JEDER WIRD FAME?

Lyrik, Politik, Kapitalismuskritik und Reichsbürger im Fokus bei dekarldent

JEDER WIRD FAME?
Dekarldent
- - 04:22:03 - 33.865 - Just Chatting

Inhalte: Politische Statements zu Kurdistan, Gaza, Kapitalismuskritik an Mercedes und China. Diskussion über Peter Fitzek, AfD-Verbotsverfahren, Narrative und Regierungserklärung von Friedrich Merz. Vergleich veganer und echter Döner, Sozialpolitik, Bürgergeld, Staatsverständnis und die Rolle der SPD werden analysiert.

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Lyrische Äußerungen und politische Statements

00:18:16

Der Stream beginnt mit einem lyrischen Abschnitt, der radikale politische und gesellschaftliche Ansichten zum Ausdruck bringt. Es werden diverse Konflikte und politische Bewegungen wie Kurdistan, Gaza und der Klassenkampf thematisiert. Der Text enthält auch Kritik an den USA und eine Solidaritätsbekundung mit Palästina, wobei die Auseinandersetzung mit Antisemitismusvorwürfen und die Auseinandersetzung mit dem Holocaust Erwähnung finden. Es wird eine kämpferische Haltung gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung deutlich, die sich in der Solidarisierung mit verschiedenen marginalisierten Gruppen manifestiert. Der Streamer betont die Wichtigkeit des Zusammenhalts verschiedener Glaubensrichtungen im Kampf gegen Heuchelei und Aggression, wobei er sich gegen Genozidleugnung positioniert und die Notwendigkeit betont, für den eigenen Stolz und die eigene Würde einzustehen.

Propaganda und Kapitalismuskritik

00:23:08

Es folgt eine satirische Anmerkung über Propaganda, präsentiert als Zusammenarbeit verschiedener Ministerien, die zum Ausdruck bringt, dass die rote Sonne faschistische Abgründe offenbart und im Kampf gegen Kapitalistenschweine die Arbeiterklasse unterstützt. Der Streamer erwähnt, dass zahlreiche Unterstützer die sozialistischen Fronten stärken. Es wird Bezug auf Mercedes-Limousinen genommen, deren Xenon-Scheinwerfer konterrevolutionäre Elemente entlarven sollen. Später im Stream wird die Kritik an Konzernen wie Mercedes vertieft, indem behauptet wird, diese würden die deutsche Regierung beeinflussen. Es wird dazu aufgerufen, den Mercedes-Konzern zur Rechenschaft zu ziehen und auf einen Fall namens Kevin aufmerksam zu machen, der angeblich einen Chip im Kopf hat und ausspioniert wird. Des Weiteren wird die Meinung geäußert, dass China für die Verbreitung von Corona zur Verantwortung gezogen werden sollte.

Königreich Deutschland und Verhaftung von Peter Fitzek

00:43:23

Ein Beitrag von Stern TV über Peter Fitzek, den selbsternannten König von Deutschland, wird thematisiert. Fitzek wurde verhaftet, unter anderem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung. Es wird über eine Razzia in sieben Bundesländern berichtet, die sich gegen das Königreich Deutschland richtete, die größte Reichsbürgerorganisation. Der Streamer kommentiert, dass selbst der CSU-Bundesinnenminister Angst vor Kommunismus haben muss und man marxistische Lektüre verstecken sollte. Es wird die Gründung der Fantasiestadt Königreich Deutschland und Fitzeks Fantasiename König Peter I. Menschensohn erwähnt. Der Streamer kritisiert die Reaktion auf die eigene Währung des Königreichs und vergleicht sie mit dem Euro. Es wird über angebliche Verschwörungstheorien berichtet, wonach die Bundesrepublik Deutschland immer noch von den USA besetzt sei. Der Streamer erwähnt einen Staatsangehörigkeitstest für das Königreich Deutschland, der 395 Euro kostet und bei dem die königliche Verfassung abgefragt wird.

