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Politische Entwicklung: Vom Ukraine-Krieg zum Nahostkonflikt 2023
Der Agitator des Marktes beschreibt seine politische Entwicklung, die ihn von einer bauchlinks-liberalen zu einer linken Position führte. Er kritisiert die Medien und die Linke für ihre unzureichende Auseinandersetzung mit Geopolitik und Kriegsfragen, insbesondere im Ukraine- und Nahostkonflikt. Er betont die Notwendigkeit einer antiimperialistischen Perspektive und die Analyse von Klassenwidersprüchen, die in den Mainstream-Medien oft fehlen.
Politische Entwicklung und kritische Haltung
00:14:18Der Stream beginnt mit einer Einleitung über das Ministerium zur Bekämpfung und Förderung von Propaganda, das in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kommunikations- und Übertragungstechnologie die „rote Sonne“ präsentiert, die faschistische Abgründe zum Wohle der Allgemeinheit bekämpfen und die Arbeiterklasse unterstützen soll. Nach einer kurzen technischen Prüfung der Lautstärke und der Bestätigung, dass der Gesprächspartner, Agitator des Marktes, live ist, wird über dessen zweijährige Twitch-Sperre wegen Kritik an den Grünen gesprochen. Das Gespräch wendet sich schnell der politischen Entwicklung des Agitators in den letzten zwei Jahren zu, insbesondere seit dem Nahostkonflikt 2023. Während er im Ukraine-Krieg noch medienkonform war, hat er im Nahostkonflikt eine wesentlich kritischere Haltung eingenommen. Er erklärt, dass er in den letzten drei Jahren von einer „bauchlinks-liberalen“ Position, in der er Diskussionen mit Andersdenkenden vermied, zu einer linken Position gewechselt ist. Dieser Wandel sei durch intensives Lesen und die Feststellung entstanden, dass die in den Medien verbreiteten Standpunkte oft im Widerspruch zu seinen eigenen Überzeugungen standen. Er begann, antiimperialistische und linke Positionen auch im Ukraine-Krieg einzunehmen, da er dort keine linke Perspektive in den Medien fand. Er kritisiert, dass viele Linke sich unzureichend mit Geopolitik und der Kriegs- und Friedensfrage auseinandergesetzt haben und oft instinktiv pro-ukrainische Positionen einnahmen, ohne den Konflikt tiefer zu analysieren.
Kommunismus, Nationalstaaten und der Zusammenbruch der Sowjetunion
00:25:20Der Agitator des Marktes beschreibt seine politische Einstellung als Kommunist und Marxist, jedoch nicht dogmatisch. Er sieht sich als Kapitalismuskritiker und lehnt Nationalstaaten, Imperialismus, Klassenherrschaft und Herrschaft als solche ab. Er betont, dass die Abschaffung von Nationalstaaten keine individuelle Entscheidung sei, sondern eine Emanzipationsbewegung der Weltbevölkerung, die nicht funktionieren könne, solange imperialistische Blockstaaten existieren. Er grenzt diese Vision von einer Utopie ab, da der Weg zur Abschaffung von Herrschaftskonstrukten durch die Emanzipation der unterdrückten Klasse klar sei. Im Gespräch über den gescheiterten Realsozialismus im 20. Jahrhundert, insbesondere den Zusammenbruch der Sowjetunion, argumentiert er, dass dieser nicht an seiner sozialistischen Natur scheiterte, sondern an der erzwungenen Militarisierung und der Notwendigkeit, mit dem Dollar zu handeln. Die Sowjetunion musste einen Großteil ihrer Staatskosten für Rüstung aufwenden, was zu einer Vernachlässigung der Bevölkerung führte und nationale Erhebungen in den Republiken auslöste. Er widerspricht der Annahme, dass das System zusammenbrach, weil es nicht mit dem Westen mithalten konnte, sondern verweist auf die Perestroika unter Gorbatschow in den 80er Jahren, die Marktanpassungen einführte und die nationalen Bourgeoisien in den Randrepubliken dazu veranlasste, sich zu lösen. Er erkennt an, dass jedes sozialistische Projekt mit einer imperialistischen Umwelt konfrontiert wäre, sieht aber in der Entstehung von Alternativen zum westlichen Hegemonialmarkt, wie den BRICS-Staaten, eine Möglichkeit, die Dominanz des Dollars zu durchbrechen, auch wenn er Xi Jinping oder anderen BRICS-Staaten kein intrinsisches Interesse an der Befreiung der Arbeiterklasse unterstellt.
Kapitalismus, Imperialismus und die Rolle Deutschlands
00:30:49Das Gespräch vertieft sich in die Analyse Chinas als staatskapitalistisches Land, das eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik betrieben und Millionen Menschen aus der Armut geführt hat, obwohl 90 Prozent der Preise am Markt gebildet werden. Es wird diskutiert, dass China einen Kapitalismus ohne Kapitalistenklasse anstrebt, was derzeit jedoch nicht der Fall ist. Dennoch zeigt die Entwicklung Chinas, dass die westliche Hegemonialmacht durchbrochen werden kann. Die westliche Hegemonialmacht, angeführt von den USA und deren Finanzkapital und Tech-Konzernen, wird kritisiert. Es wird festgestellt, dass die Peripherie, wie Deutschland, unter dem aktuellen westlichen System leidet, was sich in fallenden Reallöhnen und einem Rückgang der Industrieproduktion zeigt. Die Wirtschaftspolitik der USA wird als Strategie zur Schwächung Europas und zur Erhöhung der Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten interpretiert, insbesondere durch den Wirtschaftskrieg gegen Russland und die Sanktionen. Dieses Vorgehen wird als historisches Muster schwächender Imperien beschrieben, die ihre eigene Währung drucken und die inländische Produktion vernachlässigen, was letztlich zum Niedergang führt. Der Agitator des Marktes sieht darin keine Chance für Europa, Souveränität zu erlangen, da die Stärkung der Nationalstaaten oder des europäischen Staatenverbundes den Interessen der arbeitenden Bevölkerung zuwiderlaufe.
