MixTalk ! Social Media ab 16 Jahren? [heute u.a. zu Gast: Niko Kappe & Malina Sternberg] !Thema

Social Media ab 16? Expertenrunde diskutiert Vor- und Nachteile für Jugendliche

MixTalk ! Social Media ab 16 Jahren?...
ARD
- - 02:11:29 - 7.665 - Just Chatting

Eine Expertenrunde erörtert, ob Social Media erst ab 16 Jahren erlaubt sein sollte. Diskutiert werden die Notwendigkeit von Regeln, die Rolle der Medienkompetenz, Erfahrungen aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Forschungsergebnisse. Es geht um Verbote, Algorithmen, politische Einflüsse und die Verantwortung von Eltern und Plattformen. Abschließend werden Lösungsansätze und die Notwendigkeit einer differenzierten Debatte betont.

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00:00:01 Bis zum nächsten Mal.

Begrüßung und Einführung in das Thema Social Media ab 16

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00:10:00 Was geht ab, liebe Leute? Herzlich willkommen zurück auf dem Twitch-Kanal der ARD zu einer neuen Runde Mixtalk. Wie immer am Mittwoch um 20.30 Uhr live am Start für euch. Und bevor wir hier rein starten, Chat, ist euch das auch so warm?

00:10:14 Mir ist so dermaßen heiß. Ich bin fünfmal durchgeschwitzt, aber nur viermal getrocknet. Es ist unglaublich warm heute. Schreibt mal in den Chat, wie warm ist es gerade bei euch. Bei uns waren es heute 37 Grad. Ich konnte nicht mal in die Sonne gehen. Es hat mir einfach direkt die Haut weggebrutzelt. Es war unglaublich warm und es war einfach wolkenlos. Ich habe keine Ahnung, was abgeht. Aber heute soll ja eigentlich auch der heißeste Tag der Woche sein, habe ich irgendwo gelesen. Schreibt gerne mal rein, wie warm es heute bei euch war. Hier schreibt schon Biesalina, voll kühl?

00:10:42 Wo bist du? Und kann ich da auch hinkommen? Unglaublich, ey. Haben wir noch hier André Live. Ventilator sagt, gerade im Zimmer. 29 Grad. Ich weiß gar nicht, wie warm es hier ist, aber ich schätze so ungefähr 25, 26. Hier war gerade eben noch so ein Klimagerät an, aber das hat es irgendwie auch nicht so richtig gebracht. Gerade eben an die Fenster gegangen. Das waren richtige Heizungen, ey. Die Fenster sind richtig aufgeheizt. 42 Grad. 42, die Antwort auf alles, natürlich.

00:11:09 Natürlich. Ich habe eine Klimaanlage. Visalina, ich bewundere dich, ehrlich. Meine funktioniert nicht so richtig, habe ich das Gefühl. 32 Grad hier in der Schweiz. 37 Grad und es wird noch heißer. Sophia, meine Katze ist wieder in ihren Flüchtlingszustand übergegangen. Hoffentlich wird die irgendwann wieder normal. 37,5 Grad, 36,5 Grad. Mein Ventilator macht Überstunden. Ventilator, Klimaanlage, heute auf jeden Fall MVP.

00:11:36 Bevor wir uns jetzt über das Thema Hitze quasi unterhalten, wollen wir noch gerne mal rein starten und darüber sprechen, worum es heute geht. Nämlich ist es ein sehr spannendes Thema, quasi heißes Wetter, heißes Thema. Heute geht es nämlich um Social Media und darum, ob das eine Altersbeschränkung braucht. Sollte Social Media beispielsweise erst ab 16 Jahren erlaubt sein, das fragen wir euch heute. Und ich habe auch schon gesehen, einige von euch haben ein paar Sachen dazu in den Chat geschrieben. Henning Mayer zum Beispiel.

00:12:04 Sehr schöner Kommentar. Moment. Ich muss kurz die Ansicht wechseln, dann habe ich dich. Da. Ich bin dafür, aber ich bin eh bald 16. Trick 17 oder Trick 16, besser gesagt. Was haben wir jetzt hier noch? Flamingo Friend. Hi, schön, dass du da bist. Okay, also unter 16-Jährige sollten länger arbeiten und kein Social Media haben. Hot Take. Hot Take. Bisalina, auch schön, dass du da bist. Also es gibt Gründe dafür.

00:12:31 Und dagegen aber, wie sollen Kinder unter 16 sonst skippe die Toilette schauen? Da ist er wieder, der Brainrot.

00:12:39 Und noch zur Erklärung vielleicht, weil das hat einige verwirrt, habe ich gesehen im Chat. Kurzfristiger Themenwechsel heute. Nein, kein kurzfristiger Themenwechsel, Freunde. Der Zeitplan war nur noch nicht aktualisiert. Schande über unser Haupt, es tut uns leid. Da werden wir auf jeden Fall Besserung geloben. Es war einfach ein anderes Thema im Zeitplan gestanden als das, was heute am Start ist. Aber ich habe gesehen, das haben wir schon korrigiert. Also heute geht es wie gesagt darum, ob Social Media ab 16 Jahren erlaubt sein sollte. Und um das Ganze jetzt mal zusammenzufassen.

00:13:07 Schauen wir uns gemeinsam einen Clip dazu an. Australien macht's vor. Snap, Insta, TikTok und Co. sind hier zukünftig erst ab 16 Jahren erlaubt. Erhofft wird sich davon Schutz vor Mobbing, Sucht und Fake News. Die Plattformbetreiber müssen dieses Gesetz nun innerhalb eines Jahres umsetzen. Wie gut das dann klappt, wird sich zeigen. Ich lüge mich. Der ist 8. Ey, wartet mal ganz kurz. Doch, 8. Leute, Fortnite ist ab 13. Nein. Nein? Nein.

00:13:35 Auch in Deutschland wird eine Regulierung politisch diskutiert. Denn Zuspruch findet die Altersbeschränkung auch hier. Insgesamt 77% der über 18-Jährigen in Deutschland befürworten ein Social-Media-Verbot für Kinder und Jugendliche nach dem Vorbild von Australien, die eine repräsentative Umfrage der Rheinischen Post sei. Was würde sich ändern, wenn Insta und Co-offizielle auch in Deutschland erst ab 16 erlaubt werden? Schützt das Jugendliche oder schließt es sie einfach nur aus? Und wie kann die Medienkompetenz von den Alpha und allen nachkommenden Generationen gestärkt werden?

00:14:07 Tja, genau darüber wollen wir heute sprechen. Und das machen wir natürlich nicht nur mit unseren geladenen Gästen, sondern ihr könnt auch wieder hier im Stream teilnehmen über Stream Together. Dazu einfach unter dem Stream eine Anfrage stellen oder im Chat mal schauen. Die Mods helfen euch da weiter. Dann könnt ihr hier live bei uns im Stream mitdiskutieren. Ich würde mich freuen, heute mal wieder ein paar Gesichter von euch zu sehen. Aber zuerst, lieber Chat, will ich von euch wissen, wann, wie alt wart ihr, als ihr euch den ersten Social Media Account?

00:14:35 gemacht habt. Und vor allem, welche Plattform war eure erste Social-Media-Plattform? Und wie alt wart ihr da? Schreibt das gerne mal rein, wenn ich so nachdenke. Ich glaub bei mir, ich müsste 13 oder 12 gewesen sein. Ich bin mir gar nicht sicher, da hatte ich irgendwie so meinen ersten PC.

00:14:49 Und dann gab es ICQ natürlich, ne? Und wer kennt es, wer kennt wen? Hatte ich damals noch. Das war aber, glaube ich, eher so ein westdeutsches Teil. Ich glaube, das war gar nicht so deutschlandweit, aber ich bin mir da gar nicht so sicher. Dann immer abgehangen da drauf, nach der Schule. Und das Besondere ist ja eigentlich, Chad, das müsst ihr euch mal reinziehen, früher, also ganz früher, so als ich noch ein Jugendlicher war, bin ja auch schon sehr alt.

00:15:12 Da hat sich das ja quasi darauf beschränkt, dass man nach der Schule am PC saß. Aber heute bist du ja mit dem Smartphone immer und überall online. Du hast ja immer und überall die Möglichkeit, auf Social Media zu chillen, egal wo du bist, sofern du Internet hast. Aber damals war das ja quasi noch auf den PC beschränkt. Man musste ja quasi irgendwann mal offline gehen, die gute alte Zeit. Also, schauen wir mal nach. Was habt ihr? Oh, ihr schreibt fleißig rein, das gefällt mir heute. Was haben wir hier? Dedex schreibt ...

00:15:41 25 und Myspace. Myspace gibt es gar nicht mehr, glaube ich, oder? 22 und Twitter schreibt Hopeful. Flamingo Friend schreibt 14 Instagram. Das kriege ich auch gerade bei meiner Schwester mit. Die ist auch ungefähr so alt. Und die hat sich jetzt dann auch Instagram gezogen. Und beherrscht das Ding besser als ich. Ist unfassbar. Hier, CallMeNiko12 oder so. SchülerVZ. Ja, Mann, damals Schüler und StudiVZ. Die alten guten Zeiten.

00:16:10 Und hier Onzei schreibt, ich war 13 und zwar WhatsApp beziehungsweise danach Facebook. Stimmt. WhatsApp kann man natürlich auch als soziales Netzwerk zählen. Und hier WeCrumbs, das fühl ich sehr. 16 und ICQ. SlideLama auf die 1. Oder Pool. SlideLama war ich sehr schlecht drin. Renat Harris schreibt, 8 Jahre ICQ und mit 9 Jahren SchülerVZ. Yes. Erstes Social Media schreibt theoretisch ICQ mit AOL. Danach...

00:16:39 Twitter. Also, ihr seid auf jeden Fall dick im Thema drin. Ich hab's euch schon gesagt, wir wollen heute darüber diskutieren, ob Social Media eine Altersbeschränkung braucht, ob das eher ab 16 Jahren freigegeben sein sollte. Und da ich das natürlich jetzt nicht in einem Monolog besprechen möchte mit euch, will ich gerne unseren ersten Gast begrüßen, den wir für heute eingeladen haben, und zwar Nico Kappe. Herzlich willkommen, Nico.

Diskussion mit Nico Kappe über Verbote und Regeln in Bezug auf Social Media

00:17:08

00:17:08 Hallo. Ja, das funktioniert. Der Sound hatte ganz kurzes Delay, aber ich glaube, das sollte funktionieren. Nico, du bist nicht nur Lehrer, sondern auch Influencer auf TikTok und setzt dich ja generell für einen sehr reflektierten Umgang mit Social Media ein. Viele Erwachsene reagieren ja auf Plattformen wie TikTok eher mit Ablehnung. Wie ist es denn eigentlich grundsätzlich mit deiner Haltung zu der Idee, Social Media erst ab 16 zu erlauben?

00:17:30 Ich bin grundsätzlich nicht Verbote. Das Ganze wird ja auch mal oft vermischt, zum Beispiel mit dem Smartphone-Verbot. Also die ganze Debatte geht ja meistens richtig ineinander, ist hoch emotional. Und ich freue mich auf jeden Fall heute Abend hier auch auf die Diskussion. Aber grundsätzlich bin ich gegen Verbote, allerdings für ganz klare Regeln. Und ich finde, da hat der deutsche Staat und die Politik zum Beispiel einfach viel zu wenig gemacht bis jetzt, auch für uns Erwachsene.

00:17:53 Chat, schreibt gerne mal rein nochmal, was eure Meinung dazu ist. Wir sammeln das heute. Wie gesagt, ihr könnt auch per Stream Together zu Nico und mir in den Stream kommen. Dann können wir gemeinsam diskutieren. Ansonsten schön fleißig reinschreiben, was ihr über dieses Thema denkt und ob ihr für ein Verbot seid oder nicht. Und am besten natürlich auch begründen. Nico, wenn du dir jetzt vorstellst, es gäbe so ein Verbot.

00:18:15 Was würde das aus deiner Sicht, du bist ja auch Lehrer, es ist viel mit Kindern zu tun und so, würde das aus deiner Sicht überhaupt etwas zum Kinderschutz beitragen? Also zuerst würde ich mir überlegen, können wir dieses Verbot überhaupt durchsetzen? Also da können wir vielleicht auch später noch über sprechen, aber da muss ich sagen, also wir leben in Deutschland, da kann jeder härteste Pornografie sich runterladen und eigentlich alles mit, oder runterladen anschauen ja heutzutage natürlich, und da frage ich mich dann erstmal, wie soll das überhaupt umgesetzt werden und wie soll das kontrolliert werden?

00:18:44 Ja, positive Effekte hätte es vielleicht, aber es hätte bestimmt auch negative Effekte, das will ich gleich dazu sagen. Grundsätzlich kann ich jetzt sagen, dass in meinem Schulalltag Social Media auch bei den Schülern eine Rolle spielt, aber, und das zeigen auch Umfragen, also wichtiger ist dann tatsächlich auch noch der Freundeskreis, das soziale Umfeld, ja, in dem, was man früher Real Life genannt hat. Und von daher denke ich mal, natürlich wird da was...

00:19:07 Ich bin auch sehr gespannt, ob mit Australien das wissenschaftlich begleitet wird. Auf die Ergebnisse wäre ich sehr gespannt. Denn ganz oft ist es so, dass wir alles Schlechte auf der Welt, zum Beispiel auf dem Smartphone oder Social Media sehen. Und wir denken, wir können das verbieten, wenn wir das Smartphone oder Social Media verbieten. Und ich muss sagen, die Sachen, die dem Social Media zugeschrieben werden, also wenn jetzt extreme Parteien zum Beispiel viele Stimmen gewinnen nach einer Wahl, dann heißt es immer, oh, die wurden irgendwie auf TikTok verblödet.

00:19:37 Oder irgendwie, da gingen die auf Stimmenfang und sowas. Und ich denke, das ist ja alles viel, viel, viel schichtiger. Also die wahren Probleme lösen wir nicht durch Verbote von Geräten oder irgendwas, sondern müssen wir halt an die Wurzel gehen. Und die liegen halt mitten in unserer Gesellschaft und da sind wir alle viel verantwortlich. Also würdest du sagen, es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, da ranzugehen und die Kinder zu schulen? Medienkompetenz, was hast du da für Lösungen?

00:19:59 Genau, also grundsätzlich, wenn wir jetzt sagen, Social Media ist ab 16, offiziell ist es ja auch erst ab 13 in der Regel, also die großen Plattformen. Das heißt, wir reden hier offiziell über drei Jahre. Das Problem ist ja vor allen Dingen auch, dass viel jüngere Kinder das schon benutzen. Also ich kann tatsächlich auch Erstklässling das haben, das sehe ich sehr, sehr kritisch, weil die zum Beispiel überhaupt nicht lesen können. Also die dürften nicht mal ein Smartphone in der Hand haben, meiner Meinung nach. Das ist ja so, man gibt ihnen quasi das Tor zur Welt. Das ist völlig falsch, da sind dann auch Eltern nicht hinterher. Also man müsste das Ganze natürlich begleiten.

00:20:28 auf das Pädagogische zu kommen. Man muss das begleiten als Elternteil und man muss es wirklich die ganze Zeit begleiten. Natürlich am Anfang anders als später und mehr Freiheiten geben und ähnliches. Und man sollte es auch komplett in den Alltag integrieren, denn wir müssen mal sehen, also wir Erwachsenen.

00:20:41 100 Prozent von uns haben Smartphones, wir organisieren alle unser Leben damit. Und das kann man nicht einfach verbieten und sagen, die Kinder dürfen das nicht. Und Social Media ist ja ähnlich. Die Sachen, die wir bei den Kindern sehen, also wo, sagen wir, Doomscrolling oder Ähnliches, oder wir sehen gefährliche Sachen, die sehen wir Erwachsenen da auch ganz genauso. Und da, denke ich, müssen wir einfach auch hinschauen, dass das ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, wie du sagst. Und pädagogisch wäre es tatsächlich so, dass wir unsere Kinder begleiten. Ich würde auch gleich einen Vorschlag liefern, was man machen könnte.

00:21:10 Ich weiß nicht, ob wir da schon drauf eingehen wollen. Ich weiß nicht, ob du es gesehen hast, aber hier unten, nee, da neben mir. Ha, ich habe richtig gezeigt. Da lädt nämlich der nächste Gast. Ich habe gehört, wir haben einen Community-Gast mit am Start. Mal schauen, was der für oder sie für einen Take zum Thema hat. Warten wir erst mal eine kleine Runde in dem Chat. Ach, da ist er schon. Hallo, schön, dass du da bist.

Erfahrungen aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Rolle der Medienpädagogik

00:21:42

00:21:42 Guten Abend, ich hoffe man hört mich. Ja, jetzt, ich höre dich, ich höre dich sehr. Hallo, wie heißt du, wer bist du? Mein Name ist Max, ich arbeite als Pfleger in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Oh, interessant. Ja. Was führt dich denn zu uns, Max? Ist das bei uns Social Media ein großes Thema? Ja, erzähl, was ist dein Take zum Thema oder deine Erfahrung vielleicht sogar, viel besser gesagt?

00:22:14 Also ich denke, es ist definitiv mit 16 zu spät. Dass es die Erfahrung zeigt, wie man sie früher ranführt, auch mit Medienpädagogik und so weiter, dass der Umgang damit viel besser wird.

00:22:36 Ja, ich kann das unterstreichen. Also ich denke auch, dass man das machen sollte. Und vielleicht dachten jetzt auch einige, oh, Kinderpsychiatrie hat viel dazu erzählt. Aber diese Kinder sind ja nicht dort wegen Social Media in der Regel, sondern da gibt es ja ganz viele andere Probleme zum Beispiel. Und das ist auch die Angst, wenn wir zum Beispiel denken, ja, man wird davon süchtig oder ähnliches. Man wird halt nicht von einer Sache süchtig. Auch da sind das ganz viele verschiedene Faktoren und das wird gerne ausgeblendet.

00:22:59 Weil wir natürlich heute immer nach einfachen Antworten für komplexe Probleme suchen. Und das finde ich ein bisschen problematisch. Aber ich finde das sehr entspannt, jetzt mal hier aus der Perspektive auch nochmal so zu hören. Ja, finde ich auch, Max, was ist denn so deine Erfahrung im Alltag mit den Kindern? Also wie verhalten die sich? Was ist so deren Social Media Verhalten? Was beobachtest du da? Was ist besonders auffällig, was es vielleicht früher nicht gab?

00:23:26 Also was bei uns sehr auffällig ist, dass sie sich quasi dem Alltag so entgehen, um, ich glaube, ich muss mal kurz im Mikro ein bisschen was stellen. Ja, das ist ein bisschen abgehackt, aber es macht gar nichts. Alles gut, wir haben Zeit. Heute gar keinen Stress bei der Hitze, ehrlich. Und dann machen wir nochmal weiter.

00:23:46 Ich hoffe es ist jetzt ein bisschen besser. Bisschen besser tatsächlich, ja. So Max, dann erzähl mal, was beobachtest du so im Alltag, was das Verhalten der Kinder angeht?

00:24:00 Ich meine, bei uns muss man sagen, die Medienzeiten sind beschränkt. Das ist je nach Patient so und so viele Minuten pro Schicht oder so viele Stunden am Tag oder Minuten am Tag. Was bei uns ganz sehr auffällig ist, ist einfach, dass sie sich quasi das als Ausflucht nutzen, um dem Alltag zu entgehen.

00:24:24 Aber auch, um sehr viel Informationen zu teilen. Und wir erleben leider auch sehr viel Bullying, Mobbing und so weiter über Social Media.

