Politik & wir ! Klaut KI unsere Jobs?! Realtalk bei Politik & wir mit Carolin Wagner, SPD, und Fabian Westerheide, KI-Investor

KI-Revolution in der Arbeitswelt: Chancen, Risiken und politische Antworten

Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt - schneller als viele denken. Vor allem Berufseinsteiger sind verunsichert: Welche Jobs macht KI überflüssig? Welche neuen Berufsbilder entstehen? Wir machen den Reality-Check mit dem KI-Investor Fabian Westerheide und der SPD-Bundestagsabgeordneten Carolin Wagner.

Just Chatting

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Einführung in die KI-Diskussion und Vorstellung der Gäste

00:14:10

Die Sendung "Politik und wir" thematisiert den Einfluss von KI auf die Arbeitswelt und die Frage, ob KI Arbeitsplätze gefährdet. Es wird betont, dass das Thema KI sehr facettenreich ist und der Fokus auf die KI gelegt wird, die im Arbeitsleben relevant ist, insbesondere generative KI und Large Language Models wie Chat-GPT. Die Moderatorin begrüßt Caroline Wagner, Bundestagsabgeordnete der SPD, zuständig für das Thema KI, und Fabian Westerheide, KI-Investor, Unternehmer und Gründer. Es wird die Frage aufgeworfen, ob KI bereits im Bundestag angekommen ist, wobei festgestellt wird, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit von mehr Digitalisierung vorhanden ist und ChatGPT bereits in einigen Abgeordnetenbüros genutzt wird. Es wird aber auch angemerkt, dass der Staat in Bezug auf Digitalisierung oft als etwas langsam wahrgenommen wird, obwohl das Thema KI seit vielen Jahren im Blick ist, beispielsweise durch die Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz von 2018. Westerheide äußert sich kritisch über die Umsetzung von Technologiepolitik in Deutschland im Vergleich zu China, das seit über zehn Jahren massiv in KI investiert. Er fordert einen kompletten Kulturwandel im Umgang mit Daten und radikale Schritte, um mit der Komplexität der KI umzugehen.

KI-Quiz und Auswirkungen auf die Übersetzungsbranche

00:23:48

Die Sendung führt ein Quiz durch, um das Wissen der Zuschauer über KI zu testen, wobei Fragen zu frühen KI-Systemen, Problemen bei der Panzererkennung und überraschenden Konsequenzen von KI-Bots gestellt werden. Anschließend wird Frau Mattes, eine Übersetzerin und Dolmetscherin, zugeschaltet, um über die Auswirkungen von KI auf ihre Branche zu sprechen. Sie betont, dass KI-Tools ein sinnvolles Werkzeug sind, das in die Arbeitsprozesse integriert werden sollte, um am Markt attraktiv zu bleiben. KI kann als Recherche-Tool und zur Extraktion von Terminologie eingesetzt werden, was zu einer enormen Zeitersparnis führt. Sie plädiert für einen Ansatz, bei dem die Maschine dem Menschen dient und nicht umgekehrt. Es wird diskutiert, dass sich der Beruf des Dolmetschers verändern wird und einige Textbereiche möglicherweise nicht mehr übersetzt werden müssen, da Kunden KI-Tools selbst nutzen können. Dennoch wird die Expertise von Sprachexperten weiterhin benötigt, um den Texten den menschlichen Schliff zu geben und die Zielgruppe anzusprechen. Datenschutz und Urheberrecht werden als wichtige Punkte genannt, die bei der Nutzung von KI berücksichtigt werden müssen.

