Heimwehpixel ! Mit Notfallsanitäter und Fernsehmoderator Tobi Schlegl auf dem Mittelmeer-Rettungsschiff Sea Eye 4 ! Host Dom Schott
Tobi Schlegl auf Rettungsschiff Sea-Eye 4: Ein Notfallsanitäter im Mittelmeer
Tobi Schlegl berichtet von seinem prägendsten Einsatz als Notfallsanitäter auf dem Rettungsschiff Sea-Eye 4. Er schildert die dramatische Situation der Seenotrettung im Mittelmeer und die medizinische Versorgung Hunderter Menschen. Die mentale Vorbereitung auf Tod und Leid, das Teamwork an Bord und die Wichtigkeit zivilgesellschaftlicher Spenden werden beleuchtet. Auch die beeindruckende Nachbildung des Schiffes im Spiel wird thematisiert.
Einführung und Vorstellung von Tobi Schlegl
00:05:12Die Sendung "Heimweh Pixel" auf dem ARD Livestream-Kanal beginnt mit Host Dom Schott, der die Zuschauer begrüßt. Nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten, die angeblich behoben sind, wird das Konzept der Sendung erklärt: Es wird in die Welt von Minecraft eingetaucht, um besondere Orte zu besuchen, die mit dem Gast verbunden sind. Heute ist der Gast Tobias Schlegel, bekannt als Moderator, Reporter, Musiker, Notfallsanitäter und Ehrenbürger Siziliens. Dom Schott betont die interaktive Natur der Sendung, bei der Zuschauerfragen auf einer großen Tafel und einem iPad angezeigt werden. Eine humorvolle Anekdote über einen Schweißfleck auf Dom Schotts Shirt dient als Überleitung zur ersten Frage an Tobi Schlegel bezüglich seines Spitznamens.
Diskussion über den Spitznamen und Kindheitserinnerungen
00:07:20Dom Schott fragt Tobi Schlegel, ob es ihn stört, dass sich "Tobi" als Spitzname etabliert hat, obwohl er nur zwei Buchstaben von "Tobias" einspart. Tobi Schlegel erklärt, dass nur seine Eltern ihn Tobias nannten, meistens in strengen Momenten, weshalb er mit Tobi gut leben kann. Er erwähnt auch eine Diskussion mit seinem Verlag bezüglich der Namensgebung für seine Bücher, wo er sich das "-as" im Namen "verdient" habe. Humorvoll wird über alternative Wunschnamen gesprochen, wobei Tobi Schlegel den Namen Christian aus seiner Kindheit als "großartig" empfand, ihn heute aber "furchtbar" findet. Dom Schott teilt eine eigene skurrile Geschichte über den Versuch, sich in seinen Zwanzigern den Spitznamen "Löffel" anzueignen, indem er ständig einen Löffel in der Hosentasche trug. Die Interaktion mit dem Chat wird durch ein Faxgerät im Studio simuliert, eine Reminiszenz an Viva Interaktiv, das Nachrichten der Zuschauer ausdruckt.
Ankündigung der Minecraft-Reiseziele und persönliche Geschichten
00:12:34Dom Schott kündigt die bevorstehende Reise in der Minecraft-Welt an, die zu drei besonderen Orten führt, die von einem Team nach Tobi Schlegels Wünschen nachgebaut wurden. Tobi Schlegel selbst ist überrascht, da ihm die genauen Orte noch nicht verraten wurden. Die Reiseziele sind ein Pferdehof, der tief in Tobi Schlegels Vergangenheit verankert ist, das Rettungsschiff Sea Eye 4 und schließlich der Jakobsweg. Besonders der Jakobsweg weckt persönliche Erinnerungen, da Tobi Schlegel diesen mit seiner 73-jährigen Mutter gewandert ist. Er berichtet von den Herausforderungen der Pilgererfahrung, wie Herbergen und Schlafsäle, und der ungewohnten Nähe, die er mit seiner Mutter in einem französischen Bett erlebte. Ein vorbereiteter Einspieler soll Tobi Schlegels vielfältiges Schaffen vorstellen, bevor die eigentliche Minecraft-Reise beginnt.