Migration, Wohnungsnot und die Klassenfrage
00:34:48Die Diskussion wendet sich der Rolle von Nationalstaaten und Migration zu. Der Agitator des Marktes betont, dass Nationalstaaten weiterhin existieren werden und der Nationalismus nicht mit dem Sozialismus verschwindet. Er widerspricht der These, dass die Sowjetunion aufgrund ethnischer Unterschiede zerbrach, sondern aufgrund wirtschaftlicher Probleme, wobei ethnische Linien von den Bourgeoisien als Instrument zur Forderung nach Autonomie genutzt wurden. Er argumentiert, dass Nationalismus als Instrument zur Herrschaftsaufbau dient und nicht die Ursache gesellschaftlicher Brüche ist. Die aktuelle Debatte über Migration in Deutschland wird kritisiert, insbesondere die Behauptung, dass Ausländerfeindlichkeit lediglich mediale Propaganda sei. Er betont, dass Migration in Deutschland historisch bedingt ist und die Einteilung von Migranten nach ihrer Nützlichkeit für die Standortpolitik des Staates erfolgt. Er lehnt die Assimilation von Migranten ab und vergleicht sie mit kulturellem Völkermord. Die Frage, ob zusätzliche Migration aus außereuropäischen Ländern zugelassen werden sollte, wird verneint. Stattdessen wird die Notwendigkeit betont, die systemisch erzeugten Krisen in Deutschland, wie Wohnungsnot, prekäre Arbeitsbedingungen und die Überlastung der Daseinsversorgung, zu lösen. Migration verschärfe zwar diese Probleme, sei aber nicht deren Ursache. Die Wohnungsnot wird als Folge der Kapitalisierung von Wohnraum und Bodenprivatisierung dargestellt, nicht als Problem zu vieler Menschen. Er plädiert dafür, Wohnraum als Recht und nicht als Ware zu betrachten und die Bedürfnisse der Bevölkerung über Profitinteressen zu stellen. Abschließend wird die Notwendigkeit betont, die Ausbeutung als solche abzuschaffen, und der Generalstreik als einfachste Möglichkeit für die arbeitende Klasse zur Erhebung genannt.
Neoliberalismus und die Prekarisierung der Arbeit
00:56:22Die Diskussion beginnt mit der Frage, ob die Schwächung linker Parteien eine gezielte politische Agenda ist oder eine unvermeidliche Konsequenz des Kapitalismus. Es wird argumentiert, dass beides zutrifft, wobei der Neoliberalismus als Perversion des sozialen Sektors beschrieben wird, der zu umfassenden Privatisierungen führt. Die Agenda 2010 wird als die schlimmste neoliberale Reform in Deutschland bezeichnet, die katastrophale Auswirkungen auf Lohnarbeitende hatte, indem sie Kurzarbeit, Leiharbeit und eine allgemeine Prekarisierung der Arbeitsbedingungen im unteren und mittleren Lohnsektor verursachte. Es wird kritisiert, dass die Verantwortlichen für diese Entwicklungen nicht zur Rechenschaft gezogen wurden und stattdessen andere Faktoren vorgeschoben wurden. Die Rolle von Gewerkschaften wird ebenfalls hinterfragt, wobei betont wird, dass die Organisation aus kommunistischer Sicht erfolgen muss, auch wenn dies derzeit in Deutschland nicht realistisch erscheint. Die Akademisierung linker Kreise wird als großes Problem angesehen, da der Bezug zur arbeitenden Bevölkerung verloren gegangen ist, was jedoch als lösbares Problem betrachtet wird, wenn sich Akademiker wieder stärker mit den Bedürfnissen der Massenmobilisierung auseinandersetzen.
Akademisierung und der Verlust des Bezugs zur Arbeiterklasse
00:59:14Es wird die These aufgestellt, dass Akademiker, insbesondere in Studiengängen wie BWL oder Jura, dafür ausgebildet werden, Verwaltungsaufgaben in großen Organisationen zu übernehmen und dabei hauptsächlich mit ihresgleichen zu tun haben. Dies führt zu einer Bürokraten- oder Managerklasse, die sich selbst gleichschaltet, da sie aus den gleichen Institutionen kommt, die gleichen Dinge konsumiert und somit gemeinsame Klasseninteressen entwickelt, die sich von denen der Arbeiterklasse unterscheiden. Diese Trennung wird als ein Problem identifiziert, das Marx in dieser Form noch nicht sehen konnte, aber von trotzkistischen Strömungen weitergedacht wurde. Die Konsequenz wäre, dass ein auf der Arbeiterklasse basierender Sozialismus aufgrund dieser widerstreitenden Interessen kaum möglich ist. Es wird jedoch widersprochen, dass die akademisierte Klasse überflüssig sei. Stattdessen wird betont, dass sie für die Entwicklung revolutionärer Theorie notwendig ist, diese aber so vereinfachen und massenfähig machen muss, dass sie auch die arbeitende Klasse erreicht. Bleiben akademisierte Kreise unter sich, wird keine Veränderung eintreten. Ziel muss es sein, ein gemeinsames Verständnis für die Verhältnisse zu entwickeln, diese zu kritisieren, eine Praxis zu vereinbaren und diese dann massenfähig zu machen.
Kulturkampf und die Spaltung der Linken
01:02:13Die Diskussion wendet sich dem Kulturkampf zu und der Frage, ob die Praxis der meisten Kommunisten in Deutschland eher liberal ist und sich von den Wünschen der Arbeiter unterscheidet. Es wird angeführt, dass viele Kommunisten pro Migration und für die Anliegen der LGBTQ+-Gemeinschaft sind, während viele Arbeiter konservativer eingestellt sind. Dieser kulturelle Split wird auf die Universitäten zurückgeführt, wo ein anderes soziales Umfeld herrscht als in der Arbeitswelt. Es wird jedoch argumentiert, dass der kulturkämpferische Aspekt in kommunistischen Kreisen keine so große Rolle spielt wie in liberalen oder bürgerlich-linken Spektren. Der Einfluss linksliberaler Ideen wird als Problem gesehen, das dazu führt, dass moralische Fragen wie Minderheitenrechte in den Vordergrund rücken, anstatt sich auf materielle Verhältnisse und Klassenwidersprüche zu konzentrieren. Es wird betont, dass Minderheitenrechte und Selbstbestimmung nicht abgelehnt werden sollten, aber dass sie nicht die Grundlage für Massenmobilisierung sein können. Stattdessen sollte der Fokus auf den tatsächlichen Problemen und Widersprüchen liegen, die eine breite Masse ansprechen.