AfD-Verbotsverfahren und YouTube-Anwalt

01:01:20

Ein YouTube-Anwalt wird vorgestellt, der als seriös wahrgenommen wird, da er keine auffälligen Merkmale wie Jay Riddle-Jacken oder Präsentationsschilder zur Verknüpfung von Shuyoka aufweist. Es wird die Frage aufgeworfen, wie ein Verbotsverfahren gegen die AfD ausgehen würde. Der Streamer zitiert den Anwalt, der meint, dass jeder Internetjockel in der Lage gewesen wäre, das Gutachten zur Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem in zweieinhalb Wochen zusammenzutragen. Es wird die Annahme getroffen, dass das Bundesverfassungsgericht seine Rechtsprechung nicht ändert und das Verfahren in einem Verbot enden würde. Es wird jedoch auch die Möglichkeit erwähnt, dass sich die AfD so radikal demokratisiert, dass sie nicht mehr verboten werden müsste. Der Streamer äußert den Wunsch, dass die AfD nach dem Verfahren als eine nachhaltig demokratische Partei aus dem Verfahren hervorgeht. Es wird die Frage diskutiert, wie ein Verbotsverfahren als Bürger erreicht werden kann und ob es eine Verpflichtung zur Antragstellung gibt, wenn es dringende Anhaltspunkte für eine Verfassungswidrigkeit einer Partei gibt.

Diskussion über Narrative und politische Gesinnung

01:15:41

Es wird betont, dass das Bedienen von Narrativen an sich weder gut noch schlecht ist, sondern es darauf ankommt, welche Narrative bedient werden. Fremdenfeindliche, menschenfeindliche, queerfeindliche, verschwörungstheoretische und gesellschaftlich schädliche Narrative werden eher rechter politischer Gesinnung zugeordnet. Um dies zu kritisieren, muss man zunächst anerkennen, dass das Problem nicht im Bedienen von Narrativen liegt, sondern in der Art der Narrative selbst. Oberflächliche Kritik, die lediglich feststellt, dass sowohl linke als auch rechte Narrative bedienen, wird als wenig zielführend und nicht ernst zu nehmend abgetan. Es wird ein Bezug zu einem Video hergestellt, in dem Karl Lauterbach als Faschist bezeichnet wird, wobei offengelassen wird, ob die Person, die dies tat, bekannt ist.

Analyse der Regierungserklärung von Friedrich Merz

01:19:23

Die Regierungserklärung von Friedrich Merz wird analysiert. Es wird festgestellt, dass Merz' Auftakt solide war, insbesondere in der Außenpolitik mit Besuchen in Paris, Warschau, Brüssel und Kiew. Er habe ein Signal für die Bundeswehr gesetzt und die SPD umarmt, indem er sich zur Rente mit 68 Prozent bekannte und einen Mindestlohn von 15 Euro befürwortete. Es wird jedoch angemerkt, dass es noch ungewohnt sei, sich Merz als Bundeskanzler vorzustellen. Seine Rede sei gelungen, da er den Ernst der Lage erkannt und sich als Mann der Mitte positioniert habe. Es wird die Verunsicherung von Boris Pistorius bezüglich der Freiwilligkeit beim Wehrdienst erwähnt und ironisch geraten, mit dem Kiffen anzufangen, um der Einberufung zu entgehen. Es wird betont, wie wichtig es sei, die Außenwirkung und die Reaktionen auf jedes Wort von Regierungsmitgliedern zu beachten, da diese nun eine andere Bedeutung erhalten.