Eintauchen in die Minecraft-Welt und erste Station: Der Pferdehof auf Texel
00:17:02Nach dem Einspieler, der einen Überblick über Tobi Schlegels Tätigkeiten als Autor, Moderator, Notfallsanitäter und Seenotretter gibt, geht es in die Minecraft-Welt. Dom Schott und Tobi Schlegel machen sich mit der Steuerung vertraut und bewundern die detaillierte Nachbildung ihrer Avatare. Die erste Station ist ein Pferdehof auf der holländischen Insel Texel, einem Ort, an dem Tobi Schlegel in seiner Jugend Urlaub machte und sein erstes Geld als Reitlehrer verdiente. Er beschreibt die Insel als wilder und naturbeladener als deutsche Inseln und erinnert sich an das Reiten ohne Sattel am Strand mit Haflingern. Ein Zauberstab, der die Spieler zueinander teleportiert, wird als wichtiges Hilfsmittel für Dom Schott in sein Inventar gelegt. Ein kleines Pferderennen, bei dem der Chat durch Eingabe von "Baldom" oder "Baldobi" die Geschwindigkeit der Pferde beeinflussen kann, wird angekündigt.
Umgang mit traumatischen Einsätzen und die Rolle des Schreibens
00:31:37Eine Zuschauerfrage aus dem Chat thematisiert, wie Tobi Schlegel es schafft, nach schweren Einsätzen als Notfallsanitäter emotional nicht zu verflachen oder zynisch zu werden. Tobi Schlegel betont die Wichtigkeit des Austauschs mit Kollegen und die Supervision im Kriseninterventionsteam, wo er psychologische erste Hilfe leistet. Er erklärt, dass die meisten Einsätze im Gedächtnis bleiben und sich über die Jahre stapeln, was zu Veränderungen bei Vollzeitkräften führen kann, die Empathie verlieren. Für sich selbst hat Tobi Schlegel das Schreiben als Ventil entdeckt, um Erlebnisse zu verarbeiten und aus dem Kopf zu bekommen. Sein erster Roman "Schockraum" sei stark von seinen Erfahrungen als Notfallsanitäter geprägt. Er hebt hervor, wie wichtig es war, dass Kollegen ihn nach einem besonders schwierigen Einsatz zum Kriseninterventionsteam gerufen haben, was ihm geholfen hat, den Job fortzusetzen.
Das Minecraft-Pferderennen und die Suche nach einem Geheimnis
00:34:37Nach der tiefgründigen Diskussion über seine Arbeit als Notfallsanitäter geht es zurück zum Minecraft-Pferderennen. Dom Schott und Tobi Schlegel steigen auf ihre Pferde und das Rennen beginnt, wobei der Chat durch die Eingabe von "Baldom" oder "Baldobi" Punkte für die Geschwindigkeit der Pferde vergeben kann. Das Rennen verläuft chaotisch, mit technischen Schwierigkeiten und humorvollen Kommentaren über die mangelnde Geschwindigkeit der Pferde. Tobi Schlegel gewinnt das Rennen, obwohl Dom Schott versucht, abzukürzen, was zu weiteren humorvollen Sticheleien führt. Nach dem Rennen begeben sich die beiden auf die Suche nach einer Scheune, in der sich eine Überraschung befindet, die mit einem Funfact aus Tobi Schlegels Leben zu tun hat. Dom Schott bemerkt, dass Tobi Schlegel als einziger Junge auf dem Reiterhof gearbeitet hat. Sie finden schließlich einen geheimen Eingang in Tobis Streamingzimmer, wo eine Leidenschaft von ihm angespielt wird.
Leidenschaft für Adventures und die wiederentdeckte Nische
00:43:49Der Host Dom Schott und Tobi Schlegl unterhalten sich über Schlegls frühere Leidenschaft für Point-and-Click-Adventures wie Maniac Mansion, Zack McCracken und Monkey Island. Schlegl äußert, dass er in den 80er und 90er Jahren, wenn es Streaming gegeben hätte, dies als Zocker gemacht hätte. Dom Schott widerspricht der Annahme, dass die Zeit der Point-and-Click-Adventures vorbei sei, und verweist auf die aktuelle AdventureCon in London, wo Entwickler neue Spiele des Genres präsentierten. Er verspricht Schlegl eine Liste mit Empfehlungen, da das Genre in einer Nische boomt und viele Leute davon nichts mitbekommen. Schlegl zeigt sich begeistert, aber auch besorgt, da er in der Vergangenheit extrem süchtig nach solchen Spielen war und befürchtet, dass er sich wieder darin verlieren könnte, da er als Nachtmensch ganze Nächte mit Zocken verbringen würde, was nicht gesund sei und ihn von anderen Verpflichtungen abhalten würde.
