Auf dem Allianz Autotag mit allem zur Zukunft des autonomen Fahrens !allianz !kfz
Allianz Autotag: Einblicke in die Zukunft des autonomen Fahrens und Sicherheit
Experten des Allianz Zentrums für Technik präsentieren beim Autotag die neuesten Erkenntnisse zum autonomen Fahren. Themen wie die Rolle der Verkehrspsychologie, die Evolution der Fahrzeugsicherheit durch Crash-Tests und die Wirksamkeit von Fahrerassistenzsystemen werden behandelt. Zudem werden Herausforderungen bei der Akzeptanz und die zukünftige Gesetzgebung erörtert, um eine sichere Einführung zu gewährleisten.
Einführung in den Allianz Autotag und autonomes Fahren
00:15:15Der Livestream beginnt mit einer Begrüßung der Zuschauer zum Allianz Autotag, dessen Hauptthema das autonome Fahren ist. Es wird betont, dass das Thema hochaktuell und spannend ist, da sich in jüngster Zeit viel in diesem Bereich getan hat. Die Veranstaltung findet im Allianz Zentrum für Technik statt, wo bereits im Vorjahr das Thema Verkehrssicherheit behandelt wurde, jedoch mit einem anderen Schwerpunkt. Heute liegt der Fokus auf den Herausforderungen und Fortschritten des autonomen Fahrens, insbesondere im Hinblick auf Fragen wie Versicherung, Haftung, Sicherheit und die aktuelle Gesetzeslage. Der Gastgeber wird von Michael, einem Verkehrspsychologen des Allianz Zentrums für Technik, begleitet, der seine persönliche Faszination für das autonome Fahren teilt und die Relevanz der Veranstaltung für die Öffentlichkeit hervorhebt. Es wird auch die Frage an die Zuschauer gerichtet, wie sehr sie der Technik des autonomen Fahrens vertrauen. Die Veranstaltung ist als offizieller Pressetag konzipiert, an dem Journalisten und Fachleute die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen diskutieren.
Rolle des Verkehrspsychologen und die Zukunft des Verkehrsflusses
00:20:26Michael, der Verkehrspsychologe des Allianz Zentrums für Technik, erläutert seine Rolle und die Forschungsarbeit des Zentrums. Er beschreibt, wie die Verkehrspsychologie die Interaktion des Menschen im Verkehr untersucht, um Unfälle zu vermeiden und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Dies umfasst nicht nur Autofahrer, sondern auch Radfahrer, Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer. Ein zentrales Ziel ist die Vision Zero, also keine Verkehrstoten mehr in absehbarer Zeit, was durch autonome Fahrzeuge besser erreicht werden könnte, da sie menschliche Fehlerquellen wie Müdigkeit, Ablenkung oder Alkohol eliminieren. Ein weiterer potenzieller Vorteil des autonomen Fahrens ist die Verbesserung des Verkehrsflusses und die Reduzierung von Staus, da autonome Fahrzeuge möglicherweise synchronisiert agieren und effizientere Fahrstrategien verfolgen könnten. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine breite Durchdringung des Verkehrs mit autonomen Fahrzeugen noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, um diese Effekte zu erzielen. Erste Anwendungen werden im öffentlichen Nahverkehr und bei Shuttle-Diensten erwartet, während der vollautonome Privatverkehr noch länger auf sich warten lässt.
Einblicke in die Crash-Tests und die Evolution der Fahrzeugsicherheit
00:24:15Der Rundgang führt die Zuschauer in die heiligen Hallen des ACT, den Crash-Dummy-Keller, wo Crash-Tests durchgeführt werden. Es wird erklärt, dass diese Tests hauptsächlich bei niedrigeren Geschwindigkeiten (unter 30 km/h) stattfinden, um Schäden zu untersuchen, die für Versicherungen relevant sind, wie Parkunfälle oder Kollisionen mit Pollern. Dabei kommen spezielle Crash-Dummys zum Einsatz, die unterschiedliche Größen und Gewichte repräsentieren, um die Sicherheit für verschiedene Personengruppen, einschließlich Kinder, zu testen. Die Dummys sind extrem teuer und mit aufwendiger Sensorik ausgestattet. Es wird erwähnt, dass sich die Themen der Verkehrssicherheitsforschung im Laufe der Jahre verändert haben; während früher die passive Sicherheit im Vordergrund stand, liegt der Fokus heute stärker auf neuen Mobilitätsformen und Daten. Marcel, ein weiterer Kollege vom Allianz Zentrum für Technik, erläutert, dass seine Arbeit darin besteht, Unfälle zu analysieren, um daraus Erkenntnisse für die Reparaturforschung und die Bewertung von Fahrerassistenzsystemen zu gewinnen. Die Allianz nutzt dabei eigene Versicherungsdaten, um die Wirksamkeit dieser Systeme bei der Unfallvermeidung zu überprüfen.
