MixTalk ! Streaming - wie anstrengend ist es wirklich? [u.a. zu Gast: @clym @justNoahDE] !Thema
Streaming als Belastung: Psychische Gesundheit und Erwartungen im Fokus

Die Gesprächsteilnehmer erörtern die Herausforderungen des Streamings, von psychischer Belastung und Community-Erwartungen bis hin zu finanziellen Unsicherheiten. Es geht um Work-Life-Balance, den Umgang mit Hass und die Bedeutung von Pausen. Die Gäste teilen persönliche Erfahrungen und Ratschläge, um ein gesundes Gleichgewicht zu finden und Burnout vorzubeugen.
Einführung in die Thematik Streaming und Belastung
00:09:59Der Stream beginnt mit einer Begrüßung und der Ankündigung des Themas: Wann wird Streaming zur Belastung? Marvin betont, dass Streaming, insbesondere auf Twitch, für manche bereits ein Jahrzehnt andauert und viele Diskussionen über die Belastung von Streamern durch ihre Arbeit aufgekommen sind. Zuschauer werden eingeladen, sich über Streamtogether zu beteiligen und ihre Meinung dazu zu äußern, ob Streamer sich zu viel beschweren oder ob die Arbeit tatsächlich sehr anstrengend ist. Es wird eine Umfrage gestartet, bei der die Zuschauer mit 1 für Ja und 2 für Nein abstimmen sollen, ob Streamer-Sein ein Traumjob ist. Kommentare aus dem Chat werden aufgegriffen, die aufzeigen, dass die Arbeit hinter den Kulissen oft unterschätzt wird und nicht nur aus 'Blödsinn machen' besteht. Spannende Gäste werden im Laufe des Streams erwartet, darunter Streamer, die das Streaming als Hobby betreiben, solche, die auf dem Sprung zum Vollzeit-Streamer sind, und solche, die es bereits geschafft haben.
Grumpy über psychische Belastung durch Streaming
00:13:29Grumpy, ein Teilzeit-Streamer, wird als erster Gast zugeschaltet und spricht offen über seine Erfahrungen mit Depressionen und mentalen Problemen im Zusammenhang mit dem Streaming. Es gab Momente, in denen er seine Social-Media-Präsenz komplett löschte und kurz davor stand, alles aufzugeben. Er hat sogar seinen Affiliate-Status aufgrund psychischer Belastung gekündigt. In der Anfangszeit streamte er wie ein Vollzeitjob, fünf bis sechs Tage die Woche, acht bis zehn Stunden am Tag. Er musste jedoch feststellen, dass dies nicht nachhaltig ist und er regelmäßig längere Pausen von acht bis zehn Wochen benötigte, um mental aufzutanken. Viele unterschätzen, wie anstrengend Streaming sein kann, nicht nur aufgrund psychischer Erkrankungen, sondern auch aufgrund des normalen Streamings, das sehr zeitaufwendig sein kann. Grumpy betont die Wichtigkeit der Vorbereitung und dass er seine Spiele über Nacht aktualisieren lässt, um Probleme während des Streams zu vermeiden. Er plant auch YouTube-Videos, was eine zusätzliche Belastung darstellt.
Community-Beziehung und tägliches Streaming als Herausforderung
00:19:00Nach einem Raid wird die Frage aufgeworfen, ob Streaming eine Belastung sein kann, und die Zuschauer werden zur Teilnahme aufgefordert. Telosan merkt an, dass der Aufbau und die Pflege einer Community die eigentliche Arbeit ist. Grumpy beschreibt seine Community als 'Behinderte', was nicht abwertend gemeint ist, da einige Mitglieder ihn absichtlich während des Spielens nerven. Er kennt den harten Kern seiner Community persönlich und verbringt auch außerhalb der Streams viel Zeit mit ihnen im Discord. Raphael, ein kleinerer Streamer, der seit 2018 streamt, berichtet von seiner Challenge, ein Jahr lang täglich live zu gehen, um aktiv zu werden und Wachstum zu erzielen. Er räumt jedoch ein, dass dies zu Lasten anderer Lebensbereiche geht und für seinen Kopf anstrengend ist. Er betont, dass die Community erwartet, dass man sieben Tage die Woche live ist, was zu einem Problem wird, wenn man es nicht mehr schafft. Ein gesundes Maß ist wichtig, um Haushalt, Freunde und Familie nicht zu vernachlässigen.
