[SAUERCROWD] Erst chillen, dann geiler Experten Talkrazer !emma

Von entspannten Momenten zu fachlichen Diskussionen

[SAUERCROWD] Erst chillen, dann geile...
maxim
- - 02:57:40 - 37.546 - World of Warcraft

Nach einer einleitenden Phase mit entspannter Stimmung vertieft sich der Beitrag in einen intensiven Experten-Talk. Dabei werden unterschiedliche Aspekte behandelt, darunter Kooperationen und spezifische Games. Der Austausch bietet Einblicke in Fachthemen und aktuelle Entwicklungen.

World of Warcraft

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World of Warcraft

Ankündigung des Experten-Talks

00:04:55

Maxim kündigt für 10 Uhr einen Experten-Talk mit einer Vertreterin der Amadeu Antonio Stiftung und Net Citizens an. Er äußert große Vorfreude, da endlich wieder fachkundige Gäste im Stream sind, und betont die Wichtigkeit von Aufklärung und Medienkompetenz. Die Zuschauer werden eingeladen, Fragen vorzubereiten, um eine aktive Diskussion zu ermöglichen.

Details zum Talk-Format und Themen

00:10:36

Der geplante Talk soll podcast-ähnlich zwei Stunden dauern und Themen wie Männlichkeit im Gaming, Hass im Netz und Umgang mit Medien behandeln. Maxim erklärt, dass Net Citizens Seminare für Firmen und Schulen anbietet, um Medienkompetenz zu stärken. Er erwähnt persönliche Erfahrungen mit Social Media und die Notwendigkeit, komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln.

Reflexion über Wissen und Informationsflut

00:12:18

Maxim diskutiert die Ambivalenz von Wissen und Informationsüberflutung. Er merkt an, dass zu viel Wissen manchmal lähmend wirken kann, wie bei Dark-Souls-Lore oder veganen Lebensstilen, und betont die Bedeutung von Coping-Mechanismen. Gleichzeitig wird die Gefahr von Fake News und KI-generierten Inhalten angesprochen, die kritisch hinterfragt werden müssen.

KI, Fake News und gesellschaftliche Auswirkungen

00:14:12

Es werden konkrete Gefahren von KI und Fake News erörtert, etwa manipulierte Bilder oder erfundene Geschichten, die seriös wirken. Maxim verweist auf Beispiele wie getunte Fotos, die selbst von Politikern ernst genommen werden. Die Stiftung setzt sich gegen solche Manipulationen ein und fördert Programme, um Menschen dagegen zu wappnen.

Idee obligatorischer Medienkompetenz-Kurse

00:16:35

Maxim schlägt vor, Medienkompetenz-Kurse ähnlich wie den Führerschein obligatorisch zu machen, besonders für ältere Generationen. Er argumentiert, dass dies helfen würde, Fake News und KI-Inhalte besser zu erkennen. Solche Kurse könnten präventiv wirken und die Gesellschaft vor Desinformation schützen, ähnlich wie bei der Paint-Font-Beispielszene.

Vorstellung der Stiftung und des Projekts Net Citizens

00:52:00

Die Amadeu Antonio Stiftung wird als Organisation vorgestellt, die sich gegen Rechtsextremismus und für digitale Demokratie einsetzt. Das Projekt Net Citizens zielt auf Medienkompetenz-Seminare für verschiedene Zielgruppen, unterstützt durch Kooperationen mit Instinct. Der Fokus liegt auf der Stärkung gegen Radikalisierung und Hass im Netz.

Vorstellung der Expertin Simone Raphael

00:55:11

Simone Raphael stellt sich als Expertin für digitalen Rechtsextremismus und Hate Speech vor. Sie erklärt ihren Werdegang von der Journalismus-Ausbildung zur Arbeit bei der Stiftung, motiviert durch die Utopie des Internets und die Konfrontation mit Hass. Ihr Ansatz ist detektivisch: Sie analysiert Manipulationsstrategien von Rechtsextremen und setzt sich für Betroffene ein.

