Amoklauf in Graz: Welche Rolle spielen Medien, Politik, Gaming & Social Media? wer !was

Talkrunde zum Amoklauf in Graz: Gaming, Medien und gesellschaftliche Verantwortung

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Ankündigung der Talkrunde zum Amoklauf in Graz

00:07:14

Es wird eine Talkrunde zum Amoklauf in Graz geben, bei der diskutiert wird, inwiefern Gaming eine Rolle spielt. Veni nimmt an der Talkrunde teil, um die Gaming-Community zu vertreten und zu erklären, warum Gaming nicht mit dem Amoklauf in Verbindung steht. Der Stream von der Talkrunde wird auf dem Kanal übertragen, wobei Fragen aus dem Chat an die Redaktion weitergeleitet werden können. Es wird erwartet, dass die Talkrunde etwa 45 Minuten dauern wird, und Veni hat sich drei Tage lang vorbereitet, um Fakten und Informationen zu sammeln. Während der Talkrunde wird Nico den Chat betreuen und Fragen an Veni weiterleiten, da Veni im Studio sein wird und den Chat nicht direkt lesen kann. Der Stream wird über einen RTMP-Stream von PULS4 übertragen, und es wird erwartet, dass kurze Clips für Social-Media-Inhalte erstellt werden.

Veni im Studio: Vorbereitung und Ziele der Talkshow

00:14:12

Veni befindet sich im Studio und erklärt, dass die Talkshow sich mit Jugend im Internet, Gaming und Social Media im Kontext des Amoklaufs in Graz auseinandersetzt. Er betont, dass er die Gaming-Community repräsentieren wird. Die Talkshow wird etwa 45 Minuten dauern, und es besteht die Möglichkeit, dass produktive Fragen aus dem Chat live in die Sendung einbezogen werden. Veni hat sich drei Tage lang vorbereitet und recherchiert, um Fakten zu sammeln. Er bittet die Zuschauer, produktive Kommentare und Fragen im Chat zu hinterlassen und Clips von der Sendung zu erstellen. Während der Sendung wird ein Clean Feed ohne Werbung gezeigt, bei Werbeunterbrechungen wird auf eine spezielle Szene umgeschaltet. Veni betont die Wichtigkeit, respektvoll im Chat zu bleiben.

Vorstellung der Talkrunde: Amoklauf in Graz und die Rolle der Medien

00:20:48

Die Talkrunde beginnt mit der Vorstellung der Gäste und des Themas: Der Amoklauf in Graz und die Frage, welche Rolle Medien, Politik, Gaming und Social Media spielen. Raphael Eisl, bekannt als Veni, wird als erfolgreicher Online-Gamer und Influencer vorgestellt, der keinen Zusammenhang zwischen Ego-Shootern und realer Gewalt sieht. Weitere Gäste sind Florian Buschmann, ein Psychologe und Mediencoach, Johanna Jax, Familiensprecherin der ÖVP, und Daniel Wolf, ein Digitaltrainer und IT-Journalist. Es wird hervorgehoben, dass der Täter von Graz Attentäter verehrte und Ego-Shooter spielte, was die Frage nach einem Zusammenhang aufwirft. Veni betont, dass die Wissenschaft keinen Zusammenhang zwischen Gewalt und Spielen sieht, während andere Teilnehmer unterschiedliche Perspektiven einbringen.

Diskussion über Empathieverlust, Altersbeschränkungen und gesellschaftliche Verantwortung

00:25:51

Die Diskussionsteilnehmer erörtern den möglichen Verlust an Empathie durch Ego-Shooter, insbesondere bei jungen Menschen, und betonen, dass es keine einfachen Antworten auf diese komplexen Fragen gibt. Es wird die Bedeutung von Altersbeschränkungen bei Spielen angesprochen, aber auch deren mangelnde Durchsetzung kritisiert. Die Eltern werden in die Pflicht genommen, ihre Kinder bei den ersten Schritten im Internet zu begleiten und ihnen Kompetenzen zu vermitteln. Es wird betont, dass es keine empirischen Beweise dafür gibt, dass Videospiele oder Ego-Shooter bei jungen Menschen zwangsläufig zu Aggression führen, aber dass junge Menschen generell für alle möglichen Eindrücke sehr anfällig sind. Die Diskussionsteilnehmer sind sich einig, dass die Verantwortung nicht nur bei den Eltern liegt, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.

