Politik & wir ! Klaut KI unsere Jobs?! Realtalk bei Politik & wir mit Carolin Wagner, SPD, und Fabian Westerheide, KI-Investor
KI-Revolution in der Arbeitswelt: Chancen, Risiken und politische Antworten
Die Sendung analysiert die Auswirkungen von KI auf verschiedene Berufe, beleuchtet Chancen und Herausforderungen. Experten diskutieren Qualifizierungsmaßnahmen, ethische Aspekte und die Notwendigkeit politischer Rahmenbedingungen, um den Wandel aktiv zu gestalten und Ängste abzubauen. Auch die Frage nach einer Digitalsteuer wird aufgeworfen.
Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt - schneller als viele denken. Vor allem Berufseinsteiger sind verunsichert: Welche Jobs macht KI überflüssig? Welche neuen Berufsbilder entstehen? Wir machen den Reality-Check mit dem KI-Investor Fabian Westerheide und der SPD-Bundestagsabgeordneten Carolin Wagner.
00:13:43 Hallo, hier ist Politik und wir mit eurer KI-Moderatorin Iris Seiram. Ja, und warum sollte mir jetzt nicht einfach auch ein Vogel auf die Schulter fliegen und vielleicht leide ich auch an einem Morbus Barsedorf. Man weiß es nicht so genau. Nein, in echt habe ich etwas weniger Haare, dafür mehr Falten. Und wir hätten eigentlich auch gerne noch ein Sprachtool verwendet, aber der RBB muss ja sparen. Deswegen nur diese Low-Budget-Variante.
Einführung in die KI-Diskussion und Vorstellung der Gäste
00:14:1000:14:10 Ich weiß nicht, was dieser Clip mit euch macht, außer vielleicht Albträume. So richtig Angst davor, dass ich von so einem Avatar ersetzt werde, die habe ich jetzt nicht. Aber ganz grundsätzlich hat ja KI einen doch enormen Einfluss auf unser Arbeiten, auf unsere Arbeitswelt. Das wollen wir vertiefen mit dem Thema die KI und ob sie uns die Jobs wegnimmt. Wir versuchen eine Art Reality Check, wenn das überhaupt möglich ist.
00:14:38 Weil das Thema KI, ja, ihr habt euch wahrscheinlich alle schon damit befasst. Es ist einfach unfassbar facettenreich. Also da kann man, glaube ich, Wochen drüber streiten, diskutieren und auch reden. Und wir wollen auch heute gar nicht so sehr auf das, was bildmäßig möglich ist, gucken. Weil da haben wir uns eigentlich auch ein bisschen dran satt gesehen. Olaf Scholz irgendwie muskelbepackt, irgendwie so als Babbo oder Rapper irgendwie.
00:15:04 Das kennen wir. Wir wollen wirklich auf diese Art von KI gucken, die im Arbeitsleben relevant ist, auf die es ankommt, die da wirklich einen Unterschied machen kann. Stichwort generative KI, also wirklich so large language models. Das sind alles neue Begriffe, um ehrlich zu sein, für mich auch, weil ich das auch nicht so alltäglich in meinem Job.
00:15:28 habe, aber eben solche Sachen wie Chat-GPT, die in der Lage sind, Texte zu generieren, zusammenzufassen, zu übersetzen und halt eben so, als wären die wirklich von Menschenhand gemacht mit Hilfe von einer Unmenge von Daten. Ich möchte auch an dieser Stelle ganz herzlich den Chat begrüßen und euch auch direkt mal fragen, was meint ihr denn eigentlich bei dem Thema?
00:15:54 Wird uns die KI unsere Jobs klauen? Klickt mal bitte eins. Ja, die meisten Jobs wird in naher Zukunft die KI erledigen. Oder zwei, für nein, ist gerade viel Hype um die KI. Was meint ihr denn so?
00:16:11 So, 1,5 ist gut. Kai Faktor, vielen Dank. 1, 2, 2, 1, 2. Okay, noch ein bisschen unentschiedenes Bild. 1, 1, 1, 5. Ach, ich liebe das. Ich bin nämlich auch immer so unentschlossen. Ja, Mittelweg geht immer. Kai ist einfach hochskaliert. Automatisierte Arbeit daher definitiv. Ja, okay. 1, 1.
00:16:36 Ja, ich weiß jetzt gar nicht. Ich glaube, ihr seid alle so ein bisschen in between. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wir werden es sehen. Gott sei Dank muss ich den ganzen Abend hier nicht alleine verbringen.
00:16:50 und ihr mit meinem gefährlichen Halbwissen konfrontiert werden, sondern ich habe hier zwei Menschen sitzen, die das aus zwei völlig unterschiedlichen Perspektiven mit mir und mit euch dann ja auch diskutieren können. Wir haben hier Caroline Wagner, Bundestagsabgeordnete der SPD und zuständig in der Fraktion für das Thema KI. Hallo und herzlich willkommen. Schönen guten Abend.
00:17:12 Und mit der Hufe schaden glaube ich auch schon, weil wir im Vorfeld schon total viel diskutiert haben. Fabian Westerheide, KI-Investor, Unternehmer, Gründer, Autor. Ich könnte die Liste lange fortsetzen. Meine schlaue Redaktion, also meine KI, die hier im Hintergrund sitzt, liebe Mona, an dieser Stelle auch nochmal vielen Dank, liebe Mona, wenn du mir heute noch ein bisschen hier durch die Sendung hilfst. Die haben mir verraten, dass du auch ein kleines Gamer-Gen hast. Dazu.
00:17:40 Frage ich nachher mehr. Jetzt habe ich doch eigentlich geduzt, weil eigentlich wollte ich euch fragen, sie oder du, das ist ja manchmal so ein bisschen, mir ist es ehrlich gesagt völlig mumpe in der Regel. Ich reagiere auch auf A. Was ist euch, was ist Ihnen lieber? Passt doch mit du, ja. Ich mag das Du. Wir sind in Berlin. Wir sind in Berlin, okay. Alles klar. Caroline.
00:18:10 Erst mal die Frage.
00:18:11 Ist die KI schon im Bundestag angekommen? Also wenn ich euch jetzt mitnehme auf die Reise, wie digitalisiert der Bundestag arbeitet, dann glaube ich, ja, ist die Community etwas geschockt. Nichtsdestotrotz ist man sich bewusst, dass man da mehr tun muss. Und natürlich in den Abgeordnetenbüros oder sowas, gerade wie du auch schon gesagt hast, ChatGPT oder sowas, wird da schon auch mal gefragt. Auch so eine Rede?
00:18:40 Also ich habe es jetzt noch nicht geschrieben mit ChatGPT, aber ich weiß nicht, ob die Kolleginnen und Kollegen sich da vielleicht doch schon mal den einen oder anderen oder bin mir sicher, dass sie sich den einen oder anderen Entwurf da schon mal vielleicht rausgezogen haben. Aber ich persönlich, ich habe Germanistik studiert, wenn ich was gelernt habe, dann Texte auf weißem Papier zu erstellen. Und das lasse ich mir nicht so einfach wegnehmen. Ich finde das nämlich wirklich mega interessant, weil die Bundestagsreden, die hören wir ja sehr, sehr häufig und kommentieren die manchmal auch. Das ist ja wirklich schon interessant, wie auch der Zunge.
00:19:10 immer so unterschiedlich ist. Aber manchmal sind da so viele Floskeln drin, da denke ich mir, das kann eigentlich eine KI bestimmt sehr, sehr gut. Böse Zungen behaupten ja, dass gerade in der Bundestag, wenn wir über den Staat reden, dass die ja so ein bisschen digitale Analphabeten sind und manchmal wie.
00:19:29 Ja, der Blinde von der Farbe redet. Ist das nur so ein Klischee oder ist da auch was dran? Also ich denke, wir haben natürlich das ganze Thema KI schon seit vielen, vielen Jahren im Blick, auch im Deutschen Bundestag. Ich erinnere da zum Beispiel an die Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz, die 2018 schon, von der ich, um ehrlich zu sein, überhaupt nicht mitbekommen habe, dass da irgendwas rausgekommen wäre. Das sind mit so Enquete-Kommissionen ist es vielleicht auch so ein bisschen das Problem, dass
00:19:58 der Output beziehungsweise natürlich das in die Öffentlichkeit tragen, da oftmals so eine Hürde ist, vielleicht nicht so ein sexy Thema ist, aber man muss dazu sagen, es ist etwas, wo sich die Kompetenz einfach bündelt und wo man in den Austausch geht mit Expertinnen und Experten und sich da wirklich strategisch einem Thema, das eben eine große Disruptionspotenzial hat und das hat KI und das wird natürlich auch aus dem politischen Raum heraus, aus dem Bundestag heraus, auch frühzeitig wurde das gesehen.
00:20:27 und deswegen so eine Enquete-Kommission auf die Beine gestellt. Und ich muss sagen, wenn ich heute reinschaue, sind es immer noch Themen, die damals, damals 2018, 19, 20.
00:20:37 da schon niedergeschrieben wurden, die uns heute in den Fragen schon auch noch beschäftigen, wo man schon auch sagen muss, da waren die Kolleginnen und Kollegen damals schon auch auf einer richtig guten Fährte. Wir schauen mal, wir wollen ja einen Reality-Check machen. Fabian, ach übrigens, wir haben hier wieder ganz viele Snacks. Ich möchte bitte, dass ihr ganz viel esst, weil sonst muss ich die ganzen Süßigkeiten ja essen. Das will keiner.
00:20:59 Fabian, wenn du das Ganze so hörst, Staat, Enquete-Kommission, KI in der Arbeitswelt, was macht das mit dir? Ich rolle so ein bisschen innerlich mit den Augen, weil als die Welle losging und das war, als die neuronalen Netze wiederentdeckt wurden 2014 und AlphaGo, das ist eine asiatische Form von Strategiespiel,
00:21:26 über 200 Millionen live. Dein Gamer-Gen, ja. Naja, das ist, in dem Fall nicht, das ist ein Brettspiel, ein klassisches Brettspiel. Und was bei uns IBM die Blut damals gemacht hat, 1997, also den Schachweltmeister geschlagen, Kasparov, passierte auf einmal im asiatischen Raum, amerikanische Firma, übrigens aus London gekauft, nämlich DeepMind.
00:21:44 besiegte das wichtigste Strategiespiel der Chinesen und die Literatur dachte damals, das ist nicht möglich. Und es funktionierte. Und das löste den Boom aus, weil die Chinesen wach geworden sind. Und die Chinesen zeigen uns eigentlich seit über zehn Jahren, wie man eigentlich richtig Politik umsetzt, wenn man es Technologie gibt. Und deswegen treiben sie uns interessanterweise vor.
00:22:01 Die haben mehr Lehrstühle geschaffen, mehr Absolventen. Sie haben mit Diebsägen und Manus Modelle herausgebracht, die sie angepasst haben. Sie haben schon 2018 gesagt, sie wollen 80 Milliarden investieren. Und dann rund 160 Milliarden. Das ist zwar eine kleine Summe im Verhältnis zu was wir heute aus den USA hören, aber das wurde vor zehn Jahren angefangen. Zu dem Zeitpunkt saß ich im Digitalausschuss als Experte und zu dem Zeitpunkt hat die Bundesregierung fünf Millionen eingeplant gehabt. Okay, ich lerne.
00:22:28 Man hätte schon viel, viel früher eine Enquete-Kommission mal machen können. Nee, gar nicht. Oder irgendwas anderes. Aber wir sind ja jetzt 2025. Ich begleite drei Regierungen eigentlich seitdem. Und keiner hat es je herzlich umgesetzt. Okay, deine Chance jetzt. Wir sind zwar noch im September, aber wir können ja vielleicht schon quasi wie über Weihnachten sprechen. Ich glaube, das Lebkuchensortiment dürfte auch schon beim REWE angekommen sein.
00:22:54 Deine politische Wunschliste, wenn du sie ganz knapp auf, keine Ahnung, drei wichtige Punkte zusammenfassen würdest. Kompletten Kulturwandel, das System von der Gesundheit, zur Bildung, zu der Wirtschaft, zu der Integration, wie wir mit Daten umgehen, komplett von vorn anfangen. Also das erwarte ich von der Regierung nicht, das kann sie nicht. Das ist zu viel, zu viel Tumult.
00:23:19 Aber die Antwort auf diese Komplexität da draußen ist nur Radikalität und wir müssen große Spritte wagen. Und diese kleinen, feinen Schritten hier ein bisschen verschrauben etc., das ist handwerklich richtig. Aber es bringt uns nicht nach vorne. Was uns nach vorne bringt, wir werden daran auf jeden Fall weiter anknüpfen. Das Ganze ist sehr abstrakt. Wir versuchen es ein bisschen gleich etwas praktischer zu fassen. Ich weiß, es ist echt eine Wahnsinnsherausforderung, weil es eben so umfassend ist. Aber lieber Chad, wir wollen ein kleines Quiz mit euch machen.
KI-Quiz und Auswirkungen auf die Übersetzungsbranche
00:23:4800:23:48 Und zwar macht doch mal gerne mit. Sagt mal, was ihr meint. A, B oder C. Wir haben folgende Fragen für euch vorbereitet. Seid ihr bereit? Ich sage jetzt einfach mal Ja. 1966 gab es ein sehr frühes KI-System, das eine Psychotherapeutin imitieren sollte. Welche dieser Sätze stammt aus diesem System? A. Sie sind ja völlig wahnsinnig. B.
00:24:17 Warum kommen Sie immer auf Ihre Mutter zurück? Oder C. Zum Glück habe ich keine Emotionen. Klingt ja super anstrengend. Also ich bin gespannt, was ihr meint. Habt ihr einen Tipp? Ich überlege, ob es Elisa ist, das System.
00:24:34 Das wäre, welche Antwort? A, B oder C? Ich würde auf B tippen. Es ist B. Super, Elisa, 1966 von Josef Weizenbaum am MIT entwickelt, simulierte eine Psychotherapeutin und konterte oft mit solchen Fragen. Viele Nutzer hielten das System für erstaunlich empathisch. Dabei waren es nur Textbausteine. Okay, nächste Frage. Wir haben noch ein bisschen.
00:25:01 Welches Problem trat in einem frühen KI-Projekt zur Panzererkennung wirklich auf? A. Die KI hielt Sonnenlicht für Panzer. B. Die KI hielt SUVs für Panzer. C. Sie erkannte nur Panzer, die rückwärts fuhren. Was sagt denn der Chat?
00:25:19 Ich habe an so einem Projekt geforscht, genau an diesem Case. Echt, ja? Ja. Für die Bundeswehr, die Erkennung von feindlichen Gefechtsfahrzeugen. Ey, hier haben wir jemanden, ich habe jemanden im Chat gesehen, der hat es richtig. B, B, B, ey Mann. Also, S, B. A, A. Ich tippe auf. Die KI hielt Sonnenlicht für Panzer.
00:25:40 Das ist ein bisschen abgefahren, weil das Trainingsset fehlerhaft war. Die Panzerfotos wurden alle an sonnigen Tagen aufgenommen und Fotos ohne Panzer bei Wolken. Und die KI hat gelernt, Panzer, Sonne. Und deswegen kam es zu diesem Fehler. Das finde ich irgendwie total spannend. Aber das Problem B ist immer noch bis heute so. Ja? Ja, also wir sehen es in der aktuellen Krise, wie man Panzer einfach als Schulbus tarnt und so etwas.