Erfahrungen und Ratschläge von Dedex und Grumpy
00:28:37Dedex, ein Streamer mit acht Jahren Erfahrung, teilt seine Erfahrungen und betont, dass Streaming eine große Belastung sein kann. Er hat sich bewusst gegen eine Partnerschaft entschieden, um ein normales Leben mit einem Vollzeitjob zu führen. Die zusätzlichen Anforderungen wie Social Media und YouTube-Videos erhöhen den Druck. Er empfiehlt, sich nicht sein eigenes Grab im Streaming zu schaufeln, indem man zu viel streamt. Pausen sind wichtig, um die psychische Gesundheit zu erhalten. Let's Hugo's Zitat über den Zuschauerrückgang nach einer Pause verdeutlicht die Angst vor Auszeiten. Grumpy hat keine Angst vor Pausen, da seine Gesundheit Vorrang hat. Er kündigte seinen Affiliate-Status, um den Druck zu reduzieren, und hat ihn später wieder aktiviert. Er merkte jedoch, dass seine Zuschauerzahlen während Pausen einbrechen. Dedex und Grumpy betonen die Wichtigkeit, authentisch zu bleiben und Spaß am Streaming zu haben. Zuschauer bemerken, wenn es einem gesundheitlich nicht gut geht. Dedex berichtet von einer Situation, in der Zuschauer die Feuerwehr riefen, als er nicht zu einem Stream erschien. Er empfiehlt, Moderatoren zu haben, denen man vertraut und die im Notfall helfen können.
Community-Erwartungen und zusätzliche Aufgaben hinter den Kulissen
00:37:39Grumpy spricht über die Bedeutung der Community und die Belastung, die durch hohe Erwartungen oder Hater entstehen kann. Er hat gute Moderatoren und Bots, die ihm helfen, negative Einflüsse zu minimieren. Lunaris fragt, ob es schlau ist, ausschließlich auf einer Plattform unterwegs zu sein, da man stark von einem Anbieter und dessen Algorithmus abhängig ist. Es wird betont, dass Streamer auch auf YouTube aktiv sein sollten. Luca, ein weiterer Gast, berichtet, dass Twitch ihm geholfen hat, aus einer Winterdepression herauszukommen. Er streamt drei bis vier Tage die Woche und sieht es als Ausgleich. Grumpy erläutert die zusätzlichen Aufgaben hinter den Kulissen, wie das Vorbereiten von Clips, das Schneiden von Videos für YouTube und das Posten auf Social Media. Er ist auch außerhalb der Streams im Discord aktiv, um mit seiner Community zu interagieren. Es ist wichtig, ein Ziel für den Stream zu haben und zu wissen, wo man hin möchte. Affiliate- und Partner-Streamer haben zusätzliche Verpflichtungen wie Steuern, Rechnungen und ein Gewerbe.
Umgang des Umfelds mit Streaming und die Frage nach dem Job
00:45:50Luca spricht darüber, dass er die Chance auf den Affiliate-Status hat, aber darauf verzichtet, da er noch Schüler ist und keine Zeit für den Steuerkram hat. Er akzeptiert keine Donations, um keine Verpflichtungen einzugehen. Selbst ein Euro Donation verpflichtet bereits zur Gewerbeanmeldung, Steuern und einem Impressum. Viele sehen Streaming nicht als Job an, obwohl man damit Geld verdienen und seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Murphy, ein weiterer Gast, der seit einem Jahr streamt, sieht es als Hobby und versucht, entspannt damit umzugehen. Er hat keinen Streamingplan und macht Pausen, wenn er keine Zeit hat. Schafi30 schreibt, dass der Versuch, vom Streaming zu leben, oft nach hinten losgeht. Metashi sagt, dass der harte Struggle, um ein erfolgreicher Streamer zu sein, auch in anderen Berufen existiert, aber ohne die Aussicht auf hohe Einnahmen.
Harter Struggle oder leicht verdientes Geld?
00:52:12Es wird diskutiert, ob das Streamer-Dasein wirklich so hart ist oder ob es leicht verdientes Geld ist. Murphy betont, dass es in den allermeisten Fällen kein leicht verdientes Geld ist und man Streaming nicht aus Geldperspektive betrachten sollte. Grumpy stimmt zu und erklärt, dass selbst als Affiliate nicht viel Geld übrig bleibt. Von einem 5-Euro-Sub bleiben im Endeffekt vielleicht 50 Cent auf dem Konto. Reich wird man damit kaum. Selbst bei einer größeren Community ist der Chat eine Anstrengung. Grumpy wurde einmal von über 1200 Leuten geradet und musste das Spiel pausieren, um alle zu begrüßen. Er möchte jeden unterstützen und bedanken, was aber irgendwann nicht mehr möglich ist. Animal Disaster merkt an, dass bei kleinen Streamern parasoziale Beziehungen nicht nur ein Zuschauerding sind, sondern manche ihre Community romantisieren, ohne zu merken, dass da viel Projektion im Spiel ist.