00:24:39 Und man merkt, dass sie sich so ein bisschen im Unklaren sind, weil das ist ja ziemlich viel anonym. Beziehungsweise, oder man ist nicht direkt zueinander. Und gerade durch die Medienpädagogik haben wir gemerkt, okay, das kommt jetzt immer mehr ins Gedächtnis rein. Sie können damit dann viel besser umgehen, zu sehen, was die Gefahren sind.

00:25:03 Und reduzieren dann auch selbst ihren Medienverhalten, was auch von den TikTok und Instagram, dass sie da ein bisschen zurückgehen. Was machen die selbstständig dann?

00:25:17 als Folge von der Medienpädagogik, weil wir eben aufzeigen, okay, was sind die Gefahren, was sind die Nebenwirkungen, welche Rapid Holes gibt es, Desinformationen usw., das wird alles angesprochen. Okay, das ist ein sehr interessanter Einblick. Ich wollte nur sagen, und würde man es verbieten, Sie würden es ja trotzdem machen, also dann nicht so begleitet, weil momentan haben wir kein öffentlich offenes Verbot, kein staatlich durchsetzbares Verbot. Das ist quasi obliegt der Eltern.

00:25:43 vollkommen diese Gewalt. Max, ich danke dir vielmals, dass du mit am Start warst. Sei sehr, sehr gerne noch im Chat mit am Start. Schönen Abend dir noch und bleib uns erhalten. Vielen Dank, dass du da warst. Danke. Tschüssi. So, Chat, das war euer Zeichen. Habt ihr gesehen? War gar nicht so schlimm. Max hat es hier reingeschafft. Ihr könnt es auch hier reinschaffen. Einfach eine Anfrage stellen, mit uns diskutieren. Lasst uns euren Take da. Das muss auch gar nicht lange dauern. Wir halten euch hier nicht fest.

Elterliche Verantwortung, Empfehlungen und Beobachtungen im Schulalltag

00:26:11

00:26:11 Irgendwie eine halbe Stunde. Da reicht genau ein Take. Ein Satz, eine Meinung, eine Erfahrung und dann könnt ihr direkt wieder gehen. Alles easy. Max hat gerade ja gesagt, oder wir haben ja gerade darüber uns unterhalten, dass es den Eltern obliegt. Im Moment noch die Verantwortung, auch die Kinder zu schulen und mitzunehmen und so weiter. Jetzt schreibt aber Xiboro im Chat. Da würde ich gerne mal deine Meinung dazu hören. Die Eltern begleiten doch ihre Kinder nicht mehr im IT-Alltag. Da werden die komplett von den Kindern abgehängt. Das ist nicht machbar.

00:26:40 Wenn du sowas hörst, Nico, was sagst du dazu?

00:26:43 Ja, teilweise mag das so sein, aber zu glauben, nur weil Leute jung sind, dass sie automatisch zum Beispiel gut mit Geräten umgehen können, das ist eigentlich nicht gegeben. Und vielleicht kann man sich hier ganz gut ergänzen. Also es ist richtig, viele Eltern nehmen das nicht wahr. Eltern brauchen nicht nur eine Erziehungskompetenz, sondern auch eine Medienerziehungskompetenz, so vielleicht gesagt. Und das haben natürlich viele nicht. Das ist richtig, das sehe ich auch so. Da müsste man überlegen, wie kann man jetzt die Eltern auch noch rankriegen und schulen.

00:27:12 Hause machen möchte. Also das ist auch eine gemeinsame Sache. Lasst euch das von euren Kindern zeigen. Aber auch gleichzeitig, wenn euer Kind TikTok hat, dann müsst ihr euch das auch unterladen, dann müsst ihr auch darüber sprechen können und wissen, wie das funktioniert. Wenn man nur hinkommt, sagt, oh, der hat das und das gesagt, der blöde Influencer, kommt nicht so gut an. Wenn ich sagen kann, der und der hat an dem Video das und das, lasst uns mal darüber reden, schon eine ganz andere Nummer. Und von daher, aber ich gebe recht, also viele Eltern kriegen das nicht so gut hin, aber da müssen wir halt auch ran.

00:27:38 Wenn wir jetzt gerade schon dabei sind, was empfiehlst du denn Eltern, deren Kinder eigene soziale, also Social Media Accounts sozusagen fordern? Ich kann mir vorstellen, dass das ja auch so eine Art, vielleicht kriegst du es sogar mit in der Schule, Gruppenzwang ist, wenn der eine das schon hat und die andere aber noch nicht. Und eigentlich darf sie es auch noch nicht und dann kommt aber die Forderung danach, was empfiehlst du den Eltern dann?

00:28:01 Also grundsätzlich, was ich ja spannend finde, das hattest du jetzt am Anfang auch schon gesagt, weil das im Chat kam, wir wissen ja, wenn wir hier über Social Media reden, wir wissen ja gar nicht genau worüber. Weil zum Beispiel TikTok von sich selber sagt, dass sie gar kein Social Media sind. Kann ich teilweise auch verstehen, die sagen, das sind Video-on-Demand-Systemen. Was ist hier mit Twitch? Ist das Social Media oder was ist WhatsApp, weißt du? Das ist so die Frage. Und natürlich, WhatsApp hat auch bei uns Erwachsenen leider, also was ist leider, aber es hat natürlich einen gewissen Status, weil alle es nutzen.

00:28:27 Da kommen jetzt immer mehr Eltern rein, aber hier zum Beispiel schöne Geschichte für Eltern, nämlich, dass sie sich weiterbilden müssen. Wir kennen WhatsApp nur als Messenger, dass man da sich Nachrichten schickt und sowas. Heute gibt es da auch Gruppen. Ich weiß nicht über Gruppen, da werden Drogen verkauft. Ich bin sogar schon mal in solchen Gruppen gelandet. Da wurde man einfach hinzugefügt, dann habe ich das ausgescheidet. Also hier in Berlin ist das, glaube ich, normal. Ich war krass. Und da gibt es auch noch andere Sachen, also Fake-Geld bestellen, also so wirklich kriminelle Geschichten. Fast schon da knapp.

00:28:56 Genau, genau. Und viele Eltern wissen das gar nicht. Und genau, deswegen müssen wir auch nochmal genau hingucken. Also ich würde sagen, natürlich auf keinen Fall unter 13. Alles andere, wie gesagt, begleitet. Und aber auch keine Videos hochladen, gerade von Kindern. Aber da muss ich auch an Eltern appellieren. Es gibt ganz viele, diese Dad-Fluencer oder Influencer, diese Family-Influencer.

00:29:15 die einfach ihre Kleinkinder in allen möglichen Positionen oder was auch immer zeigen, also wirklich haarsträubend, kindeswohlgefährdend, da haben wir wieder die Erwachsenen dran sind. Also ich finde, wir kommen hier ziemlich oft darauf hin, dass eigentlich die Erwachsenen die Verantwortung tragen und ja auch nicht ganz gerecht werden an vielen Punkten. Ach so, aber jetzt mal, du hast ja gefragt, sorry, sag Bescheid, wenn ich zu sehr aushole. Alles gut, alles gut. Ich habe nämlich immer sehr viel zu erzählen zu dem Thema. Alles gut. Ja, was kann man denn sagen? Genau, also vor 13, 12, 13 nicht, denn man muss lesen und schreiben sehr gut können.

00:29:43 Manchmal geht das auch schon ab 10, aber auch dann sehr genau Datenschutz durchgehen. Man kann eigentlich bei allen Apps auch einstellen, wie oft kann man, also generell das Smartphone, gibt es ja so Eltern-Apps, da kannst du einstellen, wann kann es benutzt werden, wen kann man kontaktieren. Das muss man unbedingt haben, also bis zum Alter von 16 mindestens. Man sollte jetzt auch bei seinen Kindern zum Beispiel nicht die Chat-Nachrichten lesen, aber vielleicht schon mal gucken, mit wem hat man denn überhaupt da Kontakt. Also Privats wäre natürlich Waren. Es ist immer so ein Ding, aber das Wichtigste ist eigentlich, und das hat überhaupt nichts mit Digitalisierung zu tun.

00:30:12 Das ist einfach das Vertrauen. Also wenn deine Kinder dir vertrauen können, auch wenn sie mal scheiße gebaut haben online und zu dir kommen können und wissen, okay, das wird jetzt geregelt und zwar ohne krasse Strafen oder ähnliches, dann ist das eigentlich das Beste. Da muss man lange daran arbeiten, aber das ist eigentlich das. Und das andere mit Gruppenzwang, ja, da muss man sich dann vielleicht mal auch als Eltern zusammentun in der Klasse oder so darüber sprechen und sich austauschen. Ja, bevor wir unseren nächsten Gast dazu holen, noch eine Frage an dich, die mich sehr interessiert und zwar, was beobachtest du denn eigentlich in deinem Lehrer?

00:30:40 Dasein, Alltag, wie Kinder mit Social Media auch in deiner Klasse umgehen und so weiter. Ich war ja Ewigkeiten nicht mehr in der Schule. Also ich habe gar keine Ahnung, was da gerade abgeht. Ich kriege das halt immer nur privat mit, dass die nur noch vorm Handy hängen und nur noch auf Snapchat sind und eigentlich überhaupt gar keine Aufmerksamkeitsspanne mehr haben und so weiter. Ich stelle mir das irgendwie ziemlich krass in der Schule vor. Was für Beobachtungen hast du da, siehst du da?

00:31:03 Es geht. Also ich zum Beispiel, also ich bin ja auch sehr auf TikTok aktiv, seit fünf, sechs Jahren, habe da auch sehr, sehr viele Follower auf Instagram und ähnlichen. Und dann habe ich, häufiger werde ich diese Frage von Journalisten gefragt, deswegen so die Einführung. Aber dennoch sammle ich jeden Tag die Handys ein von meinen Schülern und die kriegen sie erst nach. Es sei denn, wir brauchen sie für den Unterricht. Da gibt es dann mal ganz klare Regeln. Wer die missachtet, dann nehme ich das weg und die Eltern müssen das nachmittags abholen. Das wollen die dann auch. Das macht man dann einmal und dann nie wieder.

00:31:30 Aber ja, und die Frage ist ja, was beobachte ich dadurch? Also Kinder ohne Smartphone gibt es quasi nicht mehr ab einem gewissen Alter. Ich bin jetzt zum Beispiel Klassenlehrer in der sechsten Klasse. Aber da gibt es auch die unterschiedlichsten und das liegt auch wieder an den Eltern. Also es gab mal einen Fall, jetzt nicht in der Klasse, aber in anderen, wo da wurde fast die ganze Klasse von einem anonymen Menschen irgendwie immer wieder angeschrieben und so richtig so ein bisschen Cyber-Grooming-mäßig und so. Und da habe ich mit denen gesprochen und meinte, okay, ich würde eine Anzeige bei der Polizei machen. Und naja, und die Kinder haben dann...

00:31:59 ganz unterschiedlich reagiert. Und da gab es welche, die haben gesagt, ja, also ich habe da gesehen, den kenne ich nicht, habe ich sofort blockiert. So, und dann gab es andere, die wollten sich mit dem zu einer Schlickerei verabreden. Und das geht halt komplett, und die Bandbreite ist ganz genau da. Und aber ganz ehrlich, das war ja, bevor wir Social Media hatten, ganz genauso. Da gab es die Vernünftigen und die sehr Unvernünftigen. Das ist natürlich heute ein bisschen komplexer, aber es ist eigentlich das Gleiche. Und wenn man sich jetzt fragt, na, was beobachte ich seit wann eigentlich, seitdem es TikTok gibt oder seit es Corona gibt, da hat sich ja einiges verändert.

00:32:26 Ich habe an Brennpunktschulen gearbeitet mit wirklich extremer Armut, mit Verwahrlosung, mit sehr viel Gewalt, häuslicher Gewalt. Viele Kinder von Familien kenne ich, die kriegen gerade irgendwie Verwandte verloren, Onkel verloren, kriegen das live mit. Also da spielt ja alles mit rein. Und deswegen kann ich kaum sagen, irgendwie durch Social Media, Smartphone hätte sich irgendwie krass was verändert.

00:32:48 Okay, aber es ist interessant auch, dass sich da das so unterscheidet. Nämlich, ihr hattet da ein relativ einheitliches Bild. Es ist ja eigentlich auch so dieses gebrandete Bild. Also die hängen sowieso noch alle davor und sind einfach immer nur noch drauf und dran. Kurzer letzter Satz, bevor wir unseren nächsten... Alle daddeln, also alle zocken.

00:33:05 Genau. Ich bin da so drin, ich habe ein Buch geschrieben, da steht da alles auch drin. Zum Beispiel mit der Sprache, wollte ich nur sagen, weil da habe ich auch ein Kapitel geschrieben, das fällt mir gerade deswegen ein. Genau, bei Kindern sagen wir immer oder Jugendlichen, die machen was Negatives auf dem Smartphone.

00:33:21 Ja, aber naja, wir Erwachsenen doch auch. Da kann man aber auch ganz viele Sachen machen. Dieses passive Nutzen, nur konsumieren, das finde ich nicht gut. Aber das ist ein Multifunktionswerkzeug, weißt du, da sind so viele Möglichkeiten drin. Das kann man alles nicht einfach verbieten, sondern da muss man halt Wege finden, wie man trotzdem Zugang dazu findet. Und Kinder haben auch ein Recht, also wirklich Kinder in internationalen Kinderrechten festgelegt, Recht auf Medienzugang zum Beispiel. Den kann man jetzt auch nicht einfach so mal eben weg verbieten. Also das ist wirklich eine sehr komplexe Sache.

00:33:49 Ja, da sprechen wir am Ende der Sendung noch drüber. Jetzt erweitern wir erstmal unsere illustre Runde mit unserem nächsten geladenen Gast. Hallo, schönen guten Abend, Rüdiger. Ich glaube, du musst dich noch entmuten. Hallo, grüße euch, ich kann mich gut hören. Ah, nee, nee, nee, geht, geht, sorry, hat nur ein Delay. Kann man mich gut hören? Yes, müsste eigentlich gehen, man hört dich gut.

Forschungsergebnisse zum Thema Social Media und die Sicht der Jugendlichen

00:34:12

00:34:12 Pendelt sich nur ein heute. Ist ja so ein Mixed-Talk-Ding mit der Technik, mit dem Delay. Bis sich das eingependelt hat, stelle ich dich ganz kurz vor. Du hast ja als Psychologe und Generationenforscher über 5000 Jugendliche in mehreren Ländern zu ihrem Umgang mit Social Media befragt. Und deine Ergebnisse sind da eigentlich ziemlich deutlich. Erzähl doch mal, was hältst du von Social Media unter 16 Jahren zu verbieten?

00:34:36 Sehr viel sogar, weil die Jugendlichen das selber so sehen. Also wir hatten etwa so zwischen 50 und 60, je nach Nation pendelt sich das so ein, also 50 bis 60 Prozent der jungen Menschen sagen, bitte kennen Social Media unter 16 und etwa 25 bis 35 Prozent sagen, bitte kennen Social Media unter 18. Das heißt, wenn man das mal kumuliert, es sind mindestens zwei Drittel der jungen Menschen, die sagen, Social Media bitte nicht unter dem 18. Lebensjahr.

00:35:01 Und jetzt wundert man sich natürlich, weil man sagt, ja, die sind ja permanent selber im Netz oder am Handy oder auf Social Media. Die müssen so einfach nicht sein. Das Problem ist, und das haben uns die Jugendlichen immer wieder bestätigt, das ist der Druck, etwas verpassen zu müssen, also das Gefühl, etwas zu verpassen. FOMO. Ja, genau, FOMO, FOMO. Ja, FOMO, genau, Fear of Missing Out. Also etwas zu verpassen, diese Angst ist sehr groß bei den jungen Menschen. Wenn aber niemand da rein darf,

00:35:30 vor 18, dann habe ich auch diese Angst nicht. Dann kommen sofort eben die Bedenkenträger, die sagen, das kann man doch nicht mehr verbieten und das ist ja die Digitalisierung und Social Media sehr wichtig und so weiter. Also über 85 Prozent des Konsums ist passiv.

00:35:44 Das ist passiver Konsum. Das ist so, wie wenn wir Fernsehen. Und natürlich kann ich das verbieten. Natürlich gibt es Mechanismen, die das in irgendeiner Form halt einfach zu restrikter zu handhaben. Und wir werden die Übergangsgeneration haben. Wir werden Leute haben, die das dann irgendwie heimlich machen oder halt tatsächlich dann halt einfach auch nicht anders können. Für die nächste Generation ist es aber dann schon selbstverständlich. So wie für uns früher es selbstverständlich war, nicht Auto zu fahren vor dem 18. Lebensjahr, weil man halt einen Führerschein für braucht.

00:36:13 Kann man auf jeden Fall schaffen. Das Interessante ist, dass wir Älteren immer da so lapidar darüber sprechen. Es ist wichtig und da gibt es auch positive Dinge und so weiter. Aber wenn man die Betroffenen fragt und dann so ein eindeutiges Bild bekommt, dann müssen wir es einfach ernster nehmen. Wir haben übrigens auch die jungen Menschen gefragt, wie sie dann finden, dass wir Tablets in den Schulen austeilen, vor allem in den Grundschulen. 92 Prozent in der letzten Studie haben gesagt, bitte keine Tablets austeilen in der Grundschule. Und das waren 16-Jährige, die das gesagt haben. Nur 16-Jährige?

00:36:42 Ja, 16 bis 18, also noch die in der Schule waren. Okay, krass. Genau, da haben einfach die meisten gesagt, bitte keine Tablets in der Schule aus, sondern Schule ist ein Ort der Begegnung. Schule ist ein Ort, wo ich auch mal Handy und Smartphone frei agieren kann. Ich bin sowieso den ganzen Tag am Smartphone. Ich bin sowieso die ganze Zeit in dieser Welt. Wieso muss ich es in der Schule auch noch sein? Und noch eine aktuelle Studie, was ich vielleicht ergänzen kann. Wir hatten auch jetzt in der Schweiz aktuell geforscht und da haben uns,

00:37:12 Jugendliche, die im Schnitt acht Stunden auf Social Media sind und Jugendliche, die im Schnitt fünf Stunden auf Media sind, da haben wir bei denen, die nur fünf Stunden sind, einen doppelt so hohen Wert an Glücklichkeit, an Zufriedenheit und an weniger Ängsten gehabt.

00:37:27 Du hast es gerade schon so ein bisschen angedeutet mit deiner letzten Antwort. Mich würde jetzt nochmal ganz kurz konkret interessieren, bevor ich Nico gerne dazu hören würde, welche Gefahren siehst du denn in der Social-Media-Nutzung genau? Wenn du einfach mal ein paar aufzählen könntest von Jugendlichen.

00:37:44 Also die Gefahr ist natürlich die Quantität. Also wenn ich jetzt acht Stunden auf Social Media bin, was ja keine Seltenheit ist, dann fehlt da ganz schön viel Zeit in der analogen Welt. Mir fehlt ja auch völliger Training, Interaktion mit anderen Menschen und das vor allem in den wicklungssensiblen Phasen, wo ich natürlich die Umwelt kennenlernen muss, viel lernen muss.

