ERDgespräche - Live aus Wien !was ~ !charity
Erdgespräche 2025: Experten diskutieren Klimawandel und globale Gerechtigkeit
Die Eröffnung der Erdgespräche 2025 beleuchtet persönliche Motivationen und die Bedeutung kollektiver Anstrengungen im Klimaschutz. Ehrengäste wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen und First Lady Doris Schmidauer unterstreichen die Relevanz der Veranstaltung. Experten wie Baro Vicenta Ragabert, Valerie Huber und Harald Dunning präsentieren innovative Ansätze, von Klimaklagen bis zur Förderung moralischer Ambitionen, um die größten Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Eröffnung der Erdgespräche 2025 und persönliche Motivation
00:01:24Die Neon Green Network begrüßt die Zuschauer zu den Erdgesprächen 2025. Ein Sprecher teilt eine persönliche Anekdote: Sein fünfjähriger Sohn gab ihm ein Armband, das für ihn zu einem Symbol seiner Motivation für den Klimaschutz wurde. Er betont, dass sein Antrieb seine Kinder sind, denen er später in die Augen schauen und sagen möchte, dass er alles versucht hat. Er gesteht jedoch, dass es eine tägliche Herausforderung ist, klimavorbildlich zu handeln, und dass er oft das Gefühl hat, seine Kinder zu verraten. Dieses Spannungsfeld zwischen Verantwortung, Ohnmacht und Überforderung macht die Erdgespräche so wichtig, da sie daran erinnern, dass niemand allein ist und die Kraft nicht in Perfektion, sondern im unermüdlichen Bemühen liegt. Die Veranstaltung soll Erfolge dieser Bemühungen in den Fokus rücken und die Teilnehmer dazu ermutigen, sich weiterhin für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen. Die Struktur des Abends umfasst drei inspirierende Reden, Gesprächsrunden, eine Kunstperformance und die Möglichkeit zum Austausch unter den Teilnehmern.
Begrüßung von Ehrengästen und Vorstellung der Speaker
00:04:59Die Ehrengäste der Erdgespräche, First Lady Doris Schmidauer und Bundespräsident Alexander van der Bellen, werden willkommen geheißen. Der Sprecher dankt allen Organisationen und NGOs, die die Erdgespräche unterstützen, und betont das Motto der Veranstaltung: 'Inspiration als Superkraft'. Anschließend werden die 'Inspirations-Superhelden' des Abends vorgestellt: Baro Vicenta Ragabat, Juristin und Greenpeace-Sprecherin für sozial-ökologische Gerechtigkeit; Valerie Huber, Schauspielerin, Aktivistin und Autorin; sowie Harald Dunning, Designer und Mitgründer der School for Moral Ambition. Der Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird auf die Bühne gebeten, um den Ehrenschutz der Erdgespräche zu übernehmen. Er erläutert, dass Ehrenschutz mehr als nur symbolische Unterstützung ist, sondern eine langjährige Begleitung der Veranstaltung darstellt. Seine Anwesenheit unterstreicht die Bedeutung der Thematik und die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns.
Bundespräsident Van der Bellen über kritische Massen und technologische Wende
00:08:51Bundespräsident Alexander Van der Bellen spricht über die Bedeutung von 'We are many' als Fokus der Erdgespräche und die kritische Masse, die für gesellschaftliche Veränderungen notwendig ist. Er zitiert Studien, die besagen, dass bereits 3,5 bis 4 Prozent der Bevölkerung ausreichen, um eine breite gesellschaftliche Bewegung auszulösen und sogar Regime zu stürzen. Bei technischen Innovationen genügen 20 Prozent, damit sich eine neue Technologie durchsetzt und ihre Entwicklung unaufhaltsam wird. Als Beispiele nennt er E-Autos, die bereits ein Fünftel der weltweit verkauften Autos ausmachen, sowie Wind- und Solarenergie, die in vielen Ländern günstiger sind als fossile Brennstoffe. Diese Entwicklungen zeigen, dass wir uns bereits inmitten einer unumgänglichen Wende befinden. Er fordert eine Politik, die diese Wende unterstützt, anstatt sie zu blockieren, und eine Wirtschaft, die sie als Chance begreift. Trotz der Sorgen um Kipppunkte betont er die Notwendigkeit, Mut zu machen und die positiven Wendepunkte hervorzuheben. Er räumt ein, dass die Erderhitzung bereits 1,62 Grad weltweit und in Österreich sogar 3,1 Grad erreicht hat, sieht aber dennoch Gründe für Zuversicht. Er betont, dass die Klimabewegung nicht nur ideologisch, sondern auch ökonomisch begründet und vernünftig ist, da sie dem eigenen Fortbestand dient.