Systemische Spaltung und der Umgang mit abweichenden Meinungen
01:08:10Es wird die These aufgestellt, dass Transfeindlichkeit, Minderheitenfeindlichkeit und Ausländerfeindlichkeit systemisch gewollt sind, um die Gesellschaft zu spalten und die Herrschaft der Eliten zu sichern. Dieses Herrschaftsprinzip des 'Teile und Herrsche' sei seit jeher bekannt. Es wird erörtert, wie mit Personen umgegangen werden soll, die sich durch solche Spaltungen beeinflussen lassen und abweichende Meinungen vertreten. Es wird differenziert: Während gewalttätiges Handeln und Übergriffe nicht tolerierbar sind und keinen Diskurs rechtfertigen, sollte man mit skeptischen oder kritischen Personen, die ihre Bedenken äußern, in den Dialog treten. Ziel ist es, ihnen klarzumachen, dass die von ihnen wahrgenommenen Probleme nicht so gravierend sind wie andere, grundlegende Widersprüche, auf die sich konzentriert werden sollte. Die Konzentration der Linken auf kulturelle Fragen wird ebenfalls als systemisch gewollt betrachtet, um ein Klassenbewusstsein zu verhindern, wie es in der Vergangenheit durch gezielte Aktionen, beispielsweise der CIA, geschehen sei, um die Linke von ökonomischen Fragen abzulenken und sie handlungsunfähig zu machen.
CIA-Einfluss und die Abkehr der Linken von ökonomischen Fragen
01:11:48Es wird die historische Rolle der CIA beleuchtet, die ab den 1940er Jahren über Tarnorganisationen wie den Kongress für kulturelle Freiheit massiv intellektuelle Zirkel in Europa beeinflusste. Ziel war es, die Linke von ökonomischen Fragen hin zu kulturellen Fragen zu lenken. In den 1950er Jahren herrschte eine kulturelle Hegemonie des Marxismus, und viele sahen den Sozialismus als das künftige System. Die CIA förderte bewusst Intellektuelle, insbesondere der Frankfurter Schule, die argumentierten, dass der Kapitalismus bestehen bleibt, aber andere Unterdrückungssysteme wie Patriarchat und systemischer Rassismus untersucht werden müssten. Später wurde dies durch die Gender-Theorie und den intersektionalen Feminismus weitergeführt. All diese Entwicklungen wurden von der CIA und superreichen US-Amerikanern gefördert, um Klassenbewusstsein zu verhindern und die Linke zu spalten. Ein Beispiel hierfür ist die Reduzierung linker Debatten auf Fragen des Geschlechts oder der Identität der 'Peitsche tragenden Person', anstatt die 'Peitsche' selbst, also das System der Unterdrückung, anzugreifen. Dies war vor den 1950er Jahren, nach Lenin, Konsens in allen linken Bewegungen, einschließlich der Ur-SPD, ist aber heute nicht mehr zu finden.
Krieg und Frieden: Eine linke Perspektive
01:15:20Die Diskussion wendet sich der Kriegs- und Aufrüstungsfrage zu und kritisiert die derzeitige mediale Darstellung linker Positionen. Es wird bemängelt, dass selbst vermeintlich linke Stimmen wie Jan von Aken kriegerische Maßnahmen vorschlagen, die keine linke Position darstellen. Ein aktuelles Beispiel ist die Forderung der Grünen nach Geschlechtergerechtigkeit bei der Wehrpflicht, was als Ablenkung von der eigentlichen linken Forderung nach Ablehnung jeglichen Grabenkampfes und Krieges für Nationalstaaten gesehen wird. Die linke Position in der Mehrheitsgesellschaft werde auf moralische Fragen reduziert, wie im Ukraine-Konflikt, wo eine Bauchentscheidung für die Ukraine getroffen wird, ohne die tieferliegenden Interessen zu analysieren. Es wird argumentiert, dass die arbeitende Klasse in der Ukraine nicht den Krieg, sondern die Befreiung von Herrschaftsbedingungen und Ausbeutung innerhalb ihres eigenen Nationalstaates wünscht. Die Verteidigung des ukrainischen Nationalstaates diene nicht dem Interesse der Bevölkerung, sondern stehe diesem entgegen. Die Bewertung des Konflikts allein aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands wird als eines Kommunisten unwürdig bezeichnet. Der jüngste Friedensplan, der die Ukraine zwischen Russland und den USA aufteilt, wird als Beispiel für imperiale Politik angeführt, bei der die Interessen der Ukraine ignoriert werden. Die Ablehnung dieses Plans durch linksliberale Meinungsmacher, trotz aussichtsloser militärischer Lage für die Ukraine, wird als wahnhafte Kriegspropaganda kritisiert. Es wird darauf hingewiesen, dass sich liberale linke Positionen in den letzten zehn Jahren drastisch gewandelt haben, wobei jegliches linkes Denken zum Thema Krieg und Frieden aus den Köpfen verbannt wird. Frieden wird nicht als Abwesenheit von Gewalt, sondern als Schweigen der Waffen bei fortbestehenden Gewaltverhältnissen für die arbeitende Klasse definiert. Die Akzeptanz von Friedensbedingungen, die von Imperialkräften geschaffen wurden, sei keine Freiheit für den Arbeiter. Die Verteidigung eines Nationalstaates kann daher niemals im Interesse der arbeitenden Bevölkerung sein.
Geopolitische Interessen und die deutsche Rolle im Ukraine-Krieg
01:22:00Es wird betont, dass die Diskussion über den Ukraine-Krieg oft abstrahiert von der militärischen Lage geführt wird, obwohl es Massendesertionen und eine sich verschlechternde Stimmung in der ukrainischen Bevölkerung gibt. Die Ukraine sei von westlichen Subventionen abhängig, und die Versorgungslage werde prekär. Die russische Armee rücke vor, während die Ukraine nicht mehr genügend Soldaten habe. Diese Fakten würden von Kriegspropagandisten ignoriert, die selbst nicht an der Front sterben müssen. Es wird klargestellt, dass die Unterstützung der Ukraine nicht für die ukrainische Bevölkerung erfolgt, sondern für den eigenen deutschen Standort und das Interesse am Wiederaufbau. Die Europäische Union habe ein gigantisches Interesse daran, ihre großen Akteure beim Wiederaufbau der Ukraine in vorderste Position zu bringen. Der amerikanische Friedensplan, der hauptsächlich US-Kapital in den Wiederaufbau lenken würde, torpediert diese europäischen Interessen, weshalb Deutschland, Frankreich und die EU dagegen sind. Es wird jedoch auch widersprochen, dass dies vollständig im Interesse des deutschen Kapitals geschieht, da die deutsche Industrieproduktion aufgrund der Sanktionen gegen Russland um 20 Prozent eingebrochen ist. Es wird argumentiert, dass geopolitische Interessen der USA wichtiger sind als die wirtschaftlichen Interessen der deutschen Industrie. Die deutsche Politik werde durch transatlantische Netzwerke und NGOs, die von deutschen oder amerikanischen Milliardären finanziert werden, auf einen Kurs gebracht, der den Interessen amerikanischer Finanzkonzerne dient. Die deutsche Industrie sei darauf angewiesen, dass der Krieg in der Ukraine noch einige Jahre weitergeht, da eine schnelle Beendigung Russland nicht schwächen würde und Putin nur bei gesichtswahrenden Konditionen einem Frieden zustimmen würde, die er jetzt von Amerika erhalten hat.