00:38:03 Ich schlafe acht Stunden, ich gehe acht Stunden in die Schule, dann bleibt da gar nicht mehr viel Freizeit übrig. Und wenn ich da noch acht Stunden auf Social Media bin, das ist schon eine Wucht. Und wir haben halt gemerkt, wenn ich mit so einem Grundarousel, mit so einem Grunderregungszustand von Ängsten auf Social Media gehe, potenziert sich halt bestimmte Dinge sehr stark. Also solche Algorithmen wie, ja zum Beispiel auf TikTok, die erkennen sehr schnell, was jemanden affiziert und zeigen mir halt dann sehr schnell auch diese Dinge an. Zwischen 14 bis 15 Minuten braucht manche Algorithmus, um mir Suizidanweisungen zu zeigen, wenn ich so einigermaßen melancholisch dann quasi...

00:38:33 quasi in diesen Feeds gespielt wird. Das sind schon Dinge, die wir ernst nehmen müssen. Das wird meiner Meinung nach komplett nicht ernst genommen, vor allem von der Politik. Wie die Algorithmen agieren, wie sie Dinge agieren, das wissen eben viele gar nicht. Und das wird meiner Meinung nach sehr naiv noch betrachtet, vor allem in Deutschland. Harder Tobak. Nico, was sagst du dazu?

Kontroverse Diskussion über Verbote, Algorithmen und die Rolle der Politik

00:38:57

00:38:57 Was Rüdiger gerade erzählt hat von seinen Forschungsergebnissen, das widerspricht ja schon eher dem, was du warst, der Meinung. Ja, also es war jetzt ja wahnsinnig viel auf einmal, also sehr viel Input. Alles gut, wir haben Zeit. Such dir die Hauptdinger einfach aus. Die wichtigsten Sachen.

00:39:20 Dieser passive Konsum, da bin ich ganz bei Rüdiger, das ist auch etwas, was ich halt sage, das sollte man auf jeden Fall einschränken, aber ich finde halt trotzdem nicht verbieten, weil jeder hat auch so ein bisschen Zeit verdient, denke ich. Aber dieser passive Konsum, da muss man wegkommen. Ich bin auch kein Verfechter, auch wenn ich jetzt auf TikTok irgendwie unterwegs bin, der Social Media Plattform, die wir jetzt haben. Das finde ich nicht gut. Wir geben unseren gesamten Diskursraum, also für unsere Demokratie, aber auch alles andere in die Hände von chinesischen, amerikanischen Milliardären.

00:39:49 Hier ist das ja auch gerade eine Plattform, die von einem Milliardär irgendwie unterhalten wird. Also wir machen uns da sehr abhängig.

00:39:55 Und wir wissen tatsächlich nicht, wie der Algorithmus dort funktioniert, beziehungsweise die Daten werden nicht freigegeben. Und hier finde ich halt zum Beispiel, müsste die Politik kommen und sagen, okay, wenn ihr das hier weitermachen wollt, dann legt diese Daten offen. Das müssen wir wissen und müssen uns da viel mehr einmischen als Gesellschaft und auch als Staat, um genau nämlich hierfür klare Regeln zu schaffen. Und dann frage ich mich natürlich, diese Jugendlichen, die gefragt worden sind, also was haben die denn unter Social Media verstanden? Wissen die, dass dann auch YouTube gesperrt wird? Weil der YouTube-Algorithmus ist nochmal deutlich schlimmer als der Zick.

00:40:24 Also wenn die sich auskennen, dann ist es Social Media. Mehr aber auch nicht. Also das muss ich sagen, die Digitalkompetenz lernen die nicht. Durch den ganzen Tag YouPorn und YouTube schauen. Da lernen die jetzt nicht unbedingt Spitzenprogrammierer zu sein. Und wir sagen das immer so, die haben ein Recht da drauf. Haben die wirklich ein Recht, mit 13 schon Extrempornografie zu konsumieren? Ist das ein Recht, das einem zusteht? Aber an welcher Plattform gibt es? Entschuldigung, ich habe hier so einen kleinen Delay, ich wollte es nicht unterbrechen.

00:40:50 Telegram zum Beispiel, da werden auch solche Dinge geshared. Aber jetzt nur mal ein Beispiel. Also alles, was in einer analogen Welt verboten ist, sollte ja theoretisch in einer digitalen Welt ebenfalls verboten sein. Also wenn das eben für die Augen von jungen Menschen nicht geeignet ist, dann ist es ja völlig egal, wie die das konsumieren. Das sollte ja nicht sein.

00:41:08 Wir erlauben denen ja auch keinen Alkohol zu trinken. Die ganzen stoffungebundenen Süchte in der nächsten internationalen Klassifizierung von Störungsbildern, ICD-11, wird auch Gott sei Dank Internetspielsucht endlich aufgenommen. Die Themen werden jetzt endlich auch ernster genommen, als es momentan der Fall ist. Und ja, auch diese Thematik der stoffungebundenen Sucht, die dadurch entstehen kann, vor allem beim Folgen von Influencern oder überhaupt beim Nutzen von Social Media, sind komplett unterschätzt. Und da ist eine hohe...

00:41:34 eine hohe Präferenzrate, die wir vermuten, die eben da ist, auch das wird komplett unterschätzen. Das ist sehr, sehr schwer für junge Menschen, das überhaupt aus der Metaperspektive zu reflektieren. Stellt euch einfach mal vor, vor allem dieses Thema zum Beispiel Infinity Scrolling, was wir jetzt haben auf TikTok, unendlich viele Videos anzuschauen, die immer wieder ein Steigungspotenzial haben und dazwischen langweilige Videos. Das animiert mein Gehirn jedes Mal. Bleibt bitte lang genug dran, dann kommt wieder so ein Dopamin-Gick.

00:42:00 Bleib einfach noch länger dran. Und dadurch verliere ich auch die Zeit, die Umgebung. Und im Schnitt schauen junge Menschen heute 100 Minuten TikTok in Deutschland. Keiner von denen weiß am nächsten Tag, was er da eigentlich angeschaut hat. Das ist 100 Minuten Waste of Time. Damit wir hier noch ein bisschen, Entschuldigung, Nico, ein bisschen Abwechslung reinkriegen. Ich habe gerade gehört, dass wir noch einen Community-Gast haben, den wir versuchen in den Stream zu kriegen. Und jetzt wollte ich hier gerade einen Kommentar einblenden, der leider nicht mehr da ist. Egal, der neue Gast ist schon da. Hallo, schönen guten Abend.

Weitere Perspektiven und die Notwendigkeit von Regulierung

00:42:32

00:42:32 Hallo?

00:42:36 Schauen wir mal, das Mikro funktioniert. Ansonsten kein Problem, es ist ein bekanntes Gesicht, Bisa Lina. Kannst du uns denn hören? Ja, du kannst uns hören, wahrscheinlich. Dann fix doch einfach kurz dein Mikro und sprich einfach dazwischen. In einer Sekunde ist sie soweit. In der Zeit kann ich eigentlich nochmal in den Chat schauen, was ihr so sagt. Das haben wir hier zum Beispiel.

00:43:06 Evo Lea schreibt, das Vertrauen zu den Eltern erst mal versaut, ist das Vertrauen zu den Eltern erst mal versaut, ist vorbei und leider scheinen Eltern da oft keine Grenzen zu kennen, wenn es darum geht, auch mal aus Versehen die eine oder andere Nachricht mitzulesen. Ja, das hatten wir gerade eben schon, das Thema, wenn Eltern einfach quasi in die DMs der Kinder so ein bisschen rein sich sneaken und versuchen, da eine Kontrolle drüber zu kriegen. Was haben wir noch im Chat? Visalina, du sprichst einfach, gell?

00:43:35 Hier auch ein sehr interessanter Take. André Leif schreibt, ich finde, es würde ja auch schon helfen, wenn Beiträge vernünftig gesperrt werden und nicht mehr angezeigt werden. Was ist die Meinung von Nico dazu? Nico, willst du da vielleicht direkt drauf eingehen? Ja, das passt ein bisschen zu dem, was ich auch gesagt habe, mit dem mehr Regulation. Und das ist tatsächlich so. Also harmlose Videos werden ganz oft gesperrt. Das höre ich von ganz vielen Creatern. Und andere Videos, die gehen da immer rum. Aber ich muss auch nochmal sagen, also Rüdiger, ich kenne jetzt keine Social Media Plattform, wo man sich die ganze Zeit harte Pornografie.

00:44:05 anschauen kann. Das ist ja, also ich finde, du vermischst hier schon eine ganze Menge und auch von Influencer, ich weiß nicht, was dann da für extreme Folgen kommen, wenn man Influencern folgt. Jetzt mal, also ist das nicht auch ein bisschen Panikmache von einer Seite aus? Ich finde das ein bisschen, ich finde das ein bisschen sehr, sehr, sehr, sehr überspitzt einerseits und viele Studien, gerade Social Media und Smartphone-Nutzung, da gibt es natürlich auch immer, aber da gibt es auch keine Korrelation zu den Sachen.

00:44:29 Oder keine eindeutigen Zusammenhängen. Und auch du hast ja gerade gesagt, wir vermuten. Und wie weit ist es denn? Moment, stopp. Korrelation gibt es jede Menge. Es gibt aber keine Kausalitäten. Das muss man sehen. Wenn du willst, ist YouPorn ja auch eine Social Media Plattform. Aber komm, du weißt, dass wir darüber nicht sprechen. Also ich finde das ein bisschen schwierig hier reinzubringen, weil es kommt immer Gewalt in vorne und dann schreien natürlich alle, die keine Ahnung haben. Das hat die Uni London festgestellt, 42 Prozent unter 14-Jährigen.

00:44:59 hat schon extrem Pornografie, echte Vergewaltigung, echte Ermordung gesehen. Im behüteten Kinderzimmer nebenan. Und wenn wir jetzt sagen, okay, jedes Kind hat einfach Medienrecht, dann muss ich sagen, ja, wo endet denn das? Ist das ein Medienrecht? Nein, und davon reden wir, das hat ja auch keiner. Aber wenn du Pornografie verbieten willst, das wollen, glaube ich, viele. Ich frage mich wirklich, warum das nicht passiert ist. Müssen wir doch nicht gleich Social Media komplett verbieten. Das ergibt für mich keinen Sinn. Ganz kurz. Ein Satz, ne? Ja, ein Satz.

00:45:26 Die Debatte ist sehr emotional aufgeladen und ich finde, also auch bei diesen ganzen Umfragen und alles, also viele Leute sagen dann natürlich, weil sie das damit verbinden, aber ich finde, es ist emotional aufgeladen und ich finde, dass da viele Fakten nicht klar sind für viele Leute. Ich stütze mich ja auf die Angaben der jungen Menschen selber.

00:45:47 Das sind ja Angaben der jungen Menschen selbst. Das sind ja die jungen Menschen, die jetzt sagen, pass mal auf, wir haben es eigentlich ganz recht, wenn wir Social Media erst ab 16 oder 18 erlauben, dann habe ich auch nicht das Gefühl, irgendwas zu verpassen. Und dann kann ich vielleicht ein bisschen mehr Kindheit und Jugend leben. Wieso lassen wir das den jungen Menschen nicht? Wieso geben wir denen nicht mehr Kindheit? Meine Frage war ja, wussten die dann, dass YouTube da mit dazu gehört, WhatsApp, dass das alles mitverboten wird? Das wussten die. Das stand da mit drauf. Also haben die nach Frage auch gefragt.

00:46:15 Ja, natürlich. Komm bitte. Ich möchte das wissen. Naja, ich finde das eine legitime Frage.

00:46:22 Wir haben ja auch gefragt, was sie konsumieren, wie lange sie konsumieren, wo sie reflektieren können, wie lange sie es konsumieren. Aber das heißt ja noch nicht, dass sie das verbinden. Thema schwer emotional aufgeladen. Ich glaube, hier trifft gerade auch zwei Welten aufeinander. Ganz kurz, zwei Welten aufeinander. Ja, Moment, die Realität trifft aufeinander mit der Forschung sozusagen. Also Rüdiger, du hast daran geforscht und Nico, du erlebst es quasi tagtäglich in der Schule mit Kindern und so weiter.

00:46:48 Ich sehe auch, der Chat geht wild. Ich versuche wirklich vieles, wenn ihr Fragen übrigens habt an Nico oder Rüdiger, schreibt die gerne in den Chat. Ich versuche so vieles geht in die Diskussion zu nehmen. Ich finde das aber eigentlich auch gerade ganz cool zwischen euch, den Diskurs. Deswegen würde ich es einfach gerne mal laufen lassen, weil ihr sehr gut aufeinander eingeht und die Argumente austauscht. Also Rüdiger, bitte. Na ja, wenn wir 5000 Menschen fragen, dann gehe ich schon davon aus, dass das...

00:47:12 dass die Antworten, also wenn da so viele Menschen sagen, hier passt mal auf, dann müssen wir das einfach ernst nehmen. Ich erlebe das immer wieder, dass das einfach weggeredet wird. Dass einfach das, die Belange, die Bedenken der jungen Menschen einfach weggeredet wird. Und dann werden da ein paar, ja, wie soll ich das sagen, aus meinem Bekanntenkreis oder meine Jungen, die ich in der Schule habe und so weiter, ja, es sind halt mal 5000, das ist halt einfach mal eine ganz andere Dimension. Das muss man halt einfach ernster nehmen, finde ich. Und ich glaube, wir unterschätzen das, dass wir Erwachsene Social Media einfach völlig anders nutzen wie junge Menschen.

Auswirkungen von Social Media auf Jugendliche und die Notwendigkeit einer ernsthaften Auseinandersetzung

00:47:41

00:47:41 Wir unterschätzen das, was es bedeutet, wenn ich jeden Tag damit konfrontiert werde, dass es da Influencer gibt, die Ähnliches machen wie ich, aber einfach 5000 Mal mehr Likes haben, beliebter sind und so weiter. Was das mit jemandem macht, der 14 ist, also keine Ahnung, der vielleicht jetzt mit dem Selbstwertgefühl noch nicht so hart hat. Wir sind noch in einer Zeit groß geworden, wo unsere, keine Ahnung, unsere Vergleichsgruppe, das waren 10 Leute, die vielleicht bei uns in der Klasse noch im Umgebung waren. Das waren nicht 30.000 Menschen von der ganzen Welt. Wir unterschätzen das halt einfach stark.

00:48:09 Das sind einfach Dinge, wo ich sage, das müssen wir einfach ernster nehmen, aber wir müssen die Betroffenen einfach an der Stelle ernster nehmen. Und das vermisse ich immer sehr stark bei der ganzen Diskussion. Ja, die ist emotional aufgeladen, natürlich. Es ist ja auch ein emotionales Thema. Social Media dockt ja auch sehr stark an den Dopaminrezeptoren an. Darum geht es ja auch am Ende des Tages. Es geht darum, dass wir sehr lange auf diesen Plattformen bleiben. Es gibt Addictive Design, das bewusst genutzt wird, genau in diese Richtungen. All das hatten wir ja nicht, als wir Kinder waren. Wir hatten Fernsehen, es war ein Jahr, das hatte ich keine Ahnung, wer davor sitzt.

00:48:39 Das sind schon Themen, wo ich sage, das ist schon ein bisschen unfair jetzt den Jungen gegenüber. Das ist jetzt einfach mein Statement. Und ich kam zum Schluss nach der Studie, nicht davor. Ich kam danach, als wir diese Daten einfach hatten, und ich sage, oh, da ist was, das müssen wir einfach ernster nehmen. Aber klammerst du nicht gerade komplett das aus, worüber Nico und ich am Anfang der Sendung gesprochen haben, nämlich, dass man das ja auch begleitet.

00:49:00 dass man das begleiten kann und so weiter als Eltern, dass natürlich in einer Welt, die immer digitaler wird und so, dass Kinder natürlich in irgendeiner Art und Weise damit aufwachsen müssen und wenn sie erst ab 16 das nutzen, es eventuell schon zu spät ist, weil die Welt eben super digital ist, weil Eltern digital sind, weil Schulsystem immer digitaler wird und so weiter. Da haben wir am Anfang gesagt, ja, das könnte man durch Medienkompetenz, durch begleitetes Social Media sozusagen, wie begleitetes Fahren so ähnlich, ja auch fördern. Was sagst du dazu, Rüdiger?

Politische Einflussnahme durch Social Media und die Rolle der Eltern

00:49:29

00:49:29 Hatte ich auch nicht so viel, weil, also klar, Digitalisierung ist für mich nicht Social Media, das sind zwei unterschiedliche Parts. Wenn ich die Digitalisierung aus Effizienzgründen nutze, finde ich super, Informationsgewinnung. Wenn ich es als Entertainmentgründen nutze, dann bin ich einfach passiver User und wertbespielt. Und wenn ich jetzt nur so etwas wie die Plattform X nehme, wo Elon Musk einfach entscheidet, ja, AfD-Content zeige ich jetzt einfach stärker als grünen Content, nur als Beispiel. Und wir junge Menschen befragen, wo hast du den meisten Input vom Politikwissen? Und über 60 Prozent sagen, ja,

00:49:58 hauptsächlich aus Social Media, dann muss ich sagen, es ist natürlich blöd, wenn da irgendwelche Plattformen aus dem Ausland bei uns...

00:50:05 quasi kontrollieren können, welchen Content wir zugespielt bekommen, welche Schwerpunkte wir setzen, dass wir auf TikTok verstärkte Gaza-Berichterstattung kriegen, weniger aus Isse und so weiter. Das sind einfach Themen, wo ich sage, oh, da können halt einfach ein paar Millionen der Welt halt einfach auch politische Geschicke leiden. Und da sitze ich mir meinen Eltern daneben, die vielleicht viel weniger Ahnung haben, dann schaue ich mir meine Eltern halt die brafen Sachen an, wenn die Eltern weg sind, dann kommen die richtigen Sachen. Also weiß ich nicht, wohin das führen soll. Nico?

00:50:32 Bevor du darauf eingehst, ganz kurz noch eine Infotafel, weil du gerade davon gesprochen hast, wie Kinder denn Social Media nutzen oder für was oder was sie da erleben und sehen und so. Wir haben da was vorbereitet und zwar Gründe für die Nutzung digitaler Medien können wir uns hier mal ganz kurz angucken. Und zwar sagen in dieser Umfrage von Forsa übrigens, repräsentativ von den 12- bis 19-Jährigen, auch aktuell aus dem Jahr 2024, zum Spaß 82 Prozent, zum Zeitvertreib 80 Prozent, dann kommt Kontaktpflege.

00:51:01 Entspannung und dann erst, und das hat mich sehr gewundert, weil das hat mir gezeigt, dass junge Menschen das anders nutzen als ich, zur schnellen Information, dafür nutze ich beispielsweise Social Media viel krasser, aber junge Menschen halt nur so zu 50 Prozent, dann um Neues zu lernen, Ablenkung, Sorgen etwas zu verpassen, die angesprochene FOMO, hatten wir eben auch. Nico, jetzt gerne dein letzter Take für heute Abend. Unsere nächste Gästin steht nämlich schon in den Startlöchern und ich weiß, sehr emotional aufgeladen, ich weiß es, aber gerne nochmal für dich das Wort.

Vorschlag für ein öffentlich-rechtliches Social-Media-System und die Notwendigkeit der Heranführung an Social Media

00:51:30

00:51:30 Ja, also Rüdiger, dein letzter Vortrag hier gerade, das habe ich tatsächlich genau, da warst du noch nicht dabei, fast genauso gesagt, das stimmen wir völlig überein, das sehe ich ganz genauso wie du, das dürfen wir auch mit den Milliardären, absolut. Aber ich finde zum Beispiel, das würde ich mich jetzt mit einem Vorschlag verabschieden, den ich ja schon angeteasert habe, ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, eine Art öffentlich-rechtliches Social-Media-System über Ähnliches, das kuratiert ist, ein bisschen wie Schüler-VZ früher, aber sowas in die Richtung, weil das muss ich wirklich sagen, also ob sie es wollen oder nicht, wir können sie nicht darauf vorbereiten, wir können nicht sagen,

00:52:00 mit 16 los geht es und mit 18 setzt sich einen Autoführerschein raus und einfach los. Das ist das Gleiche. Das finde ich geht nicht. Ich denke, außer Praxis wäre es sehr, sehr wichtig, dass man sie heranführt, aber nicht mit dem, was wir jetzt haben.