KI-Einfluss auf verschiedene Berufsgruppen und politische Maßnahmen

00:35:16

Die Diskussion weitet sich von der Übersetzungsbranche auf weitere Berufsgruppen aus, wobei Schlagzeilen über den Stellenabbau bei Klarna aufgrund von KI und eine Studie von Goldman Sachs über die Gefährdung von 300 Millionen Jobs in den USA und Europa zitiert werden. Eine Grafik des IFO-Instituts deutet auf eine bevorstehende Verschiebung hin, bei der KI in Zukunft eine größere Rolle spielen wird. Westerheide betont, dass wir uns in einer neuen kognitiven Ära befinden, in der jeder, der vor dem Rechner sitzt, potenziell betroffen ist, KI aber in erster Linie eine Ergänzung darstellt. Er kritisiert, dass Unternehmen oft Effizienzgewinne durch KI erzielen wollen und dabei Stellen abbauen. Wagner betont, dass die Politik die Bedeutung des Themas KI für die gesellschaftliche Ausrichtung und die Wirtschaft erkannt hat und ein Digitalministerium geschaffen wurde, um die Kompetenzen zu bündeln und mehr PS auf die Straße zu bringen. Sie betont die Wichtigkeit des Themas Staatsmodernisierung und bedankt sich bei Frau Mattes für ihren Input. Es wird festgestellt, dass KI zwar individuell gesehen Stellen kosten kann, die betroffenen Personen aber woanders ihren Platz finden werden.

KI in der Arbeitswelt: Chancen, Herausforderungen und persönliche Erfahrungen

00:44:22

Die Diskussionsteilnehmer erörtern die Auswirkungen von KI auf verschiedene Berufe und betonen, dass KI Jobs verändern kann, aber nicht unbedingt wegnimmt. Ein Zuschauer namens Karl Drescher, der als Schauspieler arbeitet und aufgrund des Einflusses von Influencern und KI weniger Aufträge erhält, schildert seine Erfahrungen. Er berichtet, dass er nun als LKW-Fahrer arbeitet und überrascht ist, wie viele Fahrlehrer gesucht werden, da der "Last Mile"-Transport voraussichtlich noch lange von Menschen erledigt werden muss. Wagner betont die Bedeutung von lebenslangem Lernen und Qualifizierungsoffensiven, um sich an die veränderte Arbeitswelt anzupassen. Sie ermutigt dazu, sich auch in völlig neuen Bereichen weiterzubilden und die Angebote zur modularen Weiterqualifizierung zu nutzen. Drescher merkt an, dass es wichtig ist, mit vernünftigem Breitbandinternet anzufangen, bevor man sich mit KI beschäftigt. Die Diskussionsteilnehmer kommen zu dem Schluss, dass KI zwar Herausforderungen mit sich bringt, aber auch Chancen bietet, und dass es wichtig ist, sich weiterzuentwickeln und sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Vorstellung von Dr. Köhne und wissenschaftliche Perspektive auf KI in der Arbeitswelt

00:57:31

Dr. Köhne vom Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft stellt sich vor und erläutert ihren Forschungsschwerpunkt im Bereich KI und Mitbestimmung. Sie betont, dass KI die Arbeitswelt verändert, aber nicht unbedingt zu massivem Jobverlust führt. Vielmehr verändern sich die Jobprofile, und Wissensarbeiter sind stärker betroffen als früher. Einstiegsrollen werden häufig an KI-Systeme wie ChatGPT ausgelagert. Es wird hervorgehoben, dass nicht alles, was technisch automatisierbar ist, auch automatisiert werden sollte, da ethische und wirtschaftliche Aspekte eine Rolle spielen. Die Politik wird aufgefordert, durch Regulierung Rechtssicherheit für Betriebe zu schaffen und Weiterbildungsangebote zu fördern. Es wird betont, dass Management-Entscheidungen darüber entscheiden, wie sich KI auf Arbeitsplätze auswirkt, und nicht die Technologie selbst.

Auswirkungen von KI auf Vertrieb, Politik und die Rolle des Handwerks

01:04:52

Fabian Westerheide sieht im Vertrieb, insbesondere im Großhandel, weiterhin eine wichtige Rolle für den Menschen, da Empathie und der Aufbau von Beziehungen durch Maschinen nicht ersetzt werden können. Vertriebler mit Fachexpertise, die Kunden individuell beraten können, bleiben unverzichtbar. Carolin Wagner (SPD) betont die Notwendigkeit eines Zusammenklangs zwischen Politik, Industrie und Arbeitnehmern, um einen Rahmen für den Einsatz von KI zu schaffen und Ängste abzubauen. Sie fordert Unternehmen auf, ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern gerecht zu werden und nicht nur auf Kosteneinsparungen durch KI zu setzen. Die Diskussion kommt auf das Handwerk zu sprechen, das trotz der Akademisierungstendenzen weiterhin wichtig bleibt. Es wird die Frage aufgeworfen, ob ein Umdenken stattfindet und wieder mehr Menschen sich für handwerkliche Berufe entscheiden.