Multipolare Welt und die Suche nach Alternativen
01:26:47Die Diskussion wendet sich dem Streit zwischen US-Demokraten und Republikanern zu, wobei Trump versucht, Institutionen und NGOs, die aus dem US-Staatshaushalt finanziert werden, das Geld abzudrehen. Es wird die Frage aufgeworfen, ob eine weitere Verschärfung dieses Konflikts in den USA eine Chance für eine souveränere Position Deutschlands sein könnte. Die Antwort ist, dass kein Interesse an einer souveränen Position des deutschen Nationalstaates besteht, da dies nicht im Interesse der arbeitenden Bevölkerung ist. Es wird jedoch eingeräumt, dass eine multipolare Welt mit dem Aufstieg Chinas und dem Machtverlust der USA positive Nachrichten sind, da dies anderen Ländern der Welt Wahlmöglichkeiten bietet. Ein imperialistischer Akteur wie die USA kann armen Ländern alles diktieren, aber wenn es verschiedene Großmächte gibt, haben diese Länder mehr Optionen. Für Deutschland wird jedoch betont, dass es keine Wahl zwischen den USA und China gibt und kein Arbeiter tatsächlich eine Wahl hat. Es wird die Möglichkeit angesprochen, wieder russisches Gas zu beziehen, was die Strompreise senken und die Verarmung der Bevölkerung sowie die Abwanderung der Industrie aufhalten könnte. Es wird jedoch prognostiziert, dass dies ohnehin geschehen wird, aber die deutsche Bevölkerung auch in Zukunft schlechter gestellt sein wird. Im globalen Süden hingegen gebe es viele Länder, die aufholen und sich von westlichen Einflüssen lösen, was als positive Entwicklung angesehen wird, da sie so die Chance auf Wohlstand erhalten. Es wird jedoch betont, dass dies noch keine Befreiung von Herrschaft ist, und die Agitation sollte auf tatsächliche Befreiung abzielen, nicht auf Marginalverbesserungen. Es wird die Überzeugung geäußert, dass wissenschaftlich nachvollziehbare Möglichkeiten für eine Revolution existieren, die gewaltfrei und konform mit bestehenden Regeln zur Erhebung und Emanzipation der unterdrückten arbeitenden Klasse führen können, und dies nicht nur in nationalen, sondern in internationalistischen Grenzen gedacht werden sollte.
Diskussion über Meinungsfreiheit und staatliche/konzernale Restriktionen
01:35:55Die Diskussion beginnt mit der Feststellung, dass Meinungsfreiheit nur dann gesetzlich verankert werden muss, wenn es keine tatsächliche Freiheit der Meinungsäußerung gibt. Es wird argumentiert, dass man zwar die Freiheit hat, Meinungen zu äußern, aber oft keine Handlungsmöglichkeiten, diesen Meinungen Taten folgen zu lassen. Dies wird am Beispiel von YouTube-Kanälen verdeutlicht, die bei kritischen Positionen, insbesondere während Ereignissen wie Corona, dem Ukraine-Krieg oder dem Nahost-Konflikt, gesperrt werden können. Der Streamer lehnt es ab, dass Konzerne oder Staaten entscheiden sollten, welche Meinungen geäußert werden dürfen, da dies auch gegen systemkritische oder kapitalismuskritische Stimmen verwendet werden könnte. Er bezieht sich auf die Frage, ob der Kanal 'Honigwabe' wieder auf YouTube streamen sollte, und vergleicht dies mit der Debatte um ein AfD-Verbot. Er betont, dass er es für gefährlich hält, wenn opportunistisch gegen Meinungen vorgegangen wird, die nicht mit der eigenen Ideologie vereinbar sind, da dies einen Präzedenzfall für die Unterdrückung anderer kritischer Stimmen schaffen könnte. Die Meinungsfreiheit sollte nicht durch staatliche oder konzernale Restriktionen eingeschränkt werden, um eine offene Debatte zu gewährleisten, auch wenn dies unbequeme Standpunkte einschließt. Er schätzt auch Fabian Lehr als Kommunisten, der tagesaktuelle politische Themen behandelt.
Persönliche Radikalisierung durch globale Konflikte
01:38:56Der Streamer reflektiert über seine persönliche Radikalisierung, die durch verschiedene globale Konflikte ausgelöst wurde. Er beschreibt, wie sein Denken durch den Veganismus begann, sich mit systemischen Komponenten auseinanderzusetzen. Der Ukraine-Krieg war ein weiterer Wendepunkt, bei dem er Probleme mit liberalen linken Meinungen hatte, insbesondere im Hinblick auf den Aufrüstungswahn und die 100 Milliarden Sonderpakete für das Militär. Er empfand es als problematisch, wie das Parlament geschlossene Standing Ovations für Aufrüstung und militärische Aggression gab, während er selbst einen Dissens zu diesen Ansichten feststellte, da viele Liberallinke dies bejubelten statt kritisch zu hinterfragen. Der Nahost-Konflikt, insbesondere der 7. Oktober und die darauffolgenden Ereignisse, zwangen ihn, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, was für Linke in Deutschland aufgrund der Holocaust-Vergangenheit oft als schwierig oder verunmöglicht gilt. Er berichtet, wie die Hegemonialmeinung oft besagt, dass Deutsche sich aufgrund des Holocaust nicht zum Nahost-Konflikt äußern sollten. Nach intensiver Belesung und der Feststellung eines enormen Dissenses zwischen historischer Richtigkeit und medialer Berichterstattung, entwickelte er gefestigte Standpunkte, die jedoch als 'terroristisch' gelabelt wurden und ihn aus dem Mainstream verbannten. Dies führte zu einer weiteren Radikalisierung und dem Gefühl, zu lange geschwiegen zu haben, ähnlich wie beim Ukraine-Krieg, wo er keine Hemmungen hatte, sich gegen Waffenlieferungen auszusprechen. Er betont, dass es sich hierbei eher um ein Wissensproblem als um ein Haltungsproblem handelte.