00:52:13 Vielleicht nicht ganz so das tolle Beispiel, aber in China zum Beispiel ist ja das chinesische TikTok sehr limitiert. Es funktioniert nicht nachts, es funktionieren wenige Stunden am Tag, hauptsächlich Lernvideos. Ich will jetzt absolut keine chinesischen Verhältnisse, dass wir hier als Familien frei entscheiden können und der Staat sich dies vereinbart, ist eine gute Sache. Aber vielleicht kann man in diese Richtung denken. Wie gesagt, ich bin absolut für ganz klare Regeln und alles, aber ich bin halt nicht für komplette Verbote, einfach um heranzuführen.

00:52:37 Und ja, ich fand es sehr spannend, dabei zu sein und schauen wir das jetzt aus dem Backstation noch weiter an. Vielen Dank. Auf jeden Fall. Nico, bleibt safe bitte im Chat mit am Start und bleibt die Diskussion erhalten. Da sind wir aber gar nicht so weit weg. Nico ist gar nicht so weit weg. Das ist doch auch schön. Das ist nämlich auch der Fall, wenn man nicht mal ins Gespräch kommt. Das finde ich schön.

00:52:57 In Social Media, da pusht sich sowas immer schön hoch. Und deswegen freue ich mich immer solche Runden. Und das müssten wir viel öfter machen. Übrigens auch außerhalb. Einfach mal über die regionalen Probleme reden und nicht über die Weltprobleme. Und dann wird man merken, dass wir gar nicht so weit auseinander driften, wie wir sollten oder wie wir es tun. Genau. Und damit tatsächlich jetzt wirklich. Liebe Leute, ist Mixed Talk natürlich da. Wir bringen hier Meinungen zusammen. Hier kann man sich einfach unterhalten in einem Safe Space. Macht doch auch einfach Spaß, Freunde, auch wenn es heiß ist. Nico, wie gesagt, bleibt gerne im Chat dabei. Vielen, vielen Dank, dass du da warst. Sehr interessant. Ich danke euch.

00:53:26 Tschüssi und dann begrüßen wir unsere nächste Gästin. Und zwar ist das Marlina.

00:53:34 Schauen wir nochmal in den Chat rein, was hier so abgeht. Oh, Stefan Germer sagt, für mich ist und bleibt das Internet ein rechtsfreier Raum. Interessanter Tag. Malina, da bist du auch schon. Hallo, schönen guten Abend. Schön, dass du da bist. Da, Wimmels. Hey. Oh, man hört dich sehr, sehr gut. Das freut mich. Malina, ich stelle dich kurz vor. Du machst ja als Journalistin und Host verschiedene Formate auch. Also selbst auf Social Media.

Altersbeschränkungen und Medienbildung im Umgang mit Social Media

00:53:59

00:53:59 Und du hast dafür sogar schon mal einen Grimme Award gewonnen, habe ich gesehen. Was ist denn deine Meinung? Social Media künftig mit oder ohne Altersbeschränkung? Also ich sage ganz klar, man wird Leute nicht von Social Media bekommen, nur weil man eine Altersbeschränkung macht. Und ich glaube, es müssen einfach andere Sachen passieren, wie Medienbildung, wie Schulung der Eltern. Dass es einfach ein gesünderes Umfeld auf Social Media gibt, aber ich glaube halt nicht, es ist so ein bisschen...

00:54:27 Manche denken vielleicht ein komischer Vergleich, aber ganz ehrlich, wenn jemand unter 16 Alkohol trinken möchte, dann wird die Person das machen. Und ich habe das Gefühl, dass die Politik sich das halt so ein bisschen zu einfach macht, zu sagen, okay, wir haben jetzt halt 10, 15 Jahre lang nicht reagiert und ein Schulfach eingeführt und was gemacht. Deswegen verbieten wir das jetzt einfach komplett und machen es uns einfach sehr einfach. Und ich glaube, dass das einfach nicht die Lösung ist.

00:54:48 Hast du das Gefühl, das ist so eine Art Reflexreaktion, einfach zu sagen, ach, das kennen wir auch gar nicht so genau das Thema. Wir verbieten es einfach, dann sind wir auf der sicheren Seite. Woran fehlt es da an deiner Meinung nach bei der Politik? Ich glaube, es fehlt halt auch ganz viel in diesen Diskursen daran zu sehen, dass zwischen Medien nicht nur schlecht ist. Also natürlich gibt es da super viele schlechte Sachen. Da brauchen wir gar nicht zu diskutieren, das sehe ich natürlich auch.

00:55:11 Zum Beispiel habe ich ja auch als Journalistin ganz viel für ein TikTok-Format gearbeitet, wo wir ganz viel sexuelle Aufklärung für junge Mädels gemacht haben. Und gerade solche Angebote oder auch wie Krisen-Chat. Also es gibt so viele Sachen, wovon junge Menschen profitieren und was lernen oder vielleicht auch Informationen finden, die sie sonst nirgendwo finden würden. Die werden nicht anfangen, den Jahresfernsehen zu gucken. I'm sorry, so funktioniert es halt einfach heute nicht mehr in der digitalen Welt. Und ich glaube, dass...

00:55:39 mit einem generellen Verbot einfach nicht getan ist. Dann holt man sich halt den Ausweis von den Eltern und meldet sich mit anderen an. Also das ist ja heute schon so. TikTok und Instagram sind ab 13 und man findet Wege, auf Social Media zu sein, obwohl es für einen verboten ist. Rüdiger, du hast gerade angesetzt.

Quantität der Social-Media-Nutzung und die Notwendigkeit von Regulierungen

00:55:57

00:55:57 Ja, klar. Das Alkoholverbot an der Stelle, ja, haben wir heimlich getrunken, ab und zu ganz selten. Aber jetzt, wenn wir sehen, okay, 99,7 Prozent der Jugendlichen haben ein Smartphone, mit dem sie jeden Tag vier bis zwölf Stunden drin sind. Jetzt mache ich mal bitte diesen Vergleich auf den Alkohol. Wir haben jetzt 99,7 Prozent der jungen Menschen, die jeden Tag permanent Alkohol trinken, in Anführungszeichen.

00:56:20 Jetzt, da merkt man schon, also die Quantität ist das Thema. Und was man macht bei den Vergleichen, ja, da wird man Wege finden, ein bisschen da, ein bisschen da. Da komme ich wieder zurück auf unsere Studien. Das ist ja genau das Thema, was junge Menschen sagen. Wenn es für alle nicht erlaubt wäre, dann hätte ich auch gar nicht den Drang, unbedingt das machen zu müssen. So, und vielleicht gibt es eine Übergangsgeneration. Vielleicht gibt es da welche, die die nächsten drei, vier Jahre versuchen werden, das so durchzusneaken. Aber für die nächste Kohorte, die da kommt, ist es vielleicht dann einfach schon völlig normal.

00:56:47 Und es gibt halt einfach Content, der einfach für junge Menschen nicht geeignet ist. Wir sehen das, dass...

00:56:53 Ja, allein was das mit der Psyche macht, was das macht quasi, wenn ich, wir waren in Grundschulen, wo uns junge Grundschüler erzählt haben, ja, sie haben gesehen, wie eine Katze in eine Reutreppe eingeklemmt werden. Sie können, die sind gestorben und die können jetzt nicht mehr schlafen und so weiter. All das ist halt auch möglich zu sehen. Und wie klar, es gibt tausend gute Beispiele, wo man, ja, wo man Informationen bekommt. Die meisten jungen Menschen, wenn wir mal ehrlich sind, konsumieren aber passiv und lassen sich berieseln. Das ist nicht so, dass die den ganzen Tag eine Recherche betreiben und dann einfach...

00:57:22 super smart werden, weil sie den ganzen Tag da auf TikTok Tanz-Videos anschauen. Wenn man das so machen würde, ja super, dann spreche ich ja nichts dagegen, dann hätten wir auch diese ganzen Fälle nicht. Und das ist ja wie bei Mikrohol, da gibt es ja auch keine Ahnung, für die Medizin ist es gut. Du kannst immer irgendwas Positives sehen. Wenn es aber für die Mehrheit halt einfach nicht gut ist und wenn die Quantität halt so enorm ist, dann brauchen wir natürlich Regulatorien. Das ist einfach zu viel. Acht bis zwölf Stunden am Tag ist einfach zu viel.

00:57:50 Ja, es ist unfassbar viel los. Ganz kurz, ganz kurz. Ich muss ganz kurz, ich möchte gerne unsere Community-Gäste noch mal reinholen. Bevor Marlina, kannst du gerne darauf eingehen. Die Salina hat es, glaube ich, noch mal versucht. Die war ja gerade eben schon mal kurz da. Mal schauen, ob sie es jetzt schafft. In der Zwischenzeit, ah, da ist die Salina. Hallo? Ja, klappt. Klappt, hörst du sie?

00:58:15 Ich habe kein Hallo gehört, ja. Ich habe kein Hallo gehört. Bisalina, ich höre dich nicht. Leider nicht. Chat, hört ihr Bisalina? Ich höre sie gerade leider nicht. Ich weiß nicht, ob ich der Einzige bin.

00:58:29 Nee, nee. Chat sagt auch nein. Oh, Bisalina. Komm noch einmal ins Off und dann noch mal checken, ob das Mikro funktioniert. Vielleicht können dir unsere Mods oder so helfen. Keine Ahnung. Check das auf jeden Fall noch mal aus. Bleib dran, Bisalina. Ich würde mich freuen, wenn du uns im Stream besuchst. So, Malina, jetzt noch mal zu dir zurück. Du kannst gerne auf das eingehen, sollte ich unterbrochen haben, was Rüdiger jetzt gesagt hat.

Hilferuf nach Regularien und die Bedeutung der Aufklärung über Social Media

00:58:52

00:58:52 Vielleicht hierzu noch ein Kommentar von Rob Bubble. Grüße gehen raus, Rob. Schön, dass du auch da bist. Der schreibt nämlich, aber das Handy hätten sie ja trotzdem noch. Das ist so, als hätten alle einen Rucksack voll mit Alkopops 24-7, dann trinken die nicht auch nur ab und zu. Das glaube ich zu Rüdigers Take. Und jetzt gerne dein Take, Marlina. Also ich finde vor allen Dingen, was du zu der Studie, die ihr gemacht habt, gesagt hast, super spannend, weil...

00:59:19 Das ist natürlich was, mit den Ergebnissen hätte ich auch nicht gerechnet. Also ich glaube, ich bin genauso überrascht gewesen als Nico, als du das vorhin erzählt hast. Ich frage mich halt so ein bisschen, ist es nicht eher ein Hilferuf nach Regularien, dass halt was gemacht werden muss und gar nicht, dass sie 100 Prozent überhaupt gar kein Social Media und Handy mehr haben wollen, sondern dass halt in dem Rahmen, der einfach der heutigen digitalen Welt angemessen ist, was passieren muss. Und aktuell gibt es ja wirklich noch gar nicht. Aber wie gesagt, also ich bleibe bei meiner Meinung.

00:59:48 Ich glaube, ein Verbot ist es einfach nicht. Marlina, kannst du noch mal kurz dein Mikro checken? Sind es die AirPods oder ist das das Mikro, was vor dir steht? Nee, das ist mein gutes Mikro, was vor mir steht eigentlich. Ich verstehe mich nicht. Ich habe sie sehr gut gehört. Also Smartphone ist was anderes. Wir haben Social Media gefragt, nicht Smartphone. Das wurde jetzt auch vom Rock verwechselt. Also Smartphone haben wir nicht gefragt. Das muss man übrigens generell, müssen wir da heute schauen, dass wir das trennen. Also Smartphone bedeutet ja nicht gleichzeitig Social Media.

01:00:18 Genau, und Smartphone macht auch per se nicht süchtig, sondern die Apps da drauf. Das ist ein großer Unterschied. So wie wenn wir beim Alkohol bleiben, der Alkohol als solches süchtig macht, aber nicht die Flasche.

01:00:29 Genau. Das ist ein sehr, sehr guter Vergleich. Ihr beiden, findet ihr eigentlich die Debatte, da findet eigentlich zu viel Verallgemeinerung von jungen Menschen statt? Ihr seid jetzt zwar gegensätzlicher Meinung, aber ich habe das Gefühl, ihr verallgemeinert trotzdem irgendwie ein Stück weit. Also Rüdiger eher skeptischer. Marlina, du bist eher ein bisschen positiver eingestellt. Vielleicht Rüdiger zuerst zu der Frage.

Verallgemeinerung von Jugendlichen und die Homogenität der Algorithmen

01:00:54

01:00:54 Welche Frage? Findet zu viel in dieser Debatte für Allgemeinerung von jungen Menschen statt? Dass man alle über einen Klee zieht? Ja klar, wenn du jetzt, keine Ahnung, nimmst du 20 Millionen junge Menschen, logisch, geht ja auch gar nicht anders. Es findet auch Allgemeinerung über Social Media statt. Aber wenn du es halt nicht machst, an der Stelle, dann klar gibt es immer positive und extrem negative Beispiele. Deswegen finde ich so eine Gesamtshow eigentlich ganz interessant, wie wir sie eben da so gemacht haben.

01:01:23 Das müssen wir schon machen. Und wir haben jetzt plötzlich Daten, die halt neu sind. Das hatten wir so nie in der Geschichte der Menschheit, da so viele junge Menschen gleiche Dinge machen. Also so extrem, dass wir jetzt 99,7 Prozent ein Smartphone haben, mit denen eben mehrere Stunden auf Social Media unterwegs sind. 95 bis 97 Prozent der Jugendlichen Influencer folgen. Das hatten wir alle so noch nie. Und plötzlich haben wir halt einfach so eine große Datenmenge von...

01:01:45 homogen agierenden Wesen. Das ist schon spannend an der Stelle. Und dann kommt man, ja, die sind ja nicht alle gleich. Naja, aber die Algorithmen funktionieren schon bei jedem relativ ähnlich. Also auch die Dopamin-Ausschüttung, die Dopamin-Verbindung mit der Oxytocin-Ausschüttung bei Folgen von Influencern, dieses FOMO, dieses, wenn ich aufstehe, der erste Blick auf Smartphone, was habe ich verpasst auf Social Media, das finden schon weltweit jetzt gerade ähnlich statt. Und auch dieses Thema.

01:02:11 wie die Zeitwahrnehmung sich anders hält, dass ich dann eine Stunde auf Social Media bin. Ich fühle mich danach schlechter übrigens. Das haben auch ganz, ganz viele in unseren Studien gesagt. Sie fühlen sich schlechter. 70 Prozent der, das war die aktuelle Studie gerade in der Schweiz, 70 Prozent der Jugendlichen in der Schweiz finden, dass Social Media der Gesamtgesellschaft schadet. Und das sind einfach immer solche enormen Ansagen, wo wir sagen, ja, jetzt kann man sagen, okay, was für Social Media, welcher Inhalt, aber es ist erst mal ein Gefühl.

01:02:37 Und dieses Gefühl ist ja erst mal da. Und mit diesem Gefühl gehe ich jeden Tag da auch wieder rein und wieder raus. Und das meine ich dann anzusprechen. Dass man da halt einfach mal genauer hinschaut und die Betroffenen in Anführungszeichen ernster nimmt. Das wird immer so schnell weggeredet. Ja, da gibt es auch gute Seiten. Man kann ja ein bisschen was googeln. Man kann ja ein bisschen da was schauen und so weiter.

01:02:58 Das, was eben schützenswert ist, das besprechen wir gar nicht mehr. Und da müssen die Eltern halt ein bisschen mehr dabei sein, müssen das halt mehr begleiten. Das ist wie beim Alkohol, man muss halt ein bisschen dabei sein, dass sie nicht so viel auf einmal trinken. Und irgendwie verstehe ich das alles gar nicht, weil einfach die Faktenlage so stark ist. Weil alle Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen, sagen, das ist einfach Wahnsinn, was wir gerade machen, dann verstehe ich das gar nicht, dieser Euphemismus dahinter. So, wenn ich ehrlich bin. Darauf Bezug nehmend, Marlina.

Positive Inhalte auf Social Media und die Notwendigkeit der Medienbildung

01:03:26

01:03:26 Jetzt muss ich erstmal kurz überlegen. Also ist dir das vielleicht auch einfach zu, weil du gerade eben auch davon gesprochen hast, ich meine, du hast diese Formate selber gemacht, dass Social Media ja auch guten Content vermitteln kann. Da geht es eben nicht nur um Pornografie, nicht nur um Gewalt und Tod und Vergewaltigung und den ganzen Kram, den Rüdiger ja schon angebracht hat, einen Moment Rüdiger, sondern es gibt ja durchaus auch bildende Inhalte, wertvolle Inhalte, die einem auch psychisch helfen, die einem im Leben weiterhelfen. Also ich meine, es geht jetzt von

01:03:55 Hilfe, was die Psyche und Orientierung zum Beispiel angeht, das geht ja dann hin bis zu Lifehacks oder so, keine Ahnung, wie mache ich am besten eine Flasche auf? Findet ihr das, wenn du Rüdiger so zuhörst, vielleicht auch zu wenig Beachtung oder was denkst du generell darüber? Ja, total. Also ich habe immer das Gefühl, dass in diesen ganzen Debatten Internet, das ist das Böse und da gibt es böse Sachen, keine Frage, aber es gibt eben halt auch gute Sachen.

01:04:18 Was wäre denn zum Beispiel von diesen ganzen Sachen, die du auch gerade angesprochen hast, der Algorithmus, Doomscrolling und so weiter und so fort, Dopaminkicks, wie cool wäre das denn, wenn man Jugendliche genau darüber aufklärt, wie funktioniert eigentlich Social Media, wie funktioniert das Internet, zum Teil wissen die das natürlich alle, aber ich glaube, da fehlt einfach ganz viel Bildung und aber nicht nur für die SchülerInnen, sondern auch für die Eltern. Und ich bin einfach der Meinung, begleiten das Social Media.

01:04:47 ist die bessere Lösung, weil das Handy haben sie halt eh. Und ja. Weil du denkst, Social Media geht mit dem Handy einher, sozusagen. Also das kann man ja schon sagen. Es ist ja schon so, wenn man ein Smartphone hat, dann ist es ja schon naiv zu glauben, dass man denkt, okay, der nutzt es jetzt nur, um die Mama mal anzurufen, sondern dann lädt man sich klar WhatsApp runter und versucht einen ICQ. Ach, ICQ. Das sage ich her.

01:05:12 Facebook, Insta, TikTok-Zugang zu krallen dann in dem Moment. Aber wenn wir das mal operationalisieren, wir würden jetzt das so schulen, eben was Marlina sagt, dann wissen wir doch genau, in zwei Jahren funktioniert das doch schon wieder alles ganz anders. Da haben wir KI-generierte Dinge, da kommen wir doch gar nicht mehr hinterher. Ja, aber das ist ja die Gruppe. Die Leute müssen hinterherkommen. Es müssen Leute ausgebildet werden, dass die hinterherkommen.