Vergleich von veganem und echtem Döner sowie Diskussion über Arbeitsmoral und Bildung in Deutschland und Asien

01:27:30

Es wird ein Video von Montana Black erwähnt, der nach dreijähriger Abstinenz wieder einen Döner isst, was zu einer Diskussion über den Geschmacksunterschied zwischen veganem und echtem Döner führt. Einige Türken hätten keinen Unterschied feststellen können. Es folgt ein Exkurs über die Qualität von Fleisch im Döner und die Präferenz für vegane Alternativen bei Burger und Bolognese. Anschließend wird die Rede von Friedrich Merz als solide und fehlerfrei bewertet, aber die in den letzten drei Minuten geäußerte Dummheit kritisiert. Ein Vergleich des deutschen Bildungssystems mit dem in Asien wird angestoßen, wobei ein längerer Schulbesuch in Deutschland befürwortet wird. Ein Beispiel aus Singapur zeigt, dass dort Stahl mittlerweile in China gekauft wird, da er genauso gut, aber günstiger ist. Die deutsche Arbeitsmoral wird von Asiaten belächelt, da dort eine ganz andere Mentalität herrscht, die auf Leistung und Aufbau eines neuen Lebens ausgerichtet ist. Work-Life-Balance ist dort kein Thema.

Diskussion über Sozialpolitik, Bürgergeld und Leistungsbereitschaft in Deutschland

01:41:06

Es wird über die Sozialpolitik in Deutschland diskutiert, insbesondere über das Bürgergeld und die Leistungsbereitschaft. Es wird kritisiert, dass das Bürgergeld in seiner jetzigen Form nicht funktioniert habe und abgeschafft werden müsse. Es wird betont, dass es auch in der SPD Leistungswillen gebe und dass die Unterstellung, es gäbe keinen, falsch sei. Die Agenda 2010 unter Schröder habe den Neoliberalismus nach Deutschland gebracht und zu Entgleisungen wie Kurzarbeit, Leiharbeit und Tarifsunbindung geführt. Seitdem wähle kein Arbeiter mehr die SPD. Sozialdemokratie sei Reformismus und arbeite im Interesse des Inlandskapitals. Es wird argumentiert, dass Reformen im Kapitalismus schädlich seien, da sie die Menschen zufriedenstellten. Die SPD habe bei den Arbeitern stark verloren und liege nun hinter der AfD und der CDU. Es wird betont, dass man in Bereichen wie Wissenschaft, Medizinforschung, Digitalisierung und Autoindustrie wieder stark werden müsse. Es wird die Notwendigkeit betont, den Menschen zu ermöglichen, mehr zu arbeiten und dies nicht zu erschweren.

Staatsverständnis und Verantwortung des Einzelnen

02:01:01

Es wird die Rolle des Staates und die Verantwortung der Bürger diskutiert. Der Staat soll den Bürgern nicht alles abnehmen, sondern die Verantwortung an Bürger, Unternehmen und Zivilgesellschaft zurückgeben. Es wird kritisiert, dass leere Rhetorik wie 'Der Karren Deutschland muss wieder flott gemacht werden' nichts Konkretes aussagt. Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, aber nicht alles alleine leisten. China wird als Beispiel genommen, wobei die Analyse des Systems als Mischung aus Nationalismus und Kommunismus kritisiert wird. Es wird die Frage aufgeworfen, wie viel Verantwortung der Einzelne für das Staatswesen übernimmt und dass Politik nicht à la carte sein darf. Die Gesellschaft muss sich verändern, was unbequem ist. In Deutschland herrscht eine gewisse Arroganz vor, und es wird zu wenig darüber diskutiert, wohin die Gesellschaft eigentlich will. Die Medien tragen eine große Schuld daran, da über jeden Mist berichtet wird, anstatt sich auf die wichtigen Fragen der Zukunft zu konzentrieren.

Kritik an pauschaler Ablehnung chinesischer Zahlen und Einordnung des politischen Systems

02:05:09

Es wird kritisiert, dass es nicht fundiert ist, pauschal allen chinesischen Zahlen zu misstrauen und westlichen Zahlen blind zu vertrauen. Dies sei keine Grundlage für einen Diskurs. Die Bezeichnung Chinas als Mischung aus Kommunismus und Nationalismus wird als 'wahnsinnig' bezeichnet, da China faktisch nichts Kommunistisches habe. Stattdessen werden die Begriffe Staatskapitalismus oder Realsozialismus mit chinesischer Charakteristik vorgeschlagen, um das ökonomische System Chinas zu beschreiben. Es wird betont, dass ein Großteil der gesellschaftstragenden Industrie unter staatlicher Kontrolle steht, während ein Teil in die Privatwirtschaft ausgegliedert ist. Die Kritik an der Analyse des politischen Systems Chinas wird bekräftigt, und die Verwendung von ungenauen Begriffen wird als inhaltlich falsch dargestellt. Es wird betont, dass man inhaltliche Kritik äußern kann, aber diese muss auf Fakten basieren und nicht auf falschen Annahmen.