Stressfaktoren im Streaming und alternative Modelle
00:55:35Mit steigender Zuschauerzahl und wachsendem Support nimmt der Stress für Streamer zu, was dazu führt, dass größere Streamer Interaktionen wie Subscriptions weniger persönlich behandeln. Ein australischer Streamer, der mit dem Fahrrad Länder bereist und dabei regelmäßig 2000+ Zuschauer und viele Subs hat, dient als Beispiel für ein entspannteres Streaming-Modell, bei dem er die Gegend erkundet, mit der Community interagiert und Fragen beantwortet. Es wird diskutiert, ob dieser Ansatz weniger Arbeit bedeutet und ob er den Aufwand rechtfertigt. Murphy teilt seine Erfahrungen mit dem parallelen Streaming auf YouTube, was ihm ermöglicht, durch Hochformat-Streams und YouTube Shorts ein breiteres Publikum zu erreichen. Er stellt fest, dass die Zielgruppe auf YouTube jünger ist und häufiger Hate-Kommentare vorkommen, während Twitch eine ältere, treuere Zuschauerschaft hat. Die unterschiedlichen Erwartungen an die Spielauswahl auf den Plattformen erfordern Kompromisse.
Umgang mit Hass und Hetze als Content Creator
00:59:18Es wird die Problematik thematisiert, dass Content Creatorn und Streamern, die Hass und Hetze erfahren, oft gesagt wird, sie sollten einfach damit klarkommen, da es zum Job gehöre. Dies wird als inakzeptabel abgelehnt, da niemand aufgrund seines Berufs Diskriminierung oder Hass erfahren sollte. Es wird betont, dass Content Creator und Influencer, ähnlich wie andere Werbetreibende, eine Daseinsberechtigung haben und nicht pauschal mit Hass konfrontiert werden sollten. Die Aussage, man müsse als Content Creator mit Hass klarkommen, wird als Unsinn bezeichnet. Grumpy spricht über die Reaktivierung seines Affiliate-Status, nachdem er sich mental bereit dazu fühlte, und die positive Unterstützung seiner Community, die ihm sehr viel Wert gibt. Der enge Kern seiner Community, bestehend aus Freunden und Moderatoren, bietet ihm auch in schwierigen Zeiten Rückhalt und Unterstützung.
Herausforderungen und Belastungen des Vollzeit-Streamings
01:05:40Viele unterschätzen die Komplexität des Vollzeit-Streamings, insbesondere in Bezug auf Steuern und die Instabilität des Einkommens durch Subs, Donations und Placements. Der Übergang zum Vollzeit-Streaming erfordert die Aufgabe anderer Berufe und Sicherheiten, weshalb man sich seiner Sache sehr sicher sein muss. Der hohe Anspruch an sich selbst, qualitativ hochwertigen Content zu produzieren, kann zu Unzufriedenheit nach Streams führen. Papa Platte äußerte sich ebenfalls dazu und berichtete von Zusammenbrüchen und Weinen nach Streams, mit denen er unzufrieden war. Es wird festgestellt, dass die Zuschauerzahlen im Sommer deutlich sinken, was eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Biesalina, ein Community-Gast, berichtet von ihren Erfahrungen seit 2014 und bedauert, die Zeit nicht stattdessen in YouTube investiert zu haben, wo ein Algorithmus für mehr Reichweite sorgt. Sie betont, dass Inhalte auf Twitch schnell im Äther verschwinden, während YouTube langfristigeren Erfolg verspricht.
Glück, Können und die Bewertung von Streamer-Arbeit
01:11:54Es wird betont, dass neben Kompetenz und harter Arbeit auch viel Glück beim Streaming eine Rolle spielt. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und die richtigen Entscheidungen treffen. Die Arbeit auf Events, Moderationen und Placements sind anstrengend und zeitaufwendig. Die Contentverwertung aus Streams für YouTube und TikTok wird als wichtig für Wachstum angesehen, da Twitch allein schwierig zu bespielen ist. Trotzdem bleibt Twitch die Lieblingsplattform vieler Streamer, da man dort Content einzigartig umsetzen kann. Contentverwertung ist wichtig, um den Stream zum Wachsen zu bringen, da es schwierig ist, auf Twitch Wachstum zu erzielen, wenn man keine Cross-Platform-Promotion betreibt oder mit anderen Leuten streamt. Es wird festgestellt, dass die meisten Streamer unter Mindestlohn verdienen und nur wenige wirklich gut davon leben können. Die Einschätzung des eigenen Wertes und die Verhandlung mit Kooperationspartnern sind entscheidend für eine faire Entlohnung.