Wirksamkeit von Fahrerassistenzsystemen und Herausforderungen der Akzeptanz
00:39:51Marcel berichtet über die positive Wirkung von Fahrerassistenzsystemen, insbesondere des automatischen Notbremsassistenten, der Auffahrunfälle signifikant reduzieren konnte. Er betont, dass diese Systeme besonders in Momenten der Unaufmerksamkeit des Fahrers, beispielsweise im Stau, entscheidend sind. Auch rückwärts Notbremsassistenten, die auf Ultraschall basieren, tragen zur Vermeidung von Park- und Rangierunfällen bei, die oft hohe Sachschäden verursachen. Eine Online-Umfrage in sieben europäischen Ländern zeigte jedoch, dass die Akzeptanz des autonomen Fahrens noch nicht sehr hoch ist und viele Menschen nach wie vor eine Kontrollmöglichkeit über das Fahrzeug wünschen. Dies liegt unter anderem daran, dass es noch wenige Statistiken über die Unfallreduzierung durch autonome Systeme gibt und Menschen Maschinen Fehler weniger leicht verzeihen als anderen Menschen. Es wird hervorgehoben, dass Erfahrungen mit assistierten Fahrsystemen das Vertrauen in die Technologie steigern. Der Streamer teilt seine positiven Erfahrungen mit assistiertem Fahren auf der Autobahn und betont den Aha-Effekt bei Personen, die solche Systeme zum ersten Mal erleben. Trotz der Begeisterung wird betont, dass noch viel zu tun ist, um die Technik, Gesetzgebung und Regulatorik weiterzuentwickeln und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen.
Diskussion über Fahrassistenzsysteme und autonomes Fahren
01:01:36Es wird über die Erfahrungen mit Fahrassistenzsystemen der Stufe Level 3 diskutiert, bei denen man sich kurzzeitig von der Fahraufgabe abwenden dürfte. Diese Systeme, die auf Autobahnen die Geschwindigkeit und Spur halten, werden als großer Komfortgewinn und Entlastung auf langen Strecken empfunden, der hilft, wach und konzentriert zu bleiben. Es wird jedoch auch die Generationenfrage angesprochen, da viele Menschen, selbst bei vorhandenem adaptivem Tempomat, diesen nicht nutzen und lieber selbst fahren. Dies deutet auf eine gewisse Distanz zur Technik hin, die durch bessere Kommunikation und umfassendere Information seitens der Hersteller und Autohäuser abgebaut werden müsste. Es wird betont, dass Käufer besser über die Funktionen und Nutzungseinschränkungen solcher Systeme informiert werden sollten, um Frustrationen durch ständige Warnungen auf ungeeigneten Straßen zu vermeiden. Die Herstellerbezeichnungen wie „Autopilot“ suggerieren oft einen größeren Funktionsumfang, als die Systeme tatsächlich bieten, was zu falschen Erwartungen führen kann. Es wird erwähnt, dass vor sechs bis sieben Jahren bereits Pakete für vollautonomes Fahren angeboten wurden, die sich jedoch nicht so schnell entwickelten wie erhofft, was die noch nicht ganz ausgereifte Entwicklung des autonomen Fahrens unterstreicht.