00:26:07 Alle Gesichter können von Drohnen wieder nicht mehr funktionieren. Okay, habt ihr noch Lust auf ein paar weitere Fragen? Gerne. Ja, wollen wir noch eine machen? Was war 2017 die überraschende Konsequenz, als Facebook zwei KI-Bots miteinander reden ließ? Das finde ich eigentlich am schönsten. Das ist mein absoluter Favorite. A, sie flirteten. B, sie gründeten eine virtuelle Partei. C, sie erfanden eine eigene Sprache. Also wenn ihr mich fragt, ich fände natürlich A am schönsten, aber keine Ahnung, was meint ihr? C. Es war C.
00:26:33 Also ganz klar, weil sie haben die Sprache abgekürzt, sie haben einfach immer kürzere Worte. Genau, mein Humor. Was war doch auch kürzlich erst hier? A, C, C. Oh, okay, der Chat ist fast einhellig der Meinung, dass es C ist und ihr? C, C. Sie erfanden deine eigene Sprache. Was soll man dazu noch mehr sagen? Wir hätten noch einen. So, einer geht noch? Okay.
00:26:57 Was war 2023 eine besonders kuriose Folge des Hypes und generative KI? A. Eine KI schrieb ein Theaterstück und wurde für den Pulitzer-Preis nominiert. B. Ein KI-generierter Papst mit weißer Pufferjacke ging viral. C. Ein Influencer in Frankreich wurde berühmt, war aber ein KI-Avatar. Das weiß man nur. Das wissen wir. War das erst 23? Ja, krass, oder? Ja.
00:27:26 Zwei kam gleich 2022. Ihr Lieben im Chat, ihr wisst es natürlich auch, alle B. Jetzt wäre natürlich die große Herausforderung, zu fragen, welche Pufferjacke er trug. So ein Michelin-Ding. Da sah es wie so ein Michelin-Männchen. So, das war der Quiz. Das war unser Quiz. Ich würde mal sagen, dass die KI, also wenn hier ein Avatar säße, mit Sicherheit etwas weniger Wortfindungsstörungen hätte als ich.
00:27:53 Wir gehen aber rüber zu unserem Thema, ob jetzt wirklich uns eine Jobapokalypse droht und wie krass die KI wirklich im Job leben, wie die da einschlägt. Und eigentlich, liebe Regie, würde ich dazu total gerne unseren Zuschaltgast, unseren ersten mit reinholen. Geht das vielleicht schon? Ist die schon da?
00:28:25 Ja, liebe Frau Mattes, wenn Sie uns hören, machen Sie doch mal Ihre Kamera an, weil dann können wir sie direkt hier ins Studio holen.
00:28:34 Super. Und zwar, na, ich warte. Hallo. Hallo, liebe Frau Mattes. Ich grüße Sie aus dem Twitch-Studio. Ich spoiler direkt mal. Sie sind Übersetzerin. Und das ist ja eventuell eine Branche, die doch ganz deutlich von der KI betroffen sein könnte. Oder schildern Sie mal so ein bisschen Ihre Situation.
00:28:59 Ja, also genau. Ich bin Übersetzerin und Dolmetscherin und KI hat definitiv große Auswirkungen auf unsere Branche, auf die Übersetzer und Dolmetscher. Und wie der Fabian vorhin schon sagte, seit es ChatGPT sozusagen gibt, ist es ja auch in aller Munde mit der generativen KI.
00:29:21 Und deswegen hat sich natürlich auch unsere Branche in dem Zusammenhang sehr verändert und wird es auch in Zukunft noch tun. Nichtsdestotrotz, um das vielleicht einmal auch direkt schon mal klar zu sagen, denke ich oder höre ich auch andere Stimmen aus meiner Branche, die sagen, dass KI ein sehr, sehr oder KI-Tools ein sehr sinnvolles Werkzeug ist, dass wir
00:29:45 zügig integrieren sollten, um nicht zu sagen müssen, um überhaupt noch attraktiv zu sein am Markt. Wir müssen also unsere Dienstleistung verändern. Die Prozesse, die Arbeitsprozesse, wie wir sie vielleicht vor, in meinem Fall 15 Jahren, andere ein bisschen länger oder kürzer im Studium oder eben in den ersten Arbeitsjahren gelernt haben, funktionieren so heute nicht mehr und mittelfristig schon mal gar nicht mehr.
00:30:11 Was würden Sie ändern? Also wie würden Sie das irgendwie auch sinnvoll einnutzen? Also dass das eben nicht so ein Angst-Tool ist, Chat-GPT, sondern wirklich eher, also kein Konkurrent, sondern eher ein Kollege, der Ihnen vielleicht bei der Arbeit hilft. Was würden Sie da machen? Genau, also ich denke, da muss man zwei Dinge unterscheiden. Einmal kann man oder sollte man KI-Tools grundsätzlich einsetzen als sogenannten KI.
00:30:35 KI-Assistenten, das ist jetzt, würde ich mal sagen, branchenunabhängig, dass man den einsetzen sollte, um gewissen Content zu generieren, um gewisse Verwaltungsarbeitsprozesse zu erleichtern, effizienter und schneller zu machen. So bezogen auf das Übersetzen kann man KI vor allen Dingen einsetzen.
00:30:53 Als Recherche-Tool, um einfach schneller größere Datenmengen, schneller längere Texte in Vorbereitung auf Dolmetscheinsätze zum Beispiel auf die wichtigsten Informationen zu scannen und dann eben auch schnell die wichtigsten Fakten zu haben. Zum anderen kann man KI-Tools auch sehr gut nutzen, um Terminologie zu extrahieren. Gerade auf EU-Ebene gibt es sehr, sehr viele Texte, die schon verfügbar sind in mehreren Sprachen und das kann man eben mit den richtigen KI-Tools sehr schön sich extrahieren.
00:31:22 und hat dann eine enorme Zeit effizient einfach im Vergleich zu früher. Insofern also in der Vorbereitung auf jeden Fall, um sich Hintergrundwissen anzueignen, auch auf jeden Fall und auch dann teilweise im Übersetzungsprozess selber, je nach Kontext und worum es eben geht, um dann das sogenannte Post-Editing dann anzuwenden, anstatt es quasi von Anfang an menschlich zu übersetzen. Aber grundsätzlich würde ich sagen, diesen Human in the Loop oder...
00:31:50 würde ich eher umdrehen zu Machine in the Loop. Also, dass wir die Maschine uns zunutze machen und nicht die Maschine sich uns zunutze macht. Das ist ein super Ansatz. Aber würden Sie sagen, dass trotzdem der Beruf des Dolmetschers, also dass die Anzahl einfach an Dolmetschern, dass die sich reduzieren wird, dass nicht mehr so viele gebraucht werden, also dass doch so ein Ersetzungseffekt eintritt? Oder glauben Sie, na, vielleicht ist es doch eher eine Frage, wie man das dann in seinen Alltag, Arbeitsalltag integriert?
00:32:19 Ich denke, das kann man so pauschal nicht beantworten. Gerade beim Dolmetschen gibt es große Unterscheidungen, ob wir vom Simultandolmetschen sprechen oder Verhandlungsdolmetschen. Zum Beispiel beim Übersetzen ist es grundsätzlich auch so, man darf einfach nicht vergessen, dass es sehr unterschiedliche Bereiche gibt, wo Übersetzungen gefordert werden. Wenn wir von streng Vertraulichen...
00:32:44 Dokumenten sprechen, dann möchte das im Moment in großen Teilen noch niemand in die KI schmeißen, um es mal so auszudrücken. Und das ist ein großes Thema mit dem Datenschutz. Dann ist es aber auch so, wenn es um Patente geht, will das auch niemand in die KI schmeißen, auch bei Konferenzen, wenn streng vertrauliche Informationen ausgetauscht werden. Wenn wir von Behörden sprechen, von Gerichten sprechen, ist es auch so, dass der Datenschutz ein Riesenthema ist. Aber auch das Thema Urheberrecht ist immer noch sehr wichtig.
00:33:13 Auch da hat KI einfach ihre Grenzen. Und deswegen glaube ich, dass sich der Beruf definitiv verändern wird. Und ja, manche Textbereiche, wo heute noch Übersetzungen eingefordert werden, werden nicht mehr gemacht. Das werden die potenziellen Kunden irgendwann selber mit ihren KI-Tools machen können. Aber ich denke doch, dass der Sprachexperte oder die Sprachexpertin
00:33:37 immer noch notwendig ist, um dem Ganzen den menschlichen Schliff zu geben und eben auch je nach Kontext bezogen dann auch so, dass es die Zielgruppe überhaupt anspricht. Denn sonst landen wir am Ende, wenn wir das nur noch mit KI machen, auf einer Sprachebene, die dann irgendwo stehen bleibt. Und dann hat der Kunde auch nicht das Ziel erreicht, was er vielleicht eigentlich wollte, weil es dann einfach die Zielgruppe nicht mehr anspricht, gerade auch im Marketingbereich.
00:34:06 Super. Ich habe da schon ganz viele Buzzwords gehört, die man so in den Bereich Politik rein subsumieren kann, wenn wir über das Thema Datenschutz und über das Thema Urheberrecht sprechen. Das sind wirklich zwei super wichtige Punkte. Ich möchte aber einmal auch hier nochmal den Chat mit reinholen, weil das ist auch schon hier total spannend. Also ich habe hier zum Beispiel...
00:34:27 Entschuldigung, wenn ich es nicht richtig ausspreche. Rall Grado schreibt, da habe ich heute erst von einem auf Reddit gelesen, der als Übersetzer seinen Job verloren hat. Also da gibt es anscheinend schon irgendwie Bewegung. Ihr im Chat kennt da anscheinend welche. Dann habe ich noch hier den nächsten.
00:34:48 Es werden einfach weniger Übersetzer die Arbeit von mehr Leuten machen. Dadurch sinkt die Nachfrage und viele werden dadurch ersetzt. Das klingt natürlich super pessimistisch, ist ein bisschen ein anderer Take, als Sie jetzt hatten. Aber ich finde es irgendwie auch gut, dass man auch guckt, welche positiven Effekte kann es haben? Wie kann man es mit einbeziehen? Das ist vielleicht auch eine ganz gute Herangehensweise. Erstmal herzlichen Dank bis hierhin. Ich würde nämlich ganz gerne jetzt.
KI-Einfluss auf verschiedene Berufsgruppen und politische Maßnahmen
00:35:1600:35:16 mit euch auch weiter diskutieren und das Ganze weiten von dem Einzelfall des Dolmetschers auf weitere Berufsgruppen, weil das ist ja nicht das einzige Feld, wo die KI einen großen Einfluss haben kann. Wir haben auch mal so ein paar Schlagzeilen aus der Vergangenheit rausgesucht. Also zum Beispiel das Handelsblatt schrieb vor kurzem Klana, ihr kennt ja diesen Bezahldienstleister, schafft dank KI mehr Arbeit mit weniger Beschäftigten. 700 Beschäftigte werden da.
00:35:45 genannt. Mehr Umsatz, weniger Lohnkosten. Also es ist natürlich schön für Klarna, aber für die Beschäftigten geht so. Eine andere Studie von Goldman Sachs, die hat so eine ganz irre Zahl aufgeworfen. Das ist auch so ein bisschen schwierig. Man weiß nicht ganz genau, wie sind diese Studien erstellt worden. Ich zitiere es jetzt einfach nur. Die hatte die irre Zahl von 300 Millionen Jobs aufgerufen in den USA und Europa seien gefährdet.
00:36:13 Und wir haben dazu auch eine schöne Grafik vorbereitet. Nee, das ist die falsche Grafik. Ich wollte doch eine ganz andere Grafik. Nee, das war mein Fehler. Das war ein richtig menschlicher Fehler. Mona, wo ist nochmal die IFO-Grafik? Welche waren das nochmal?
00:36:37 Job auf ab. Job auf ab. Grafik 6. Mit meinem Fettfinger schön die andere Grafik gegriffen. So, das ist eine Grafik des IFO-Instituts, die ein bisschen kompliziert zu lesen ist, aber da kann man es vielleicht erkennen. Bisher.
00:36:55 Anscheinend keine großen Veränderungen, 93 Prozent, aber in fünf Jahren soll sich das ändern auf 67,7 Prozent in etwa. Also dass da durchaus doch eine Verschiebung ist. Fabian, kannst du da so mitgehen? Welche Erfahrungen hast du in deinen Jobs da bislang gemacht?
00:37:16 Also zum einen sind wir in der neuen Ära. Wir hatten in den 60ern eine Robotik-Ära, wo die ganz viel Fließbandarbeit und maschinelle Arbeit wurde durch Roboter automatisiert. Wir benutzen heute Maschinen, wir bauen Wolkenkratzer, wir bauen Autobahnen. All das sind Symbiose mit Maschinen. Dasselbe passiert jetzt in der kognitiven Ära. Das heißt, jeder der vorm Rechner sitzt, ist eher bedroht. Aber in erster Linie ist eine Ergänzung und das hat die Annika wunderbar beschrieben. Ich fand ihre Einstellung auch großartig, wie sie damit umgeht, anstatt zu sagen, meine Jobs werden geklaut, sondern...
00:37:44 Sie passt sich an. Sie benutzt es als Werkzeug. Genau, und ich würde ganz kurz noch Annika Mathes verabschieden. Sorry, weil ich sie so übergangen habe. Erst noch mal wirklich herzlichen Dank. Das war ein super Input. Das hätten Sie hier sehr weitergebracht. Entschuldige bitte, ich wollte Sie nicht unterbrechen. Was KI eigentlich ist, am Ende ist es Software, die Wahrscheinlichkeiten berechnet, Automatisierung macht und Automatisierung durchführt. Je digitaler ein Job ist, desto eher ist es ein tolles Werkzeug in Ergänzung. Bei ganz vielen Firmen ist das Marketing. Die wollen nicht sagen, dass sie in großen Bürokratie...
00:38:13 Kopf haben, sondern sagen jetzt, durch KI ersetzen wir Leute.
00:38:18 ist übrigens bei Klarna nach hinten gegangen und sind die Leute wieder eingestellt teilweise. True, die Schlagzeile habe ich auch gesehen. Haben wir nämlich diskutiert, weil wir die Firma kennen und wir diskutieren das am Abend. Das heißt, das ist nicht so. Axel Springer hat ganz viele Leute rausgeschmissen und gesagt durch KI. Vielleicht können wir das nochmal kurz ausführen, weil ich das echt ganz spannend finde. Die hatten bei Klarna versucht, eben gerade den Kundensupport zu ersetzen, die Leute entlassen, dann aber gemerkt, dass die Leute doch mit echten Menschen reden wollen. Ich im Übrigen auch.
00:38:47 Wir haben gleichzeitig einen Fachkräftemangel, den können wir damit kompensieren, den müssen wir dringend kompensieren. Und was aber die aktuellsten Statistiken sagen, ist, dass die Jugend, also die Junioposition, die schwinden. Das heißt, was gerade passiert ist, dass die...
00:38:59 MIT hat gerade eine schöne Studie rausgebracht vor ein, zwei Tagen. Da haben die sich, glaube ich, 60.000 Firmen angeguckt und haben festgestellt, die Firmen, die KI schon verwenden, stellen 20 Prozent weniger Juniors ein. Das ist ein super spannender Aspekt, Fabian. Hier muss ich ganz kurz bremsen, weil den Punkt Berufseinsteiger, den haben wir noch. Wäre es okay, wenn wir diesen Aspekt schieben. Aber in erster Linie ist meine Kernaufsäute, nein, KI nimmt niemanden einen Job weg, weil das würde eine Intention erstellen. Das ist eigentlich nur Kapital.
00:39:29 getriebene Unternehmen, die Effizienzgewinne versuchen zu erwirtschaften und dafür ist jedes Mittel recht.