Belastungen im Streaming: Kreativität, Deals und Selbstständigkeit
01:17:50Streaming kann zur Belastung werden, wenn die kreative Arbeit darunter leidet und man nicht weiß, was man machen soll. Es wird kritisiert, dass viele Streamer schlechte Deals eingehen. Der Wert der eigenen Arbeit muss richtig eingeschätzt werden, sowohl monetär als auch in Bezug auf die Sinnhaftigkeit. Streaming kann als Möglichkeit dienen, andere an den eigenen Hobbys teilhaben zu lassen. Noah begann mit dem Streaming als persönlicher Safe Space und definiert die Sinnhaftigkeit durch die Verbindung von Gaming mit wichtigen Themen wie Mental Health und Queerness. Er versucht, seine Werte zu vermitteln und sich für das einzusetzen, was ihm wichtig ist, auch wenn viele Streamer politische Themen meiden. Am Anfang seiner Streaming-Karriere hat Noah andere Bereiche seines Lebens vernachlässigt, da er viel positives Feedback bekommen hat. Es ist schwierig, als Hobby- oder Teilzeit-Streamer eine gute Work-Life-Balance zu schaffen.
Steuerliche und finanzielle Herausforderungen im Streaming
01:21:20Das Thema Steuern ist für viele Streamer schwierig, da wenig Kenntnisse vorhanden sind. Viele Streamer sind sich des Umgangs mit ihrem verdienten Geld nicht bewusst und geben es schnell wieder aus, was zu Problemen mit dem Finanzamt führen kann. Die Belastung durch die Streamingzeit wird oft unterschätzt. Es wird versucht, früh live zu gehen, um nicht unterzugehen, aber auch lange zu streamen, um am Nachmittag noch präsent zu sein. Ein Video fasst zusammen, dass Streaming zwar wie ein Traumjob klingt, aber auch Schattenseiten wie Leistungsdruck, ständige Online-Präsenz und toxische Kommentare mit sich bringt. Top-Streamer berichten von mentaler Erschöpfung und dem Balanceakt zwischen Nähe zur Community und Selbstschutz. Elias Nerlichs Stream-Marathons sorgten für Besorgnis um seine Gesundheit. Korsarius spricht die Sinnhaftigkeit des Streamings an und definiert es als Möglichkeit, andere an seinen Hobbys teilhaben zu lassen.
Priorisierung, Work-Life-Balance und die Rolle der Community
01:25:54Als das Streaming an Bedeutung gewann, vernachlässigte Noah andere Lebensbereiche. Es ist schwierig, als Hobby- oder Teilzeit-Streamer eine gute Work-Life-Balance zu finden. Klim, der neben dem Streaming auch eine Firma für Spieleentwicklung betreibt, sieht das Streaming als Haupteinnahmequelle. Die Doppelbelastung führt dazu, dass er weniger Zeit hat, seinen Stream vorzubereiten und sich an Trends zu orientieren, was sich negativ auf seine Zuschauerzahlen auswirkt. Er kann nicht immer das spielen, worauf er Lust hat, da es nicht gut ankommen würde. Das Privatleben leidet unter der Doppelbelastung. Klim möchte nach Abschluss der Spieleentwicklung eine Work-Life-Balance erreichen. Er hat mit Freunden über seine Ängste gesprochen, sie nicht mehr zu kennen, wenn er mehr Zeit hat. Sandra betont, dass Streaming kontextabhängig eine Belastung sein kann und viel von dem Druck selbst gemacht ist. Die Gesundheit geht immer vor. Sie sieht Streaming als Selbstständigkeit und man muss sich eingestehen, ob es der richtige Weg ist.
Mechanismen gegen Burnout und die Bedeutung von Pausen
01:35:15Es ist schwierig, Mechanismen gegen Burnout zu entwickeln, da man sehr in das Streaming-Ding eingebunden ist. Der private Freundeskreis leidet oft, und der Freundeskreis fokussiert sich auf Leute, die ähnliche Sachen machen. Noah versucht, sich abends Zeit für sich selbst zu nehmen und Dinge zu tun, die er vor dem Streaming gemacht hat. Er schaltet Discord und WhatsApp aus, um sich abzutrennen. Regelmäßige Pausen, kürzere Streams und die Konzentration auf Qualität sind wichtig. Sandra könnte theoretisch von ihrem Content Creator Dasein leben, arbeitet aber zusätzlich selbstständig. Klim könnte sich eine Pause leisten, aber es fällt ihm kopftechnisch schwer, da er Angst hat, dass ihm danach niemand mehr zuschaut. Seinen letzten Urlaub hat er teilweise streamend verbracht, was für ihn auch Urlaub ist. Noah hat schon sehr lange keinen richtigen Urlaub mehr gemacht.