Interaktive Trackmania-Simulation zum autonomen Fahren
01:09:10Es wird eine interaktive Trackmania-Simulation vorgestellt, die von Videospielmann im Auftrag der Allianz entwickelt wurde, um spielerisch Wissen über KI und die verschiedenen Level des autonomen Fahrens zu vermitteln. Die Simulation zeigt vier verschiedene KI-Level anhand farbiger Autos auf einer Strecke, die das Allianz-Zentrum für Technik integriert. Level 1 KI kann nur anhalten und beschleunigen, aber nicht lenken, was dazu führt, dass das rote Auto gegen eine Wand fährt. Der Spieler kann sich in das Auto setzen und die verschiedenen Level sowie die Strecke kennenlernen, mit dem Ziel, eine Bestzeit innerhalb von fünf Minuten zu setzen. Es wird erklärt, dass Trackmania ein offenes Spiel ist, das die Erstellung eigener Welten und Spielmodi ermöglicht. Die Simulation dient als spielerische Einführung in die Konzepte des autonomen Fahrens und soll Journalisten und Messebesuchern die Möglichkeit geben, die Technologie auf unterhaltsame Weise zu erleben und zu verstehen. Die besten Zeiten auf der IAA wurden von 12- bis 16-Jährigen erreicht, was auf die Notwendigkeit von schnellen Reaktionszeiten hinweist.
Momenta präsentiert Level 2++ autonomes Fahren in Städten
01:19:54Momenta, ein Unternehmen, das sich auf autonome Fahrtechnologien spezialisiert hat, stellt seine fortschrittlichen Systeme vor, die in Fahrzeugen wie dem IM-Fahrzeug verbaut sind. Diese Fahrzeuge sind mit elf Kameras, drei Radaren und einem LiDAR-System ausgestattet und können in China bereits Level 2++ fahren, was ein End-to-End Navigation on Autopilot bedeutet. Das System kann von A nach B fahren, erfordert jedoch, dass der Fahrer stets die Kontrolle behält und bei Bedarf eingreift. Im Gegensatz zu Level 3, wo das System die volle Verantwortung übernimmt, fehlen bei Level 2++ noch die notwendigen Hardware-Software-Redundanzen. Obwohl das System technisch in der Lage ist, in Städten wie München autonom zu fahren – wie in einem 30-minütigen One-Shot-Video demonstriert, bei dem das Fahrzeug ohne Fahrereingriff Trucks überholt, für Fußgänger stoppt und Mülltonnen umfährt – ist dies in Deutschland aufgrund fehlender regulatorischer Rahmenbedingungen noch nicht zulässig. Die Gesetzgebung sieht vor, dass die Zertifizierung schrittweise erfolgt, zuerst für Autobahnen und dann für städtische Bereiche. Momenta trainiert seine KI zunächst mit chinesischen Daten und passt sie dann mit deutschen Daten an die spezifischen Verkehrsverhältnisse und Gesetze an, um unterschiedliche Fahrstile und lokale Gegebenheiten zu berücksichtigen. Es wird erwartet, dass es noch ein bis zwei Jahre dauern wird, bis solche Systeme in Deutschland vollständig genutzt werden können.
Trends im Fahrzeugdesign und die Herausforderungen des autonomen Fahrens
01:31:31Melanie von der Allianz, Expertin für Crash-Tests und Verkehrssicherheit, diskutiert die aktuellen Trends im Fahrzeugdesign und die Herausforderungen des autonomen Fahrens im Kontext des Mischverkehrs. Sie betont, dass die Allianz als Versicherer den gesamten Markt beobachten muss, da Unfälle mit Fahrzeugen aller Altersklassen und Ausstattungen reguliert werden müssen. Ein auffälliger Trend sind die riesigen Displays in modernen Fahrzeugen, die sogar separate Bildschirme für Beifahrer bieten, um den Fahrer weniger abzulenken. Es wird kritisiert, dass reine Touch-Bedienung die Ablenkung des Fahrers erhöht, da haptische Schalter intuitiver und sicherer sind. Der Euro NCAP, eine Verbraucherschutzorganisation, hat dies erkannt und führt eigene Tests ein, um die Bedienbarkeit von Fahrzeugen ohne Ablenkung zu prüfen. Mercedes-Benz wird als Hersteller mit dem schnellsten Level-3-System in Deutschland hervorgehoben, das auf Autobahnen bis 95 km/h autonom fahren kann, wobei der Fahrer das Infotainment-System nutzen darf. Es wird jedoch betont, dass Level-3-Systeme noch viele Einschränkungen haben, wie das Abschalten bei Baustellen, Tunneln, Dunkelheit, Nässe oder Kälte. Trotzdem bieten sie die Möglichkeit zur Entspannung auf langen Fahrten. Es wird auch über futuristische Designelemente wie Kamera-Außenspiegel und versenkte Türgriffe gesprochen, deren Vor- und Nachteile in Bezug auf Aerodynamik, Geräuschentwicklung und Sicherheit diskutiert werden. Ein weiterer Trend ist die Reduzierung manueller Knöpfe zugunsten minimalistischer Cockpits, die auf die Zukunft des autonomen Fahrens vorbereiten, wo der Fahrer weniger mit der Fahraufgabe beschäftigt ist. BMW setzt auf Head-Up-Displays, die relevante Fahrinformationen direkt auf die Windschutzscheibe projizieren, um den Fahrer dazu anzuhalten, nach vorne zu schauen. Abschließend wird die Kommunikation autonomer Fahrzeuge mit ihrer Umwelt thematisiert, wie die Projektion von Zebrastreifen auf die Straße, um Fußgängern das Überqueren zu signalisieren, und die Fähigkeit zu hupen, um im Verkehr zu interagieren.