Demokratie, Machtwechsel und die Rolle der SPD

02:11:29

Es wird die Wichtigkeit eines reibungslosen Machtwechsels in einer Demokratie hervorgehoben und betont, dass man nicht schlecht über seine Nachfolger sprechen sollte. Es wird die Suche nach sinnvoller Arbeit im Bundestag erwähnt. Die Entscheidungsprozesse in der Parteispitze werden angesprochen, wobei die Frage aufkommt, inwiefern einzelne Personen wie Klingbeil tatsächlich die treibende Kraft hinter Entscheidungen sind. Es wird die Behauptung aufgestellt, dass China eine Mischung aus Kommunismus und Nationalismus sei, was jedoch direkt widerlegt wird. Es wird klargestellt, dass die bloße Verwendung kommunistischer Symbole oder die Bezeichnung als kommunistische Partei nicht bedeutet, dass ein Land tatsächlich kommunistisch ist. Die Analyse des politischen Systems sollte auf Fakten basieren und nicht auf oberflächlichen Behauptungen. Die konstruktive Rolle von Saskia Esken beim Wiederaufstieg der SPD wird hervorgehoben, insbesondere im Zusammenhang mit der Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz. Es wird betont, dass ihre Verdienste nicht in Vergessenheit geraten sollten, auch wenn sie zuletzt kritisiert wurde.

Oberflächlichkeit politischer Diskurse und die Bedeutung von Inhalten

02:23:15

Es wird kritisiert, dass politische Diskurse oft oberflächlich sind und sich auf Äußerlichkeiten konzentrieren, anstatt auf Inhalte. Als Beispiel wird die Diskussion darüber angeführt, wie Karl Lauterbach von seinem Ausscheiden aus dem Ministerium erfahren hat und welche Gefühle damit verbunden sind. Es wird bemängelt, dass es in der öffentlichen Darstellung des Parlamentarismus oft nicht um Inhalte geht, sondern um persönliche Befindlichkeiten und Machtspielchen. Die Frage, wer Ämter und Ministerien bekommt, dominiert die Diskussion, während die eigentlichen politischen Inhalte vernachlässigt werden. Es wird die These aufgestellt, dass Wahlentscheidungen zunehmend von irrelevanten Faktoren wie Tanzeinlagen auf TikTok beeinflusst werden könnten, anstatt von inhaltlichen Argumenten. Es wird betont, dass es in der Demokratie wichtig ist, dass politische Entscheidungen auf Fakten und Expertise basieren und nicht auf oberflächlichen Eindrücken oder persönlichen Präferenzen.

Das System und die Notwendigkeit der Veränderung

02:48:01

Um sich als Kommunist bezeichnen zu können, ist ein Verständnis dafür notwendig, dass das herrschende System nicht durch Fehler Ungleichheit und Ungerechtigkeit verursacht, sondern dass das System selbst ungerecht und unfair ist. Es wird betont, dass das System als Ganzes abgelehnt werden muss, um sich zu organisieren und tätig zu werden. Links vom Präsidenten sitzen diejenigen, die eine große Veränderung wollen, während rechts das Gegenteil angestrebt wird, nämlich die Beibehaltung der alten Ordnung. Diese Lagerordnung, die sich in der Französischen Revolution etablierte, beeinflusste die Sitzordnung in Parlamenten weltweit, wobei links für Wandel und rechts für Bewahrung steht. Trotz dieser klaren Einteilung gab es schon im 19. Jahrhundert fließende Grenzen und neue Parteibildungen aufgrund ökonomischer und konfessioneller Spannungen.