Heimweh Pixel Retro Gaming Quiz
00:47:59Dom Schott und Tobi Schlegl starten ein Retro-Gaming-Quiz mit dem Titel 'Heimweh Pixel Retro Gaming Quiz', bei dem der Chat ebenfalls mitvoten kann. Die erste Frage dreht sich um das Spiel Moorhuhn und welche Whisky-Marke es ursprünglich als Werbespiel entwickelt hat. Tobi vermutet Jack Daniels, während der Chat mehrheitlich Johnny Walker tippt. Die Auflösung bestätigt Johnny Walker und enthüllt, dass Moorhuhn 1998 als Werbespiel entwickelt und später aufgrund seiner Beliebtheit als Computerspiel veröffentlicht wurde. Schlegl teilt zudem die interessante Anekdote, dass Moorhuhn maßgeblich dazu beigetragen hat, dass deutsche Spieleentwickler 20 Jahre lang keine Bankkredite mehr erhielten, da die Macher die Bank um Millionen betrogen hatten.
Weitere Quizfragen und persönliche Anekdoten
00:50:28Das Quiz geht weiter mit der Frage nach Jeff Woodys Spezialfähigkeit im Spiel Maniac Mansion. Tobi ist unsicher, tippt aber auf das Entwickeln von Fotografien, was der Chat ebenfalls favorisiert. Die richtige Antwort überrascht, da Jeff Woody alias Surferdude zwar das Telefon reparieren kann, aber nichts zur Lösung des Entführungsfalls beiträgt. Tobi erinnert sich, dass er Maniac Mansion zum ersten Mal in Day of the Tentacle entdeckt hat. Die nächste Frage befasst sich mit der Anzahl der Sterne in Super Mario 64. Tobi tippt auf 120, was sich als korrekt erweist, da bis zu 120 Sterne in geheimen Leveln gesammelt werden können. Anschließend wird nach Lara Crofts ursprünglichem Nachnamen gefragt. Tobi vermutet Crawford, doch die Auflösung lautet Kruscheisen, bevor man sich für eine britische Figur entschied und den Namen Croft aus einem Telefonbuch wählte. Die letzte Frage betrifft Zack McCrackens Beruf, den Tobi korrekt als Boulevardreporter identifiziert.
Die Sea-Eye 4: Ein emotionaler Einsatz als Notfallsanitäter
01:04:17Tobi Schlegl und Dom Schott fahren mit einem nachgebauten Boot zur Sea-Eye 4, einem Rettungsschiff im Mittelmeer. Schlegl berichtet, dass der Einsatz auf der Sea-Eye 4 der einschneidendste und emotionalste Moment seines Lebens war. Er absolvierte eine Ausbildung zum Notfallsanitäter, um bei der Seenotrettung einen Unterschied machen zu können. Sechs Wochen lang war er als Notfallsanitäter an Bord im internationalen Gewässer zwischen Libyen und Europa, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten, da es keine staatliche Seenotrettung gibt. Er beschreibt das Szenario als 'Massenanfall von Verletzten' (MANV), da Hunderte von Menschen auf Holz- oder Schlauchbooten gerettet werden mussten. Das medizinische Dreierteam, bestehend aus ihm, einer Krankenschwester und einem Arzt, musste triagieren und sich zuerst um die kritischsten Patienten wie Schwangere, kleine Kinder oder bewusstlose Personen kümmern. Trotz der Herausforderungen konnten alle 402 geretteten Menschen sicher nach Sizilien gebracht werden. Schlegl betont die Wichtigkeit von Spenden für die zivilgesellschaftliche Seenotrettung, da die Politik keine legalen oder sicheren Fluchtrouten bereitstellt. Er appelliert an die Zuschauer, die Arbeit von Organisationen wie Sea-Watch und Sea-Eye zu unterstützen.
