin. Allerdings würde ich das jetzt nicht so als 0815-Tipp jedem geben. Also es war halt ein großer Zufall, dass das mir irgendwie geholfen hat. Und ja, aber genauso hatte ich halt zu Corona-Zeit sehr viele Leute, die zu mir rüberkamen und geschrieben haben, ich bin einsam, ich rede nicht davon alleine, sondern einsam, einsam. Ich habe niemanden, ich habe Verluste, mit denen ich alleine umgehen muss. Ich habe dieses tiefe Gefühl von Angst und

02:04:20 Niemand kann mir helfen, obwohl man irgendwie Freunde hat, die immer sagen, hey, ich bin für dich da, bla bla bla. Man ignoriert das einfach. Und ja, da war Corona sehr prägend und hat meinen Charakter sehr geprägt auch.

02:04:37 Alena und Sarah, vielen lieben Dank, dass ihr dabei wart. Und übrigens für alle, die noch nie bei Mixtalk waren oder noch nie bei der ARD auf Twitch waren, folgt uns doch gerne. Wir haben hier jeden Mittwoch immer um 20.30 Uhr Mixtalk am Start, aber noch ganz viele andere tolle Formate. Das heißt, wenn ihr neu hier seid, folgt uns doch gerne. Würde uns auf jeden Fall sehr freuen. Freuen. Alena und Sarah, danke schön, dass ihr heute Abend mit dabei wart, eure Geschichten und eure Einblicke, eure Meinungen mit uns geteilt habt.

02:05:03 wirklich sehr, sehr, sehr spannend und ich denke, da konnten viele Leute was mit dem. Danke euch beiden. Vielen Dank. Danke. Also eine Sache kann ich an der Stelle mal festhalten. Zugeben, heute war für mich vielleicht auch so ein Tag, wo ich mich manchmal durch die Arbeit und das ganze Homeoffice so ein bisschen alleine gefühlt habe und spätestens jetzt, wo ich so viel mit Leuten gequatscht habe, fühle ich mich überhaupt nicht mehr alleine. Das ist zumindest mal für mich

02:05:33 Auch etwas Positives. Ich habe außerdem sehr viel gelernt. Ich hoffe, ihr habt viel gelernt. Schreibt mir mal bitte in den Chat rein, was ihr mitgenommen habt von heute. Vielleicht eine kleine Handlungsanweisung oder wie ihr vielleicht auch mit Einsamkeitsmomenten oder Momenten, wo ihr euch alleine fühlt, wie ihr damit umgehen könnt. Schreibt mir das doch gerne mal in den Chat rein. Ich lese auf jeden Fall hier noch

Abschluss und Ausblick

02:05:56

02:05:56 Das ruhe ich mir nochmal kurz zurück. So, zu Covid tatsächlich. Floken Draws schreibt noch zu dem Thema, Covid war eine mega Zeit für mich, ist als mehrere Monate jeden Tag im Discord und habe mit Freunden Minecraft gezockt. Das war eines der wenigen Zeiten, wo ich mich wirklich mit diesen Leuten verbunden gefühlt habe. Ja, das kann auch in die Richtung gehen. Mich würde eigentlich interessieren, warum sich das dann wieder so verflochten hat. Wahrscheinlich, weil man dann...

02:06:23 mehr wieder in die echte Welt, die, das ist die echte Welt, in die physische Welt ging. Vielleicht hat sich dadurch so ein bisschen verlaufen. Black Gator schreibt außerdem, danke für den Stream, danke, dass ihr dabei wart. Und auch Hammel schreibt, war sehr angenehm, tatsächlich. Also mich freut es auf jeden Fall, dass wir über das Thema gesprochen haben. Und Flocken schreibt auch noch hier, danke für diesen Stream, es ist immer wieder gut zuzuhören, dass man nicht alleine ist mit dieser Einsamkeit.

02:06:51 Genau, ich hoffe nämlich, das hat euch auch was gegeben, falls ihr euch so heute gefühlt habt oder euch auch alleine gefühlt habt, dass wir tatsächlich euch hier so ein bisschen, ja, zum einen was beibringen konnten, in Anführungszeichen, oder dass ihr was mitnehmen konntet und zum anderen euch vielleicht auch nicht so alleine gefühlt habt. Leute, wir raiden zum frischgebackenen Spieler des Jahres. Steinwall nämlich, der spielt The Darkest Files. Lasst ihn mir auf jeden Fall...

02:07:16 Ganz liebe Grüße da. Das machen wir gleich. Aber nächste Woche, da beschäftigen wir uns dann mit dem Thema YouTube-Nostalgie. War früher wirklich alles besser. Also von Twitch einmal rüber zu YouTube. Beziehungsweise wir bleiben natürlich nächste Woche auf Twitch. Aber es geht um YouTube. Also wir haben geile Gäste nächste Woche am Start. Auch bekante Gäste. So viel kann ich schon mal verraten. Schaut da gerne rein. 20 über 30 nächste Woche mit dem lieben Chris.

02:07:42 Der ist dann für euch am Start. Mir bleibt nichts anderes zu sagen, außer wie gesagt zu Raiden auf Steinwallen. Und danke euch fürs Zusehen und dass ihr euch mit diesem Thema hier heute Abend mit mir zusammen und mit dem ganzen Mixtalk-Team beschäftigt habt. Dankeschön und bis nächste Woche mit Chris. Tschüss.