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Kontroverse um Antisemitismus-Definitionen: Analyse von IRA und Jerusalemer Erklärung

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- - 04:14:28 - 38.060 - Just Chatting

Eine Analyse der Kontroverse um Antisemitismus-Definitionen, insbesondere IRA und JDA. Beleuchtet werden die Kritik an Israel und Zionismus, die Rolle der PDL sowie die Frage nach Wissenschaftlichkeit versus politischer Instrumentalisierung. Die Auswirkungen auf die Meinungsfreiheit und die Auseinandersetzung innerhalb der Linken werden diskutiert, ebenso wie die Notwendigkeit, den Begriff Antisemitismus zu schärfen und pauschale Verurteilungen zu vermeiden.

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Kontroverse um Antisemitismus-Definitionen: Einleitung und Überblick

00:30:26

Der Streamer eröffnet die Diskussion über die Kontroverse um Antisemitismus-Definitionen, insbesondere im Kontext der PDL (Die Linke). Er stellt fest, dass sich ein breites Spektrum an Personen zu Wort gemeldet hat, von Vertretern des rechten Flügels der PDL wie Bodo Ramelow bis hin zu lautstarken Zionisten. Viele Influencer, die sich zu diesem Thema äußern, sind ungebildet. Ziel ist es, die Argumente zu prüfen und zu verstehen, worum es in der Aufregung geht und ob es dafür eine Begründung gibt. Es geht um die Frage, ob Kritik an Israel oder dem Zionismus automatisch als Antisemitismus gewertet werden sollte. Der Streamer fragt die Zuschauer, wer mitbekommen hat, warum Caroline Preißler sich seit 24 Stunden wütend dreht, und wer die Arbeitsdefinition von Antisemitismus der Holocaust Remembrance kennt. Er erklärt, dass es eine 2017 in Deutschland übernommene Arbeitsdefinition von Antisemitismus gibt, die für viele im Alltag keine Rolle spielt, aber relevant wird, wenn man pro-palästinensisch ist und Kritik am israelischen Staat äußert. Die PDL hat einen Beschluss zur Jerusalemer Erklärung gefasst, der für Kontroversen sorgt. Der Streamer zeigt den Beschluss und dessen Konsequenzen auf und betont, wie wichtig es ist zu verstehen, warum man diesen kritisieren kann.

Vergleich der IRA- und JDA-Definitionen von Antisemitismus

00:38:31

Der Streamer analysiert die von Deutschland verwendete IRA-Arbeitsdefinition von Antisemitismus, die 2017 vom Bundeskabinett für Polizei, Justiz, Behörden und Bildungsinstitutionen als Orientierung beschlossen wurde. Er kritisiert die Unwissenschaftlichkeit und Intransparenz dieser Definition, an der keine Wissenschaftler namentlich mitgewirkt haben und die keiner Prüfung unterzogen wurde. Anschließend vergleicht er diese mit der JDA-Definition, die von der Linkspartei beschlossen wurde. Er geht die einzelnen Punkte der IRA-Definition durch und bewertet sie. Dazu gehören der Aufruf zur Tötung von Juden, falsche Anschuldigungen gegen Juden, das Verantwortlichmachen von Juden für das Verhalten Einzelner, die Holocaust-Leugnung und der Vorwurf, Juden seien Israel stärker verpflichtet als ihren Heimatländern. Besonders kritisch sieht er den Punkt, der die Kritik an der Existenz Israels als rassistisches Unterfangen als antisemitisch wertet. Er bemängelt, dass der Staat Israel hier von Kritik freigesprochen wird. Er betont, dass die Definition in vielen Punkten einen Bezug zum Staat Israel hat, was von Antisemitismusforschern kritisiert wird. Die Definition sei unwissenschaftlich, da eine wissenschaftliche Auseinandersetzung oder Kritik als antisemitisch abgestempelt werde und niemand namentlich das Ding unterschrieben habe.

