Live September 10

True Crime Podcast Puppies in Crime kooperiert mit SOS Humanity

Live September 10
freiraumreh
- - 00:43:09 - 5.907 - Special Events

Puppies in Crime kooperiert mit SOS Humanity, um auf Verbrechen im Kontext von Flucht aufmerksam zu machen. Die Podcast-Folge beleuchtet Ursachen, Erfahrungen und medizinische Aspekte, insbesondere sexualisierte Gewalt. Zwei Fälle aus Libyen und Kamerun verdeutlichen die Notlage der Geflüchteten und die Bedeutung der Seenotrettung für Sicherheit und Überleben.

Special Events

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True Crime Podcast Puppies in Crime kooperiert mit Seenotrettungsorganisation SOS Humanity

00:03:46

Es wird ein Paperboat-Tattoo gestochen, das als Erkennungszeichen der Seenotrettungsorganisation SOS Humanity dient. Die Tätowierung wurde bereits von vielen Crewmitgliedern getragen und von Jumana gestochen. Während des Tätowierens werden Marike und Amanda von Puppies in Crime interviewt, die einen True-Crime-Fall vorstellen, der mit der Seenotrettung in Verbindung steht. Der Fall wird am Montag veröffentlicht und behandelt zwei Fälle aus der Seenotrettung. Auch wenn es kein blutrünstiger Fall ist, so ist es doch ein harter Fall. Es wird über die Finanzierung von Podcasts gesprochen, die hauptsächlich durch Werbung erfolgt. Die beiden True-Crime Expertinnen erklären, dass sich ihr Podcast mit internationalen Fällen beschäftigt, idealerweise ohne deutsche Beteiligung. Dabei werden die Hintergründe der Taten beleuchtet, die Beteiligten betrachtet und die Folgen für die Angehörigen thematisiert. Besonders hervorgehoben wird die hohe Zahl sexualisierter Gewalt, die Frauen auf der Flucht erleben, nämlich 98 Prozent der Frauen, die an Bord der Schiffe der Seenotretter ankommen. Die Kooperation mit SOS Humanity ermöglicht es, auf die Verbrechen aufmerksam zu machen, die im Zusammenhang mit Flucht und Migration stehen, und die Geschichten der Betroffenen zu erzählen.

Ursachen von Flucht und die Rolle der Seenotrettung im Fokus

00:13:14

Die Podcast-Folge beleuchtet die Verbrechen, die Menschen auf der Flucht erleiden, angefangen in ihren Heimatländern bis hin zu den Fluchterfahrungen selbst. Es werden zwei Fälle besprochen, die in Libyen ihren Anfang nahmen, einem Land, das von Gewalt und Milizen geprägt ist. Die Expertinnen betonen, dass die meisten Frauen, die gerettet werden, sexualisierte Gewalt erfahren haben. Die Klinik an Bord der Schiffe ist darauf ausgelegt, die spezifischen Verletzungen von Geflüchteten zu behandeln, darunter Verätzungen durch Salzwasser und Benzin. Es wird auch ein Ultraschallgerät eingesetzt, um Schwangerschaften festzustellen, die möglicherweise durch Vergewaltigung entstanden sind. Die beiden Frauen von Puppies in Crime heben hervor, dass Libyen kein funktionierender Staat ist und Folter und Entführungen dort an der Tagesordnung sind. Viele Menschen fliehen dorthin in der Hoffnung auf Arbeit, insbesondere Frauen, die als Hausmädchen ausgebeutet werden. Einige Frauen werden sogar ohne ihren Willen auf das Mittelmeer gebracht und in Booten ausgesetzt. Die Recherche hat gezeigt, dass die Gründe für die Flucht vielfältig sind und oft auf Traumata und Verlust basieren. Die beiden Frauen haben im Rahmen ihrer Recherche gelernt, dass die Menschen Sicherheit und Überleben suchen und nicht freiwillig ihre Heimat verlassen.

Positive Aspekte der Seenotrettung und Einblicke in die kommende Podcast-Folge

00:20:41

Es wird betont, wie wichtig es ist, neben all den schrecklichen Geschichten auch die positiven Aspekte der Seenotrettung hervorzuheben. Der Women's Shelter auf dem Schiff bietet vielen Frauen zum ersten Mal einen sicheren Ort ohne Männer. Oftmals reisen Frauen mit Männern, die sich als ihre Partner ausgeben, aber in Wirklichkeit Schleuser oder Sexhändler sind. In dem Schutzraum können sich die Frauen zurückziehen und in Sicherheit fühlen. Die kommende Podcast-Folge wird Einblicke in die Arbeit von SOS Humanity geben und die Geschichten der Geretteten festhalten. Die Auswahl der Geschichten für den Podcast war schwierig, da es so viele wichtige Aspekte zu berücksichtigen gab. Die beiden Frauen von Puppies in Crime erwähnen, dass sie beim Vorlesen der Fälle oft weinen müssen und Pausen einlegen müssen, um sich zu beruhigen. Sie betonen, dass es einen Unterschied macht, ob man die Fälle nur durchliest oder sie ausspricht, da es die Realität noch verstärkt. Die beiden Frauen von Puppies in Crime versuchen, die Gewalt in den Fällen nicht unnötig auszuschmücken, sondern den Fokus auf die Menschen und ihre Schicksale zu legen.

Fluchtursachen am Beispiel Kamerun und medizinische Aspekte der Flucht

00:25:59

Einer der Fälle handelt von einem jungen Mann aus Kamerun, dessen Fluchtgründe im historischen Kontext der deutschen Kolonialzeit und den daraus resultierenden Konflikten im Land liegen. Kamerun wurde im späten 19. Jahrhundert von Deutschland kolonialisiert und brutal unterdrückt, was zu einer sprachlichen und politischen Zweiteilung des Landes führte. Diese Zweiteilung führte zu Konflikten zwischen dem englischsprachigen und dem französischsprachigen Teil Kameruns, die 2016 eskalierten. Der junge Mann schloss sich zunächst den Protesten an, musste aber fliehen, als die Situation eskalierte und Dörfer angezündet wurden. Er floh 2016 und wurde 2023 gerettet, was die lange Dauer solcher Fluchten verdeutlicht. Ein weiterer Fluchtgrund in seinem Fall waren medizinische Gründe, da er eine schwere Handverletzung hatte und ihm in Libyen nicht geholfen werden konnte. Ihm wurde gesagt, er müsse nach Italien, um behandelt zu werden. Die beiden Fälle, die im Podcast behandelt werden, zeigen die Parallelen in den Erfahrungen der Geflüchteten und die allgegenwärtige Gewalt, der sie ausgesetzt sind. Die beiden Frauen von Puppies in Crime betonen, dass die Zustände in den Herkunftsländern und auf der Flucht oft schrecklich sind und dass es keine Sicherheit gibt.