Die Schwierigkeit Kategorischer Einteilungen und die Rolle der Arbeiterbewegung

02:50:58

Sozialistische Arbeiterparteien gewannen im Zuge der industriellen Revolution in westeuropäischen Staaten an Bedeutung, was die Einordnung in starre Kategorien erschwerte. Bis dahin waren Liberale eher links angesiedelt, doch mit dem Aufkommen der Arbeiterbewegung verschoben sich die Prioritäten. Es wird spekuliert, ob bestimmte Äußerungen, selbst solche mit fragwürdigem Inhalt, durch die Verwendung bestimmter Musik im Hintergrund als Meinungsfreiheit durchgehen könnten. Die linke Haltung wird dahingehend definiert, dass Menschen geholfen und aufgenommen werden muss, da schließlich alle gleich sind. Solidarität spielt eine wichtige Rolle, ebenso wie höhere Steuern für Besserverdienende, um Fairness zu gewährleisten. Gleichheit steht für Linke im Zweifelsfall vor individueller Freiheit, insbesondere wenn es um grundlegende Bedürfnisse wie Wohnraum geht.

Gleichheit vs. Individuelle Freiheit im Linken Gedankengut

02:55:18

Linke wollen weiterhin große gesellschaftliche Veränderungen, wobei Gleichheit ein zentraler Begriff ist. Es geht um eine Gesellschaft ohne Klassenunterschiede, in der das Aufbrechen und Abschaffen von Ungleichheiten im Vordergrund steht, nicht deren reformistische Anpassung. Individuelle Freiheit wird als Begriff betrachtet, der nicht immer positiv ist und einen Rahmen benötigt, der im Kommunismus durch eine emanzipierte Gesellschaft gegeben wäre. Derzeit wird individuelle Freiheit oft als Selbstbestimmung verstanden, was erstrebenswert ist, aber eine zu große individuelle Freiheit könnte zu Anarchokapitalismus führen. Es wird argumentiert, dass Vermieter enteignet werden müssten, um Wohnraum für alle zu gewährleisten, und dass der Staat für Gleichheit sorgen soll. Diskriminierung von Minderheiten wird kritisiert, da wirtschaftliche Marginalisierung zu großen Problemen in deren Lebensrealitäten führt.

Rechte Politik: Bewahrung der Ordnung und Betonung der Freiheit

03:03:36

Rechte Politik wird durch den Wunsch nach Bewahrung der alten Ordnung und die Betonung der Freiheit charakterisiert. Im Gegensatz zu Linken, bei denen die Freiheit des Einzelnen zurücktreten muss, steht sie für Rechte über allem. Der Staat soll nicht in die Gesellschaft eingreifen, und Ungleichheit wird als natürliche Folge akzeptiert. Steuern für Reiche werden abgelehnt, und die Aufnahme von Menschen aus anderen Ländern wird nur befürwortet, wenn sie dem Staat nützen. Innere und äußere Sicherheit sowie die Grenzen des Staates spielen eine wichtige Rolle. Rechte Politik ist vor allem nationale Politik. Während Rechte nicht automatisch gegen Fortschritt sind, sind sie besonders bei gesellschaftlichem Fortschritt deutlich zurückhaltender. Neoliberale stehen technologischem Fortschritt kritisch gegenüber, da sie Angestellte benötigen, um Mehrwert zu erzeugen.