Detaillierte Analyse der Jerusalemer Erklärung zu Antisemitismus (JDA)

00:53:27

Der Streamer geht detailliert auf die Jerusalemer Erklärung zu Antisemitismus (JDA) ein, die von der Linkspartei beschlossen wurde, und vergleicht sie mit der IRA-Definition. Er betont, dass über 200 Wissenschaftler an der JDA gearbeitet haben, die Definition einem Peer-Review unterzogen wurde und die Wissenschaftler namentlich dahinter stehen und zur Kritik auffordern. Er liest die Leitlinien der JDA vor, die Antisemitismus als rassistische Essentialisierung und negative Verallgemeinerung über Juden definieren. Antisemitismus manifestiert sich in Worten, Bildern und Taten, wie z.B. antisemitische Karikaturen oder Angriffe auf Synagogen. Antisemitismus kann direkt oder indirekt sein, z.B. durch kodierte Behauptungen über die Macht der Juden über Banken. Die Leugnung oder Verharmlosung des Holocaust wird ebenfalls als antisemitisch genannt. Im Kontext von Israel und Palästina wird die Anwendung antisemitischer Stereotypen auf den Staat Israel als antisemitisch betrachtet. Es wird betont, dass man Juden nicht kollektiv für das Verhalten Israels verantwortlich machen darf und dass es antisemitisch ist, Juden aufzufordern, Israel oder den Zionismus öffentlich zu verurteilen. Auch die Annahme, dass nicht-israelische Juden loyaler zu Israel stehen als zu ihren eigenen Ländern, wird als antisemitisch gewertet.

Differenzierung und Schlussfolgerungen zur JDA und Kritik an Israel

01:03:24

Der Streamer betont, dass die JDA klarstellt, dass Kritik oder Ablehnung des Zionismus als Nationalismus und die Unterstützung von Gleichberechtigung für alle Bewohner zwischen Jordan und Mittelmeer nicht per se antisemitisch sind. Auch faktenbasierte Kritik an Israel, seinen Institutionen, seiner Politik und seinen Praktiken sowie der Vergleich Israels mit historischen Beispielen wie Siderkolonialismus oder Apartheid sind nicht per se antisemitisch. Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen gegen Israel sind ebenfalls nicht per se antisemitisch. Er kritisiert, dass es überhaupt notwendig ist, solche Klarstellungen zu treffen. Er vergleicht die transparente Erarbeitung der JDA mit der intransparenten IRA-Definition, die vom Bundeskabinett verwendet wird. Er argumentiert, dass Menschen aufgrund der vagen Israel-bezogenen Antisemitismus-Definition verurteilt und diskriminiert werden. Die PDL habe mit der JDA einen wissenschaftlichen Ansatz gewählt. Abschließend geht er auf eine Frage aus dem Chat ein, ob es eine Literaturdiskussion zur JDA gibt, und nennt einige Werke von Autoren, die sich kritisch mit der IRA-Definition auseinandergesetzt haben und die JDA als wissenschaftlicher und besser ansehen. Er betont, dass die antisemitische Wissenschaft sich einig sei, dass die JDA differenzierter und progressiver sei als die IRA-Definition, die dogmatisch und politisch erscheine.

Kontroverse Diskussionen innerhalb der Linken und die Problematik des Antisemitismus-Vorwurfs

01:21:59

Es wird eine kontroverse Diskussion innerhalb der linken Bewegung in Deutschland beleuchtet, insbesondere zwischen pro-palästinensischen und zionistischen Strömungen. Die antideutsche Linke wirft Kritikern Israels Antisemitismus vor, was zu Ausgrenzung und Diskriminierung führt. Der G03-Antrag soll ein Fundament schaffen, um mit dem Begriff Antisemitismus umzugehen und Vorwürfe zu prüfen. Dies ist wichtig, um den entwerteten Begriff des Antisemitismus wieder mit Inhalt zu füllen, da Juden weltweit unter antisemitischen Stereotypen leiden. Es wird betont, dass der Kampf gegen Antisemitismus eine Grundaufgabe jedes Linken ist, ebenso wie der Kampf gegen andere Formen der Diskriminierung. Udo Ramelows Position wird kritisiert, der die Auseinandersetzung mit Antisemitismus als Aufgabe von Wissenschaft und Analyse sieht und nicht als Haltungsfrage der Partei.