Entwicklung und Akzeptanz des autonomen Fahrens bei Moia
01:48:38Sascha von Moia erläutert die Fortschritte des Unternehmens im Bereich des autonomen Fahrens. Moia, eine VW-Tochter, ist bekannt für seinen Ride-Pooling-Dienst in Hamburg, der seit 2019 über 13 Millionen Menschen befördert hat. Das Pooling-Konzept basiert auf Algorithmen, die Fahrten effizient kombinieren, um Umwege zu minimieren und die Fahrzeugauslastung zu optimieren. Aktuell testet Moia autonome Fahrzeuge in Hamburg, München, Oslo, Austin (Texas), Los Angeles und Berlin. Diese Testfahrzeuge fahren autonom, allerdings noch mit Sicherheitsfahrern an Bord, um Erfahrungen zu sammeln und Systeme zu validieren. In Hamburg dürfen bereits ausgewählte Nutzer Fahrten buchen und das autonome Fahren erleben. Die Fahrzeuge der nächsten Generation werden verbesserte Sensorreinigungssysteme und einen neu gestalteten Innenraum mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen wie Kommunikationsmöglichkeiten mit einem Operator erhalten. Ziel ist der Start der Serienproduktion im Jahr 2027, um autonome Fahrzeuge als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr oder als Taxis einzusetzen.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven des autonomen Fahrens
01:53:40Die Akzeptanz des autonomen Fahrens wächst schnell, sobald Nutzer die Sicherheit und Funktionalität selbst erleben. Sascha vergleicht die Entwicklung mit der Einführung des Mobilfunks, der anfangs ebenfalls Skepsis hervorrief, heute aber selbstverständlich ist. Die Fahrzeuge sind mit 13 Kameras, LIDAR- und Radarsystemen ausgestattet, die ein 360-Grad-Bild der Umgebung erzeugen und mittels KI Fahrentscheidungen treffen. Diese Systeme ermöglichen ein sichereres Fahren als durch menschliche Fahrer, da sie stets voll aufmerksam sind und eine umfassende Umfelderfassung bieten. Die Serienproduktion und Zulassung der autonomen Fahrzeuge ist für 2027 geplant, danach sollen sie in weiteren Städten in Deutschland, Europa und den USA zum Einsatz kommen. Ein wichtiger Aspekt ist die Bewältigung von Alltagssituationen, wie das Einsteigen der richtigen Personenzahl oder das sichere Anschnallen. Hierfür werden KI-Systeme trainiert und Leitstellen mit menschlichen Operatoren eingerichtet, die bei Bedarf eingreifen oder kontaktiert werden können. Zudem sind auch Cargo-Varianten der Fahrzeuge für Logistik- und Transportdienste geplant, um die letzte Meile zu erleichtern oder Fahrten zwischen Lagerstätten zu übernehmen.