Globale Zusammenarbeit und Chinas Rolle im Klimaschutz
00:15:39Bundespräsident Van der Bellen warnt davor, in Schwarz-Weiß-Kategorien zu denken, insbesondere im Zusammenhang mit der Klimakrise. Er beleuchtet die komplexe Rolle Chinas, das einerseits der größte Emittent von Treibhausgasen ist, andererseits aber auch führend in der Entwicklung und dem Ausbau grüner Technologien. China baut jährlich doppelt so viel Wind- und Solarkraft aus wie der gesamte Rest der Welt und reicht die meisten Patente für grüne Technologien ein. Dies zeigt, dass China sowohl Klimasünder als auch großer Innovator ist. Van der Bellen betont, dass eine Zusammenarbeit und ein globales 'Wir-Gefühl' entscheidend sind, um die Verantwortung für die Zukunft des Planeten zu übernehmen. Er hebt hervor, dass Veränderungen nicht gegeneinander, sondern nur miteinander erreicht werden können. Er appelliert an die Vernunft und das Verantwortungsgefühl gegenüber zukünftigen Generationen, um eine lebenswerte Welt zu vererben. Er schließt mit dem Gedanken, dass, wenn bereits kleine Prozentsätze der Bevölkerung große Veränderungen bewirken können und neue Technologien sich durchsetzen, Großes erreicht werden kann, wenn genügend Menschen zusammenkommen, um die Welt zum Besseren zu verändern. Er zitiert Hannah Arendt: 'Wann immer Menschen zusammenkommen, kann man mit etwas Großem rechnen', und betont die Verantwortung, dass dieses Große auch gut und schön sein wird.
Internationale Botschaften und die Rolle der UN-Klimakonferenz
00:19:29Nach den Worten des Bundespräsidenten wird die bevorstehende UN-Klimakonferenz thematisiert, bei der die Staaten der Welt versuchen werden, einen Minimalkompromiss im Klimaschutz zu erzielen. Trotz der schwierigen weltpolitischen Lage und des Gegenwinds für Klimaschutzmaßnahmen aus verschiedenen Regionen der Welt, werden inspirierende Botschaften aus aller Welt gesammelt, um Mut zu machen und zu zeigen, dass sich Menschen global für eine klimagerechte Zukunft einsetzen. Die erste dieser Botschaften kommt von Kumi Naidu, dem ehemaligen Direktor von Greenpeace und Generalsekretär von Amnesty International, aus Südafrika. Er betont, dass die Menschheit an einem Scheideweg steht und Afrika die brutale Ungerechtigkeit der Klimakrise am stärksten spürt, obwohl es am wenigsten dazu beigetragen hat. Naidu fordert Klimagerechtigkeit und einen gerechten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, da 86% der atmosphärischen Kohlenstoffbelastung aus Öl, Kohle und Gas stammen. Er unterstreicht, dass eine Zukunft auf fossilen Brennstoffen auf 'sinkendem Sand' gebaut ist und appelliert an Optimismus, Handeln, Kreativität und Menschlichkeit. Organisatorische Hinweise zur simultanen Übersetzung der englischen Keynotes und Einspieler werden gegeben, um allen Teilnehmern und Stream-Zuschauern den Zugang zu erleichtern.
Baro Vicenta Ragabert über die Zukunft und die Macht des Protests
00:22:43Baro Vicenta Ragabert, Juristin und Sprecherin für sozial-ökologische Gerechtigkeit bei Greenpeace Deutschland, beginnt ihre Keynote mit der Feststellung, dass 'Zukunft' ein Wort ist, das von allen unterschiedlich verstanden wird und über das in den kommenden Jahren viel gestritten werden wird. Sie möchte die Zuhörer mit Geschichten, Zahlen und Ideen wappnen, um diese Diskussionen gestärkt zu führen. Sie verweist auf alarmierende Zahlen: 71 Prozent der Weltbevölkerung leben in Autokratien, und 63 Prozent der jungen Menschen haben Angst vor dem Klimawandel, wobei nur 19 Prozent glauben, durch ihr eigenes Handeln etwas bewirken zu können. Angesichts dieser Situation fordert sie, die Zukunft zurückzuerobern ('Reclaim the future'). Sie betont die Bedeutung des Protests auf der Straße und präsentiert Studien, die zeigen, dass 53 Prozent der Demonstranten danach mehr über politische Themen diskutieren, 23 Prozent bei Diskriminierung eingreifen und 77 Prozent sich als Teil eines großen Ganzen fühlen. Auch wenn die direkten Auswirkungen auf die Politik nicht immer sofort sichtbar sind, führen Klimademonstrationen dazu, dass sich 1,2 Prozent mehr Menschen in der Bevölkerung Gedanken über den Klimawandel machen, was eine erhebliche Wirkung darstellt, insbesondere bei Menschen, die sich zuvor nicht damit beschäftigt haben.