Automatisierung, Mehrwert und die Rolle des Kapitalismus

03:09:30

Die Logik des Kapitalismus führt dazu, dass Lohnarbeit den Konsum ermöglicht, wobei sich der Arbeiter von seiner Produktion entfremdet. Wenn Automatisierung die Lohnarbeiter ersetzt, stellt sich die Frage, wer sich die Produkte noch leisten kann. Es gibt zwei Ansätze: das bedingungslose Grundeinkommen oder die Erkenntnis, dass Automatisierung nur zur Produktivitätserhöhung der Angestellten dient, nicht zur vollständigen Automatisierung. Tatsächliche Nutzung technologischer Errungenschaften ist erst im Sozialismus möglich, da die Produktionsmittel der privaten Hand entrissen und produziert wird, was benötigt wird, nicht um es zu verkaufen. Der Kapitalismus benötigt unendliches Wachstum, aber viel des akkumulierten Mehrwerts ist nicht existent. Es wird argumentiert, dass der Kapitalismus notwendig ist, um technologischen Fortschritt zu ermöglichen, der dann im Kommunismus übernommen werden kann.

Motivatoren und die Entfremdung im Kapitalismus

03:14:32

Auch unbeliebte Jobs werden innerhalb des kapitalistischen Systems unbezahlt erledigt, was die Fehlannahme widerlegt, dass unbeliebte Jobs nicht mehr erledigt werden würden. Im Sozialismus ist nicht der Lohn der Motivator, sondern die gesellschaftliche Notwendigkeit. Eine vollständig emanzipierte Gesellschaft, die in den Kommunismus übergeht, kennt Entfremdung nicht mehr. Mehrwert wird nur von Arbeitern erzeugt, nicht von Robotern. Der Kapitalismus ist notwendig, damit die Bourgeoisie den technologischen Fortschritt vorantreibt, der dann vom Proletariat übernommen werden kann. Linke und rechte Politik gehören zur Demokratie, aber die Begriffe haben sich zu Kampfbegriffen entwickelt. Grüne Politik kann sowohl linke als auch konservative Elemente enthalten, was zeigt, dass die Grenzen zwischen den Parteien fließender werden.

Extremismus und die Notwendigkeit der Systemumwälzung

03:22:07

Linksextremismus will eine Umwälzung des Systems, die auch Gewalt beinhalten kann, um Gleichheit für alle zu erreichen, da das System auf Ausbeutung und Ungleichheit basiert. Das Ziel ist eine herrschaftsfreie Gesellschaft, in der das Kollektiv über dem Individuum steht, um individuelle Freiheit zu ermöglichen. Rechtsextremismus hingegen will Gleichheit abschaffen und das Volk über alles stellen, wobei Demokratie und ihre Werte als überflüssig betrachtet werden. Es ist wichtig, sich von Extremisten abzugrenzen, da dies den Begriffen links und rechts schadet. Der Extremismusbegriff wird kritisiert, da er linke und rechte Ideologien gleichsetzt, obwohl sie nicht miteinander verglichen werden können. Die Nazis werden als rechtsextrem eingeordnet, obwohl sie den Begriff Sozialismus in ihrem Parteinamen trugen. Die Begriffe links und rechts sind veraltet, aber es gibt kaum Alternativen.

Reaktionäre Straftaten und der Extremismusbegriff

03:25:58

Linksextremismus wird oft mit Straftaten wie dem Anzünden von Luxusautos in Verbindung gebracht, was jedoch meist reaktionäre Akte gegen Ungleichheit sind. Solche dezentralisierten Aktionen werden als kontraproduktiv angesehen, da sie gesellschaftliche Ablehnung hervorrufen. Marxist-Leninisten würden solche spontanen Angriffe auf Eigentum ablehnen und stattdessen organisierten Protest befürworten. Der Extremismusbegriff dient dazu, das System zu erhalten und wird oft verwendet, um linke Ideologien negativ darzustellen. Während Rechtsextremismus mit Faschismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit in Verbindung gebracht wird, werden bei Linksextremismus oft nur Straftaten wie Angriffe auf Polizisten und das Anzünden von Autos erwähnt. Dies setzt Ideologien gleich, ohne sie inhaltlich zu analysieren, und soll den Eindruck erwecken, dass beide Seiten gleich schlimm sind.