Mentale Vorbereitung und Teamwork auf See
01:09:39Dom Schott fragt Tobi Schlegl, wie er sich mental auf den emotionalen Einsatz auf der Sea-Eye 4 vorbereitet hat. Schlegl erklärt, dass er nach seiner Notfallsanitäter-Ausbildung zunächst Erfahrungen im Rettungsdienst gesammelt hat, da er wusste, dass der Einsatz auf See eine Ausnahmesituation sein würde. Er betont, dass man sich auf Tod, Leid und Trauer nicht wirklich vorbereiten kann, sondern in solche Szenarien hineingeworfen wird und auf seine Ausbildung und sein Team vertrauen muss. Das Teamwork auf der Sea-Eye 4 war entscheidend; in Notsituationen wuchsen sie zusammen und konnten sich vollständig aufeinander verlassen. Diese Art von Teamwork, bei der man sich in brenzligen Situationen komplett auf andere verlassen kann, unterscheidet sich stark vom Medienbusiness, wo Moderatoren oft alleine arbeiten. Schlegl empfand dies als eine gute Entscheidung, sich beruflich etwas von den Medien zurückzuziehen und einen Unterschied im Leben anderer zu machen. Er begann seine Ausbildung zum Notfallsanitäter im Jahr 2016, motiviert durch den Wunsch, etwas Relevantes zu tun und Teil einer Lebensrettung zu sein, anstatt bis zum Ende seiner Karriere nur im Mediengeschäft zu bleiben.
Nachbau der Sea-Eye 4 und Herausforderungen an Bord
01:12:57Tobi Schlegl ist beeindruckt von der detailgetreuen Nachbildung der Sea-Eye 4 im Spiel. Er erkennt die Farben und die Anordnung der Unterkünfte wieder, die für die geretteten Menschen vorgesehen waren, inklusive Decken und Schlafsäcken. Auch das Hospital an Bord, in dem er mit dem Arzt und der Krankenschwester gearbeitet hat, ist authentisch nachgebildet, wenn auch in der Realität eher spartanisch ausgestattet mit nur zwei bis drei Liegen, Beatmungsgerät und Sauerstoffflaschen. Schlegl beschreibt die medizinische Versorgung als 'Tropenmedizin', bei der viel improvisiert werden musste, da es eher zu wenig als zu viel Material gab. Er erwähnt, dass die Sea-Eye 5 kleiner ist und aufgrund politischer Entscheidungen in Italien größere Schiffe wie die Sea-Eye 4 nicht mehr rentabel sind, da ihnen Häfen zugewiesen werden, die weit entfernt sind, um ihre Einsätze zu erschweren. Schlegl erzählt auch von seiner Seekrankheit an Bord, die fast alle Crewmitglieder in den ersten Tagen betraf. Er erinnert sich an Übungen im Hafen von Spanien, bei denen sie als Team zusammenarbeiteten, Puppen ins Wasser warfen und Crewmitglieder als 'Patienten' dienten, um Notfallsituationen zu trainieren.
Engagement und die Rolle des Kapitäns
01:18:28Tobi Schlegl betont, dass die Seenotrettung auf Spenden und ehrenamtliches Engagement angewiesen ist. Neben finanzieller Unterstützung können sich Menschen auch als Teil einer Landcrew engagieren, Events veranstalten, Geld sammeln oder vor Ort die Crew mit Einkäufen und Verpflegung versorgen. Auch Techniker oder Köche werden benötigt, um die Schiffe instand zu halten und die Besatzung zu versorgen. Schlegl berichtet von einer besonderen Herausforderung vor seiner Mission: Der ursprünglich engagierte Kapitän sagte 24 Stunden vor Abfahrt aus mysteriösen Gründen ab. Händeringend musste ein Ersatz gefunden werden, der dann aus dem Ruhestand geholt und bezahlt wurde. Dieser Kapitän, ein Überzeugungstäter aus der Ukraine, war fit, rauchte aber viel und war extrem wortkarg. Schlegl beschreibt die langen Nachtwachen mit dem Kapitän, bei denen dieser vier Stunden lang kein Wort sprach, was die Kommunikation erschwerte und die Nächte sehr lang machte. Er vergleicht die unterschiedlichen Arten von Stille und stellt fest, dass es die Art von Stille war, die eine Aufforderung zum Schweigen darstellte.