Klimaklagen als Weg zur Gestaltung der Zukunft
00:30:57Baro Vicenta Ragabert erläutert einen weiteren Weg, die Zukunft zu gestalten: Klagen vor Gericht. Sie zitiert eine bahnbrechende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Deutschland, die besagt, dass das Grundgesetz den Staat verpflichtet, Freiheit über die Zeit hinweg und zwischen den Generationen angemessen zu schützen. Dies bedeutet, dass das Recht nicht nur gegenwärtige Freiheiten regelt, sondern auch zukünftige Freiheitschancen vor egoistischem Verhalten in der Gegenwart schützen muss. Sie erzählt, wie diese Entscheidung 2021 als Ergebnis einer Klimabewegung erstritten wurde, die von jungen Menschen initiiert wurde. Ein Beispiel ist ein 14-jähriger Junge, der sie fragte, ob es möglich sei, die Bundesregierung zu verklagen. Obwohl sie unsicher war, wurde dieser Weg gemeinsam mit Organisationen wie Greenpeace und Anwälten beschritten und führte zu einem der bahnbrechendsten Urteile in der deutschen Verfassungsgeschichte. Dies zeigt, dass Menschen mit Leidenschaft und Entschlossenheit, auch wenn sie den genauen Ausgang nicht kennen, Verbündete finden und gesellschaftliche Veränderungen bewirken können, die über Jahre und Jahrzehnte prägen. Sie betont, dass der Rechtsstaat ein wichtiges Instrument ist, um Rechte zu schützen, wenn diese gefährdet sind.
Weltweite Erfolge von Klimaklagen und die Notwendigkeit sozial gerechten Klimaschutzes
00:37:44Baro Vicenta Ragabert präsentiert weitere Beispiele für erfolgreiche Klimaklagen weltweit. Sie erwähnt die Schweizer Klimaseniorinnen, eine Gruppe von Frauen um die 70, die vor dem Europäischen Menschengerichtshof für ihre Rechte in Zeiten der Klimakrise geklagt und Recht bekommen haben, indem Klimaschutz als Menschenrechtsschutz anerkannt wurde. Ähnlich erfolgreich waren Studierende aus pazifischen Inselstaaten wie Vanuatu, die vor dem Internationalen Gerichtshof eine Entscheidung erwirkten, dass Klimaschutz die Basis von Menschenrechtsschutz ist und die 1,5-Grad-Grenze eingehalten werden muss. Auch in Deutschland wird der juristische Weg fortgesetzt: Mit der 'Zukunftsklage' haben sich 54.584 Menschen der Verfassungsbeschwerde gegen die Bundesregierung angeschlossen. Diese Klage fordert nicht nur Klimaschutz, sondern auch sozial gerechten Klimaschutz, der Menschen auf dem Land, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit geringem Einkommen mitnimmt. Das Argument, dass Klimaschutz nur funktioniert, wenn Menschen mitgenommen werden, darf nicht als Ausrede dienen, keinen Klimaschutz zu betreiben, sondern muss als Ansporn dienen, sozial gerechte Lösungen zu finden. Diese Beispiele zeigen, wie Menschen die Zukunft in die Hand nehmen, indem sie sich zusammentun, den schwierigen Zeiten trotzen und an die Möglichkeit einer besseren Zukunft glauben. Sie betont, dass wir alle das Potenzial haben, die Wahrscheinlichkeit einer gerechteren, ökologischeren und lebenswerteren Zukunft zu erhöhen.
Die Rolle von Fridays for Future und Klimajuristerei in Deutschland
00:50:22Die Diskussion begann mit der Erinnerung an die Fridays for Future-Bewegung, die eine entscheidende Rolle bei der Sensibilisierung für den Klimawandel spielte. Es wurde beleuchtet, wie diese Proteste, die oft freitags stattfanden, zunächst auf Widerstand stießen, insbesondere im akademischen Kontext. Eine persönliche Anekdote erzählte von einer E-Mail-Initiative, die dazu aufrief, statt Examensklausuren zu demonstrieren, was auf Skepsis stieß. Ein Jahr später jedoch, im Jahr 2021, wurde eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz relevant für juristische Prüfungen, was die Bedeutung der Straßenproteste als Vorbereitung für angehende Juristinnen und Juristen unterstrich. Heute ist die Klimakrise fest im deutschen Recht verankert, mit ganzen Schwerpunktbereichen und Dissertationen, die sich der Transformation widmen, die der Klimawandel mit sich gebracht hat. Dies zeigt, dass Juristinnen und Juristen, ob aus Überzeugung oder aufgrund ihrer Aufgabe, Gesellschaften zu gestalten und Interessenkonflikte zu lösen, eine zentrale Rolle in der Bewältigung der Klimakrise spielen.