Just Chatting

00:55:34
Just Chatting

Vorstellung des Projekts NetCitizens

01:01:43

Das Projekt NetCitizens adressiert das Problem, dass zu wenige Experten für digitale Themen wie Demokratie und Hate Speech an Schulen verfügbar sind. Statt sich auf vereinzelte Workshops zu verlassen, schult es Content Creator, die selbst Communities verstehen und authentisch Wissen vermitteln können. Diese Creator geben anschließend Workshops in Schulen, was eine größere Reichweite und glaubwürdigere Bildungsarbeit ermöglicht. Der Kern ist die Multiplikation von Expertise durch Menschen, die bereits im digitalen Raum aktiv sind und deren Lebenswelt Schülerinnen und Schülern bekannt vorkommt.

Herausforderungen und Erfahrungen in Schulen

01:02:37

Schulworkshops sind aufgrund der heterogenen Zusammensetzung der Klassen eine Herausforderung. Jugendliche durchlaufen unterschiedliche Entwicklungsstadien und können durch Provokationen reagieren, um die Grenzen der Workshopleiter auszuloten. Authentizität ist hier entscheidend: Wenn Unklarheiten entstehen, wie unbekannte Popkultur-Referenzen, eröffnet dies den Raum für Dialog und gegenseitiges Lernen. Solche Momente zeigen, dass pädagogische Arbeit in Schulen nicht immer vorhersehbar ist, aber durch ehrliche Kommunikation positive Effekte erzielen kann.

Zielgruppen und Wirkung von Demokratie-Workshops

01:03:49

Die Workshops richten sich primär an Schüler, die bereits demokratisch gesinnt sind oder unsicher, wie sie sich positionieren sollen – nicht an Rechtsextreme. Letztere erfordern komplexe Ausstiegsarbeit, die über Workshops hinausgeht. Stattdessen geht es darum, alle Beteiligten zu ermutigen, sich für respektvolle Umgangsformen einzusetzen. Diskussionen über Online-Hass und Diskriminierung helfen Teilnehmenden, Handlungsoptionen zu erkennen und Solidarität zu praktizieren, etwa indem sie sich in Chats gegen Beleidigungen aussprechen.

Gaming als Lebenswelt und Gender-Herausforderungen

01:05:58

Gaming ist ein zentraler Lebensraum für Jugendliche, in dem Geschlechterdiskriminierung alltäglich ist – etwa wenn Spielerinnen in Games wie League of Legends vorgeworfen wird, durch Boosting gespielt zu haben. Workshops thematisieren solche Erfahrungen und fördern konkrete Strategien: Von der Nutzung neutraler Namen bis zum gegenseitigen Support in Communities. Ziel ist es, Betroffene zu ermächtigen, sich zu vernetzen und Hassreaktionen nicht hinzunehmen, sondern aktiv Grenzen zu setzen – unterstützt durch männliche und nicht-binäre Mitspieler.

Projektstruktur und Rolle von Aussteigern

01:08:37

NetCitizens arbeitet mit Content Creatorn, die Workshops entwickeln, und einem Kernteam, das Schulen anspricht und pädagogische Konzepte erstellt. Lehrerworkshops werden ebenfalls durch das Projektteam abgedeckt. Aussteiger aus rechtsextremen Szenen sind zwar wertvolle Experten für komplexe Ausstiegsprozesse, aber nicht die primäre Zielgruppe. Ihre Erfahrungen zeigen, dass Ausstieg oft Verlust sozialer Bindungen und Auseinandersetzung mit der eigenen Ideologie erfordert – Prozesse, die professionelle Organisationen wie Exit benötigen.

Kritik an Social Media und Regulierungsversuchen

01:10:52

Social Media gilt als 'digitales Mittelalter': Algorithmen zerstören Demokratien und personenbezogene Daten, während Regulierung hinterherhinkt. Plattformen wie X (ehemals Twitter) tolerieren zunehmend Hassrede, nachdem sie unter Trump kapitulierten. Der EU-Digital-Services-Act ist ein erster Schutzversuch, um Minderheiten zu schützen und Desinformation einzudämmen. Doch Plattformen ziehen sich aus Faktenchecks zurück – ein Rückschritt, der diskriminierte Gruppen zum Schweigen bringt und demokratische Teilhabe gefährdet.