Kritik an der Influencer-Branche und dem Nahost-Konflikt
01:45:16Der Streamer kritisiert die Influencer-Branche scharf für ihre Rückgratlosigkeit im Umgang mit dem Nahost-Konflikt. Er erzählt von einem Vorfall, bei dem der Influencer Venicraft über 100 andere Influencer anschrieb, um sie über die Situation in Palästina zu informieren und zur Solidarität aufzurufen. Venicraft bot verschiedene Optionen an, von der Belesung über das Äußern eigener Meinungen bis hin zum Teilen geprüfter Kanäle. Von den über 100 angeschriebenen Personen antworteten lediglich 10, und alle lehnten eine Beteiligung ab. Dies zeigt laut dem Streamer, dass es in der Branche nur darum geht, die eigenen Taschen zu füllen und monetär erfolgreich zu sein, ohne politische Standpunkte zu vertreten. Er stellt fest, dass das Thema Völkermord, wenn überhaupt, nur mit Lippenbekenntnissen oder der Aussage „Es ist kompliziert“ abgehandelt wird. Er betont, dass der Konflikt, insbesondere nach der Zerstörung Rafahs und der Einschränkung der Nahrungsmittelversorgung in Gaza, keineswegs so kompliziert ist, wie oft dargestellt. Er verweist auf nachweisliche Ereignisse wie die Bewaffnung von Banden, die Nahrungsmitteltransporte überfallen, und sieht dies als Teil einer breiteren Radikalisierung, die auch andere Kolonialverbrechen auf dem Planeten betrifft, wie im Kongo, Sudan, Syrien oder Afghanistan. Er betont, dass der wahrscheinlichste Ausgang des Konflikts eine ethnische Säuberung ist, bei der Gaza nicht wieder aufgebaut wird und die Bevölkerung unter elenden Bedingungen zur Ausreise motiviert werden soll, was durch Verhandlungen mit afrikanischen Staaten über die Aufnahme von Palästinensern belegt wird. Er schildert die gefährliche Arbeit von Aktivisten und Journalisten wie Mohammed aus dem Westjordanland, die unter Lebensgefahr die Verbrechen der Siedler dokumentieren.
Forderungen an Deutschland und Kritik an Antideutschen
01:53:55Der Streamer äußert politische Forderungen an Deutschland bezüglich des Nahost-Konflikts, obwohl er die Frage nach Deutschlands Handlungsfähigkeit aufgrund der Staatsräson als schwierig erachtet. Er fordert an erster Stelle die Einstellung jeglicher militärischer Beihilfe, also keine Waffenlieferungen und keine militärischen Kooperationen mit Israel. Diese Forderung weitet er auf alle Besatzungs- und Blockadekriege weltweit aus. Des Weiteren fordert er ein Ende der diplomatischen Blanko-Checks, da Deutschland seit 70 Jahren einer der größten diplomatischen Rückendecker Israels ist. Er kritisiert die Lagerlogik, die Menschenrechte in Kategorien einteilt, und fordert den Abbau der Repressionen im Inneren gegen pro-palästinensische Aktivist:innen in Deutschland. Er beklagt Festnahmen, Berufsverbote und Restriktionen der Arbeit und Äußerungen, selbst im Influencer-Bereich. Er erwähnt den Rauswurf von Ram Zekilani aus der Linkspartei wegen seiner pro-palästinensischen Haltung und die Gründung der Bak Shalom, die eine klare pro-israelische Linie vertritt. Die Diskussion wendet sich den Antideutschen zu, die er als schwer einzuordnen beschreibt. Er erklärt, dass diese Bewegung, die sich auf Adorno und die Schuld des Holocaust beruft, eine bedingungslose Israel-Solidarität vertritt, die bis zur Leugnung israelischer Verbrechen reicht. Er kritisiert, dass Antideutsche die israelische Propaganda eins zu eins übernehmen und Israel als Vertreter des westlichen Liberalismus gegen vermeintlich autoritäre Staaten wie das imaginierte Vierte Reich oder islamofaschistische Gruppen wie die Hamas sehen. Er stellt fest, dass diese Ideologie auch auf der rechten Seite, beispielsweise bei Julian Reichelt, zu finden ist, was die Homogenität des politischen Spektrums in der Bundesrepublik in dieser Frage verdeutlicht. Er lehnt die Vorstellung ab, dass die Ausländerfeindlichkeit der Deutschen aus ihrem Deutschsein resultiert und kritisiert die Freude über den Tod von Deutschen, die bei Antideutschen zu beobachten sei.
Kritik an westlichem Liberalismus und Imperialismus
02:04:17Der Streamer kritisiert den fanatischen westlichen Liberalismus, der sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite des politischen Spektrums anzutreffen ist. Er bemängelt, dass dieser Liberalismus mit einem „Blutschuld-mäßigen Hass“ auf alles Autoritäre assoziiert wird, wobei Deutsche und Palästinenser als Beispiele dienen. Er befürchtet, dass ähnliche Narrative im Falle von Kriegen gegen Russland oder China angewendet werden, da diese Völker ebenfalls als Gegner des westlichen Liberalismus dargestellt werden. Er weist darauf hin, dass diese Haltung in liberalen Kreisen viel Zuspruch findet, da nicht-westliche Gesellschaften oft als rückschrittlicher und weniger emanzipiert in Bezug auf marginalisierten Schutz angesehen werden. Dies wird dann als Rechtfertigung für Kriege gegen diese Völker missbraucht. Er korrigiert die Formulierung „rückschrittlicher“ und betont, dass diese Gesellschaften einen anderen Weg gegangen sind und ihre Entwicklung von ökonomischen Verhältnissen und Herrschaftskonstrukten abhängt. Er argumentiert, dass niemand dort eine eigenständige Entscheidung über sein Leben trifft, sondern an materialistische Verhältnisse gebunden ist. Er und sein Gesprächspartner sind sich einig, dass man nicht aus dem Ausland versuchen sollte, anderen Völkern eine Kultur aufzuzwingen, die sie nicht wollen, und verweist auf das Scheitern solcher Interventionen in Afghanistan durch sowohl realsozialistische als auch amerikanische Staaten. Der Streamer, als Anti-Imperialist, befürwortet jedoch Interventionen, wenn ein Volk ermordet wird oder Kolonialherrschaft herrscht, lehnt aber ab, anderen Staaten ein „besseres System“ aufzuzwingen. Er diskutiert die sowjetische Intervention in Afghanistan als Beispiel für imperialistische Ansprüche, die nichts mit der Verbesserung der Lebensrealität zu tun hatten, sondern der Ausbreitung der eigenen Hegemonialmacht dienten. Er kritisiert, dass die Sowjetunion durch die Aufrüstung gegen den westlichen Imperialismus selbst imperialistisch wurde und daran scheiterte. Er betont, dass er als Kommunist keine westlichen Staaten unterstützen kann, die unter dem Deckmantel von Werten und Demokratie Leid verursachen.
