Flut & Flow - Das Surfmagazin
Surfen: Von O2 Surfmasters bis La Réunion – Einblicke und Erfahrungen mit Till Rudolf

Die Sendung beleuchtet die Welt des Surfens, von der O2 Surfmasters Contest-Reihe bis zu persönlichen Erfahrungen mit Gast Till Rudolf. Themen sind seine Anfänge, die Zeit als Koch im Surfcamp und die Herausforderungen und Schönheiten des Surfens, inklusive Anekdoten von La Réunion und der Hai-Problematik.
Einführung in die Sendung und Ankündigung der O2 Surfmasters
00:07:13Die Sendung eröffnet mit der Frage, was besser ist: freies Surfen im Ozean oder unter perfekten Bedingungen an einer künstlichen Welle. Es wird ein Trailer gezeigt und nach der Meinung der Zuschauer gefragt, ob ein Sprungstart gelungen ist. Der Abend beinhaltet 'How to Surf' mit Gast Till Rudolf und ein Weltreisethema mit einem exquisiten Spot. Zudem wird die bevorstehende Anmeldung für die O2 Surfmasters Contest-Reihe im Mai in Langfeld, Juni in Berlin und Juli in Düsseldorf angekündigt, an der jeder teilnehmen kann, unabhängig vom Level. Eine Verlosung einer Surf-Session im Quiz gegen Till sowie zwei Beginner-Sessions für je zwei Personen am Ende der Sendung werden angekündigt. Im Anschluss wird Till Rudolf in die Sendung geholt und mit einer Rapid-Fire-Challenge begrüßt, beginnend mit der Frage, ob er Spanien oder Frankreich bevorzuge, woraufhin er seine Vorliebe für Frankreich und die französische Sprache betont.
Rapid-Fire-Challenge mit Till Rudolf: Persönliche Präferenzen und Ansichten
00:10:41Die Rapid-Fire-Challenge setzt sich fort mit Fragen zu Offline-Modus im Wald versus digitaler Erreichbarkeit am Strand, wobei Till den Strand bevorzugt, da er beruflichen Gründen ohnehin erreichbar sein muss. Auf die Frage, wie er sich in drei Worten beschreiben würde, antwortet er mit kreativ, belastbar und entspannt. Er erklärt, dass seine Entspanntheit nicht mit Faulheit zu verwechseln ist, sondern dass er schwer aus der Ruhe zu bringen ist. Bezüglich Musik beim Arbeiten bevorzugt er Ruhe, da er beruflich viel mit Sound zu tun hat. Spontaneität wird gegenüber Planung bevorzugt, obwohl Planung in seiner aktuellen Lebensphase notwendig ist. Er entscheidet sich für Abenteuerromane gegenüber Dokumentarfilmen, da er gerne liest. Zum Thema Surfen wählt er gespült werden statt Sturz beim Take-off und würde lieber eine Surflodge führen als ein eigenes Surfbrett entwickeln. Auf die philosophische Frage, was er mit der Fähigkeit, jede Sprache zu sprechen, anfangen würde, antwortet er, dass er sofort mit allen Menschen kommunizieren würde, um ihre Geschichten kennenzulernen und Sprachbarrieren zu überwinden, da Sprache oft fälschlicherweise mit Intelligenz gleichgesetzt wird.
Gespräch über Surferlebnisse, Gastgeschenke und Anfänge des Surfens
00:16:59Es folgt ein Gespräch über die Suche nach dem Adrenalinkick und Tills Vorliebe, mit seinem besten Freund Kaspar Hagin zu surfen, da dieser keine Angst kennt und er mit ihm immer Abenteuer erlebt. Der Moderator erzählt von seinen Klippenspringerfahrungen. Till erhält ein Gastgeschenk, ein T-Shirt mit dem ikonischen Logo, und erzählt, dass er als Kind gerne im Wasser war und später beim Urlaub in Dänemark oder Südfrankreich das Bodysurfen entdeckte. Nach dem Zivildienst entschied er sich gegen ein direktes Studium und machte stattdessen einen Surfkurs, der ihn begeisterte. Er arbeitete in einer Surfschule, um viel am Meer sein zu können, und bewarb sich als Koch, um im Surfcamp zu arbeiten. Ein Roadtrip durch Frankreich nach Portugal folgte, bei dem er viele Fehler beim Surfen machte. Nach dem Trip arbeitete er als Koch im Surfcamp und bewarb sich an der Uni in La Réunion, um seine surferische Reise fortzusetzen.