Zukunft von Plattformen und Umgang mit KI

01:25:35

Frühe Kooperationen mit Social-Media-Unternehmen zeigten Optimismus, doch aktuelle Entwicklungen enttäuschen: Policy-Teams wurden reduziert, Faktenchecks abgeschafft. KI-generierte Inhalte verschwimmen zunehmend mit Realität – ein Risiko, besonders für unerfahrene Nutzer. Als Gegenmaßnahme sind Aufklärung und klare Regulierungen nötig. Für Bildungsarbeit heißt es, Lehrkräfte zu schulen, um Jugendliche bei digitalen Risiken wie KI-Fakes oder Hass im Netz zu unterstützen und praktische Tools wie Meldestellen (z.B. HateAid) bekannt zu machen.

Handlungsempfehlungen und gesellschaftliche Verantwortung

01:33:15

Gegen Online-Hass sind praktische Schritte entscheidend: Hassnachrichten melden, Anzeigen stellen oder sich an Beratungsstellen wenden. Wichtig ist, nicht allein zu handeln, sondern sich mit anderen zu vernetzen. Gesellschaftlich muss mehr getan werden: Frühe Erziehung gegen Sexismus und Rassismus, verantwortungsvolle Plattformgestaltung und politischer Druck auf Tech-Konzerne. Der Fokus sollte darauf liegen, Stimmen von marginalisierten Gruppen nicht durch Hass zum Schweigen zu bringen, sondern digitale Räume für demokratische Debatten zu erhalten.

Pädagogische Ansätze für digitale Aufklärung

01:39:28

Die Diskussion betont die Wichtigkeit, Jugendliche ernst zu nehmen, wenn sie über negative Online-Erlebnisse sprechen. Gemeinsame Recherchen und Aufklärung in der Klasse werden als sinnvoll erachtet, um beispielsweise KI-generierte Inhalte zu verifizieren. Lehrer sollen dafür Materialien und Fortbildungen erhalten, um Themen wie Hassrede oder Rechtsextremismus im Unterricht behandeln zu können. Elternabende und Kooperationsformate zwischen Schulen und Elternhäusern könnten hierbei unterstützen.

Methoden der elterlichen Begleitung

01:41:29

Experten diskutieren praktische Strategien für den Umgang mit der digitalen Freizeitgestaltung von Kindern. Dazu gehören Zeiteinschränkungen durch Apps, aktive Kontrolle der konsumierten Inhalte und regelmäßige Gespräche über Online-Erlebnisse. Es wird betont, dass Offenheit und Vertrauen entscheidend sind, damit sich Kinder bei Problemen an Erwachsene wenden. Besonders risikoreiche Plattformen wie TikTok-Shorts erfordern klare Regeln, während family-friendly Kanäle eher toleriert werden.

Zukunft und Ausbau des NetCitizens-Projekts

01:52:01

Das vom Land Berlin geförderte Projekt NetCitizens zielt auf bundesweite Ausweitung ab, sofern ausreichend Fördermittel und Bedarf bestehen. Die Stiftung arbeitet langfristig an Lösungen gegen Demokratiegefährdung in digitalen Räumen, unter anderem durch Sensibilisierung für Desinformation und Hassrede. Aktuell liegt der Fokus auf Gaming- und Demokratieprojekten, wobei politische Rahmenbedingungen wie der Digital Services Act als unzureichend, aber grundlegend bewertet werden.

Herausforderungen bei der Regulierung sozialer Medien

01:54:27

Die Wirksamkeit des Digital Services Act wird hinterfragt, da Unternehmen wie X (ehemals Twitter) Strafen oft ignorieren. Es besteht die Gefahr, dass Plattformen bewusst Regeln brechen, während politische Gegenmaßnahmen aufgrund demokratischer Prinzipien kompliziert sind. Langfristig wird über eine europäische Infrastruktur für soziale Medien nachgedacht, aber aktuell fehlt es an alternativen Lösungen. Die Rolle von KI-generierten Inhalten und fehlenden Gesetzen zur Bekämpfung von Deepfakes wird kritisiert.