00:39:35 Also ich muss nochmal ganz kurz ergänzen zuvor. Die Politik beziehungsweise im Deutschen Bundestag haben wir natürlich schon verstanden oder auch jetzt in der Koalition, würde ich sagen, haben wir verstanden, wie wichtig das Thema ist für die gesellschaftliche Ausrichtung, für unsere Wirtschaft, natürlich auch als Wirtschaftskraft, KI ganz enormes Potenzial, das wir auch entsprechend jetzt auch nicht nutzen gerade und wo eben woanders Märkte entwickelt werden. Aber wir haben jetzt ein Digitalministerium und das ist ja schon etwas, wenn man so die politischen Prozesse
00:40:04 eben auch verfolgt, dann ist so eine Entscheidung für ein eigenes Ministerium ja eben auch etwas mit einer großen Tragweite und was jetzt sich im Aufbau befindet, wo noch Stellen zusammengezogen werden, wo erstmal auch das Gebäude bezogen wird, wo der Organisationserlass noch seine Schärfe gewinnen muss und seine Trennschärfe zu anderen Häusern. Und das hatten wir vorher nicht, also in der letzten Legislaturperiode, wenn ich da in den Haushalt geguckt habe und geschaut habe, was haben wir denn alles im Bereich KI oder im Bereich Digitales, wo läuft da das Geld? Dann muss ich irgendwie in vier, fünf unterschiedliche Häuser reinschauen, Einzelpläne reinschauen.
00:40:33 Und dass das jetzt so zusammengezogen wird, bringt hoffentlich eben auch entsprechend mehr.
00:40:38 PS auf die Straße, was auch ein bisschen irre ist im Jahr 2025. Aber wir haben jetzt eben CDU geführt, Carsten Wildberger. Aber es gibt immer noch angeschlossene Ressourcen. Also es ist immer noch ein bisschen auch in der Wirtschaft drin. Es ist immer noch ein bisschen im Verkehr drin, glaube ich. Ja, wobei da wird es jetzt, wie gesagt, da wird es jetzt wirklich gut rausgezogen. Wir haben noch im Bereich ITZ-Bund zum Finanzministerium. Das ist nochmal das ITZ-Bund, dass jeder mitkommt. Das ist quasi für die Bundesbehörde quasi die.
00:41:07 IT-Technik und so weiter. Da gibt es eben noch Fragen, wie man das organisieren kann und so weiter. Aber ansonsten ist allen klar, dass wir hier die Kompetenz in dem Haus bündeln müssen, in Kombination mit dem Thema Staatsmodernisierung. Das glaube ich ist ja auch etwas, dass wir abends füllend darüber reden können. Aber ich möchte mich auch bei Annika bedanken und gerade auch in Verbindung mit dem Chat-Kommentar. Ich finde es ja schon auch gut, dass die Person, die quasi aus dem Job heraus hier
00:41:36 berichtet hat, sagt, es gibt Möglichkeiten für uns als Dolmetscherinnen, Dolmetscher. Wir sehen hier auch das Potenzial oder die Möglichkeiten, wo wir uns mit unserer Kompetenz, mit unserer Ausbildung auch hin entwickeln können. Und das ist, glaube ich, das ganz, ganz Wichtige an der Stelle. Natürlich individuell gesehen werden Leute aufgrund von KI ihre Stelle aufgeben, aber die werden sich woanders
00:42:01 woanders ihren Platz finden. Davon ist auszugehen, mit Blick eben auf eine auch immer technischer, ausgerichtete Berufswelt, die wir haben. Wir haben es aktuell bei TikTok hier, das Team rund um Trust and Safety, die ja auch entsprechend, ich glaube mit Verdi, auf die Straße gehen und auch demonstrieren, hier mit dem Boot über die Spree gefahren sind, weil sie eben auch durch KI ersetzt werden sollen.
00:42:28 vorher noch die KI übrigens trainiert haben, besonders irgendwie verrückt. Aber auch da in diesen Bereichen sind natürlich der Mensch noch mal als Kontrollinstanz auch über KI gefilterte Hinweise wichtig. Ich höre hier viel Optimismus heraus. Ich möchte aber unbedingt unseren Chat hier nicht vernachlässigen, weil da sind wirklich auch total spannende.
00:42:47 Spannende Kommentare drin, also von Corbinian Zwift zum Beispiel. Ich bin Professor an einer kleineren Hochschule in OWL. KI wird auch meinen Job verändern. In Zukunft werde ich weniger zum Vermitteln von Fachwissen gebraucht, sondern vielmehr, um junge Menschen zu begleiten. Ich möchte aber noch einen weiteren hier einblenden.
00:43:12 Hier von Spaßbär. Naja, das Thema hatten wir auch schon beim Einsatz von Roboter, die angeblich den Arbeitsplatz ersetzen. Und was ist daraus geworden? Man hat mehr eingestellt. Auch etwas optimistischer. Das finde ich eigentlich ganz gut, lieber Chad. Ich finde es gut, dass ihr da so eine... Das geht doch nur mit Optimismus nach vorne. Absolut. Aber lieber Chad, ihr könnt nicht nur Kommentare schreiben, sondern auch noch schalten.
00:43:38 Und wie das funktioniert, also wie ihr euch hier reinschaltet, das würde euch die Paula kurz aus der Regie erklären, wie das geht. Genau, wenn ihr Lust habt, euch dazu zu schalten und hier mit mir und Bruna ins Backstage zu kommen, dann freuen wir uns sehr und das geht wirklich ganz easy. Oben im Chat seht ihr einen Button, da steht Anklingeln, da einfach draufklicken. Dann werdet ihr durch ein kleines Menü geführt, einfach immer weiterklicken und ganz wichtig, Kamera und Mikrofon aktivieren. Und damit wir kurz vorher noch chatten können, müsst ihr in euren Privatstelle...
00:44:08 Privatfähre-Einstellungen, die Flüsternachrichten von unbekannten Nutzern zulassen. Das findet ihr in euren Twitch-Einstellungen. Flüstert mich dann gerne auch am besten kurz an unter ARD Stream Together oder unter ARD Paula. Und da führt aber kein Weg vorbei.
KI in der Arbeitswelt: Chancen, Herausforderungen und persönliche Erfahrungen
00:44:2200:44:22 Wir müssen vorher einmal kurz chatten und nachdem wir kurz gechattet haben, seid ihr dann auch schon im Stream dabei. Karl Faktor, wenn du mich gerade siehst, chatte deswegen gerne mal zurück und ich freue mich auf eure Anfragen und Nachrichten und bin gespannt, wer gleich noch dazu kommt. Ich habe noch eine schöne Nachricht, die ich präsentieren möchte von Gyros Pommes. Ich mag schon mal alleine die Kombination sehr, sehr gut, obwohl ich eher so der Döner Pommes Typ bin. KI nimmt den maximal Gebildeten die Jobs nicht weg, aber Bürofachkräften.
00:44:51 etc. auch nicht. Wie steht ihr als Gäste dazu? Ich gebe es direkt mal an euch weiter.
00:44:59 Also zum einen werden gerade Jobs gefressen, die wir gar nicht kannten vorher. Also vor einer Weile brauche ich noch Prompt Engineers und inzwischen kann die KI besser prompten. Wir hatten ganz viele zum Trainieren. Prompten? Kannst du es bitte kurz erklären? Das ist so wie googeln. Das ist also, wie schreibe ich einen Befehl der Maschine, dass die Maschine versteht, was ich will. Das ist wie Google lernen. Prompt bedeutet eine klare Strukturierung, Handlungsanweisung. Das ist eine ganze Kunst geworden. Und zur Trainierung von OpenAI, also von den großen Sprachmodellen, wurden ganz viele Jobs erschaffen.
00:45:28 teilweise in Drittländern, die ganz günstig wiederum mit KI ihren Job erledigt haben. Also wir reden hier von der größten Investitionssumme, seitdem wir denken, ja, hier werden sech...
00:45:38 600 Milliarden in den USA investiert. Das Dinner bei Trump gerade, ich weiß nicht, ob ihr, lieber Chad, das noch auf dem Schirm habt. Ja, das war sehr freundscham. Das war eine Schleimspur, meine Herren. Aber 600 Milliarden, das ist echt eine Ansage. Da können deutsche Unternehmen von träumen, oder? Klar, im Bereich der privaten Investitionen ist Deutschland schon immer weit, weit entfernt. Gerade natürlich auch für den USA. Wir sind da, in dem Bereich kann man das nicht vergleichen. Man muss dann
00:46:07 Eher gucken, wir sind sehr, sehr forschungsstark. Das ist auch etwas, wo wir den Anschluss auf keinen Fall verlieren dürfen. Wir haben jetzt zum Beispiel in Jülich Jupiter gestartet, diesen Exascale Supercomputer, gerade in Betrieb genommen. Und das ist einer der schnellsten Computer weltweit. Und wir müssen gucken, dass wir das jetzt eben auch für die Forschung auch möglich machen, diese Strukturen dann eben auch zu nutzen und diese Strukturen noch mehr schaffen. Das ist ja auch das Ziel, jetzt gerade eben auch in dieser Legislatur.
00:46:37 Periode Infrastruktur ausbauen. Von diesem Exkurs hole ich euch mal wieder zurück zu den Jobs. Da habe ich eine Antwort. Keine KI nimmt den Job weg, sondern ein Mensch, der mit KI arbeitet, wird den Job später machen. Es wird diese Symbiose bleiben. Aber der einzige Antwort ist, man muss sich mit den KIs weiterentwickeln. Ich zeige euch mal eine Grafik. Das ist eine Umfrage von Microsoft. Jobs, bei denen KI viel übernehmen kann. Es steht da kann, nicht wird.
00:47:03 Erstens der Dolmetscher und Übersetzer. Klar haben wir gerade darüber gesprochen. Historiker.
00:47:08 Passagierbetreuer, das ist sowas, was mich so echt überrascht hat. Aber auch hier hat mein schlaues Gehirn Mona nochmal nachgeguckt, was genau dahinter steckt. Und zwar ist es so, dass man bei der Befragung davon ausgegangen ist, dass Passagierbetreuer häufig auch einfach stumpfe Informationen ausgeben sollten. Also deswegen landet das da drauf. Vertriebler, Schriftsteller und Autoren, Kundendienst. So, jetzt haben wir aber, boah, ich muss echt aufpassen, dass ich hier mal die richtige Grafik klicke. Ich habe vor zehn Jahren so eine Liste auch mal gestellt. Die sieht anders aus.
00:47:37 Jobs mit wenig KI-Einsatz. Also da, wo man so relativ safe ist. Fachkraft für Blutannahme wäre natürlich schön. Pflegehelfer, Fachkräfte für Gefahrstoffbeseitigung, Maler, Stuckateur.
00:47:50 Bestatter und Einwalt, Samira. Das finde ich auch irgendwie. Und was sind das alles? Das sind manuelle Jobs. Das ist alles da, wo man echt noch Hand anhebt, wo KI eigentlich wahrscheinlich keine Rolle spielt. Ich höre hier Widerspruch. Nee, da muss ich nur sagen, das hatte ich gerade vorhin gezuckt, bei dem Einwand bei höherer Qualifikation ist die KI weniger gefährlich für den Job. Und das sehen wir bei dieser Liste hier eigentlich auch eher eine Durchmischung. Wir hatten die Historiker drinnen, auch bei den Dolmetschern und so weiter. Also durchaus.
00:48:19 schon auch Berufe, Berufsbilder, wo man auch eine höhere Qualifikation braucht. Von daher kann man das, glaube ich, nicht so arg voneinander trennen. Und auf der anderen Seite gibt es mit Sicherheit auch, ich sage jetzt mal, einfachere Tätigkeiten, die natürlich dann auch wegfallen, aber die eben, wie du es gerade vorhin gesagt hast, Fabian, in der Symbiose natürlich mit jemandem vor Ort dann eben entsprechend besser umgesetzt werden können, sodass die menschliche Arbeitskraft, sage ich jetzt mal, oder die menschliche Gehirnkapazität woanders hinfließen kann. Und da fallen mir auch gleich zwei Jobs ein. Ganz genau, das wollte ich dich fragen.
00:48:48 Anwälte, die haben nicht damit gerechnet, aber ich merke es aus meiner Realität. Ich spare mir ganz viel Anwaltskosten, weil ich fast jedes Schreiben von der Behörde inzwischen mit...
00:48:56 Mit einem guten GPT, also mit einem guten, vortrainierten Sprachmodell. Also das braucht man auch Vorwissen. Aber Antworten kann, Verträge schreiben kann, ich kann die Verträge prüfen, ich kann Verhandlungen damit, Verträge generieren. Ich brauche Anwälte eigentlich nur noch in einem Krisenmanagement, in persönlichen Beratungen. Das heißt, der Anwalt, der 600 Euro die Stunde nimmt, der wird weiter existieren. Aber der Anwalt, der sich vorhin mit 50 bis 100 Euro durchgeschlagen hat, der kriegt viel, viel mehr Konkurrenz im...
00:49:21 Unteren Segment. Das heißt, die Menschen sind entweder sehr teuer oder sehr, sehr günstig, aber im Mittelbauch, da entsteht auf einmal Konkurrenz, weil der Anwalt, der, also warum soll ich denn noch von Arbeitsvertrag 300 Euro zahlen, den er x mal verkaufen kann, wenn es schon ein Startup draußen gibt, das gibt es mit 25 Euro, den fertigen Vertrag. Und das ist auch bei Finanzberatung zum Beispiel.
00:49:43 Also wo viele Leute einen mittelmäßigen Job machen, den können wir auch eigentlich besser automatisieren. Und beim Kundensupport ist es so, einen schlechten Kundenagenten wollen wir nicht haben. Die Firmen, die einen guten Kundensupport haben, die differenzieren sich.
00:49:56 Und das ist dann wieder ein USP, also sie punkten. Ein Big Selling Point. Genau. Also ich kaufe entweder bei Amazon, weil ich extrem skulante Retouren habe, aber ich habe einen schlechten Kundensupport. Und manchmal gehe ich zu Spezialgeschäften, wo ich ganz genau weiß, hier kriege ich eine Beratung, übrigens auch im stationären Handel. Ich gehe auch immer noch in den stationären Handel, weil ich dort Fachpublikum habe. Ich habe hier von meiner lieben Mona, also quasi ausgelagertes Gehirn für heute, den Hinweis, dass wir Kalfaktor...
00:50:26 haben, der sich zuschalten möchte und so ein bisschen was von sich erzählen mag. Lieber Karl Faktor. Hey, da bist du. Hi. Wie schön, dass du da bist, dass du dir Zeit für uns nimmst. Erzähl mal ein bisschen von dir. Wer bist du? Was machst du? Woher kommst du? Ich komme aus Oberhausen, der Wiege der Rohindustrie. Aber den Weg gehen wir nicht. Ich habe noch ein bisschen was von so einem Nasenpett auf der Nase. Alles gut.
00:50:54 Du bist hier unter Freunden. Wir sind hier ganz unter uns. Ich heiße Karl Drescher. Ich komme aus Oberhausen, wie gesagt, und arbeite als Schauspieler. Und da arbeite ich momentan nicht so viel als Schauspieler, weil natürlich auf der einen Seite sehr viel Investitionen nicht getätigt werden in den Bereichen der fiktionalen Programme von allen Seiten. Es ist hier kein ARD-Bashing, aber auch vor allem in der Werbung. Und in der Werbung ist das so eine Art Trickle-Down-Effekt, würde ich sagen. Denn da haben wir als...
00:51:24 richtige Schauspieler, viel an Arbeit verloren an die Influencer. Und auch das wird noch weiter. Die haben auch dann, ich meine, die Agenturen mussten dann auch in die Künzer Sozialkasse abzahlen. Also es wurde dann wirklich...