Fernsteuerung von Fahrzeugen als Sicherheitslösung
02:04:07Clemens stellt eine weitere Technologie vor: die Remote Control von Fahrzeugen. Diese Lösung ermöglicht es, ein Auto aus der Ferne zu steuern, falls ein autonomes Fahrzeug liegen bleibt, technische Probleme hat oder Insassen Hilfe benötigen. Ein Remote-Arbeitsplatz erlaubt es, das Fahrzeug sofort zu übernehmen und zu bewegen, auch wenn es sich weit entfernt von urbanen Gebieten befindet. Bei einer Live-Demonstration wird ein echtes Fahrzeug, das einige hundert Meter entfernt steht, ferngesteuert. Es wird betont, dass Sicherheitssysteme integriert sind, die beispielsweise bei der Erkennung von Fußgängern automatisch bremsen, um Kollisionen zu vermeiden. Die Steuerung erfolgt über Mobilfunk, idealerweise 5G, um eine geringe Latenz und hohe Übertragungsraten für Videostreams und Steuerbefehle zu gewährleisten. Obwohl ein Sicherheitsfahrer bei Demonstrationen noch im Fahrzeug sitzt, greift dieser nicht ein, solange die Fernsteuerung aktiv ist. Die Technologie soll auch in Zukunft weitere AI-Funktionalitäten erhalten, um den Remote Driver zu unterstützen und die Handhabung zu erleichtern.
Anwendungsfälle und gesellschaftliche Akzeptanz von autonomen und ferngesteuerten Fahrzeugen
02:16:53Ein praktischer Anwendungsfall für ferngesteuerte Fahrzeuge ist das Valet Parking an Flughäfen, wo ein Operator das Auto nach dem Aussteigen des Kunden übernimmt und parkt. Die Zukunft sieht eine vollständige Automatisierung vor, aber die ferngesteuerte Lösung überbrückt die Übergangsphase. Verena, eine Profisportlerin, teilt ihre Perspektive als sehbehinderte Person und betont die Unabhängigkeit und Lebensqualität, die autonomes Fahren für sie bedeuten würde, insbesondere in Regionen ohne öffentlichen Nahverkehr. Sie hebt hervor, dass die Sicherheit und die Kommunikation der Fahrzeuge untereinander entscheidend sind, um den Verkehr flüssiger und sicherer zu gestalten. KI hilft ihr bereits im Alltag, beispielsweise bei der Bildbeschreibung. Die gesellschaftliche Akzeptanz von Innovationen wie dem autonomen Fahren ist eine Herausforderung, ähnlich wie bei der Einführung des Mobilfunks. Es wird argumentiert, dass die Vorteile in Bezug auf Sicherheit und Effizienz überzeugen sollten. Die Entwicklung von inklusiven Strukturen, in denen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam aufwachsen und Erfahrungen sammeln, wird als wichtig erachtet, um Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz neuer Technologien zu fördern. Die Zulassung und breite Einführung autonomer Fahrzeuge wird als eine gesellschaftliche Entscheidung gesehen, die Geduld und Überzeugungsarbeit erfordert.
Einsatzbereiche und Vision des autonomen Shuttles
02:33:22Das vorgestellte autonome Fahrzeug befindet sich noch in der Testphase und darf in Deutschland und Europa nicht vollständig alleine auf Level 4 oder 5 fahren. Ein Sicherheitsfahrer ist immer vorgeschrieben und kann bei Fehlfunktionen eingreifen. Das Fahrzeug ist speziell für die sogenannte „erste und letzte Meile“ konzipiert, also für kurze Distanzen von ein bis drei Kilometern, beispielsweise vom Zuhause zur nächsten ÖPNV-Haltestelle oder vom Bahnhof zum Arbeitsplatz. Es dient als Servicedienstleistung im öffentlichen Nahverkehr und soll nicht zum Kauf angeboten werden, um Verkehrsüberlastung zu vermeiden. Ziel ist es, den individuellen öffentlichen Nahverkehr zu stärken und Menschen, die keinen Führerschein haben, nicht mehr Auto fahren können, es sich nicht leisten können oder ihr Auto selten nutzen, eine flexible und günstigere Mobilitätslösung als Taxis anzubieten. Das System ist auch für andere Anwendungsfälle wie Krankenhausareale, Hotelanlagen oder Seniorenresidenzen geeignet, um autofreie Zonen zu ermöglichen und den Transport von Personen mit Gepäck oder eingeschränkter Mobilität zu erleichtern. Die Effizienz und Nachhaltigkeit durch geringeren Ressourcenverbrauch und Energieersparnis sind dabei wichtige Aspekte.