01:05:36 Und wie wollen wir das machen? Wir sehen das doch jetzt schon, dass Lehrer überfordert sind, dass alle überfordert sind. Deswegen sollten wir vielleicht mal anfangen zu sagen, okay, vielleicht sollten wir auch das Smartphone erst den Kindern später geben. Vielleicht mit einer gewissen Reife, wo man sagt, okay, da ist ein größeres Verständnis da, um bestimmte Kontexte oder Dinge zu reflektieren. Ich muss doch kein Kind mit unter zehn Jahren ins Smartphone geben. Also lassen wir einfach sagen, okay, lass uns doch da einfach sinniger überlegen, weil es eben alles Mögliche ist, wie er richtig anspricht.

01:06:03 das zu schulen und dann zu sagen, okay, wenn das jetzt flächenmäßig draußen ist, dann sind wir da schon wieder verspätet. Wir sehen doch, wie schnell das sich alles ändert. Ja, aber ganz ehrlich, ich kann doch auch mithalten, weil es mein Job ist. Und wenn es dein Job ist, Jugendliche zu schulen und ein Fach zu haben, Medienkompetenz, dann solltest du auch dich damit auseinandersetzen, was gerade aktuell im Internet abgeht. Also das ist jetzt nicht so das große Ding. Ja, das ist das Problem.

01:06:31 Ja, das ist ja das Problem, dass es das nicht gibt, dass die Politik das 10, 15 Jahre einfach versäumt hat und es sich jetzt einfach machen will mit einem großen Verbot, weil wir dann sagen können, ja, wir haben ja was gemacht. Macht es die Politik? Ich sehe eigentlich genau das Gegenteil. In Bayern wurde jetzt eben das, Söder will kein Social Media Verbot unter 18, weil er die Hälfte seiner Follower verliert. Ja, für Söder. Das ist natürlich jetzt Cherrypicking, so ein bisschen.

01:07:01 Will kein Social-Media-Verbot für 18, weil du es gerade sagst. Wir können mal, wir haben Karin Prien, ein Zitat von Karin Prien, Bildungs- und Familienministerin. Sie sagt, Kinder und Jugendliche sind im Netz schutzlos gewaltverherrlichenden pornografischen und extremistischen Inhalten ausgesetzt. Wir lassen unsere Kinder doch auch nicht ins Bordell oder in den Schnapsladen. So, das stützt jetzt Rüdigers Aussage.

Verbote vs. Teilhabe im digitalen Raum und analoge Vermittlung von Medienkompetenz

01:07:28

01:07:28 Jetzt will ich dagegen aber nochmal ein anderes Zitat setzen und zwar von Sabine Andresen. Sie ist Präsidentin des Kinderschutzbundes. Sie sieht das Ganze nämlich ein bisschen anders. Sie sagt, Verbote, Rüdiger, sind eine Kapitulation vor den Risiken des Internets und der sozialen Medien. Wie sollen Kinder auf einen sicheren Umgang damit vorbereitet werden, wenn sie erst mit 16 Jahren Zugang erhalten? Wir laufen dann Gefahr, dass Jugendliche unvorbereitet auf eine digitale Welt treffen, die den Kinderschutz längst aufgegeben hat. Kinder haben ein Recht auf Teilhabe.

01:07:56 Auch im digitalen Raum. Letzter Take von dir, Rüdiger. Was sagst du dazu? Sehr gerne. Ein völliger, unsinniger Vergleich. Wir haben ja auch, als wir den Otto-Motor gelernt haben, sind wir ja auch nicht mit dem Auto rumgefahren, sondern wir haben den erstmal analog gelernt. Und ich kann Kinder wunderbar, die Gefahren, die Vorteile, die Algorithmen, alles, was sie angesprochen haben, wunderbar analog vermitteln. Da muss ich kein Handy austeilen und dann sagen, okay, hier kannst du mit Daumen wischen und liken. Und das kannst du so konsumieren. Da lernen die Kinder gar nichts, weil sie das eh den ganzen Tag machen.

01:08:26 Das ist völlig naiv. Wir sehen keinen Anstieg an Spitzenprogrammierer, wir sehen keinen Anstieg an irgendwas, nur durch diesen Konsum. Das kann man wirklich wunderbar analog vermitteln. Und da gebe ich jetzt Marlina recht, wir bräuchten halt medienkompetente Leute. Aber wir wissen auch selber in Deutschland, wie das funktioniert. Wenn wir die jetzt ausbilden, bis die dann auf dem Markt sind, sind fünf Jahre vergangen, überhaupt bis wir diskutiert haben, ob die auf dem Markt sind, sind zehn Jahre vergangen, dann kommen die mit einem veralteten Wissen. Das heißt, wir sollten jetzt schauen, frühestmöglich, da spricht ja nichts dagegen, Kinder und Jugendliche darauf vorzubereiten.

01:08:55 kann ich aber ohne Social Media und Smartphone wunderbar analog vermitteln. Cool, Rüdiger, vielen, vielen Dank für deine interessanten Ansichten. Bleib gerne noch im Chat dabei, wenn du die Zeit hast. Schönen Abend dir noch und auf bald. Schön, dass du da warst. Wir begrüßen. Danke, danke. Unsere nächste Gästin in der Zeit schaue ich noch mal in den Chat. Pelode schreibt.

Geld als treibende Kraft hinter Social Media und die Idee einer öffentlich-rechtlichen Plattform

01:09:18

01:09:18 Social Media existiert mittlerweile nicht mehr, um Menschen zu connecten. Die Absicht dahinter ist, wie immer, möglichst viel Geld mit den Konsumenten zu erzielen, siehe Advertisements etc. Jeder zweite Clip of Shorts ist Werbung mit den Mitteln von Missing Out etc. und so weiter und so fort. Das ist natürlich auch ein interessanter Punkt, gell Malina? Darauf fallen ja besonders junge Leute rein. Ja, auf jeden Fall. Ja, und ich auch.

01:09:40 Ich glaube, da ist jede Person irgendwie auch anfällig für, die im Internet konsumiert. Gerade weil Werbererzeigen ja auch sehr auf die persönlichen Interessen zugeschnitten sind, außer man hat es ausgestellt. Aber Nico hatte vorhin gemeint, dass er es halt super finden würde, wenn es zum Beispiel eine öffentlich-rechtliche Social-Media-Plattform geben würde mit wirklich kuratierten Inhalten. Und da würde ich persönlich auch auf jeden Fall sagen, so ja, ich glaube...

01:10:07 Es ist halt auch ein Weg, nochmal mehr zu filtern, was wird Menschen unter 18 auch angezeigt. Der ARD gefällt das übrigens. Das wird öfter schon bei uns diskutiert, ob es so eine Plattform mal geben sollte oder auch nicht. Bisher haben wir uns nicht dazu durchgerungen. Aber wir haben jetzt erstmal uns dazu durchgerungen, eine neue Gästin zu begrüßen. Hallo, schönen guten Abend. Julia. Hallo. Hi.

01:10:31 Schön, dass du da bist. Du bist Sozialpädagogin, Julia, Mutter von zwei Kindern und gibst ja auch selbst auf Insta und TikTok Tipps zur Erziehung. Und du sprichst dich ja klar für ein Mindestalter bei Social Media aus. Warum? Also ich spreche mich für ein Verbot davon aus, wie es jetzt ist. Weil so, wie es jetzt läuft, das...

01:10:53 Das ist absurd und das kann so nicht weitergehen. Und wir hinken wieder komplett mit unserem Verständnis und unseren Gesetzen hinterher, hinter der Realität. Und dazu können wir Kinder und Jugendliche einfach nicht schützen, sieht man ja. Und da stimme ich Rüdiger und Nico beiden mit ihren Punkten komplett zu.

Medienkompetenz und die Notwendigkeit der Begleitung von Jugendlichen im Umgang mit Social Media

01:11:15

01:11:15 Und vor allem will ich auch noch sagen, dass ich nicht denke, dass Medienkompetenz schützt, so wie es jetzt ist. Nur weil ein Jugendlicher Medienkompetent ist, schützt ihn das ja nicht vor den psychischen Problemen, die er dann vielleicht hat, wenn er ein Gewalt- oder Vergewaltigungsvideo sieht, wie jemand geköpft wird. Oder das schützt ihn ja auch nicht vor Mobbing, sage ich jetzt mal. Oder vor diesen negativen Auswirkungen. Und deswegen bin ich auch dafür, dass wir die Jugendlichen da...

01:11:43 ganz stark begleitet hinführen. Da gehört natürlich extrem viel mehr Medienkompetenz dazu. Wir hatten letztens einen Elternabend, wo eine Expertin da war zum Thema Barbara Unterholzner. Die hat es richtig toll dargestellt. Und es gab tatsächlich einige Eltern, die sind vom Stuhl gefallen. Haben die mir dann auch danach komplett schockiert gesagt, weil die keinen Plan hatten. Das ist mal das eine Problem. Und das andere ist, ich sehe jetzt also unser...

01:12:12 Unser großes Kind ist neun, er ist in der dritten Klasse. Der hat ein paar Freunde und Klassenkameraden, die ein Smartphone haben. Die haben da auch Social Media drauf. Das sind aber welche, die, wo ich jetzt mal sage, dass die Eltern jetzt nicht so viel Zeit mit ihnen verbringen, nicht so schauen, was die so machen. Also weder in der analogen noch in der digitalen Welt. Das heißt, die Kinder, die am meisten gefährdet sind, sind die von Eltern, die sich darum nicht kümmern.

01:12:37 Deswegen zu sagen, ja, wir machen jetzt einfach mehr Medienkompetenz, lässt die Kinder, die am benachteiligsten sind, außen vor. Deswegen bin ich auch für eine Jugendplattform, die halt staatlich vielleicht mitgemacht ist, also dass es eben nicht irgendwelche Tech-Bros sind, die da irgendwie ihre eigenen finanziellen Interessen verfolgen, sondern wirklich gut überwacht mit förderlichen Inhalten. Natürlich auch welche, die Spaß machen, wo die Kinder ihre Kreativität.

01:13:04 ausleben können, aber wo zum Beispiel die Videos nur von Freunden gesehen werden können, die verifiziert sind und wo es nicht irgendwelche Crew mal anschauen können, neu in Kontakt mit denen treten können oder nicht jeder x-beliebige im Internet dieses Video sieht. Und das hatten wir ja auch schon, dass Videos von Kindern viral gegangen sind und die leiden heute immer noch, obwohl das schon 20 Jahre her ist. Ach ja, du meinst diese Memes. Genau diese Memes.

01:13:31 Er hat ja nur so getan. Das war ja nur ein Spaßvideo, wie er seinen Computer zu hauen hat. Aber jeder dachte, der ist wirklich so drauf. Also er hat deswegen immer noch Probleme. Und ich bin vor sowas. Ja? Nee, nee. Ich bin vor sowas. Bring den Satz gerne zu Ende. Ich dachte, du wärst schon fertig. Ich meine, genau vor sowas müssen wir Kinder schützen. Sie begleitet hinführen bedeutet eben nicht, ihnen freien Zugang zu Social Media zu gewähren und ihnen die Möglichkeit zu geben, irgendeinen Quatsch ins Internet hochzuladen.

01:14:00 Ich meine, die Hirne entwickeln sich, bis sie 25 sind. Und die können teilweise nicht abschätzen, was sie da reden oder tun. Ist ja auch bei Erwachsenen teilweise so, aber bei Jugendlichen natürlich noch viel krasser. Und ja, deswegen bedeutet eben begleiteter Umgang, dass das funktioniert nicht so, wie es jetzt gerade ist. Da bräuchten wir komplett andere Wege.

Umfrage zur Regulierung von Social Media und die Idee von YouTube Kids für andere Plattformen

01:14:22

01:14:22 Lass uns das gleich, Malina, ich würde gerne mal deinen Take zu hören, weil das ist ja eigentlich schon ein ganz interessanter Gedanke, denn in diesem Internet bewegen sich ja tatsächlich alle Menschen. Also von 100 bis 0, gefühlt so. Jeder ist da irgendwie mit dabei, kann er mitmischen. Davor würde ich gerne mal eine Umfrage machen und den Chat mal mit an Bord holen. Und zwar heißt die Frage, sollte Social Media reguliert sein? Wenn ja, ab wie vielen Jahren? Wir geben da ein paar Antwortmöglichkeiten vor.

01:14:49 Ab 12, ab 14, ab 16 oder ab 18. Das ist übrigens Chat, unser neues Umfragetool, wo wir live sehen können. Also schnell abstimmen und mit am Start sein, wie sich die Ergebnisse hier verhalten. Ohne Altersbeschränkung mit 23 Prozent. Das überrascht mich. Krass, 14 Prozent aktuell. Aber ab 16 ist schon krass. 47 Prozent. Das ist ja schon sehr viele Menschen dafür. Das stützt so ein kleines bisschen.

01:15:16 Die Analyse, was Rüdiger ja auch gesagt hat, viele sind einfach dafür, das ab 16 zu machen, aber ohne Altersbeschränkung, gerade mit 18% auch noch fresh am Start. 25% sagen sogar ab 14 jetzt 24%, für den Chat findet ihr das genauso geil wie ich, einfach live sehen zu können, was da gerade abgeht, wie ihr gerade abstimmt. Komm, noch ein paar Abstimmungen müssen mit am Start sein. Komm, stimmt mal ab. Abstimmen, Chat. Los geht's. Ein paar von euch haben sicher noch nicht geklickt.

01:15:44 Nee, aber ist sowieso aber eigentlich jetzt eh schon sehr interessant zu sehen, der Trend, also gerade 17 Prozent, die ohne Altersbeschränkung, ab 14 25 und 44 Prozent, also tatsächlich die Masse, 45 mittlerweile, sagen Social Media ab 16 Jahren. Die Umfragen machen Spaß, Chat, das machen wir am Ende nochmal. Das hat Spaß gemacht.

01:16:08 Vielen Dank, dass ihr teilgenommen habt. Einfach mal, ich finde es cool zu sehen, was für eine Stimmung im Chat einfach herrscht. Wir reden hier so vor uns hin und so, aber Chat hat gerade abgestimmt und das hat mich tatsächlich ein kleines bisschen überrascht. Weil du es gerade eben gesagt hattest, Julia, mit diesem...

01:16:28 Raum, den ja quasi alle betreten dürfen und können und das ja auch tun und Sachen veröffentlichen und so. Dazu, Marlina, ich habe dann einen Kommentar aus dem Chat auch gefunden von Pupbold. Oder sie sagt, wie ist das Modell von YouTube Kids? Es gab ja diesen Elsa-Gate-Skandal, bla bla, ist es besser geworden? Und wenn ja, wäre so ein Modell auch denkbar für andere Plattformen? Lass uns mal auf die letzte Frage beschränken, wenn wir sagen,

01:16:54 YouTube hat dieses Format oder diesen Zugang mit YouTube Kids und da weiß ich, da kann ich mein Kind hoffentlich ohne Probleme davor setzen, wenn es mal sein muss und dann kann das da gucken und hat halt nicht die normalen Videos auf YouTube, die ja vielleicht auch nicht ganz jugendfrei sind und so weiter. Ist das für dich eine Lösung oder sagst du, nee, eigentlich muss das Internet für andere Plattformen auch eine Lösung oder sagst du, nee, das Internet muss eigentlich diese Freiheit besitzen, damit Kinder eben auch mit der...

01:17:19 Realität, also verstehst du, virtuelle Realität in Verbindung kommen? Was hältst du insgesamt davon? Also ich kenne mich jetzt mit YouTube Kids, um ehrlich zu sein, so gar nicht aus, aber ich denke mal, dass ich mir grob darunter vorstellen kann, irgendwie was es ist. Ich glaube, es gibt auf jeden Fall Sachen, die man einschränken muss. Also das ist ja auch das, was gerade im Chat angesprochen wurde. A, würden...

01:17:42 Kinder und Jugendliche nicht auf irgendwie Plattformen gehen, die da keinen Spaß mehr machen. Also da müssen wir auch ein bisschen gucken, wenn wir jetzt sagen, okay, wir wollen eine eigene Plattform. Ja, aber man muss die halt auch attraktiv machen. Und B, auch dieses, dass man vor allen Dingen, und da gehe ich auch voll mit, Kinder und Jugendliche da verschützen sollte, dass sie selbst Inhalte hochladen. Also ich habe auch schon manchmal auf TikTok random Videos angezeigt bekommen, wo ich mir das kurz angeguckt habe, dachte so, hä, okay, die Person ist sehr jung. Dann habe ich auf das Profil geklickt, um zu sehen, okay, das ist...

01:18:11 Vielleicht eine 10-, 12-Jährige, die definitiv ohne das Beisein der Eltern da halt Sachen hochlädt. Und ich glaube, das sind auf jeden Fall Sachen, wo ich auch total mitgehe, dass das reguliert wird. Aber trotzdem bin ich gegen das Verbot. Um es einfach nochmal zu sagen. Es macht ja gar nichts. Es ist ja eigentlich voll cool, dass wir heute so eine diverse Diskussion darüber haben. Vor allem finde ich cool, dass wir uns ordentlich miteinander austauschen und den anderen ernst nehmen. Wir versuchen, ihr seht es hier unter mir, nochmal.

01:18:40 Alle guten Dinge sind drei. Bisalina mit in den Stream zu kriegen. Wir hören dich. Und jetzt versuchen wir es nochmal. Das sieht aus wie aus der Kartoffel, Bisalina, aber vielleicht klappt der Sound. Hä? Warum? Der Sound geht. Was ist denn heute mit dem Tool los? Wieso sehe ich jetzt meine Kamera schlecht aus? Das ist völlig in Ordnung. Clapp in den Chat. Sie hat es geschafft. Oder du hast es geschafft. Jetzt geht die Kamera auch.

01:19:09 Oh mein Gott, das ist so unfassbar. Ohne Scheid, das ist einfach die Hitze heute, die macht sogar die PCs kaputt. Das ist unfassbar. Und die Mikrofone. Dass ich das noch erleben darf. Ich bin durch jedes Programm gegangen, über jeden habe ich mich gehört, aber hier irgendwie nicht. Aber jetzt hat es geklappt. Ja, ich musste meinen ganzen PC irgendwie neu konfigurieren, damit man mich hier hört. Und das extra für Mixed Talk. Dafür gibt es einen Clap in den Chat. Ich sehe auch viele Clap.

Erfahrungen mit dem Internet seit der Kindheit und die Reflexion des realen Lebens

01:19:35

01:19:35 Ja, ja, da habe ich alles extra für Mixed Talk. Geil, geil. Einfach nur noch geil. Visalina, jetzt dein kurzer Take bitte zum Thema. Was führt dich zu uns? Oh Gott, ich hoffe, ich übersteuere nicht. Ich habe letztes Mal gehört, dass ich ein bisschen laut war. Nee, aktuell geht's. Okay. Geh einfach mal los. Okay. Also trotz allem, was ich bei Visalina Speedruns und jetzt als Moderatorin und so gemacht habe, muss ich zugeben.

01:20:04 Ich bin schon noch ein wenig jung. Und aufgrund meines Alters kann ich natürlich auch den Plot von Skipping the Toilet auswendig, weil das können alle jungen Leute. Aber ich bin trotzdem seit dem Alter 5 im Internet. Seit 5? Ich übrigens auch. Marlina, du auch? Ich auch. Wenn ihr meine Kinder wärt. Nein, Spaß. Ja, zu dem Thema kommen wir auch gleich noch.

01:20:32 Ich kann bedenken, was du denkst. Also ich finde, aufgrund dessen, was ich jetzt mache, war es für mich sehr positiv einerseits, weil ich Soft-Skills und Hard-Skills gelernt habe, die mir jetzt definitiv in meinem Berufsleben weitergeholfen haben, die ich nicht gekonnt hätte, wenn ich nicht die Erfahrung gemacht hätte.

