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Seenotrettung im Mittelmeer: EU-Politik, Kriminalisierung und ziviler Widerstand
Einblick in die Seenotrettung im Mittelmeer: Die EU investiert in Grenzschutz statt Rettung, kriminalisiert Helfer durch die Facilitation Directive und unterstützt die libysche Küstenwache. SOS Humanity dokumentiert Menschenrechtsverletzungen und fordert sichere Fluchtwege. Zivilgesellschaftlicher Widerstand und Unterstützung sind entscheidend, um Menschenleben zu retten und die Politik zu verändern. Ben & Jerrys unterstützt die Reise mit einer Petition gegen die Facilitation Directive.
00:00:11 So, und jetzt? Habt ihr jetzt eine gute Quelle? Ich war schnell, oder? Guck mal, es waren zwei Sekunden. Hat geklappt? Nice. Let's go. Hat es geklappt, den Stream zu halten?
00:00:33 Crispy Clean. Ich liebe Crispy Clean. Oh, scheiße. Kennt ihr das, wenn ihr so Ausdrücke habt, die ihr immer wieder verwendet? Oh, kennt ihr das, wenn ihr Leute kennenlernt, die ihr sehr mögt und dann übernehmt ihr die Redewendungen? So diese positiven Eigenschaften, die euch gefallen? Ganz schlimm. Bei einer Jugend bin ich Kajak gefahren mit einer Dame und ich fand die so toll. Und die mochte mich auch.
00:00:58 Aber es war für mich so surreal, dass sie mich mag. Weil ich konnte mir nie vorstellen, dass Leute mich mögen, die ich auch mag. Das ist ein krasser Zufall. Und die hat auch immer so Eigenschaften gehabt und die habe ich dann irgendwann bei Earl übernommen, weil ich sie so toll fand. Die war so ein, zwei Jahre älter, was in der Jugend ja krass war. Und die war so hübsch. Die hatte so Sommersprossen und so ein bisschen rötlich-blonde Haare. Die war einfach so hübsch. Witzig wie du.
00:01:21 Witzig. Ihr habt von der Art her, also von dem Ausdruck nicht, aber vom Aussehen her sehr ähnlich wie du. Die war richtig pretty. Und die war so ein, zwei Jahre älter und die hat dann immer so süße Ausdrücke gehabt. Hab ich immer übernommen. Hab ich bei Kuro und Leo ganz doll. Ja, ist das süß, oder? Meine Frau macht das, ich auch bei ihr. Ja, das kenn ich auch. Wie cute. Ich hab, Johnny hab ich sehr, sehr geliebt. Wir hatten wirklich eine sehr harmonische, schöne Beziehung. Und der hat auch so ein paar Eigenschaften gehabt, die hab ich bis heute übernommen, weil die so schön waren.
00:01:51 und in dieser Harmonie einfach so schön waren. Und mein Freundeskreis auch. Mein ganzer Freundeskreis maut ja. Wenn wir kommunizieren, mauen wir einfach. Und das habe ich teilweise auch in meiner alten Beziehung gehabt. Das war richtig schön. Ich passe meine Kommunikation extrem schnell meinem Gegenüber an. Das finde ich ist was anderes, wenn du quasi so indirekte Kommunikation ein bisschen übernimmst, um auch einfach
00:02:20 Um auch einfach eine Ebene zu haben. Das kenne ich auch. Aber das kenne ich eher von Menschen, die ich weniger gut kenne. Ich habe bei deiner Aussprache Furchtbar. Ich habe dein...
00:02:40 Deinen Tschüss übernommen. Was sagst du immer am Ende von Meetings? Ich freue mich da immer drauf. Immer wenn wir Meetings beenden, auch mit der Agentur oder so. Wie sagst du nochmal Tschüss? Tschüssi. Ja, jedes Mal, wenn wir Meetings beenden, bin ich, jetzt kommt es gleich, jetzt kommt es gleich. Wie so ein Werbeslogan, den man mag, auf den man wartet, wenn die Werbung anfängt. Ich warte immer auf deine Verabschiedung in Meetings. Ich finde deine Hose heute sehr, sehr schön und cool und bequem. Die habe ich eigentlich nur im Club an, witzigerweise.
00:03:09 Und ich fange jetzt an, sie so zu tragen. Ich habe sie mir vor Jahren gekauft. Geht mir gerade mit ganz, ganz viel Kleidung so, die ich schon immer cool fand, die ich aber nie getragen habe, weil sie eigentlich zu extrovertiert sind und ich nicht extrovertiert bin. Die ich jetzt anfange zu tragen, weil ich irgendwie mehr drauf scheiße. Ist ganz cool tatsächlich. Hallo Heldenazubi, ich grüße dich. TomTom, ein Wunderschön. Danke dir für vier Monate. Okay, soll ich euch mal einen Planüberblick geben, bevor wir uns hier komplett verquatschen?
Vorstellung des Tagesplans und Danksagung an Ben & Jerrys
00:03:3900:03:39 Möchtet ihr wissen, was heute so läuft? Weil ich habe euch in Mühe und Kleinstarbeit Grafiken vorbereitet, die ich vergessen habe als Beitrag zu posten. Aber schön, dass ich sie erstellt habe. Ich hatte sie wenigstens als Story drin. Ich habe sie aber auch als richtig schönen Beitrag. Und zwar ist das hier heute unser Plan. Guckt mal.
00:04:05 Kann ich euch richtig schön zeigen. Wir haben heute mit Till um 10 Uhr ein Interview zur Facilitation Directive. Das ist vermutlich das wichtigste Oberthema, das ganz, ganz Wochenende.
00:04:19 Weil das eine Directive ist, ein Vorschlag, der der Seenotrettung extrem schaden könnte. Und ich möchte an der Stelle auch einmal unseren indirekten Sponsor benennen, weil mehr wollen sie nicht. Ich darf nicht mehr. Ich hätte gerne ein Logo eingeblendet, ich hätte gerne live ein Eis gegessen und sie haben alles abgelehnt, haben gesagt, nee, haben wir keinen Bock drauf. Uns ist das Wichtigste, dass du eine Petition teilst. Ich weiß, dass das super absurd klingt, aber Ben & Jerrys ist Politik extrem wichtig.
00:04:47 Und deswegen haben sie gesagt, wir übernehmen die kompletten Reisekosten und die kompletten Übernachtungskosten für alle Influencer, die hier sind. Im Gegenzug möchten wir, dass du eine Petition teilst. Ich weiß, wie Bullshit das klingt.
00:05:04 Aber das ist quasi der Deal mit Ben & Jerrys. Und deswegen wäre es mir extrem wichtig, dass ihr einmal auf diesen Petitionslink klickt und dagegen wirkt, was da aus Europa beschlossen werden soll.
00:05:25 Klickt da gerne einmal drauf. An der Stelle einmal kurz ein Dankeschön an Ben & Jerrys. Ich weiß, dass ihr nicht groß erwähnt werden wollt. Ich tue es hier trotzdem, weil es für mich sehr, sehr special ist, dass ihr diese Reise unterstützt und dafür einfach nur eine Petition unterschrieben haben wollt. Es ist sehr selten in unserer Szene. Ich sage es, wie es ist.
00:05:47 Liebe an Ben & Jerrys. Ja, es gibt sehr gutes veganes Ben & Jerrys Eis, by the way. Ich sag's. Ich sag's nur. Ich sag's nur. Die werde ich für jegliche Sachen anhauen die nächsten Male. Ich werde die jetzt nerven. Achso, und ganz, ganz liebe Grüße auch an meinen Ansprechpartner von Ben & Jerrys per se.
00:06:06 Der kam nämlich gerade aus Elternzeit und ich glaube, ich war einer der ersten Menschen, bei denen er sich gemeldet hat, weil er wusste, dass diese Reise ansteht und ist da instant reingesprungen mit, wir machen das auf jeden Fall. Von daher, also Ben & Jerry's Ultra-Based. So, ich sag das einfach mal so, ja. Endlich einen Grund mehr Eis zu essen, tut es. Was uns aber wirklich wichtig ist, ich will Ben & Jerry's nicht nur einfach in den Himmel loben, die Petition ist echt extrem wichtig. Wir haben gleich Till im Interview hier.
00:06:32 und werden über diese Facilitation Directive reden, was die bedeutet, was die für Aktivisti bedeutet, was die für NGOs bedeuten kann, weil das eine wahnsinnige Auswirkung darauf haben kann, ob diese Menschen, mit denen ich hier auf diesem Schiff bin, die zur Hälfte auch Volunteers in ihrer Freizeit, in denen wir Urlaub machen, dass die kriminalisiert werden könnten. Das kann einen riesigen Ausschlag haben und darüber reden wir gleich mit Till.
Weitere Programmpunkte und Tattoo-Aktion
00:06:5900:06:59 Danach haben wir Lukas da, den kennt ihr auch schon von letztem Jahr. Der ist Pressesprecher von SOS Humanity und wir reden über Politik im aktuellen europäischen Weltgeschehen oder europäischen Europa-Geschehen. Das heißt, wir gucken mal gerade, wie verändert sich gerade die Seenotrettung, was hilft, was bremst und wie geht es der Seenotrettung eigentlich. Ja, um einfach nochmal so einen Bezug zu kriegen, weil wir jetzt teilweise in Themen wirklich super tief drin sind.
00:07:25 um einfach nochmal einen Anlass zu haben, zu schauen, hey, wie sieht es denn eigentlich überhaupt gerade aus bei der Seenotrettung? Und wie geht es vielleicht auch all over den NGOs? Und um 12 machen wir wieder eine Schiffstour mit Nina. Da schalte ich um auf den mobilen Stream, da freue ich mich sehr drauf und enden quasi in der Klinik.
00:07:45 Weil Carina wird schon am Tätowieren dran sein und wir kommen quasi mitten in die Tattoo-Session rein. Ja, da platzen wir quasi rein. Ich habe auch einen Termin, ich weiß nicht wann, aber ich habe heute auf jeden Fall auch einen, warte mal, ich kann es sogar nachschauen. Ich habe heute auch einen Termin mit Carina. Ich weiß noch nicht genau, was ich mir tätowieren lasse. Ihr hättet noch Möglichkeiten, euch was zu wünschen. Ich bin um 15 Uhr dran. Ich habe heute um 15 Uhr Tattoo-Termin.
00:08:12 Ich habe eine Idee, die ich auf jeden Fall Open wäre für. Aber falls jemand, keine Ahnung, 10.000 Euro spenden will, wäre ich bereit, mir einen Frosch auf den Arsch zu tätowieren. Habe ich gar keinen Schmerz mit. Das heißt, wenn sich irgendwer genötigt fühlt, mein Tattoo zu bestimmen, würde ich mal den Preis auf 10.000 setzen. Ja, das Sea-Watch-Logo bin ich auch dabei. Habe ich kein Problem mit.
00:08:33 Also lieber ist SOS-Logo, weil ich einfach Botschafterin bin, aber NGOs untereinander zu konkurrentisieren ist so dumm, ich würde mir auch das C-Watch-Logo tätowieren. Tarek, by the way, wird das auch machen. Der ist mit Alternativ angereist und der hat ein Bein, da sind nur Werbepartner und Logos drauf. Der hat auch direkt gemeint, der wird sich auf jeden Fall SOS Humanity auf dieses Bein tätowieren. Also von daher...
00:08:58 Das hätte ich jetzt nicht so anpreisen sollen. Es ist sehr viel schlauer zu sagen, nein, keiner will das tun. Auf gar keinen Fall. Aber wenn ihr einmal auf diesem Schiff hier wart, habt ihr so einen direkten Bezug. Ich meine, ich habe mir beim ersten Besuch dieses Schiff tätowieren lassen, dieses Paperboot, weil ich so eng damit connected bin und die Zeit in meinem Leben ja auch steht. Das wird sich ja nicht ändern. Die Zeit ist ja passiert und das steht.
00:09:25 Dieses Jahr wird ja immer existent bleiben. Von daher, ja. Vielleicht ist das zweite Tattoo jetzt das zweite Jahr, aber schauen wir mal. Ich wäre gerne auf dem Schiff. Es gibt hier immer mal wieder Open Ships. Ich sage euch Bescheid, wenn das mal wieder passiert, wann man hier auch einfach mal vorbeikommen kann. Aber es ist natürlich Sizilien, es ist ein Planungsaufwand.
00:09:45 Aber ich weiß, dass immer mal Leute hier auch Urlaub machen und gerne mal vorbeischauen würden. Aber es ist allein schon geil, hier im Hafen das Schiff einfach die Humanity 1 einfach mal zu sehen, liegen zu sehen. Und es gibt auf jeden Fall offene Tage, wo man auch mal eine Tour mitmachen kann. Aber gebt den Leuten Zeit. Wenn es da irgendwie Termine nächstes Jahr gibt, werde ich euch die hier auf jeden Fall kommunizieren. Tarek auch so ein Cutie. Tarek ist so ein Cutie. Kennt ihr Tarek?
00:10:11 Also ich weiß, dass der auch, also der arbeitet mit Malte zusammen, ultra cutie. Richtig krasser Cutie. Aber ich weiß nicht, ob man den kennt tatsächlich. Ja bitte, ich werde es kommunizieren. Ich grüße dich, einen wunderschönen guten Morgen. Bist du schon ready? Ja. Ja. Ist der nicht warm? Mit langen Ärmel draußen sind 35 Grad gefühlt. Prima.
00:10:40 Ja, hier ist Klima, hier ist richtig angenehm. Hast du an Gott, nämlich ist auch das Soho deswegen.
00:10:49 Ja, gib mir noch zwei Minuten. Offiziell habe ich noch sieben Minuten mehr. Das ist der Plan für heute. Till, wir sind übrigens bei 1.357 Euro. Ja, die Postkartenidee ist scheiße. Ich werde so viele Postkarten schreiben am Montag. Also nur, dass du Bescheid weißt, am Montag bin ich für nichts zu haben. Ich werde nur Postkarten schreiben. Heute wollte die Autokarte mich richtig nervt. Und was habe ich getan?
00:11:15 Manchmal in Maltes Streams. Ja, der ist mittlerweile, ich finde auch, Tarek kommt nicht von vor der Kamera. Also ganz kurz zur Einordnung. Tarek und Malte sind selbstständig. Die haben eine Firma, die sind ultra das süße Dreamteam mit ein paar anderen Leuten noch. Ihr kennt vielleicht auch Janine, Dopanine, das ist eine Künstlerin, die macht richtig krasse Designs. Mit der habe ich schon sehr viel gearbeitet, schon seit vielen, vielen, vielen Jahren. Ich kenne Malte und Janine irgendwie seit sechs Jahren oder so.
00:11:41 Sie macht auch krasse Designs. Sie hat auch hier für Riot schon gearbeitet. Sie macht wirklich krasse Sachen. Sie ist wirklich sehr, sehr professional. Und jetzt ist Malte, Tarek habe ich erst kennengelernt dieses Jahr. Holy fuck, was ein Cutie. I can't. Wirklich. Also Tarek, müsst ihr euch vorstellen, ist so ein Charakter, der meaningful, was heißt bedeutende Sachen machen möchte. Und auch einfach...
00:12:10 sehr tief drin ist in Themen wie Rassismus, feministische Themen. Also extrem krasse, krasse Themen, die er beleuchtet und auch beleuchten will mit Content und so. Also ihr würdet ihn lieben, bin ich mir sehr sicher. Wenn die es nachher schaffen, wird er auch tätowiert. Also ihr habt nachher auf jeden Fall bei den Tattoo-Sessions die Möglichkeit, alle einmal kennenzulernen. Ich glaube, Amanda macht den Start.
00:12:33 Yon ist glaube ich auch noch dabei. Also wir haben wirklich ein buntes Programm aus Menschen, die sich dann nachher tätowieren lassen, wo ihr einfach mal schauen könnt, was ihr die Leute vielleicht auch so fragen wollt. Wenn ihr wollt, setze ich mich neben die Tattoo-Sessions und mache ein bisschen Interview mit den Leuten, damit ihr die ein bisschen kennenlernt. Da sind echt krasse Leute dabei. Nice. Okay.
00:12:58 Ihr wundervollen Menschen. Tillis war es früher da. Von daher können wir gleich auch ganz entspannt schon ins Interview reinspringen, falls ihr Bock habt. Die etwas anderen Interviews beim Tätowieren klingt gut. Das wäre eigentlich ein geiles Format, oder? Könnte man eigentlich Reels draus machen. Jeden einmal vorstellen. Was müsste ich eigentlich machen? Ich bräuchte dafür aber noch ein Handy tatsächlich. Das wäre eigentlich eine witzige Reel-Idee.
00:13:33 So jeden beim Tätowieren fragen, was bedeutet dir Seenotrettung? Was bedeutet Seenotrettung für dich? Und das als Real zusammenschneiden. Das Problem ist immer, dass man sehr, sehr viel machen kann. Ich muss gerade einmal gucken, ob das Mikro direkt erkannt wird, weil gerade eben wurde es das. Jetzt wird es nicht. Es kann sein, dass ich euch gleich nochmal ganz kurz das Mikro klauen muss, Leute. Nur, dass ihr nicht verwirrt seid.
00:14:02 Ach, ich liebe alles. Die sind so geil, diese DJIs, wirklich. Für Dumme, wirklich. Ich will mich nicht als dumm bezeichnen, aber es ist wirklich für Dumme. Ich nehme euch trotzdem ganz kurz den Ton, wenn ich diesen Puschel hier drauf mache. Okay, da bin ich wieder. Kann ich dir schon ein Mikro geben? Kannst du schon mal anpinnen und schon mal Hallo sagen? Hallo!
00:14:36 Habe ich gemacht, hallo gesagt. Ich drücke eines der besten Lieder weg. Das ist sehr traurig. Ich würde einmal kurz den Stuhl verrücken. Wundert euch nicht. Dann legen wir los. Clip, ich danke dir. Vielen Dank für fünf Monate. Danke euch, Leute. Ihr wundervollen Menschen, ihr könnt natürlich gerne weiterspenden. Ich würde nur, schaut mal, während wir das Interview machen, damit ich ein schöneres Bild habe für hinterher.
00:14:58 würde ich euch die Spendensumme jetzt hier oben rechts in die Ecke setzen. Sobald das Interview rum ist und wir wieder für uns sind, würde ich wieder den Balken machen. Erinnert mich dran. Nur wenn ich hinterher was rausschneide, ist das Bild schöner. Influencer und so. Ich lege mein Frühstück mal ganz kurz zur Seite. Ja, lacht mich jetzt nicht aus, aber dieser Stuhl ist sehr, sehr schwer, weil das auch sinnig ist hier auf dem Schiff. Ja, warte kurz. Ich bitte. Nee, ich kann das.
00:15:40 So, Sie dürfen sich setzen. Setze ich mal und ich gucke mal, ob es passt. Perfekt, ja. Ich kann es auch mitnehmen, genau. Not.
00:15:53 Ich weiß nicht, ob das da okay ist. Hallo, Chad! Ja, perfekt. Okay, warte. Chips! Guck mal, es wird immer besser. Jedes Mal, wenn ich hierher komme, wird es eins schöner. Setzt meine Frisur eigentlich? Deine Frisur sitzt, ja. Kann man so nehmen. Es ist okay. Überhaupt nicht drüber nachgedacht, dass ich die ganze Zeit vor der Kamera sein werde. Ja, aber heute den ganzen Tag, oder nicht? Anne so, Chef, sag mal.
00:16:20 Wieso bist du nicht vorbereitet? Bisher wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, aber naja. Ja, das ist okay. Ihr kennt mich ja auch. Letztes Jahr sahst du auch so zerrüttet aus. Ja, das ist jedes Mal, wenn wir wieder hier sind. Das liegt vielleicht daran, dass ihr uns immer so viel Stress macht. Stress? Was? Machen wir euch Stress? Nein. Ist das Stress, bevor wir kommen? Ja. Ist viel zu organisieren einfach, ne? Ja, schon. Okay, ist das viel zu organisieren? Also kein Panikstress, aber einfach...
00:16:45 Bedeutet schon extrem viel, wenn ihr einfach hier seid. Und dann wollen wir natürlich, dass es gut läuft. Ja. Ich habe damit gar nicht so viel Stress. Ich habe einfach gerade anderen Stress. Aber Anne hat Stress. Du ein bisschen raus und schau, ob du die kennst. Ja, ja, ja. Okay, ganz kurz, bevor wir anfangen, weil sonst ist Dori hinterher. Ja, es ist schief, Dori. Du hast recht. Ich sehe es. Ich sehe es. Du hast ja recht. Noch ein bisschen. Warte, wir machen das mal schöner hier.
00:17:13 Ich weiß noch nicht, warum es schief ist, weil eigentlich, also eigentlich ist das alles
00:17:19 Es ist einfach schief. Hallo Leo! Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber das Schiff ist einfach schief. Das Schiff ist schief. Ja, es geht hier quasi runter. Also ich glaube, wir sitzen gerade, guck mal, weil Till sitzt gerade. Was schreibt Dori? Schreibt Dori was? Dori schreibt nichts. Ich zoome ein bisschen raus, vielleicht fällt er nicht so auf, aber to be honest, das Schiff ist einfach schräg, Leute.
00:17:48 Ich kann, weil Till sitzt gerade. Hallo TJ. Oh, wie schön. Alles gut, mach mal, sagt Dori. Dori weiß, wenn ich Stress kriege, ist Dori so, alles gut, ist okay. Der Tipp war, das Schiff gerade stellen. Das ist super lieb, ja, das klickt nach Dori. Wir können mal den Schiffingenieur fragen, ob man ein bisschen umpumpen kann. Vielleicht, ja, Fakt über Schiffe, die sind so gut wie nie gerade, weil wir schwimmen ja.
00:18:14 Und haben ständig Flüssigkeiten in unterschiedlichen Tanks. Deswegen, je nachdem, wie viel Sprit gerade verbraucht wurde, wo gerade das Frischwasser in welchen Tanks ist, ist das Schiff immer in einer anderen Position. Deswegen, wir müssten jetzt den Chief Engineer fragen, ob er rumpumpen kann, um das Schiff gerade zu kriegen. Ich glaube, das machen wir jetzt. Man könnte meinen, du wärst Schiffsbau-Ingenieur. Schiffbau. Schiffbau, nicht Schiffbau. Plural. Ich baue ja nicht nur ein Schiff.
00:18:41 Stiftbau-Ingenieur, schön, dass du da bist. Schön, dass ihr da seid. Heute bist du in der Funktion des Geschäftsführers da. Das freut mich sehr. Weil in der Seenusreitung passiert gerade einiges. Und wir müssen über einiges reden. Wir begleiten euch ja quasi das ganze Jahr. Das heißt, wir kriegen ein bisschen was mit, so ist es nicht. Wir kriegen auch mit, was politisch läuft. Und vor allem ist der Blick da immer sehr, sehr stark nach Europa, weil ihr natürlich auf europäisches Recht angewiesen seid. Magst du uns ganz kurz einmal umreißen?
Rechtliche Grundlagen der Seenotrettung und die Rolle Europas
00:19:0900:19:09 Nach welchen Rechtslagen ihr auf See handeln müsst, wenn ihr Menschen rettet? Ja, voll gern. Also das, anders als das manchmal dargestellt wird, ist das ja eigentlich super klar definiert. Und zwar gibt es das internationale Seerecht. Und das ist eigentlich das Völkerrecht, nach dem sich alle Kapitänen auf See richten müssen. Und was eigentlich alles ganz klar definiert. Und vor allen Dingen eben die Seenotrettung. Das heißt...