Analyse von Straftaten und bürgerliche Moralisierung

03:31:37

Die Analyse von Straftaten wird diskutiert, wobei betont wird, dass rassistische Straftaten von Rechtsextremen klar benannt werden. Im Gegensatz dazu wird bei linksextremen Straftaten oft die Motivation hinter der Tat, wie gesellschaftliche Ungleichheit oder Ablehnung von Luxusgütern, nicht erwähnt. Dies wird als bürgerliche Moralisierung kritisiert, bei der die Aktion selbst, wie das Anzünden von Autos, verurteilt wird, anstatt die zugrunde liegende Ideologie oder Ziele zu berücksichtigen. Es wird argumentiert, dass sowohl Extremrechte als auch Linke aus Sicht des Staates die Ordnung stürzen wollen würden, was aber verneint wird. Die Aussage 'Der Zweck heiligt nicht die Mittel' wird als bürgerlich moralisierend abgetan, da im westlichen Imperialismus der Zweck oft jedes Mittel rechtfertigt, selbst Völkermord, wenn er dem 'richtigen' Zweck dient.

Arbeitszeitreduzierung und Kapitalismus

03:35:21

Die Frage nach der Notwendigkeit der aktuellen Arbeitszeit wird aufgeworfen, wobei argumentiert wird, dass viele Menschen in ihren Jobs nicht voll ausgelastet sind und viel Zeit mit Beschäftigungstherapie verbringen, insbesondere im Dienstleistungssektor. Es wird auf die enorme Überproduktion hingewiesen, bei der ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen wird und Konsumgüter produziert werden, um schnell ersetzt zu werden. Die Reduzierung der Arbeitszeit würde die Produktivität steigern, aber Kapitalisten wehren sich dagegen, da sie eine maximal ausgebeutete Arbeiterschaft benötigen, um den Kapitalismus am Laufen zu halten. Automatisierung wird als Mittel zur Profitmaximierung gesehen, aber sie gefährdet den Kapitalismus, da sie die Notwendigkeit von Konsum und Maßregelung der Bevölkerung untergräbt. Mehr Freizeit würde die Menschen erkennen lassen, dass das System 'beschissen' ist.

Kommunismus als Alternative zum Kapitalismus

03:40:47

Die Frage wird aufgeworfen, ob es angesichts der Probleme der Welt nicht Zeit für ein neues System wie den Kommunismus sei. Der Kommunismus basiert auf Marxismus und historischem Materialismus und wird als funktionierende Alternative zum Kapitalismus dargestellt, der nicht einmal in der Theorie funktioniere. Der Kapitalismus wird als kurzfristige, profitmaximierende Phase beschrieben, die den Planeten an den Rand seiner Existenz treibt. Die negativen Folgen des Kapitalismus werden nicht als Betriebsunfall, sondern als notwendige Konsequenz des Systems dargestellt. Profitmaximierung, Wachstum und Ressourcenausbeutung sind endliche Konzepte, die zu Leid führen. Reformistische Ansätze, die darauf abzielen, den Kapitalismus sozial kompatibel zu machen, werden abgelehnt. Krisen sind im Kapitalismus notwendig und dienen dazu, Errungenschaften wieder zunichtezumachen.

Karl Marx und das Kommunistische Manifest

03:46:39

Die Zeit der Industrialisierung in Europa vor 150 Jahren wird als Ausgangspunkt für die Entwicklung des Kommunismus genannt. Während die Industriellen profitierten, litten die Arbeiter unter langen Arbeitszeiten, wenigen Rechten und geringem Lohn, was zu einer neuen Klassengesellschaft führte. In dieser Situation veröffentlichten Karl Marx und Friedrich Engels das Kommunistische Manifest, das als revolutionär und viral beschrieben wird. Das Manifest fordert die Beseitigung der Klassengesellschaft durch eine Revolution, die Befreiung der Arbeiter und die Gleichheit aller Menschen. Karl Marx gab den Gleichheitsbewegungen ein wissenschaftliches Fundament und machte aus Träumerei Materialismus. Er schuf eine Art Zehngebote der Arbeiterbewegung.