00:51:39 etabliert. Also es war ein richtiges... Du konntest davon leben. Ja, ja. Ich habe eine sehr gute Viagra-Werbung gemacht, aber das lassen wir hier raus. Die hätten wir jetzt gerne gesehen, die Viagra-Werbung. Nee, dann kriege ich nämlich wieder Geld, weil die müssen Buyout zahlen, weil die die Rechte an meinem Gesicht haben. Und ich bin erst letztens an einem Plakat vorbeigelaufen für unser lokales Shoppingcenter hier und ich dachte mir so, boah, die haben aber komische Zähne.
00:52:07 die Leute da drauf. Und es war tatsächlich ein mit KI, da stand da drauf, generated by AI. Und dann dachte ich so, das ist jetzt echt durch. Und es macht ja auch Sinn. Und da hat der KI-Investor natürlich recht. Die KI selber, die hat ja kein Gewissen oder die ist nicht gut oder schlecht. Nur, wenn man jetzt überlegt, was man mir oder Kolleginnen und Kollegen zahlen muss, um die Rechte am Bild zu haben. Und allein der ganze Produktionsaufwand verglichen damit, dass ich halt jede Menge
00:52:36 findige und auch clevere und halt auch, ich würde sagen, künstlerisch irgendwo arbeiten oder kreative Köpfe hinsetzen und sagen, wir bauen jetzt was Interessantes und können Ideen sofort umsetzen. Das hat schon einen großen Einfluss. Und zumindest, wenn ich jetzt nur noch mittelbar betroffen bin, weil es halt absehbar war, durch eben die, ich sag mal, Bedrohung durch Influencer. Früher war es ja auch verpönt, Werbung zu machen. Das ist ja schon lange nicht mehr. Ja, aber da steckt ja immer schon das Geld drin.
00:53:05 Ist halt so. Aber auch das nicht mehr, weil dann kommt natürlich noch Corona oder kam dabei, aber da will ich jetzt nicht jammern. Aber das ist halt ein Mittel, was dann auch gerne angenommen wird. Und vielleicht als, ich will euch nicht die ganze Zeit klauen, als kleines Endnote, als Nebenjob fahre ich jetzt LKW. Und da hätte man ja vielleicht gedacht, oder beziehungsweise ich hatte anfangs gedacht, ich habe aus dem Eigeninteresse heraus vor zwei Jahren den Schein gemacht, den LKW-Schein erst.
00:53:31 dass das ja auch irgendwann geschluckt werden würde im Bereich von automatisiertem Fahren und was man dann, da sieht man immer fancy KI-generierte Bilder von irgendwelchen Stromlinienförmigen Super-LKWs, die auf deutschen Autobahnen da langsausen. Nee, also ich habe tatsächlich, ich war verwundert, wie die suchen Fahrlehrer ohne Ende. Und die Arbeit, die dahinter steckt,
00:53:58 Natürlich ist das eine sitzende Tätigkeit und man könnte viel mehr Tonnage mit zum Beispiel einem Zug oder mit einem Containerschiff und was auch immer verfahren, richtig. Aber dieser Last Mile, ich behaupte, der wird noch Jahrzehnte so bleiben.
00:54:11 Karl Faktor, das war ein mega Input. Und wir haben ja hier jemanden sitzen, nicht nur SPD-Bundestagsabgeordnete, sondern ja eben auch aus derselben Partei wie das Arbeitsministerium mit Frau Bärbel Baas. Wir haben es jetzt gerade gehört, das scheint ja den ganzen Berufszeug doch tatsächlich auch zu betreffen. Wie reagiert da die Politik drauf? Was sind so die konkreten Konzepte, die die SPD da?
00:54:34 Ich glaube, ganz wichtig in dem Bereich ist das Thema lebenslanges Lernen und Qualifizierungsoffensive. Und das ist natürlich etwas, das in der Arbeitswelt sich noch stärker durchsetzen muss. Ich glaube, wir haben hier immer noch auch so dieses Denken in dem Job, in dem Arbeitsplatz, in den ich irgendwie einmünde am Anfang, auf dem bleibe ich bis zum Renteneintritt. Und da quasi deutlich zu machen, dass man zwar nicht nur in ähnlichen Bereichen.
00:55:03 sondern dass man auch, wie hier Karl ja auch erläutert hat, wirklich völlig woanders dann auch mal hingeht. Da aber eben auch die Begleitung zu geben, die Angebote zu geben, modulares Lernen, weiterqualifizieren, das sind ganz, ganz starke Themen. Darüber möchte ich gleich mit euch auch ein bisschen ausführlicher darüber sprechen. Das ist noch ein extra Kapitel bei uns, aber hier nochmal an der Stelle. Das heißt ja im Prinzip, Karl Faktor, umschulen. Bock drauf?
00:55:29 Naja, habe ich ja so gesehen schon. Es ist auch nicht der erste Job. Ich habe einen Industriefachwirt, ich habe an der Tür gearbeitet, ich kann Straßensperrungen machen. Man macht schon viel. Jetzt nicht alles wegen KI. Aber es ist, ich würde sagen, wenn es das gibt, in so einer gewohnt deutsch behäbigen Sicherheit, deswegen auch gerade das Thema mit digitalem Ministerium, ja.
00:55:50 KI, soll man nicht erst mal anfangen mit vernünftigem Breitbandinternet? Hat jetzt nichts damit zu tun. Sind wir dran, Karl. Man ist es ja so gewohnt mit, also gerade hier im Ruhrgebiet, wenn man dann gesagt hat, du gehst unter Tage, da war ich nicht in dem Alter. Ich will jetzt nicht überhaupt behaupten, dass das in meinem Alter wäre. Aber da gibt es hier so einen Babcock oder was in Oberhausen, auf einmal bist du in einer Berufsschulklasse mit einem, dessen Vater wickelt das Ding ab die nächsten 20 Jahre, weil dann ist es vorbei.
00:56:19 Und das ist schon ein ziemlicher Schock. Ich glaube, da ist man jetzt als Deutscher, kann man es nicht sagen, aber nicht so richtig vorbereitet. Ja, das kann ich verstehen. Und Leute entwickeln sich ja auch weiter. Ich denke, das wird auch angenommen.
00:56:32 Absolut. Wirklich mega, mega, mega wertvoll, dass du hier diesen Beitrag geleistet hast, dass du dich zugeschaltet hast und von dir erzählt hast. Ja, nee, come on. Also wir leben ja auch ein bisschen davon, dass man auch mal ein Gesicht sieht und dann auch mal eine Geschichte hört und nicht immer nur so eine Zahl in der Statistik. Deswegen echt ganz großen Dank von uns. Halt die Ohren steif, mach's gut und ich hoffe auf bald. Ja.
00:56:57 Euch noch, macht weiter so. Ihr macht ein tolles Programm. Ihr alle als super Person, der Hund auch, alles. Klasse. Hören wir gerne. Mach's gut. Okay, tschüss. So, weil wir haben auch noch eine Expertin hier bei uns im Chat. Die wollte ich jetzt mal dazu holen. Ist sie schon da? Hallo. Okay, noch ist sie nicht da.
Vorstellung von Dr. Köhne und wissenschaftliche Perspektive auf KI in der Arbeitswelt
00:57:3100:57:31 Sie ist wieder da. Schön. Vielen, vielen Dank. Hallo, herzlich willkommen zu unserer kleinen gemütlichen Talkrunde hier, wo wir über so etwas ganz Banales sprechen, völlig simpel und einfach wie KI in der Arbeitswelt. Vielleicht können Sie sich ganz kurz vorstellen und was so Ihr Arbeitsschwerpunkt ist. Inwieweit beschäftigen Sie sich mit KI im Jobleben?
00:57:57 Ich bin Doktorandin am Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft in Berlin. Es ist ein kleines Digitalisierungsforschungsinstitut und wir beschäftigen uns unter anderem mit den Auswirkungen von neuen Technologien auf die Arbeitswelt, also zum Beispiel auch künstliche Intelligenz. Und insbesondere habe ich geforscht zu KI und Mitbestimmung, also wie Gewerkschaft und Betriebsräte.
00:58:16 über KI verhandeln in Betrieben. Und im Moment machen wir ein Projekt zu generativer KI, also Tools wie ChatGPT, wie die sich auf die Arbeitswelt auswirken. Und mein Fokus ist ja genau unser Thema. Ich muss einmal ganz kurz sagen, wir sehen Sie total verschwommen. Das liegt wahrscheinlich an unserer Technik. Oder Mona, du hast mir gerade was aufs Ohr gegeben. Ich konnte leider nicht zuhören.
00:58:37 Fehlendes Breitband. Stream Together ist schuld. Also das Twitch-Tool ist schuld. Wir bitten um Verzeihung. Ich hoffe, lieber Chat, das geht trotzdem einigermaßen und dass wir Frau Köhne sehen können. Aber wichtig ist, dass wir sie ja auch hören können. Wir haben ja jetzt schon verschiedene Facetten beleuchtet und auch unterschiedliche...
00:58:59 Also die Dolmetscherin, die war ja eher so, ja, why not? Wir können es ja mit einnehmen. Karl Faktor ist ja jetzt eher so doch von einem Umbruch betroffen. Können Sie es mal aus einer wissenschaftlichen Perspektive ein bisschen konkreter greifen, weil es doch immer sehr abstrakt ist? Wie denken Sie, werden Arbeitnehmer jetzt gerade von KI und welche Arbeitnehmer werden besonders betroffen sein?
00:59:23 Also was wir sehen, wenn wir in den Betrieben mit Beschäftigten sprechen, ist, dass es jetzt nicht von heute auf morgen so ist, dass massenhaft Jobs wegfallen, sondern dass sich halt Jobs verändern und dass die Auswirkungen der Regel auch sehr viel nuancierter sind, als das in den Medien manchmal dargestellt wird.
00:59:41 die besonders davon betroffen sind. Wir haben es jetzt auch schon so ein bisschen gehört vorhin. In der Vergangenheit oder bei frühen Automatisierungswellen waren es vielleicht eher Mitarbeiter in der Produktion. Heute sind es halt auch Wissensarbeiter, von denen man vorher dachte, dass sie davor geschützt sind, dass ihre Tätigkeiten automatisiert werden. Und durch zum Beispiel ChatGPT eben auch Tätigkeiten wie kreative Arbeit, von der man dachte, dass die eigentlich schwer automatisierbar ist. Und das hat der Herr Westerheide auch schon gesagt, dass es Hinweise gibt, dass eben besonders Einstiegsrollen heute davon betroffen sind.
01:00:10 Also das hören wir auch oft in den Gesprächen mit Beschäftigten, dass die Tätigkeiten, die zum Beispiel an Co-Pilot oder ChatGPT ausgelagert werden, die sind, die man normalerweise einem Berufsanfänger, einem Einsteiger geben würde.
01:00:22 Ich höre jetzt auch da so ein bisschen raus, dass es jetzt nicht so ist, dass der einfache Arbeiter ersetzt wird. Ah, da sind sie, Frau Köhne, ganz anders. Sehr schön, dass nicht nur der einfache Arbeiter betroffen sein kann, sondern halt eben ja auch wirklich Akademiker, Hochschulabsolventen. Wir haben gerade das Beispiel von Rechtsanwälten gehört. Ich muss durchaus sagen, dass bei meinen Juristenkollegen durchaus auch in manchen Bereichen da durchaus das gesehen wird.
01:00:51 Fälle, die immer wieder auftauchen, Verkehrsunfälle auch. Das geht ganz einfach. Also ist das jetzt gar nicht mehr so, dass es der einfache Arbeiter ist, der da um seinen Job bangt oder sich umstellen muss, flexibler sein muss, sondern eben auch der Hochschulabsolvent, der mit großer Hoffnung irgendwie vor ein paar Jahren gehört hat. Er muss auf jeden Fall Informatik studieren und irgendwas mit Computer machen und steht jetzt da wie Ochs vom Berg.
01:01:17 Genau, also es sind auch sehr wissensintensive Tätigkeiten, zum Beispiel im Bereich der Programmierung, die jetzt heute davon betroffen sind. Es ist, wie gesagt, trotzdem nicht so, dass jetzt von heute auf morgen alle Jobs wegfallen. Ich fand auch das Beispiel, das vorhin schon diskutiert wurde mit Clana, eigentlich ganz spannend, weil das so ein bisschen zeigt, dass die Hoffnungen, die damit verbunden sind, solche Tools einzusetzen, oft sehr, sehr hoch sind und dann nicht immer unbedingt erfüllt werden können, weil der Einsatz von solchen KI-Tools eben auch mit sehr viel Aufwand verbunden ist, vor allem in der Einführung, aber dann auch in der Instandhaltung. Und ich finde auch, dass dieses Clans
01:01:46 Planer-Beispiel ganz schön zeigt, dass wir ja nicht alles automatisieren, was wir theoretisch automatisieren können. Es gab ja auch in der Vergangenheit Gründe, warum wir Sachen, die vielleicht technisch möglich waren, nicht so umgesetzt haben, weil wir entschieden haben, dass es zum Beispiel nicht wirtschaftlich ist, das zu machen, weil die Maschine teurer ist als ein Mensch, dass es vielleicht nicht ethisch vertretbar ist. Also wir könnten vielleicht, ich weiß nicht, im Bereich Journalismus zum Beispiel Texte automatisch generieren lassen, aber vielleicht sagen wir uns, ist das...
01:02:13 Wichtig, dass das von einem Menschen gemacht wird oder ich weiß nicht, ich möchte nicht in einem Flugzeug sitzen, das automatisiert gesteuert wird, sondern ich möchte, dass das ein Pilot steuert. Es gibt verschiedene Gründe, warum wir nicht alles automatisieren, was wir theoretisch automatisieren können. Das ist halt eine Gestaltungsfrage und das ist etwas, worüber wir verhandeln können, was wir dann eben automatisieren möchten und was nicht.
01:02:35 Dann nochmal die Frage, sind wir denn regulatorisch auf dem richtigen Weg? Also ist jetzt wirklich die Politik soweit, die aktuelle Bundesregierung? Wir haben es schon gehört, da sind jetzt ein paar neue Flöcke eingerissen worden mit einem Digitalministerium, erstaunlicherweise immer noch für das Jahr 2025. Aber immerhin ist das jetzt der richtige Weg oder vermissen Sie da immer noch die richtigen Impulse, Wegstellungen? Was muss man denn jetzt eigentlich auf dieser politischen Ebene tun?
01:03:02 Also ich glaube, was wichtig ist für die Betriebe, ist durch Regulierung Rechtssicherheit zu schaffen, also dass es klare Regeln gibt, dass klar ist, was es erlaubt und was es nicht erlaubt. Frau Wagner hatte es schon angesprochen, dass es wichtig ist, im Bereich Weiterbildung oder Umschulung Angebote zu machen.
01:03:21 Ja, genau. Also am Ende ist es eine Frage der politischen Gestaltung, wie sich diese Technologien auswirken. Ich würde auch nochmal was aufgreifen, was von der Westerheide schon gesagt hatte. Es ist nicht die KI, die uns die Jobs wegnimmt. Er sagt, es ist ein Mensch, der KI nutzt. Ich würde sagen, es ist ein Manager oder eine Manager mit Entscheidung darüber, wie wir diese Technik nutzen. Also es ist nicht Gott gegeben, wie sich Technik auf unsere Jobs auswirken wird. Und es wird auch KI an sich uns nicht diese Jobs klauen, sondern es sind eben Management-Entscheidungen.