Fokus auf Mobbing, Kindheitserlebnisse und Schulpsychologen

00:34:45

Die Diskussionsteilnehmer lenken den Fokus auf Themen wie Mobbing, traumatische Kindheitserlebnisse und den Mangel an Schulpsychologen, die als wichtigere Faktoren für Gewaltbereitschaft angesehen werden als Videospiele. Es wird kritisiert, dass über Social Media und Gaming diskutiert wird, während andere Probleme wie fehlende Altersfreigaben für Pornoseiten vernachlässigt werden. Eine Politikerin erwähnt, dass es im Ministerrat ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Situation gibt, einschließlich der Verdoppelung der Anzahl von Schulpsychologen. Es wird jedoch angemerkt, dass dies aus dem bestehenden Schulbudget finanziert wird und die Frage aufwirft, ob dies ausreichend ist. Die Bedeutung von Laienhilfe und der Schulung von Pädagogen im Erkennen von Anzeichen für Isolation und Rückzug wird betont.

Ursachen von Gewaltbereitschaft und die Rolle der virtuellen Welt

00:38:32

Es wird diskutiert, ob gewaltbereite Menschen eher zu solchen Spielen greifen oder ob die Spiele selbst zu Gewalt bewegen. Es wird festgestellt, dass Menschen mit aggressiven Tendenzen in der virtuellen Welt ihre Problematik verstärken können, aber die virtuelle Welt nicht ursächlich dafür ist. Die Teilnehmer betonen die Notwendigkeit, Menschen wieder ins Leben zu begleiten und soziale Kompetenzen zu fördern. Es wird die Frage gestellt, wie Eltern mit der Gaming-Welt ihrer Kinder umgehen sollen. Ein Tipp ist, dass Kinder nur dann etwas erzählen, wenn sie keine Angst haben müssen, dass ihnen die Spielekonsole oder das Smartphone weggenommen wird. Daher ist es wichtig, eine offene Kommunikation zu fördern und den Kindern zu vermitteln, dass sie mit allem zu den Eltern kommen können.

Suchtverhalten, Kindheitserlebnisse und Präventionsarbeit

00:42:30

Es wird das Thema Sucht diskutiert, wobei ein Diskussionsteilnehmer seine eigene Erfahrung mit exzessivem Spielen und den zugrunde liegenden Ursachen teilt, wie traumatische Kindheitserlebnisse. Er betont, dass Medienregeln allein nicht ausgereicht hätten und dass es wichtig ist, den Menschen hinter dem Verhalten zu sehen. Ein anderer Diskussionsteilnehmer gibt an, nie in eine Sucht gefallen zu sein, betont aber die Gefahr von Suchtverhalten generell. Es wird die Bedeutung von Präventionsarbeit hervorgehoben, insbesondere die Notwendigkeit, dass junge Menschen eine Person haben, mit der sie über ihre Gefühle sprechen können. Es wird auch die Unverständnis des Online-Raums kritisiert, insbesondere bei älteren Generationen, und die Notwendigkeit betont, dass Eltern sich mit der Gaming-Welt ihrer Kinder auseinandersetzen.

E-Sport-Vereine, Jugendarbeit und der Umgang der Eltern mit Gaming

00:46:35

Es wird klargestellt, dass ein Diskussionsteilnehmer kein E-Sport-Trainer ist, sondern einen E-Sport-Verein hat und die wichtige Jugendarbeit vieler Vereine in Österreich betont. Diese Vereine bieten ein Anlaufbecken für Jugendliche mit Problemen und ermöglichen es ihnen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Es wird hervorgehoben, dass Gaming für viele eine Ablenkung von traumatischen Erlebnissen sein kann. Im Gegensatz zu früheren Zeiten können Eltern jedoch oft weniger nachvollziehen, was in der Gaming-Welt passiert. Ein Tipp für Eltern ist, eine offene Kommunikation zu fördern und den Kindern zu versichern, dass sie mit allem zu ihnen kommen können, ohne Angst vor Konsequenzen haben zu müssen. Kinder sind sehr schlau und spüren, ob eine Gefahr für ihre geliebten Geräte besteht.

