[EN] Armchair Admirals, The Royal Netherlands Navy with a new guest.

Royal Netherlands Navy im Fokus: Geschichte, Strategie und Technologie im 2. Weltkrieg

World of Warships

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Einführung in die Royal Netherlands Navy und ihre historische Bedeutung

00:05:25

Die Sendung beginnt mit einer Einführung in die Royal Netherlands Navy, moderiert von Kilobin, zusammen mit Sangloon und Fleet of Ocean. Dr. Clark wird später ebenfalls teilnehmen. Es wird ein Überblick über die Geschichte der niederländischen Marine gegeben, mit Schwerpunkt auf den nicht realisierten niederländischen Dreadnoughts des Ersten Weltkriegs und den Marineexpansionsplänen der Zwischenkriegszeit. Die Niederlande waren traditionell eine Seefahrernation, die die Engländer in mehreren Anglo-Niederländischen Kriegen besiegte. Bis zum Ende des Zeitalters der Segelschiffe etablierten sich die Niederländer als eine Marine von Bedeutung, wenn auch unterhalb der Großmächte wie Dänemark, Schweden und dem Osmanischen Reich. Sie betrieben weiterhin vollwertige Kriegsschiffe, wie z. B. die Turm-Panzerschiffe, bis sie in den 1890er Jahren auf Küstenverteidigungsschiffe umstellten. Diese strategische Verlagerung war eine Reaktion auf die Unmöglichkeit, mit den Großmächten in Europa mitzuhalten, und auf die Notwendigkeit, ihre umfangreichen Kolonien, insbesondere Niederländisch-Ostindien, zu verteidigen. Die Ressourcen in diesen Kolonien, wie Öl, Gummi, Zinn und Bauxit, waren für die Industrie und die Kriegsanstrengungen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg von entscheidender Bedeutung.

Die niederländische Marinepolitik und Dreadnought-Pläne vor dem Ersten Weltkrieg

00:11:22

Die Diskussion geht auf die finanziellen Beschränkungen ein, die verschiedene Nationen im Laufe der Zeit daran hinderten, mit dem Bau und dem Besitz von Kapital-Kriegsschiffen Schritt zu halten. Die Niederlande waren in der Lage, ausländische Angebote zu prüfen, wobei ihre Marineinfrastruktur jedoch auf den Bau von Kreuzern ausgerichtet war. Vor dem Ersten Weltkrieg erwog die niederländische Marine den Bau von Dreadnoughts, um mit den umliegenden Mächten mitzuhalten. Die Marine forderte zunächst neun bis zehn Dreadnoughts, wurde aber später auf sechs und schließlich auf vier reduziert, die in Niederländisch-Ostindien stationiert werden sollten. Die niederländischen Konstruktionsüberlegungen wurden von der Congo-Klasse der britischen Schlachtkreuzer beeinflusst, wobei der Schwerpunkt auf Geschwindigkeit, Bewaffnung und Panzerung lag, um sowohl Schlachtkreuzern als auch Schlachtschiffen begegnen zu können. Die Niederlande nutzten die Zeit nach dem Krieg und die Abrüstungsbemühungen der Großmächte, um ihre Position zu festigen. Obwohl sie die Java-Klasse bauten, profitierten sie von der reduzierten Bautätigkeit anderer Nationen, um ihre Interessen zu schützen. Die ursprünglichen Pläne für die Java-Kreuzer sahen moderne Schiffe vor, aber aufgrund von Sparmaßnahmen und Verzögerungen durch den Krieg wurden sie zu Schiffen im Stil des Ersten Weltkriegs.