Erfahrungen als Koch im Surfcamp und Entwicklung zum passionierten Koch
00:27:51Es wird über Tills Kochkünste im Surfcamp gesprochen, wobei er zugibt, dass die Logistik und Mengenplanung eine Herausforderung waren. Trotz anfänglicher Bedenken aufgrund falscher Erwartungen als Profikoch meisterte er die Aufgabe gut. Er beschreibt die absurden Supermarkt-Touren mit einem Ford Transit und viel Bargeld. Er kochte solide Gerichte wie Chili Con Carne und Spaghetti Bolognese und machte Surf & Turf, wenn das Budget es zuließ. Er arbeitete von 2003 bis 2015 im Surfcamp und entwickelte sich zu einem guten Koch für viele Leute, insbesondere für Basics wie Bratkartoffeln. Er wollte nie Surflehrer werden, sondern Koch, um seine Freizeit flexibel gestalten zu können. Ab 2006 kochte er für bis zu 80 Leute und konnte morgens surfen gehen, während die Surflehrer mit den Kursteilnehmern beschäftigt waren, wodurch er sein eigenes Ding machen konnte.
Leben im Surfcamp, Familie und Podcast
00:34:36Es wird über die Zeit im Surfcamp in Frankreich gesprochen, wobei Bilder von Till beim Surfen und Kochen gezeigt werden. Er erzählt, dass er seine jetzige Freundin 2006 im Surfcamp kennengelernt hat und sie ab 2007 zusammen im Camp gearbeitet haben. Ab 2009 waren auch ihre Kinder dabei, was das Campingleben mit Kindern erleichterte. 2015 war der letzte Sommer im Surfcamp aufgrund der Einschulung der Kinder. Es wird über Campingplatz- oder Hotelurlaub diskutiert, wobei Till mittlerweile wieder Camping bevorzugt. Trotz Kindern konnte er seiner Leidenschaft fürs Surfen weiterhin nachgehen und reist nun mit seiner Familie etwa zehn Wochen im Jahr. Er hat einen Podcast mit Kaspar Hagen namens Kukhausen, in dem sie auch Probleme im Surfen ansprechen. Till kritisiert die Darstellung von Surfen auf Social Media, da er findet, dass es zu sehr in kleine Content-Häppchen zerstückelt wird und die wertvollen Wissensarchive aus Foren verloren gehen.
Die Essenz des Surfens: Mehr als nur schnelle Inhalte und perfekte Bilder
00:50:15Surfen ist mehr als nur ein schneller Content oder ein perfektes Werbebild. Es ist eine anspruchsvolle Reise, die Zeit, Geduld und Auseinandersetzung mit den eigenen Grenzen erfordert. Oft wird Surfen durch idealisierte Bilder von Surfcamps dargestellt, die sonnige Strände, Beachvolleyball und Lagerfeuer zeigen, aber die eigentliche Herausforderung und Anstrengung des Surfens ausblenden. Surfen ist super anstrengend und eine der schwierigsten Sportarten, besonders im Meer, wo die Bedingungen oft ungewiss und selten optimal sind. Man muss sich seiner Angst stellen, seine körperlichen Grenzen überwinden und manchmal trotz Erschöpfung weiterkämpfen. Trotz all dieser Mühen kann es sein, dass man am Ende frustriert am Strand sitzt und weint, weil die eigenen Erwartungen nicht erfüllt wurden. Diese vielschichtige Erfahrung lässt sich nicht in kurzen, oberflächlichen Inhalten abbilden, da Surfen weit mehr ist als das. Es lehrt uns, uns selbst richtig einzuschätzen und unsere Grenzen zu erkennen, was auch im Leben außerhalb des Wassers von Bedeutung ist. Manchmal überschätzt man sich und bringt sich in Gefahr, wird von Wellen verprügelt, von anderen Surfern gemaßregelt und kämpft mit körperlicher Erschöpfung und Unwohlsein. Echte Erlebnisse sind selten nur positiv, und gerade die nicht so angenehmen Erfahrungen prägen uns und stärken unseren Charakter. Der Lohn, den man für die Anstrengungen beim Surfen erhält, mag gering sein, aber wenn er kommt, ist er umso intensiver. Daher ist es wichtig, auch die weniger positiven Aspekte des Surfens zu zeigen, da gerade im Natursport die Bedingungen unberechenbar sind und man nicht immer mit Schönwetter rechnen kann.