01:03:50 Entscheidungen und politische Entscheidungen darüber, wie wir in Zukunft arbeiten werden oder arbeiten möchten. Vielen Dank, Frau Köhne, bis hierhin ganz kurz. Fabian, habe ich es aus meinem Augenwinkel richtig gesehen oder habe ich da so hin und wieder, gab es da so ein kleines Augenrollen? Ich musste einmal schmunzeln, weil Flugzeuge haben vier Autopiloten und der Backup sind die beiden Menschen. Das heißt, wir fliegen...
01:04:12 Weil wir glauben, wir brauchen den Menschen vor, aber in Wirklichkeit ist 99% der Flugzeit die Maschine. Und Flugzeugabstürze passieren ganz oft, wenn die Kommunikation zwischen Menschen und Maschine fehlerhaft ist. Weil die Software einen Fehler hat und der Pilot ist falsch interpretiert. Und gleichzeitig brauchen wir noch mehr Piloten, wir haben einen Engpass an ihnen. Das heißt, eigentlich ist es ein Win-Win. Also wir brauchen mehr Piloten, die werden besser bezahlt, aber sie sind sicherer geworden, weil wir auf die Maschinen vertrauen.
01:04:34 Wobei man natürlich jetzt auch gesehen hat, wenn Angriffe auf die Software im Flugzeug passieren, dann will ich da auch noch einen Piloten oder eine Pilotin drin sitzen haben, die eingreifen kann. Fabian, wir haben noch eine Frage für dich im Chat. Ich hoffe, ich habe jetzt die richtige präsentiert. Also Frage an Fabian von Mike Barth.
Auswirkungen von KI auf Vertrieb, Politik und die Rolle des Handwerks
01:04:5201:04:52 Wie wird sich deiner Meinung nach der Vertrieb Großhandel verändern und wie sollte man sich eurer Meinung nach dementsprechend weiterbilden, um zum Beispiel nicht ersetzbar zu werden? Welchen Tipp hättet ihr da? Ich zitiere Vertriebler gerne als den bleibenden Job. Und zwar, je mehr die Mensch-zu-Mensch-Interaktion wichtig ist, desto wichtiger. Empathie kann die Maschine noch nicht. Gutes Verkaufsgespräch für eine gute Beziehung aufzubauen, Key-Account-Management, das sind glorreiche Sachen.
01:05:18 Ich kann aber mit Firmen wie Copilot oder Depilot, gibt es eine Hamburger Firma, die automatisiert das CRM, die Kaltakquise. Wir werden alle zugespampt von den Maschinen, die rufen inzwischen auch an, aber das ist Spam. Die gute Beziehung läuft über Menschen und am Ende möchte ich gerade im Großhandel, ich kaufe beim Großhandel ein, weil dort ein Fach...
01:05:39 Vertriebler sitzt, der mir sagt, die drei Produkte kombinierst du so und dann plexe ich das, also Perplexity benutzen. Perplexity ist da halt fehlerhaft, weil es nicht der beste Fliesenleger ist und nicht der beste Wasserisolierungstechniker drin ist, sondern weil es eine oberflächliche Intelligenz ist. Kurzum.
01:05:55 Expertise und einen guten Menschen Gespräch zu führen, halte ich für auch noch die nächsten Jahre bis Jahrzehnte für ganz, ganz wichtig. Das zeigt auch wieder das viel zitierte, klarer Beispiel, was wir jetzt ganz häufig hatten. Caroline, was ist die Vision der Politik? Also weil wir jetzt ja gerade auch von der Expertin Frau Köhne gehört haben, dass wir ein Stück weit verantwortlich sind dafür, was man mit dieser neuen Technik auch macht, wie viel wir zulassen, was wir nicht zulassen. Was ist so die Vision der SPD oder der Koalition?
01:06:24 Zum einen möchte ich mal sagen, dass es unheimlich wichtig ist, was auch aus der Industrie, von den Unternehmen auch kommt und natürlich auch von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Also es kann nur im Zusammenklang funktionieren, dass die Politik einen Rahmen vorgibt oder die Politik natürlich einen Schwerpunkt auf diese Bereiche legt und da eben auch entsprechend Geldmittel hinleitet, sodass Studiengänge in dem Bereich, Forschungseinrichtungen in dem Bereich oder eben Beratungseinrichtungen finanziert werden können, die kleine mittelständische Unternehmen.
01:06:54 Solo-Selbstständige dabei begleiten oder auch überhaupt mal Angsthürden abbauen, sage ich jetzt mal, mit KI oder mit im Bereich der digitalen Transformation sich daraufhin auszurichten. Das ist ganz wichtig von der Politik auch. Wir brauchen auf der anderen Seite aber auch die Unternehmen, die auch von sich sagen, sie haben auch die Verantwortung gegenüber ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und dass die eben nicht sagen, okay, ich habe jetzt hier eine Möglichkeit, über KI 20 Mitarbeiter zu entlassen, weil irgendwann in einem...
01:07:23 Produktionsschritt oder Entwicklungsschritt braucht dieses Unternehmen. Ich höre da was raus, was, glaube ich, in der neuen KI-Verordnung auch adressiert worden ist. Gerade nochmal das Stichwort Weiterbildung. Kommen wir gleich nochmal zu. Ganz wichtiger Punkt. Aber ich möchte hier nochmal versuchen, den Chat mit ins Boot zu holen. Vielleicht könnt ihr auch noch ein bisschen eure eigenen Erfahrungen schildern, ob einer einen Job verloren hat oder vielleicht total happy ist, dass er
01:07:49 im Handwerk arbeitet und froh ist, dass er mit der KI gar nicht so viel zu tun hat. Also hier nochmal der Aufruf, schaltet euch dazu und macht mit. Genau, wir sind ja gerade, habe ich es schon mal angesprochen, das Thema Handwerk. Da steckt es ja schon im Namen drin, Hand. Also das wird etwas sein, was uns immer erhalten bleibt. Und wir hatten ja in der Vergangenheit doch auch so, dass das Handwerk nicht so gut beleumundet war.
01:08:19 relativ viele irgendwie doch in die akademisierten Berufe immer reingestrebt ist, dass man da nicht viel Leute bekommen hat, die Lust hatten, nochmal Dachdecker zu lernen oder Heizungsinstallateure. Habt ihr den Eindruck oder auch an die Expertin, dass da vielleicht auch nochmal so ein Shift stattfindet, also dass wir wegkommen von dieser Vollakademisierung und dass dann vielleicht auch wieder Leute mehr ins Handwerk drängen?
01:08:45 Oder dass die Jobcenter jetzt auch schon darauf ausgelegt sind und auch die richtigen Beratungen machen, das mitdenken, welche Jobs sind mit Zukunftsperspektive, welche wird es nicht mehr geben.
01:08:56 Wie ist da die Situation gerade? Ich glaube ehrlicherweise, dass wir mit Blick auf den demografischen Wandel in allen Bereichen Riesenbedarfe haben werden. Wenn wir alleine reinschauen in die öffentliche Verwaltung zum Beispiel, wie groß da schon eigentlich der Personalmangel ist und wie sich der auch noch weiter ergibt in der Pflege, im Gesundheitswesen, eigentlich überall in den Lehrberufen, bei den Kita-Erzieherinnen und so weiter und so fort. Also von daher haben wir eigentlich überall das Thema. Also ich könnte jetzt keine Branche nehmen, wo ich sage,
01:09:26 keinen Berufszweig nehmen, wo ich sage, Leute, da braucht ihr irgendwie nicht reingehen, da sind wir übersättigt oder sowas. Weiß ich jetzt nicht, ob es das irgendwie gibt. Von daher auch bei den Handwerkerinnen und Handwerkern natürlich. Es gibt immer wieder mal natürlich so Bewegungen, wo man sagt, okay, man möchte eben auch durch...
01:09:44 durch die Art und Weise, wie im Handwerk im Vergleich zu akademischen Berufen vielleicht gearbeitet wird, etwas mehr in diesem Bereich tun. Ist vielleicht auch, weiß ich jetzt nicht, in der aktuellen Generation vielleicht auch wieder was anderes, wieder als Tischlerin zu arbeiten, was Kreatives zu machen oder eben, wie gesagt, etwas, wo ich einfach wirklich tagtäglich auch meine Arbeit sehe. Das ist ja oft dieses ganze Mental-Load-Thema natürlich, wo ich sage, ich bin den ganzen Tag am Computer gesessen und weiß nicht genau.
01:10:14 genau, was ich getan habe. Aber wie gesagt, wir haben einen enormen Verlust von Arbeitskräften in den nächsten Jahren, wenn die Babyboomer in Rente gehen. Und da wird es uns überall vorne und hinten fehlen. Und von daher glaube ich, dass eben mit Blick darauf, jeder, der jetzt vielleicht heute durch KI irgendwie einen Arbeitsplatz bedroht, der wird, glaube ich, der und sie wird ihre Position dann da auch entsprechend finden. Wir brauchen überall gute Leute. Okay, hört sich gut an. Wir haben jetzt noch jemanden aus dem Chat, der sich gerne dazu
01:10:43 zuschalten möchte. Und das ist der Demiakin. Hoffentlich habe ich das richtig ausgesprochen. Hi Demiakin. Grüß dich. Grüß Sie. Entschuldigung, ich weiß nicht, ich bin total lost. Dein Mikro ist noch aus. Wir hören dich nicht. Klassischer Anfängerfehler. Passiert mir auch immer. Hi. Aber ich höre immer noch nichts.
01:11:10 Den Gesichtsausdruck kenne ich. Entmuten. Du musst auf Entmuten klicken. Das ist meistens die Technik. Na? Nein, leider nicht. Die Wirke, das klappt nicht. Was ist da los? Was ist da los? Willst du mal den Browser refreshen? Willst du mal den Browser refreshen?
01:11:35 Aber auch in den Berufen. Gute Ärzte auch. Alles klar, wir probieren es nochmal, hat mir die Kollegin gerade gesagt. So, alles klar. Fabian, du hast es im Prinzip auch schon gesagt, ob es Jobs gibt, die dann irgendwann überholt sind und ob Abschlüsse noch viel wert sind. Welche Skills würdest du denn sagen, sind eigentlich heute zentral, wenn du es nochmal zusammenfasst? Ich glaube, ich habe es eben auch schon so ein bisschen rausgehört. Neugierde, Anpassungsfähigkeit, Kreativität.
01:12:03 Kreativität, Lösungsfinden. Also ein Wille zu haben, was die KI kann, die kann alle Fleißaufgaben und die kann es schneller, effektiver als ihr. Aber sie hat keinen Willen und sie hat keine Vision. Und das ist so, wohin geht die Reise? Wir geben den Maschinen die Aufgaben mit. Wir behandeln sie wie Azubis, wie Praktikanten, aber es ist immer der Mensch, der sagt, ich habe ein Problem, das will ich jetzt irgendwie lösen.
01:12:26 Und das hat überhaupt nichts mit der aktuellen Welle zu tun. Es gab schon immer Menschen, die wollten einfach nur einen Job haben und abarbeiten und Gehalt kriegen. Und manche haben da Fulfillment gehabt und fanden ihn toll und haben sich daran ausgelebt.
01:12:37 Und da ist die Maschine halt einfach nur, dass sie es gerade noch mal ein bisschen mehr spaltet oder noch mal ein bisschen aussiebt. Deswegen fand ich den Beitrag vorhin halt super von unserem Tausendsasser, der sich durch hunderte Jobs und dutzende Jobs... Der war mega, ne? Aber das ist der Pragmatismus des Menschens. Sich ständig wieder anzupassen und neue Aufgaben und Rollen zu finden. Alles klar. Ja, wir haben es auch schon angesprochen, dass gerade auch Berufseinsteiger...
01:13:05 besonders betroffen sind. Ich würde ganz gerne da noch mal die Expertin fragen, woran liegt denn das?
KI und Berufseinstieg: Auswirkungen auf junge Talente und notwendige Fähigkeiten
01:13:1101:13:11 Naja, weil diese Tools häufig sehr einfache Tätigkeiten, die üblicherweise erstmal delegiert werden, zum Beispiel im Bereich Programmierung, so Tätigkeiten, die man klassischerweise einem jungen Programmierer als Einstiegstätigkeit geben würde, genau die sind, für die heute ChatGPT oder Co-Pilot genutzt werden. Ich finde es auch da wichtig, dann nochmal darüber zu sprechen, dass das ja auch langfristige Auswirkungen auch für die Unternehmen hat. Das ist einmal ein Problem für die Berufseinsteiger, die heute einen Job suchen, aber das ist...
01:13:39 Perspektivisch dann auch ein Problem für Unternehmen, wenn sie nicht ihre Talent-Pipeline, also junge Talente, die nachrücken können, ausbilden. Wir haben dazu auch eine Grafik vorbereitet. Oh nein! Ich habe sie jetzt wirklich rausgeschmissen. Nein, ich höre sie noch. Das ist voll gemein. Tschüss.
01:14:05 Nein, sowas machen wir natürlich nicht. Beschäftigte als Softwareentwickler, weil das gerade so super gepasst hat. Ich hatte gerade so diese Eingebung, dank meiner lieben Kollegin Mona im Hintergrund, die gesagt hat, mach doch jetzt mal diese Grafik. Man sieht da nämlich ganz schön an diesen blauen Balken die 22- bis 25-jährigen Softwareentwickler, wie da eben die Kurve nach unten geht. Ja, aber warum sind es Softwareentwickler? Ja, warum sind es Softwareentwickler? Weil die ganzen Tools wurden von...
01:14:31 Codern für Coder geschrieben. Also die Kern von ChatGDP und Co. ist Coding. Nicht die Sprache, was wir machen, sondern die Software-Tools fürs Coden sind die, die am besten funktionieren. Das heißt, die Adoptionsquote, was Softwareunternehmen ist, die Revolution frisst ihre eigenen Kinder. Und daher ist natürlich der größte Schwund an menschlicher Arbeitskraft da, wo diese Tools am meisten eingesetzt werden. Frau Köhne, können Sie das teilen? Gehen Sie da mit?
01:14:59 Ich kann das weder bestätigen noch widersprechen. Was würden Sie den jungen Menschen raten, die gerade so ein bisschen dastehen und sich denken, okay, jetzt habe ich das Abi oder was auch immer, Schulabschluss. Was mache ich denn jetzt damit? Was macht man denn jetzt?
01:15:18 herausfinden, was man will mit seinem Leben und Spaß haben. Also aus meiner Sicht entweder optimieren, einen Job finden, der einem genug Geld zahlt, dass man Spaß hat, oder einen Job finden, an dem man Spaß hat. Und das entwickelt sich doch ständig weiter. Aber ich kann jedem Jungen nur empfehlen, finde heraus, worauf du Bock hast und mach was daraus.
01:15:37 Also im Bereich der Ausbildung hat mich das jetzt stark daran erinnert, auch an die Diskussion, die wir hatten beim Aufkommen von ChatGPT, was das ausmacht für den Wissenschaftsbereich und gerade zum Beispiel auch für die Frage, wie Klausuren, Hausarbeiten im Studium an der Uni und so weiter, wie die da auch beeinflusst werden. Und dass kaum mehr jemand eine Hausarbeit schreiben wird. Und dann war natürlich auch die Diskussion schnell da aus der entsprechenden Community. Dann müssen wir unsere Prüfungsformen anpassen.