Zwischenkriegszeit: Abrüstung, Wirtschaftskrise und Marineplanung

00:21:04

Die Diskussion beleuchtet die politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen die Niederlande in der Zwischenkriegszeit konfrontiert waren, darunter Abrüstungsbemühungen, die Weltwirtschaftskrise und interne Debatten über die Notwendigkeit einer Marine. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es eine Bewegung zur Abrüstung und die Vorstellung, dass Krieg der Vergangenheit angehören würde. Die Weltwirtschaftskrise traf die niederländische Wirtschaft hart, insbesondere Niederländisch-Ostindien. Trotz dieser Herausforderungen nutzten die Niederlande den Schiffbau als eine Art Arbeitsbeschaffungsprogramm, was zur Entwicklung der De Reuter führte. In den 1920er Jahren wurde ein Plan zur Verteidigung von Niederländisch-Ostindien entwickelt, der jedoch aufgrund des Washingtoner Flottenabkommens in Frage gestellt wurde. Die niederländische Marine musste kontinuierlich um ihre Existenz kämpfen und war mit Widerstand von linken Politikern, der Armee und der aufstrebenden Luftwaffe konfrontiert. 1922 wurde eine Halb-Minimum-Strategie mit drei Kreuzern und zwölf Zerstörern entwickelt, die jedoch nur knapp vom Parlament verabschiedet wurde. Ein Vorfall in Curaçao im Jahr 1929, bei dem ein venezolanischer Revolutionär Waffen stahl, führte zu Forderungen nach einem weiteren Kreuzer. Die niederländische Doktrin in dieser Zeit umfasste den Einsatz von Wasserflugzeugen auf Schiffen, um die Rolle eines Kolonialgarnisonsschiffs zu erfüllen und Schmuggel und Piraterie zu bekämpfen.

Japanische Expansion und niederländische Marinefokussierung in den 1930er Jahren

00:38:51

Die Diskussion verlagert sich auf die wachsende militärische Bedrohung durch Japan in den 1920er und 1930er Jahren und die daraus resultierende Verlagerung des niederländischen Marinefokus von der allgemeinen Marineverteidigung hin zur Abwehr eines möglichen japanischen Angriffs auf Niederländisch-Ostindien. Japan war an den ressourcenreichen Niederländisch-Ostindien interessiert, da es selbst ressourcenarm war. Die Niederlande erkannten, dass Japan eine Zusammenarbeit mit unzufriedenen Einheimischen suchen könnte, um einen quasi-unabhängigen Staat zu schaffen, der in Wirklichkeit ein japanischer Klient wäre. Als Japan immer militaristischer wurde und sich von internationalen Institutionen zurückzog, begannen die Niederlande, sich auf Japan als wahrscheinlichen zukünftigen Gegner zu konzentrieren. In den 1930er Jahren erkannten die Niederlande die Notwendigkeit, ihre Marine zu stärken, um ihre Kolonien zu schützen. Premierminister Deckers entwickelte ein Expansionsprogramm mit zwei bis drei Kreuzern und zwölf Zerstörern. Die Einführung der Flothielider-Klasse, auch bekannt als Zerstörerführer, war ein politisches und militärisches Asset. Die Kompromikkluiser, ein Produkt der Boulevardzeitung Ons van Load, war ein Entwurf für einen 8.000 Tonnen schweren Kreuzer mit acht Geschützen und guter Panzerung, der jedoch nie gebaut wurde. Stattdessen bauten die Niederlande die De Reuter, einen modernen, aber relativ kleinen Kreuzer. Die niederländischen Zerstörer der Zwischenkriegszeit waren vielseitig und in der Lage, verschiedene Rollen zu erfüllen, aber es gab nicht genug von ihnen, um die Anforderungen der niederländischen Marine zu erfüllen.

Niederländische Beteiligung am Krieg und die Rolle von Royal Dutch Shell

01:09:21

Die Diskussion berührt die politische Bedeutung der niederländischen Kolonien und die Frage, wem die Holdings gehören und wer sie schützt. Es wird die Rolle von Royal Dutch Shell hervorgehoben, ein Unternehmen, das seit langem im Geschäft ist. Die Integration niederländischer Schiffe in die britische Befehlsstruktur wird erörtert, wobei die Schiffe eher als Mitkämpfer behandelt werden. Die Geschichte der Jacob wird erwähnt, die nach ihrer Flucht zu einem Flugabwehrschiff umgebaut wurde und als Glücksschiff galt. Der Stream beleuchtet die Bedeutung der niederländischen Marine im Zweiten Weltkrieg, insbesondere im Kontext der Dutch East Indies und ihrer Ressourcen. Es wird erörtert, wie die Alliierten von diesen Ressourcen profitierten und wie die niederländische Regierung im Exil die Kontrolle über ihr Territorium behielt. Des Weiteren wird die komplexe Integration der niederländischen Marine in die britische Kommandostruktur beleuchtet, wobei die politischen und diplomatischen Herausforderungen betont werden.