Aufruf zu interdisziplinärem Dialog und kreativer Problemlösung
00:52:35Es wurde betont, dass es keinen einfachen „Call-to-Action“ gibt, wie zum Beispiel „geht alle klagen“, sondern vielmehr ein Aufruf zum interdisziplinären Gespräch und zur Nutzung individueller Fähigkeiten. Die Zuhörer wurden ermutigt, über ihre Fachgebiete und Bereiche hinweg miteinander ins Gespräch zu kommen und zu überlegen, wie sie ihr Wissen und Können am besten einsetzen können. Als wichtige Eigenschaften für Juristen wurden Zuhörvermögen und Kreativität genannt, entgegen dem Klischee, dass der Beruf trocken sei. Juristen können gestaltend und kreativ tätig sein, vergleichbar mit dem Spielen mit Knetmasse. Es wurde darauf hingewiesen, dass nicht jeder vor Gericht rennen muss, aber ein Bewusstsein für die vorhandenen Mittel und deren Nutzungsmöglichkeiten wichtig ist. Oft entstehen Ideen für Klagen, wie die Verfassungsbeschwerde zu barrierearmer Mobilität, aus dem Zuhören und dem Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen. Diese Geschichte unterstreicht die Bedeutung von Empathie und dem Erkennen von Ungerechtigkeiten, um rechtliche Schritte einzuleiten und Veränderungen herbeizuführen.
Globale Perspektiven auf Klimagerechtigkeit und menschliche Krisen
00:57:47Joanna Sustanta aus den Philippinen teilte ihre persönliche und tief bewegende Geschichte des Verlusts ihrer Familie durch den Super-Taifun Hayan im Jahr 2013. Sie betonte, dass die Philippinen, ein Land, das regelmäßig von der Klimakrise betroffen ist, weiterhin unter immer stärker werdenden Stürmen leiden. Ihre Aussage, dass „Resilienz ohne Gerechtigkeit nur Überleben ist“, verdeutlichte die Notwendigkeit systemischer Veränderungen und führender Persönlichkeiten, die sich gegen die Industrien stellen, die die Krise befeuern. Sie erweiterte die Perspektive über den Klimawandel hinaus und verband ihn mit Menschenrechtsfragen, indem sie auf Gemeinschaften unter Besatzung und systemischer Unterdrückung in Palästina, Belutschistan, Sudan und Westpapua hinwies. Dort werden Menschen vertrieben, hungern, getötet und zum Schweigen gebracht. Ihre Botschaft war klar: Es gibt keine Klimagerechtigkeit ohne Menschenrechte. Sie rief dazu auf, Geschichten zu teilen, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen und eine bessere Welt für zukünftige Generationen zu schaffen, da Hoffnung in den Händen derer liegt, die nicht wegschauen.
Analyse der gesellschaftlichen und menschlichen Krise durch Valerie Huber
01:01:15Valerie Huber, Schauspielerin, Aktivistin und Autorin, sprach über die paradoxe Situation ihrer Generation, die trotz beispielloser Gesundheit, Bildung und Sicherheit nicht glücklich ist. Sie führte dies auf eine Vielzahl von Krisen zurück, darunter Kriege, Genozid, die Auswirkungen von KI, uneingeschränkte Superreiche und den Klimawandel, während die Politik apathisch zusieht. Sie zitierte Jane Goodall, die die aktuelle Zeit als die dunkelste seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnete. Huber argumentierte, dass wir uns in einer gewaltigen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und vor allem menschlichen Krise befinden, die mit einer Veränderung des Menschen selbst zusammenhängt – vom Homo sapiens über den Homo economicus zum „Fomo sapiens“, einem ängstlichen und entfremdeten Menschen. Sie kritisierte die Abspaltung von Natur, Mitmenschen und sich selbst, die sich in übermäßigem Online-Konsum und der Angst, etwas zu verpassen (FOMO), manifestiert. Dies führe dazu, dass wir das Wichtigste – das Hier und Jetzt – verpassen. Sie prangerte ein System an, das auf grenzenlosem Wachstum, Profitmaximierung und Anhäufung basiert, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen für Armut, Ungleichheit oder die Klimakrise. Sie betonte, dass grenzenloses Wachstum auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen unmöglich ist und die wahren Leidtragenden der Klimakrise die Menschen im globalen Süden sind, die ihre Lebensgrundlagen verlieren und fliehen müssen. Sie wies darauf hin, dass der westliche Lebensstandard und Luxus mitverantwortlich für diese Ungerechtigkeit sind und forderte eine Rückkehr zu Menschlichkeit, Solidarität und Kooperation statt Konkurrenz.