Definition und Bekämpfung von Extremismus

02:03:52

Auf Chat-Fragen wird erklärt, dass der Fokus auf Rechtsextremismus liegt, da dieser aktuell größere Schäden verursacht. Extremismus wird definiert als Handeln gegen die Gleichwertigkeit aller Menschen, einschließlich verbaler Gewalt. Gegenstrategien umfassen aktives Melden von Hetze, Gegenrede in Diskussionen und das Schaffen sicherer Räume. Es wird betont, dass Widerstand gegen Rechtsextremismus indirekt auch gegen andere Extremismusformen wirkt.

Umgang mit Trollen und Hasskommentaren

02:15:55

Zur Abwehr von Trollen werden mehrere Ansätze diskutiert: direkte Konfrontation durch Gegenrede, das Blockieren von Nutzern oder das Einfordern von Moderation. Wichtig ist, nicht passiv zu bleiben, da dies Extremisten bestärkt. Für Betroffene wird empfohlen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Beratungsstellen gegen Rechtsextremismus zu nutzen. Letztlich ist jede Reaktion besser als kein Eingreifen, um betroffene Personen zu schützen.

Probleme mit extremistischen Inhalten in digitalen Räumen

02:18:04

Der Diskutant beschreibt Herausforderungen bei der Moderation von Chats, insbesondere bei YouTube-Lives, wo Nutzer rassistische Usernamen verwenden. Trotz Ausblendung der Kommentare bleiben die Usernamen sichtbar. Er betont, dass nur moderativ reagiert werden kann und verweist auf Schwierigkeiten mit Plattformen wie YouTube, wo Blockierfunktionen zwar existieren, aber extremistische Inhalte durch US-Podcasters mit verzerrten Argumenten verbreitet werden. Diese laden gezielt extreme Persönlichkeiten ein, um Diskurse zu führen, die jedoch selten überzeugen, da die Positionen unverändert bleiben und argumentativ entkräftet werden, ohne dass die Betroffenen es erkennen.

Journalistische Strategien gegen Extremismus

02:23:18

Es wird kritisiert, dass Interviews mit Extremisten, etwa der AfD, oft scheitern, da diese bewusst Lügen und Unwahrheiten verbreiten, um rhetorisch Punkte zu sammeln. Solche Formate sind laut Diskutant sinnlos, da selbst erfahrene Journalisten mit starken Fact-Checking-Redaktionen selten erfolgreich entzaubern können. Öffentlich-rechtliche Medien schaffen es oft nicht, die Lügen aufzudecken. Zwar besteht öffentliches Interesse an der Analyse extremistischer Positionen, aber dies sollte nicht überhandnehmen. Die Weigerung extremistischer Gesprächspartner, klare Ja/Nein-Antworten zu geben, wird als frustrierend beschrieben und mit US-Anhörungen verglichen, wo Antworten ausweichend sind.

Definition von Extremismus und rechtliche Grenzen

02:23:45

Der Gast referiert seine Bachelorarbeit zum Thema Extremismus im Bundesprogramm Demokratie und stellt einen Konflikt zwischen gesellschaftlicher Wahrnehmung und rechtlicher Definition fest. Rechtlich relevanter Extremismus umfasst Straftaten wie Gewaltaufrufe, während extremistische Ideologien schon vor diesen Grenzen existieren. Beispiele wie der Aufruf zum Benzinkanister-Einsatz gegen Flüchtlingsunterkünfte zeigen, dass konkrete Drohungen strafbar sind, aber vage Andeutungen oft nicht, obwohl sie extremistisch sind. Diese Unterscheidung ist essenziell, da reine Meinungsäußerungen nicht strafrechtlich verfolgt werden können, auch wenn sie extremistisch sind.

Gesellschaftliche Gegenstrategien und persönliche Resilienz

02:27:35

Als wirksames Mittel gegen Extremismus wird genannt, eigene Gedanken als vorläufig und überprüfbar zu erkennen. Persönliche Bewältigungsstrategien wie der '200-Meter-Theorie' (Fokus auf das direkte Umfeld) werden diskutiert, um journalistische Belastungen zu verkraften. Wichtig ist, reflektierte Diskussionen im eigenen Umfeld zu führen und zeitweise Offline-Aktivitäten zur Kopffreiheit. Gesellschaftlich wird gewünscht, dass Menschen mehr Mut zeigen, sich gegen Diskriminierung und empathieloses Verhalten auszusprechen, da dies zu mehr Bewusstsein und besseren Lösungen führt. Positive Beispiele wie Klassenräte in Schulen werden genannt, um Eigenverantwortung zu stärken.