Das Kapital und die kommunistische Gesellschaftsform

03:52:45

Karl Marx veröffentlichte später sein Lebenswerk 'Das Kapital', in dem er seine Vorstellungen vom Kommunismus und Kapitalismus darlegte. Die optimale Gesellschaftsform sieht laut Marx vor, dass alle Menschen gleich sind, es keinen Privatbesitz von Produktionsmitteln gibt und jedem nach seinen Bedürfnissen zugeteilt wird. Es soll keinen Staat und keine Regierung mehr geben, was dem Anarchismus ähnelt. Der Kommunismus wird nicht als Träumerei, sondern als ökonomisch begründete Notwendigkeit dargestellt, die auf Materialismus basiert. Die Gleichheit der Menschen kann historisch und ökonomisch begründet werden, und der Kapitalismus wird sich selbst zerstören. Karl Marx gab Utopie ein wissenschaftliches Fundament.

Klassenkampf, Sozialismus und Diktatur des Proletariats

03:55:26

Marx betonte, dass der Klassenkampf die Menschheitsgeschichte bestimmt und unser gesamtes Dasein Klassenkampf ist. Die Übergangsphase zum Kommunismus nannte Marx Übergangsphase, nicht Sozialismus. Die Diktatur des Proletariats ist nicht als etwas Schlimmes zu verstehen, sondern als ein demokratischer Prozess, der sich gegen eine Minderheit richtet. Es bedeutet, dass die Produktionsmittel dem Volk zugeschrieben werden. Eine sozialistische Revolution richtet sich nicht gegen das Volk. Religion wird von Marx als 'Opium des Volkes' bezeichnet, da sie eine Ablenkung von den realen Ursachen der Ungleichheit darstellt und eine einfache Antwort gibt: 'Gott will das so'. Es geht darum, Religion obsolet zu machen, nicht sie zu verbieten.

Die Umsetzung des Kommunismus nach Marx' Tod

04:01:38

Nach Karl Marx' Tod lebten seine Ideen im Kommunismus und Marxismus weiter. Lenin führte in Russland eine Revolution an und setzte die Diktatur des Proletariats um, wobei er jedoch von Marx' ursprünglichen Vorstellungen abwich. Lenin improvisierte und schuf den Marxismus-Leninismus, der als Marxismus mit Freestyle beschrieben wird. Russland ging jedoch nicht zum Kommunismus über, sondern blieb beim Sozialismus, bei dem wenige die Arbeiter vertreten und sich alles aneignen. Privatbesitz wurde enteignet, aber nur wenige Herrschende profitierten davon. Es wird kritisiert, dass in westlicher Bildung oft die schlimmsten Degenerationen des Kommunismus, wie Stalin, herangezogen werden, während beim Kapitalismus immer die Ideale betont werden. Es wird gefordert, fair zu sein und nach zweieinhalb Sekunden Kommunismus Stalin auch nach zweieinhalb Sekunden Kapitalismus Hitler zu nennen.

Das schlechte Image des Kommunismus und die Notwendigkeit einer Übergangsphase

04:06:17

Es wird festgestellt, dass es bis heute kein Land gibt, in dem der Kommunismus so eingeführt wurde, wie Karl Marx es sich vorgestellt hat. Marx sah voraus, dass eine kapitalistische Gesellschaft nicht von heute auf morgen in eine kommunistische übergehen kann, sondern eine ideologisch prägende, sozialisierende und emanzipierende Übergangsphase benötigt. Der Mensch wird durch die Gesellschaft geformt, und da wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben, sind wir ideologisch beeinflusst. Es liegt nicht in der Natur des Menschen, sondern an seiner Sozialisierung im Kapitalismus, dass der Kommunismus schwierig umzusetzen ist. Menschen, die in einem System der Zusammenarbeit und Kooperation sozialisiert sind, können nicht mit Menschen gleichgesetzt werden, die in einem System der Ausbeutung aufwachsen. Das Ziel von Kommunisten nach Marx ist eine kommunistische Gesellschaft, nicht eine anarchistische.