01:20:59 Andererseits gibt es natürlich auch die negativen Punkte, wie zum Beispiel, dass Leute im Internet auf einmal dir Kommentare entgegenwerfen, die ich nicht wiederholen darf, weil ich sonst wahrscheinlich aus dem Stream geschmissen werde. Aber die Kommentare sind meistens nicht so nett, aber gut, die lese ich auch heute noch.

01:21:26 Aber was ich damit ausdrücken will eigentlich, es ist tatsächlich eher nur so, dass das Internet für mich eine Reflexion des realen Lebens ist, weil in der Schule zumindest habe ich das erlebt, dass da ein sehr, sehr großes Mobbing-Problem war. Allgemein oder wenn jemand kein Internet hatte? Ja, allgemein. Es wurden gefühlt 80 Prozent der Leute in dieser Schule gemobbt und es war echt nicht schön.

01:21:55 Wie heißt es? Kein Mobbing, Courage und Toleranzschule, aber es war trotzdem gefühlt jeder gemobbt in dieser Schule. Die meisten haben daher Social Media benutzt, um überhaupt mal...

01:22:12 dem Ganzen zu entfliehen. Und dementsprechend haben die meisten halt einfach so in einen Film gefahren und haben über die gleichen zwei, drei Videos gesprochen, die damals auf der YouTube-Frontpage waren. Und wenn du die halt gesehen hast, warst du cool. Und wenn nicht, dann hast du halt einfach selber dein Kram gemacht. Bei mir war das so, meine Eltern haben mir das ganze Internet-Kram und so einfach zur Verfügung gestellt.

01:22:39 Klar, irgendwas habe ich mir selber gekauft. Aber Medienkompetenz an sich musste ich mir komplett selber beibringen. Alles, was von meinen Eltern kam, war meistens nur, ja, irgendein Verbrecher hat was im Internet gemacht, da solltest du ja mal aufpassen. Aber das war alles. Danach passierte nichts mehr.

01:23:03 Es ist ja eigentlich ganz interessant. Sorry, wenn ich dich unterbreche, aber ich will noch bei dem Thema ganz gerne, weil ich finde das irgendwie wichtig, mal anknüpfen und zwar bei dem Thema Mobbing. Das ist natürlich auch ein Riesending im Internet. Also für alle, das gilt jetzt nicht nur für 16-Jährige oder die noch jünger sind, jeder kann im Internet gemobbt werden, aber ich glaube, besonders für junge Menschen ist es doch wahrscheinlich noch mal schlimmer, weil die das ja gar nicht...

01:23:30 einordnen können vielleicht teilweise. Also wenn ich mir jetzt vorstelle, jemand, der zwölf ist, keine Ahnung, der ist gerade auf die weiterführende Schule oder elf, zehn, wie auch immer und hat gerade aussprechen gelernt sozusagen und dann wird er halt im Internet aufs Übelste beleidigt. Das ist ja eigentlich auch eine riesengroße Gefahr, die man ja auch kaum verhindern kann, oder Marlina? Das ist eine riesig große Gefahr und also ich war zwar mit fünftes erstmal im Internet, aber da wurde sich noch mit dem Modem eingewählt. Ja, gut.

01:23:59 Und ich wurde auch ganz viel in der Schule gemobbt und ich will mir überhaupt nicht ausmalen, wie das gewesen wäre, wenn es damals schon Social Media gegeben hätte. Also es gab schon Schüler-VZ, aber alles andere halt nicht. Und das ist natürlich ein riesig großes Problem. Also auch gerade WhatsApp-Gruppen, die aufgemacht werden, wo Leute ausgeschlossen werden, wo Leute gemobbt werden und so weiter und so fort. Und ich weiß es leider nicht, aber gerade halt...

01:24:26 wirklich auch durch fehlende Medienkompetenz stehen wahrscheinlich SchülerInnen auch relativ alleine mit da. Und wissen vielleicht nicht, an wen sie sich richten sollen, mit wem man überhaupt reden soll. Das ist einem ja auch peinlich, geht man dann zu den Eltern, verstehen die überhaupt WhatsApp, verstehen die Instagram und so weiter und so fort. Du hast es gerade gesagt, das Thema Medienkompetenz ein Riesending, worüber wir heute nur so angeschnitten gesprochen haben. Ich würde die Frage gerne mal an Julia weitergeben. Medienkompetenz als Schulfach.

Medienkompetenz als Schulfach und die psychischen Auswirkungen von Social Media

01:24:55

01:24:55 Ich weiß, dass einige Schulen das hier und da in irgendwelchen freiwilligen Kursen anbieten, aber mittlerweile ist es ja schon so, digital, Social Media, bla, das gehört einfach zum Alltag. Es ist sozusagen Realität geworden. Was sagst du dazu, dass wir Medienkompetenz als Schulfach fest implementieren und sagen, okay, das ist jetzt der neue Standard und da werden unsere Kids vorbereitet?

01:25:18 Das ist auf jeden Fall sinnvoll. Aber ich glaube, der Rüdiger hat es ja schon gesagt, bis wir darüber diskutiert haben, bis dann irgendwelche Leute gefunden werden, die sich wirklich auskennen und bis das wirklich flächendeckend eingeführt wird, vergehen fünf bis zehn oder 15 Jahre. Und natürlich sollten wir das so schnell wie möglich in Angriff nehmen. Besser gestern als heute oder morgen.

01:25:43 Nur, wie gesagt, ich habe das ja vorhin schon gesagt, nur weil jemand mehr Medienkompetenz hat, schützt es ja seine Psyche nicht. Und selbst wenn du theoretisch alles weißt, ist ja das Hirn von einem 15-Jährigen zum Beispiel noch gar nicht ausgereift genug, um damit wirklich mit dieser ganzen Flut umzugehen. Und jetzt auch zum Thema Mobbing. Früher wurde man in der Schule gemobbt, ist heimgegangen und hatte Ruhe. Heute geht das Mobbing 24-7 weiter und auf dem Handy eben.

01:26:11 Ja, davon kann man sich halt kaum entziehen. Da kommt noch diese FOMO dazu. Es gibt ja viele, also ich habe auch schon mit 15-Jährigen gesprochen, die gesagt haben, sie würden sich ein Verbot wünschen, weil dann hätten sie gar nicht diesen Zwang irgendwie mitzumachen, weil sie sonst was verpassen, weil dann wäre das gar kein so großes Ding.

Medienkompetenz und Jugendschutz im digitalen Zeitalter

01:26:29

01:26:29 Die Saline hat ein ganz kurzer letzter Take von dir, bevor wir dich austauschen. Wir haben noch eine andere Gäste, einen anderen Gast im Hintergrund. Thema Medienkompetenz, weil du es gerade eben auch gesagt hast, du hattest es ja nicht. Du hast ja sozusagen selber draufgezogen. Also in der Schule keine Medienkompetenz. Wärst du dafür, dass wir das in Zukunft in der Schule mit einpflegen, das Thema Medienkompetenz in der Schulfahrt? Ich habe sogar noch einen etwas härteren Take, vor allem aufgrund der ganzen AI-Thematik, die ja gerade sehr gut ist.

01:26:58 Ich finde, Medienkompetenz ist ein Kurs, den sollte jeder Mensch auf diesem Planeten belegen. Bei so vielen AI-Videos mit 400 Millionen aufrufen, wo Leute in den Kommentaren fragen, ob das real ist oder die ganzen Fake News-Deals durch AI verbreitet werden. Sehr einfach und du kannst einfach per Chat-GPT oder sowas einfach machen. Ja, jeder sollte Medienkompetenz-Kurs belegen, nicht nur Kinder. Das ist ein ganz großes Problem.

01:27:26 Ein geiler Take. Da bin ich auch dafür. Sehr schön. Besonders, dass die Oma auch mal Medienkompetenz kriegt. Nicht ständig irgendwelche Sachen in die WhatsApp-Gruppe postet, wo ich mir denke, Oma, guck doch noch mal hin, bitte. Es kann ja wohl nicht wahr sein. Ganz kurz, bevor du, Julia, Wiesalina, ich danke dir, dass du da warst. Bleib gerne noch im Chat am Start. Und noch mal, clap, clap, dass du die Mühe gemacht hast, hier zu uns in den Stream zu kommen. Vielen, vielen Dank und bis zum nächsten Mal.

01:27:53 Danke, es war eine Odyssee, aber es war es. Es war es allemal wert. Bis zum nächsten Mal, Visalina. So, Julia, jetzt bitte. Zu der Medienkompetenz noch. Wir können ja nicht wirklich so naiv sein und denken, Medienkompetenz würde wirklich schützen, weil, wenn wir es jetzt mal auf die reale Welt übertragen, zu sagen, ja, wir klären jetzt Jugendliche darüber auf, dass es halt gefährliche, kriminelle Menschen gibt, die gewalttätig sind oder einem Drogen antreten oder sonst was.

01:28:22 Und sagen, ja, jetzt wisst ihr ja Bescheid, jetzt geht mal um drei in der Früh zum Frankfurter Hauptbahnhof. Chillt da einfach mal. Und dann zu denken, die wären dann dem gewachsen, was da passiert um sie herum. Und könnten sich da abgrenzen oder schützen. Das ist ja absurd. Also deswegen sage ich, es reicht nicht einfach nur Medienkompetenz oder einfach nur ein Verbot, sondern wir müssen komplett neue Räume schaffen, in denen die Kinder Teilhabe haben, aber eben begleitet und beschützt. Wie so, wenn man jetzt sagt, ja, okay.

01:28:51 Unter 18 darf man nicht in den Club. Dann gibt es ja die Möglichkeit zum Mutti-Zettel. Okay, ich weiß nicht, ob es das immer noch gibt, das hatten wir früher. Ich weiß auch nicht, aber ich hatte sie auch, die Mutti-Zettel. Ja, und okay, da weiß ich jetzt nicht, ob das so sinnvoll war, aber unter 16 kannst du halt definitiv nicht hin. Aber dass die halt auch feiern können, ich war mit 13 oder 12 auf so Teenie-Discos. Das wurde halt dann in der...

01:29:17 im Pfarrheim veranstaltet. Da gab es halt dann eben von, keine Ahnung, 18 bis 21 Uhr oder so, ich weiß es nicht mehr genau, Party für die Kids. Und das ist ja auch eine Art von Teilhabe. Wir konnten dann feiern, wir konnten miteinander tanzen und abhängen, laut Musik hören. Aber wir wurden nicht in einen Club ab 18 geschmissen.

01:29:41 Und gesagt, ja, schau mal, das sind erwachsene Menschen, keine Ahnung, vielleicht fühlen die sich komisch auf, weil sie Drogen genommen haben oder Alkohol getrunken haben. Und vielleicht sind da auch ein paar dabei, die an Minderjährigen interessiert sind. Aber ihr wisst ja schon Bescheid, man schafft einen neuen geschützten Raum.

01:29:57 Das ist ein schöner Gedanke, aber ich fürchte halt ein bisschen unrealistisch, den so zu schaffen. Ich weiß nicht, ob das alles so machbar ist und glatt geht, weil sonst würde es es geben, das denke ich mir die ganze Zeit. Dann würde es es ja geben. Es gibt ja schon so Apps für Social-Media-Apps. Ja, aber ich meine jetzt so ein allgemeiner Raum. Für mich ist es immer so wie so ein Raum, der neben dem realen Internet existiert. Also der quasi...

01:30:25 Internet-Light ist. So ein bisschen Internet mit aufgequert. So eine Social-Media-Plattform. Ach so. Okay, verstehe. So was wie YouTube Kids. Also nicht ein extra Internet. Ja, ja, okay. Ja, aber YouTube Kids hat ja auch seine Probleme, sage ich jetzt mal. Das ist ja auch sehr viele Sicherheitslücken, aber eine extra Social-Media-Plattform und ich glaube, da könnte man schon was aufbauen, ist halt aufwendig und kostet halt Geld, aber das sollten uns die Kinder ja werden.

01:30:48 Wir haben einen neuen Gast in unserer Runde, den ich gerne begrüßen wollen würde. Oh, man hört ihn direkt, das ist ja wundervoll. Hallo, schön, dass du da bist. Wer bist du? Ich bin der Min, bin jetzt 23 Jahre alt und hatte ein paar Jahre als Betreuer für ein Kinder- und Jugendzentrum gearbeitet und bin auch vor kurzem ausgebildeter Kaufmann in einem Elektrofachhandel gewesen.

01:31:15 Also ich habe ein bisschen eine Fusion von beiden Welten bekommen. Perfekter Community-Gast. Erzähl, was treibt dich zu uns? Ich habe den Schulfaktor ein bisschen mehr im Fokus gehabt, also als das Thema gerade eben vor kurzem aufgetan ist, dass ja in letzter Zeit mehr Schulen auf schon ein bisschen, sagen wir jetzt mal, die modernere Schicht eingekommen ist. Beispielsweise benutzen sie ja heutzutage jetzt...

01:31:42 Tablets mit Einschränkungen, als jetzt diese gesamten Bücher zu benutzen. Sie benutzen jetzt diese E-Books und die ganzen Notiz-Apps, damit man alle Mappen halt in so einem Fach bekommen kann. Und es gibt auch Schulzeitungen und Benachrichtigungen, wenn zum Beispiel zum Raumwechsel kommen sollte. Und ja, wir wissen, die Lehrer sind nicht wirklich vorbereitet dafür. Also ich weiß jetzt noch sehr gut in der Zeit als mein Lehrer.

01:32:11 tausendmal nachgefragt hat, ob man einen Laptop und einen Beam aufbauen kann. Aber wir sind auch in meinem Fokus. Es gibt in letzter Zeit auch Fächer in der Schule, die jetzt allgemein nicht wirklich überhaupt einen Fortschritt bekommen können, wie zum Beispiel Kunst. Also es gibt halt Fächer, wo ich sage, das brauchen wir nicht ganz.

01:32:39 Und wo wir auch allgemein für die Gesellschaft noch nicht vorbereitet sind. Also Steuern habe ich nach meiner Schule nie gelernt und auch nicht vorbereitet. Sport kann ein erweiterten Realschulfach ein bisschen verhindern. Aber es gibt dann halt so welche Fächer wie zum Beispiel der Berufseinstieg, wo wir lernen können, wie wir uns im Berufsleben...

01:33:04 einleben, also Bewerbung schreiben, Lebenslauf schreiben, aber wir sollten auch einen schon starken Fokus auch über das Social Media einhalten, um überhaupt die Kinder, sagen wir jetzt mal, bevor wir überhaupt erst in den siebten Klassebereich, also ich würde schon auch in der fünften Klasse überhaupt ansehen, dass wir überhaupt die Kinder auch da schon vorbereiten.

01:33:26 Es geht ja jetzt schon so ein bisschen eher weg von dem Thema Social Media. Da hatten wir heute auch schon ein, zweimal die Rede von, dass wir aufpassen müssen, das nicht zu vermischen, eigentlich besser gesagt, Tablets und Handys und Social Media. Also nur weil man ein Handy oder ein Tablet hat, heißt es ja nicht, dass man Social Media benutzt. Jetzt hast du von den Geräten gesprochen und wie die in der Schule helfen. Mich würde jetzt mal bei dir interessieren, was ist denn dein Take zum Thema eigentlich, was wir heute besprechen, nämlich Social Media an sich Alters zu beschränken?

01:33:54 Mein Thema ist die Kinder, dadurch, dass sie sowieso jetzt schon mit den Geräten, die überhaupt mit Social Media vorinstalliert, einkommen. Sie werden ja automatisch die Apps besitzen und sagen dann so, oh, ich benutze das Tablet ja sowieso für die Schule, warum durchforsche ich nicht noch den Rest meines Tablets?

01:34:17 Und dann hast du schon den kompletten Einstieg, wo die Eltern überhaupt gar nicht mehr erst nachschauen, weil sie denken, ja, der benutzt das für die Schule.

01:34:26 Das haben wir so ein bisschen besprochen, Julia. Kannst gerne mal was dazu sagen. Die Gefahr ist ja dann doch schon real. Wir dürfen es zwar nicht vermischen, Smartphones, Tablets und Social Media, aber im Prinzip ist es ja schon so. Also wenn du einem Kind so etwas in die Hand drückst zum Lernen. Ich sage mal, zu dem Thema Tablets an Schulen. Schweden war ja lange der Vorreiter in der Digitalisierung von Arnold Hoch gelobt und bewundert. Aber jetzt haben die...

01:34:54 Bitte nicht auf die Zahlen festnageln, aber über 90 Prozent mediensüchtige Kinder, Probleme bei Lese- und Schreibkompetenz. Und die haben jetzt, ich glaube, letztes Jahr 60 Millionen Euro investiert, um Schulbücher wieder zurück in die Schulen zu bringen. Weil sie gemerkt haben, dass es so einfach viel zu schnell, viel zu übertrieben war und nicht damit übereinstimmt, wie Kinder lernen, wie die kindlichen Gehirne funktionieren. Und die rudern jetzt.

01:35:20 Total zurück. Und ich finde, so etwas sollten wir auf jeden Fall bedenken. Und zudem, wenn wir einem Kind ein Smartphone in die Hand drücken, klar, das heißt nicht automatisch Social Media. Ich finde es höchst bedenklich, wenn da schon Social Media vorinstalliert ist. Das ist schon krass. Aber es gibt, also hast du ja gemeint, Kato, oder? Also, wenn du jetzt heutzutage ein... Ich darf dich duzen, ne? Ja, die sind ja immer alle per Du.

01:35:46 Wenn man heutzutage jetzt ein neues iPad oder Android Tablet holen sollte, ist ja heutzutage Instagram, YouTube, alles drum und dran ja schon vorinstalliert. Das ist praktisch schon drauf. Man kann das auch gar nicht erst überhaupt...

01:36:02 sagen, so deinstallieren. Wenn ich heute mit meinem Handy YouTube deinstalliere, ist es immer noch da, das Symbol existiert auch noch und der Playstore, anstatt dass er deinstallieren sagt, sagt er aktiviert. Okay, ja, das ist krass. Kommt aufs Gerät an, muss man sagen. Okay, aber solche Geräte sollten halt nicht in Kinderhandy geraten und es gibt ja tatsächlich bereits Smartphones extra für Jugendliche, die eben...

01:36:30 wirklich geschützt sind. Also nicht nur wie jetzt mit dieser Elternbeschränkung, das ist ja eigentlich totaler Quatsch. Ich tanze als Hobby und da hatten wir letztens eine große Aufführung. Da waren natürlich auch jüngere Schüler, jüngere Gruppen und da standen so 14-jährige Mädels neben mir, bevor die Show losging. Die haben gesagt, oh, mein Bildschirmzeit ist aus, aber ich mache mein Handy jetzt einfach aus und wieder an und dann ist es geresettet und das checken meine Eltern nicht. Dann denke ich mir, die brauchen halt nicht einmal IT-Kenntnisse.

01:36:58 Also das ist so rudimentär, wie man das umgehen kann. Und wie gesagt, es gibt ja schon Smartphones, die wirklich ganz viele Schutzmechanismen drin sind, die man nicht umgehen kann, weil es gar nicht die Möglichkeit dazu gibt. Und das wäre halt eine Möglichkeit, dass man sagt, Jugendliche bekommen solche Smartphones, die eh schon sehr sicher sind, wo man halt nicht einfach irgendwie hier mit WhatsApp drauf machen kann, wo dann tausend Kontakte einen sonst wieder zufügen können, sondern wo eben geschützte...