Arbeitsbelastung und FOMO im Streaming
01:39:14Viele Streamer haben einen hohen Anspruch an sich selbst, insbesondere im Urlaub, wo sie Erlebnisse mit der Community teilen möchten. Finanziell sind Pausen oft machbar, aber die Angst, etwas zu verpassen (FOMO), ist groß. Streamer fürchten, irrelevant zu werden oder einen Großteil ihrer Community zu verlieren, da die Streaming-Welt schnelllebig ist. Klim betont, dass seine Spielentwicklung nicht durch Twitch-Einnahmen finanziert wird, sondern durch eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne. Seine Twitch-Einnahmen reichen zwar für seinen Lebensunterhalt, aber nicht für die gesamte Spielentwicklung. Er merkt an, dass die Einnahmen während der Corona-Pandemie deutlich höher waren. Geplant ist ein gemeinsames Video-Reagieren mit dem Publikum, in dem alte Aufnahmen von Klims Anfängen als Streamer gezeigt werden.
Pandemie als "Goldrausch" und Schlafmangel
01:42:13Die Corona-Pandemie war für viele Online-Content-Ersteller eine Art "Goldrausch". Klim verdiente in seiner Hochphase fünfstellig und investierte das Geld in Miete und Equipment. Um seine Bachelorarbeit zu schreiben und gleichzeitig zu streamen, reduzierte er seinen Schlaf auf vier Stunden. Noah und Sandra berichten ebenfalls von ungesundem Schlafmangel, besonders in Eventzeiten oder bei Spiele-Releases. Sandra betont die Notwendigkeit, eine Reißleine zu ziehen, bevor der Körper nicht mehr mitmacht. Klim erwähnt, dass er in seiner Jugend viel verpasst hat, wie Clubbesuche oder Zeit mit Familie und Freunden. Er hofft, nach der Veröffentlichung seines Spiels eine Auszeit nehmen zu können. Sandra verabschiedet sich und ein neuer Community-Gast wird begrüßt.
Backup-Pläne und Content-Druck
01:48:15Noah und Klim sprechen über ihre Backup-Pläne für den Fall, dass das Streaming nicht mehr funktioniert. Noah hat eine abgeschlossene Ausbildung und ein Studium und könnte jederzeit wieder einen Job suchen. Klim hat immer einen Plan B und C, da er programmieren kann und im Notfall in die Firma seines Stiefvaters einsteigen könnte. Ein neuer Community-Gast, Aggie (Max), stellt sich vor und berichtet über sein WoW-Gildenprojekt mit über 70 Mitgliedern. Diskutiert wird der Druck, immer One-Topic zu sein und Zuschauereinbrüche bei Content-Änderungen. Max betont, dass es wichtig ist, neue Ideen zu entwickeln und spannende Inhalte zu produzieren, die unabhängig vom Spiel Interesse wecken. Noah sieht im IRL-Streaming viele Möglichkeiten, aber auch viel Druck, immer neue und innovative Inhalte zu liefern.
Angst vor Irrelevanz und die Definition von Erfolg
01:55:01Es wird diskutiert, ob Streamer das Gefühl haben, ein "Wegwerfprodukt" zu sein, da die Streaming-Welt sehr schnelllebig ist. Klim hatte dieses Gefühl nie, da man immer selbst der Nächste sein kann. Er betont, dass man durch Glück oder Fleiß zur richtigen Zeit am richtigen Ort bekannt werden kann. Er räumt ein, dass viele Streamer Angst vor Pausen haben, da sie fürchten, irrelevant zu werden. Max, der nicht vom Streaming lebt, vergleicht Streamer mit Fernsehmoderatoren, die auch mal im Urlaub sind und nicht vergessen werden. Er betont, dass gute Inhalte und eine starke Marke wichtig sind, um im Gedächtnis zu bleiben. Ein weiterer Community-Gast, Grosarius (Sebastian), schildert seine Erfahrungen als kleiner Streamer und die psychische Belastung, die das Streamen mit sich bringt. Klim und Grosarius diskutieren über ein Zitat von Tanzverbot, der behauptet, dass viele Streamer nicht hart arbeiten. Klim widerspricht und betont, dass die meisten Streamer, die er kennt, Burnout-gefährdet sind. Grosarius räumt ein, dass er mit Low Effort streamt, aber trotzdem die psychische Belastung spürt.