Erkundung des Schiffs und die Gemeinschaft an Bord
01:23:23Die Erkundung des virtuellen Rettungsschiffs Sea Eye 4 wird fortgesetzt, wobei die Streamer versuchen, die verschiedenen Bereiche wie Küche, Vorratskammer und Maschinenraum zu finden. Dabei werden die Unterschiede zwischen der Minecraft-Darstellung und der Realität des Schiffes diskutiert, insbesondere die niedrigen Decken und die Enge in einigen Bereichen. Es wird erwähnt, dass in der Messe, einem Gemeinschaftsraum, Besprechungen stattfanden und Mahlzeiten zubereitet wurden. Die Herausforderungen der Essensausgabe für über 400 Menschen werden thematisiert, wobei Tobi Schlegl die Bedeutung von Kommunikatoren hervorhebt, die verschiedene Sprachen sprechen, um mit den geretteten Menschen empathisch und klar zu kommunizieren. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von Ordnung und Verständnis in einer emotional aufgeladenen Situation, in der die Geretteten oft nur das Überleben im Kopf haben.
Die schönste Party des Lebens und musikalische Vorlieben
01:31:41Tobi Schlegl beschreibt eine unvergessliche Party an Bord der Sea Eye 4, die stattfand, nachdem die Nachricht über die Erlaubnis zur Anlandung in einem sicheren Hafen in Italien eingetroffen war. Diese Feier mit Menschen aus Syrien, Libyen und Namibia, bei der Crewmitglieder auf den Schultern der Geretteten tanzten, wird als die schönste und wildeste Party seines Lebens bezeichnet, die alle früheren Erfahrungen in der Medienbranche übertraf. Im Anschluss wird eine hypothetische Situation diskutiert, in der Tobi als DJ für 400 Menschen einen Song auswählen müsste. Er nennt spontan 'Rage Against the Machine' und 'Don't You Forget About Me' von Simple Minds als mögliche Optionen, während Dom Schott 'Don't Stop Me Now' von Queen und 'Bungalow' von Bilderbuch vorschlägt. Diese Diskussion beleuchtet die unterschiedlichen musikalischen Geschmäcker und die Herausforderung, in einer so vielfältigen Gruppe den richtigen Ton zu treffen.
Der Jakobsweg: Eine Reise zur Mutter und zu sich selbst
01:38:50Die Reise führt die Streamer auf den virtuellen Jakobsweg, den Camino Francés, der für Tobi Schlegl eine sehr persönliche Bedeutung hat. Er erzählt von seiner Entscheidung, diesen Weg mit seiner 73-jährigen Mutter zu gehen, da es ihr größter Wunsch war und sie sich alleine nicht traute. Diese Reise war für ihn eine Gelegenheit, seine Mutter auf einer tieferen Ebene kennenzulernen, Fragen zu stellen, die im Alltag unausgesprochen blieben, und familiäre Geheimnisse zu lüften. Obwohl Tobi selbst nicht gläubig ist, sah er die Reise als eine Möglichkeit, sich seiner Mutter wieder anzunähern und die Endlichkeit des Lebens zu reflektieren. Er betont, wie wichtig es ist, Zeit mit den alternden Eltern zu verbringen und sie nicht als selbstverständlich anzusehen, da diese Erfahrungen oft einzigartig und bereichernd sind.
Herausforderungen auf dem Jakobsweg und Lebenslektionen
01:44:45Tobi Schlegl berichtet von den körperlichen Strapazen des Jakobswegs, insbesondere von den schlimmen Blasen an seinen Füßen, die er sich durch unzureichend eingelaufene Wanderschuhe zuzog. Er gesteht, dass er als Notfallsanitäter Fehler im Umgang mit Blasenpflastern machte, was zu schmerzhaften Erfahrungen führte. Trotz der Schmerzen und der körperlichen Anstrengung, die besonders seine Mutter forderte, hielt er durch, um ihr beizustehen. Die Reise lehrte ihn, mit dem Nötigsten auszukommen und den Konsum zu hinterfragen, was ihn dazu veranlasste, nach seiner Rückkehr seine Wohnung zu entrümpeln. Er beschreibt auch Momente des unfassbaren Glücksrausches, die er sich medizinisch nicht erklären kann, die aber die tiefe emotionale und spirituelle Wirkung des Weges unterstreichen. Diese Erfahrungen, einschließlich des Ablegens eines Steins am Eisenkreuz zur Trauerbewältigung, führten zu einer tiefen Verbundenheit mit seiner Mutter und einer neuen Wertschätzung für das Leben.