KI und Berufseinstieg: Auswirkungen auf junge Talente und notwendige Fähigkeiten

01:13:11

Es wird diskutiert, dass Berufseinsteiger besonders von der Automatisierung durch KI betroffen sind, da einfache Tätigkeiten, die traditionell an Berufsanfänger delegiert werden, nun von KI-Tools übernommen werden. Dies kann langfristige Auswirkungen auf die Talent-Pipeline von Unternehmen haben, wenn junge Talente nicht mehr ausreichend ausgebildet werden. Jungen Menschen wird geraten, herauszufinden, was sie im Leben erreichen wollen und einen Beruf zu finden, der ihnen entweder Spaß macht oder ausreichend Geld einbringt. Im Bildungsbereich wird die Notwendigkeit betont, Prüfungsformen anzupassen und den Fokus auf die Entwicklung von Fähigkeiten zur Problemlösung und kritischem Denken zu legen. Unternehmen müssen sich überlegen, wie sie Nachwuchskräfte trotz des Einsatzes von KI in das Unternehmen integrieren und ihnen die notwendigen Fähigkeiten vermitteln können. Die Affinität zu KI-Tools ist in Deutschland sehr hoch, und es gibt eine Vielzahl von Alternativen zu ChatGPT, die je nach Bedarf eingesetzt werden können.

KI im Social Media Marketing, neue Tools und die Notwendigkeit der Qualitätskontrolle

01:19:29

Jonas Vatacek von einer Social Media Agentur berichtet, dass KI bereits seit langem ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit ist, da sie Prozesse effizienter macht und Kosten spart. Allerdings werden klassische Junior-Tätigkeiten zunehmend von KI übernommen, was die Entwicklung grundlegender Fähigkeiten erschwert. Rekruter suchen vermehrt nach Kandidaten mit kritischem Denkvermögen, Technikoffenheit und sozialen Fähigkeiten. Es wird betont, dass es wichtig ist, die Ergebnisse von KI-Tools kritisch zu überprüfen und eine Expertise im jeweiligen Arbeitsbereich aufzubauen. Die Diskussion kommt auf neue Tools wie Nano Banana zu sprechen, die den Creation-Prozess fast automatisieren können. Es wird betont, dass es eine Herausforderung ist, mit den schnellen Entwicklungen im Bereich KI Schritt zu halten. Die Nutzung von KI-Tools führt zwar zu Effizienzsteigerungen, aber die Qualitätskontrolle wird aufwendiger, da die Ergebnisse der KI nicht immer fehlerfrei sind. Es wird angemerkt, dass die eingesparte Zeit durch KI oft für andere Aufgaben genutzt wird, die ohne KI nicht möglich wären, was zu neuen Verteilungsfragen führt.

Verteilungsfragen, Digitalsteuer und die Rolle Europas in der globalen Digitalpolitik