Kritische Auseinandersetzung mit jüdischen Stimmen und der Definition von Antisemitismus

01:31:50

Jüdische Stimmen sollen Gewicht haben, aber keine Monopolstellung. Bei der Nahostdiskussion wird Herkunft, Ethnie und Religion ausgeblendet. Selbst wenn alle Juden für Völkermord wären, wäre er trotzdem falsch. Die Bewertung von Völkermord und inhaltlicher Richtigkeit ist keine Frage der Ethnie oder Religion. Argumente für Änderungen sollen inhaltlich bewertet werden. Es gibt nicht die jüdische Meinung, da Juden Individuen mit eigenen Meinungen sind. Politische Repräsentanz darf nicht mit wissenschaftlicher oder moralischer Autorität gleichgesetzt werden. Der Zentralrat der Juden ist eine Interessenspolitische Organisation und Lobby für Israel. Die IRA-Definition ist für zionistische Verbände anschlussfähig, aber schwammig und dient eher der Einschüchterung von Kritik an Israel als der Bekämpfung von Antisemitismus. Die Entscheidung der PDL wird als gut erachtet, um ein Fundament zu haben, mit dem man erklären kann, warum man die Entscheidung der PDL als gut erachtet oder eben auch schlecht.

Auswirkungen auf die PDL und die Bewertung des Existenzrechts Israels

01:37:33

Die Entscheidung der PDL hat Folgen für pro-palästinensische Mitglieder, die sich nun parteiintern nicht mehr fürchten müssen, als Antisemiten bezeichnet zu werden, solange ihre Kritik analytisch und faktenbasiert ist. Es geht um die Menschen in der Basis der Partei. Antideutsche verkaufen Gedichte als Argumente, die entkräftet werden müssen. Eine Definition ist gut, um sich zu orientieren und zu prüfen, ob Kritik antisemitisch sein könnte. Faktenbasierte Kritik an Israel als Staat ist nicht per se antisemitisch, einschließlich Kritik an Institutionen, Militär, Kolonialismus, Imperialismus und dem Dasein als Apartheid- und Siedlungsstaat. Die Intifada wird aus materialistischer Sicht als revolutionärer Akt der Selbstbestimmung unterdrückter Menschen gesehen, auch wenn antisemitische Stereotype verbreitet werden. Der Völkermordvorwurf an Israel ist nicht per se antisemitisch, aber pauschale Aussagen wie "die Juden machen halt einen Völkermord" sind antisemitisch. Das Existenzrecht Israels wird wie das jedes anderen nicht-sozialistischen Staates betrachtet, wobei Staaten per se kein Existenzrecht haben, sondern die Menschen, die darin leben. Ethonationalistische Apartheidstaaten haben keine Daseinsberechtigung.

Intifada, Israelkritik und die Bedeutung von Widerstand gegen Unterdrückung

01:46:42

Pro-israelische Positionen sind nicht per se islamophob. Intifada bedeutet Aufstand und wird als Unterstützung des Widerstands gegen Unterdrückung und Kolonialherrschaft gesehen, auch wenn die politischen Mittel kritisiert werden können. Der Widerstand als solches ist unterstützenswert, da man als Linker auf der Seite der Unterdrückten steht. Intifada ist ein Ausdruck des palästinensischen Widerstandes gegen die Kolonialherrschaft, und Menschen, die Jalla, Jalla, Intifada rufen, sollten nicht als Antisemiten bezeichnet werden. Es ist ein Ausdruck der Unterstützung des Widerstandes des palästinensischen Volkes, das ein Recht auf Widerstand hat. Der Warschauer Ghettoaufstand wird ebenfalls als Warschauer Ghetto-Intifada bezeichnet. "From the River to the Sea" ist nicht per se antisemitisch, da die Ablehnung des Kolonialstaates Israel nichts mit Antisemitismus zu tun hat. Der Spruch bedeutet vom Jordan zum Mittelmeer und wird von Israelis zur Auslöschung Palästinas benutzt, während pro-palästinensische Aktivisten damit das Ende der Kolonialherrschaft und gleiche Rechte für Palästinenser meinen. Es wird der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung für Palästinenser geäußert.