Diskussion über Internetnutzung und Kinderschutz

00:49:25

Es wird diskutiert, dass Kinder ihren Eltern oft nicht von ihren Online-Aktivitäten erzählen, da sie befürchten, ihre Geräte könnten ihnen weggenommen werden. Plattformen wie Roblox und Fortnite werden kritisch betrachtet, da sie hohe Interaktionsrisiken und Suchtpotenzial bergen, insbesondere für jüngere Nutzer. Es wird hervorgehoben, dass es innerhalb dieser Spiele Inhalte mit unterschiedlichen Altersfreigaben gibt, ähnlich wie bei YouTube, wo Inhalte für alle Altersgruppen, aber auch ungeeignete Inhalte verfügbar sind. Die Diskussion unterstreicht die Notwendigkeit, nicht nur Gaming, sondern auch Social Media im Blick zu behalten, da Kinder heutzutage Smartphones nutzen und somit einer breiten Welt ausgesetzt sind. Nach einer kurzen Pause soll die Unterhaltung fortgesetzt werden, wobei der Chat um Fragen und Meinungen gebeten wird.

Gefahren in virtuellen Welten und die Rolle der Medien

00:57:37

Nach der Pause wird die Diskussion über die Gefahren in virtuellen Welten und den Schutz von Kindern fortgesetzt. Ausgangspunkt ist die Tat in Graz und die Frage nach dem Zusammenhang mit Ego-Shooter-Spielen. Ein weiteres Thema sind die sozialen Medien, in denen Videos der Tat geteilt und der Täter verherrlicht werden. Die Polizei musste Profile des Täters löschen, da erschreckende Gutheißungen stattfanden, auch in Bezug auf Videos von anderen School-Shootings. Es wird die Frage aufgeworfen, ob verhindert werden kann, dass Kinder mit solchen Inhalten konfrontiert werden, wobei betont wird, dass diese Inhalte oft durch Algorithmen verbreitet werden, ohne dass die Kinder aktiv danach suchen. Es wird kritisiert, dass Kinder nachts im Kinderzimmer heimlich solche Inhalte konsumieren, oft ohne Wissen der Eltern, was zu einer Art Medienverwahrlosung führt. Die Algorithmen scheinen nachts anders zu funktionieren, um die Kinder wachzuhalten und ihr Interesse an bestimmten Themen zu verstärken, was zu einem unkontrollierten Konsum von Inhalten führen kann.

Altersbeschränkungen für Social Media und technische Umsetzung

01:01:47

Die Diskussion dreht sich um die Frage, ob eine Altersbeschränkung für Social Media notwendig ist. Ein Antrag der Grünen, das Social Media Alter gesetzlich auf 16 Jahre festzulegen, wurde von der ÖVP abgelehnt. Es wird argumentiert, dass es in Österreich bereits ein Verbot für die Verarbeitung von Daten unter 14-Jährigen durch Plattformbetreiber gibt, basierend auf der DSGVO. Ein großes Problem ist die technische Umsetzung solcher Altersbeschränkungen. Australien hat beispielsweise ein Mindestalter von 16 Jahren, aber es hapert an der technischen Umsetzung. Die ID Austria könnte ein Teil der Lösung sein, aber es bedarf weiterer Diskussionen. Es wird betont, dass neben der technischen Lösung auch die Einstellung dazu wichtig ist, ob Kinder bis zu einem bestimmten Alter Zugang haben sollen oder nicht. Medienkompetenz bei Kindern und Eltern wird als wichtiger Faktor angesehen, um zu entscheiden, ob die Altersgrenze beibehalten werden kann. Wenn jedoch kein ausreichender Kinderschutz durch Algorithmen und Plattformen gewährleistet ist, müssen andere Maßnahmen ergriffen werden.

Medienversagen und staatliche Förderungen

01:04:01

Es wird kritisiert, dass nicht die sozialen Medien die Videos der Tat in Graz sofort verbreitet haben, sondern traditionelle Medien wie die Kronenzeitung, Express, ServusTV und die Deutsche Bild. Diese Medien haben während des laufenden Polizeieinsatzes Videos von der Tat veröffentlicht, was als absolutes No-Go und komplettes Versagen angesehen wird. Die Boulevardpresse hat tagelang herumspekuliert und teilweise einen falschen Täter genannt. Es wurden unsensierte Fotos vom Täter gedruckt und sogar Medien wie Profil haben eine Reportage beim Amokläufer zu Hause gedreht. Der ORF hat das Haus des Amokläufers unsensiert gezeigt. Es wird die Frage aufgeworfen, was diese Medien machen, die alle staatliche Förderungen beziehen. Von 2020 bis 2023 sind es konservativ geschätzt 140 Millionen Euro. Dieses Geld könnte stattdessen für Präventionsprogramme und Schulpsychologen verwendet werden. Es gab mehrere Beschwerden beim Presserat, aber bisher keine Folgen. Im Ministerrat war das Thema ebenfalls präsent und es wird Gespräche mit den Medien und weitere Maßnahmen geben.