Anti-Imperialismus und Nationalismus: Eine kritische Abgrenzung
02:09:28Der Streamer und sein Gesprächspartner diskutieren die komplexe Beziehung zwischen Anti-Imperialismus und Nationalismus, wobei der Streamer seine Schwierigkeiten darlegt, beide Konzepte miteinander zu verbinden. Er argumentiert, dass Nationalismus an sich imperialistisch agiert, indem er die Nation zum obersten Bezugspunkt erhebt und die gänzliche Loyalität aller Menschen und Klassen gegenüber dem Nationalstaat fordert. Dabei werden die Interessen der einzelnen Klassen beiseitegelegt und den nationalen Interessen untergeordnet. Eine nationalistische Bestrebung kann demnach im Kapitalismus niemals antiimperialistisch sein, da sie, wenn sie den eigenen Imperialismus stärken oder den amerikanischen schwächen will, eher als Antiamerikanerismus denn als Anti-Imperialismus zu verstehen ist. Der Gesprächspartner verweist auf linksnationalistische Strömungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die nach der Unabhängigkeit von Kolonien Nationalstaaten zum Wohle der Mehrheit der Bevölkerung aufbauen wollten, was oft durch westliche Interventionen untergraben wurde. Er befürwortet einen Nationalismus, der die Mehrheit der Bevölkerung begünstigt, indem Kapitalisten hoch besteuert und wichtige Sektoren wie Wohnungsmarkt und Gesundheitssystem staatlich organisiert werden. Der Streamer greift Lenins Ansatz auf, der die Unterstützung nationaler Bewegungen zur Befreiung gegen imperialistische Mächte befürwortete, jedoch kritisiert er Stalins Großmachtschauvinismus und die Russifizierung. Er erwähnt Rosa Luxemburgs Kritik, dass nationalistische Bewegungen, auch wenn sie sozialistisch sind, dazu neigen, die Programmatik der bürgerlichen Nationalbewegung zu übernehmen. Er ist der Meinung, dass Linke bürgerlichen nationalistischen Bewegungen immer kritisch gegenüberstehen sollten, da Nationalstaaten primär an ihrem eigenen Durchsetzen im globalen Konkurrenzkampf interessiert sind und nicht am Wohle ihrer Bevölkerung.
Diskussion über bürgerlichen Nationalismus und internationale Solidarität
02:16:03Es wird die Frage erörtert, wie innerhalb eines sozialistischen Staates gegen bürgerlichen Nationalismus vorgegangen werden kann. Kuba wird als Beispiel genannt, das versucht hat, internationale Solidarität und Klassenbewusstsein zu seiner Programmatik zu machen, um der Entstehung eines bürgerlichen Nationalismus entgegenzuwirken. Dieser Ansatz wurde jedoch von Amerika unterbunden. Die Diskussion betont, dass bürgerlicher Nationalismus durch die nationale Verbundenheit automatisch entsteht und instrumentalisiert werden kann. Es wird argumentiert, dass das Scheitern von Initiativen nicht zwangsläufig bedeutet, dass sie unmöglich sind, und dass ökonomische Gründe für das Scheitern oft über ethnische Unterschiede gestellt werden sollten, wie das Beispiel der Sowjetunion zeigt, die 70 Jahre lang funktionierte. Die Wichtigkeit des Standpunktsaustauschs unter Kommunisten wird hervorgehoben, um eigene Positionen zu schärfen und zu verteidigen, auch im Gespräch mit Andersdenkenden.
Engagement und politische Bildung: Wege zur linken Bewegung
02:42:28Ein Zuschauer fragt nach Möglichkeiten, sich politisch zu engagieren, nachdem er durch Videos des Kanals ein besseres Verständnis für linke Standpunkte entwickelt hat, trotz geringer Schulbildung. Es wird betont, dass schulische Bildung keine Voraussetzung für das Verständnis linker Positionen ist und diverse Möglichkeiten zum Engagement bestehen. Als konkrete Empfehlungen werden Krafttraining und der Beitritt zu einer kommunistischen Organisation genannt, humorvoll zusammengefasst als 'Pumpen im Plenum'. Dies unterstreicht die Idee, dass körperliche Stärke und politisches Engagement Hand in Hand gehen können. Die Diskussion leitet über zu einer Pressekonferenz der Partei Die Linke mit Jan van Aken, bei der aktuelle Themen wie Aufrüstung, Wehrtüchtigkeit und der Frieden in der Ukraine behandelt werden. Die Erwartung ist, dass diese Themen eine zentrale Rolle spielen werden, was auf die Relevanz dieser Fragen für das politische Engagement hinweist.
Kritik am 28-Punkte-Plan für die Ukraine und Friedensverhandlungen
02:44:48Jan van Aken äußert scharfe Kritik am 28-Punkte-Plan für die Ukraine, den er als durch und durch schlecht bezeichnet, da er Russland alles zugestehe und die USA davon profitieren würden, während die Interessen des deutschen Nationalstaates missachtet würden. Er hinterfragt, was genau schlecht daran sei, wenn nicht mehr täglich Tausende Menschen an einer sinnlosen Frontlinie sterben, und ob der Profit Deutschlands die Bedingung für einen guten Frieden sein sollte. Er schlägt vor, China in Friedensverhandlungen einzubinden, da dies die Chancen auf erfolgreiche Verhandlungen deutlich verbessern würde. Drei entscheidende Punkte für echte Verhandlungen sind für ihn die Zustimmung der Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung, materielle Sicherheitsgarantien und die Einbindung des UN-Sicherheitsrates. Die Diskussion beleuchtet die Skepsis gegenüber einem Frieden, der nicht die Interessen der betroffenen Bevölkerung berücksichtigt und die Gefahr von Bürgerkriegen birgt, insbesondere durch extremistische Gruppen wie Azov.