Politische Prognosen und Umgang mit der AfD

02:32:19

Es wird die Befürchtung geäußert, dass die AfD bei den nächsten Landtagswahlen stark abschneiden und sogar Regierungsverantwortung übernehmen könnte. Als Problem wird die mangelnde Entzauberung durch 'Lassen-wir-sie-machen'-Argumente beschrieben, da die AfD keine Lösungen bietet. Positiv wird jedoch gewertet, dass sie bei der nächsten Bundestagswahl voraussichtlich nicht in der Regierung sein wird, aber starke Opposition bedeutet. Langfristig hofft man auf eine Demokratisierung durch Erfahrungen mit ihrer Politik, ähnlich wie in anderen Ländern mit rechten Regierungen. Es wird betont, dass individuelles Engagement im eigenen Umfeld entscheidend ist, um scalable Veränderungen zu bewirken.

Social-Media-Dynamiken und Medienkompetenz

02:35:38

Die Rolle von Bots und echten Nutzern bei der Verbreitung von Hass wird diskutiert. Bots allein seien nicht das Hauptproblem, da oft menschliche 'Clickworker' Inhalte erstellen, um unerkennbar zu wirken. Technische Detection allein reicht nicht; inhaltliche Auseinandersetzung und Aufklärung sind nötig. Beispiele wie gezielte Desinformation aus Russland während Wahlen zeigen, dass solche Kampagnen auf bereits empfängliche Gruppen stoßen. Ein Social-Media-Verbot unter 16 wird als unrealistisch und kontraproduktiv abgelehnt, da es nicht durchsetzbar sei und pädagogische Arbeit ersetze. Stattdessen wird Family Link als sinnvolle private Kontrolle genannt.

Kritik an Überwachung und Transparenz

02:41:53

Chat-Control und ähnliche Überwachungsideen werden abgelehnt, da sie Anonymität gefährden und keine Probleme lösen. Stattdessen wird Forderung nach mehr Transparenz bei Algorithmen und Datennutzung erhoben, damit Nutzer verstehen, wie ihre Daten verarbeitet werden. Beispiele wie Cookie-Tracking und unerklärliche Algorithmus-Empfehlungen (z.B. rechte Videos nach gezielter Suche) zeigen mangelnde Kontrolle. Der Diskutant betont, dass hohe Medienkompetenz fehlt – viele verstehen nicht, wie Algorithmen sie beeinflussen, was die Verbreitung von Falschinformationen erleichtert.

Emotionale Ansprache und Patriotismus-Debatte

02:46:26

Es wird diskutiert, dass demokratische Inhalte oft zu sachlich sind und emotionalen Gegenpart der rechten Propaganda vermissen lassen. Positiv wird bewertet, dass mehr positive Visionen und Werte wie Demokratie und Gleichberechtigung in sozialen Medien präsent sein sollten. Zur Patriotismus-Debatte: Der Begriff wird als abstrakt und kritisch bewertet (Vergleich mit Stolz auf einen Planeten). Es wird jedoch anerkannt, dass ein positiver Bezug zum eigenen Land wichtig ist, etwa für Stabilität und Sozialsysteme. Diese positive Grundhaltung werde derzeit fast nur von der AfD besetzt, was problematisch sei. Nationalstolz wird als unpraktisch und ekelerregend abgelehnt.

Umgang mit extremistisch geprägten Freundschaften

02:53:54

Bei Freunden, die in rechte Richtungen abdriften, wird Gegenrede als wichtig, aber ressourcenintensiv beschrieben. Es wird empfohlen, die Person als Menschen weiter wertzuschätzen, aber klare Grenzen zu setzen (z.B. keine Anwesenheit bei antisemitischen Äußerungen auf Partys). Expert:innen berichten, dass konsequentes Widersprechen durch enge Bezugspersonen Ausstiege aus der Szene ermöglichen kann. Wichtig ist, auf die eigenen Kapazitäten zu achten; wenn die Belastung zu hoch ist, sei eine Pause der Freundschaft legitim. Abschließend wird eine emotionale Belastung durch solche Erfahrungen betont und Mut für den Umgang gewünscht.