00:19:37 Wir haben ja wesentlich mehr Wasser auf unserem Planeten als Land und gleichzeitig haben wir das Wasser wesentlich schlechter bevölkert. Trotzdem arbeiten sehr viele Menschen auf See. Und deswegen ist die ganz klare Regel, wenn irgendwo jemand auf See in Not ist, also es muss ja gar nicht unbedingt jemand Fliehendes sein auf einem seeuntauglichen Boot, sondern es kann ja auch einfach ein Fischer sein, der rausfährt und plötzlich fängt sein Motor anzubrennen.
00:20:02 Und damit diesen Menschen immer geholfen wird, ist ganz klar geregelt, alle Menschen, die auf See arbeiten, sind verpflichtet, Menschen zu helfen, wenn sie in Not geraten. Wer das nicht tut, macht sich strafbar bei der unterlassenden Hilfeleistung, genauso wie an Land eigentlich. Und entsprechend ist es auch klar geregelt, dass die unterschiedlichen Küstenstaaten, die quasi am nächsten in diesen Seegebieten sind, das dann koordinieren, damit es nicht irgendwie komplett verloren geht, sondern auch koordiniert ist.
00:20:31 Und deswegen hat jede Kapitänin auf See die Pflicht zu helfen und zwar unverzüglich, ohne irgendwelche Verzögerungen zu einem Notruf zu gehen, zu fahren und im besten Falle eben auch mehrere, weil man weiß ja immer nicht genau, was genau passiert. In unserem Fall...
00:20:49 beschäftigen wir uns ja auch noch mit der Rettung von fliehenden Menschen. Das heißt, bei uns ist natürlich auch noch die Genfer Flüchtlingskonvention eine sehr entscheidende Richtlinie, die einfach auch nochmal ganz klar regelt, wie dann mit den Menschen umzugehen ist. Aber auch das internationale Seerecht. Also wir bräuchten eigentlich gar nicht die Definition der Geflüchteten, sondern auch das internationale Seerecht. Was steht drüber? Genfer Flüchtlingskonvention oder das Seerecht? Seerecht ist Völkerrecht und Völkerrecht sticht eigentlich alles. Und die Genfer Flüchtlingskonvention ist ja vor allen Dingen einfach
00:21:18 nochmal eine Richtlinie, die klar sagt, wie ist mit fliehenden Menschen umzugehen. Aber auch das Seerecht sagt, jemand aus Seenot Gerettetes darf nicht in einen Ort gebracht werden, in dem sie nicht sicher sind. Und genau das sagt die Genfer Flüchtlingskonvention auch. Also die decken sich eigentlich. Eigentlich decken sie sich, genau. Und nur das Seerecht ist so alt, dass es nicht per se fliehende Menschen und Migration mitgedacht hat. Das kam eben dann erst mit der Genfer Flüchtlingskonvention nochmal mit rein.
00:21:48 Ja, und von daher, das sind eigentlich so die Richtlinien. Es sind auch wenige Paragraphen, die das alles ganz klar definieren. Und deswegen bewegen wir uns eigentlich auch immer komplett im Völkerrecht und im internationalen Recht und haben da ganz klare Vorgaben. Und dabei betrachten wir eigentlich den Zeitraum der letzten zehn Jahre, die so elementar waren. Also wir starten eigentlich immer, wenn wir über Seenotrettung starten, starten wir eigentlich bei 2015. Vielleicht magst du uns dann nochmal ganz kurz mitnehmen, warum wir eigentlich immer diesen Zeitraum haben.
00:22:17 Ja, also ich meine, die Migration übers Mittelmeer ist ja viel älter schon. Und wenn man Bücher liest über diese Zeit, dann spricht man eben vor allen Dingen ganz viel über so treibende Boote, die teilweise Wochen auf See waren, wo ganz wenige Überlebende nur ankamen. Und ich denke, für Europa ist es sehr präsent geworden, als 2013 die beiden großen Schiffsunglücke vor Lampedusa waren, über 600 Menschen ertrunken sind. Das war dieser große...
00:22:44 Aufschrei, sowas darf nicht mehr passieren. Und dann wurde Mare Nostrum gegründet, eine staatliche Seenotrettungsmission aus Italien raus mit unglaublich vielen Kapazitäten. Es wurden 150.000 Menschen in einem Jahr gerettet. Italien wollte das weitermachen, konnte es aber nicht alleine finanzieren. Die EU-Mitgliedsstaaten haben sich hinter Dublin-I-Abkommen zurückgezogen, haben gesagt,
00:23:06 das ist alles Küste von Italien, wir haben damit nichts zu tun, wir finanzieren das nicht. Und Italien hat gesagt, alleine können wir es auch nicht machen und hat die gesamte Mission, obwohl sie eben 150.000 Menschen in einem Jahr gerettet hat, abgeblasen. Und da kam dann klassischerweise, würde ich sagen, das kann man ja auch in der Historie generell betrachten, immer wenn Politik etwas beendet oder nicht schafft, wo aber grundsätzlich...
00:23:32 Menschen darunter leiden, springt eben Zivilgesellschaft rein und da ist, dass es die Geburtsstunde der zivilen Seenot hat. Wie traurig eigentlich, dass es staatlich organisiert von Italien so unfassbar gut funktioniert hat.
00:23:45 Und ich bin nie so Fan davon, Italien da irgendwie so komplett die Schuld zu schieben, weil wir da irgendwie auf europäischer Ebene ja komplett versagt haben, wenn man sich diese Geschichte anschaut, weil Italien ja komplett damit im Stich gelassen wurde. Du hast es eben schon Dublin angesprochen. Das heißt aber auch, wie traurig das ist, dass es zeigt, dass es eigentlich funktionieren könnte, diese Menschen vom Mittelmeer zu retten, wenn wir in Italien investieren könnten.
00:24:14 Also wenn nicht einfach ein Geld zuschieben nach Italien, die das staatlich organisieren, diese Menschen zu retten und dann ein Flüchtlingsprozess, ein Asylprozess angeschossen wird, der für alle europäischen Mitgliedstaaten fair ist, das wäre doch eigentlich eine schöne Lösung, anstatt Italien da so komplett im Stich zu lassen.
00:24:33 Komplett. Also man könnte es so machen, dass man als EU quasi einfach sagt, wir beauftragen Italien mit der Sicherung des Seegebiets Zentrales Mittelmeer und dafür gibt es Budget aus der EU. Man könnte aber auch sagen, es gibt eine europäische Seenotrettung, weil wir eine europäische Außengrenze hier auch haben. Und das war ja auch dann im Zuge des Endes von Mare Nostrum gab es dann nochmal eine Militärmission, die SOFIA-Mission, die
00:25:02 nicht mehr das Mandat suchen hatte und entsprechend sich vor allen Dingen auf so Waffenembargos und so konzentrieren sollte. Aber in diesem Rahmen haben mehrere EU-Mitgliedstaaten inklusive Irland Schiffe geschickt, die gesagt haben, ist doch kompletter Quatsch. Also wir sind hier in einem Seegebiet, wo wir letztes Jahr noch 150.000 Menschen gerettet haben. Natürlich müssen wir das weitermachen. Und auch die deutsche Marine war vor Ort und die irische, die weiter gesagt haben, so wir werden weiter retten. Und in der Zeit
00:25:30 Also quasi die Idee von einer europäischen Flotte, die in Absprache gemeinschaftlich rettet. Ja, mit Kriegsschiffen natürlich irgendwie und Küstenmachenschiffen, die ja auch diese Kapazitäten haben und alle Seeleute sind in Seenotrettung ausgebildet. Von daher, da gab es dann noch so eine Zwischenphase und dann hat man eben ja eigentlich ab 2017 ja die Kehrtwende gemacht zur Abschottung.
00:25:52 Danach, so Jahr für Jahr, wurden einfach all diese Kapazitäten zurückgezogen. Und auch SOFIA, diese Folgemission, wurde dann eben so verändert, dass gesagt wurde, wir wollen nicht, dass unsere Schiffe in den Gebieten fahren, wo wir das Risiko laufen, Menschen retten zu müssen. Weil, wieder, Völkerrecht sticht ja alles. Egal, ob das jetzt dein Mandat dieser Mission ist, zu retten oder nicht.
00:26:19 Ich bin ja wieder eine Kapitänin auf See und muss retten. Und das war dann natürlich die logische Folge. Selbst wenn ich das Mandat des Rettens streiche, werden die Schiffe, wenn sie vor Ort sind, weiter retten. Und daraufhin wurden diese gesamten Schiffe weiter in den Norden gezogen. Und dann haben Staaten wie Irland und auch Deutschland gesagt, das ist komplett nutzlos. Wir können nicht aus dem Norden des Mittelmeers ein Waffenembargo vor Libyen durchsetzen und gleichzeitig...
00:26:45 sehen wir auch zu, wie die Leute ertrinken. Und dann ist die gesamte SOFIA-Mission eigentlich abgeblasen worden, weil sich die Staaten eben zurückgezogen haben. Das heißt, 2015 war dieser Bruch. Es gab eine kleine Folge-Mission, die wurde dann auch eingestellt. Wir befinden uns in den Jahren 2016, 2017, 2018, wo man eigentlich hätte sagen können, wir unterstützen als gemeinschaftliches europäisches Projekt Italien in der Mission oder schaffen eine europäische Mission und retten gemeinschaftlich.
00:27:14 Und statt dass man das Geld europäisch investiert, entweder in Italien oder in eine gemeinschaftliche europäische Plotte, wo hat man es rein investiert? Frontex, also Grenzschutzagentur. Also genau, das ist eigentlich das absolut absurdeste an dem Ganzen. 2015 oder 14 hat man gesagt, es ist zu teuer, Marinostrum fortzusetzen. Und mittlerweile investieren wir, glaube ich, ein Zehnfaches von dem in Grenzschutz, also Flüchtlingsabwehr.
00:27:43 Also wir müssen uns ja vor Augen führen, wir haben hier eine europäische Außengrenze, die in keiner Art und Weise Gefahr besteht, angegriffen zu werden. Und trotzdem investieren wir ein Zehnfaches von dem, was wir vorher in die Lebensrettung gesteckt haben, in den Grenzschutz, weil wir so tun, als wäre diese Grenze in Gefahr, obwohl da einfach nur schutzsuchende Menschen auf dem Meer sind quasi.
00:28:09 Und ja, das ist das Absurde. Dafür ist jetzt gerade unglaublich viel Geld da, nämlich eigentlich Migrationsabwehr. Und es wird so getan, als wäre da irgendein Angriff auf unsere Grenze und dadurch werden natürlich dann immer Mittel frei. Also kennen wir ja von überall her. In dem Moment, wo es um Defense geht, dann kommen die Mittel.
00:28:31 Wir ergeben uns also so dem rassistischen Narrativ, was in einem Europa existiert, wo man eine Angst schürt, die von sehr rechten Kräften nach oben getrieben wurden. Was macht Frontex aber genau? Was heißt das genau? Wie arbeiten die? Frontex kann wieder genauso wie, also selbes Problem wie die Sophia Mission, würde Frontex Schiffe schicken.
00:28:58 Wäre wieder völkerrecht da, sie müssten retten und wären wieder irgendwo Teil dieser Seenotrettung, die man ja nicht mehr machen möchte. Also kann sich Frontex eigentlich nur auf Aufklärung beschränken und das machen sie massiv hier im zentralen Mittelmeer, vor allen Dingen mit Drohnen und Flugzeugen. Es gibt ein, zwei Schiffe vor Lampedusa im italienischen Search and Rescue Region quasi, aber hauptsächlich fliegen täglich mehrere Drohnen und Flugzeuge.
00:29:27 das gesamte Seegebiet des Mittelmeers, des Zentralmittelmeers hier ab, sodass wir wissen, es dürfte eigentlich keine einzige Bewegung auf dem Meer geben, die Frontex nicht kennt.
00:29:39 Das heißt, eigentlich müsste es auch eine sehr zuverlässige Meldung von Seenotfällen geben. Es ist ja auch international geregelt, wie Seenotfälle gemeldet werden, nämlich über Leitstellen, die an den Küstenregionen sind. Und normalerweise müssten dann eben ständig Notrufe bei allen Schiffen in dieser Region eingehen und sagen, Seenotfall, Boote in Seenot, 80 Menschen in Seenot. Und dann würden eigentlich immer wieder alle Handelsschiffkapitäne und so in diese Rettung eingezogen werden. Das passiert nicht.
00:30:08 offiziellen Meldesysteme hier an Bord schweigen komplett. Also außer mal ein Segelboot mit einer Familie ist in Seenot, dann kommen die wieder. Aber für diese ganzen Fälle, vor allen Dingen vor der libyschen und tunesischen Küste, schweigen diese Meldesysteme und trotzdem werden Seenot...
00:30:27 sogenannte Rettungsmissionen eingeleitet, aber eben nicht mehr von europäischer Seite. Also Italien schickt nicht mehr die Küstenwachenschiffe wie 2016 und 2017 noch, sondern man hat den Aktor der sogenannten libyschen Küstenwache etabliert seit 2017. Das heißt auch da, also nicht nur Geld für Frontex, sondern auch Geld für Drittstaaten, autokratische Systeme.
00:30:50 nicht funktionierende Staaten wie Libyen, da fließen Millionen rein, damit wir eben Akteure etablieren, die sogenannte Seenotrettung für Europa machen können. Mit dem einfachen Effekt, Libyen schickt Patrouillenboote, fängt die Menschen gewaltsam auf See ab und schleppt sie zurück in die Situation, aus der sie geflohen sind. Und da steckt Frontex extrem drin mit der Überwachung dieses Seegebietes. Das heißt,
00:31:17 Frontex findet einen Seenotfall, meldet den an die italienische Leitstelle und die italienische Leitstelle gibt die Information nicht an alle Boote, sondern offensichtlich, es gibt dafür nicht genügend klare Beweise. Aber immer wenn Frontex fliegt, wird danach ein Patrouillenboot geschickt aus Libyen und die Menschen zurückgeführt. Und deswegen sind da natürlich sehr klare Zusammenhänge.
00:31:43 Und das ist eigentlich aktuell die Funktion von Frontex. Alles finden und sehen, was es gibt auf dem Mittelmeer und dafür sorgen, dass das System, was man etabliert hat mit der sogenannten libyschen Küstenwache und jetzt seit 2024 auch mit der tunesischen Küstenwache funktioniert. Das heißt, so viele Menschen wie möglich zurückgesteppt werden und wir damit die Seegrenze nach Europa abriegeln. Ich würde es gerne noch einmal zusammenfassen, weil ich das so abstrus finde. Also anstatt, dass wir Menschen mit europäischen Geldern retten,
00:32:13 Schicken wir diese Millionen in A. Frontex, B.C. aber auch Tunesien und Libyen, wo die meisten Menschen her retten. Wenn ihr euch das auf der Karte anschaut, wir haben Italien, haben unten Sizilien, wo wir hier sitzen. Und wenn man weitergeht, haben wir unten Malta, Libyen, Tunesien. Und ihr rettet mit der Humanity 1 am meisten vor der libyschen Küstenküste. Das ist euer Einsatzgebiet. Was wir da jetzt erleben ist, dass die sogenannte libysche Küstenwache eben mit großen Anteilen finanziert von unseren Geldern aus.
00:32:42 Europa diese Menschen zurückschleppt und euch auch in eurer Arbeit aktiv behindert, weil ihr seid so in so ein bisschen Ratespiel, zu schauen, wo Menschen in Seenot sind, das rechtzeitig mitzubekommen, bevor die libysche Küstenwache sie erreicht, weil die libysche Küstenwache diese Menschen auf jeden Fall zurückschleppt. Das hat einen riesen Rattenspanz generell, dieses Thema. Wir haben auch Tunesien da schon beleuchtet.
00:33:06 Das ist jetzt ganz kurz zusammengefasst. Da gibt es super, super viele Schicksale. Wir hören aus Tunesien auch ganz, ganz schlimme Rückführungen, die tödlich enden, die furchtbar sind. Wir bleiben aber heute bei der Seenotrettung per se, weil das für unseren Teil hier elementar ist. Das heißt, wir sehen eine Entwicklung seit einigen Jahren, die sehr klar gegen euch als NGO arbeitet. Wir sind hier die Zivilbevölkerung.
00:33:36 die das ins Leben gerufen hat, Menschen zu retten, die auf Spenden, also Spenden basiert, by the way, da fließen sehr, sehr wenig Gelder aus Deutschland direkt. Also wir haben ja auch gerade die letzten Jahre politisch erlebt, dass die Gelder eher rückläufig sind. Und jetzt haben wir, um zu unserem Hauptthema zu kommen, eine Neuerung, die auf dem Tisch liegt, ein Vorschlag, der euch auch noch mal massiv in eurer Arbeit behindern könnte. Was ist das, Till?
Die Facilitation Directive und ihre Auswirkungen auf die Seenotrettung
00:34:0500:34:05 Ja, das sogenannte, jetzt habe ich meinen Spickzettel vergessen. Ich finde den deutschen Titel so, ich hole den mal. Hat es einen deutschen Titel? Ich kenne auch nicht. Ja, es hat einen deutschen Titel und der ist so sprachig. Aber wir kennen es immer nur unter der Direktive Facilitator Package. Aber ich finde, der deutsche Titel beschreibt eigentlich extrem gut, worum es geht. Die Richtlinie zur Verhinderung und Bekämpfung der Beihilfe zur unerlaubten Einreise, Durchreise und zum unerlaubten Aufenthalt in der EU.
00:34:32 Das ist Wahnsinn. Ich liebe alle Zertragen. Es ist so deutsch. Okay, zu englisch Facilitation Directive. Was beschreibt die? Der Europarat hat das vorgelegt und es soll ja jetzt durchs Parlament gehen dieses Jahr noch. Also wichtig, es ist noch nicht in Kraft. Der Wunsch, also der offizielle Wunsch ist...
00:34:58 Menschenschmuggel weiter zu begrenzen, um fliehende Menschen zu schützen und den Tod an Grenzen wie beispielsweise auf See zu verhindern.
00:35:12 komplett fair. Also ist ja eigentlich erstmal eine schöne Intention. Problem ist, dafür gibt es genügend Gesetze. Wir haben ein UN-Protokoll gegen Menschenschmuggel und wir haben die Genfer Flüchtlingskonvention. Es gibt ganz klare Richtlinien, wie Menschen, die fliehen, geschützt werden. Es gibt das Menschenrecht zur Flucht. Es gibt das Menschenrecht auf Asyl. Es gibt alles. Wir berücksichtigen es ja nur nicht. Das heißt,
00:35:39 Wenn man genauer reinliest in dieses Facilitator Package oder diese Richtlinie, dann sieht man eigentlich ganz klar, was zwischen den Zeilen das Ziel ist. Nämlich die weitere Verhinderung von Migration und die Kriminalisierung von Menschen, die Menschen auf der Flucht helfen. Und das geht so weit, dass sogar Flucht kriminalisiert wird. Das heißt nicht nur Menschen, die vermeintlich schmuggeln.
00:36:04 sondern auch tatsächlich einfach Menschen, die fliehen, sollen besser kriminalisiert werden können. Und dabei geht diese Richtlinie so weit, dass sie eigentlich, und das wurde von unterschiedlichen Rechtsanwaltsverbänden, aber auch von Amnesty und auch von der UN selbst ganz klar formuliert, das bricht mit so viel EU-Recht, so vielen grundlegenden Menschenrechten,
00:36:34 der Genfer Flüchtlingskonvention und vielen anderen Sachen. Und trotzdem hat es der Rat vorgelegt und das zeigt, wo wir sind. Also wir sind einfach in einer Zeit, in der rigoros versucht wird, mit Migration umzugehen. Und zwar nicht auf menschliche Art und Weise, sondern ganz klar mit politischer Abschottung. Und deswegen ist es gerade auch sehr stark kritisiert, weil man eben sagt, warum brauchen wir überhaupt eine neue Gesetzeslage? Ihr solltet einfach das, was es gibt,
00:37:02 einhalten, dann brauchen wir auch nichts Neues. Und all das, was jetzt vorgeschlagen ist, ist nicht zum Schutz von fliehenden Menschen, sondern wird weiter dafür sorgen, dass fliehende Menschen kriminalisiert werden und damit eben eigentlich einen negativen Effekt erzeugt. Das heißt, dieses schöne, wir wollen doch fliehende Menschen weiter schützen, ist nur der Vorwand, um am Ende eigentlich die Flucht nochmal gefährlicher zu machen. Ich finde es krass, dass er so gegengearbeitet wird und dass auch
00:37:31 zum Beispiel die Bekämpfung von Fluchtursachen nicht Augenmerk ist oder den Menschen eine Flucht zu ermöglichen, die nicht automatisch tödlich ist oder in vielen, vielen Fällen tödlich endet und wir auch überhaupt nicht darüber reden, dass legale Fluchtwege praktisch nicht existent oder nur in ganz, ganz, ganz geringem Maße überhaupt existent sind in Europa. Also wir haben ja, wenn ich nur mir Deutschland anschaue, in der Politik schon eine unfassbar
00:38:00 kriminalisierte, menschenfeindliche Ansprache an überhaupt Geflüchtete. Wir illegalisieren sie oder irregulär. Also all diese Wordings kriminalisieren diese Menschen, die gar keine Wahl haben, weil dieses weirde
00:38:17 Empfinden von Menschen in Deutschland existiert, dass diese Menschen sich ja irgendwie legal auf die Flucht machen könnten. Ich glaube, viele denken auch immer noch, man hat eine Botschaft um die Ecke, bei der man sich meldet und dann kann man einen Antrag stellen. Das ist ja Bullshit für den allergrößten Teil dieser Menschen. Und wir schaffen mit dieser Directive einen weiteren Grund, diese Menschen zu kriminalisieren.
00:38:39 Aber es ist so elementar, dass jetzt eine Stufe weitergegangen wird, nämlich auch Menschen, die Menschen auf der Flucht helfen. Was, wie du sagst, ein Menschenrecht ist und was ja schon gerechtlich geregelt ist, dass wir da jetzt noch einen Schritt weiter gehen und sagen, wenn ihr NGO-Arbeit leistet und Menschen nicht ertrinken lassen wollt, dann werden wir zukünftig auch ein Mittel und einen Weg finden, euch zu kriminalisieren. Sprich, euch einen Prozess zu machen im schlimmsten Fall und euch Strafen aufzuerlegen.
00:39:08 Und das haben wir ja aktuell schon ganz, ganz viel. Wir haben ja schon ganz, ganz viel auch in vergangenen Interviews darüber gesprochen, wie die italienische Regierung damit mit NGOs explizit auf dem Mittelmeer umgeht, wie sie ihnen über wirklich Nichtigkeiten, Festsetzungen haben wir immer wieder, gerade auch wenn ihr auf Instagram so ein, zwei Seenotrettungsorgas folgt, die sind sehr, sehr gut vernetzt. Ihr werdet immer irgendein Schiff haben, was gerade so...