Wettkampf vs. Naturerlebnis: Die Entwicklung der Einstellung zum Surfen
00:55:00Anfangs, mit Mitte 20, war es wichtig, zu den Surfern zu gehören, die als gut angesehen wurden. Glück ist Realität minus Erwartung. Wenn man am Strand sitzt und frustriert ist, liegt es daran, dass man ein anderes Ziel hatte, das nicht erreicht wurde. Der Wunsch, sich zu verbessern, kann eine Session verderben, da die Bedingungen nicht immer optimal sind. Es gab oft Momente, in denen man schlecht gelaunt aus dem Wasser kam, weil die Wellen nicht den Erwartungen entsprachen oder man mit der eigenen Leistung unzufrieden war. Irgendwann änderte sich diese Einstellung jedoch. Ein Freund zeigte die Schönheit der Umgebung auf, die Farben des Himmels und die Bewegung des Wassers. Es ist ein Privileg, am Meer zu sein, und es ist fast unangebracht, schlecht gelaunt zu sein, wenn man sich in einer so wunderschönen Umgebung befindet. Man sollte die Klappe halten und dem Rauschen des Meeres lauschen, den Strand, die Dünen und die Sonne genießen. Es ist ein Luxus, im Schoß der Natur zu sein und sich mit ihr verbunden zu fühlen. Dieses Gefühl lässt sich nicht wiedergeben und sollte nicht für oberflächliche Social-Media-Inhalte missbraucht werden. Ein ausführlicher Erfahrungsbericht kann dieses Gefühl besser vermitteln und etwas Bleibendes schaffen.
Klischees und Realität des Surfens: Eine differenzierte Betrachtung
00:59:44Es gibt viele Klischees über Surfer, wie zum Beispiel, dass sie entspannte Beach Boys und Girls sind, die nichts Ernsthaftes im Leben machen. Die Realität sieht oft anders aus: Surfer können opportunistische Egoisten sein, besonders im Line-Up, wo die guten Wellen eine begrenzte Ressource darstellen. Am Land sind sie freundlich, aber im Wasser herrscht ein Konkurrenzkampf um die besten Wellen. Obwohl man sich respektvoll verhalten möchte, ist man doch egoistisch und will die Welle nehmen, wenn sie kommt. Die Atmosphäre im Line-Up kann angespannt sein, besonders wenn viele Surfer unterschiedlicher Nationalitäten und Locals anwesend sind. Ein weiteres Klischee ist, dass Surfer nur in Slang sprechen. Es gibt zwar einige Begriffe, für die es keine guten deutschen Entsprechungen gibt, aber es ist wichtig, auch deutsche Wörter zu verwenden, um nicht in einSemi-Englisch zu verfallen. Unabhängig von den eigenen Fähigkeiten steht man als deutscher Surfer im Ausland oft am unteren Ende der Nahrungskette. Das Klischee, dass alle Surfer lange, sonnengebleichte Haare haben und nur Boardshorts oder Bikinis tragen, ist diskriminierend gegenüber Menschen mit Haarausfall. Boardshorts sind zwar ein praktisches Kleidungsstück für den Sommer, aber grundsätzlich stimmt das Klischee nicht. Auch die Vorstellung, dass Surfen nur Party und endlose Roadtrips bedeutet, ist romantisiert. Roadtrips können frustrierend sein, wenn man stundenlang nach dem richtigen Spot suchen muss. Das Klischee, dass Surfer naturverbunden und automatisch Umweltaktivisten sind, ist ebenfalls kritisch zu hinterfragen, da viele Surfer umweltschädliche Transportmittel und Materialien verwenden. Es ist wichtig, sich dieser Widersprüche bewusst zu sein und sich trotzdem für die Umwelt einzusetzen.
Ozean vs. Künstliche Welle: Eine Diskussion über die Vor- und Nachteile des Surfens
01:14:14Es wird diskutiert, ob das Surfen auf einer stehenden Welle als richtiges Surfen bezeichnet werden kann. Erik ist der Meinung, dass es eine Art des Surfens ist und man Dinge üben kann, die man im Ozean anwenden kann. Rapid Surfing ist für Anfänger gut, um das Gefühl für das Brett zu entwickeln, aber die Art der Balance unterscheidet sich vom Surfen im Meer. Die Verbindung zwischen beiden Spielarten findet auf einem fortgeschritteneren Level statt, wenn man bereits hin und her fahren kann. Das Gefühl für das hintere Bein und die Belastung des Brettes kann auf einer Rapid Wave gut geübt werden. Im Meer ist es wichtig, die Orientierung im Wasser zu behalten, um überhaupt eine Welle nehmen zu können. Je besser man ist, desto mehr Wellen bekommt man, was für Anfänger unfair ist. Profi-Surfer nutzen künstliche Wellen, um Tricks zu erlernen, da sie dort beständige Bedingungen und hohe Wiederholungszahlen haben. Wave Pools spielen eine große Rolle bei der Entwicklung junger Surfer, da sie von klein auf eine höhere Dichte an Lernerfolgen haben. Angst spielt eine wichtige Rolle beim Surfen: Je weniger Angst man hat, desto schneller macht man Fortschritte, aber desto schneller verletzt man sich auch. Der Ozean ist facettenreicher und gefährlicher als eine stehende Welle, erfordert aber auch mehr Bewusstsein. Natürliche Rapid Waves wie am Eisbach vereinen das Naturerlebnis mit der stehenden Welle. Eine stehende Welle kann helfen, ein Gefühl für ein Board zu entwickeln und Details zu intensivieren, besonders im sportlichen Kontext.