Kritische Auseinandersetzung mit dem Extremismusbegriff und den Medien

02:05:22

Der Extremismusbegriff wurde geschaffen, um Linke zu verfolgen und zu kriminalisieren, daher sollte er nicht mehr verwendet werden. Menschen, die für eine bessere Gesellschaft protestieren, werden als Linksextremisten diffamiert und mit Faschisten gleichgesetzt. Die Vermummung bei Demonstrationen dient dem Selbstschutz vor staatlicher Verfolgung und Rechtsextremisten. Es wird kritisiert, dass Auftritte in Mainstream-Formaten vermieden werden, da Inhalte keine Rolle spielen. Der Öffentlich-Rechtliche wird mitverantwortlich gemacht für die Salonfähigkeit des Faschismus, da er seinem Anspruch an Bildung und Aufklärung nicht nachkommt. Systemkritische Revolutionäre lehnen den Öffentlich-Rechtlichen ab. Der schwarze Block hat weniger Bock darauf, von Menschenfeinden und dem Staat verfolgt zu werden. Es geht um Selbstschutz. Autos wurden in Brand gesetzt und Geschäfte geplündert. Innensenator und Polizeileitung sind geschockt von der Gewaltbereitschaft. Eine junge Studentin hat einen Zettel an die Innenscheibe ihres Autos gepappt, wo drauf steht: Bin bei euch im Block. Hab keinen anderen Parkplatz gefunden. Siamo tutti antifaschisti. Und dann haben die alle Autos kaputtgeprügelt, außer das.

Demonstrationen und Meinungsfreiheit

02:19:57

Der Streamer kommentiert eine Demonstration in Berlin, bei der Sprechchöre gegen Staat und Polizei zu hören sind. Er betont die Anwesenheit von pro-palästinensischen Demonstranten und sieht dies als Ausdruck internationalistischer Solidarität. Es wird die Frage aufgeworfen, ob bestimmte Äußerungen während der Demonstration, insbesondere Parolen wie 'From the river to the sea, Palestine will be free', als antisemitisch einzustufen sind. Expertenmeinungen dazu werden kritisch hinterfragt, besonders wenn das Gesagte nicht dem Geschriebenen entspricht. Der Streamer betont die Wichtigkeit, ein gemeinsames Fundament zu bauen, um sich gegen pauschale Verurteilungen und Antisemitismusvorwürfe verteidigen zu können. Er kritisiert das Verbot des Slogans durch das Ministerium und die Verbindung des Wortes 'Intifada' mit palästinensischen Angriffen und Terroranschlägen gegen Israel als plumper Populismus und Lügen.

Aufgeheizte Stimmung und politische Reaktionen

02:25:41

Am Ende der Demonstration kommt es zu einer Konfrontation mit dem ehemaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der von BKA-Personenschützern aus der Menge eskortiert wird. Die Stimmung wird als aufgeheizt beschrieben, und die Polizei greift durch. Es werden 73 Personen wegen verfassungsfeindlicher Parolen festgenommen, dennoch wird der 1. Mai von der Polizei später als friedlich bezeichnet, was der Streamer kritisch hinterfragt. Er zitiert den Polizeigewerkschafter Benjamin Jentro, der menschenfeindliche Parolen und Flaschenwürfe als Zeichen dafür sieht, dass es kein friedlicher 1. Mai mehr ist. Der Streamer deutet an, dass die Polizei möglicherweise den linken Protest nicht angreifen will, um gewalttätige Auseinandersetzungen zu vermeiden. Abschließend wird erwähnt, dass nach dem Ende der Demo mehrere Autos in Berlin brennen.

Diskurs über Widerstand und Antisemitismus

02:36:38

Der Streamer rät dazu, bei pauschalen Verurteilungen des Intifada-Begriffs die Bedeutung des Begriffs zu konkretisieren und eine Debatte über den Widerstand als solches zu führen. Anstatt über die Methodik des Widerstandes zu diskutieren, sollte der Fokus darauf liegen, warum überhaupt Widerstand geleistet wird. Es wird argumentiert, dass Intifada als solches nicht grundsätzlich ein antisemitischer Aufruf ist, sondern dass die Handlungen der Menschen einen Grund haben, der materialistisch erklärbar ist. Durch die Diskussion der Ursachen, wie Siedlungsprojekte, Kolonialherrschaft, Besatzung, Vertreibung und Ermordung, können Menschen in eine Position gebracht werden, in der sie entweder diese Umstände rechtfertigen müssen oder aber anerkennen, dass Widerstand nicht unverständlich ist. Der Streamer verweist auf einen Tweet, der besagt, dass bei Auslöschung der Familie und Zukunft durch einen Staat, der Erstimpuls wäre, eine neue Widerstandsgruppe zu gründen.