00:39:34 so genannt festgesetzt ist, wegen irgendwelchen Nichtigkeiten bis zu 60 Tagen nicht mehr retten darf. Und das ist jetzt eine weitere, die nicht nur von der faschistischen Regierung in Italien festgesetzt wurde, deswegen möchte ich Italien da wirklich einfach nur eine scheiß Lage. Es ist Europa. Es ist das Europäische Parlament und die Kommission, die solche Vorschläge einbringt und im schlimmsten Fall jetzt durchbringt. Für euch ganz wichtig.
00:40:01 Ich weiß, dass diese Themen immer sehr, sehr machtlos machen, das seid ihr aber nicht. Wir sitzen ja auch als Zivilbevölkerung, das müssen wir einfach dazu sagen. Wir fahren viele Volontäre mit, die sind wie ihr in Berufen, die opfern hier ganz, ganz häufig ihren Urlaub.
Petition zur Unterstützung der Seenotrettung und Unterscheidung zwischen Menschenschmuggel und humanitärer Hilfe
00:40:1500:40:15 Das heißt, wir sind Zivilgesellschaft. Fühlt euch da gerne connected. Was ihr tun könnt, ist die Petition unterschreiben. Unter Ausruhrzeichen Petition gibt es einen Link, wo ihr eure Unterschrift hinsetzen könnt. Bitte, bitte, bitte tut das. Das ist der größte Wunsch unseres Hauptsponsors, der sonst nicht genannt werden möchte. Vielen Dank an Ben & Jerrys da an der Stelle nochmal. Der einzige Wunsch von Ben & Jerrys ist, dass ihr diese Petition unterschreibt, weil das ist das, was ihr jetzt von zu Hause aus machen könnt, um dem gegenzuwirken.
00:40:43 Ich finde das so absurd, Entschuldigung. Mit der ganzen Geschichte der Seenotrettung ist das der nächste Meilenstein aus Europa. Ich glaube, eine Sache ist vielleicht einmal nochmal ganz wichtig. Also es geht ja grundsätzlich hier um Menschenschmuggel. Und ich glaube, wenn man so diskutiert, wie wir jetzt auch gleich noch tun werden, ist eine Sache ganz wichtig zu unterscheiden. Also dieser deutschsprachige Begriff Beihilfe zur irregulären Migration.
00:41:13 ist ja sehr weit gegriffen. Das kann sein, dass ich an der Grenze in
00:41:23 auf der Balkanroute, weiß ich nicht, an der Grenze zu Belarus oder sowas stehe und Leute, die im Winter frieren, weil sie keine Unterkunft haben, eine heiße Suppe oder einen Kaffee anbieten. Das ist Beihilfe zur Irregulierung, also was sehr Menschliches. Dann gibt es die andere Seite, Schleusersysteme, die massiv auf die Ausbeutung von fliehenden Menschen gehen, weil sie ein Businessmodell darin sehen.
00:41:50 also eine materielle und finanzielle Vorteil sich erschaffen aufgrund von Schutzbedürfnissen oder Verletzlichkeiten von Menschen. Das ist ein Punkt, der mir wichtig ist, dass wir hier heute nicht so was gut reden. Also es gibt definitiv Schleusersysteme und negativ zu bewertenden Menschenschmuggel, die
00:42:13 wirklich materiell und finanzielle Vorteile bringen. Und das ist auch genau so definiert im UN-Protokoll gegen Menschenschmuggel, dass das zu kriminalisieren bzw. zu verurteilen ist. Und jetzt kommt halt diese Richtlinie, die das alles aufweicht und eben nicht mehr nur ganz klar sagt, wenn du materiellen oder finanziellen Vorteil daraus ziehst, sondern wenn eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht,
00:42:43 dass Menschen auf dieser Flucht, in der du sie unterstützt, in Gefahr geraten. Und das ist das Problem. Wir weichen mit dieser neuen Richtlinie ganz, ganz viel auf. Das heißt, das, was wir schon etabliert haben an Gesetzen, die sehr gut definiert sind eigentlich, soll aufgeweicht werden, damit man eben mehr kriminalisieren kann. Aber mir ist eigentlich gerade nur wichtig zu sagen, wenn wir jetzt gleich noch darüber diskutieren, versteht es nicht falsch, wir wollen hier nicht...
00:43:11 Menschenschmuggel, die Menschen ausbeuten und sich daraus selbst einen Vorteil schlagen, gut reden. Es gibt da ganz viele Systeme, vor allen Dingen auch in Libyen, die sind schrecklich. Aber es gibt eben auch Menschen wie wir, die einfach Menschen, die fliehen und dabei in Gefahr geraten, vor dem Ertrinken retten. Und das ist aber dann eben auch die Beihilfe zur irregulären Migration laut dieser neuen Richtlinie. Ich glaube, man muss auch die Hintergründe ein bisschen beleuchten, dass
00:43:39 ihr als NGO dieser Directive auch sehr kritisch gegenübersteht aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre. Also wir haben ja sehr klar PolitikerInnen auch aus Deutschland, die die Seenotrettung sehr, sehr kritisch sehen, die auch immer noch den Schlepperbegriff benutzen. Das heißt, man hat einfach auch nicht das Gefühl bei dieser Directive, dass es etwas ist, was eben...
00:44:01 nicht bewusst aufgeweicht wird, um auch NGOs zu schaden oder eben auch Menschen zu schaden. Es gibt ja auch Privatpersonen, die da aktiv sind und Menschen auf der Flucht helfen. Ich habe die ganze Zeit so einen Vergleich im Kopf. Ich weiß nicht, ob man das hin sollte. Für mich ist es ein Aufweichen, das sehr...
00:44:24 angelehnt ist an faschistischen Strukturen. Also gerade dieses Kriminalisieren von helfenden Menschen, was eben auch darunter fällt, nicht nur tatsächliche kriminelle Handlungen, erinnert mich so ein bisschen an
00:44:43 Boah, es ist immer sehr hart mit dem Hitlerbegriff um sich zu schmeißen. Aber genau das war damals auch der Start. Das zu kriminalisieren, jüdisches Leben zum Beispiel zu schützen oder jüdische Kunstwerke zu verstecken, jüdische Lieder und Kunstgut quasi zu schützen oder bewusst Menschenleben aus welcher marginalisierten Gruppe, die damals in der NS-Zeit verfolgt wurde, zu schützen oder ihnen zu helfen oder auch zur Flucht zu ermöglichen, weil am Anfang wurden sie alle...
00:45:12 in Arbeitslager geschickt, aber irgendwann wurden ja auch die Grenzen dicht gemacht und Leute durften nicht mal mehr ausweisen. Und dann...
00:45:20 gab es Fluchtbewegungen, weil Menschen vor Tod flüchten mussten und waren auf Hilfe aus der Zivilbevölkerung angewiesen, weil die Regierung sie aktiv verfolgt hat. Ganz wichtig an dem Punkt sind wir nicht. Es liegt mir nichts ferner, als das mit der NS-Zeit zu vergleichen, aber die Strukturen laufen da sehr, sehr parallel zu faschistischen Strukturen. Und ich glaube, wir müssen es als solches benennen, weil wenn wir anfangen, mit diesen aufgeweichten Fassungen zu arbeiten,
00:45:50 und das herunterzuspielen, glaube ich, öffnen wir auch Tor und Tür für weitere Handlungen in diese Richtung. Und ich habe da extrem Respekt vor, muss ich sagen. Ja, absolut. Ich finde, man muss da gar nicht so vorsichtig sein mit dem Begriff oder mit dem Vergleich. Das ist das Paradebeispiel für eine Feindbildzeichnung. Also es ist einfach eine Kriminalisierung von Menschen, die Schutz suchen.
00:46:16 ist es eine, aber dann eben auch noch so weit zu gehen und zu sagen, du darfst denen auch nicht mehr helfen, weil sonst bist du gleichwertig zu diesem Feindbild. Und das ist, also ich finde, der Vergleich hinkt gar nicht, weil das ist einfach wirklich der Weg dahin.
00:46:32 Viele Politiker, also wenn wir jetzt so in die Diskurse gehen, dann sagen die auch so, naja, also komm, so weit haben wir ja gar nicht gedacht. Also niemand würde doch eure Arbeit kriminalisieren wollen. Ja, danke, vielleicht jetzt gerade nicht. Aber wenn ihr so eine Richtlinie einsetzt, die kriegen wir ja nicht mehr weg. Also wenn die eingesetzt ist, ist die da. Und die ebnet den Weg für faschistische Regierungen. Die hat wirklich wahrscheinlich...
00:46:56 sind gerade und das ist das problem natürlich ist jetzt vielleicht gerade in einem
00:47:04 sozialistisch regierten Land, das nicht das Hauptaugenmerk der humanitäre Hilfe zu kriminalisieren. Ja, wer sagt mir denn, dass in zwei Jahren die nächste Regierung nicht sich die Hände reibt an solchen Richtlinien und sagt, ah, guck mal, da haben wir doch einen perfekten Weg gefunden mit ganz vielen vagen Definitionen, um das einfach zu machen. Und das ist auch die Hauptkritik, denke ich, an dieser Richtlinie. Sie macht extrem viel Interpretationsspielraum auf.
00:47:32 Sie spricht ganz viel von Kann-Formulierungen anstatt Muss. Sie spricht sehr viel von hohen Wahrscheinlichkeiten, aber definiert die nicht. Sie definiert Mindeststrafmaß, kein Maximalstrafmaß. Das heißt, wir setzen einfach Mindeststandards zur Kriminalisierung, die dann bis zum Get-No eigentlich ausgenutzt werden können. Und deswegen ist das ein Riesenproblem und deswegen müssen wir da genauso drauf gucken, weil wir...
Forderung nach sicheren Fluchtwegen und Kritik an heuchlerischer Politik
00:47:5900:47:59 darauf achten müssen, dass wenn sich unsere Regierungen weiter Richtung Rechts entwickeln und in den Faschismus gehen, dass wir denen nicht jetzt schon in Zeiten, wo wir noch in demokratischen Systemen leben, den Weg ebnen. Und das passiert halt mit solchen Richtlinien ganz klar. Was ist dein Lösungsvorschlag, wenn du PolitikerInnen aus dem Europäischen Parlament oder der Kommission beraten könntest? Also was soll mit dieser Directive passieren jetzt?
00:48:28 Ich glaube, man muss halt das Problem so ein bisschen beim Schopf passen oder sie einfach mal mit der Nase so da rein nippen, dass dieser Vorwand, dass man da Menschen schützen möchte, ja absoluter Quatsch ist. Also wenn wir mal ganz ehrlich sind, wenn man Menschen vor dem Tod auf der Flucht schützen möchte, dann wäre der effektivste Weg, reguläre und sichere Fluchtwege zu schaffen. Und jeder...
00:48:57 Und jeglicher anderer versucht, das anders zu machen, ist heuchlerisch. Weil ganz klar ist, wenn ich einen sicheren und regulären Fluchtweg schaffe, dann muss niemand sich in Lebensgefahr geben. Das heißt, wenn ich wirklich ernsthaft daran interessiert wäre, diese Menschen zu schützen, dann hätte ich einen ganz klaren, einfachen Weg. Und das würde der EU und Europa auch mal gut tun, sich mit einem Migrations- und Asylsystem auseinanderzusetzen. Das kriegen wir ja gerade überhaupt nicht hin. Deswegen gibt es ja diese ganzen anderen Bewegungen.
00:49:26 Und deswegen ist alles andere, was man da tut, heuchlerisch. Gleichzeitig. Sorry. Ihr müsst es klippen. Dori braucht das alles geklippt, damit ich das in Story und Reels verpacken kann, Leute. Das war wichtig. Das mit dem heuchlerisch hinten dran, bitte. Ja, gleichzeitig. Heuchlerisch. Gleichzeitig. Und gleichzeitig. Also während man...
00:49:50 neue Gesetzeslagen schaffen möchte, um Menschen zu schützen, die offensichtlich gar nicht so richtig darin gehen, unterstützt man ja weiterhin Systeme, die die Menschen in Gefahr bringen. Also auf der einen Seite versuchen wir gesetzlich da gerade eine neue Richtlinie zu schaffen unter dem Vorwand, Menschen zu schützen und investieren hunderte Millionen in Systeme, die die Menschen ausbeuten, in Gefangenschaft zurückzwingen, die ganz klar die Parteien, die auch an der Folter und Ausbeutung der Menschen in Libyen beteiligt sind, finanzieren.
00:50:20 eine libysche Küstenwache einsetzen, die nur dafür da ist, Menschen wieder dahin zurückzubringen. Also wenn ich wirklich Menschen schützen möchte, dann möchte ich zuallererst damit aufhören.
00:50:30 Und dann dafür sorgen, dass diese Menschen da sicher rauskommen. Und dann im nächsten Schritt dafür sorgen, dass die Menschen niemals erst überhaupt nach Libyen kommen. Und solange ich das alles nicht mache, brauche ich auch nicht an die Gesetzeslage rangehen und vermeintlich eine neue Sicherheit irgendwie gesetzlich schaffen, weil ich ja überhaupt nicht in der Lage bin, dieses Gesetz dann so auch durchzusetzen, dass das dann wirklich den Effekt hat. Also wenn ich Menschen kriminalisiere, die Menschen helfen zu fliehen.
00:50:56 dann bedeutet das ja nur, ich mache die Flucht noch unsicherer, weil dann traut sich ja nicht mal mehr jemand zu helfen. Und dann spielen wir immer mit diesem Gedanken, wenn ich Flucht gefährlich mache, flieht niemand mehr. Das ist ja kompletter Quatsch, um nicht Bullshit zu sagen. Flucht passiert ja nicht dadurch, dass sie einfach ist, sondern dadurch, dass meine Lebenssituation nicht mehr lebenswert.
00:51:24 oder überhaupt nicht mehr möglich ist, zu überleben. Deswegen fliehe ich. Und wenn ich Flucht gefährlich mache, bedeutet es einfach nur, mehr Menschen sterben, mehr Menschen begeben sich in Gefahr und leiden unter dem Fakt, dass sie fliehen müssen. Sie werden aber trotzdem fliehen, weil ich werde niemals die Flucht so unangenehm machen können, wie die Lebenssituation, aus der die Menschen gerade fliehen.
00:51:48 ich bekämpfe aktiv mit Waffen fliehende Menschen auf ihrer Flucht, dann ist vielleicht Flucht schlimmer, als in einem Kriegsgebiet zu sein und mich in einem Bunker zu verstecken. Aber also diesen Dreher, den müssen wir halt immer wieder nach vorne bringen und PolitikerInnen ganz ehrlich fragen, so glaubst du wirklich, dass mit dieser Gesetzesänderung Menschen geschützt werden, während wir auf der anderen Seite dafür sorgen, dass Menschen immer wieder in diese
00:52:16 misslichen Situationen rein kommen, die wir ja auch mit befeuern.
00:52:21 Und ich glaube, wir haben jetzt gerade noch PolitikerInnen in Europa sitzen, denen man das so sehr ehrlich fragen kann, nämlich wollt ihr wirklich Menschen schützen oder wollt ihr nur, dass weniger Menschen in Europa ankommen? Und ich glaube, dass wir jetzt noch sehr hart gegensteuern müssen. Deswegen unterschreibt bitte die Petition, weil gerade in Deutschland laufen wir gerade darauf hinzu, dass zum Beispiel PolitikerInnen von der AfD sehr klar sagen werden, nein, es geht mir nicht um das Leben dieser Menschen, sondern es geht mir nur darum, dass sie nicht...
00:52:51 in Deutschland ankommen. Und dann wird ein Kipunkt erreicht sein, an dem es zu spät sein wird. Weil wenn wir jetzt aktuell noch europäische PolitikerInnen fragen können, wollt ihr wirklich Menschenleben retten? Dann glaube ich, kann man das noch mit diesen Zusammenhängen erklären. Sobald wir Faschismus in den Regierungen haben, an Regierungsentscheidungen sitzen haben, wird das eine ganz andere Diskussion werden. Ich glaube, das ist nochmal sehr, sehr eindrücklich.
00:53:16 Und ganz wichtig vielleicht noch die Ergänzung, das was Till gerade gesagt hat, wenn ihr PolitikerInnen jetzt aus Deutschland hört mit, hier schaut mal die Zahlen an, wir sind erfolgreich mit unserer Politik, weil es kommen ja weniger Menschen in unserem Land an, bedeutet das eigentlich nur, dass diese Menschen entweder auf der Flucht verstorben sind oder zurückgebracht wurden in ihre...
00:53:41 Leben, aus dem sie eigentlich geflohen sind, vor Krieg, Brutalität, Perspektivlosigkeit und in Libyen eben auch Folter. Das heißt nicht, dass es ein Erfolg ist, sondern dass wir es einfach nicht geschafft haben, diese Menschen am Leben zu halten.
00:54:01 Ich habe den Faden verloren. Ja, wichtig. Alles sehr, sehr wichtig. Das heißt aber, die Ursprungsfrage war, was würdest du der Politik raten? Und das wäre das, was ihr da gerade vorhabt, ist Bullshit, wenn ihr dann wirklich dieses Ziel verfolgen wollt, Menschen zu schützen. Ja, also haltet euch an die Gesetze, die es gibt und schafft Mechanismen und Systemen ab, die Menschen wirklich gefährden. Und das ist eben nicht eine Gesetzeslage oder so, sondern oder Menschen, die...
00:54:30 sich mit der Schleusung von Menschen beschäftigen, sondern eben einfach das, was wir als Europäische Union gerade mit Drittstaaten verzapfen.
00:54:50 So eine Richtlinie, dass die überhaupt kommt, zeigt ja, dass da einfach unglaublich viel Energie schon ist, das ist bewusst. Also mir kann niemand erzählen, dass man so eine Richtlinie schreibt, wirklich mit dem Wunsch, Menschen zu schützen. Weil das geht nicht. Dann würde man einfach sagen, hey Hammer, wir haben doch mega gute Gesetze, warum nutzen wir die eigentlich nicht seit Jahrzehnten? Das heißt,
00:55:17 Ich frage mich so ein bisschen, wem fragt man da noch? Weil die Energie ist ja extrem da. Also das zeigt auch so dieses...
Kritik an der Aushöhlung des humanitären Schutzes im UN-Protokoll gegen Menschenschmuggel
00:55:2500:55:25 Das aktuelle UN-Protokoll gegen Menschenschmuggel hat einen humanitären Paragraph, der ganz klar sagt, humanitäre Hilfe muss ausgeschlossen sein aus dieser Kriminalisierung. Ein Mensch, der ohne materiellen und finanziellen Vorteil Menschen dabei hilft, auf ihrer Flucht zu überleben, durchzukommen, Grenzen zu überschreiten, ist jemand, der einfach nur Menschen hilft und darf nicht kriminalisiert werden.
00:55:54 Das ist ganz klar geregelt. Und die neue Richtlinie macht aus der Muss eine Kannregelung. Und das ist ein bewusster Akt. Dieses Wort zu ändern, passiert nicht aus Versehen durch einen Übersetzungsfehler oder weil jemand nicht mitgedacht hat. Muss und Kann sind ja genau unsere juristischen Stellschrauben, mit denen wir ganz viel arbeiten können. Und dass da eine Kannregelung reinkommt, zeigt, man möchte Fluchthilfe.
00:56:21 Man möchte einen Weg schaffen, wie humanitäre Hilfe notfalls auch juristisch bestraft werden kann. Das muss nicht sein, dass das aktuell unbedingt sofort gemacht werden soll, aber man möchte sich die Möglichkeit erhalten oder schaffen, falls das zu unangenehm wird mit den NGOs, dass man da dann reingehen kann. Und das ist...
00:56:45 Das ist für mich kriminelle Energie gegen Menschlichkeit am Ende und zeigt eigentlich, dass da auch sehr wenig Spielraum ist zur Diskussion. Ich will ja gar nicht so sagen, das ist jetzt hoffnungslos, sondern es zeigt, wie viel Energie auch schon...
00:57:02 in EU-Mitgliedstaaten da ist, sowas zu tun, weil man sich eben wesentlich leichter mit dem Fakt beschäftigen kann, das alles abzuschotten, zu beenden und das alles irgendwie von sich wegzudrücken, anstatt sich mal wirklich mit dieser unangenehmen Diskussion auseinanderzusetzen, wie gehen wir mit Menschen um, die in die EU migrieren wollen. Und es wäre absolute Zeit.
00:57:21 das zu tun, weil wir brauchen all diese Menschen. Und ich glaube auch, wir alle würden ja am liebsten unsere Arbeit gerade nicht tun. Also es ist auch so ein bisschen so, wieso willst du, also ändere halt den Fakt, dass da Menschen in Gefahr sind, dann muss ich auch nicht meine Arbeit machen, dann musst du mich dafür auch nicht kriminalisieren. Aber das ist, da sind wir gar nicht mehr. Das war der perfekte Abschluss. Danke dir.
00:57:45 Vielen, vielen Dank dafür. Ja, warte, ich moderiere nur gerade YouTube ab. Wir machen gleich noch was. Wir haben sehr lange geredet, auch wenn dir das nicht so vorkommt. Ich habe doch noch 20 Minuten. Wenn ihr das gerade auf YouTube schaut, vielen, vielen Dank dafür. Bitte, bitte schaut unbedingt in die Beschreibung rein. Dort findet ihr den Petitionslink.
00:58:02 Bitte unterschreibt den, weil diese Directive wirklich eine Katastrophe wäre, wenn die so kommt. Wir machen jetzt hier noch eine kurze Chat-Umfrage. Ich hau dich da einfach rein. Und vergesst nicht, den Kanal zu abonnieren und ein Like dazulassen. Aber viel, viel wichtiger ist diese Petition. Bitte schaut da einmal in die Beschreibung und haut gerne eure Meinung in die Kommentare. Machen wir eine Chatrunde? Ich will noch eine Sache kurz sagen. Das ist jetzt gar nicht so wichtig für YouTube. Aber es ist einfach...
Aktuelle Kriminalisierung von Flucht und Asyl in Europa und die Bedeutung der Korrektur des Begriffs 'Illegalität'
00:58:2700:58:27 Das passiert natürlich gerade alles und es ist noch nicht in place. Wir haben aber schon massiv diese Kriminalisierung. Also in Griechenland zum Beispiel ist die zweitgrößte Gruppe nach Drogenhandel und so, die in Gefängnissen sitzt, Menschen, die geflohen sind. Das heißt, Griechenland geht ganz klar dagegen vor, dass sie Menschen, die beispielsweise Autos über Grenzen fahren, Boote über Grenzen fahren, kriminalisiert.
00:58:57 Italien macht das genauso. Immer wenn wir Menschen an Land bringen, werden die Menschen von Frontex und der italienischen Polizei hier interviewt, um rauszufinden, wer hat das Boot gefahren. Und diese Person kommt in den Knast, rigoros. In Italien teilweise in Gerichtsverfahren, die in 20 Minuten durchgeballert werden, auf Griechisch, obwohl die Menschen diese Sprache nicht sprechen, ohne Zeugen.
00:59:23 ohne juristische Vertretung der betroffenen Personen, in 20 Minuten teilweise bis zu 46 Jahren Haft. Und das ist ganz klar schon ein System, was da ist. Also national passiert das schon. Und diese Richtlinie soll das jetzt auf einer EU-Ebene heben, dass das alle Staaten so machen können.