Niederländische Technologie und Radar-Entwicklung im Zweiten Weltkrieg

01:13:41

Die Diskussion geht auf die technologischen Beiträge der Niederländer im Zweiten Weltkrieg ein, insbesondere im Bereich der Radar- und Feuerleittechnik. Es wird erwähnt, dass das beste alliierte Kriegsschiff für mittlere Flugabwehr-Feuerleitung im Jahr 1940 ein niederländisches Minenlegerschiff war. Die komplizierten Verhandlungen und der Austausch von Blaupausen für Bofors-Geschütze zwischen den Niederländern, Briten und Amerikanern werden detailliert beschrieben, wobei die Herausforderungen aufgrund unterschiedlicher Maßeinheiten hervorgehoben werden. Die Entwicklung von Radarsystemen in den Niederlanden und die Bemühungen, diese Technologie vor den Deutschen zu verbergen, werden ebenfalls thematisiert. Die Rolle des niederländischen Widerstands bei der Evakuierung abgeschossener alliierter Flugbesatzungen und die Schwierigkeiten aufgrund der deutschen Spionageabwehr werden angesprochen. Abschließend wird die Bedeutung der niederländischen Beiträge trotz der schwierigen Umstände unter deutscher Besatzung betont.

Wiederaufbau der niederländischen Marine und strategische Überlegungen

01:25:09

Die Diskussion konzentriert sich auf den Wiederaufbau der niederländischen Marine während des Krieges, nachdem viele Schiffe und Wartungsstützpunkte in Niederländisch-Ostindien verloren gegangen waren. Trotz finanzieller Mittel gab es Probleme bei der Rekrutierung von Besatzungen, was zur Übergabe moderner britischer Zerstörer an die Niederländer führte. Die Überlegungen zur Integration niederländischer Schiffe in britische Doktrinen und die Herausforderungen bei der Schaffung multinationaler Streitkräfte aufgrund unterschiedlicher Kommunikationsprotokolle und Ausrüstung werden erörtert. Die strategische Ausrichtung der niederländischen Marine auf die Bekämpfung japanischer Kreuzerverbände wird hervorgehoben, basierend auf der Annahme, dass ein Konflikt mit Japan auch Großbritannien und die USA involvieren würde. Die Rolle von Admiral Karl Doorman und die Schwierigkeiten bei der Führung einer multinationalen Truppe werden beleuchtet, ebenso wie die Bedeutung von Fachkenntnissen über die Region und die niederländische Sprache für die Kriegsvorbereitung.

Niederländische Kriegsschiffdesigns und Radar-Demonstration

01:28:13

Die Diskussion wendet sich den niederländischen Plänen für den Bau großer Kriegsschiffe zu, insbesondere als Reaktion auf die Bedrohung durch feindliche Kreuzer. Es wird ein Entwurf für einen stark gepanzerten Kreuzer mit überlegener Bewaffnung erörtert, der in der Lage sein sollte, Konvois zu schützen und sich bei Bedarf zurückzuziehen. Der Einfluss deutscher und italienischer Technologie auf das Design wird erwähnt, insbesondere in Bezug auf Panzerung und Unterwasserschutz. Die Schwierigkeiten bei der Finanzierung und Genehmigung dieser Schiffe durch das niederländische Parlament werden beleuchtet, ebenso wie der unglückliche Zeitpunkt der deutschen Invasion am 10. Mai 1940. An diesem Tag sollte auch die erste Live-Demonstration von Radar stattfinden. Die Diskussion berührt auch die Beschaffung von Waffen und Ausrüstung aus verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, Großbritannien und den USA, wobei die Herausforderungen bei der Standardisierung und Integration hervorgehoben werden. Abschließend wird die Rolle der niederländischen Marine im Zweiten Weltkrieg gewürdigt, insbesondere der Einsatz kleinerer Schiffe wie der Flores und der Soemba bei der Unterstützung der alliierten Landungen.