01:37:24 Messenger-Dienste, die extra für Kinder und Jugendliche entwickelt sind, Social-Media-Apps, die halt extra für Kinder und Jugendliche sind, mit sehr großen Sicherheitsvorkehrungen. Und ich denke, eine Lösung wäre schon eine Altersverifikation mit dem Ausweis. Das heißt, es wäre auch nicht so leicht, wie jetzt ein 15-Jähriger sagt, ich will Alkohol, dann kaufe mir halt ein 18-Jähriger Alkohol. Nee, für jeden Ausweis kann man halt nur ein Profil erstellen. Und da brauchen wir natürlich...

01:37:51 guten Datenschutz und so, dass das nicht missbräuchlich verwendet wird. Aber ich denke mir, ich habe letztens beim ZDF vor 22 Uhr eine Serie schauen. Na, das sagt man hier nicht. Spaß. Wie bitte? In der Mediathek. Jedenfalls wollte ich da eine Serie, die ab 16 ist, vor 22 Uhr schauen. Und das ging nicht. Ich hätte entweder bis 22 Uhr warten müssen oder ich muss gleich mit meinem Ausweis mein Alter verifizieren. Wenn ich ein Bankkonto eröffnen will, muss ich das auch mit meinem Ausweis machen.

01:38:17 Und da gibt es ja wirklich diese Verifikationsprozesse, wo ich dann in die Kamera schauen muss, wo jemand dran ist, wo ich dann meinen Ausweis neben mich hinhalten muss. Und das zu umgehen, ist, glaube ich, sehr schwierig. Und das wird jetzt auch nicht irgendein 18-Jähriger für einen 15-Jährigen machen, weil er ja dann selber für sich kein Profil mehr erstellen könnte. Also ich glaube, es gäbe da schon Möglichkeiten, weil die gibt es ja in anderen Bereichen auch. Wir müssen sie halt nur nutzen und umsetzen.

01:38:43 Eine Sache, die dabei, weil du gerade so ansprichst, Smartphone-Modelle nur für Kids, es wird immer auch so ein kleines bisschen vergessen, dass es halt auch eine Klassenfrage ist. Also gerade in ärmeren Familien wird bestimmt wahrscheinlich eher das Smartphone von oben runter gegeben. Das heißt, da können sie sich das nicht leisten.

01:39:04 Ich glaube, das wollte ich nur so ein bisschen mit reingeben, weil das sind Sachen, die auch gerne vergessen werden. Also das ist, dazu muss ich sagen, ich kenne wirklich viele Familien, die, Entschuldigung, du kurz. Bevor wir jetzt hier eine neue Diskussion starten, ganz, ganz kurz einen Satz bitte, einen Satz dazu. Also ich kenne es, oder Marlina, so. Wer, wer jetzt? Gerne, ich habe auch keine Ahnung. Julia, Julia, gerne du. Also ich kenne sehr viele aus solchen Verhältnissen, wie du angesprochen hast.

01:39:32 Da haben die Kinder ein Smartphone und jetzt auch nicht das Allerbilligste. Und ich glaube, ich weiß es nicht genau, von welchem Hersteller es gibt. Es kostet gerade mal 200 Euro, also wie die billigeren, also so 200 Euro für ein Kinderhandy. Das sind die billigeren Modelle von den Smartphones, die man auch so auf den Markt bekommt. Und so könnte man ja auch sagen, wenn wir das staatlich fördern, dass wirklich Menschen aus wirklich finanziell schwachen Haushalten, dass die dann eine Förderung dafür bekommen. Könnte man ja machen.

01:40:01 Zum Beispiel, also dass halt die eben nicht ausgeschlossen werden, klar. So was gibt es an sich auch für Kinder, die jetzt beispielsweise günstiger im Mensa essen, wenn die Familie ein bisschen schlechtere Verhältnisse besitzen. Ja, ja, ja. Das ist eine Lösung. Marlina.

01:40:17 Und Min, schönen Dank, dass ihr heute mit am Start wart. Seid gerne noch im Chat mit dabei. Wir müssen ein kleines bisschen vorankommen heute, weil wir noch ein bisschen was vorhaben. Wir sprechen nämlich jetzt noch über die Rechtslage und so weiter. Also wird nochmal spannend über das, was wir hier gerade schon diskutiert haben, ob das überhaupt umsetzbar ist. Seid gerne mit dabei. Vielen Dank, dass ihr da wart. Einen wunderschönen Abend wünsche ich euch noch. Vielen Dank. Schönen Abend noch. Tschüss. Macht's gut. Tschüss. Und wir warten auf unseren nächsten Gast. In der Zwischenzeit.

Rechtliche und gesellschaftliche Aspekte von Social-Media-Verboten

01:40:45

01:40:45 Papa Gast TV schreibt, weil wir also als Gesellschaft versagt haben, nehmen wir jetzt den Kindern und Jugendlichen ihre Art der sozialen Interaktion weg. Julia, was sagst du dazu? Ich habe ja gesagt, einfach nur ein Verbot ist nicht die Lösung, dass sie sagen, okay, unter 16, ihr dürft es absolut gar nicht haben. Wie gesagt, ich habe gesagt, wir müssen uns wirklich Mühe geben und neue Social Media Apps entwickeln oder eine App entwickeln, die wirklich...

01:41:13 geeignet ist für Kinder, die Spaß macht, die edukativ ist, wo sie was lernen, wo sie sich austauschen können, teilhaben können, aber halt nicht so, wie es jetzt ist. Weil das sozusagen, ja, jetzt nehmen wir ihnen alles weg. Nein, natürlich nicht. Wir müssen uns wirklich viel Mühe geben. Und das wird teuer. Da muss man sehr viel rein investieren an Zeitaufwand, an Geld. Aber wie gesagt, ich sage, Kinder und Jugendliche sind hier in der Gesellschaft, kann man sich auch denken, dass...

01:41:39 da nicht gerne rein investiert wird, aber das sollten wir tun. Also ich bin da ein totaler Verfechter davon. Ja, Anni Helaser schreibt, ich als Elternteil habe meinen Kindern alle Social Media geblockt, weil ich gemerkt habe, dass sie davon einfach nicht mehr loskommen und das Leben an denen vorbeigeht. Und pünktlich zum Ende dieses Kommentars ist unser neuer Gast da. Hallo, schönen guten Abend.

01:42:04 Schönen guten Abend. Und wir hören dich direkt. Stefan, du forschst am Leibniz-Institut zum Medienrecht und Jugendschutz und kennst die rechtlichen und technischen Feinheiten sehr, sehr gut, die dieser Debatte folgen. Viele fordern ja gerade auch ein pauschales Verbot von Social Media unter 16 Jahren. Das haben wir gerade eben auch in der Umfrage gesehen, die wir im Chat gestellt haben. Welche rechtlichen Hürden würde denn so ein Verbot überhaupt mit sich bringen?

01:42:33 Ja, also das ist nicht ganz so trivial, wie die PolitikerInnen das jetzt gerade fordern, weil wir schon einen ganz komplexen Rechtsrahmen haben im Bereich Jugendschutz, auch im Bereich Online-Plattformen zum Beispiel. Und eine große Hürde, die dazu zu nehmen wäre, ist das Problem, dass wir hier einen harmonisierten Rechtsbereich auf...

01:42:55 europarechtlicher Ebene haben. Das Ding heißt DSA, Digital Services Act, und sagt nichts anderes als, dass alles, was für Online-Plattformen gilt, in dieser Verordnung geregelt ist. Das heißt also, jetzt kann Deutschland nicht einfach kommen und sagen, wir machen ein Social-Media-Verbot ab 16 aus Jugendschutzgründen. Das wäre etwas, was dem einzelnen Mitgliedstaat in der EU nicht mehr möglich ist. Das heißt,

01:43:25 Wären Alterssperren technisch überhaupt dann realistisch umsetzbar?

01:43:39 Jetzt warst du gerade weg bei mir. Tut mir leid. Ich war weg, Stefan. Hört man mich wieder? Hallo? Bin ich wieder da? Ich hoffe schon. Ich habe gefragt, ob Alterssperren denn überhaupt realistisch dann umsetzbar wären. Gehen wir mal auf zwei Aspekte ein. Sowohl technisch, oder sind die einfach zu umgehen, als auch rechtlich einfach. Dass man sagt, ey, in Deutschland machen wir das jetzt einfach so.

01:44:04 Ja, also eine Möglichkeit wäre, das auf europäischer Ebene zu regeln, dass man sagt, also bestimmte Dienstetypen sind ab 14, ab 16, ab 18. Wir kennen das ähnlich auch von Pornografieplattformen zum Beispiel. Das ist rechtlich möglich. Ob das zulässig und verhältnismäßig ist, haben wir heute schon gehört, dass die Evidenz...

01:44:31 die empirische Evidenz da noch nicht ganz klar ist. Also wir reden viel über Korrelationen. Wir haben noch nicht wirklich starke Hinweise auf eine Kausalität. Und deswegen kann es sein, dass so ein Eingriff in die Grundrechte, das wäre es nämlich, so ein Verbot, und zwar in die Grundrechte von Plattformanbietern, aber auch in die Grundrechte von den Jugendlichen selber.

01:44:54 ob das dann verhältnismäßig ist. Das müsste man sich genauer anschauen. Aber selbst wenn wir so ein Verbot dann einführen würden, dann haben wir auch schon viel im Chat gesehen, ist das Problem die Frage der Durchsetzung. Also wie schafft man es tatsächlich, ausschließlich über 16-Jährige auf solche Social-Media-Angebote zu lassen? Und wir haben, Julia hatte das schon gesagt, wir haben Altersfeststellungsverfahren. Es gibt eine...

01:45:21 große Menge an solchen Altersfeststellungsverfahren, die auch einigermaßen funktionieren. Aber wir müssen uns dann klar machen, dass diese Altersfeststellung uns alle betrifft, auch die 20-Jährigen, die 30-Jährigen oder die 50- oder 70-Jährigen. Also wir werden uns dann bei diesen Angeboten alle Alters verifizieren lassen müssen. Und das ist...

01:45:45 Ja, also wenn es so einfach wäre, würden die Plattformen das längst eingeführt haben. Aber es gibt da große Akzeptanzprobleme in der Breite der Bevölkerung. Ja, du hast dich gemeldet. Ich denke mir so, ja, klar haben bestimmt viele Menschen ein Problem damit, sich jetzt dafür zu verifizieren. Aber ich finde das gut, weil, wie man sieht, es ist so viel Hass im Netz. Also teilweise eben auch irgendwelche Kinder, die Videos hochladen und dann kommen da teilweise Erwachsene.

01:46:13 mit anonymen Profilen und beleidigen die des Todes. Das ist so schlimm. Und die verstecken sich halt hinter anonymen Profilen. Aber wenn jetzt jeder wüsste, okay, ich muss meinen Klarname da haben, am besten noch ein Profilfoto, wo man mich ganz genau identifizieren kann, wo auch die Plattform ganz genau weiß, wer ich bin. Und bei Straftaten wie Hetze, Beleidigung oder sonst welche anderen Dinge gäbe es...

01:46:40 die rechtliche Verpflichtung oder das Recht, dass die Social Media Plattformen an die Behörden quasi die Namen und Adresse und so weiter geben. Ich glaube, das würde diese Hass und Hetze im Internet einschränken, definitiv. Weil die meisten Leute, die ja so krass hetzen, die würden das so auf der Straße niemals tun. Es gibt ja schon andere Länder, die das versucht haben, beziehungsweise durchgesetzt haben. Da können wir mal ganz kurz drauf schauen, wie das in Australien verlaufen ist.

01:47:10 In Australien gilt seit diesem Jahr Social Media nur ab 16 Jahren. Die Regierung verpflichtet Plattformen wie Instagram, TikTok und Co. bis spätestens Ende des Jahres zu Altersprüfungen. Die Untersuchung der australischen Online-Sicherheitsbehörde eSafety zeigt aber, dass die Altersprüfung bislang problemlos umgangen werden kann. Die meisten Kinder müssen demnach bei der Anmeldung lediglich ihr Alter angeben. Außerdem kann man eine Altersprüfung mit Hilfe von VPNs umgehen, indem sich die User über ein anderes Land einloggen. Auch in Europa gibt es eine ähnliche Idee.

01:47:40 Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen schützen und deshalb bin ich persönlich dafür, dass eine Altersprüfung in sozialen Netzwerken eingeführt wird", sagte der französische Präsident Emmanuel Macron in einem Interview. Europäische Länder wie Griechenland, Spanien und Belgien wollen nachziehen und üben Druck auf die EU-Kommission aus. Diese arbeitet bereits an einer Lösung und zieht die großen Online-Plattformen zur Verantwortung. Eine einfache Ja-Nein-Abfrage, wie sie manche Pornoseiten aktuell haben, reiche nicht aus.

01:48:09 eigene App zur Altersprüfung. In dieser App sollen über Ausweisdokumente die persönlichen Daten hinterlegt werden. Diese App teile der Plattform dann mit, dass man das Mindestalter zur Nutzung der Plattform erreicht hat.

01:48:24 Also wir sehen ja, andere Länder haben es probiert, Australien hat es versucht und es ist da nicht so ganz erfolgreich mit gewesen. Einfach weil das Internet ja so viele Möglichkeiten bietet. Wir hatten gerade eben jetzt im Zuspieler gesehen, dass VPNs ja auch eine riesige Möglichkeit jemandem eröffnen, diese Dinge zu umgehen. Und ich glaube, wenn es Leute wissen, wie sowas zu umgehen ist.

01:48:47 Dann wahrscheinlich die Kinder oder die Jugendlichen, die es nicht benutzen dürfen, weil ich sage mal so, Not macht erfinderisch und ich habe auch immer so das Ding in mir drin, so wenn das verboten wird, dann steigt der Reiz. Also ich hatte früher nie Süßigkeitenverbot, aber ich habe halt auch nie welche gegessen oder halt sehr selten. Und ich glaube, so ähnlich verhält sich das wahrscheinlich bei Social Media auch. Wenn ich weiß, dass es verboten ist, ich aber das trotzdem machen will, dann finde ich auf jeden Fall irgendeinen Weg. Stefan.

01:49:16 Ist diese Gemengelage da, so ein Verbot oder so eine Regulierung durchzusetzen, ist es nicht auch einfach zu komplex, weil es zu viele Lösungen dafür gibt, es zu umgehen?

01:49:29 Ja, also wir haben das in Ländern oder US-Bundesstaaten gesehen, wo Alterskontrollen eingeführt worden sind, dass die VPN-Nutzung dann stark steigt. Und wenn man sich in den Play-Stores, in App-Stores anschaut, wie viele VPN-Angebote es dort kostenlos mit einem Klick zu installieren gibt, dann ist das keine große Schwierigkeit. Also jedenfalls für Kinder würde ich sagen, ab 10 ist das leicht machbar.

01:49:58 Ja, aber was wäre denn dann eine Möglichkeit? Also wie könnte man das den Reiz vielleicht da sogar von wegnehmen, dass die Kinder überhaupt gar nicht auf die Idee kommen? Julia hat ja gerade eben ja schon die Idee gebracht, dass man einfach ein soziales Netzwerk implementiert, was...

01:50:14 Kinderfreundlich ist, was wahrscheinlich aber auch, Julia, berichtige mich, wenn ich es jetzt falsch verstehe, aber genauso viel Spaß macht wie das richtige Internet, nur halt einfach kindergerechter ist, so in dem Sinne. Ist das dann die Lösung? Also quasi eigentlich ein Alternativangebot anzubieten, bevor man ein Verbot, also Angebot statt Verbot sozusagen. Was ist es da deine? Sorry, Julia. Ich hätte gesagt gleichzeitig. Genau, meine ich ja. Gleichzeitig. Also das richtige Internet, aber man bietet noch was an, anstatt das...

01:50:43 zu verbieten. Das meinte ich damit jetzt, dass man ein weiteres Angebot schafft, ein Social-Media-Angebot und kein Verbot. Stefan, wie siehst du das? Ist das eher die Lösung des Problems, bevor man anfängt, Dinge zu regulieren? Vielleicht auch leichter durchzusetzen, rechtlich.

Alternativen zu Verboten und die Rolle der Plattformen

01:51:01

01:51:01 Ja, na klar. Das ist ja ein großer Anreiz für Jugendliche zu sagen, das ist ein Safe Space. Und in dem Moment, wo ich mich Altersverifiziert habe, gerate ich eben nicht an böswillige Erwachsene, die irgendwie mich groomen wollen oder dergleichen. Also insofern, die Idee ist nicht schlecht, aber wir haben in den letzten Jahrzehnten gesehen, dass in dem Moment, wo Erwachsene etwas planen, was dann gut für Kinder sein soll, dass es sofort verseucht ist für die sozusagen Erwachsenen verseucht.

01:51:27 Und das bietet überhaupt keinen Anreiz für die, sondern die wollen genau da sein, wo Erwachsene nicht so genau hinschauen. Das ist das Spannende, unter sich zu sein. Und das, glaube ich, schaffen wir tatsächlich nicht mit Plattformen, die ausschließlich für Kinder und oder Jugendliche gemacht sind, weil wir ja auch wissen, dass Kinder und Jugendliche auch viele Kontakte zu Erwachsenen halten, zum Beispiel zu Eltern oder Verwandten.

01:51:54 Und spätestens, wenn sie älter werden, dann ohnehin auch noch vermehrt mit Volljährigen. Also die Durchmengung ist sozusagen so groß, dass dann extra Plattformen außer in Nischenbereichen, glaube ich, nicht so richtig interessant sind für die. Ja, das wäre eigentlich die Frage jetzt so ein bisschen gewesen. Warum würde denn U16-Verbot von Instagram, YouTube und so weiter dem Jugendschutz vielleicht sogar eher schaden, wenn man die Großen verbietet?

01:52:21 Ja, weil wir gesehen haben, dass Ausweichbewegungen sofort erfolgen. In dem Moment, wo ich eine Plattform zum Beispiel über DNS-Sperren aus dem deutschen Internet heraus reguliere, dass dann die alternativen Plattformen, die noch nicht gesperrt sind, Nutzerzuwechsel bekommen. Also gerade Jugendliche sind sehr, sehr gut darin, alternative Angebote dann ausfindig zu machen oder auch...

01:52:46 die gar nicht dafür vorgesehen sind, dann zu ihren Plattformen zu machen, sozusagen mit ihren sozialen Normen, mit ihren Formen der Kommunikation. Und dann würden wir ausgerechnet denjenigen Plattformen ein Verbot auferlegen, die sich schon im Regulierungsdiskurs ja ansprechen lassen. Es ist ja jetzt nicht so, dass sich Meta oder Snapchat oder TikTok jeder Regulierungsdiskussion entzieht, sondern im Gegenteil, die nehmen an diesem Diskurs teil.

01:53:15 Während viele andere Plattformen, die schwarzen Schafe, nenne ich sie jetzt mal, nicht meinen Ansprechpartner dafür hätten, auf Jugendschutzbelange zu reagieren. Also insofern kann das zur Ausweichbewegung führen. Und deswegen komme ich jetzt so langsam auf...

01:53:31 Wenn wir Julias Idee benutzen und sagen, wir müssen Anreize schaffen für so eine gute Kommunikation, für eine positive Netzkultur auf diesen Plattformen, dann könnte es natürlich eine Möglichkeit sein, dass die bekannten großen Plattformen so was wie ein Basis-Account haben.