01:16:06 wird eben nicht mehr die abgegebene Hausarbeit korrigiert, sondern dann wird ein Gespräch geführt, wie man diese Hausarbeit erstellt hat. Und genau so habe ich mich gerade daran erinnert, als Frau Köhne das gesagt hat, mit der Ausbildung oder dem Anlernen vom sogenannten Nachwuchs, sage ich jetzt mal, dass man da eben schon noch überlegt, die Unternehmen brauchen ja die Facharbeitskräfte später auch. Also müssen Sie sich auch überlegen, wie Sie sie entsprechend einführen in das Unternehmen und in die Tätigkeiten. Und auch wenn Sie jetzt im Grunde durch eine KI oder durch andere Sachen, durch andere Tools,
01:16:35 ersetzt werden, muss sich dann eigentlich die Branche des Unternehmen überlegen, wie sie einen anderen Weg geht, um die Leute aber in den Saft zu bringen, sage ich jetzt mal. Ich habe hier noch einen schönen Kommentar von Frank-Daag. So, habe ich ihn jetzt präsentiert. Da stimme ich ihr nicht zu. Ich glaube, das geht jetzt an die Adresse von Frau Köhne. Gerade für Azubis ist es klasse, mit KI programmieren zu lernen. Mach ich mit.
01:17:02 Einen, zwei, mache ich zwei Azubis für PowerShell. Sie bekommen eine Aufgabe und ich gebe, wo ist denn jetzt der Rest von dem? Ich kann ihn nur halb lesen. Punkt, Punkt, Punkt. Jetzt ist er auch schon weg. Ich kann ihn leider nicht ganz vorlesen.
01:17:20 Ah, du bist so toll, Mona. So, wo ist er denn? Hier. Sie bekommen eine Aufgabe und ich gebe Ihnen Chat-GPT. Sie müssen lernen, wie man das rausbekommt, was man will. Finde ich total cool.
01:17:36 Ich finde die super. Insgesamt ist die Affinität von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, weiß ich jetzt nicht, ob es einen Unterschied noch gibt zwischen Azubis und schon etablierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gegenüber solchen Tools sehr groß, auch bei uns in Deutschland. Also ich glaube, wir sind weltweit führend bei der Nutzung von ChatGPT oder zumindest wirklich vorne dran. Gibt es eigentlich auch ein anderes Unternehmen, Frau Köhne? Oder warum immer ChatGPT? Wir können über Cloud reden.
01:18:05 Wir können über XAI reden. Wir können über Anthropic reden. Alphabet ist relativ gut da drin. Okay, was ist das Beste? Einfach was ist das Beste?
01:18:14 Es gibt, also für Wissensfragen mag ich perplexe Themen. Für kreativ brainstormen. Oh Gott, ich hoffe, das ist nicht schon Schleichwerbung, nicht, dass wir noch Ärger kriegen. Ich benutze die Google-Produkte, weil die teilweise besser sind. Zum Beispiel ein Kinderbuch für meinen Sohn habe ich gedruckt und erstellt. Das geht wunderschön. Eigene, personalisierte Kinderbücher machen. Und dann gibt es, wer es sicherheitsrelevanter mag, nimmt die europäische Variante, die heißt Mistral. Ist die gut? Die ist wettbewerbsfähig gut.
01:18:40 ist lokal zu installieren, also Open Source und man kann sie auch On-Premise laufen, also auf seinem eigenen Handy laufen lassen. Wer es Deutsch mag, nimmt Alep Alpha. Das konnte den Wettbewerb nicht mehr mithalten, weil das Kapital fehlt und das ist sehr teuer. Und wer es richtig günstig mag, nimmt die chinesischen Modelle wie DeepSeek, die ähnliche Leistungen haben, aber viel weniger Energie brauchen hinten drauf. Also eigentlich gibt es für jeden Bedarf inzwischen...
01:19:06 Global gesehen eine ganze Menge Alternativen. Wow. Wir haben noch jemanden als Gast bei uns. Und zwar Jonas Vatacek. Ist er schon bei uns? Mona? Ah, da ist er. Hi. Guten Abend. Sie besitzen eine Social Media Agentur, die viel mit KI arbeitet, höre ich. Aber vielleicht stellen Sie sich ganz kurz nochmal selber vor.
KI im Social Media Marketing, neue Tools und die Notwendigkeit der Qualitätskontrolle
01:19:2901:19:29 Genau, also ich bin Jonas. Wir können uns gerne auch alle weiter duzen, wenn es in Ordnung ist. Also ich mache hier so total mismatch, also ich bin total Björn. Genau, also ich habe eine kleine neunköpfige Agentur und wir sind diejenigen, die Werbeanzeigen auf Social Media schalten damit.
01:19:47 die alle da draußen dann fleißig irgendwelche Produkte von tollen Unternehmen kaufen. Das ist so das, was wir tun und KI ist natürlich ein großer Teil unserer Arbeit schon seit langem, weil es natürlich Prozesse effizienter macht, wir schneller werden und dadurch natürlich unseren Kunden Geld sparen können am Ende des Tages.
01:20:05 Wir hatten ja gerade das Thema Berufseinsteiger. Wie ist das denn bei euch in der Bude? Also stellt ihr die noch ein oder macht das mittlerweile die KI? Ja, wir stellen die noch ein. Wir sind jetzt neun Leute. Also ich kann jetzt nicht reden, wie das ist für ein Unternehmen mit irgendwie 900 oder ein paar tausend Mitarbeitern. Das ist natürlich was anderes. Wir stellen die schon ein. Aber was schon auffallend ist.
01:20:26 dass die, das ist vorhin auch schon angeklungen, die ganzen klassischen Tätigkeiten, die man so macht als Junior, wenn man irgendwo anfängt zu arbeiten, dass die mittlerweile tatsächlich von der KI übernommen werden.
01:20:37 Marktrecherchen, was macht die Konkurrenz, diese ganzen Analysetätigkeiten, das ist mittlerweile drei, vier Klicks in JGBT oder Perplexity und dann habe ich da eigentlich das fertige Ergebnis. Oder in unserer Grafikabteilung, wenn es dann darum geht, Bilder freistellen vor irgendwelche Hintergründe. Das war früher Photoshop 1x1, da hat man die Juniors stundenlang und tagelang davor sitzen lassen, um irgendwelche Grafiken schön zu machen. Das ist heute eine Sache von zwei, drei Klicks. Also da fällt es schon an.
01:21:06 auf, dass die effektive Produktivität, die dann entsteht, also das Ergebnis halt einfach schneller da ist und dadurch diese klassischen Junior-Tätigkeiten, um
01:21:14 Dinge zu lernen, zu verstehen, wie funktioniert jetzt beispielhaft so ein Tool wie Photoshop oder wie recherchiere ich überhaupt oder wie analysiere ich überhaupt so einen Markt. Also, dass diese ganzen Grundfähigkeiten, die man dann braucht, um später daraus vielleicht mal gute Kampagnen zu machen, um in so ein Projekt oder in so eine Tätigkeit überhaupt einzusteigen, dass die tatsächlich mittlerweile von der KI zum Großteil abgenommen und übernommen werden.
01:21:38 Super. Nochmal auch die Frage an die Experten.
01:21:45 Welche Skills, also wir haben es jetzt von Fabian schon gehört, welche Skills irgendwie immer wichtiger werden, aber aus der Expertenperspektive, ach komm, ich duze jetzt auch einfach, was soll das sein? Welche Skills werden denn immer wichtiger werden? Oder was können denn Berufseinsteiger machen, damit sie halt eben nicht da eventuell aussortiert werden, weil sie eben das nicht mitbringen, was sie mitbringen sollten?
01:22:12 Also was die Fähigkeiten angeht, wenn wir jetzt mit den RekruterInnen oder PersonalerInnen sprechen, dann geht es immer viel um kritisches Denken, das immer wichtiger wird. Also ich muss in der Lage sein, die Ergebnisse von so einem Tool, das es mir ausspuckt, überprüfen zu können. Ich brauche eine gewisse Technikoffenheit, mit diesen Tools dann auch zu experimentieren. Aber dieses, ich muss überprüfen können, was ich für Ergebnisse da angezeigt bekomme, das erfordert eben auch, dass ich eine gewisse Expertise aufbauen kann in meinem Arbeitsbereich. Also das wird weiterhin wichtig sein, dass ich grundlegend...
01:22:41 Kenntnisse habe für meinen Arbeitsbereich und ich würde da auch Fabian zustimmen, dass die menschlichen Fähigkeiten, also das, was uns Menschen vorbehalten, ist soziale Fähigkeiten, Kommunikationsfähigkeiten, dass das einfach immer wichtiger werden wird. Und ich würde für einen Berufseinsteiger sagen, es ist wichtig.
01:22:59 dass ich mit diesen Tools experimentiere in meinem Arbeitsbereich, dass ich mir anschaue, was heißt das genau für meinen Arbeitsbereich, das kritisch zu evaluieren und möglicherweise dann eben meine Rolle in diesem Arbeitsprozess neu zu definieren. Das ist ja auch so ein bisschen das, was wir von der Frau Mattes gehört haben, im Übersetzungsbereich zu überlegen, wie kann ich das in meinen Arbeitsprozess integrieren und wie kann das dann möglicherweise meine eigene Rolle in diesem Prozess auch neu definieren. Wir haben eine Frage im Chat, die geht direkt an Jonas.
01:23:28 So, wie zerstört euch sowas wie Nano-Banana mit komplett automatisierten Pipelines euer Geschäft oder nutzt ihr das sogar selbst? So, jetzt müsst ihr mir nur mal helfen, ey. What is Nano-Banana? Das ist genau die große Herausforderung eigentlich, ehrlicherweise. Habe ich was verpasst? Was ist das? Muss ich das haben? Kostet das Geld? Kann ich das essen?
01:23:52 Wahrscheinlich alles zusammen. Nein, im Prinzip Nano Banana ist ein neues Tool, mit dem man relativ gut Bilder, Videos animieren kann und im Prinzip dieser ganze Creation-Prozess damit, ich würde sagen, fast automatisieren kann durch, also es ist aus dem Hause Google oder Alphabet und es ist tatsächlich vor ein paar Wochen erst rausgekommen und das ist eigentlich ehrlicherweise die Challenge, die wir jetzt als Unternehmen haben, von dem her gut, dass ihr das ansprecht.
01:24:18 Da passieren jeden Tag so viele Dinge, die sich da ändern. Es kommen so viele neue Tools auf den Markt. Und da irgendwie dran zu bleiben, zu verstehen, was passiert da jeden Tag? Welche neuen Entwicklungen gibt es innerhalb der jeweiligen Tools? Oder was gibt es überhaupt an Neuigkeiten? Das ist so eigentlich die große Challenge, die ich bei uns sehe. Da überhaupt Schritt zu halten. Das ist unfassbar anstrengend und frisst unfassbar viel Zeit.
01:24:43 mit dran zu bleiben, um halt auch wettbewerbsfähig dann am Ende des Tages zu bleiben, weil sonst kommt so ein Banana und macht uns das Leben tatsächlich schwierig. Und um die Frage noch zu beantworten, ja, wir nutzen es selbst. Ja, Demir Kien, den wir leider nicht eben reinschalten konnten, hat aber noch mal eine Frage auf Lager und zwar, ob das Business darauf basiert, viel auf KI zu setzen.
01:25:10 Also das Business nicht, aber das ist ein Teil des Unternehmens oder ein wichtiger Teil des Unternehmens, der uns produktiver werden lässt. Und im Prinzip wir natürlich umgekehrt von Kundenseite den Kostendruck spüren. Die Kunden sagen, wenn es schneller geht, dann wollen wir Geld sparen. Das heißt, wir sind mehr oder minder auch ein bisschen dazu gezwungen, das zu nutzen. Das heißt, wir sind jetzt kein KI-Startup oder irgendwie eine Bude, die irgendwas entwickelt, sondern wir nutzen die Tools bei uns im Alltag.
01:25:37 sehr, sehr stark, ja, jeden Tag. So kann man es vielleicht formulieren. Alles klar. Ich habe noch einen Kommentar von Frank Daag, den wir eben auch schon zugeschaltet haben. Er ist, ich bin gegen so eine Nutzung, wie Sie sie beschreiben. Ja, ein erster Schritt ist das wirklich, aber man muss das überprüfen, was die KI da rausgibt und niemals sich auf die KI alleine verlassen. Ist das was, womit du mitgehen kannst?
01:26:01 Ja, 100 Prozent unterschreibe ich sofort. Also ich hatte tatsächlich jetzt auch in Vorbereitung auf das Gespräch hier heute Abend mit meiner Grafikerin nochmal gesprochen, wo sie jetzt Zeit spart, was schneller ist, wo sie effizienter ist und sie sagt, dass...
01:26:15 viel, viel mehr Zeit drauf geht, die Qualitätskontrolle hochzuhalten. Es sind da wirklich nur zehn Finger. Nicken hier im Studio? Ist die Nase wirklich so, wie sie ist? Ist das alles realistisch und realitätsgetreu? Wenn ich natürlich früher selber mit Photoshop stundenlang daran gebaut habe, da war am Ende klar, das passt schon so. Aber jetzt entsteht das Bild in einer Sekunde, aber die Qualitätskontrolle passt, passt der Schattenfall, passt das Licht, damit eben nicht elf Finger an der Hand sind.
01:26:44 viel, viel mehr Zeit mittlerweile. Ich nenne es Nachprompten. Also man fängt mit dem ersten Prompt an und dann stellt man fest, da ist das Licht noch nicht richtig und dann noch eine Schleife und noch eine und man spart vielleicht irgendwo Zeit, aber ich habe mir Zeit der KI gewidmet, um aufs Ergebnis zu kommen. Und nicht immer bin ich dann auch schneller, manchmal schon, weil die ersten Ergebnisse sind meistens nicht gut genug.
01:27:03 Ich würde, wenn ich noch eine Sache ergänzen darf, zu diesem, weil es jetzt mehrfach auch aufkam, und das hören wir halt auch oft in den Interviews, die wir mit Beschäftigten führen, warum sie das einsetzen, um effizienter und um schneller zu sein. Und wenn man dann manchmal nachfragt, was macht ihr denn mit der ganzen eingesparten Zeit, dann stellt sich auch manchmal raus, naja, eigentlich mache ich dann auch einige Sachen, die ich sonst hätte nicht machen können. Also ich mache dann bestimmte Recherchen oder mache Dinge, die ich ohne die KI nicht hätte machen können. Das heißt, was zum Beispiel die Übersetzerin angeht, ein Effekt könnte auch sein, dass wir jetzt irgendwie mehr Übersetzungen
01:27:33 machen von Texten, die wir sonst vielleicht nicht übersetzt hätten. Und das dann auch nochmal als irgendwie ein Auftrag oder Diskussionsbedarf in der Politik, dass man dann auch über neue Verteilungsfragen dann sprechen muss. Also wer profitiert davon? Was machen wir mit der eingesparten Zeit? Verteilungsfragen heißt auch, darüber zu sprechen, was heißt das denn zum Beispiel für Entlohnung oder für Eingruppierung von Beschäftigten? Und ich glaube schon, dass das noch viele andere Fragen nach sich zieht, die dann...
Verteilungsfragen, Digitalsteuer und die Rolle Europas in der globalen Digitalpolitik
01:27:5901:27:59 diskutiert werden müssen. Das Stichwort Verteilungsfragen hat hierzu sehr viel Kopfnicken im Studio. Ich gucke da natürlich in Richtung.
01:28:08 Caroline von der SPD. Natürlich. Die große Frage, wer zahlt in unsere sozialen Versicherungssysteme rein? Weil die KI macht es ja nicht. Die KI macht es nicht. Und wenn es blöd läuft, dann ist alles, was durch KI an Wertschöpfung und an Wohlstand erzeugt wird, fließt in die Taschen von wenigen Tech-Milliardären. Und das wollen wir natürlich nicht. Und wir haben noch nicht mal eine Digitalsteuer.