Surf-Quiz: Fragen zu Groundswells und Geografie
01:36:34Es wird ein Surf-Quiz veranstaltet, bei dem es um Wissen rund ums Surfen geht. Eine Frage dreht sich um die Entstehung großer Groundswells, wobei die Stärke und Dauer eines entfernten Sturms als die entscheidende Antwort genannt wird. Es folgt eine Erläuterung des Begriffs 'Tidenhub', der den Unterschied zwischen Hoch- und Tiefstand beschreibt, beeinflusst durch die Anziehungskraft von Sonne und Mond. Eine weitere Quizfrage zielt auf geografisches Wissen ab: Welcher Ort ist am weitesten vom Rheinriff entfernt? Zur Auswahl stehen Lima (Peru), Kapstadt (Südafrika), Bangkok (Thailand) und Asiat (Grönland). Die korrekte Antwort ist Lima, Peru, was für Überraschung sorgt, da die Distanzen sehr eng beieinander liegen. Die Teilnehmenden werden ermutigt, ohne Hilfsmittel aus dem Bauch heraus zu antworten.
Schauspieler-Quiz und Surf-Spot-Entfernungen
01:42:35Das Quiz wird fortgesetzt mit einer Frage, bei der ein Bild eines Schauspielers gezeigt wird und die Teilnehmer erraten sollen, wer es ist. Die Antwort ist Jean Dujardin, bekannt aus dem Surffilm 'Brice de Nice'. Es wird über den Film gesprochen, der als Parodie auf die Surf-Szene gilt und in dem Dujardin einen Surfer spielt, der in Nizza vergeblich auf Wellen wartet. Eine weitere Frage behandelt die geografische Lage von Ländern mit Zugang zu zwei Ozeanen mit surfbaren Wellen. Zur Auswahl stehen Indonesien, Chile, Mexiko und Sri Lanka. Die richtige Antwort ist Mexiko, das sowohl Zugang zum Golf von Mexiko als auch zum Pazifik hat. Abschließend wird die Entfernung von Düsseldorf zur Insel La Réunion geschätzt. Die korrekte Antwort beträgt 9.346 Kilometer, ermittelt mit Google Maps.
Surf-Session-Gewinn und Balance-Board-Challenge
01:51:37Der Chat gewinnt eine Surf-Session, da sie ein Unentschieden gegen Till erreicht haben. Die nächste Herausforderung ist eine sportliche: Till muss sich auf einem Surf-Balance-Board beweisen. Ziel ist es, länger als 48 Sekunden darauf zu stehen. Es wird eine Kanalpunktwette eröffnet, bei der die Zuschauer darauf wetten können, ob Till die Zeit von Erik (48 Sekunden) übertrifft. Till erhält einen Übungsversuch, um sich an das wackelige Board zu gewöhnen. Er gibt zu, dass das Aufsteigen und Balancieren schwierig ist. Bei der anschließenden Challenge erreicht Till 28 Sekunden. Trotzdem wird seine Leistung als stark anerkannt, da die Balance-Board-Übung selbst für erfahrene Surfer wie Kelly Slater und Kai Lenny eine Herausforderung darstellt.
Weltreise: La Réunion – Ein prägender Surfspot
01:59:56Es folgt die Rubrik 'Weltreise', in der ein besonderer Surfspot vorgestellt wird. Till präsentiert 'Les Trois Bassins' auf La Réunion, ein Ort, der ihn in seiner Anfangszeit als Surfer stark geprägt hat. Er beschreibt die verschiedenen Wellen, darunter eine softe Linke, einen Peak in der Mitte und steile Wellen über einem Korallenriff. Anekdotenreich erzählt er von seiner Zeit auf La Réunion, von einem Auto mit defekter Zylinderkopfdichtung und von seinem ersten Surffoto. Er schildert die Schönheit der Insel, die warmen Temperaturen und das besondere Licht in Äquatornähe. Allerdings berichtet er auch von der Hai-Problematik, die das Surfen auf La Réunion heutzutage erschwert. Trotz der Hai-Gefahr erinnert er sich an eine unvergessliche Surf-Session, bei der er seine bis dahin größte Welle gesurft ist und anschließend Bekanntschaft mit Seeigeln gemacht hat.