00:59:47 Das denke ich einfach so, wir sind da noch nicht auf EU-Ebene, aber die Staaten an sich tun das schon massiv. Und es ist ja das Schlimme, das sind ja keine Schleuser. Das ist einfach im Zweifelsfall eine Person, die sich die Flucht nicht mal bezahlen konnte und deswegen ans Steuer gesetzt wurde. Oder Fischer war und einfach weiß, wie man ein Boot fährt. Oder halt einfach fünf Leute, die ein Auto fahren und die Person, die gerade an der Grenze halt am Steuer saß, boom.
01:00:15 Auf nationaler Ebene passiert das massiv und in Griechenland ist es teilweise wirklich grausam, was da durchgeht. Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir es so betrachten, weil unsere Hirnleistung nicht ausreicht, das zu differenzieren. Also dass der Wunsch in der Politik besteht, Schleuser klar als Schleuser benennen zu können, ohne...
01:00:36 die Schicksale, die super individuellen Einzelschicksale dahinter zu sehen und eben auch zu sagen, naja, er war kein Schleuser, wie du schon sagst, er war halt gerade dran mit Fahren. Ich habe das Gefühl, dass wir das auf politischer Ebene oder auf menschlicher Ebene ganz oft in der Gesellschaft gar nicht mehr auseinanderdividiert bekommen, dass es da keine klare, einfache, kurze Erklärung für gibt. Und dass der ist, der da die Tausender bekommen hat. Ja, und es ist auch ein Resultat natürlich aus diesem Wir illegalisieren Flucht.
01:01:04 Und das heißt, eine gesellschaftliche Meinung wird immer weiter dahin geprägt, dass Menschen, die hier eine Grenze überschreiten, illegal sind. Das ist illegal. Und Illegalität begehen ja dann im Gedanken der Gesellschaft eine Straftat. Und das heißt, jemand muss dafür ja bestraft werden. Und daraus kommt diese Energie. Also es ist so ein bisschen so, ich glaube nicht mal, dass die Menschen, die dann diese Interviews führen, wirklich glauben, dass da jemand...
01:01:33 einen kriminellen Akt gemacht hat, sondern irgendwo besteht dieser Wunsch, jemand muss bestraft werden dafür, dass da Leute gerade illegal gekommen sind. Und dieses Wort macht ganz viel und das ist einfach so entscheidend, dass wir das immer wieder korrigieren. Es ist nicht illegal. Ich habe ein Recht auf Asyl und ich muss...
01:01:53 eine Grenze überschreiten, um Asyl zu beantragen. Also muss ich ohne Erlaubnis diese Grenze überschreiten, damit ich dann um Erlaubnis fragen kann, dass ich diese Grenze überschreiten durfte.
01:02:06 Diese Irregularität ist ganz wichtig im Gegensatz zur Illegalität. Und je mehr diese Illegalität in die Gesellschaft gedrückt wird, desto mehr kommt dieser Wunsch, da muss doch jetzt aber jemand bestraft werden. Und das tun die Staaten. Sie zeigen großmedial, wir bestrafen regelmäßig Menschen, die diesen Akt tun. Und damit versucht man eine Gesellschaft zu beruhigen, die gerade immer mehr durch Medien und Politik und Diskurse und Narrative dahingedrückt werden.
01:02:35 dass Menschen, die fliehen, kein Recht darauf haben. Frage aus dem Chat. Hattet ihr schon mal Klagen gegen Pushbacks?
01:02:43 Schwierig. Oder unterlassene Hilfeleistung. Ja, also wir versuchen das immer in irgendeiner Weise durchzubringen. Wir haben einfach bei der Einklagen von Menschenrechten eine ganz große Schwäche oder ein ganz großes Problem, dass nur Menschen, die betroffen sind, ihr Menschenrecht einklagen können.
01:03:09 Das heißt, wenn wir einen Pushback dokumentieren, der offensichtlich völkerrechtswidrig ist, dann müssten wir die Menschen finden, die zurück in Libyen im Folterknast sind. Aber das ist ja komplett Banane. Und unterlassene Hilfeleistung. Das heißt, jemand stirbt auf See, weil nicht geholfen wurde.
01:03:31 die eigentlich die ertrunkene Person klagen. Also Menschenrechte kann man nicht für Menschen einklagen, sondern nur die Menschen selbst, deren Menschenrechte nicht beachtet wurden. Was es gibt, und da gibt es auch mehrere Verurteilungen, ist beispielsweise nicht-libische Kapitäne, also sagen wir mal,
01:03:52 Europäischer Handelsschiffkapitän hat auf Anweisung der sogenannten libyschen Küstenwache und Italiens Menschen gerettet auf See. Und dann sagt die italienische Leihstelle, die Koordinierung liegt bei Libyen. Libyen sagt, bringen die Menschen zurück nach Tripoli. Die Kapitäne sind nicht so aufgeklärt wie unsere und machen das. Das ist jetzt schon ein paar Mal passiert und diese Kapitäne wurden zu richtig heftigen Haftstrafen oder Freiheitsstrafen verurteilt, weil das genau diese illegale...
01:04:22 Rückführung von Menschen in Gefährdung ist. Und das können wir machen. Diese Cases wurden gefahren und wurden auch gewonnen. Und das sind natürlich dann die Stellschrauben, weil damit schaffen wir dann eine Aufklärung in der Handelswirtschaft, wo Kapitäne lesen, dass das andere Kapitäne verurteilt wurden. Aber ja, also unterlassene Hilfeleistung geht noch ein bisschen leichter.
01:04:47 illegale Rückführung, immer nur, wenn das nicht-libysche Einheiten waren. Und deswegen ja auch der Trick. Deswegen diese massive Finanzierung der libyschen Seite, damit die das machen, weil die europäischen Mitgliedstaaten ganz klar wissen, dass sie uns oder andere Handelsschiffe dazu nicht bringen können. Ist auch noch ein größerer Skandal, wenn man sowas liest wie kriegst du die Kürzenwache, schubst Boote wieder raus und so, dann...
01:05:16 Hat das zu Recht, geht das dann durch Medien. Aber dass das tagtäglich vor der libyschen Küste passiert, durch die sogenannte libysche Küstenwache, das kriegt ja niemand mit. Ja, und das sind auch riesige Gerichtsverfahren. Also da laufen unendlich viele Gerichtsverfahren. Ich meine, pro Asyl ist da ja einfach vorneweg die...
01:05:40 absolut geilste Organisation, die das machen, also die wirklich ganz klar dieses, ein Mensch hat das Recht auf Asyl, muss in diesem Land ankommen und das zu machen. Das heißt, alle, die sich dagegen stellen und irgendwas machen, werden wir verklagen und das macht Pro Asyl beispielsweise in Griechenland auch massiv. Diese Gerichtsverfahren laufen aber über teilweise Jahrzehnte.
01:06:00 Und du musst dir auch vorstellen, dass wir immer wieder die Menschen, die ja diesen Weg gegangen sind, das Leid erfahren haben, in diesen Gerichtsverfahren immer wieder in diese retraumatisierenden Situationen bringen müssen. Das heißt, nicht jede Person, die sich wünschen würde, so ein Gerichtsverfahren zu machen, kann das auch. Also weil das ist ja nicht nur, ich gehe einmal vor ein Gericht, mache meine Aussage und dann machen die einen...
01:06:23 ihren Staff, das geht ja über unterschiedliche Instanzen, immer wieder neue Gerichte, immer wieder neue Fragen, immer wieder hinterfragt werden und so. Und dafür muss man auch die Stärke erstmal haben. Und deswegen ist es so schwer. Also uns fehlt quasi eine Staatsanwaltschaft, die das selbst ins Leben ruft. Wie sieht es aus beim Seerecht? Ist das da anders? Nee, überhaupt nicht. Superschwer auch. Also das sind...
01:06:45 riesige Gerichte, also das Seegericht ist auch eigentlich groß, genauso wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, aber die haben so wenig Wirksamkeit, dass da einfach echt wenig geht und wir können auch als Zivilperson da nicht klagen. Es sind sehr komplexe Wege, da reinzukommen, quasi in diese Klagen.
01:07:07 Noch ein, zwei allgemeine Fragen, die kläre ich gleich mit euch an der Stelle. Till, vielen, vielen lieben Dank, dass du dir wieder Zeit genommen hast. Sehr gerne. Du hast einen vollen Plan heute mit ganz vielen anderen Influencern noch. Ich soll so einen Spenden aufrufen. Anne hält gerade ein Handy hoch mit einem Text drauf. Ja, mach mal, komm. Ja, ich will, dass Kim Montag die Hände bluten beim Postkarten schreiben. Wow.
01:07:34 Also, ihr wundervolle Menschen, ich sage das gleich nochmal in Ruhe, aber wir haben richtig coole Dinge mit dabei, was die Spenden betrifft. Ab 5.000 Euro gibt es ein komplettes Neo-Paket von Elgato, also ein komplettes Homeoffice-Ausstattung mit Licht, Mikrofon, Kamera, Stativ.
01:07:51 Das gibt es ab 5.000 Euro zu verlosen. Ich schreibe jedem eine persönliche Postkarte, der über 100 Euro spendet. Und für jeden, der über 200 Euro spendet, solange der Vorrat reicht, gibt es richtig cute, unikat, handgemacht Schiffchen von SOS Humanity. Hat eine Zuschauerin gemacht. Und ab 10k und 15k gibt es einen richtig geilen Rucksack von Ortlieb.
01:08:18 Die machen so wasserfeste, made in Germany, richtig geile Rucksäcke. Die haben gesagt, könnt ihr verlosen, auch in eurer Wunschgröße und Wunschfarbe. Die zeige ich euch gleich mal in Ruhe. Die sind richtig, richtig geil. Spend mal ein bisschen. Ich will auch eine Postkarte. Ich bedanke mich von dir. Also ja, wir machen Seenotrettung, aber natürlich, also Petitionen, unglaublich wichtig, unterschreibt die alle. Wir können mit Petitionen wirklich noch viel erreichen.
01:08:45 Aber natürlich sind wir auch eine Organisation, die sehr viel in Advocacy und Lobbyarbeit macht und strategische Prozessführung macht. Das heißt, auch die Unterstützung von uns sorgt nicht nur dafür, dass wir weiter Menschen in Seenot retten können, sondern auch genau gegen sowas wie diese Richtlinie, dieses Facilitator Package vorgehen können und unsere Arbeit eben da im politischen Bereich auch stärkt mit solchen Spenden. Und wir sind da stark vernetzt. Wir sind in der Seenotrettung nicht nur hier auf dem Meer tätig, sondern eben auch im Europaparlament.
01:09:14 und in der Bundesregierung und machen da gerade sehr starke Lobbyarbeit. Und je mehr Spenden wir erhalten, desto besser können wir natürlich auch diese Lobbyarbeit noch ausbauen. Denn ich denke einfach, in Zukunft werden wir hier auf See eine Symptombekämpfung machen. Aber die große Veränderung schaffen wir nur noch über juristische Arbeit. Ich vertraue, ich habe ganz, ganz große Hoffnung noch in unsere Richter und Richterinnen.
01:09:39 dass da noch was geht. Und da könnt ihr natürlich auch mit einer Spende an uns Wirksamkeit haben, indem wir dann eben unsere politische Arbeit auch fortsetzen können. Und ihr seid auf Spenden angewiesen. Das finde ich auch nochmal wichtig. Also gerade die Seenotrettung, diese NGO-Arbeit ist spendenbasiert. Das ist Zivilbevölkerung, das ist Gesellschaft. Von daher, welchen Euro auch immer ihr übrig habt, wir freuen uns über jeden.
01:10:04 Vielen Dank von meiner Seite auch schon mal an die, die schon gespendet haben. So, und jetzt schmeiße ich wirklich das Gefühl, du willst nicht gehen. Es ist sehr schwierig, dich loszuwerden. Ich wurde gebucht bis 11. Nee, du wurdest gebucht bis 14 vor. Ich brauche irgendwie Zeit dazwischen, zwischen den Leuten.
01:10:19 Ja, er hat mich gebucht bis 11. Du hast wirklich gebucht bis 11. Chat, das war schön. Danke. War schön, mal wieder hier zu sein. Ich konnte euch nicht lesen, aber ich habe ganz viele blinkende blau-gelbe Herzen gesehen. Wundervoll. Das sind eure Herzen, die da blinken. Bis bald. Tschüss. Ciao. Ich glaube, wir sehen uns heute eh nochmal. Wir sehen uns eh nochmal. Okay. Du musst mir nur mein Mikro da lassen. Ach so.
01:10:43 Danke dir. Tschüss Till. So, ich zoome hier nochmal raus. Warte, ich komme gleich mit Stuhl nochmal um die Ecke. Warte, Till. Ich muss noch ein paar Sachen sagen. Ich habe nämlich noch ein paar Fragen gesehen, die ich aber selbst beantworten kann. Und da Till heute den ganzen Tag auch bei anderen Leuten gebucht ist, glaube ich, ist es ganz gut, wenn wir den auch pünktlich hier rauslassen.
01:11:06 Petition habt ihr eh alle unterschrieben, das brauche ich nicht mehr sagen. Danke an der Stelle an Ben & Jerrys, die wollten nur, dass wir die Petition unterschreiben, die ist super, super wichtig. Aber ansonsten, ja schön, ihr seid so süß.
01:11:18 Ihr seid so süß, Chat. Danke für 1.500 Euro. Ich sehe die. Vielen, vielen, vielen Dank dafür. Moto, danke auch dir für die 5-Euro-Spende. Danke an Minze für 20 Euro. Wirdalicious, danke dir für 128 Euro. Für dich gibt es eine Postkarte. Du musst mir aber auf Discord schreiben mit deiner Adresse. Vielen Dank dafür, Leute.
01:11:38 Jetzt nimmt einfach jeder das Mikro als Andenken mit. Ihr habt ja auch das Gefühl, die sind wichtig, Leute. Ich habe die schon zweimal, aber Puppies in Crime haben meine andere DJI-Box bekommen. Wir haben die Hausaufgaben gemacht. Nice. Sehr, sehr schön. Wie geht es euch, Chad? Wie sieht es bei euch aus? Ist noch alles okay bei euch? So, ich mache mal Ton wieder an, ja? Nicht, dass ihr euch... Das schönste Lied haben wir unterbrochen. Das starten wir jetzt nochmal neu an der Stelle.
01:12:04 Ist alles okay bei euch, weil wir haben um 11 Uhr das nächste Interview und danach gehen wir schon aufs Schiff quasi. Ich weiß, dass heute... Bitte? Das ist gar kein Problem. Das ist lieber so als andersrum. Das ist gar kein Problem, Leute.
01:12:20 Ich bin sehr inspiriert. Ja, das Thema nimmt immer mit. Ich merke ja mal, dass ich in den Interviews oder im Gespräch onstream da sehr viel Abstand zu habe. Bei mir kommt das immer so hinterher dann, die Realisierung des Schiffes. Die Kamera ist einfach komplett schief, Leute. Es tut mir sehr leid, aber ihr seht ja, dass ich gerade bin. Also es liegt wirklich am Schiff, Leute. Es ist nicht irgendwie so, ich bin gerade. Also das komplette Schiff liegt einfach ein bisschen schief, Leute. Das ist die Realität. Es kennt aber auch so ein weirdes...
01:12:49 Setup sein und ich bin gar nicht auf dem Schiff. Ihr seid doch schon an Bord. Wir sind schon an Bord. Ja, ich würde euch gleich nochmal ein bisschen rumzeigen. Also ich mache nachher den mobilen Livestream an, dann zeige ich euch das komplette Schiff. Aber hier ist sehr, sehr schön tatsächlich. Also mein Blick ist auch richtig, richtig pretty. Das war's schief.
01:13:09 Ja, hat mich übelst getriggert, aber checke, dass das einfach nicht fixbar ist. Ja, entweder sind wir schief oder das Schiff halt. Also du kannst es dir ein bisschen aussuchen tatsächlich. Aber ich sehe, also meine Kamera steht halt auch gerade, aber alles andere ist schief. Selbst das Schiff ist nicht straight. Ne, das Schiff ist nicht straight. Wow. Video.
01:13:34 Was lachst du da hinten so dreckig? Ich habe jetzt wieder mehr Hoffnung in die Menschheit, wie immer, wenn ich so tolle Menschen zuhören darf. Das ist das Schöne, ja. Das ist wirklich das Hauptding, was ich von Lisa Neubauer mitnehme. Dieses hoffnungslose Optimistin. Und alle Menschen, die auf diesem Schiff arbeiten, ob ehrenamtlich oder hauptberuflich, haben dieses Mindset. Und mir gibt es sehr, sehr viel. Also hier vor Ort zu sein, ist immer, immer noch mal was anderes.
01:14:00 Ihr könnt auf Instagram das Reel liken und verbreiten. Hast du schon was gepostet? Dori, wenn du schon irgendwas hochlädst, kannst du mir das auch immer in die Story hauen, aber nicht das Reel in die Story, sondern einfaches Indie-Story laden? Geht das? Ich weiß nicht, ob du die App wirklich auf dem Handy hast oder ob du nur so über Browser hochklädst, aber falls du es oben, falls das geht, nicht einfach nur die Story reinhauen in die. Du hast direkt was gepostet? Du bist ja krass.
01:14:29 Junge, Alter, wie schnell du bist. Ja, würde mich sehr freuen, tatsächlich, wenn ihr die Reels alle liked und hyped, weil die haben immer weniger Reichweite als alles andere. Also Interviews, sowohl von Stream-Aufrufen her und Zuschauerzahlen, als auch die Aufrufe auf Reels sind immer weniger. Dori, und immer SOS einladen, damit die die Chance haben, als Caller-Partner reinzuspringen, wenn sie Bock haben, ja?
01:14:54 Also gerade SOS kannst du immer mit rein und die können dann ja wählen, ob sie es annehmen oder nicht. Du hast so, Anna, so gehört, ne? Ist alles. Ich liebe euch. Ich liebe dich. Entschuldigung. Nur dich. Jimmy, Jimmy, habe ich was verpasst? Jimmy! Ist es Jimmy? Jimmy, hallo Jimmy. Ich kenne dich. Mehr Postkarten. Nice. Yay. Wir machen am Montag. Mobile Stream.
01:15:21 Wo ich auf dem Stein am Meer sitze und nur Postkarten schreibe. Wirklich. Ich werde am Montag nur mit euch quatschen und Postkarten machen und ihr werdet mir Nachrichten vorlesen. Ich werde in einen Call gehen mit Kuro und dann darf sie mir am Montag Nachrichten vorlesen, mit mir besprechen, mich updaten und ich schreibe am Meer sitzend nur Postkarten. Das wird der Montags-Stream. Ich sag euch das. Oh Gott.
01:15:49 Das wird unser Montags-Stream, aber ich will trotzdem Politik machen. Also kann ich Kuro buchen für am Montag? Ich habe das gemacht. Lob halt mal. Dori, danke dir. Vielen, vielen Dank dafür. Jimmy, ich danke dir für 111 Euro. Das ist wirklich der Wahnsinn. Vielen Dank dafür. Auch du kriegst eine Postkarte. Ich brauche von euch Adressen. Schickt die an Dori oder mir direkt auf Discord. Bitte nicht doppelt schicken.
01:16:17 Ja, das ist ganz wichtig. Und ich gehe dann hinterher den ganzen scheiß Spendenstand nochmal durch. Ab 5000 Euro verlosen wir das erste geile Neo-Paket von Elgato. Das ist wirklich geil. Ich kann euch das aber gerne auch einmal zeigen. Das ist so ein perfektes Homeoffice-Setup tatsächlich. Die Neo-Reihe. Ich kann ja original Elgato zeigen. Achso, warte mal. Wir haben ja sogar ein Bild geschickt. Warte. Moment. Ich kann euch das zeigen.
01:16:51 Junge, meine Agentur hat so viel geschrieben. Die wissen aber, dass ich gerade nicht antworten kann. Guck mal, das hier ist nämlich, das hier ist diese Neo-Reihe. Das ist quasi Kamera, Licht, das kann man quasi oben auf dem Laptop klängen und Mikrofon. Also das perfekte Homeoffice-Setup, dieses Legato-Paket. Ich liebe das, ich habe das auch zu Hause. Ich streame damit nicht, aber ich mache damit Homeoffice-Sachen.
01:17:21 Oh ja, Balken einblenden. Yes, das ist unser Spendenbalken. Ich habe einfach mal auf 20.000 gesetzt. Wir haben auch ein bisschen Zeit. Wir sind generell ein Streamer-Kollektiv, die hier sind. Ich nenne es einfach mal Kollektiv.
01:17:34 Ich glaube, per Definition stimmt das nicht, aber es klingt gut. Malte ist da, mal alternativ. Puppies and Crime, die machen True Crime Podcast, falls ihr die kennt. Amanda und Marike, absolute Süßis. Malte auch, by the way. Und der Sozialarbeiter, die Sozialarbeiterinnen sind auch da. Anna und Markus, übel die süßen Menschen. Und Carina und Tom Pusch sind auch da. Carina wird ab 11 Uhr den ganzen Tag tätowieren. Ich freue mich da richtig drauf. Ich freue mich da richtig, richtig drauf. Anne, kannst du mir einen Gefallen tun? Kannst du Tom schreiben?
01:18:02 ob wir Multistream anmachen, sobald sie live sind. Der wird wissen, was damit gemeint ist. Ich werde ihn einfach nachher einladen. Ich kann das aber auch machen, wenn ich das hinbekomme.
01:18:17 Lennart, ich danke dir für 50 Euro. Wild. Vielen, vielen Dank dafür. Mit Lennart verbinden wir, glaube ich, Lennox heißt er. Wir verbinden mit Lennox alle, glaube ich, was anderes. Lennox sehen wir diesen Monat auch nochmal wieder, Leute. Kann ich schon mal spoilern. Danke dir, Lennart, für 50 Euro. Vielen, vielen, vielen, vielen Dank dafür. Ich muss immer an Len-Nerd denken. Ich habe zu häufig Big Bang geschaut. Vielen, vielen Dank dafür. Dankeschön. Danke.
01:18:45 Multistream oder gemeinsamer Stream. Irgendwie sowas. Oder Stream Together. Ich weiß nicht, wie das... Wie heißt das mittlerweile? Chat? Ich habe keine Ahnung mehr. Ich habe schon lange nicht mit Leuten gestreamt. Gemeinsam streamen und hauen einfach. Postkarten schreiben. Streamen mit toller Aussicht. Ja. Wollen wir das am Montag machen? Ich hätte da Bock drauf. Ich hätte da Bock drauf. Ich muss nur mal gucken. Ich habe morgens Meeting auf jeden Fall.
01:19:07 Aber kriegen wir hin. Gemeinsam streamen, glaube ich. Ja, mittlerweile haben die das so ganz so weird ins Deutsch übersetzt. Mittlerweile heißt es gemeinsam streamen. Ich finde es immer noch krass, dass Malte mit dabei ist. Hab den vor fünf bis zehn Jahren oder so, ach, ich liebe diesen Song, sorry, auf YouTube verfolgt. Wusste nicht, dass er politisch auch stabil ist. Schon immer gewesen. Malte ist, glaube ich, der Fall von politisch schon immer mega stabil, aber halt vom Content her ein anderer Content.