01:28:33 Richtig. Was ich sehr befürworte, dass wir da dranbleiben übrigens auf EU-Ebene. Nee, aber genau das sind natürlich die Fragen, die uns auch im politischen Umtreiben, das auch keine einfachen Fragen sind, weil sie eigentlich im Grunde mit einem wirklichen Systemwechsel oder Systemumbau natürlich auch... Wie müsste so ein Systemwechsel denn sein? Was braucht es denn dafür? Naja, man müsste, wie gesagt, die Fragen... Also die Steuer, als wäre der Weg über eine Steuer.
01:28:56 Über eine Steuer, über eine Abgabe, genau, die dann diese... Eine KI-Abgabe. Robotersteuer gab es schon in den 80er Jahren, die Diskussion, glaube ich. Also theoretisch haben wir Gewerbesteuer, Körperstoffsteuer, wir haben das. Also wenn eine deutsche KI-Firma mehr...
01:29:12 Umsatz macht oder wenn der Jonas mehr Umsatz macht, dann zahlt er auch Steuern und dann fließt das nicht ab ins Ausland und er zahlt eigentlich nur indirekt für die Software, die geht in den USA. Wir sind doch selber schuld, wir haben die Industrie nicht aufgebaut und jetzt beschweren wir uns darüber, dass andere Geld damit verdienen. Das ist aber, das haben wir uns selbst verursacht, weil wir gesellschaftlich politisch 20 Jahre schlafen. Ich finde das nämlich total spannend, was ihr gerade sagt, poppt bei mir so
01:29:33 Aus meinem Jurastudium poppt da was aus in Sachen Urheberrecht. Es gibt ja so eine Lehrgeräteabgabe, also da man urheberrechtliche Werke, weil man die vervielfältigen konnte, weil man gesagt hat, politisch, man soll Dinge kopieren können, privat für den Privaten gebraucht. Wenn wir früher halt eben auf unsere Kassetten unsere Lieblingssongs geladen haben, dann hat der Urheber davon ja kein Geld gekriegt. Aber wenn ich die Kassette gekauft habe, habe ich, also floss ein bestimmter Betrag von der CD.
01:30:03 der Kassette, von der Videokassette floss dann ab, was dann verteilt wurde. Also es gab, es gibt ja solche Konzepte, die haben wir ja schon. Ich meine, ich schildere jetzt gerade einen Sachverhalt, der weit in die 80er Jahre zurückreicht. Aber sowas, dass die Nutzung einer KI, dass die halt eben dazu führt, dass man etwas abgibt. Sei es in Form einer Steuer oder sei es in Form einer Nutzungsgebühr.
01:30:30 Warum geht man das nicht an? Weil wir schon festgestellt haben, Fabian hat es uns ja auch eindrücklich am Anfang schon gesagt, wir reden darüber schon irre lange. KI ist nichts, was gerade vom Himmel fällt. Aber wir haben doch keine heimische Industrie, die wir besteuern können. Wir würden jetzt unsere eigenen bestrafen.
01:30:44 Die große, große Vermögen, die 600 Milliarden, die gerade im Oval Office ausgekündigt werden, da war keine europäische Firma drunter. Ja, aber für die Anwendungen hier bei uns können wir die Tech-Unternehmen aus den USA, das ist ja die Grundidee der Digitalsteuer auf EU-Ebene, ja schon auch zur Kasse bringen. Das würde funktionieren, wenn die EU ihre eigenen Steuerlöcher stopft. Das ist total wichtig.
01:31:14 5% Steuern kassieren, dann können die Amis nichts dafür, dass sie Steuerlöcher nutzen. Das ist ja das Dilemma. Andere Moral. Das Thema hier im Chat ist nicht ganz so, dass die uns hier total zustimmen und sagen, yeah. Also ich will mal ein bisschen was präsentieren von Bishi B. Ja man, lass Digitalsteuer machen, damit Deutschland erst gar nicht in die Übersuchung gerät, international wettbewerbsfähig zu sein. Moment, nochmal. Ich habe hier noch einen.
01:31:43 Bummelbart, Entschuldigung. KI klaut geistigen Eigentum, zahlt aber keine Steuern. Geile neue Welt. Klingt so ein bisschen so wie die andere Seite der Medaille. Nochmal Bishi B. Steuern auf KI sind eine geniale Idee, im Wettbewerb abgehängt zu werden und wir sind schon abgehängt. Ja, da ist leider ein bisschen was dran. Was sagt ihr denn dazu? Das weiß ich jetzt nicht. Wir haben einen Steuersatz auf reguläre Unternehmen, sage ich jetzt mal. Und bei Digitalunternehmen ist es ein reduzierter Steuersatz, der auf
01:32:13 EU-Ebene entsprechend herangezogen wird. Und da frage ich mich schon, warum nicht auch in dem Bereich, in dem so viel Gewinn gemacht wird, wie in dieser Digitalbranche, da zum Beispiel eben den Steuersatz auch entsprechend anheben. Also das ist schon möglich.
01:32:28 Wünsche ich es mir? Ja. Wünsche ich mir, dass wir die Umverteilungsfrage richtig lösen? Ja. Wünsche ich mir, dass weniger Betongold ist und weniger Milliardäre auf ihren Stiftungen sitzen und wir mehr in Bildung investieren? Ja. Die Realität ist, der gute Trump führt uns jeden Tag vor. Ja, richtig. Und der diktiert die Bedingungen. Und der fängt jetzt sogar an, schon unsere Gesetze abschaffen zu wollen, wie den DSA und andere Acts. DSA, das was kurz nochmal sagen, eine europäische Richtlinie, der Digital Service Act, der also eine Regulierung auch hat.
01:32:58 große, unter anderem, es ist ein riesiges Regelwerk, aber eben auch die großen Plattformen in einer gewissen Weise regulieren möchte, dass die halt auch eine gewisse Verantwortung tragen. Also eigentlich ein sinnvolles Ding, oder? Wir sind leider in einer Zeit, wo
01:33:12 wo Vereinbarungen nicht mehr funktionieren, wo Deals nicht mehr funktionieren, sondern wo der Stärkere sich durchsetzt, die Chinesen setzen sich durch, wo sie wollen, Putin setzt sich durch, wie er das gerade will und Trump macht das Ganze mit. Und wir sind da, das hat von der Leyen gezeigt, haben keine Verhandlungsmacht, wir haben keine Stärke. Die könnten wir haben, wenn Europa erwacht, wenn Europa sich endlich mal aus der Nationalität befreit und wirklich paneuropäisch denkt, aber das sehe ich auch gerade noch nicht.
01:33:37 Ehrlich gesagt, da profitieren die anderen ja nicht von. Ja, das ist natürlich alles etwas komplex, weil wir haben natürlich dieses ganze Thema um unsere Verteidigungsfähigkeit, um die Frage, wie abhängig wir da natürlich auch innerhalb der NATO davon sind, dass die USA da ihre entsprechenden Vereinbarungen hält und so weiter. Ja, aber das kann es ja ehrlich gesagt auch nicht sein unter Verbündeten. Ich finde den Punkt total wichtig, obwohl er uns gerade auf so ein anderes Gleis schiebt. Das ist ein total wichtiger Punkt, was Verteidigung, Bündnis, NATO, Verantwortung.
01:34:07 Artikel 5 Garantien, aber das immer zu verknüpfen, wie wir wirtschaftlich uns aufstellen in Europa, ist schon... Nee, richtig. Ich will das nicht legitimieren. Ich will nur erklären, dass das natürlich in der Diskussion jetzt immer miteinander verschränkt ist. Und es stimmt, wir haben bestimmte Mechanismen oder wir hätten Mechanismen, die wir hier anführen könnten im Bereich von der Digitalsteuer zum Beispiel. Wir sind der größte Wirtschaftsraum, wenn wir uns als Europäische Union entsprechend aufstellen. Und da könnten wir natürlich viel, ich sage jetzt mal breitbeiniger und natürlich...
01:34:36 auch entsprechend selbstbewusster auf den Tisch hauen und in dieser Manier eines Donald Trumps, das ist nicht meine Art und Weise ehrlicherweise, Politik zu machen, aber das auch entsprechend wiedergeben. Ich finde auch, dass Ursula von der Leyen, wir als Europäische Union und auch wir als Bundesrepublik Deutschland in der Europäischen Union das deutlich machen müssen, dass wir uns hier nicht runterbuttern lassen dürfen. Dass wir in diesem Bereich auch, wir haben unsere Daumenschrauben und ich bin nicht bereit, dass wir die ständig leichtfertig hergeben.
01:35:05 eben aus den Gründen, die ich gerade genannt habe, weil das führt uns in eine Abhängigkeit, die ich nicht haben möchte. Da sind wir schon drinnen. Was wir gerade für einen Zolldeal abgeschlossen haben. Aber das ist ja trotzdem alles. Und ja, wir sind 20 oder was weiß ich wie viele Jahre hintendran mit der Digitalisierung, mit dem Thema KI und so weiter. Aber es ist ja nicht die Konsequenz daraus zu sagen, Leute, vergesst es, legt euch wieder hin, Licht ausmachen, Schlüssel zudrehen.
01:35:34 und wegschmeißen. Von NATO und Trump und EU. Frau von der Leyen möchte ich mal wieder zurück zu unserem kleinen, bescheidenen Dancefloor kommen. Aber an dieser Stelle erstmal, Jonas, ganz herzlichen Dank. Ich würde dich in deinen Abend entlassen. Ich hoffe, du hast noch einen wunderschönen Genießes. Weil die liebe Mona, also mein zweites Gehirn, das in der Regie sitzt, sagt, dass
Kritische Anmerkungen und Zusammenfassung
01:35:5801:35:58 Der Demirkin, ich hoffe, ich sage das richtig, so fleißig kommentiert. Und jetzt wirklich seine Kamera. Da ist er. Ein Ton an dem Standort. Kleiner Szenenapplaus. Demirkin, okay, jetzt sind wir aber gespannt auf deinen Take. Was ist dein Anliegen? Hau raus. Also für mich ist die ganze Runde sehr von, ich nenne es mal im Twitch-Talk Cope geprägt. Einerseits von Fabian, der natürlich
01:36:24 sehr persönliches Interesse an dem Erfolg und der Investition in KI hat. Aber ich bin auch ein bisschen von Tonja überrascht, dass sie da relativ unkritisch rangeht. Es wird dieser Kernpunkt, wir brauchen weniger Leute für die gleiche Arbeit, wird hier sehr leicht abgetan. Also man sagt ja, dann werden die Klempner oder dann gehen die zur Müllabfuhr. Aber es wird ja ignoriert, warum wir als Staat gewandelt sind von dieser
01:36:51 Wirtschaft, die produziert und Handwerk leistet, zur Dienstleistungswirtschaft. Was machst du? Was ist dein Job? Was hast du mal gelernt?
Die Jobperspektiven von Berufsanfängern und die Rolle der KI
01:36:5801:36:58 Ich bin Ingenieur, ich bin halbwegs Berufsanfänger, was jetzt natürlich ganz spannend ist. Ich habe nämlich gerade so die Kurve gekratzt in diesem schrecklichen Markt. Das hat auch, ich glaube, Carolin vorhin gesagt, wir brauchen überall Leute. Nein, Carolin, das stimmt nicht. Es wurde ja auch angesprochen, Berufsansteiger, gerade im akademischen Umfeld und gerade in den Bereichen, die von KI betroffen wird, wo darauf spekuliert wird, dass wir sie nicht weiter brauchen werden. Genau diese Leute finden jetzt schon keinen Job.
01:37:26 Und die haben viele Jahre investiert ins Studium und die ganze Zeit die Hoffnung gehabt, dass sie sich eine bessere Zukunft aufbauen. Und wenn jetzt jemand vor fünf Jahren angefangen hat, eine Karriere als Dolmetscher hinzulegen, dann wird das ihm wenig genug tun, wenn man ihm sagt, ja, du musst mit den Tools lernen und das wird schon alles okay. Das wird nicht einfach so alles okay. Sonja, was sagst du dazu? Ich will mal einmal die Gelegenheit geben, der Expertin hier zu reagieren.
01:37:52 Ist dem ihr Kind zu pessimistisch oder hat er recht, weil er halt anscheinend ja gewisse Dinge auch aus seinem eigenen Umfeld so beschreiben kann? Ja, also es wird...
01:38:02 Tätigkeiten und Jobs geben, die sehr stark davon betroffen sind. Es hängt halt sehr von den Tätigkeiten und von den Jobs an. Ab häufig sind es halt eher bestimmte Tätigkeiten, die automatisierbar sind und nicht komplette Jobs. Aber es ist richtig wie bei der Übersetzerin oder wenn ich jetzt zum Beispiel an meinen Job denke, wenn wir Interviews führen, dann zeichnen wir die auf, dann müssen die transkribiert werden. Wir geben das dann häufig raus. Es gibt also Menschen, die diese Interviews für uns transkribieren. Das ist eine Tätigkeit.
01:38:26 Das kann man mittlerweile ziemlich gut mit KI-Tools zum Beispiel übernehmen. Also das heißt, es gibt Tätigkeiten, die stark davon betroffen sind. Die akademischen Berufe, ja. Es sind die akademischen Berufe, die, wo Leute viel Zeit investiert haben, womöglich Schulden aufgenommen haben im BAföG oder halt sogar im Ausland studiert haben. Also Deutschland hat es ja dann noch relativ gut. Aber all diese Leute, deren Zukunft wird dadurch zerstört. Und sie werden sich nicht zufrieden geben mit, werdet halt Handwerker, werdet Bauarbeiter.
01:38:53 Und selbst wenn sie es wert würden, dann sind das viel zu viele. Sobald die 30 Millionen Leute, die in Deutschland Büroarbeit machen, auf einmal etwas Handwerklicheres machen wollen, sind auch die Handwerker jetzt schon, die jetzt Handwerker sind davon betroffen und werden mehr Konkurrenz haben. Also es ist pessimistisch, würde ich meine Einstellung leider nicht betiteln. Ich glaube, es ist realistisch.
01:39:18 Ja, ich möchte dazu auch nochmal kurz auf den Chat verweisen, weil das ja jetzt etwas ist, du stehst da auch nicht komplett alleine mit, also dass das durchaus auch geteilt wird, diese Ansicht und aber auch hier den Gästen im Studio die Gelegenheit geben zu entgegnen. Fabian, du bist angesprochen worden, bist du einfach zu optimistisch, weil du halt selber davon profitierst. Ich sehe den Trend und versuche davon zu profitieren. Also ich laufe dem Trend auch nur hinterher, ich sehe es und ich habe wo ganz anders angefangen.
01:39:47 Und mein einziges Job war in einem Startup, wo ich heute ehrlich zustimmen müsste, den hätte ich nicht mehr gekriegt, weil was ich gemacht habe, ist Businesspläne schreiben. Das macht ChatGP viel, viel schneller. Also ich habe in einem Startup angefangen und habe da wirklich Azubi-Tätigkeiten gemacht, die man automatisieren könnte. Ich wüsste auch gar nicht, wo ich heute wieder anfange, aber ich bin auch heute ein anderer Mensch. Gleichzeitig hatten wir aber auch aus unserer Zeit, als ich fertig war, waren wir der kranke Mann Europas. Es gab Arbeitslosen, die wollten etc.
01:40:15 Es gab immer Herausforderungen. Ich hatte viele Freunde, die haben BWL studiert und wollten in die Finanzindustrie und dann kam die Finanzkrise und die wurden alle reisenweise wieder sofort rausgeschmissen. Nichtsdestotrotz ist es eine große Herausforderung und wir haben die Antworten noch nicht. Okay, ich nehme das mal auf. Wir haben die Antworten noch nicht. Eine Antwort kann sein, dazu kommen wir jetzt.