Rentenpaket und Wohnsituation im Alter: Forderungen der Linken
02:52:21Die Diskussion konzentriert sich auf das Rentenpaket und die prekäre Wohnsituation von Rentnern, wobei jede fünfte Rentnerin oder Rentner in Armut lebt. Es wird die Forderung nach einem Verbot von Eigenbedarfskündigungen für Menschen über 65 Jahre erhoben, um ältere Menschen vor Obdachlosigkeit zu schützen, da sie sich neue Mietverträge oft nicht leisten können. Ein Fall einer 94-jährigen Frau, die nach 70 Jahren in ihrer Wohnung gekündigt wurde, wird als Beispiel für die Herzlosigkeit solcher Kündigungen angeführt. Es wird argumentiert, dass Eigenbedarfskündigungen generell als Schmarotzerei empfunden werden und die Unsicherheit über die Wohnungszukunft eine der schlimmsten Sorgen in westlichen Demokratien darstellt. Die Linke kritisiert, dass das Rentenpaket mit einem Rentenniveau von 48 Prozent nicht ausreicht und fordert 53 Prozent, um das Leben der Rentner zu verbessern und jungen Menschen durch die Abschaffung von Riester-Verträgen finanzielle Entlastung zu verschaffen. Die Partei betont, parteitaktische Spielchen abzulehnen und sich ausschließlich an der Verbesserung der Lebensbedingungen der Rentner zu orientieren.
Haushalt 2026, Wehrpflicht und die Rolle der Jugend
03:02:41Der Bundeshaushalt 2026 wird kritisiert, insbesondere die Erhöhung der Militärausgaben auf 108 Milliarden Euro, eine Verdreifachung in zehn Jahren, während gleichzeitig Kürzungen in der Entwicklungshilfe vorgenommen werden. Es wird argumentiert, dass diese Kürzungen Menschenleben kosten, da sie die gesundheitliche Versorgung, Impf- und Ernährungsprogramme beeinträchtigen. Die Unterfinanzierung der Kommunen, die zur Schließung von Schwimmbädern und Spielplätzen führt, wird als größtes Versagen des Haushaltsplans bezeichnet. Die Linke positioniert sich klar gegen die Wehrpflicht und bietet Beratungen sowie Broschüren an, um jungen Menschen zu helfen, den Kriegsdienst zu verweigern. Es wird die Forderung nach einer Volksbefragung zur Wehrpflicht erhoben und die Unterstützung bundesweiter Schulstreiks gegen die Wehrpflicht am 5. Dezember angekündigt. Eine satirische Aktion, bei der Abgeordnete per Losverfahren für einen Monat Schützengraben-Dienst ausgewählt werden, soll die Ernsthaftigkeit der Debatte um die Wehrpflicht verdeutlichen und die Entscheidungsträger mit den Konsequenzen ihrer Beschlüsse konfrontieren.
Populismusvorwurf und die Strategie der Linken
03:14:24Die Frage nach dem Populismusvorwurf bezüglich der Wehrpflicht-Aktion wird gestellt, insbesondere im Hinblick auf die Forderung der Union nach ernsthaften Gesprächen. Es wird argumentiert, dass die Aktion, die ein Losverfahren für den Frontdienst persifliert, eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Debatte um die Wehrpflicht darstellt und nicht populistisch sei. Die Linke verteidigt ihre Strategie, Inhalte einfach und verständlich zu vermitteln, auch wenn dies bedeutet, unpopuläre Positionen zu vertreten oder Social Media und Pressekonferenzen als Mittel zu nutzen. Es wird betont, dass die Partei Hoffnung mit ihren Forderungen machen und Kritik äußern möchte, wo sie angebracht ist. Die Frage, ob die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung in Bezug auf den Frieden in der Ukraine ein Naturgesetz sei, während bei der Wehrpflicht eine Gegenposition eingenommen wird, bleibt offen und deutet auf eine selektive Anwendung von Mehrheitsprinzipien hin.
Diskussion über Standpunkte und den 28-Punkte-Plan
03:18:13Es wird eine kritische Auseinandersetzung mit der Bildung von Standpunkten geführt, insbesondere im Hinblick auf die Abhängigkeit von Betroffenenperspektiven. Es wird betont, dass Standpunkte nicht ausschließlich von Betroffenenperspektiven abhängen sollten, sondern diese lediglich berücksichtigen müssen, um inhaltlich fundiert zu sein. Im Kontext des 28-Punkte-Plans von Trump wird die Rolle Chinas als potenzieller Vermittler in Friedensverhandlungen hervorgehoben. Es wird argumentiert, dass China aufgrund seiner ökonomischen Interessen am Welthandel ein ureigenes Interesse am Ende des Krieges hat und seinen Einfluss auf Russland nutzen könnte, um Friedensverhandlungen zu forcieren. Die Diskussion beleuchtet, wie wichtig es ist, dass große Verbündete Druck auf kriegsführende Parteien ausüben, um Verhandlungen zu ermöglichen, und verweist auf historische Beispiele wie das Dayton-Abkommen. Es wird auch die Frage aufgeworfen, ob die Mehrheitsmeinung in der Ukraine tatsächlich für den Frieden oder das Weiterkämpfen ist, und kritisiert die selektive Nutzung von Umfragewerten.