01:19:35 Und er macht auch jetzt noch anderen Content als ich beispielsweise. Aber ist halt trotzdem sehr politisch. Ach klar, komm da rein. Du hast noch... Nimm dir fünf Minuten. Komm, komm an. Ja, mach in Ruhe. Er verspätet sich. Eine Minute nach 11. Komplett entspannt. Ja, Schnapplob, mach in Ruhe. Komm erst mal an. Sie haben wohl endlich gefixt, dass man das in den mobilen Streams auch machen kann. Okay, das ist schon nice. Elle, ich danke dir. Oh nein, ich hab's verpasst.
01:20:03 Vielen, vielen Dank für den Raid, ihr wundervollen Menschen. Dankeschön. Vielen, vielen, vielen Dank dafür. Heute bedeuten mir Raids sehr, sehr viel. Dankeschön. Vielen, vielen Dank dafür. Stream together, meine ich. Stream together hieß es früher. Jetzt haben sie es irgendwie ganz komisch, ganz komisch umbenannt. Markus, ich danke dir für 22 Euro. Vielen, vielen Dank dafür. Ach, ihr seid süß. Vielen Dank dafür. Dankeschön, Dankeschön, Dankeschön.
01:20:28 Ja, also wenn ihr was loswerden wollt, sehr, sehr gerne. Wir stehen kurz vor den 1700. Leute, vielen, vielen Dank dafür. Ich glaube, Carina fängt auch gleich an zu streamen. Pünktlicher als die Bahn. Ja, es hieß gestern noch halbe Stunde Verspätung wahrscheinlich oder Viertelstunde oder so, keine Ahnung. Und am Ende kommen dann doch alle pünktlich. Ich glaube, dass Streamen ganz oft einfach improvisiert und alles nicht so streng ist, das ist nicht wie bei Videodrehen.
01:20:52 Gemeinsam mal chattern, erst wenn beide zusammen streamen. Das machen wir nachher genau. Sobald wir, also wir haben um 12 noch eine Bootstour oder ich führe euch durchs Boot, müssen wir mal gucken und dann enden wir unten in der Klinik.
Unterstützungsmöglichkeiten für SOS Humanity ohne finanzielle Mittel
01:21:0501:21:05 Ich hoffe, ihr hattet einen schönen Stream, Elle. Okay, es waren noch ein, zwei Fragen, auf die würde ich gerne noch eingehen. Die eine Frage war, wie kann man unterstützen, wenn man kein Geld hat? Das ist eine super, super wichtige Frage. Ist vielleicht für euch auch wichtig zu wissen, hier passiert natürlich nicht nur in Sizilien vor Ort ganz viel. Also natürlich gibt es die Rotation, die Menschen fahren raus, die Menschen retten Menschen vom Mittelmeer. Aber natürlich gibt es auch immer die NGO-Arbeit in den jeweiligen Ländern, bei uns in Deutschland.
01:21:33 Beispielsweise auf Konzerten, wo SOS vertreten ist mit einem Infostand, wo man Flaschenpfand abgeben kann und dieser Flaschenpfand automatisch gespendet wird. Das sind alles Ehrenamtliche, die in Gruppen arbeiten in Deutschland und auch in vielen, vielen Städten schon vertreten sind. Das heißt, schaut mal, ob es in eurer Stadt eine Gruppe von SOS Humanity gibt, der ihr euch anschließen könnt. Das ist das Erste.
01:21:58 Oder ob ihr eine eigene aufmachen wollt. Also wenn bei eurer Stadt noch nichts ist, SOS ist offen und dankbar um jede ehrenamtliche Hilfe. Wenn ihr noch ein Ehrenamt sucht, ist die Seenotrettung bei...
01:22:12 Lasst mich doch erstmal in Ruhe ausreden. Bei SOS natürlich ein Eramtamt, was sehr erfüllend ist. Und ich kriege mit, wie vielen geilen Konzerten die immer sind. Das ist aber nur so am Rande, so richtig classy. Man kriegt die Musik mit und sieht immer sehr, sehr schön aus tatsächlich. Das ist das eine. Das andere ist, ihr habt alle einen Wirkungskreis. Also auch wenn ihr selbst kein Geld habt, ihr alle habt einen Einfluss auf euer Umfeld. Das heißt...
01:22:39 Mein Paradebeispiel ist immer der Firmenlauf. Ihr seid in einer Firma, es werden Organisationen gesucht, für die gesammelt werden soll.
01:22:48 weil die Firma irgendeinen Spendenlauf veranstaltet, schlagt SOS Humanity vor. Die Seenotrettung hat den großen Vorteil, dass ihr Menschen was näher bringen könnt, von dem viele Menschen noch nicht gehört haben. Gerade Tierschutz ist ein Thema, was riesig ist und was eine Daseinsberechtigung hat und was super wichtig ist. Ich verstehe, warum man für kleine, süße Katzen sammelt. Seenotrettung ist für ganz viele, viele Menschen ein neues Thema, weil sie nicht wissen und auch nicht begreifen können, dass immer noch so viele Menschen im Mittelmeer ertrinken.
01:23:17 Eine ultra wichtige NGO-Arbeit, über die man reden kann und für die viele Menschen dann auch überraschend offen ist. Von daher, erzählt in euren Familien, schreibt den Petitions- und Spendenlink in eurer Familiengruppe, in eurer Nachbarschaftsgruppe etc. Redet darüber. Das, was wir in der Seenotrettung brauchen, und deswegen bin ich so dankbar, dass auch Influencer hier mit hingeflogen sind, ist, dass Leute...
01:23:44 menschlich darüber reden, es nicht kriminalisieren und in den Köpfen einfach klar wird, dass das ein Menschenrecht ist und wichtig ist. Übrigens wurden auch schon zwei Katzen gerettet. Das heißt, wenn ihr einen Opener braucht in der Familienrunde und gerade über Katzen gesprochen wird, ist ein perfekter Opener auch. Guckt mal!
01:24:03 SOS, der Manity hat auch mal zwei Katzen gerettet vom Mittelmeer. Es ist tatsächlich auch so, dass Menschen mit ihren Haustieren flüchten. Ethisch eine spannende Frage zu diskutieren. Machen wir an anderer Stelle. Entschuldigung, ich schweife ab. Ich werde euch in meiner Story heute noch ein Foto posten von einer sehr süßen Katze in einer Hängematte. Die hängt nämlich unten in der Messe im Essensraum bei der Crew.
01:24:25 Und ich habe Carina schon gesagt, du musst da vorbeigehen, du musst ein Foto machen. Carina filmt hier alle Katzen auf ganz Sizilien, auf ganz Ortigia. Und ich habe ihr gesagt, wenn du noch weitere Katzen willst, geh unten in die Messe und schick den Leuten ein Foto von diesen geretteten Katzen. Ja, F? Nee, bei mir ist kein F. Ich bin wirklich unschuldig. Das Internet ist Bombe hier. Ich nerve meine Familie schon immer mit dem Thema. Nice.
01:24:50 Das Schluckauf liegt nicht an mir. Ich möchte das wirklich... Nein, nein, nein. Ich bin absolut... Also an uns liegt es nicht. Elon Musk gibt uns Internet, das stabiler ist als bei mir zu Hause. Ich meine es wirklich ernst. Das sind ausnahmsweise nicht wir. Twitch hat massiv Probleme. Das heißt, es kann sein, dass ihr immer mal neu laden müsst. Ctop. Crazy Shit. Danke dir für 205 Euro. Vielen, vielen, vielen, vielen Dank dafür.
01:25:19 Markus, danke dir für 22 Euro. Wie viel Upload habt ihr? 20.000 was. Also besser als bei mir zu Hause. Starlink ist krass. Es tut mir leid, das so sagen zu müssen. Starlink ist wirklich krass. Markus, danke dir für 22 Euro. OK Just Gaming, danke dir auch für 20 Euro. Und Jasmin, danke dir für 103,16 Euro.
01:25:43 Nathalie, danke dir für 5. Vielen, vielen Dank. Wir sind bei 2028 Euro. Vielen Dank, Leute. Let's go. Ich habe richtig Bock. Als wäre es mein Geld. Es fühlt sich an wie mein Geld. Ich bin ganz ehrlich. Nicht, dass ich mit diesem Geld jemals was anfangen könnte, weil es nicht in meine Taschen fließt, aber es fühlt sich an wie mein. Wir haben gleich das nächste Interview. Starlink enteignen. Ja, Starlink enteignen und für alle Menschen zugänglich machen, wäre ich dabei. Aber ansonsten ist Starlink leider geil.
Plan für den Tag: Interviews, Schiffstour und Tattoo-Session
01:26:1001:26:10 Ich kann es leider nicht anders sagen. Ich schicke euch noch einmal ganz kurz rein, wie unser Plan heute ist. Für alle, die jetzt erst reinkommen. Wir sitzen bei SOS Humanity, wir sitzen in Sizilien. Wir machen ganz, ganz, ganz, ganz viele großartige Sachen. Das ist heute der Plan. Mit Till haben wir schon gesprochen. Wir haben jetzt gleich ein Interview mit Lukas.
01:26:32 Pressesprecher von SOS Humanity und reden über Vor- und Nachteile. Wo hilft uns Europa? Wo hilft uns nicht? Wie ändert sich gerade Seenotrettung? Wie war es die letzten Jahre? Hier könnt ihr auch auf jeden Fall, wenn ihr Basic Fragen habt, gerne noch Basic Fragen reinhauen, die vielleicht bei Till gerade nicht beachtet werden konnten. Das heißt, mit Lukas können wir so ein bisschen offen kommunizieren. Wie sieht es eigentlich gerade aus? Und er beantwortet uns alles, was er beantworten kann. Danach machen wir Schiffstour.
01:27:00 Entweder zeige ich euch das alleine oder mit Nina. Ich bin gespannt. Vielleicht kriegen wir Nina Impact. Und auf Nina solltet ihr euch auch wirklich freuen. Die kennt ihr schon. Und Nina macht auf jeden Fall gute Laune. Das heißt, wenn sie da ist, freue ich mich. Und wir enden dann unten in der Klinik, weil da sitzt Carina und tätowiert den ganzen Tag. Und ich möchte auch noch ein Tattoo. Aber erst um 15 Uhr. Okay, wir werden ready, wenn mein Mikro direkt wieder geht.
01:27:27 Ich klau euch mal wieder die Musik, Leute. Ach guck mal, es ist direkt da. Es ist ja ein absoluter Traum. Guck mal, das darfst du dir schon anklippen irgendwo. Und dann mache ich uns ein bisschen Platz.
01:27:47 Muskeln bei diesem Stuhl hier. Platzier dich gerne einmal. Andere Seite? Andere Seite. Ja, sorry. Platzier dich gerne mal. Ah, nein, da nicht. So, dann suchen wir nämlich hier einmal rein. Räumchen, oder? Super. Perfekt. Das Setup hier ist wirklich ein Traum. Also nochmal geiler als auf dem anderen. So, Chad, ich habe euch auf dem Handy dabei. Ich werde euch ein bisschen beachten, ja? Okay.
01:28:17 Bei Binary setzen wir dann, nein, bei Nathalie setzen wir dann wieder ein, ja, mit den Spenden. Aber schon mal danke dafür. Ich muss jetzt mal die cringige Frage ganz am Beginn stellen, wo ich dann reingucken muss.
01:28:28 Du musst irgendwo reingucken. Ich guck dich an. Ja, du guckst mich an. Das ist immer, wenn Leute mit mir irgendwie Streams oder so machen, das gefährlichste ist immer der Chat. Leute, die den Chat lesen. Da passiert so viel. Das ist richtig gemeint. Aber auch die Kamera. Wir sind insgesamt schief, weil das Schiff liegt einfach schief. Aber wir sitzen gerade. Sei nicht irritiert. Wie geht's dir? Mir geht's gut. Ich bin gerade angekommen. Ich habe eine schöne Nachtzugfahrt hinter mir.
Vorstellung von Lukas und seiner Rolle bei SOS Humanity
01:28:5401:28:54 Nachtzug von wo? Ich war ja noch ein paar Tage in der Toskana, habe Freunde gemacht. Nein, schön. Ja, das war richtig schön. Genau, bevor ich hierher gekommen bin. Und für mich steht da dann auch der Einsatz an, der Nächste, der dann kommt. Und da war es gut, noch ein paar Tage vorher abzuschalten. Okay, okay, ich habe ganz viele Fragen. Ja, bitte. Aber gerne erstmal, Lukas, wer bist du, was machst du hier? Ja, genau, mein Name hast du schon gesagt. Ich bin Lukas, ich bin seit drei Jahren bei SS Humanity und auch schon sehr lange in der zivilen Seenotrettung allgemein aktiv. Seit 2018 schon.
01:29:22 Das ist ja ewig, krass. Das heißt auch selbst mitgefahren, 2018 schon? Ja, 2019 das erste Mal. Das ist immer krass, wenn man so drüber redet, dann merkt man gar irgendwie mal wieder, wie lange das schon... Die Pandemie ist schon eine Ewigkeit her. Ja, ja, total. Ich bin bei SOS Humanity tätig als Koordinator für Kommunikation. Und das ist eine Rolle, die sehr, sehr viele Bereiche umfasst. Also ich bin regelmäßig an Bord, leite da das Kommunikationsteam, das für alles zuständig ist, was zum Beispiel Medienarbeit angeht.
01:29:51 Aber auch sowas wie Behördenkommunikation zum Beispiel, wo wir die Brücke ganz viel unterstützen. Und wir sammeln auch Beweise, dokumentieren den ganzen Einsatz, sammeln Beweise für Menschenrechtsverletzungen, die halt tagtäglich auf dem Mittelmeer passieren und versuchen dadurch dann die zuständigen und verantwortlichen Akteure auch zur Verantwortung zu ziehen. Also das ist so ein großer Bereich, den wir abdecken vom Kommunikationsteam. Und genau die Zeit, die ich nicht an Bord bin oder nicht gerade frei habe, bin ich an Land im Büro und mache relativ klassische Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit.
01:30:20 Das klingt nach vier Hauptstellen, um ehrlich zu sein. Also ich glaube, wir könnten ehrlich gesagt ein Interview oder eine Stunde darüber reden, was ich alles verschiedene mache. Es ist sehr vielfältig, aber das ist auch...
01:30:30 Was mir persönlich irgendwie von der Tätigkeit gefällt. Ist auch klassisch NGO, glaube ich. Ja, das kommt auch dazu. Das zu übernehmen, wo die Stärken liegen und die dann auch umzusetzen. Ich glaube, für jemand, der zum ersten Mal hier reinsteppt, ist es sehr schwierig. Ich versuche es zu übersetzen. Bremst mich auch gerne. Nein, nein, überhaupt nicht. Ich liebe alles daran. Du bist quasi klassischer Pressesprecher in Deutschland, wenn man es so will. Genau.
01:30:54 Wie viele Sprachen sprichst du? Welche sprichst du? Ich spreche fließend vor allem Englisch und Deutsch und habe aber auch noch ein ganz passables Schulfranzösisch und ein bisschen Spanisch, was ich mir mal angeeignet habe. Traumhaft. Okay, also Pressesprecher, aber auch selbst auf Einsätzen hier.
01:31:12 Übrigens genau hier, wo wir gerade sitzen. Wir sitzen auf der Brücke. Ich schwenke nach dem Interview, erinnere mich dran, ich schwenke dann nochmal. Wir haben hier über die Brückenarbeit schon viel in der Vergangenheit gesprochen. Aber für alle, die komplett neu sind, hier findet ein Team statt, was ganz viele Dinge macht. Und eins davon ist eben auch zu dokumentieren, was auf dem Mittelmeer im Einsatz passiert. Sprich, welche Menschenrechtsverletzungen finden gerade statt? Was muss dokumentiert werden? Und natürlich auch wichtig für eure Arbeit, ihr seid...
01:31:41 nicht schuld gewesen, also gerade, um auch vor Italien nachweisen zu können, das, was da passiert ist, war nicht rechten. Und wir dokumentieren eben diese Menschenrechtsverletzungen, um sie eben auch irgendwo vor Behörden dann zu haben. Aber du machst auch die behördliche Kommunikation im Einsatz? Genau, also wir haben...
01:32:01 Quasi, das ist immer alles eine Teamarbeit. Also wir haben hier das Team auf der Brücke, was eben aus dem Kapitän oder der Kapitänin und dann halt den OffizierInnen besteht, die halt im Prinzip, ja, 24-7 ist immer jemand auf der Brücke, der dafür zuständig ist, das Schiff zu navigieren, also dass das Schiff fährt, dass alles läuft und gleichzeitig aber auch die Person, die halt dafür zuständig ist, wenn zum Beispiel ein Seenotfall im Einsatz reinkommt, den auch, ja.
01:32:25 quasi zu dokumentieren, anzunehmen und dann die Schritte einzuleiten, die dann bei uns eben wären. Unsere Sorg-Koordinatorin Vivi ist das jetzt beispielsweise im nächsten Einsatz, die quasi Suche und Rettung koordiniert und anleitet, zu informieren und dann treffen wir uns, besprechen, okay, was machen wir als nächstes. Also das ist so eine ganz große Teamarbeit.
01:32:45 Da sind wir dann halt auch vom Kommunikationsteam, wir haben eine Person, eine Rolle, die nennt sich Human Rights Observer, also quasi Menschenrechtsbeobachterin. Und das ist so ein bisschen so der verlängerte Arm der Brücke, weil gerade während einer Rettung oder in Vorbereitung einer Rettung müssen ganz, ganz viele Schritte getan werden, auch abseits von Behördenkommunikation. Und da haben wir halt einfach für uns festgestellt, dass es total hilfreich ist, da eine zusätzliche Person zu haben, die einfach bei der Kommunikation...
01:33:12 wo einfach wir wissen, okay, das ist das Expertisenfeld dieser Person und das ist quasi einfach nochmal eine zusätzliche Unterstützung für die Brücke.
01:33:22 was eben diese Kommunikation angeht, was aber vor allem auch die Dokumentation dieser Kommunikation angeht. Und das ist eben so wichtig, du hast es gerade schon gesagt, weil wir halt ganz häufig erleben, dass viele Sachen, die auf dem Mittelmeer passieren, eben nicht so ablaufen, wie es nach geltendem Recht eigentlich ablaufen müsste. Nämlich, dass es eben keine der zustelligen Leitstellen, wenn es einen Seenotfall gibt, den entsprechend koordiniert, schaut, dass es dann eine entsprechende Rettung gibt. Da sind wir auf uns gestellt, ganz, ganz häufig.
01:33:51 Wir müssen auch andere Menschenrechtsverletzungen beobachten, wie zum Beispiel sogenannte Pullbacks, also dass von der sogenannten libyschen Küstenwache Menschen gegen ihren Willen und auch rechtswidrig zurück nach Libyen in ein Bürgerkriegsland, in dem ihnen schlimmste Menschenrechtsverletzungen drohen, zurückgebracht werden. All solche Sachen sind Dinge, die wir halt auch sehr beobachten.
01:34:10 Und wenn wir nicht da wären, würden die komplett undokumentiert und unbeobachtet bleiben. Und deswegen verstehen wir es auch als ganz, ganz zentralen Teil unserer Aufgabe, das klar zu dokumentieren, um entsprechend im Nachgang die Möglichkeit zu haben, das auch gegenüber vor Gerichten zum Beispiel darzulegen, wenn solche Menschenrechtsverletzungen passieren, wenn europäischen Behörden ihrer Pflicht zur Koordinierung nicht nachkommen oder andere Rechtsbrüche auf sie eben passieren, aber gleichzeitig auch einfach das...
01:34:38 öffentlich zu machen, das sichtbar zu machen, was hier halt täglich auch im Mittelmeer passiert. Kann die Zivilbevölkerung das einsehen? Also wenn ich mich jetzt für diese Menschenrechtsverletzungen interessiere, finde ich da irgendwas bei euch? Also das ist natürlich auch ein Teil von unserer Social Media Arbeit. Also wenn wir kommunizieren über die Einsätze, wir kommunizieren darüber, was in den Einsätzen passiert, von natürlich sehr banalen, sag ich jetzt mal operativen Ereignissen wie, okay, wir sind jetzt im Einsatzgebiet, wir machen Lookout, wir haben vielleicht eine Rettung gehabt und zeigen so ein bisschen, okay,
Öffentlichkeitsarbeit und Social Media von SOS Humanity
01:35:0701:35:07 wie läuft die Versorgung von geretteten Menschen an Bord. Aber wir kommunizieren natürlich auch mit Bildern oder auch mit Reels zum Beispiel über unsere Social Media Kanäle. Da ist Instagram ein ganz, ganz zentraler Kanal.
01:35:23 Das machen wir natürlich auch, wenn wir Menschenrechtsverletzungen beobachten. Dann versuchen wir entsprechende Beweismittel zu veröffentlichen. Natürlich Bilder zum Beispiel, sagen wir mal von Pullbacks, weil das ist was, was wir einfach sehr, sehr häufig mitbekommen. Das ist wahrscheinlich so die häufigste und auch sichtbarste Menschenrechtsverletzung, mit der wir es zu tun haben. Und genau, natürlich auch dann in Form von längeren Reports auf unserer Website. Und das ist auch was, wo wir natürlich...
01:35:48 versuchen, so viel Pressearbeit wie möglich zu machen, um da entsprechend auch das nicht nur so, sag ich jetzt mal, in unserer kleinen Bubble auch zu haben, sondern das nach außen zu tragen. Wenn ihr das schauen wollt, vielleicht kann einer der Mods oder so das einmal kurz reinposten, den Link von SOS Humanity, den Instagram-Link, post den gerne einfach mal rein, dann können die Leute da reinfolgen. Gerade ist ein Begriff gefallen, vielleicht magst du den nochmal kurz aufdröseln, was heißt Sartim? Sartim, ja. Also erstmal, das hast du wahrscheinlich schon gemerkt,
01:36:18 Das merkt ihr wahrscheinlich auch schon da draußen. Seenotrettung ist voll von Abkürzungen und Denglisch. Und genau Saarteam ist so ein perfektes Beispiel. Saar steht für Search and Rescue, also Such und Rettung. Und man muss sich...
01:36:31 das Leben und die Arbeit an Bord so vorstellen, dass es im Prinzip in vier Bereiche geteilt ist. Also wir haben den Kommunikationsbereich, für den ich verantwortlich bin zum Beispiel. Wir haben den Care-Bereich, also die Versorgung von geretteten Menschen. Dann haben wir den maritimen Bereich von Leuten, die quasi in ihren Positionen dafür sorgen, dass das Schiff halt...
01:36:49 läuft und fährt und auch gut läuft vor allem und gut gepflegt wird. Und dann haben wir den Saar-Bereich, also den Such- und Rettungsbereich und da haben wir ein Team von Kro-Mitgliedern, die halt wirklich für die
01:37:04 Koordinierung und für dann die Durchführung der Rettung zuständig ist. Weil wir sitzen hier auf der Humanity 1, das ist unser Mutterschiff, aber das ist am Ende des Tages gar nicht das Schiff, mit dem wir wirklich an zum Beispiel Seenotfälle ranfahren, richtig nah. Das wäre viel zu gefährlich. Da sind wir total eingeschränkt, was die Manövrierbarkeit angeht, gerade wenn wir es mit ganz kleinen Booten in Seenot zu tun haben. Das ist ja oftmals der Fall. Das sind Boote, die sind nur wenige Meter lang und da ist es wichtig, auch kleine, schnelle Einsatzboote zu haben, die da entsprechend auch reagieren können.