Das neue Kabinett und politische Personalien

02:42:58

Der Streamer kommentiert die Benennung des neuen Kabinetts und die Reaktionen darauf. Erwähnt wird Friedrich Merz als Kanzler und die anfängliche Unzufriedenheit in der Presse und innerhalb der Fraktionen. Trotzdem wird ein Masterplan von Merz vermutet, um die Situation zu meistern. Es wird auf die Repräsentanz im Kabinett eingegangen, wobei die Anzahl der Minister mit ausländischen Wurzeln und Ostdeutschen hervorgehoben wird. Die Ernennung von Katharina Reiche zur Wirtschaftsministerin wird kritisch betrachtet, insbesondere im Hinblick auf ihre Vergangenheit im Lobbyismus und Vorwürfe gegen ihre Familie. Auch die Besetzung des Postens des Bundesministers für Digitalisierung und Staatsmodernisierung mit Carsten Wildberger wird thematisiert. Der Streamer geht auf weitere Personalien ein, darunter Nina Warken als Gesundheitsministerin und Alois Reiner als Handwerksminister, und kommentiert deren Qualifikationen und Hintergründe. Abschließend werden auch die SPD-Seite des Kabinetts und Personalentscheidungen wie die von Lars Klingbeil kritisch beleuchtet.

Diskussion über Wolfgang Weimar und Konservatismus

03:12:57

Es wird über Wolfgang Weimar und seinen vermeintlich konservativen Ruf diskutiert, basierend auf einem Artikel in der FAZ. Weimar wird vorgeworfen, in seinem Manifest des Konservatismus von 2018 eine amoralische Renaissance zu beklagen und sich über demografische Sorgen sowie die biologische Selbstaufgabe Europas zu äußern. Es wird auch seine Haltung zur Kolonialepoche kritisiert. Die Frage wird aufgeworfen, ob die Kritik der FAZ möglicherweise auf früheren Kränkungen in der Medienbranche beruht. Es wird die Notwendigkeit einer Mehrheitskultur neben der Förderung von Minderheiten angesprochen und die Probleme der Kulturbranche in Deutschland, insbesondere die mangelnde finanzielle Förderung durch Kommunen, thematisiert. Weimar wird als Trostpflaster und Angebot für Menschen gesehen, die mit dem vorherrschenden Kulturbegriff keine Heimat mehr finden. Es wird die Förderung von Kultur, die nicht dezidiert links ist, befürwortet und gehofft, dass dies zur Befriedung konservativer Menschen und zur Überwindung der Spaltung beitragen könnte. Ein Gespräch mit Weimar wird gewünscht, um seine Vorstellungen besser zu verstehen. Abschließend wird erwähnt, dass Weimar und Friedrich Merz Nachbarn am Tegernsee sind.

Parlamentarische Staatssekretäre und Kritik an der Regierung

03:20:22

Die parlamentarischen Staatssekretäre werden als überflüssige Wesen im deutschen Politikbetrieb bezeichnet, die ein hohes Monatseinkommen beziehen. Es wird kritisiert, dass Künstler ohnehin in der Mehrheit eher progressiv seien und eine Förderung, die nicht nur linke Kultur begünstigt, begrüßenswert wäre. Einer der neuen parlamentarischen Staatssekretäre, Christoph de Vries, wird erwähnt, ebenso wie Philipp Amthor, dessen Comeback nach einem Absturz thematisiert wird. Es wird festgestellt, dass es auf der Ebene der Staatssekretäre einige echte Fachleute gibt und dass auch die Berater im März-Team im Kanzleramt kompetent sein sollen. Die CDU habe verstanden, dass die Linke und die AfD nicht gleichzusetzen sind und wolle ihr Verhältnis zur Linken überdenken. Es wird die Frage aufgeworfen, ob nach 100 Tagen eine erneute Betrachtung der Regierung sinnvoll wäre. Es wird kritisiert, dass man Merz' Kabinett anmerke, dass er wenige Verbündete in seiner Partei habe und sich auf Geschäftskontakte oder einen Nachbarn verlässt. Ein Land solle man nicht wie einen Konzern führen. Es wird die Notwendigkeit sozialer Stabilität betont und kritisiert, dass die neue Regierung keinen Fokus auf Soziales habe. Die Regierung wird jedoch nicht direkt mit der Regierung Trump verglichen, da es gute Fachpolitiker gibt. Es wird kein Aufbruch erwartet, aber dazu aufgerufen, den Mut nicht zu verlieren und die Situation in 100 Tagen erneut zu bewerten.