Wege aus der Krise: Systemwandel, Verantwortung und Hoffnung
01:08:51Valerie Huber betonte, dass Klimaschutz eigentlich Menschenschutz bedeuten sollte, da es darum geht, unsere eigene Existenz zu sichern. Sie warnte davor, zu einem „Business as usual“ zurückzukehren, da dies laut Prognosen des Club of Rome zu einem gesellschaftlichen Kollaps führen würde. Stattdessen sei ein „Giant Leap“ – ein großer Sprung – notwendig, um die Menschheit zu retten. Dies sei eine gewaltige Chance, die Zukunft neu zu gestalten, indem jeder Sektor revolutioniert und ein System geschaffen wird, das den Menschen und nicht den Profit ins Zentrum stellt. Sie forderte eine Kreislaufwirtschaft und ein Ende der Wegwerfgesellschaft. Huber stellte verschiedene Konzepte wie Degrowth, Postwachstum, Gemeinwohlökonomie und Donut Economics vor, die auf einen radikalen Systemwechsel abzielen und die Einhaltung planetarer und sozialer Grenzen betonen. Als Einzelperson sei es wichtig, Verantwortung zu übernehmen, insbesondere für privilegierte Menschen im Westen. Sie kritisierte, dass Klimakrise und soziale Probleme oft als „feminine Themen“ wahrgenommen werden und forderte mehr Männer auf, sich um diese menschlichen Prinzipien zu kümmern. Huber betonte die Notwendigkeit, von einer egozentrischen Ellbogengesellschaft zu Kooperation und Solidarität zurückzukehren. Hoffnung sei entscheidend, aber „Hoffnung ohne Aktion ist wertlos“. Sie rief dazu auf, in Aktion zu treten, um Selbstwirksamkeit zu erfahren und einen Beitrag zu leisten, und unterschied dabei zwischen dem CO2-Fußabdruck (als Marketingkampagne von BP kritisiert) und dem CO2-Handabdruck, der die positiven Auswirkungen individueller Handlungen betont. Sie schöpfte Hoffnung aus der heranwachsenden Generation, die bereits bewusster und achtsamer sei. Abschließend nutzte sie die Metapher eines Monopoly-Bretts, um zu verdeutlichen, dass die Macht der Konsumenten und Bürger, wenn sie sich verbinden, das System zum Kippen bringen kann. Die Zukunft liege in der Überwindung von Entfremdung und Spaltung und in der Rückkehr zu Menschlichkeit und Solidarität, denn „Mensch sein können wir nicht allein“.
Mentale Gesundheit im Aktivismus: Gefühle anerkennen und vernetzen
01:17:06Isabella Ohl-Hedicke, Umweltpsychologin, sprach über die Herausforderungen, mental gesund zu bleiben, während man sich für eine klimagerechte Zukunft einsetzt. Sie betonte, dass es normal sei, Gefühle wie Frust, Angst oder Ohnmacht zu empfinden und diese anzuerkennen. Der erste Schritt sei, diese Gefühle zuzulassen und zu verstehen, dass es in Ordnung ist, sich manchmal hilflos zu fühlen. Gleichzeitig sei es entscheidend, dranzubleiben und eigene Grenzen zu setzen, da der Kampf ein Marathon sei. Es sei wichtig, sich nicht 24/7 mit dem Thema zu beschäftigen, sondern auch Energiequellen und Freude im Leben zu finden. Das Allerwichtigste sei jedoch, die kollektive Wirksamkeit zu erkennen: „Wir sind viele.“ Veranstaltungen wie diese motivieren und zeigen, dass man nicht allein ist. Die Forschung belege, dass dieses Gefühl der Gemeinschaft einer der größten Hebel ist. Die Balance zwischen Aktivismus und Selbstfürsorge sei essenziell, um ein Ausbrennen zu vermeiden. Ohl-Hedicke warnte davor, sich zu sehr in Weltuntergangsszenarien zu verfangen, da dies niemandem nütze. Sie plädierte dafür, sich auch mal etwas zu gönnen und nicht in einen Perfektionismus zu verfallen, der dazu führt, dass man aufgibt. Es gehe darum, nachhaltig mit sich selbst umzugehen, auch wenn das bedeutet, nicht immer den „perfekten“ nachhaltigen Lebensstil zu führen.
Umgang mit Klimaskepsis und die Bedeutung von Selbstwirksamkeit
01:20:17Isabella Ohl-Hedicke erläuterte, wie unterschiedliche Menschen auf die Klimakrise reagieren. Während die Wirkung – Ohnmachtsgefühle und Hilflosigkeit – oft ähnlich sei, unterscheide sich der Umgang damit. Manche wandeln diese Gefühle in konstruktives Handeln um, während andere in Schockstarre verharren oder sich Rechtfertigungsmechanismen suchen. Sie wies darauf hin, dass es heute einfacher denn je ist, Informationen zu finden, die die Klimakrise als „Klimahysterie“ abtun. Hier spiele die Selbstwirksamkeit eine entscheidende Rolle: Wer das Gefühl hat, einen Unterschied machen zu können, wird eher Verantwortung übernehmen. Wer sich jedoch ohnmächtig fühlt, wird eher Gründe suchen, warum er keine Furcht haben muss. Sie betonte, dass es in Zeiten negativer Nachrichten herausfordernd ist, dranzubleiben, aber Vernetzung und kollektive Wirksamkeit entscheidend sind. Um Menschen zu erreichen, die sich zurückgezogen haben oder skeptisch sind, sei es wichtig, sich anzunähern und nicht in ein „wir gegen die“-Denken zu verfallen. Die breite Masse der Bevölkerung, die den Klimawandel als Problem anerkennt, müsse erreicht werden. Es gelte, die Menschen in ihrer Lebensrealität abzuholen und Ambiguitätstoleranz zu zeigen, da niemand einen „perfekten“ nachhaltigen Lebensstil führen kann. Die Verantwortung dürfe nicht allein auf Einzelpersonen abgewälzt werden, sondern die Bedeutung politischer Rahmenbedingungen müsse anerkannt werden. Ohl-Hedicke rief dazu auf, dranzubleiben und nicht aufzugeben, da es keine Alternative dazu gebe. Sie warnte vor Perfektionismus, der abschrecken und die Mehrheit verlieren könnte. Es sei besser, viele Menschen zu kleinen Veränderungen zu motivieren, als eine kleine Gruppe zu radikalen Schritten zu zwingen.