Hervorhebung des Kampfgeistes der Freien Niederländischen Marine und die Rolle der Kanadier

01:42:29

Die Diskussion würdigt den Kampfgeist der Freien Niederländischen Marine, die nach der Besetzung ihres Heimatlandes entschlossen war, dieses zurückzuerobern. Die Rolle niederländischer Einheiten in der RAF und die Unterstützung der US Rangers durch niederländische Kanonenboote während der D-Day-Landungen werden hervorgehoben. Es wird ein Vergleich zwischen den amerikanischen und britischen Verfahren für Küstenbeschießungen gezogen, wobei die unterschiedlichen Grade an Autonomie und Flexibilität betont werden. Die Vielseitigkeit der niederländischen Kanonenboote wird gelobt, da sie sowohl für Küstenbeschießungen als auch für Patrouillen geeignet waren. Die enge Beziehung zwischen Kanada und den Niederlanden wird auf die Rolle der kanadischen Armee bei der Befreiung der Niederlande zurückgeführt. Die Diskussion geht auch auf die Beteiligung niederländischer Einheiten an Angriffen auf deutsche Kriegsschiffe ein, wobei die Bedeutung der frühzeitigen Integration und Zusammenarbeit zwischen den alliierten Streitkräften betont wird.

Niederländische Admiräle und die Rolle der Submarines

01:53:36

Es wird auf Conrad Helfrich eingegangen, dem niederländischen Legendary Commander, und seine Rolle bei der Entgegennahme der japanischen Kapitulationsurkunde für das Königreich der Niederlande. Die Bedeutung der niederländischen U-Boot-Strategie und die Heldentaten von Anton Bussemaker, dem Kommandanten des U-Boots 016, werden hervorgehoben. Die Diskussion berührt auch die Geschichte der "Funny Boat", einem niederländischen Museumsschiff, das den Fall von Niederländisch-Ostindien überlebte und nach Australien floh. Es wird die Rolle von Conrad Helfrich bei der Führung der niederländischen U-Boote im Fernen Osten gewürdigt, obwohl derjenige, der die Vorarbeit geleistet hat, oft nicht die Anerkennung erhält. Abschließend wird die Ambition der niederländischen Marine für große Schiffe betont, die jedoch oft durch politische und wirtschaftliche Zwänge eingeschränkt wurde. Trotzdem wird anerkannt, dass die Niederländer das Beste aus dem machen, was sie haben.

Skurrile Anekdoten und Ausreden im Zusammenhang mit der niederländischen Marine im Zweiten Weltkrieg

02:05:48

Die Diskussion wendet sich amüsanten Anekdoten und ungewöhnlichen Ausreden zu, die im Zusammenhang mit der niederländischen Marine während des Zweiten Weltkriegs verwendet wurden. Es wird die Geschichte von niederländischen Werftarbeitern erzählt, die den Deutschen erklärten, dass der Mond "falsch" stehe, um zu erklären, warum die Arbeiten an Schiffen nicht vorankamen. Eine weitere Anekdote betrifft einen Chefingenieur, der absichtlich einen Motorboot-Schaft um einen Millimeter verschob, um die Inbetriebnahme des Bootes zu sabotieren. Die Vorliebe der niederländischen Polizei für den Porsche 911 als Polizeiauto wird als Beispiel für die "größte Manipulation von Fakten und Wahrheit" gelobt. Es wird auch die Schwierigkeit erwähnt, die Gehard-Kallenberg-Zerstörer rechtzeitig nach England zu bringen, da die Tide nicht passte und die Genehmigung fehlte. Abschließend wird auf die zweistündige Diskussion zurückgeblickt und auf die nächste Ausgabe der "Armchair Admirals" im März hingewiesen, die sich mit den Marinebombardierungen der Gallipoli-Kampagne befassen wird.