01:27:59

Die Diskussion dreht sich um die Frage, wer von der durch KI erzeugten Wertschöpfung profitiert und wie die sozialen Versicherungssysteme finanziert werden können. Es wird die Einführung einer Digitalsteuer oder einer KI-Abgabe gefordert, um die Gewinne der großen Tech-Unternehmen stärker zu besteuern. Es wird kritisiert, dass Europa die Entwicklung einer eigenen KI-Industrie verschlafen hat und nun von den USA abhängig ist. Es wird auf das Urheberrecht und bestehende Modelle wie die Lehrgeräteabgabe verwiesen, die als Vorbild für eine KI-Abgabe dienen könnten. Im Chat wird die Idee einer Digitalsteuer kontrovers diskutiert, da einige befürchten, dass dies die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands beeinträchtigen könnte. Carolin Wagner betont, dass ein erhöhter Steuersatz für Digitalunternehmen auf EU-Ebene möglich wäre und dass die Umverteilungsfrage richtig gelöst werden muss. Es wird die Rolle Europas in der globalen Digitalpolitik angesprochen und kritisiert, dass die EU keine ausreichende Verhandlungsmacht gegenüber den USA und anderen Ländern hat. Es wird gefordert, dass Europa selbstbewusster auftritt und seine Interessen verteidigt, insbesondere im Hinblick auf die Digitalisierung und die Regulierung großer Plattformen.

Kritische Anmerkungen und Zusammenfassung

01:35:58

Ein Zuschauer namens Demirkin äußert kritische Anmerkungen zur Diskussion und wirft vor, dass die positiven Aspekte von KI überbetont werden, während die negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt verharmlost werden. Er bemängelt, dass die Notwendigkeit, weniger Leute für die gleiche Arbeit zu beschäftigen, zu leicht abgetan wird. Demirkin fragt nach den beruflichen Hintergründen der Diskussionsteilnehmer, um ihre Perspektiven besser einordnen zu können. Abschließend wird die Diskussion zusammengefasst und die verschiedenen Standpunkte der Teilnehmer noch einmal hervorgehoben.

Die Jobperspektiven von Berufsanfängern und die Rolle der KI

01:36:58

Ein Ingenieur äußert seine Besorgnis über die Jobaussichten von Berufsanfängern, insbesondere in akademischen Bereichen, die von KI betroffen sind. Er widerspricht der Aussage, dass überall Arbeitskräfte benötigt werden, und betont, dass gerade Berufseinsteiger im akademischen Umfeld Schwierigkeiten haben, Anstellungen zu finden. Viele junge Menschen hätten Jahre in ihr Studium investiert und nun die Befürchtung, dass ihre Zukunft durch KI zerstört wird. Eine Expertin bestätigt, dass bestimmte Tätigkeiten und Jobs stark von der Automatisierung betroffen sein werden, insbesondere solche, die sich leicht durch KI ersetzen lassen, wie beispielsweise die Transkription von Interviews. Sie betont, dass es sich oft um spezifische Aufgaben handelt, die automatisiert werden können, aber dass dies dennoch die Zukunft vieler Menschen gefährdet, die womöglich hohe Ausbildungskosten auf sich genommen haben. Die Betroffenen würden sich nicht damit zufriedengeben, auf Handwerksberufe verwiesen zu werden, da auch dort die Konkurrenz steigen wird, wenn Millionen von Büroangestellten sich umorientieren müssen. Ein KI-Investor räumt ein, dass auch er in einem Startup Azubi-Tätigkeiten ausführte, die heute durch KI automatisiert werden könnten und er nicht wüsste, wo er heute anfangen würde. Er betont jedoch, dass es immer Herausforderungen gab und es wichtig ist, Antworten auf die aktuellen Fragen zu finden.

Weiterbildung, KI-Verordnung und die Rolle der Politik

01:40:35

Ein Zuschauer wird für seine Hartnäckigkeit und seinen Kommentar im Chat gelobt. Das Thema Weiterbildung wird angesprochen, um den Herausforderungen der KI zu begegnen. Die KI-Verordnung (AI Act) wird erwähnt, die Unternehmen zur Vermittlung von Mitarbeiterkompetenzen im Umgang mit KI verpflichtet, auch wenn dies nicht für alle Unternehmen gilt. Eine Expertin betont die Wichtigkeit dieser Maßnahme, aber auch, dass sich die praktische Umsetzung erst noch zeigen muss. Es wird diskutiert, dass Umschulungen und Weiterbildungen eine enorme Anstrengung für die Betroffenen darstellen, insbesondere für diejenigen mit familiären Verpflichtungen. Die Notwendigkeit der Förderung von Umschulungsmaßnahmen wird hervorgehoben, und es wird die Frage aufgeworfen, ob Unternehmen steuerlich entlastet werden sollten, wenn sie ihre Mitarbeiter weiterbilden. Die Frage wird aufgeworfen, was die Politik unternimmt, außer dem AI Act, dessen Umsetzung noch unklar ist. Es wird auf den KI-Desk der Bundesnetzagentur verwiesen, der Unternehmen bei ihren Fragen und Umstellungsprozessen begleitet, sowie auf verschiedene Förderprogramme des BMAS und Kompetenzzentren zum Thema KI. Ein KI-Investor kritisiert, warum der Staat diese Aufgaben übernimmt und nicht die Privatwirtschaft, und plädiert dafür, das Kernproblem der Bildung anzugehen und Medienkompetenzen in Schulen und Universitäten zu verankern.