01:37:33 Und mit denen ist es dann auch viel einfacher, diese Rettung durchzuführen. Und diese Boote werden eben von unserem Saar-Team dann quasi gefahren. Und da sind wir dann pro RIP, heißen die. Das ist die nächste Abkürzung. Wo steht RIP? RIP steht für Rigid Hull Inflatable Boat. Okay, RIP. Ich hoffe, ich habe das richtig gesagt. Wir bleiben bei RIP. Das wusste ich tatsächlich noch nicht. Das ist ganz interessant, spannend. Tatsächlich ist vielleicht so ein bisschen Background, ist gar nicht so Hauptaugenmerk des Interviews hier. Aber ich fand das sehr spannend, gestern nochmal zu hören, weil ich die ganzen Presse...
01:38:02 Präsentationen und die Schiffstouren habe ich jetzt irgendwie zigmal mitgemacht. Und es gibt irgendwie immer noch mal was Neues, was ich mit reinkriege. Und gestern hatten wir auch eine Präsentation, wo Till und Jon erzählt haben, dass ihr über die letzten Jahre einfach sehr viel euch selbst beibringen musstet. Und du hast es gerade auch kurz erwähnt, wir brauchen Ribs, mit denen wir an das sich in Seenot befindende Boot ranfahren, um es dann zu retten. Weil früher hat man gedacht, mit dem großen Schiff so schnell wie möglich ran, so schnell wie möglich retten.
01:38:31 Und dabei sind super viele Massenpaniken entstanden, viele, viele Menschen dabei gestorben, weil die Menschen das Schiff einfach sehen und schon dieses Mutterschiff, die Humanity 1, ein potenzieller Risikofaktor ist, weil die Menschen auf dem Boot des Schiffs sehen, ins Wasser springen und versuchen zu euch zu schwimmen.
01:38:49 Es war super spannend, gestern nochmal zu hören, dass sich da so wirklich eine ganz klare, also es ist alles genau durchgetimt und durchgeplant, wie ihr Menschen rettet. Und mittlerweile weiß man, was eine Gefahr darstellt, zum Beispiel zu nah ranzufahren und den Menschen einen Anlass zu geben, ins Wasser zu springen, als auch eben diese genaue koordinative Abstimmung, wie das abläuft. Deswegen habt ihr auch Trainings, bevor ihr wirklich ins Einsatzgebiet wart. Ja, das ist ganz nett. Super spannend.
01:39:16 Einen Schritt zurück. Für mich ist es so, die Themen sind so riesig, man kann von einem ins nächste gehen. Ich hopp noch mal einen Schritt zurück. Wir haben gerade eben darüber gesprochen, dass du ganz viel Pressearbeit in Deutschland machst.
01:39:32 Wirklich eigentlich, ja, Einsatzarbeit, wenn ihr rausfahrt. Wie oft fährst du noch raus selbst? Fährst du jetzt in den Einsatz mit der Rotation? Ja, ich fahre jetzt in den Einsatz mit, genau. Ich habe meine ganzen Klüngel gerade in der Kabine abgestellt und bin zu euch auch gekommen. Ich habe gesehen, gestern und heute, es kamen ganz viele Leute an. Jetzt findet sich das neue Team zusammen. Das kriegt ihr leider nicht mit, den Vibe. Aber es ist richtig krass, weil das Schiff langsam richtig voll wird und sich alle auf die neue Rotation vorbereiten, unabhängig von unserer Influencer-Action hier.
01:40:02 Ich war zwei bis drei Mal im Jahr ungefähr und dann immer für sechs Wochen. Ist das bewusst so auch für dich, um Kontakt nicht zu verlieren oder ist das einfach in der Arbeit mit drin? Das ist in der Arbeit mit drin, aber es ist natürlich auch ein wichtiger Aspekt. Also wenn ich jetzt mal ganz persönlich spreche, wenn ich Interviews habe oder Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit mache, wo es ja wirklich darum geht, anderen Menschen, das ist ja der Kern von Kommunikation, anderen Menschen.
01:40:28 zu erklären und zu zeigen und auch authentisch zu vermitteln, was passiert da tagtäglich im Mittelmeer, dann ist es natürlich total zentral, dass ich das auch aus erster Hand irgendwie berichten kann. Und das ist schon auch, glaube ich, was, was man auch merkt. Von daher ist es super förderlich für die Position, natürlich auch für meine, zum Beispiel für Pressearbeit, aber auch für andere Aspekte der Arbeit. Aber es ist auch einfach die Position oder die Rolle, die ich habe, ist auch schon darauf ausgelegt, dass wir regelmäßig fahren, dass wir ein rotierendes System haben.
01:40:57 an KommunikationskoordinatorInnen, einfach weil das schon auch eine sehr zentrale Rolle an Bord ist mit sehr, sehr viel Verantwortung und es da einfach wichtig ist, auch eine gewisse Beständigkeit zu haben. Und gleichzeitig ist es aber auch schön, wenn wir an Land ein bisschen Zeit haben für andere Themen.
01:41:13 wie zum Beispiel Unterstützung der Pressearbeit, aber auch, um bestimmte Prozesse und unsere Position einfach ein bisschen strukturell weiterzuentwickeln. Ich glaube, du hast das schon angesprochen mit der NGO-Arbeit, das ist glaube ich etwas, was oftmals total kurz kommt, wenn man in so NGO-Kontexten arbeitet, dass man eigentlich immer nur so das Gefühl hat, okay, man löscht jetzt irgendwie Brände oder man reagiert auf ein ganz akutes Problem. Aber man hat eigentlich total wenig Zeit, mal einen kurzen Moment innezuhalten, zu gucken, okay,
01:41:40 Wie sind hier gerade unsere Strukturen? Passen die für das, was wir machen? Was müssen wir verändern? So ein Beispiel, was du gerade gebracht hast, jetzt bezogen auf die Rettungsarbeit. All das kann nur entstehen, wenn sich Menschen im Nachgang einer Rettung, die vielleicht nicht so gut gelaufen ist, mal die Zeit nehmen und hinzusetzen, okay, was ist jetzt hier passiert? Was hat jetzt hier gerade nicht funktioniert und was müssen wir machen, damit es besser läuft? Und für sowas braucht man Zeit und das funktioniert nicht, wenn man zum Beispiel 24-7 im Einsatz ist. Wenn ich jetzt 24-7 im Einsatz wäre, dann würde ich
01:42:10 Beispielsweise hätte ich auch gar kein gutes Verständnis dafür, was all die Arbeit, die ich an Bord mache, dann eigentlich, wofür die dann an Land gebraucht wird und was dann vielleicht auch die beste Arbeit ist oder was dann vielleicht mehr gebraucht wird an Land, wo ich dann auch meine Arbeit hier besser darauf einstellen kann quasi. Also dieser Austausch zwischen Land und Schiff ist, glaube ich, in allen Bereichen, aber vor allem im Kommunikationsbereich total zentral. Was ist die größte Herausforderung für dich persönlich im Beruf?
01:42:38 Ich glaube tatsächlich, also es ist ein bisschen Fluch und Segen, so dieses lange Wegsein. Also es ist total... Was heißt lange? Wie lange bist du jetzt weg? Sechs Wochen. Jetzt noch ein bisschen länger. Ich habe vorhin ein bisschen Urlaub gemacht und ich werde danach noch ein bisschen länger hierbleiben, weil wir noch einen Workshop haben. Also sind es dieses Mal sogar acht Wochen am Stück. Und das ist eine Herausforderung, weil es natürlich bedeutet, dass ich acht Wochen aus meinem Alltag zu Hause draußen bin. Also jede Form von...
01:43:07 sozialen Beziehungen halt irgendwie auf der Strecke bleibt, für den Zeitraum oder nur total eingeschränkt irgendwie fortschritt werden kann. Das ist super herausfordernd auch, dass ich irgendwie Hobbys, beispielsweise spiele ich Fußball im Verein und auch das ist irgendwie was, was dann halt einfach liegen bleibt und läuft ja auch weiter. Also die Leute warten ja nicht auf mich, bis ich wiederkomme und das Leben zu Hause dreht sich weiter und ich bin dann halt raus für acht Wochen und muss dann jedes Mal wieder neu versuchen.
01:43:30 da anzukommen. Mit der Dauer, die ich das jetzt schon mache, funktioniert das immer besser und andere Leute können sich da auch besser drauf einstellen. Aber es ist schon auch eine krasse Einschränkung für alles, was halt irgendwie abseits vom Schiff passiert, was irgendwie zu Hause passiert. Und ja, gleichzeitig ist es natürlich aber auch wichtig, sich dann, dass so ein Einsatz so lange dauert, dass man sich dann halt auch wirklich voll drauf einlassen kann, weil
01:43:53 Hast du auch gerade schon angesprochen, Trainings sind total wichtig, das dauert auch Zeit, das bringt jetzt auch nichts, wenn wir sagen würden, okay, wir machen irgendwie kürzere Einsätze oder sowas, dann würden wir vielleicht ein paar, wäre es vielleicht einfacher, auch mal Leute zu finden oder sowas, weil es ist natürlich auch, glaube ich, ein großer, großer Aufwand für viele Leute, die das vielleicht nicht hauptberuflich machen, sondern wir haben ja auch viele Freiwillige an Bord, sich dann sechs Wochen freizunehmen.
01:44:15 Aber gleichzeitig, wenn wir einmal trainiert sind, dann ist es total wichtig, so lange wie möglich auch operativ zu sein und einsatzfähig zu sein. Weil das ist dann der Punkt, wo wir wirklich Menschen in Not effektiv helfen können. Das ist ja am Ende des Tages unsere Aufgabe. Von daher ist es auch gut und wichtig, dass wir so lange am Stück im Einsatz sind. Aber es ist halt gerade für das Private eine totale Herausforderung auch.
01:44:38 Es ist sehr spannend, dich in so einer Doppelrolle zu sehen. Das habe ich sehr selten. Ich habe letztes Jahr ganz viele Interviews mit euch geführt und gerade dieser Wechsel zwischen
01:44:49 deutscher Arbeit, aber wirklich noch sehr aktiv auf Rotation mitfahren. Ich weiß nicht, ob du da eine Ausnahme bist. Von meinem Empfinden habe ich das so, dass die Leute sagen, ich bin lange und viele Jahre als Volontär mitgefahren und dann habe ich das Glück für mich gehabt, eine Festanstellung in der NGO zu haben, aber arbeite fest aus Berlin. Nina treffen wir nachher auch noch, die ist so ein klassischer Fall davon. Was hast du lieber? Bist du lieber auf Rotation oder bist du lieber in Deutschland und machst die klassische Pressearbeit?
01:45:18 Das ist eine sehr, sehr gute Frage. Und es zählt keine this and that Antwort. Gerade eben habe ich dich nach Herausforderungen gefragt und du warst so, aber trotzdem. Ich hoffe, ich trete jetzt hier nur auf den Schlitz. Ich glaube, wenn ich so, also wenn ich jetzt rein für die Arbeit spreche, muss ich schon sagen, ist glaube ich dieses auf See sein und im Einsatz sein schon auch das, wo ich sehr gut meine Stärken irgendwie entfalten kann und was trotz all der
01:45:48 der Dramatik und der Notlagen, die wir ja auch irgendwie tagtäglich dann mitbekommen, auch was ist, was irgendwo Spaß macht. Dieses gemeinsam als Crew hier zusammenzuarbeiten, wirkt auch total viele schöne Momente. Und das ist auch was, woran ich immer sehr, sehr gerne, wenn ich an vergangene Einsätze zurückdenke, denke ich nicht immer nur an Sachen, die vielleicht nicht so gut gelaufen sind oder schlimme Sachen, die wir irgendwie gesehen haben oder die passiert sind, sondern auch an sehr, sehr viele schöne Momente, die wir in der Crew hatten, die wir aber auch mit Geretteten hatten. Und da ist einfach ein sehr, sehr starkes
01:46:17 starker soziale Aspekte, eine sehr starke soziale Verbindung, die man in kurzer Zeit zu Menschen aufbaut. Und das ist schon auch etwas, was ich total schätze. Und ich glaube, ich bin tendenziell auch schon ein Mensch, der gerne irgendwie unterwegs ist und der gerne irgendwie wirklich gerade in so einer humanitären Arbeit auch am Einsatzgebiet ist und nicht nur so am Schreibtisch. Ja, du wolltest keine Disindead-Antwort, aber du kannst dir wahrscheinlich auch denken. Nein, das ist eine gute Antwort. Gut, dann mach ich den Punkt.
01:46:44 Berlin ist halt auch der große Vorteil, wie du schon sagst, dass man irgendwie noch ein soziales Leben leben kann, was man zwischendrin braucht, um auch nochmal in der Realität anzukommen. Und das ist ja auch was, wo ich sagen muss, ich bin jetzt Ende 20, das ist gerade was, was auch gut in meinen, also dass ich auch irgendwie gerade einigermaßen mit meinem Alltag und mit meiner aktuellen Lebensphase vereinbaren kann. Das ist aber auch ein totales Privileg, dass ich das irgendwie für mich so entscheiden kann und dass ich eben nicht so viele Dinge habe, die mich gerade...
01:47:12 binden und es gibt genug Dinge. Irgendwie eine Partnerschaft oder auch andere Freundschaften, die aber jetzt gerade nicht an dem Punkt sind, wo ich sage, okay, ich muss jetzt permanent zu Hause sein. Ich muss jetzt permanent vielleicht auch noch für andere Leute da sein oder so stark da sein, dass ich zum Beispiel so einen Job wie jetzt gerade nicht machen dürfte. Wie das in fünf Jahren aussieht, ist aber auch in den Sternen. Wahrscheinlich ist das kein Job, den man irgendwie sein Leben lang macht. Ja, aber es ist ja auch ein krasses Kompliment an dein Umfeld. Total.
01:47:40 Also Freundschaften zu haben, die das mitmachen und dich dann auch wieder auffangen, sobald du in Berlin bist, ist ja schön. Das mit dem das Team macht dieses Schiff auf.
01:47:51 Das höre ich von jedem von euch. Das ist identisch. Das ist so krass. Und ich glaube, das ist auch das Besondere, hier auf Sizilien zu sein. Deswegen war es mir auch so wichtig, hier Influencer mit hinzunehmen, weil dieser Zusammenhalt, den ihr in der Crew habt, den man hier spürt, der ist krass. Die Antwort überrascht mich null. Ich glaube, ich hätte sie voraussagen können, weil ihr da alle sehr, sehr ähnliche Antworten drin gebt in der Crew-Zusammenhalt. Ist super krass. Wenn du wo Teamarbeit lernst, dann bei uns definitiv.
01:48:20 Das ist schon crazy, gerade weil ihr auch diese Extremsituationen habt, wo das Team funktionieren muss. Ja, richtig schön. Okay, sorry, wir sind so abgeschweift. Wir hatten ein ganz anderes Thema, aber ich liebe alles. Lass uns in deine klassische Pressebrecherrolle gehen. Was für uns natürlich immer spannend ist, ist die politische Ebene. Jetzt haben wir mit Till schon super, super viel über Politik gesprochen. Wir haben über Facitation Directive geredet, also alles, was euch die Arbeit erschweren soll.
01:48:49 Lukas, bitte sag uns was Positives. Wo hilft euch die EU? Wo kann man sagen, da macht sie unsere Arbeit besser, dafür ist sie wirklich schön da? Ja, du merkst schon meine Reaktion. Ich muss wirklich tief kramen. Bitte, gib uns was Positives. Ja, also ich meine, das womit wir halt tagtäglich konfrontiert sind, sind leider...
01:49:13 Behinderung unserer Arbeit. Nein, ich will was Positives haben. Ja, ich überlege. Ich fühle mich selbst als Europäerin, muss ich sagen. Ich fühle mich selbst nicht als Deutsche. Ich halte ganz tief fest an diesem europäischen Grundgedanke, weil ich der festen Überzeugung bin, dass er was Positives ist. Und wenn es jetzt ad hoc nichts gibt, wo könnte sie denn positiv sein? Ich glaube, es gibt ganz viel Potenzial für Positives.
01:49:42 ganz allgemein Seenotrettung anschauen, dann gibt es für Seenotrettung einen sehr, sehr klaren und auch sehr guten Rechtsrahmen zum Beispiel. Der ist natürlich auch nicht nur, aber die EU und ihre Mitgliedstaaten dafür verantwortlich, dass der in dieser Form existiert. Und das Grundkonzept von Europa als Staatengemeinschaft.
01:50:01 mit der Möglichkeit zum Beispiel eine große Anzahl an Menschen, die aktuell zu uns kommen, aufzunehmen, willkommen zu heißen und auch die Verantwortung, die dann natürlich auch mit einhergeht, um die Menschen irgendwie, ja.
01:50:20 willkommen zu heißen und auch irgendwie in den ersten Monaten auch irgendwie zu versorgen und auch die ganze administrative Verantwortung, Asylprozesse, all das, das ist eine totale Chance eigentlich, das auf ganz, ganz viele Schultern zu verteilen, dass da nicht irgendwie einzelne Länder alleine sind und dann erstmal irgendwie gucken müssen, wie gehen wir damit um. Also es gibt total viel Potenzial, dass das, was hier immer als
01:50:40 Krise, Migrationskrise, eigentlich ein Begriff, den wir gar nicht reproduzieren dürfen, weil wir haben keine Migrationskrise, keine Flusskrise. Wenn überhaupt haben wir eine Krise der Solidarität. Aber um diese Krise zu lösen und dass diese Krise gar nicht hätte erst entstehen müssen, gibt es eigentlich total viel Potenzial und da ist Europa absolut gerüstet für. Die Realität ist aber leider eine andere und vor allem von sehr, sehr vielen negativen Alltagsbeispielen.
01:51:07 geprägt, die uns halt einfach zeigen, dass das Europa in seinem Potenzial, was es in allen Bereichen hat, aber auch im Bereich zum Beispiel Migration, leider einfach nicht funktioniert. Lass uns bei den positiven Sachen bleiben. Sorry, ich werde dich da drauf festnageln, wir haben gerade eben so viele negative Kommentare. Let's go. Ich gebe mein Bestes. Ich kann schon so ein bisschen den Chat einlaufen lassen, weil jetzt schon zweimal gefragt wurde, kommen denn EU-Gelder bei euch an für eure Arbeit?
01:51:30 Leider nein. Also wir sind als Organisation fast komplett spendenfinanziert. Wir hatten eine Zeit in den letzten Jahren, wo die deutsche Bundesregierung
01:51:43 Ein Budget hatte, ein jährliches Budget von 2 Millionen Euro, was eben der Seenotrettung zur Verfügung gestellt werden sollte oder Organisationen, die eben mit der Unterstützung der Seenotrettung arbeiten. Und dieses Budget ist jetzt aber leider wieder eingestellt worden, eingefroren worden durch die CDU-Regierung. Das war ein Aspekt, wo wir schon auch gesehen haben, okay, es gibt auf...
01:52:07 in ganz kleinem Rahmen ein gewisses Engagement von politischer Seite, unsere Arbeit zumindest mal nicht zu kriminalisieren und zu erschweren, sondern...
01:52:17 zu unterstützen und aufrechtzuerhalten. Das war auf jeden Fall ein kleiner Hoffnungsschimmer, auch wenn man sagen muss, dass da diese zwei Millionen Euro komplett lächerlich sind und ein Bruchteil weniger als ein Prozent, viel weniger als ein Prozent des gesamten Aussatzbudgets vom Bund beispielsweise ausmachen und auch vom Budget der humanitären Hilfe, was der Bund für humanitäre Hilfe ausgibt. Aber es war ein kleiner Schritt. Aber so schnell dieser Schritt irgendwie gemacht wurde, hat man auch einen Rückzieher davon gemacht.
01:52:45 Ich glaube, gerade von wirklich finanziellen Hilfen kann man generell nicht reden. Da kommt weder von EU-Ebene was, noch von Bundesregierung-Ebene, noch von Deutschland-Ebene. Ich glaube, wir sind schon dankbar, wenn es nicht kriminalisiert wird. Und das ist eigentlich schrecklich zu sehen, oder? Also ich meine, wenn wir uns angucken, wie das angefangen hat vor zehn Jahren.
01:53:05 Zivilorganisationen sich gegründet haben und gesagt haben, okay, wir wollen hier einfach nur verhindern, dass Menschen in Seenot sterben, gab es ja diese Unterstützung. Da gab es die Unterstützung, gerade auch auf operativer Ebene, aber auch gesellschaftlich und politisch. Da war wirklich eine Zusammenarbeit da. Da war eine ganz, ganz breite Unterstützung auch aus der Gesellschaft da. Und da gab es gar keine Debatten darüber, dass das, was Seenot-Organisationen tun, gut und wichtig.
01:53:34 sinnvoll und selbstverständlich ist. Und daran merken wir einfach nur, wenn man dieses Beispiel nimmt und allein schon der Fakt, dass ich überlegen muss und wirklich, wirklich tief überlegen muss und auch immer noch weiter überlege, ob mir noch etwas Positives einfällt zum Thema EU und Migration und Unterstützung von Menschen, die sich in Seenot befinden, an welchen Punkt wir eigentlich gekommen sind. Und das ist, glaube ich, auch etwas, was wir uns immer wieder vor Augen führen müssen, dass das total...
01:54:01 krass ist und total unwirklich. Gesellschaftlich wie politisch. Habt ihr ja aktiv einen Wandel gemerkt oder intern auch besprochen mit dem Regierungswechsel von der Ampelregierung auf CDU oder Große Koalition oder Koalitionsebene? Ja, schon. Ich würde sagen, in einem kleineren Rahmen, weil es natürlich auch einfach ganz viele andere weltpolitische Themen gibt, die sich jetzt diese neue Regierung erstmal annimmt und auch auf nationaler Ebene.
01:54:30 Und alles, was mit Migration zu tun hat, ist einfach ein Stück weit ein Feindbild dieser Regierung. War es auch nicht erst von dieser Regierung, muss man dazu sagen. Aber merken wir in der Art und Weise, wie Debatten geführt werden, auf jeden Fall nochmal viel, viel stärker, dass das eine total Migrations- und auch was...
Politische Lage und Seenotrettung: Herausforderungen und mediale Darstellung
01:54:5001:54:50 was die Unterstützung von Menschen auf der Flucht angeht, solidaritätsfeindliche Regierung ist. Ich denke, das kann man schon so sagen. Und das hat sich auf jeden Fall verschärft mit dem Regierungswechsel. Und am Ende des Tages sind Entscheidungen, wie jetzt eben dieses Geld für Seenotrettungsorganisationen zu streichen, sind davon Symptome, aber sind die deutlichsten Zeichen davon. Wirst du als Pressesprecher auf Diskussionspanel oder sowas eingeladen? Also wir als Organisation schon.