Mindestalter für Social Media und technische Umsetzbarkeit

01:11:17

Es wird diskutiert, dass ein Mindestalter für Social Media nicht schlecht wäre, insbesondere für TikTok. Realistisch gesehen wird ein Mindestalter von 14 oder 15 Jahren für umsetzbar gehalten. Ein Mindestalter könnte Eltern, die dem Thema Medienerziehung nicht aufgeschlossen gegenüberstehen, eine Orientierung geben. Allerdings verlagert sich bei Verboten alles auf illegale Bereiche, die noch weniger kontrolliert werden können. Stattdessen wird eine flächendeckende Schulung und Bewusstseinsbildung gefordert. Kinder haben aufgrund ihrer noch nicht vollständig entwickelten exekutiven Funktionen, wie Handlungs- und Planungsbewusstsein, Schwierigkeiten, mit Medien richtig umzugehen. Diese Funktionen entwickeln sich erst ab dem zwölften Lebensjahr und sind erst mit 25 Jahren vollständig ausgeprägt. Es werden digitale Bürgersteige und rote Ampeln gefordert, die mit Strafen geahndet werden, auch für Eltern. Es wird betont, dass Verbote allein nicht ausreichen, sondern ein Umdenken und präventive Maßnahmen erforderlich sind. Beide Wege, Verbote und Aufklärung, müssen Hand in Hand gehen.

Emotionale Debatten und gemeinsame Ziele

01:15:13

Es wird betont, dass die Debatten oft zu emotional geführt werden und man sich gegenseitig als Gegner sieht. Eigentlich wollen alle eine friedliche Welt, in der niemandem geschadet wird und Kinder nicht süchtig werden. Es wird gefordert, Hand in Hand zu arbeiten und eine Altersgrenze für Social Media einzuziehen. Teilweise sollten bei gewissen Plattformen bzw. für Kinder eines gewissen Alters Einschränkungen geben. Das Problem ist, dass dies oft nicht von den Eltern verstanden wird, da sie in der heutigen Zeit oft beide Vollzeit arbeiten und dem Kind nicht immer die volle Aufmerksamkeit schenken können. Der einfache Weg ist dann, dem Kind ein Tablet mit YouTube-Videos hinzustellen, ohne über die Autoplay-Funktion und den Algorithmus nachzudenken. Dies ersetzt jedoch nicht den sozialen Kontakt, den Elternteile mit ihren Kindern haben sollten. Es wird betont, dass Kinder heutzutage oft besser mit Tablets umgehen können als Erwachsene, was ein Thema von Interesse und Auseinandersetzung ist. Prävention für die Themen Isolation und Empathie ist wichtig.

Ende der Sendung und Dank an die Zuschauer

01:17:52

Die Sendung fand ein abruptes Ende und es wird auf eine Rückmeldung vom Kollegen Chef gewartet, um zu sehen, ob noch etwas geplant ist. Vermutlich ist die Sendung jedoch vorbei. Es wird den Zuschauern für die Subs gedankt und gefragt, wie ihnen die Einbindung der Talkshow auf Twitch gefallen hat. Es wird erwähnt, dass dies etwas relativ Neues ist. Es wird vermutet, dass Veni demnächst Shorts mit dem Inhalt der Sendung auf seinen Social Media Accounts posten wird. Die Sendung war von Anfang an auf eine Dreiviertelstunde geplant und wurde etwas überzogen. Es wird überlegt, ob die Politik noch aufmachen soll, da in ein paar Monaten nichts passiert. Es wird angekündigt, dass die persönliche Meinung dazu nachgeholt wird. Es wird mit Veni gesprochen, ob die Sendung als Highlight auf Twitch freigeschaltet werden soll. In 10 Tagen findet ein Seasports Festival statt, bei dem Veni vermutlich auch anwesend sein wird. Es wird Feedback zu der Sendung auf dem Discord gewünscht, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Technisch hat alles relativ gut funktioniert. Es wird noch kurz über das Level Up in Wien und Salzburg gesprochen. Dann wird die Sendung beendet und den Zuschauern für ihre Teilnahme gedankt.