KI in Unternehmen, EU AI Act und Datenschutz

01:45:32

Eine Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Unternehmen sich bei KI eher als Nachzügler sieht. Eine Expertin für KI-Government erläutert den EU AI Act und korrigiert eine Falschaussage bezüglich der Kompetenzanforderungen für Unternehmen, die KI-Systeme betreiben. Sie betont, dass der AI Act viele Themen abdeckt, darunter die Vulnerabilität und Schutzbedürftigkeit im Zusammenhang mit KI. Es wird das Problem von Biases in KI-Systemen im Bewerbungsprozess angesprochen, die zu Benachteiligungen führen können. Der Einsatz von KI im Personalwesen wird als Hochrisikobereich eingestuft, der besondere Sorgfaltspflichten erfordert. Betriebsräte sollen die Möglichkeit erhalten, technische Expertise zur Einschätzung von KI-Systemen hinzuzuziehen. Im Chat wird kritisiert, dass eine Weiterbildung pro Jahr angesichts der schnellen Veränderungen wenig bringt und dass Unternehmen aufgrund von Sparmaßnahmen Weiterbildungen streichen. Es wird auf Schwierigkeiten bei der Bewilligung von Umschulungen durch das Jobcenter hingewiesen und die Frage aufgeworfen, ob die Bürgergeldreform die Fortbildungsmaßnahmen reduzieren wird. Die Verlagerung des Fokus von der reinen Vermittlung hin zum Abschluss von Aus- und Weiterbildungen wird als nachhaltigerer Ansatz dargestellt.

Stimmen der Beschäftigten, digitale Souveränität und Datenstrategie

01:53:36

Es wird betont, dass Weiterbildung und Umschulung zentrale Themen sind und dass man den Beschäftigten selbst eine Stimme geben sollte. Die Erfahrungen und Meinungen der Menschen, die mit den Technologien arbeiten, sollten in den öffentlichen Debatten gehört werden. Eine Expertin wird nach ihrer Meinung zum AI Act gefragt und betont, dass dieser viele Anforderungen an Anbieter und Betreiber von Hochrisikosystemen und KI-Modellen stellt. Sie weist jedoch darauf hin, dass Themen wie digitale Souveränität und Datenstrategie nicht durch eine Verordnung angegangen werden können. Die Dominanz US-amerikanischer und chinesischer KI-Modelle und die Notwendigkeit des Aufbaus eigener KI-Infrastrukturen in Deutschland werden hervorgehoben. Es wird die Möglichkeit angesprochen, KI-Funktionalitäten in der Verwaltung zu nutzen, um Anträge zu bearbeiten und die Verwaltung zu digitalisieren. Die Frage wird aufgeworfen, wie hemmend der Datenschutz bei der Nutzung von KI-Anwendungen in der Verwaltung ist. Datenschutz wird als hohes Gut verteidigt, aber auch die Notwendigkeit einer besseren Datennutzung und Datenqualität betont. Es wird die Trennung von Privatsphärenschutz und Datenschutz gefordert und ein europäischer Datenmarkt angeregt. Die Idee einer Datensteuer und einer Vergütung der Nutzer für die Bereitstellung ihrer Daten wird diskutiert, aber auch kritisch gesehen.