01:55:17 Das ist immer so ein Auf und Ab, muss man glaube ich klar sagen, weil leider die Medienlogik auch so funktioniert, dass Seenotrettung mittlerweile ein Thema ist und nicht nur Seenotrettung, sondern vor allem auch der Umstand, dass Menschen übers Mittelmeer fliehen. Das ist ein Thema, woran wir uns alle, glaube ich, sehr gewöhnt haben und auch woran wir uns medial gewöhnt haben. Und da ist ein ganz großer Grundsatz, wie Medien gerade so im tagesaktuellen politischen Geschehen arbeiten, dass wenn
01:55:46 Dinge, die passieren, keinen Überraschungswert haben oder keinen Neuigkeitswert in dem Sinne. Dass sie dann auch es schwerer haben, es irgendwie auf die Newsagenda zu schaffen. Was du sagen möchtest, ist nervig, dass jeden Tag Menschen im Mittelmeer sterben. Wenn sie es einmal gesondert an einem Tag im Jahr machen würden, hätten wir vielleicht einen Aktionstag, den man als Feiertag oder so ausrufen könnte. Das war jetzt die ehrliche Übersetzung meines diplomatischen Antwortsversuches. Aber ja, voll, total.
01:56:15 Das führt natürlich auch dazu, dass wir es auch super schwer haben, dieses Thema eben sichtbar zu machen. Und es wird dann vor allem sichtbar, wenn eben schlimme Unglücke passieren. Wenn sie es in die Medien schaffen. Wenn sie es in die Medien schaffen. Und in solchen Momenten wären wir dann auch mal auf ein Panel oder sowas eingeladen. Oder infolgedessen ist die Aufmerksamkeit für unsere Arbeit oftmals größer. Wir haben jetzt gerade das Thema 10 Jahre Seenotrettung, was wir wirklich auch versuchen, sehr proaktiv natürlich auch anzusprechen, um halt eben auch wirklich
01:56:45 wirklich diesen Wandel zu zeigen, der in den letzten zehn Jahren passiert ist und uns alle als europäische Gesellschaft daran zu erinnern, hey, das ist nicht normal, was hier passiert, das ist nicht cool. Wir haben weiterhin die Verantwortung, Menschen auf der Flucht zu helfen, weil dieses Thema ist weiterhin akut und die humanitäre, aber auch politische Katastrophe auf dem Mittelmeer verschärft sich Tag für Tag. Und diese zehn Jahre, in denen wir aktiv sind, in denen wir das gesehen haben, müssen irgendwo auch ein Mahnmal dafür sein, dass es...
01:57:12 nicht nochmal zehn Jahre diesen Trend gibt. Und genau, deswegen ist das jetzt was, wo wir irgendwie regelmäßig auch...
01:57:19 schaffen dann auch nochmal darüber eine gewisse Öffentlichkeit zu generieren. Ja, das müssen wir jetzt eigentlich auch, das muss ich mir als Streamerin eigentlich auch auf die Kappe schreiben. Diese zehn Jahre Seenotrettung machen wir auch ganz wenig publik im Stream tatsächlich, weil wir haben hier eigentlich eine NGO sitzen, die diese kompletten zehn Jahre mit begleitet hat, die uns diesen Wandel aus erster Hand so beschreiben kann, wie diese zehn Jahre waren. Du hast es gerade schon gesagt, auch wie sich der gesellschaftliche Wandel vollzogen hat ins Negative.
01:57:49 dass wir kriminalisieren, dass wir Migration als...
01:57:52 ein Problem betrachten. Wir haben gerade eben schon ganz kurz über Wordings gesprochen, also Migrationswellen oder Krisen, die wir ja faktisch so nie benennen sollten und so nicht haben. Und eigentlich haben wir hier ein krasses Privileg sitzen, Menschen zu haben, die teilweise schon als Volontier wirklich vor acht bis zehn Jahren unterwegs waren und das direkt aus erster Hand mitbekommen haben, mit auf dem Meer waren und heute darüber berichten können. Umso trauriger, dass unsere Politik dieses Potenzial
01:58:21 gar nicht nutzt.
01:58:23 diese Mechanismen zu verstehen, diesen Wandel zu verstehen, sondern einfach mit dem gesellschaftlichen und medialen gesetzten Bild mitgeht und darauf politisch reagiert. Super traurig eigentlich. So, da wir jetzt eh komplett ab vom Thema sind, weil wir haben nicht mehr so viel Zeit leider. Es ist ein Luxus, euch hier alle sitzen zu haben, aber ich muss immer für mich ein bisschen austarieren, worüber ich reden will. Wir haben gerade eben über mediale Ereignisse gesprochen, die dann das Thema doch nochmal
Stilles Sterben im Mittelmeer und die Rolle der libyschen Küstenwache
01:58:5201:58:52 in den Mittelpunkt schieben. Wie zum Beispiel große Unglücke, bei denen viele Menschen sterben. Ja, sterben tun sie quasi, haben wir schon gesagt, dauerhaft, aber nur wenn es ein großes mediales Echo erzeugt, bringt es uns was. Bei der Seenotrettung, deswegen brauchen wir euch als Zivilbevölkerung ganz, ganz dramatisch, haben wir das Problem, dass die meisten still ertrinken. Die meisten Zahlen sind Zahlen...
01:59:15 Oh Gott, mir fallen nur ganz schwierige Bilder unter der Oberfläche. Gib mir ganz kurz für das Wording. Wir haben ganz, ganz viele Zahlen, die nicht bestätigt sind, weil diese Menschen nicht dokumentiert sind, weil sie still ertrinken. Jetzt haben wir aber vor drei Wochen
01:59:30 ein Ereignis gehabt, was in der Intensität einmalig war. Wir haben immer wieder Berichte von euch und sogar Videomaterial bekommen, wo ihr auf Problematiken mit der sogenannten libyschen Küstewachen getroffen sind. Letztes Jahr habe ich schon das Video von euch gezeigt, wo man gesehen hat, dass ins Wasser geschossen wurde, dass die libysche Küstenwache eure Arbeit aktiv behindert, indem sie Massenpaniken erzeugt, Menschen ins Wasser springen und sie teilweise ins Wasser sogenannte Warnschüsse abgeben.
01:59:59 dass vor drei Wochen etwas passiert, was einmalig ist in der Geschichte. Magst du uns das einmal kurz? Ja, wir hatten eine Situation mit einem anderen zivilen Rettungsschiff, der Ocean Viking, wo sie auf dem Weg waren zu einem Rettungsfall. Da muss man sogar auch noch dazu sagen,
02:00:17 unter Anleitung der italienischen Behörden. Also sie hatten die offizielle Anweisung, was sehr, sehr selten passiert, aber in dem Fall ist es tatsächlich passiert, dass die Behörden da ihrer Pflicht auch nachgekommen sind und wirklich offiziell die Koordinierung übernommen haben und der Ocean Viking gesagt haben, hey, fahr zu diesem Seenotfall hin und gebt uns eine Einschätzung von der Situation.
02:00:37 Und das hat die Ocean Viking gemacht und das war in internationalen Gewässern. Und dann kam auf einmal ein Schiff der sogenannten libyschen Küstenwache. Und da muss man auch noch dazu sagen, dieses Schiff ist nicht irgendein Schiff, sondern ein Schiff, was 2023 von der EU gespendet wurde. Ach schön, das wusste ich noch gar nicht. Und all das, was dieses Schiff tut, alle Aktionen, die von den...
02:00:59 Grundlinien dieses Schiffes ausgeführt werden, sind auch Trainings zurückzuführen, die von Mitgliedstaaten der Europäischen Union durchgeführt wurden. Also ein komplett durch und durch EU finanziertes Projekt.
02:01:12 Und dieses Schiff hat die Ocean Viking erst verbal bedroht und beleidigt über Funk, hat sie angewiesen, den Kurs zu ändern, was die Ocean Viking dann sogar auch gemacht hat, eben aus Sicherheitsgründen. Und nichtsdestotrotz haben sie dann unvermittelt das Feuer eröffnet und haben über einen Zeitraum von mehr als 20 Minuten die Ocean Viking...
02:01:32 beschossen mit scharfer Munition. Es sind dann im Nachgang mehr als 100 Kugeln auf dem Schiff gefunden worden und es ist wirklich alles ins Visier genommen worden. Also von der Brücke über die Schutzbereiche für Gerettete, über die RIPs, also die Rettungsboote, mit denen die Rettung durchgeführt werden, also wirklich alles. Und gerade auf der Brücke haben uns die Kolleginnen gesagt, dass auch gezielt auf Kopfhöhe geschossen wurde.
02:01:55 Ja, wir haben die Bilder gesehen, es gibt auch Videos davon. Man muss dazu sagen, dass auch Gerettete an Bord selbst waren, die ja ganz oft auf diesen Rettungsschiffen wirklich auf Deck sind und keinen geschützten Bereich unter Deck oder so haben. Wir haben ja hier auch schon Schiffsführungen gemacht, ihr wisst das, die sind vorne an Deck.
02:02:13 Das sind alles keine geschützten, vor allem keine kugelgeschützten Bereiche. Also wenn es so weit ist, ist es ja komplett vorbei. Also ja, einmalig. Die Sache an sich ist schon schlimm genug. Wir können ja jetzt über alle Einzelheiten sprechen. Diese Crew wird schwer traumatisiert sein. Die Geretteten sind sicherlich nochmal traumatisiert worden. Das ist eine Katastrophe auf menschlicher Ebene.
02:02:34 Das ist uns, glaube ich, allen klar, was das jetzt für einen Rattenschwanz nach sich zieht, dass diese Menschen überhaupt wieder rausfahren können, das überwinden, das Ganze besprochen wird. Aber das ist doch jetzt ein Riesenereignis. Ich habe das mitbekommen, weil ich bin in den Themen drin. Ich habe Bezug auch zu ganz vielen von euch freundschaftlich.
02:02:52 Ich habe jetzt, also Chat, ihr könnt ja gerne mal schreiben, habt ihr das außerhalb von mir mitbekommen? Ja, das würde mich auf jeden Fall auch interessieren. Also war das in der Tagesschau groß? War das auf der Bild-Zeitung? Warum hat das jetzt keinen medialen Aufschrei? Das ist ja wirklich einmalig und krass und groß. Und wo auch die Bild-Zeitung hätte geil titeln können, EU-finanziertes Projekt schießt auf NGO. Also die Überschrift ist doch ein Selbstläufer.
02:03:20 Warum gibt das keine Schlagzeile? Ja, wo ist der Aufschrei? Das haben wir uns auf jeden Fall gefragt in der Woche, nachdem das passiert ist. Wir haben Tag und Nacht dazu gearbeitet. Wir haben versucht, diesen Vorfall auch einzuordnen. Man muss ja jetzt auch nochmal dazu sagen, es ist natürlich ein einmaliger Vorfall, weil es eben gezielt...
02:03:37 gezielte Attacke auf ein ziviles Schiff ist, auf europäische StaatsbürgerInnen, wenn man das weiterspielt, dann sind die Leute, die dort beschossen würden, zum Teil die Leute, die genau solche Projekte von der EU mitfinanzieren, durch Steuergelder zum Beispiel. Also es ist komplett absurd und gleichzeitig ist es natürlich was, und das darf man glaube ich auch nicht unter den Tisch fallen lassen, was Menschen auf der Flucht tagtäglich irgendwie erleben. Also Angriffe in dieser Form, die halt nicht so gut dokumentiert sind, aber wo wir dann von Geretteten auch hören, dass...
02:04:05 dass sie auch in der Vergangenheit bei Fluchtversuchen zum Beispiel beschossen wurden oder sowas. Das gibt es schon. Aber klar, vor allem halt auch, dass das so offensichtlich und so stark dokumentiert ist von der Crew von SOS Mediterranee, von der Crew der Ocean Viking, dass wir uns genau das Gleiche gedacht haben. Das müsste jetzt eigentlich, das ist ein Riesending, das müsste jetzt einen Riesenaufschrei geben. Und dieser Aufschrei ist, ich würde sagen, größtenteils ausgeblieben.
Gesellschaftliche Gewöhnung und die Verantwortung der Medien
02:04:3202:04:32 ehrlicherweise so richtig erklären können wir uns das auch nicht. Ich glaube, es ist, wenn man irgendwie kleine Erklärungsversuche starten will, ist das bloß einfach ein weiterer Schritt, der irgendwie zeigt, wie sehr wir uns an all das, was da passiert, gewöhnt haben und wie normal das alles ist und wie okay, dass Menschen und ja, wir alle.
02:04:52 wir alle als europäische Gesellschaft, am Ende sind ja Medien auch, sie sind ja kein autarkes System, sondern sind ja genauso Teil wie unsere Gesellschaft, so wie du und ich oder ihr alle im Chat oder eure Freundinnen oder wer auch immer, dass wir uns alle daran gewöhnt haben, dass sowas passieren kann und dass das irgendwie was ist, was halt einfach passiert, was halt Teil der Realität ist. Aber das darf es auf jeden Fall nie werden. Und ich glaube,
02:05:19 Um nochmal auf diesen Vorfall einzugehen und auch auf die Medienberichterstattung, die im Nachgang dann passiert ist. Das ist für mich natürlich ein super spannendes Thema, weil es halt eben auch mein Bereich ist, was wir halt dann versucht haben, ist natürlich auch wirklich proaktiv gemeinsam mit anderen Organisationen, allen voran SOS Mediterranee, auch auf Medienhäuser, auf JournalistInnen zuzugehen und ganz klar zu sagen, hey, guck mal, was hier passiert ist, ist total krass. Und das ist schon auch immer nochmal was, was dann irgendwie...
02:05:46 hilft, wenn auch Journalisten, das sind auch nur Menschen am Ende, wenn die dann merken, okay, jetzt hatten wir das hier jetzt noch mal jemand persönlich erzählt. Aber was wir halt auch wirklich gesehen haben, ist, dass auch ganz viel Fehlinformation mitverbreitet wurde. Zum Beispiel? Oh Gott, ich habe es nicht mitverbreitet. Ja, alles gut, aber es gab auch Meldungen, wo dann die sogenannte libysche Küstenwache zitiert wurde, ein Sprecher der sogenannten libyschen Küstenwache. Da geht es schon los. Wer wird da gefragt?
02:06:11 Wer ist denn überhaupt diese sogenannte libysche Küstenwache? Wir reden hier über ein Bürgerkriegsland, wo völlig intransparent ist, wer hier wofür zuständig ist, wer überhaupt, welche Miliz jetzt welches Geld bekommt, wen hat man da gefragt? Und dann gab es da Äußerungen von wegen
02:06:28 Zu keinem Zeitpunkt wurde das Schiff attackiert. Es waren nur Warnschüsse, wo ich auch mir denke als Journalist. Es gibt Videos, es gibt weiß ich nicht wie viele Leute, die da aus erster Hand berichten können. Es gab unabhängige Journalisten an Bord, Fotojournalisten, den ich persönlich sehr gut kenne. Die waren alle da, die machen genau den gleichen Job. Wenn sie nicht an Bord sind, sitzen sie in Redaktion oder arbeiten sie für Nachrichtenredaktionen.
02:06:54 arbeiten halt am nachrichtlichen Tagesgeschehen mit. Man hätte all diese Menschen fragen können und das ist...
02:07:00 Und man fragt die sogenannte libysche Küstenwache. Dass man deren Perspektive mit einbezieht aus dieser journalistischen Quellensicht. Okay, aber gleichzeitig ist es dann auch eine journalistische Aufgabe und da muss man auch wirklich, und das haben wir auch ganz versucht auch zu machen, die Leute wirklich proaktiv darauf ansprechen, hey, warum publiziert ihr so Mist? Es ist alles verfügbar, alle Quellen, alle Beweise sind da. Ihr müsst euch einfach nur angucken und es ist eure Verantwortung als Medienschaffende, das entsprechend einzuordnen. Und wenn ich ein Video sehe, wo alle Fans...
02:07:29 der Brücke auf Kopfhöhe Einschusslöcher sind und ich zitiere die libysche Christenwache und sage, zu keinem Zeitpunkt wurde das Schiff unter Beschuss genommen, dann stimmt halt einfach was nicht. Und das ist natürlich was, wo wir die Medien in die Verantwortung nehmen müssen und wo sich auch Medienhäuser selber hinterfragen müssen. Wie gehen sie mit der Realität um und was für eine Realität bilden sie auch? Ja, was sind das für journalistische Standards? Genau.
02:07:51 Okay, schön, danke dir. Finde ich nämlich einen sehr, sehr spannenden Fall. Mir geht es selten in den Kopf, warum sowas nicht auch monetär eigentlich ein Thema ist, was spannend ist für eine Zeitung. Habe ich nicht verstanden, warum das keinen Riesenaufschrei gab. Habe ich auch darauf gewartet? Ich glaube, es ist natürlich auch sehr kompliziert, wenn man jetzt versucht, die ganze Gemengelage zu erklären. Es ist ein sehr komplexes Thema, aber gleichzeitig, wenn du nie anfängst. Wenn du nie Seenotrettung besprichst, ist das, weil so für jemand, der einen ansatzweise Bezug hat, ist das ein sehr klares Skandal.
02:08:21 Thema, was man eigentlich ausschlachten könnte. Das sehen wir total auch so und da geht es aber dann wieder los. Okay, das Thema ist seit so langer Zeit unter dem Radar und ich merke das ja nicht nur, wenn ich irgendwie nachrede. Ich merke das ja auch bei Freundinnen von mir, wenn ich mit denen rede. Ach ja, ist das immer noch ein Thema? Ja, nur weil es nicht tagtäglich besprochen wird, ist es weiterhin ein Thema und es gibt einfach Fälle, die immer immer krasser werden, wie jetzt dieser Fall, die einfach zeigen, dass die Situation sich immer weiter
02:08:50 Und jetzt sind wir schon wieder tief im Negativen, aber immer weiter, das ist leider die Realität, verschlechtert für Menschen auf der Flucht, für Menschen, die sich solidarisch mit Menschen auf der Flucht zeigen, als Seenotrettungsorganisation. Und es ist, glaube ich, total gefährlich, wenn wir darüber nicht reden und wenn wir das unter den Tisch fallen lassen, weil das führt ja dann dazu, dass solche Aktionen nicht bestraft werden. Jetzt ist es vielleicht noch ein kleiner Aufschrei, wenn es noch ein kleiner Aufschrei ist, aber irgendwie so ein bisschen ein Skandal, dass ein Schiff beschossen würde.
02:09:19 beschossen wurde. Wenn das nicht skandalisiert wird, dann passiert das in Zukunft immer und immer wieder und wir kommen in genau die gleiche Situation, dass wir uns im Jahr daran gewöhnt haben, dass Rettungsschiffe in internationalen Gewissern von irgendwelchen Milizen, die komplett vollgepumpt werden mit EU-Geldern, einfach beschossen werden. Und dann ist das unsere neue Normalität. Und ich glaube, da sind wir Medien allen voran, aber natürlich auch wir als Zivilgesellschaft.
Zivilgesellschaftlicher Wandel und positive Aspekte der Seenotrettung
02:09:4502:09:45 gefragt, dass wir das nicht akzeptieren und dass wir das nicht normal werden müssen. Ich glaube, das ist auch super wichtig zu erkennen, dass wir als Zivilbevölkerung diese Macht haben. Medienhäuser haben einen wahnsinnigen Impact auf Zivilbevölkerung, aber unsere Gesellschaft ist natürlich auch bildend da drin. Das heißt, nehmt euren eigenen Wirkungskreis wahr. Wirklich, das ist so unfassbar mächtig, was ihr selbst in eurem Umfeld bewirken könnt, was dann darüber hinaus getragen wird, um diesen Wandel in der Gesellschaft auch wieder mitzutragen.
02:10:14 tragen, weil aktuell sind wir auf einem sehr faschistischen Weg. Wir gehen sehr, sehr weit in Richtung Menschenfeindlichkeit, auf sehr, sehr gefährliche faschistische Pfade. Ich finde es sehr erschreckend, dass sowas nicht publiziert und dass sowas auch in unserem Kapitalismus keine Storyline ist, aus der man monetär Nutzen schlägt, weil so in meinem Kopf funktioniert so unsere Welt, das ist traurig, aber das ist nun mal so und das kann man ja trotzdem auch für Menschenrechtsdinge ausnutzen.
02:10:43 war das für mich echt ein bisschen abstrakt, unverständlich, dass es keinen Aufschrei gab. Aber ihr gestaltet den natürlich mit. Und wenn jetzt auch JournalistInnen oder PädagogInnen, LehrerInnen im Chat sind, besprecht das Thema. Nutzt euren Wirkungskreis. Wenn das bei euch klein im Freundeskreis anfängt, geil. Wenn das in den Arbeitskreis hinausgeht, geil. Wenn ihr aber einen Beruf habt, der in diese Richtung geht, zum Beispiel Lehrer, LehrerInnen, dann holt euch das Material, fragt an. Es gibt super viel Downloadsachen bei SOS und bei NGOs.
02:11:13 Generell holt euch die Leute in die Schule, klärt darüber auf und nutzt euren Rahmen, den ihr habt. Mein Rahmen ist dieser Stream, das ist sehr einfach natürlich, aber ihr habt auch eure Schutzbereiche, auf die ihr einwirken könnt und dadurch entsteht gesellschaftlicher Wandel. Den müssen wir alle mitgestalten und ich sehe es als meine Pflicht an, weil ich sehe, dass es die Medien und die Politik nicht tun.
02:11:36 Und jetzt können wir irgendwie positiv noch enden? Entschuldigung, ich brauche irgendwas. Ja, danke erstmal für den Appell. Und ich glaube, das ist auch ganz, ganz wichtig, dass wir irgendwie sagen, okay, es ist alles...
02:11:46 Also klar, müssen wir erstmal feststellen, es gibt leider nicht so viel Positives, aber wir können auch irgendwie ganz viel daraus ziehen, dass wir eben, was du sagst, dass wir diese Machtlosigkeit überkommen, dass wir sagen, hey, nee, wir sind nicht machtlos, wir können was dagegen tun, wir alle können was dagegen tun, sei es irgendwie im kleinen Rahmen, das einfach weiterzutragen, das finanziell zu unterstützen, Demonstrationen zu organisieren, Veranstaltungen zu organisieren. Wir brauchen wirklich jeden Einzelnen, jeder Einzelne von euch als Multiplikatoren.
02:12:15 auch als solidarische UnterstützerInnen. Und ich glaube...
02:12:20 Das ist jetzt ein vielzichtigter Satz, aber irgendwie, wir sind, glaube ich, einfach immer noch sehr, sehr viele. Wir sind wahrscheinlich auch mehr, wenn wir uns die Frage angucken, wollen wir solidarisch mit Menschen auf der Flucht stehen, ja oder nein? Da sind wir noch mehr, die dazu sagen würden, ja. Und dieses Ja müssen wir auch ganz, ganz klar nach außen tragen und selbstbewusst nach außen tragen. Und dafür brauchen wir jede einzelne Person. Und ich glaube, sich das immer wieder bewusst zu machen, dass es einfach trotzdem irgendwie viele Menschen gibt, denen das nicht egal ist, was da tagtäglich im Zentralen Mittelmeer passiert, das ist auch was, was...
02:12:48 woraus wir irgendwie Kraft ziehen können. Und ich muss an der Stelle, ich weiß, es hängt euch zum Hals raus, aber ich muss Luisa Neubauer dann nochmal zitieren, weil sie, ich weiß, dass die eine wahnsinnige fachliche Instanz für uns ist, aber das, was ich am meisten mitnehme, als wir vor drei Wochen das Interview hatten, war dieses, ich umgebe mich mit Menschen, die an meiner Seite für diesen Wandel kämpfen, die aktivistisch tätig sind und daraus ziehe ich meine komplette Energie zu wissen, nicht alleine zu sein und um das vielleicht auch positiv zu beenden.