Kunst als Aktivismus: Superhelden-Metapher und globale Gerechtigkeit
01:27:58Heidi Sylvester, eine französische Glaziologin, teilte eine eindringliche Botschaft aus der Antarktis, wo sie die schnelle Reaktion des Kontinents auf den Klimawandel und das enorme Schmelzen der Gletscher beobachtete. Sie betonte, dass die Auswirkungen kumulativ seien und Europa bereits die Folgen in Form von Hitzewellen und enormen Kosten spüre. Ihr Appell war klar: Klimaschutz ist ein Kampf für Gesundheit, Wirtschaft, Frieden, Ernährungssicherheit und gegen Ungleichheit. Es gäbe keine Zeit zu verlieren, und dieser Kampf erfordere die Zusammenarbeit aller, nicht nur der Wissenschaftler. Anschließend präsentierte Freya Refning-Hansen, Filmemacherin und Poetin, eine besonders schöne Form des Aktivismus durch Kunst. Sie lud das Publikum ein, die Augen zu schließen und dankbar zu sein, in einem Raum mit so leidenschaftlichen Menschen zu sein, die für etwas Wichtiges kämpfen. Refning-Hansen, die Kriminologie mit Fokus auf Umweltkriminalität studierte, teilte ihre persönliche Geschichte des Burnouts im Klimaaktivismus und wie sie erkannte, dass es viele verschiedene Wege des Aktivismus gibt. Sie nutzte die Metapher von Superhelden und Superschurken, um zu hinterfragen, wer uns diese Geschichten erzählt und warum. Sie argumentierte, dass wir in der modernen Gesellschaft gleichzeitig Superhelden und Schurken sind, die von Empathie, Leidenschaft und Wissen geleitet werden, um unseren Planeten zu retten. Sie zitierte Jane Goodall, die betonte, dass selbst in dunklen Zeiten Hoffnung in jedem von uns liegt. Ihre poetische Darbietung, in der sie sich als „Enviro-Woman“ bezeichnete, rief dazu auf, individuelle Superkräfte für Gleichheit und Gerechtigkeit für alle Lebewesen einzusetzen. Sie kritisierte Aussterben, Rassismus, Missbrauch und Abholzung durch große fossile Brennstoffkonzerne, die von westlicher Diktion und Gier angetrieben werden. Sie appellierte an das Publikum, sich zu erheben und Veränderungen herbeizuführen, indem sie Empathie und Fakten gegen Hass und Negativität setzen. Die Zukunft liege in der Verbindung und Zusammenarbeit der Menschen, um Menschlichkeit und Solidarität wiederherzustellen.
Superhelden im Kollektiv und Networking-Möglichkeiten
01:41:13Jeder Anwesende wird ermutigt, sich als Superheld oder Superheldin zu fühlen, da Superhelden besonders gut im Kollektiv arbeiten. Dies wird als Vorbereitung für das spätere Netzwerken betont. Um die Interaktion zu erleichtern, besonders für introvertierte Teilnehmer, werden kleine Karten mit Arbeitsaufträgen verteilt. Die Aufgabe besteht darin, mit mindestens drei unbekannten Personen ins Gespräch zu kommen. Zusätzlich gibt es Sticker, auf denen die Teilnehmer ihren Namen und ihre Superkraft notieren können, um den Gesprächseinstieg zu vereinfachen. Ziel ist es, mindestens drei dieser Zettel mit neuen Kontakten zu füllen. Anschließend wird Freya Refning-Hansen, die Kriminologie studiert hat, gefragt, was man in diesem Fach lernt und wie sie zur Umweltbewegung kam. Sie erklärt, dass Kriminologie ein breites Fach ist, das Soziologie mit einem Fokus auf Kriminalität verbindet und man sich auf Psychologie oder Recht konzentrieren kann. Ihre Leidenschaft für Umweltkriminologie entwickelte sich während ihres Studiums, inspiriert durch Videos über Massentierhaltung und Leonardo DiCaprios Film 'Before the Flood'.