01:53:48 der für alle zugänglich ist und der insbesondere hohe Jugendschutzvorkehrungen vorsieht. Und in dem Moment, wo ich bestimmte Funktionen freischalten möchte, bestimmte Inhalte sehen möchte, altersverifiziere ich mich und komme dann sozusagen mehr und mehr in die Erwachsenenfunktionen rein dieser Plattform. Also dann werden alle immer noch auf der gleichen Plattform, aber es gibt eben für die nicht altersfestgestellten weniger Funktionen und kuratiertere Inhalte.

01:54:16 Julia, wie bewertest du denn den Vorschlag von solchen Basis-Accounts mit altersabhängigen Funktionen? Das finde ich super. Also ich glaube, das wäre vielleicht sogar noch einfacher und billiger umzusetzen als eine Extra-Plattform, weil ich meinte auch Verbot plus Alternativ-Angebot. Aber wenn man jetzt sagt, das Verbot bezieht sich auf bestimmte Inhalte, dass man sagt, dann die Plattformen müssen natürlich da, das wäre glaube ich schon eine Mammut-Aufgabe, dass man sagt, okay,

01:54:43 dass bestimmte Inhalte dann automatisch eben gesperrt werden für unter 18-Jährige. Und mit der Altersverifikation kommst du halt drauf, ansonsten kriegst du dann nur die harmlosen Sachen. Und dass es halt absolut ausgeschlossen ist, dass halt Jugendliche irgendwelche Gewaltvideos oder sonstige schlimme Dinge sehen. Genau, und ich denke aber trotzdem, was ich noch sagen wollte, zu sagen, ja, ein Verbot allgemein bringt nichts, weil die sich ja dann sowieso da irgendwie reinsneaken können.

01:55:11 Ich meine, ein 15-Jähriger darf kein Alkohol trinken, der darf nicht Auto fahren und der darf nach 22 Uhr nicht raus.

01:55:17 Trotzdem kann er sich die Autoschlüssel seiner Eltern klauen mit dem Auto, um Mitternacht oder zwei in der Früh irgendwo rausfahren an einen unseriösen Park, sag ich jetzt mal, wo dunkle Gestalten sind und dort sich die Birne zusaufen. Trotzdem sagen wir ja nicht, dass wir jetzt alles erlauben. Also das ist ja, wir wissen, dass auch 14-Jährige sich besaufen können. Trotzdem sagen wir nicht, ja klar, jetzt ist Alkohol schon ab, egal wann erlaubt.

01:55:46 Also der Abend war sicherlich einer der hinkenden Vergleiche und das würde ich hier jetzt auch so sehen. Ich glaube, wenn man sagt, immer in dieser Schwarz-Weiß-Meilerei, aus einer juristischen Sicht geht es hier...

01:56:03 um die Frage, ob das ein milderes Mittel gibt als ein Verbot. Und das mildere Mittel wäre hier die altersangemessene Gestaltung dieser Plattform. Das heißt, in dem Moment, wo der Anbieter weiß, ich habe hier einen Zwölfjährigen, ich habe hier eine 14-Jährige, dass dann altersentsprechend Funktionen und Inhalte zugänglich gemacht werden. Das ist das mildere Mittel. Also reden wir nicht über Alkohol, ja oder nein, sondern im Prinzip bei diesen...

01:56:27 Social-Media-Plattformen, wo ja eben nicht alles schädlich ist, sondern vieles auch informativ, unterhaltsam, verspielt, kreativ und so weiter, dass diese Arten von Inhalten eben zugänglich sind auch für die Jüngeren, für die das dann geeignet ist. Und ich glaube, wenn man das also aus dieser juristischen Brille betrachtet, dann müssen wir über das mildere Mittel sprechen sozusagen.

01:56:49 Das finde ich echt super, weil man sieht ja auch, dass es funktioniert, wie gesagt, auf dieser Mediathek. Da kann man ja auch bestimmte Sachen eben. Ich glaube, man kann es seit Uhrzeit gebunden, das heißt, ein 15-Jähriger könnte trotzdem dann um Mitternacht das anschauen. Aber ich glaube, das könnte man eben noch besser regeln, dass es halt eben nicht an die Uhrzeit gebunden ist, sondern wirklich nur ans Alter. Das finde ich auch eine gute Lösung, wenn es halt so funktioniert.

01:57:15 im Chat schreibt, es gibt für alles spezielle Regelungen zum Schutz der Kinder. Das Internet ist eine Ausnahme bis dato. Das muss keinesfalls so bleiben. Wer sich das nicht vorstellen kann, hat zu wenig Vorstellungskraft, die du uns jetzt hier im Stream wahrlich nicht unterstellen kannst. Wir haben jede Menge, besonders unsere Gäste haben Vorstellungskraft gerade. An euch vielleicht, ich beute vielleicht nochmal die Frage, weil wir gerade eben nur das Thema Politik so ein bisschen angerissen haben. Was ist denn gesamtpolitisch

01:57:42 Wie ist das? Welche Argumente werden da ausgetauscht? Beziehungsweise versteht die Politik eigentlich grundsätzlich die Materie und das Problem? Denn wir haben gerade eben ja schon ein Zitat von Karin Prien gehört, die ja einfach nur sagt, nee, das ist alles total böse und es ist gewaltverherrlichend und pornografisch und so weiter.

01:58:05 Unsere Sendung heute hat ja gezeigt, dass man eben nicht alles in einer Farbe färben kann und dass es eben verschiedene Dinge zu beachten gibt und so weiter. Wie seht ihr das? Übersieht die Politik da einfach oder übersieht sie es erst nicht? Sieht sie die ganze Materie einfach nicht? Überblickt die das nicht? Vielleicht Stefan.

01:58:23 Also das ist der Normalfall der politischen Ökonomie. Die Politik muss komplexe Probleme einfach verkaufen, um Mehrheiten zu schaffen. So einfach ist das. Und dann mache ich eben aus einem sehr, sehr vielfältigen Informationsraum erst mal die Jauchegrube. Und ich mache aus ganz, ganz komplexen Erkrankungen und Störungen bei Heranwachsenden, die wir sehen, haben wir ja von Rüdiger gehört, mache ich etwas, was direkt aus dieser Jauchegrube ist.

01:58:51 folgt sozusagen als eine kausale Reaktion darauf. Und in dem Moment ist das ein leichtes Problem, was ich auch mit einer vermeintlich leichten Lösung dann verspreche zu bewerkstelligen. Und das ist aber das Problem, dass weder das Internet nicht leicht ist, noch sind die Störungen irgendwie leicht zu verstehen oder gut nachzuvollziehen, sondern die sind äußerst komplex. Und die Lösung, haben wir jetzt auch gehört, ist auch alles andere als trivial.

01:59:20 Und jetzt kommen also drei sehr komplexe Dinge hier zusammen. Und das hat, glaube ich, der Abend und der Chat auch gut gezeigt, so schnell und so einfach wie ein Verbot funktioniert das dann nicht. Julia, an dich jetzt, was würde sich denn, was würde sich aus deiner Elternsicht sozusagen in der öffentlichen Debatte über die Social Media Nutzung, was würdest du dir wünschen, was sich da denn dann ändert?

01:59:48 Meinst du jetzt politisch oder überhaupt? Generell gesehen, also politisch gesehen, da waren wir jetzt gerade dran. Ich glaube, du hast ja schon einen Vorschlag gemacht, wie es praktisch umsetzbar sein könnte. Aber wie darüber gesprochen wird, politisch beispielsweise? Ich finde, manche Politiker verstehen es vielleicht mehr, manche weniger. Aber aus welchen Interessen sprechen die? Was ist das eigentliche Ziel?

02:00:13 Das langfristige Ziel, dass wir die Kinder und Jugendlichen wirklich angemessen schützen und angemessen gleichzeitig teilhaben lassen? Oder ist das Ziel, möglichst keine Wählergruppen zu verlieren? Also da muss man schon genau hinschauen. Aber die Politik muss auf jeden Fall was tun. Das bringt auch nichts, da in Extreme zu verfallen, sondern eigentlich müsste jeder einzelne Politiker daran arbeiten, eine gute und differenzierte Lösung zu finden.

02:00:39 Also nicht nur dieses Schwarz-Weiß und nicht einfach so, ja, das verbieten wir jetzt, super, da holen wir uns drauf aus, weil das führt zu überhaupt gar nichts. Dann lassen wir die Kinder komplett allein und dann holen sie sich doch irgendwie einen Zugang und das bringt halt nichts, ja. Und ich denke, wir sollten uns auch nicht so schwer mit Verboten in gewissen Bereichen tun, weil es gibt immer Widerstand. Es gab ja auch krassen Widerstand gegen die Gurtpflicht zum Beispiel, ja, wurde dann trotzdem eingeführt, war auch gut. Und ich finde, da sollten auch die Politiker nicht so viel...

02:01:08 Angst davor haben. Es wurde ja vorhin schon angesprochen, dass vielleicht der eine oder andere Angst hätte, Follower zu verlieren. Ja gut, das Cherrypicking. Ja klar, aber wie gesagt, man muss immer schauen, was sind die Beweggründe dahinter. Und ich finde, die Politik ist definitiv in der Pflicht, eine differenzierte Debatte zu führen und keine einfachen Antworten zu liefern.

02:01:33 Julia, ich danke dir vielmals, dass du heute mit dabei warst und unsere Gästin warst. Vielen Dank, dass du die Zeit genommen hast. Ich wünsche auf jeden Fall noch einen schönen Abend und vielleicht sieht man sich ja nochmal wieder. Gerne, ich wünsche euch auch einen schönen Abend. Danke, dass ich dabei sein durfte. Tschüss. So, Leute, bevor wir jetzt nochmal eine Abschlussfrage an Stefan geben, machen wir erstmal nochmal eine Umfrage an euch, Chad, weil es so viel Spaß gemacht hat.

02:01:58 Wir kommen langsam zum Ende der Sendung. Deswegen machen wir unsere Themenumfrage. Und zwar wollen wir von euch wissen, welche Themen wünscht ihr euch von uns? Da könnt ihr hier abstimmen. Wir haben hier so ein paar ausgesucht. Hier, ich kriege es gar nicht da. Die Deutsche Bahn, Massentourismus, Live Service Games. Sollen wir über das Ehrenamt sprechen oder nochmal über Cancel Culture? Könnt ihr gerne mal abstimmen. Wir schauen dann am Ende, was bei rauskommt.

02:02:26 Wichtig dazu zu sagen ist natürlich, dass das nicht heißt, dass nächste Woche direkt eines dieser abgestimmten Themen kommt. Ihr wisst, es ist manchmal ein bisschen komplex, die müssen aufbereitet werden und so. Dann sprechen wir nochmal darüber.

02:02:39 Aber die Chancen stehen ganz gut, dass eines dieser Themen es irgendwann mal tatsächlich bei uns zu uns in die Sendung schafft. So wie dieses Thema hier übrigens. Ihr habt dafür abgestimmt, dass wir über Social Media Regulation sprechen und schwuppdiwuppzack machen wir einen Stream darüber. Also ihr seht, eure Meinung ist uns extrem wichtig und deswegen ist es auch wichtig, dass ihr abstimmt, Chat. Denn je mehr Leute abstimmen, desto klarer wird das Bild und desto zielgenauer können wir Themen für euch aussuchen.

02:03:06 Im Moment sehe ich, führt die Deutsche Bahn. Das war ja klar. Freunde, wenn wir jetzt noch länger streamen würden, dann hätte ich noch mal eine Anekdote zu erzählen vom Wochenende. Mein Gott, was stand ich in Köln wieder? Egal, macht nichts. Cancel Culture auf Platz 2 und dann kommt schon das Ehrenamt. Aber Deutsch...

02:03:27 Deutsche Bahn hält sich wacker auf Platz 1. So, wir schauen uns am Ende dieser Umfrage das Ergebnis an. Ich hoffe, die Regie gibt mir das nochmal aufs Ohr, falls ich es selber nicht sehe. Aber ich hatte noch eine Frage, wie versprochen, an Stefan. Stefan, wir hatten jetzt darüber gesprochen, dass über Schulen, die eine Verantwortung tragen, über Eltern, die eine Verantwortung tragen, über die Politik, die eine Verantwortung trägt. Wir haben noch gar nicht so sehr darüber gesprochen, was die Plattformen eigentlich für eine Verantwortung tragen.

Verantwortung der Plattformen und Ausblick

02:03:53

02:03:53 Und deswegen eine Abschlussfrage an dich. Was müsste denn eigentlich passieren, damit Plattformen überhaupt ein Interesse an Ernst, also ich rede jetzt von ernsthaftem Jugendschutz und Datenschutz entwickeln? Denn die sind ja eigentlich wirtschaftlich angetrieben und wollen, egal wer, am besten so viele wie möglich, so lange wie möglich auf der Plattform bleiben.

02:04:16 Die Plattformen sind hier in der Zwickmühle, weil sie einerseits natürlich Geld verdienen müssen, das sind Wirtschaftsunternehmen, und auf der anderen Seite stehen sie in einem echt harten Diskurs gesellschaftlicher Verantwortung. Und da jetzt zu vermitteln und dann spezifisch auch für Kinder einen höheren Schutz einzuführen, ist extrem schwer in einer globalen Welt, in dem Jugendschutz sehr, sehr unterschiedlich reguliert ist.

02:04:45 viele Länder extra Jugendschutzvorrichtungen erkennen, aus der Regulierung lesen und dann implementieren. Und das ist wahnsinnig aufwendig. Insofern muss man die erstmal sozusagen in den Schutz nehmen dafür, dass sie es versuchen. Aber sie können natürlich immer mehr machen. Und insbesondere dort, wo sie auf Problematiken hingewiesen werden, durch die Nutzer, durch die Community, aber auch durch solche Sendungen wie heute, dass man das...

02:05:13 dass die da drauf eingehen in dem Moment und sagen, okay, wir haben das Problem verstanden und wir kümmern uns jetzt drum. Da muss man denen, glaube ich, noch klarer machen, dass sie schneller sein können, dass sie richtige Red Teams bauen können, die dann sofort auf neue Probleme, neue Challenges zum Beispiel oder dergleichen reagieren können. Und das würde ich mir wünschen. Und das richtige Tool haben wir regulatorisch dafür. Das ist der Digital Services Act. Und die EU-Kommission an, sage ich mal, seit letztem Herbst.

02:05:42 Beanstandungsverfahren da durchzuführen, gegen praktisch alle Plattformen, auch im Bereich Kinder- und Jugendschutz. Das ist ein relativ neuer Regulierungsrahmen, der ist jetzt knapp über ein Jahr alt, sodass wir einfach auch ein bisschen Geduld haben sollten, um zu schauen, wie diese Regulierung dann tatsächlich greift. Also, das, finde ich, ist doch ein schönes Abschlusswort gewesen. Es ist noch viel zu tun, Freunde, aber wir haben auf jeden Fall heute...

02:06:09 schon sehr viel mitgenommen, finde ich, und sogar schon einen Lösungsansatz gefunden. Stefan, ich danke dir vielmals, dass du dir die Zeit genommen hast und heute bei uns vorbeigeschaut hast, deine Expertise geteilt hast. Hat sehr, sehr viel Spaß gemacht. Ich wünsche dir noch einen wunderschönen Abend. Vielen Dank, dass du da warst.

02:06:24 Ja, vielen Dank. Ciao. Ciao, ciao. So, Friends. Also, das war heute mal wieder ein wilder, ich, um nicht zu sagen heißer Ritt, ja, nicht nur, weil das Thema heiß war und ich fand's richtig geil, weil richtig viel diskutiert wurde. Chat, wie fandet ihr es? Was habt ihr mitgenommen? Was fandet ihr besonders spannend? Konntet ihr überhaupt was mitnehmen? Wie hat's euch heute gefallen? Lasst uns gerne mal gerade Feedback da.

02:06:53 Krass, wie hitzig. Also so hitzig habe ich Mixtalk selten erlebt in der Vergangenheit. Fand ich besonders in der ersten Hälfte extrem spannend zu sehen, wie sich da die Bälle hin und her gespielt wurden. War auf jeden Fall ein sehr nicer Talk. Hat mich persönlich weitergebracht. Wie gesagt, lasst uns gerne euer Feedback da. Wir schauen in der Zwischenzeit auf das Ergebnis unserer Umfrage. Und Trommelwirbel. Gewonnen hat die Deutsche Bahn. Die, die sonst meistens...

02:07:18 verlieren, wenn es um Service und Pünktlichkeit geht, haben heute bei uns in der Umfrage gewonnen. Also Freunde, wir nehmen das dann mit in die Themendiskussion und schauen, dass wir das Thema eventuell in einem der nächsten Streams unterbringen. Platz zwei war Cancel Culture, dann kam Ehrenamt, Live Service Games und der Massentourismus. Vielen, vielen Dank fürs Abstimmen. Das hat richtig Bock gemacht. Dieses neue Tool hier. So, was haben wir?

02:07:48 Die nächste Abstimmung kommt mit 15 Minuten Verspätung. Nicht bei Mixtalk. Bei uns sind die Abstimmungen alle immer pünktlich. Ja, Flamingo-Friend, schön nochmal den Finger in die Wunde. Zeitplan ist richtig. Wir achten demnächst drauf. Ist gut, ist gut. Wir geloben Besserung. So, Chat, was sagt ihr? Schurak...

02:08:12 Sorry, ich kann es nicht so gut aussprechen. Ich fand es sehr gut, dass so viele Leute zu Wort gekommen sind, ohne dass es hektisch wurde. Vielen Dank. Berlin Calling, mehr Expertise hätte ich mir gewünscht. Long Island Ice Tea, wichtiges, aber schwieriges Thema. Das auf jeden Fall. Und Flamingo Friend schreibt schon oder fragt schon, was ist denn nächste Woche Thema?

02:08:38 Leute, nächste Woche haben wir wieder ein Date, wenn ihr Bock habt. Denn nächste Woche sprechen wir hier bei Mixtalk übers Arbeiten. Sind wir zu bequem geworden, Chat? Müssen wir mehr arbeiten? Müssen wir weniger arbeiten? Wie funktioniert das alles? Wenn ihr darauf Bock habt, gerne nächste Woche wieder einschalten. Selbe Stelle, selbe Welle. Mittwoch um 20.30 Uhr. Dann wieder mit mir. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns wiedersehen.

02:09:05 Und ansonsten geht es natürlich hier auf dem Kanal der ARD weiter mit einem Pen & Paper. Mal wieder mit einem Tatort Pen & Paper. Und zwar morgen schon ab 19 Uhr und hinter die Ohren schreiben am Samstag ab 19 Uhr. Da geht es um einen ungelösten, wer hätte es gedacht, Mordfall. Es ist ein Tatort Pen & Paper. Schaltet auch da sehr, sehr gerne ein, wenn ihr Bock habt. So.

02:09:31 Und dann schaue ich noch mal kurz auf meine Notizen, ob ich auch nichts vergessen habe. Nein, habe ich nicht. Aber es gibt noch einen Raid, Chat. Wir raiden nämlich zu Solar, mit dem wir hier vor zwei Wochen ja schon mal über League of Legends diskutiert haben. Der ist nämlich gerade in Taiwan und geht da für einen Climb. Feuert den mal so richtig an. Lasst auf jeden Fall ein paar Grüßchen und Küsschen da. Ansonsten sehen wir uns nächste Woche um 20.30 Uhr wieder, Chat.

02:09:59 Abonnieren nicht vergessen. Einschalten nicht vergessen. Bis dahin. Danke an die Mods. Krieg ich gerade noch aufs Ohr. Vielen Dank an die Mods. Schön, dass ihr heute so einen guten Job gemacht habt. Bis dahin eine wunderschöne gute Nacht. Und nicht vergessen, abkühlen. Tschüss.