02:13:17 Ihr seid Menschen, explizit auch du, weil du auch mit noch rausfährst auf Rotation. Und jeder Mensch, den ihr an Land bringt und hier von der Humanity 1,
02:13:28 an Land begleitet und verabschiedet, ist ein geretteter Mensch, der nicht ertrunken ist. Und das ist für uns so grundsätzlich selbstverständlich. Aber ich glaube, bei all den theoretischen, politischen Themen, die wir hier immer wieder besprechen, werden auf diesem Schiff Menschen gerettet, die aus wirklich widrigsten Kriegsbedingungen, Folterbedingungen gerettet werden und von dem Mittelmeer
02:13:56 aufgenommen werden auf dieses Schiff und von diesem Schiff in Sicherheit zum ersten Mal an Land gehen in ein potenziell, man muss leider sagen, potenziell neues Leben ohne Foltererfahrung, ohne Vergewaltigung, ohne Kriegszustände. Und das ist ja eigentlich der Kern des Positiven, was dieses Schiff und eure NGO ausmacht, was wir, glaube ich, viel zu wenig betonen, was nochmal sehr wichtig ist.
02:14:18 Das aber auch nur mit eurer Hilfe. Und da kommen wir wieder auf gesellschaftliche Hilfe. Wir haben gerade eben schon gesagt, hier fließen keine EU-Gelder rein. Hier fließen marginal jetzt auch keine Bundesgelder mehr rein. Das hier, was ihr hier seht und was hier passiert, diese Einsätze, ich glaube, ein Tag auf See kostet über 11.000 Euro. Das ist alles spendenfinanziert. Dafür brauchen wir euch und dafür brauchen wir die Zivilbevölkerung. Zum einen die Leute hier im Stream.
02:14:46 Vielen Dank für eure Spenden. Hört damit nicht auf, aber tragt es weiter. Wir sind jetzt zwei Tage live. Teilt diesen Spendenlink in euren Familiengruppen, in euren Arbeitsgruppen. Nutzt alles aus, wo wir Leute mobilisiert bekommen, aufzuklären, aber auch wirklich monetär Geld zu sammeln. Ja, danke für den Appell. Das hätte ich nicht besser sagen können. Das ist super wichtig. Sorry, ich habe sie weggenommen. Nein, das ist total gut. Ist schön, wenn ich das nicht immer wiederholen muss und das auch andere Leute tun.
02:15:11 Genau. Wir sind wirklich auf jede Form von Unterstützung, vor allem auch monetär, angewiesen. Und das ist, glaube ich, wahrscheinlich auch das Einfachste, was man relativ schnell tun kann, mit jedem Betrag, den Menschen halt gerade irgendwie zur Verfügung haben, einfach uns zu unterstützen. Und das geht direkt in das, was wir tun, was wir ab nächster Woche auch wieder im zentralen Mittelmeer tun mit diesem Schiff.
02:15:33 Wir werden euch virtuell über Socials begleiten. Wenn ihr das natürlich auch noch nicht seid, folgt uns auf jeden Fall, werdet unsere Follower auf unseren sozialen Kanälen und ich kann noch nicht zu viel spoilern, aber ich kann glaube ich schon sagen, dass da die nächsten Tage und Wochen einiges passieren wird, wofür es sich auch sehr, sehr lohnen wird, uns zu folgen. Tage, Leute, Tage. Wir sind leider eine Woche zu früh hier. Ich sage es, wie es ist.
02:15:56 Nice. Danke dir, Lukas. Vielen, vielen Dank fürs Vorbeischauen. Danke dir, danke euch. Komm jetzt erst mal an. Du bist ja gerade erst aus dem Ziel gestiegen, ey. Ja, ich hab euch hier schon mit auf mein... Ihr wart mein Kaffee-Date hier heute. Ja, perfekt. Mein Kaffee ist leer. Ich glaube, ich bring jetzt noch einen. Wir sehen uns gleich wahrscheinlich noch. Wir machen gleich ein Schiff-Tour. Wir laufen dir bestimmt noch mal weg. Vielen, vielen Dank. Alles klar. Danke dir, danke euch. Das Mikro darfst du da lassen. Till wurde es gerade eben schon aufgesehen. Ah, ja. Das sind die Pressemenschen. Die brauchen immer ein Mikro. Danke dir. Tschüssi. Ciao.
02:16:24 Kannst du Nina später... Hallo Nina! Mensch, hi! Nina, ich brauche einen Chat. Ich brauche noch eine Viertelstunde. Sortiere dich. Viertelstunde, 20 Minuten, geh einfach. Es ist so schön, dich zu sehen. Ich habe dich laufen sehen in der Teacher vor drei, vier Tagen. Wir haben dich nicht... Wir haben gerufen. Ja, können wir uns...
02:16:48 Wir machen das gleich in Ruhe. Setz euch erst mal hin. Chat, ihr wundervollen Menschen. Ja, Minimum. Ich brauche mal ...
02:17:11 Ich brauche zwischendrin immer zum Runterkommen. Wie geht es euch, ihr Lieben? Ich würde einmal kurz mein Handy noch anschließen. Das brauche ich nämlich gleich. Noch mal kurz Handy ein bisschen laden. Aber wir machen heute so entspannt, wie es passt, Leute, bei euch. Ihr wundervollen Menschen. Vielen, vielen Dank. Warte kurz. Oh, Junge, Junge, Junge. Nathalie, danke dir für 5 Euro. Binary, danke dir für 101,61 Euro. So kann man 1x1 auch schöner verpacken. Dankeschön. Hanfboyo, danke dir für 125 Euro. Du kriegst auch...
02:17:41 eine Postkarte. Ihr müsst euch bitte bei mir auf Discord mit eurer Adresse melden. Luca, danke dir für 26 Euro. Jason, danke dir für 5,50 Euro. Ihr seid der absolute Hammer. Wie geht's euch? Ihr wundervollen Menschen, wie sieht's bei euch aus? Wir sind bei wunderschönen 2286 Euro. Leute, ich sag's euch, ich mach euch den Balken wieder rein. Da geht noch mehr. Ich danke euch. Vielen, vielen Dank dafür.
02:18:04 Wir machen heute noch große Tattoo-Runden, ne? Das habe ich auf meinem Kanal noch nie gezeigt. Hat irgendjemand Probleme mit Nadeln oder so? Muss ich dafür irgendjemand eine Trigger... Triggerwarnung für Tattoo wäre wahrscheinlich eine sinnvolle Sache, ne? Balken, ja, hier ist er. Have a look. Ich habe noch ein, zwei Bissen von meinem Brot. Darf ich das noch kurz essen und eine Viertelstunde kurz Pause machen, Leute? Ich würde das gerne gleich entspannt machen. Warte mal, ich kann euch noch ein...
02:18:33 Noch ein entspanntes, entspannten Afro-Tech-Song. Elvaho ist einer der schönsten Songs in der Playlist, Leute. Ich sag's euch. Ich kann Nadeln nicht sehen, aber Tattoo geht. Ja, man sieht nicht direkt Nadeln. Das geht eigentlich schon, ne? Na klar, du liebe. Hallo, ihr wundervollen Menschen. Wollt ihr mir ein kurzes Update geben? Wie geht es euch? Das Mikro? Ah, hier. Ich pack das nochmal kurz weg, ja? Chat erinnert mich dran, dass ich das gleich mitnehme. Ich brauch das wiederum.
02:19:01 Mittagessen schmeckt und Kim ist heute an Feuer. Perfekter Samstag einfach. Ihr seid so süß, ich kann es euch gar nicht sagen. Ihr wundervollen Menschen. Ist Carina schon live? Wollen wir mal kurz spicken? Ich habe keine Ahnung, ob es bei der geklappt hat alles. Wollen wir mal ganz kurz reinschauen?
02:19:29 12 von 10. Nö, noch nicht? Ah, okay. Alles klar. Ja, ich glaube, der erste Mensch kommt um eins. Also, die hat Zeit. Mir geht's abgrundtief kacke, aber seit du da bist, etwas besser. Okay, nehme ich. Dann, manchmal gibt's Probleme, wisst ihr, die kann man nicht per se grundsätzlich lösen. Und dann muss man sie einfach geschehen lassen und einfach als gerade gegeben betrachten und als okay.
02:19:57 Und es einfach so über sich ergehen lassen. Danke für 10 Euro, Juliana. Vielen, vielen, vielen Dank dafür. Bei Juliana muss ich immer an Modern Family denken. Danke dir. Vielen, vielen Dank dafür.
02:20:08 Habt gerade entdeckt, dass kein Land für niemand endlich in meiner Nähe läuft. Nice, die haben ganz viele neue Termine. Auch viele durch euch. Ich habe einige Leute, die ihr Kino angefragt haben. Und durch unsere Aufmerksamkeit, das jetzt auch in ihrem Kino läuft. Das ist richtig, richtig, richtig geil. Bin heute selber in Italien. Sieben Stunden von dir. Sieben Stunden. Ja, Nachtzug und ab dafür. Bis zum Morgen hier. Wie geht's euch denn? Klausurenphase geschafft. Jetzt Belohnungs-Free mit euch. Nice.
02:20:40 Ich muss gerade ein bisschen spicken, ob es irgendwas gibt, was ich beachten muss. 11 Nachrichten. Okay, wartet ganz kurz. Oh mein Gott, wir haben Tatoolisten bekommen. Oh mein Gott. Ich muss euch was zeigen. Magst du Titel immer anpassen für Interviews und Schiffstour? Ich glaube, das kannst du auch. Kann das nur ich? Gar nicht machen. Ich muss mich, glaube ich, nur daran erinnern. Leute, ich habe was für euch.
02:21:23 Have a look. Tom und Carina haben gerade Listen reingepostet. Schaut mal. Das hier könnte ich mir tätowieren lassen. Das hier. Und das hier ist auch noch dabei. Und dann gibt es wahrscheinlich noch ein paar Blödsinnssachen. Aber das ist süß, oder? Das hier ist eine Muschel. So was auf dem Finger könnte ich mir auch gut vorstellen. Ah nein, das ist das SOS-Zeichen. Oder? SOS nur mehrmals nebeneinander? Nein, das ist kein Morse-Code. Nein, das ist nicht richtig.
02:22:00 Der Mond ist übel schön. Der Mond hier, das ist ein Morse-Code, aber nicht für SOS. Also wenn, dann ist es kein, also das ist ein Morse-Code, ja, aber es ist kein S, aber nicht SOS. Oder? Ist mit drin. Ja, aber was, aber es fängt eigentlich mit 3, 3, 3 an, nicht 2. Oder nicht? Ah ne, es sind 2. SOS Humanity, stimmt das?
02:22:43 Ist es Moselcode für SOS Humanity? Kann das jemand gegenchecken? Ich würde mir das sehr... Ah, stimmt, hier. Nein, ihr habt recht. Es ist quasi SOS und das hier ist Humanity. Also was ich mir gut vorstellen könnte... Sorry, ich übersteuere manchmal so. Ich mache mich mal ein bisschen leiser, damit das nicht nochmal passiert. Was ich mir sehr gut vorstellen könnte...
02:23:10 Also das könnte ich mir auch hier hinten sehr, sehr gut vorstellen. Aber diesen Mond, der ist ja wohl mal unfassbar schön. Also der ist ja unendlich schön. Dieser geschwungene Mond ist ja wohl mal unfassbar pretty. Okay, was spricht euch denn an? Ihr dürft gerne sagen, worauf ihr Bock hättet. Anker bin ich gar kein Fan. Bei Anker bin ich raus.
02:23:46 Ja, bei Anka bin ich raus. Ist das in der Gruppe? Ich gucke. Danke dir. Bei Anka bin ich raus, Leute. Das muss ich ganz ehrlich sagen.
02:24:27 Kannst Tom gerne fragen. Das ist schon eine richtig coole Idee, Anne. Aber ich glaube, das geht nicht. Deswegen mache ich ja den Huddle mit einmal kurz live gehen in der Schiffstour mobil, dann alles runter trage. Ich glaube, es ist sinnvoller, wenn wir unabhängig bleiben. Leider. Aber dann auch einen Multistream rein. Ich glaube, das ist besser. Dann haben wir auch verschiedene Ansichten. Macht es für die Zuschauer dann auch Sinn, einmal in ihren Stream reinzuschauen, einmal in meinen, weil Carina eine andere Ansicht hat? Lass uns das gerne getrennt lassen.
02:24:57 Weil das ist, glaube ich, schon einfacher, das im Restream zu machen. Aber ich glaube, das funktioniert nicht, weil ich jetzt noch live bin. Aber aus technischen Gründen nicht, weil ich es nicht will. Es wäre für mich einfacher, das im Restream zu machen. Aber die starten ja auch gleich, oder? Wann startet das, Carina? 13.30 Uhr? Erst haben wir nicht 13 Uhr? Verschiebt sich dann alles, oder?
02:25:31 Das ist doch egal, ich kann ja im Stream essen. Also ich bin ja eh durchgängig live, ich muss eh live essen. Okay, es wäre nur wichtig, dass wir mit dem ersten auch pünktlich starten, weil wenn wir hinten raus länger brauchen, sitzen wir ja um 12 noch. Also schon um 13 Uhr starten. Das wäre schon echt wichtig, weil der erste wird sich eh verschieben, dass wir nicht nach hinten raus, also nicht, dass wir schon später starten.
02:25:57 Das sollten wir nicht tun. Also sonst würde ich irgendwann raushoppen, aber dass auch Lena irgendwann noch dran ist, weil die ist die Letzte und es wäre traurig, wenn die erst im Neuen dran kommen würde.
02:26:08 Das wäre wichtig, weil bei Lena will ich wieder dabei sein. Und irgendwann wäre ich gerne im Bett. Chat, ich mag euch wirklich gerne, aber irgendwann würde ich gerne schlafen. Das Papiersticht, okay, ganz kurz, ganz kurz. Karl, danke dir für 128 Euro. Das mal zuerst. Für dich gibt es eine Postkarte. Bitte schreib mir deine Adresse. Ich werde am Montag nur Postkarten schreiben. Ich sehe es kommen. Und Baumkuchen, vielen Dank für 200 Euro. Für dich gibt es...
02:26:33 Einen dieser unikat selbstgemachten Anhänger. Bitte, bitte, bitte, auch von dir brauche ich deine Adresse. Sonst kann ich die nirgendwo hinschicken. Vielen Dank dafür. Juliana hatte ich schon, ne? Okay, passt auf. Lass uns kurz über Tattoo sprechen. Tarek fragt aber schon das Logo. Oh mein Gott.
02:26:57 Okay, passt auf. Also, das hier ist die Auswahl. Ich finde, also meine Ursprungsidee war, weil ich hier schon das Paperboot habe, das hat mir Jumana tätowiert, überlege ich, ob ich nur SOS, also quasi, dass ich es so machen kann und hier noch SOS hinkommt. Also nur drei Punkte, zwei Striche, drei Punkte. Wisst ihr?
02:27:26 Und dann hier quasi ist das Boot. So, das. Ich kann aber, ich glaube, ich kann in der Zeit auch nur ein Tattoo machen, Leute. Ich kann mir nicht unendlich viele Tattoos stechen lassen. Das wäre auf den Mittelfinger, ja, auf die Seite von den Mittelfinger, ne? Also hier quasi. Das war meine Ursprungsidee. Ich liebe den Mond und ich liebe das Meer. Wo tätowiert sie sonst, dass ich mir das vielleicht noch holen kann? Carina tätowiert nicht öffentlich.
02:27:52 Mosecote mit Schiff in der Mitte ist mein Favorit. Mosecote mit Schiff in der Mitte? Really? Glaubst du, dass das gut aussieht? Also du meinst hier noch mitten rein ein Schiff setzen? Das fühle ich glaube ich gar nicht, muss ich gestehen. Und ich finde, also ich liebe Meerjungfrauen, weil die ja evil sind eigentlich und Männer aufessen. Deswegen fühle ich Meerjungfrauen sehr.
02:28:14 Ich fühle auch die Muschel sehr, die ist mühlsüß. Aber dieser Mond ist ja mal mega schön. Bei dem Mond fehlt mir, glaube ich, nur ein bisschen Bezug. Ich glaube, da... Ach, guck mal, hier sind alle drauf, ne? Ah, das meintest du mit dem Schiff in der Mitte. Ah, I see. Ja, was ich halt noch ultra, ultra schön finde, weil ich aber auch riesen Fan bin, ist der Wal, ne? Also der Wal ist schon... Der Wal ist schon richtig schön, muss ich gestehen. Den Wal fühle ich sehr.
02:28:42 Schiffchen habe ich schon, Schiffchen brauche ich keine. Ich muss gerade mal gucken, ob ich noch was sehe. Das Schiff finde ich auch schön übrigens. Aber das klassische Paperboot ist halt schon so Seenotrettungsaussage. Also den Wal finde ich auch sehr, sehr schön.
02:28:57 Scheiße. Ja, also ich werde auf jeden Fall SOS machen und beim Rest muss ich schauen, wie ich das hinkriege. Ich glaube, Carina hat auch wirklich nur Zeit für eins. Man könnte halt an ein Schiff und mit einer SOS-Mausolinien Herzchen ranmachen. Du meinst quasi, hier...
02:29:21 Hier die Linie quasi weiterführen, also das wirklich hier integrieren. Ich hätte es halt schon gerne, also man könnte das zum Beispiel hier langführen und dann hier den Morsekot lang machen, am Daumen oder so. Oder ne, hier eigentlich am Zeigefinger, ne? Und hier weitermachen. Wenn dich voll hübsch... Ja, ich glaube, wenn man das schön verbunden kriegt, kann das richtig schön sein. Ja, das würde ich auch fühlen. Ja.
02:29:47 Das ist wohl die Qual der Wahl. Wow, Lava, wow. Finde das SOS hinten über dem Ellbogen nice. Also hier hinter dem Ellbogen finde ich auch eine richtig, richtig schöne Stelle per se schon. Da würde ich auch den Mond oder so eine Sonne halt sehr fühlen.
02:30:01 Aber Leute, ich glaube Carina hat einfach, ich weiß auch nicht, also die tätowiert heute so viele Menschen, ich weiß auch nicht, wie viel Zeit die hat, um ehrlich zu sein. Das ist halt eher so das Ding. So, ihr wundervollen Menschen, ich würde langsam mal auf den mobilen Stream wechseln, weil wir treffen Carina unten in der Klinik. Da werde ich euch nachher quasi absetzen. Wir haben aber nochmal eine Schiffstour mit Nina.
02:30:22 Und die hattet ihr noch nicht. Ihr kennt Nina von Interviews, aber wir hatten noch keine Schiffstour mit ihr und ich freue mich sehr auf sie. Das heißt, ich gehe gleich aus der schönen klimatisierten Anlage hier einmal raus und gehe nach draußen. Waren das beides meine Gläser? Habe ich zwei aus Versehen gefüllt? Ne, ne? Ah, er hat sich getrunken. Okay. Okay, mache ich.
02:30:45 Achso, das ist voll... Ja, okay. Das heißt, wir wechseln gleich mal auf den mobilen Stream. Wundert euch dann nicht, ja? Juhu, Ausflug. Genau. Wir machen gleich mal einmal einen Ausflug. Ich zeige euch das Schiff, damit ihr mal noch was anderes seht. Und ich muss nur einmal quasi den Stream wechseln. Das heißt, das wird jetzt wieder ein bisschen gehuddelter. Ich hoffe, das ist okay für euch. Seid ihr bereit für einen Ausflug? Vor allem seid ihr bereit für... Seid ihr bereit für...
02:31:13 anderes Layout hier quasi. Also ich muss gleich einmal kurz den Stream wechseln und dann machen wir quasi auch den Wechsel auf anderen Tonen, nur dass ihr schon mal Bescheid wisst. Okay, aber ich brauche noch kurz. Ich baue noch auf, Leute. Traum. Bleib so. Nein, du blinkst noch rot. Das ist nicht gut. Du willst nicht rot blinken.
02:31:52 Technik, die begeistert. Das ist immer ein Huddel damit. Das Ding ist richtig, richtig krass, wenn man es bedient bekommt. Ja, ja, so ist gut. Ah, warte mal, nein, ich weiß, was falsch ist. Es tut mir leid. Es tut mir leid, ich habe dich falsch drauf. Du hast absolut recht. Wusstet ihr, dass die meisten technischen Fehler Bedienfehler sind? 99 Prozent. Wer von euch arbeitet in der IT und kann das bestätigen? Tschüss.
02:32:18 Du schaffst das. Und das rote Blinken einfach überkleben mit was. Ja, das ist immer das Beste, ne? Einfach überkleben. Nee, das möchte ich gerade noch nicht. Das ist gerade noch überfordert. Aber wir haben ja Zeit. Bestätige. Bestätige. Das Ding ist so geil, es hat auch keinen Anknopf. Es gibt keinen Anknopf quasi. Es gibt nur ein Aufklappen. Nee. Du schaffst das. Do it.
02:32:58 Ja, ich brauche mal ein bisschen. Der Fehler sitzt meistens davor. Ja, der Fehler sitzt meistens davor. Finde das top, steht dir gut. Danke dir, ich lebe quasi da drin. Ich habe einen unbändigen, ich habe wirklich gar kein Problem damit, grundsätzlich sehr häufig dasselbe zu tragen und es zwischendrin zu waschen. Kennt ihr das, wenn man früher im Büro zweimal dasselbe getragen hat, war mir schon immer scheißegal. Also wirklich schon immer, immer. Und ich glaube, es ist eine Stärke.
02:33:28 Unser IT sagt mir immer gerne, der Fehler ist nicht der PC und guckt mich an. Das war schon auch gemein, oder? Also schon sehr fies. So, Punkt auf Punkt.
02:33:45 Ja, ja, es ist gelb. Es ist gelb, aber ich brauche dich andersrum. Darf ich? Kriegst du das hin? Ja, ja, oh mein Gott, ich liebe dich. Das ist ja wundervoll. Okay, einmal das hier. Ihr wundervollen Menschen, ich stecke gleich einmal um. Und ihr müsst mir sagen, ob das alles wunderbar funktioniert. Aber es sieht gerade richtig schön aus.
02:34:12 Richtig, richtig schön. Oh ja, ich liebe alles. Juckt hier auch keinen im Büro, also mich juckt es nicht. Moin, hallo Kirito, ich grüße dich, wunderschön. Okay, ich würde jetzt, ihr wundervollen Menschen, einmal wechseln auf, äh, nee.
02:34:32 Wie mein Wecker einfach noch an ist. Hallo. Ich hasse iPhone, wirklich. Ich finde iPhone wirklich vom Betriebssystem her einfach benutzerunfreundlicher. Warum zeigst du mir jetzt Fotos? Okay, ich muss es nochmal kurz drehen, dass es sich entsperren darf. Ich würde jetzt mal kurz live gehen, Leute, ja? Das heißt, wir wechseln jetzt auf den mobilen Stream. Ich zeige euch das Schiff mit Nina zusammen. Und vielleicht können wir irgendwo mal bei einem Klo vorbeigehen. Dann drücke ich einfach Nina in die Hand.
02:35:09 IRL-Stream, ja. Chips. Mach mal. Ich guck mal, ob das funktioniert mit Wechsel, ja? Ich bin sofort wieder da. Wir sehen uns gleich in einer anderen Ansicht, ja? Bis gleich.