Analyse der Oppositionsstrategie der Linken und deren Vorschläge
03:24:26Emanuel Richter, ein Politikwissenschaftler, analysiert die Vorschläge der Linken, insbesondere im Hinblick auf die Anhebung des Rentenniveaus und die Wehrpflicht. Er kritisiert, dass der Vorschlag zur Rente mathematisch nicht aufgeht, da er mit der auslaufenden Riester-Rente verrechnet werden soll. Bezüglich der Wehrpflicht wird das Show-Element des Losverfahrens als dem ernsten Thema nicht würdig befunden. Richter bemängelt, dass die Linke mit ihrem kategorischen 'keine Wehrpflicht' Türen schließt, die offen gehalten werden sollten, um eine Lösung zu finden. Er fasst zusammen, dass die Vorschläge der Linken zwar plausibel klingen, aber nicht finanzierbar wären, was typisch für eine offensive Oppositionspolitik sei. Die Diskussion erweitert sich auf die Frage, ob oppositionelle Arbeit grundsätzlich Alternativen präsentieren muss oder ob Kritik am Status quo ausreicht. Es wird betont, dass die Linke mit ihrer Oppositionspolitik durchaus erfolgreich ist, da sie in Wahlprognosen zulegt, aber in einer Regierungsposition Kompromisse eingehen müsste, die ihre teuren Maßnahmen unmöglich machen würden. Ein weiterer Punkt ist die chronische Unterfinanzierung der Kommunen, ein altes Problem des Föderalismus in Deutschland, für das mehr Gelder aufgewendet werden müssten.
Analyse der neuen AfD-Jugendorganisation und deren Radikalität
03:36:53Ein Bericht von Monitor deckt auf, wie radikal die neue Jugendorganisation der AfD ist, nachdem sich die Junge Alternative (JA) aufgelöst hat, um einer Einstufung als gesichert extremistisch durch den Verfassungsschutz zu entgehen. Es wird kritisiert, dass die Neugründung lediglich eine Namensänderung darstellt und keine ideologische Abkehr. Die Veranstaltung in Rheine, an der undercover teilgenommen wurde, zeigt die Vernetzung mit dem rechtsextremen Vorfeld. Jean-Pascal Hohm, ein AfD-Landtagsabgeordneter und das neue Gesicht der Jugendorganisation, verwendet völkische Kampfparolen wie 'Deutschland den Deutschen' und ist mit gewaltbereiten neofaschistischen Organisationen wie Casa Pound in Italien sowie der Identitären Bewegung vernetzt. Die Strategie der AfD-Jugend, das 'Vorfeld' – bestehend aus Vereinen, Medien und Gruppierungen vom äußersten rechten Rand – an die AfD zu binden, wird als entscheidend für die Radikalisierung der Partei beschrieben. Trotz Unvereinbarkeitslisten der AfD sind offenkundige Neonazis wie Simon Thiele, der Verschwörungsmythen verbreitet und mit der White-Power-Geste posiert, bei Veranstaltungen willkommen und dürfen sogar filmen. Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass die neue Jugendorganisation nicht weniger radikal, sondern besser professionalisiert, organisiert und strukturiert ist, um das rechtsextremistische Vorfeld einzubinden und als Scharnierfunktion zwischen Jugendmilieus und Parteien zu dienen.
Putins Kommentar zu Trumps Friedensplan und Selenskyjs Reaktion
03:50:43Wladimir Putin äußert sich zu Trumps 28-Punkte-Friedensplan zur Beilegung der Ukraine-Krise und interpretiert ihn als einen nahezu vollständigen Sieg für Russland. Er erklärt, dass der Plan bereits vor dem Treffen in Alaska erörtert wurde und die russische Seite grundsätzlich mit den Vorschlägen einverstanden ist und bereit ist, Flexibilität zu zeigen. Putin betont, dass Russland den Krieg von Anfang an als Verteidigung und Ausmerzung des Neonazismus verkauft hat und dieser Friedensplan seine Kriegsrhetorik bestätigt. Er informiert, dass alle Freunde und Partner aus dem globalen Süden, darunter China, Indien und Südafrika, diese möglichen Vereinbarungen unterstützt haben. Die USA hätten nach den Verhandlungen eine Pause eingelegt, da die Ukraine den Plan faktisch ablehnt. Putin kritisiert, dass die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten weiterhin in einer Illusion leben und Russland auf dem Schlachtfeld eine strategische Niederlage zufügen wollen, ohne die objektive Lage an der Front zu verstehen, wie am Beispiel Kupiansk erläutert. Selenskyj reagiert auf den Friedensplan und betont, dass die Ukraine nicht bereit ist, sich zerbrechen zu lassen und ihre Ehre nicht verlieren wird. Er weist darauf hin, dass die Ukraine eine der größten Armeen der Welt hat und die Frontlinien hält. Die Diskussion beleuchtet, dass beide Seiten Frieden nur dann wollen, wenn ihre Staatsinteressen gesichert sind, und dass der Trump-Plan Russland als eindeutigen Gewinner positionieren würde, was für Selenskyj und Europa inakzeptabel ist. Es wird auch erwähnt, dass die Ukraine bereits im Februar 2023 mit Chinas Zwölf-Punkte-Plan eine bessere Verhandlungsposition gehabt hätte.
Vorstellung von VACCAD Pure Bites: Vegane Katzensnacks mit Fermentationsprotein
04:09:32Es wird ein neues Produkt namens 'VACCAD Pure Bites' vorgestellt, ein Katzensnack, der auf Fermentationsprotein basiert und eine Revolution in der Katzenernährung darstellt. Es wird erklärt, dass dieses Produkt weder tierisches noch pflanzliches Protein enthält, sondern durch Bakterien in einem Nähmedium bei Wärme hergestellt wird, was es zu einer neuen Generation von Geschmack und Wissenschaft macht. Der Vorteil des Fermentationsproteins liegt darin, dass es die Verdauung für Katzen noch einfacher macht und praktisch keine Verdauungsprobleme verursacht. Es wird als 'absoluter Durchbruch' in der Ernährung von Haustieren mit einer rein pflanzlichen Basis beworben. Der Streamer, der stolzer Partner von VACCAD ist, betont, dass seine Katzen die Snacks lieben und ermutigt die Zuschauer, das Produkt auszuprobieren. Es wird angekündigt, dass dieser Durchbruch bei den fermentierten Proteinen bald auch in ein vollumfängliches Alleinfuttermittel umgewandelt werden soll. Zuschauer werden aufgefordert, den Rabattcode 'Karl' zu nutzen und das Produkt über den Link zu bestellen. Die Nachfrage nach den Leckerlis soll die Entwicklung des Alleinfuttermittels beschleunigen. Es wird auch die generelle Möglichkeit der vegetarisch-veganen Ernährung von Katzen thematisiert und bekräftigt, dass dies möglich ist und keine Nieren- oder andere Gesundheitsprobleme verursacht.