Radikalisierungsreportage und die Frage des Hasses

03:29:41

Es wird eine Radikalisierungsreportage der ARD vorgestellt, in der Tobi Krell seine Sorgen über Aggressivität und Hass in der Gesellschaft äußert. Er berichtet von beleidigenden Kommentaren auf seiner Facebook-Seite und fragt sich, warum Hassen für viele Erwachsene attraktiv ist. Bei einem Workshop für Kinder erfährt er von einem Kinderpsychologen, dass Kinder noch nicht hassen können, sondern lediglich Wut, Zorn oder Aggressivität empfinden. Hass sei eine komplexe Strategie zur Verarbeitung unangenehmer Gefühle, die Kinder noch nicht ausbilden können. Krell fragt sich, wie aus Kindern, die nicht hassen können, hassende Erwachsene werden und plant eine Reise nach Kanada, Bosnien und Mexiko, um Menschen zu treffen, deren Leben von Hass fast zerstört worden wäre. Er trifft Lauren, die für Life After Hate arbeitet und Aussteigern aus der rechten Szene hilft. Lauren erzählt von ihrer eigenen Vergangenheit als Neonazi und den Gründen, die sie in diese Szene getrieben haben, insbesondere der Tod ihres Vaters und das Gefühl, in der Schule gehänselt zu werden. Sie fand im Internet National Socialist Black Metal und fühlte sich in der Neonazi-Szene wertgeschätzt und als Teil einer Gemeinschaft.

Lauren's Weg in den Neonazismus und Ausstieg

03:39:50

Lauren entdeckte National Socialist Black Metal im Internet und fand Gefallen an der intensiven Musik. Es wird angemerkt, dass viele Neonazis in dörflichen Regionen mit Bands wie den Bösen Onkelz anfingen, deren Musik eine ähnliche Struktur wie Rechtsrock aufweist. Lauren traf einen Neonazi, fand ihn lustig und fühlte sich in der Szene wertgeschätzt. Sie ließ sich ein Tattoo mit dem Code 1488 stechen und wurde Mitglied verschiedener rechtsextremer Gruppen, schließlich sogar bei den Hammerskins, einer radikalen und gewaltbereiten Nazi-Elite. In Kanada gibt es eine Demo von Rechtsextremen gegen Migranten, was zeigt, dass der Rechtsextremismus auch dort zunimmt. Internationale Verknüpfungen sind in völkisch-nationalen Gruppierungen gut möglich, da die Hautfarbe eine immer größere Rolle spielt. Lauren erzählt, dass sie in dieser Zeit kaum geschlafen und sich oft im Vollrausch befunden habe. Rechte Kreise idealisieren Japan aufgrund seiner rassistischen Kultur, strikt hierarchischen Gesellschaft, Autoritarismus und Nationalismus. Lauren konnte sich ihrer Mutter wieder annähern, nachdem diese erkannt hatte, wie wichtig das Reden ist. Lauren stieg aus der Szene aus, nachdem sie von ihren eigenen Kameraden angegriffen und verletzt worden war. Es wird kritisiert, dass solche Reportagen oft nur beschreibend sind und kaum Ursachen oder Lösungen besprechen. Der Begriff des Extremismus wird als Instrument zur Kriminalisierung von Linken gesehen. Björn Höcke wird als Faschist bezeichnet, nicht als Rechtsextremist.