Globale Klimabewegung und die School for Moral Ambition
01:44:16Bill McKibben aus Vermont, USA, meldet sich zu Wort und betont die Herausforderungen, die die USA im Kampf gegen den Klimawandel darstellen, da die Regierung die Bemühungen bremst. Er hebt jedoch hervor, dass viele Amerikaner aktiv für den Klimaschutz kämpfen, wie eine landesweite Aktion mit 500 Veranstaltungen zeigte. McKibben unterstreicht die starke Dynamik der sauberen Energie weltweit und warnt vor der fossilen Brennstoffindustrie, die den Übergang verlangsamen will. Er appelliert, die Hoffnung nicht aufzugeben, da die Wirtschaft auf der Seite der sauberen Energie stehe. Anschließend wird Harald Dunning vorgestellt, ein Designer und Serial Co-Founder, der Momkai gründete und Mitinitiator von The Correspondent war. Zuletzt rief er gemeinsam mit Rutger Bregman die School for Moral Ambition ins Leben, deren Philosophie es ist, Ruhe zu kultivieren, damit Ideen wachsen können. Dunning vertritt die These, dass die größte Herausforderung unserer Zeit darin besteht, ein gutes Leben mit einem guten Gewissen zu verbinden. Er erzählt, wie ein prägendes Erlebnis in seiner Jugend, als er beim Graffiti erwischt wurde, ihn dazu brachte, seine Kreativität sinnvoller einzusetzen und etwas zu schaffen, das anderen hilft.
Entwicklung der School for Moral Ambition und ihre Ziele
01:50:11Rutger Bregman, Co-Founder der School for Moral Ambition, berichtet, wie ein ähnlicher Wendepunkt in seinem Leben zur Gründung der Organisation führte. Nach einem Jahrzehnt des Schreibens über moralische Pioniere verspürte er den Drang, selbst aktiv zu werden, anstatt nur darüber zu berichten. Die School for Moral Ambition versteht sich als 'Robin Hoods des Talents', die talentierte Menschen aus ihren Corporate Jobs umleitet, um die größten Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. Ihre Arbeit basiert auf der Überzeugung, dass eine kleine Gruppe engagierter Bürger die Welt verändern kann. Sie wollen neu definieren, was Erfolg bedeutet und Bewusstsein in Handlungen umwandeln. Harald Dunning erklärt, dass die Idee zur School for Moral Ambition aus einem Manuskript von Rutger Bregman entstand, das er bei seiner Designagentur Momkai las. Sie erkannten das Potenzial, eine Bewegung zu starten, die über ein Buch hinausgeht. Die Plattform The Correspondent, die sie zuvor gegründet hatten, fokussierte sich auf 'Unbreaking News' und zielte darauf ab, Zynismus und Spaltung zu überwinden, indem sie nicht nur Probleme aufzeigt, sondern auch Lösungen anbietet. Die School for Moral Ambition soll diesen Ansatz verstärken und Menschen dabei helfen, ihre Ideale in die Tat umzusetzen, indem sie ein Non-Profit-Modell verfolgt, das Menschen zum Handeln befähigt.
Herausforderungen und Lösungsansätze der School for Moral Ambition
01:55:22Harald Dunning beleuchtet das Problem, dass viele talentierte Menschen in 'langweiligen' Jobs landen, insbesondere in Bereichen wie Banken, Big Tech und Finanzen, die er als 'Bermuda-Dreieck des Talents' bezeichnet. Er kritisiert, dass ein Großteil der Harvard-Studenten in diesen Sektoren endet, was eine Verschwendung menschlichen Potenzials darstellt. Die School for Moral Ambition möchte diese talentierten Menschen dazu bewegen, sich den größten Herausforderungen unserer Spezies zu stellen. Ihr Ansatz kombiniert den Ehrgeiz eines Unternehmers mit dem Idealismus eines Aktivisten. Sie haben ein Framework entwickelt, um Probleme zu identifizieren, die erheblich, lösbar und oft übersehen werden. Dies ermöglicht es, den Fokus auf Bereiche zu legen, in denen der größte Einfluss erzielt werden kann, auch innerhalb komplexer Themen wie dem Klimawandel. Die School for Moral Ambition arbeitet mit drei Säulen: den Firestarters, einer globalen Gemeinschaft von Menschen, die ihre Ideale in die Tat umsetzen; den Fellows, die finanziell unterstützt werden, um ihre Jobs zu kündigen und sich voll auf die Problemlösung zu konzentrieren; und den Funders, erfolgreichen Persönlichkeiten, die ihre Ressourcen für gute Zwecke einsetzen wollen. Die Organisation legt Wert darauf, nicht nur zu predigen, sondern auch durch Filme und Podcasts zu zeigen, wie Menschen ihr Arbeitsleben sinnvoll gestalten können. Sie starten Fellowship-Programme an Universitäten wie Harvard, Princeton und Yale, um junge Talente zu mobilisieren. Zudem bieten sie 'Moral Ambition Circles' an, Peer Groups, in denen Menschen Wege finden können, um in ihrem beruflichen Umfeld positive Veränderungen zu bewirken, sei es in großen Konzernen oder im eigenen Umfeld. Sie betonen, dass es nie zu spät ist, sein Arbeitsleben neu auszurichten und einen Beitrag zu leisten.