Eindrücke und Fortschritte in der Verkehrssicherheit
02:44:45Luzi Backer, Vorstand für Schaden, und Frank Sommerfeld, CEO der Allianz Versicherungs AG, blicken auf einen Tag mit vielen interessanten und ernsten Einblicken in die Verkehrssicherheit zurück. Sie zeigen sich begeistert vom technischen Fortschritt und der Rolle der künstlichen Intelligenz beim autonomen Fahren. Besonders hervorzuheben ist, dass Sicherheitssysteme wie Notbremsassistenten bereits jetzt Schäden verhindern. So reduzieren Rückfahr-Notbremsassistenten Unfälle beim Rückwärtsparken und Manövrieren um fast 70 Prozent. Die Allianz fordert, dass diese Sicherheitssysteme verpflichtend und nicht abschaltbar sein sollten, um vermeidbare Unfälle zu verhindern. Es wird betont, dass der Weg zum vollständig autonomen Fahren aus vielen kleinen Schritten besteht und die bereits verbauten Sicherheitssysteme einen signifikanten Unterschied machen. Die Beibehaltung der Mobilität im Alter durch autonome Fahrzeuge und die Reduzierung von Verkehrsunfällen bei jungen Fahrern, die die häufigste Todesursache in dieser Altersgruppe darstellen, sind weitere wichtige Argumente für die Weiterentwicklung und breitere Einführung dieser Technologien.
Haftung und Zulassung autonomer Fahrzeuge
02:51:20Die Frage der Haftung bei Schäden durch autonomes Fahren wird diskutiert, wobei die Allianz eine ähnliche Regelung wie heute vorschlägt. Das Auto soll eine Art „Führerschein“ benötigen, der international standardisierte Kriterien und Anforderungen erfüllt. Der Eigentümer des Fahrzeugs wäre dann primär verantwortlich, und bei Systemfehlern greift die klassische Produkthaftung des Herstellers. Wichtig ist, dass der Geschädigte geschützt ist und das Versicherungsprinzip greift, wie es in Deutschland bereits der Fall ist. Dieses System könnte als Blaupause für andere Länder dienen. Die Zulassung autonomer Fahrzeuge erfolgt über das Kraftfahrtbundesamt, wobei Auditoren wie TÜV oder DEKRA die Entwicklung und Absicherung des Fahrzeugs prüfen. Die Allianz fordert einheitliche Homologations- und Zulassungsregularien für Europa, basierend auf gleichen Daten und mit einem starken Schwerpunkt auf Simulationen. Ein Fahrzeug muss Millionen von Situationen beherrschen können, was nur durch Simulationen effizient getestet werden kann, ergänzt durch Teststrecken und realen Verkehr. Bei Software-Updates ist eine Meldung für die Zulassung erforderlich, und es muss nachgewiesen werden, dass das Update sicherheitstechnisch alle Regeln erfüllt.
Dynamisches Risikoprofil und Cyber-Sicherheit
03:02:42Die selbstlernenden Fähigkeiten autonomer Fahrzeuge führen zu einem dynamischen Risikoprofil, da sich die Sicherheit der Fahrzeuge ständig verbessert und das Unfallrisiko sinkt. Dies erfordert, dass Versicherer permanent Schritt halten und Prämien entsprechend anpassen. Die Allianz benötigt hierfür umfassende Daten, um das Risiko von Fahrzeugen regional einschätzen zu können, ähnlich den Regionalklassen in der Kfz-Versicherung. Obwohl autonome Fahrzeuge nicht direkt auf Infrastruktur angewiesen sind, sondern für sich selbst abgesichert sein müssen, helfen zusätzliche Informationen durch Netzabdeckung. Das Thema Cyber-Sicherheit, obwohl im Publikum nicht oft angesprochen, ist für die Allianz von großer Relevanz. Es wird betont, dass derzeit nur wenige Fälle von sicherheitstechnisch gehackten Fahrzeugen bekannt sind, die Unfälle verursachen. Dennoch ist es ein wichtiges Zukunftsthema. Die Allianz fordert regulierte Marktplätze für Fahrzeugdaten, bei denen der Kunde die Kontrolle über die Freigabe seiner Daten behält. Es wird erklärt, dass selbst bei einem Hackerangriff die direkte Steuerung des Fahrzeugs, wie das Einschlagen der Räder, durch die Software-Architektur verhindert wird, da die Fahrzeuge immer selbstständig Entscheidungen treffen, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Die Allianz setzt auf verschiedene Sicherheitsebenen und White Hacker, um Einfallstore zu identifizieren und zu schließen, um die Sicherheit der Systeme zu gewährleisten.