Die Rolle von Freude und Design im Aktivismus sowie zukünftige Veranstaltungen
02:07:09Angie Rathay, ebenfalls Designerin und Mitorganisatorin der Erdgespräche, wird auf die Bühne geholt und lobt Harald Dunnings Präsentation. Sie spricht über die School of Moral Ambition und die Bedeutung von Freude im Aktivismus. Harald Dunning erklärt, dass sie ursprünglich mit einem ernsteren Ansatz begannen, aber feststellten, dass Gutes zu tun tatsächlich Spaß macht und sehr kollektiv ist. Sie legen Wert auf eine positive visuelle Sprache, um der oft deprimierenden Natur der Klimakrise entgegenzuwirken. Dunning betont die Philosophie, Ruhe zu kultivieren, damit Ideen wachsen können, und erklärt, dass dies durch klares und unaufdringliches Design erreicht wird, das die Aufmerksamkeit auf den Inhalt lenkt. Er glaubt, dass gutes Design die Welt retten kann, indem es Ideen leichter kommunizierbar, attraktiv und ikonisch macht. Angie Rathay ergänzt, dass Design als Katalysator dienen kann, um wissenschaftliche Inhalte verständlicher zu verpacken und Metaphern wie die der Superheldinnen zu nutzen, um Menschen einen leichteren Einstieg in komplexe Themen zu ermöglichen. Sie betont die Notwendigkeit, Menschen zu stärken, anstatt nur über bevorstehende Katastrophen zu sprechen, und hebt das immense Potenzial in der Bevölkerung hervor, Gutes zu tun. Sie kündigt den 'Superhero Saturday' im Designforum an, bei dem Besucher mit zehn verschiedenen NGOs und Bewegungen in Kontakt treten können, um sich zu engagieren. Zudem wird ein Solokonzert von Laura Braun am Sonntagabend angekündigt. Angie Rathay reflektiert über die Schwierigkeiten, ein Event dieser Größenordnung in der aktuellen Zeit auf die Beine zu stellen, und betont, dass der Erfolg den vielen Freiwilligen und Partnern zu verdanken ist, die trotz der globalen Krisen und Entmutigung unermüdlich arbeiten. Sie sieht die Erdgespräche als ein wichtiges Statement, um Schritt für Schritt weiterzumachen und mit einem guten Gefühl schlafen zu gehen.
Abschlussbotschaft und Ausblick der Erdgespräche
02:18:14Angie Rathay äußert ihren Wunsch an das Publikum, dass jeder in irgendeiner Form eine 'Freiwillige Feuerwehr' für Klima-, Natur- oder Tierschutz sein möge. Sie glaubt fest daran, dass jeder, unabhängig vom Hintergrund, ein Thema angehen und erfolgreich sein kann, sei es in der Universität, WG, Schule oder im eigenen Dorf. Nach diesem Appell wird das Publikum auf die abschließende Phase der Erdgespräche hingewiesen, die in ein Networking-Event übergeht. Hinter der Bühne wird ein Bereich mit Essen und Getränken geöffnet, wo inspirierende Gespräche geführt werden können. Die Organisatoren bitten die Teilnehmer, einen QR-Code zu scannen und eine kurze Umfrage zu Alter, Postleitzahl und weiteren demografischen Daten auszufüllen, um zukünftige Programme besser auf die Zielgruppe zuschneiden zu können. Abschließend werden die drei Diskutanten nach ihren Gedanken und Gefühlen am Ende des offiziellen Teils der Erdgespräche 2025 gefragt. Valerie fasst zusammen, dass sich die Beiträge auf zwei Fragen reduzieren lassen: 'Was kann ich gut?' und 'Was braucht die Welt?'. Die Antworten darauf seien für jeden individuell, aber stets gut für eine gerechtere, sozialere, ökologischere und lebenswertere Zukunft. Sie drückt ihre Dankbarkeit für das Team und die 50 Freiwilligen aus und betont, wie beseelt und glücklich sie sei. Valerie erwähnt, dass sie auf dem Weg nach Brasilien zur Weltklimakonferenz ist, wo indigene Völker eine eigene COP veranstalten werden, und nimmt die Botschaft des Zusammenhalts und des Glaubens an die eigene Sache mit. Harald Dunning ergänzt, dass er die Erkenntnis mitnimmt, dass man nicht allein ist und dass es viele verschiedene Menschen gibt, die man erreichen kann, um gemeinsam Veränderungen herbeizuführen. Er weist darauf hin, dass viele Designentscheidungen am Anfang eines Projekts getroffen werden und 80 bis 90 Prozent der Umweltauswirkungen beeinflussen. Durch bewussteres Design und Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Designern in der frühen Phase können große Unterschiede erzielt werden. Der offizielle Teil der Erdgespräche endet mit einem großen Gruppenfoto der Volunteers, die als Rückgrat der Veranstaltung gewürdigt werden. Die Partner der Erdgespräche 2025 werden ebenfalls auf den Bildschirmen gezeigt, um ihre Unterstützung zu honorieren. Die Moderation bedankt sich bei allen Anwesenden und weist darauf hin, dass Spendenboxen für die Volunteers bereitstehen, bevor der Abend in die Erdgespräche untereinander übergeht.