Weiterbildung, KI-Verordnung und die Rolle der Politik
01:40:3501:40:35 Mirki, in dir wollte ich erst mal sagen, herzlichen Dank, dass du es so hartnäckig probiert hast und geschafft hast. Du wirst auch ein bisschen gefeiert hier im Chat. Also hier, bester Mann, bester Kommentar heute. Also herzlichen Dank an dich. Hab einen schönen Abend. Wir wollen nämlich noch weitermachen, was man dann eventuell tun kann. Es ist schon mehrfach angesprochen worden, die Frage der Weiterbildung.
01:41:01 Wir haben ja hier auch Experten zugeschaltet und hier im Studio, was man machen kann, wie man das in den Job implementieren kann. Angesprochen wurde auch, dass wir ja jetzt ein rechtliches.
01:41:13 Regelwerk haben, die KI-Verordnung, den AI Act, wo eigentlich ja auch drinsteht, dass es die Pflicht gibt für Unternehmen, die KI nutzen oder auch entwickeln, dass sie ihre Mitarbeiterkompetenzen vermitteln. Gilt zwar nur für bestimmte Unternehmen, jetzt nicht für alle, aber trotzdem ist das der richtige Weg. Ich würde ganz gerne da erstmal die Expertin Sonja fragen.
01:41:36 Ja, ich glaube, dass es auf jeden Fall eine wichtige Maßnahme ist. Aber auch da ist es wichtig, oder es wird sich dann jetzt in den nächsten Monaten und Jahren noch zeigen, wie das dann wirklich praktisch umgesetzt wird. Also was genau heißt das? Was für Schulungen müssen angeboten werden? Und das ist was, was sich in der Umsetzung halt in den nächsten Monaten und Jahren noch zeigen wird. Aber es ist eine wichtige Maßnahme. Also ich möchte noch mal einmal kurz darauf antworten, was die Mikir, war glaube ich der Name, die Abkürzung gesagt hat. Und zwar.
01:42:05 Ja, es ist natürlich bei dem Thema Umqualifizieren, Weiterbilden, das ist kein einfacher Weg. Das will ich überhaupt nicht bagatellisieren, sondern das ist eine enorme Anstrengung, dass die Leute auf sich nehmen, gerade vielleicht, wenn sie in einem Alter sind, wo vielleicht auch schon kleine Kinder zu Hause sind, wo sie eine familiäre Verpflichtung auch haben und dann hier irgendwie übers Wochenende sich die Zeit rausschälen oder eben am Abend, um dann noch irgendwelche Kurven zu machen.
01:42:34 Kurse und so weiter und sofort Prüfungen zu machen, das ist unheimlich viel Druck, was da eben auch durchaus quasi notwendig ist. Ich möchte aber schon, was ich damit sagen wollte, ist, dass diese Möglichkeit zur Umschulung und zur Qualifizierung, dass wir das auch entsprechend fördern müssen. Und da ist natürlich schon auch die Frage, zum Beispiel, wenn in einem Unternehmen solche Maßnahmen stärker angeboten werden oder was macht ein Unternehmen, können wir die zum Beispiel auch steuerlich entlasten, wenn sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf eine Weiterbildung, auf eine Umqualifizierung, auf eine...
01:43:03 Fortbildung entsprechend schicken. Und das sind, glaube ich, Überlegungen, die wir anstellen müssen. Oder müsste man nicht eigentlich schon längst an dem Punkt sein, dass man es auch macht? Was macht die Politik da, außer jetzt diesen AI-Act, wo man jetzt auch noch nicht so genau weiß, wie wird das hier umgesetzt? Wie wird das hier eigentlich implementiert?
01:43:21 Was macht die Politik? Was sind die Konzepte beim BMAS, wenn es eben darum geht, eben das zu vereinbaren? Ja, es geht ja zum Beispiel haben wir jetzt, wurde jetzt nicht beim BMAS, aber zum Beispiel bei der Bundesnetzagentur ja schon der KI-Desk, Service-Desk entsprechend eingerichtet, um die Unternehmen hier eben auch entsprechend die Fragen, bei ihren Fragen zu begleiten, bei ihren Umstellungsprozessen zu begleiten. Es gibt ganz viele Programme zur Weiterbildung auch vom BMAS. Es gibt die Denkfabrik, künstliche Intelligenz oder digitale Transformation.
01:43:50 Die können sich an das BMAS wenden, eventuell eine Förderung bekommen. Da gibt es Programme, die eben entsprechende KI-Kompetenzen vor Ort anbieten. Das ist jetzt wahrscheinlich von Region zu Region ein bisschen unterschiedlich, aber es gibt ein breites Portfolio an Fortbildungsangeboten in diesem Bereich, die dargelegt werden. Es gibt ein breites Angebot eben an Kompetenzzentren, so wie Sonja Köhne ja anscheinend auch in einem arbeitet zum Thema KI und AI, wo auch nach außen hingeschaut wird.
01:44:20 Natürlich, was ist kompatibel zum örtlichen Arbeitsmarkt? Welche Module an Weiterbildung, an Kompetenzen können wir für unsere Leute hier vor Ort entsprechend anbieten? Und das ist natürlich auch alles mit staatlichen Mitteln oder vieles dann eben auch mit staatlichen Mitteln auch unterstützt und kofinanziert, teilweise zwischen Bund und Ländern natürlich auch. Entsprechend allein in der KI-Strategie haben wir 5 Milliarden Euro in die Hand genommen und das läuft eben auch in die Bundesländer hinein. Fabian schüttelt wild mit dem Kopf. Ich schüttelte den Kopf, weil ich...
01:44:48 mich a frage, warum der Staat das macht und warum es nicht privatwirtschaftlich gelöst wird, also über Unternehmensberater, über Dienstleister, marktüblich und warum die Politik nicht das Kernproblem angeht, nämlich die Bildung. Ist das nicht Bildung? Weiterbildung? Ja, gleichzeitig...
01:45:06 Schieben wir das Problem für uns her. Wir müssen in den Kindergärten, in den Schulen Medienkompetenzen mehr verankern. In den Universitäten das anpassen. Ich würde gar nicht sagen, dass sich das ausschließt. Wir müssen wahrscheinlich beides zusammendenken. Wir haben hier noch, glaube ich, eine Umfrage, oder Mona? Die Grafik 4, die haben wir noch gar nicht abgefeuert. War das da, wie viele Unternehmen eigentlich sowas anbieten? Ich drücke einfach mal.
KI in Unternehmen, EU AI Act und Datenschutz
01:45:3201:45:32 Ah ja, hier. Wie sehen sich Unternehmen bei KI? Also 64 Prozent eher als Nachzügler. Das ist echt nicht so ein richtig cooler Wert. 22 Prozent sagen sogar, haben den Anschluss verpasst. 10 Prozent eher als Vorreiter. Also ich würde sagen, da ist auf jeden Fall Luft nach oben. Und wir haben noch eine Userin im Chat. Die Momona in der Regie. Wollt ihr mir die Userin mal? Hi! Hallo!
01:46:01 Magst du dich mal selber vorstellen, wer du bist und was möchtest du uns mitteilen? Genau, ja, ich bin Franziska und ich bin im Bereich KI-Government, beschäftige mich sehr intensiv mit dem EU AI Act, kenne dann auch dort die gesamten Regelungen und was auch zu tun ist. Also übrigens, da gab es eine Falschaussage.
01:46:27 Diejenigen, die ein KI-System betreiben, das heißt auch nutzen, müssen Kompetenzen. Ich glaube, das haben wir aber auch genauso gesagt. Ja, aber das betrifft alle Unternehmen, die das benutzen und nicht nur einige. Da war die Aussage. Genau, also wir haben grundsätzlich ganz, ganz viele Themen, die wir uns anschauen müssen.
01:46:50 Wenn wir mit dem Thema KI uns auch auseinandersetzen, geht es ja auch oft um die Vulnerabilität und Schutzbedürftigkeit. Das ist nämlich dort im EU-AI-Act auch quasi mit abgedeckt, weil KI zu nutzen hört sich auch immer gut an. Wir können viel skalieren, alles wunderbar. Wenn wir aber spätestens zum Recording-Prozess kommen, müssen wir uns die Frage schon überlegen, nach welchen Kriterien wollen wir zum Beispiel KI einsetzen.
01:47:19 um Leuten abzusagen oder automatisch zuzusagen. Vielleicht müssen wir das Problem mal ganz kurz schildern, weil das ist ja ein ganz wichtiges, wenn KI gerade eingesetzt wird im Bewerbungsverfahren. Könnt ihr das vielleicht noch mal ganz kurz ausführen? Was ist der Hintergrund? Sonja, gerne. Ja, ich bin die Expertin im EU-AI-Act. Also wir haben halt Biases.
01:47:46 Eine KI kann, wenn gewisse Daten schon für ein KI-Modell schon Bias vorhat, dann kann es dazu führen, dass eben die KI gewisse Entscheidungen vornimmt und zum Beispiel jemanden mit einer Schwerbehinderung dann aussortiert, weil...
01:48:05 der Fokus dann auch auf andere Kompetenzen sind. Und dann hätten wir eben das Problem der Vulnerabilität und Schutzbedürftigkeit, die halt ausgenutzt wird und da eben Benachteiligungen erfolgen. Und das wäre dann tatsächlich auch eine verbotene KI-Praktik, die auch über den EU-AI-Act quasi abgehändelt wurde. Genau, das ist quasi, wenn ich kurz einwerfen darf, in diesen definierten Hochrisikobereichen ist das Thema Recruiting und der Einsatz von KI im Personalwesen verortet. Und deswegen braucht es hier einen besonderen
01:48:34 Dokumentationssystem, was wird genau genutzt, was wird genau eingesetzt, ist ein Mensch nochmal bei der letzten Entscheidung entsprechend mit involviert. Also da kann man nicht einfach sagen, wir nutzen jetzt hier dieses KI-Tool, um unsere ganzen Bewerbungen durchlaufen. Und da gab es ja auch in der Vielzahl an Softwares, die da schon eingesetzt wurde, gab es ja auch die entsprechenden Berichte, dass irgendwie auf einmal personenweise irgendwie vor einer Bücherwand oder sowas das Recruiting-Gespräch gemacht haben, auf einmal bevor
01:49:04 oder benachteiligt wurden, je nachdem, wie halt die Datengrundlage ist von diesem KI-Tool. Und es ist genau richtig, dass das hier natürlich eben in so einem Hochrisikobereich eingesetzt wird, weil es auf die individuelle weitere Lebensentscheidungen maximale Auswirkungen hat und man hier natürlich auch entsprechende Sorgfaltspflichten einführen muss.
01:49:23 Genau. Im Personalbereich hat das eben ziemlich weitreichende Auswirkungen auf die Beschäftigten. Da muss eben genau drauf geguckt werden. Und das ist genau ein Bereich, wo das auch aus einem bestimmten Grund...
01:49:37 eher zögerlich eingesetzt wird oder ganz genau auch von den Personalpraktikern drauf geguckt wird. Und das wurde ja auch im Betriebsräte-Modernisierungsgesetz deshalb nochmal klargestellt, dass auch die Mitbestimmungsrechte vom Betriebsrat eben greifen, auch wenn eine KI eingesetzt wird im Recruiting-Prozess.
01:49:53 Genau, das ist uns als SPD natürlich ganz wichtig an der Stelle, dass wir eben auch die Betriebsräte entsprechend nicht nur mit den Kompetenzen ausstatten, sondern auch mit den Möglichkeiten ausstatten, dass sie auch die technische Expertise anbei ziehen können für die Einschätzung von diesen Systemen. Das ist, glaube ich, noch etwas, was ganz, ganz wichtig ist. Wir haben viel im Bereich der juristischen Expertise, das die Betriebsräte natürlich entsprechend benötigen, ja, bei arbeitsrechtlichen Dingen. Aber gerade bei dem Einsatz von KI-Tools in der Belegschaft im Unternehmen brauchen sie dann auch eine technische Begleitung.
01:50:23 an der Stelle auch ganz, ganz wichtig. Ich will hier an der Stelle auch nochmal einen kurzen Blick in den Chat werfen, weil wir gerade ja vom Thema Fortbildung kamen. Entschuldigung, wenn ich hier jetzt nochmal den AI Act so nochmal zur Seite schiebe, weil es ja eigentlich doch ganz spannend ist. Also hier sagt zum Beispiel Frank.
01:50:41 Eine Weiterbildung oder ein Kurs pro Jahr bringt da wenigstens so schnell, wie sich alles wandelt. Und dann eben zu den von dir angesprochenen Kursen schreibt Backbone C. Bei uns in der Firma wurden wegen Sparkurse alle Weiterbildungen gestrichen. So viel zur Theorie.
01:51:00 Da weiß ich aber jetzt allerdings auch nicht, ob das eben solche offiziellen Kurse waren oder irgendetwas, was eben privatwirtschaftlich organisiert war. Aber es gibt hier noch etwas, was direkt an dich auch geht von Life is Short. Antwort an Carolin, das stimmt so nicht. Ich wollte so oft Umschulungen machen, weil ich aus gesundheitlichen Gründen meinen gelernten Job nicht mehr ausüben kann.
01:51:27 Und das Jobcenter hat so gut wie alle Umschulungen verweigert. Da kommt natürlich noch ein ganz anderes Problem, wenn wir jetzt auf die Bürgergeldreform gucken, weil da ja durchaus, so wie es zumindest von den politischen Entscheidungsträgern in eurer Koalition adressiert wird, dass sich eben auch die Fortbildungs-, Umschulungs-, Weiterbildungsmaßnahmen etwas reduzieren werden, weil man mehr Leute in Arbeit bringen möchte und dass man irgendwie auch, ja.
01:51:55 Arbeit annehmen muss, wenn sie zumutbar ist, ansonsten man eben auch mit Kürzungen zu rechnen hat. Man weiß ja nicht noch ganz genau, was da kommt, aber ist das auch irgendwie so eine Art Wertungswiderspruch, wenn man auf der einen Seite die Leute fit machen möchte für eine veränderte Arbeitswelt, auf der anderen Seite aber sagt, ja, sorry, aber wenn aber jetzt eben ein Platz bei der Müllabfuhr frei ist, dann machst du das mal bitte. Interessiert uns doch nicht. Wie nennt sich diese neuen tollen Job? Prom?
01:52:24 Prompt engineer. Prompt engineer.
01:52:27 Ich meine, das war ja genau der Gedanke bei der Umstrukturierung von der Denke aus, dass wir gesagt haben, es kann nicht sein, dass die Vermittlung es vorderrangigste Prinzip ist, sondern wenn jemand eine Ausbildung entsprechend abschließen kann, wenn jemand eine Weiterbildung macht, dass eben diese Qualifikation erstmal abgeschlossen wird, weil es eine nachhaltigere Einfindung natürlich dann auch in den Arbeitsmarkt ist. Und das natürlich eben nachhaltiger dann eben auch wiederum vor Arbeitsplatzverlust hoffentlich ja eben auch schützt.
01:52:56 Klar garantieren kann man das auch mit der Weiterbildung oder mit der abgeschlossenen Ausbildung dann wahrscheinlich auch nicht, aber es bietet eben dann doch bessere Chancen.
01:53:07 Wie gesagt, es ist natürlich eine gewisse Balance an der Stelle schon auch zu halten. Wir hatten diese starke Verhetzung über diese ganze Debatte natürlich eben entsprechend auch, dass es erst sein muss, dass sie natürlich wieder entsprechend in Arbeit kommen. Und vielleicht ist jetzt so eine Zwischenlösung gut gefunden worden. Ich möchte gerade an der Stelle nochmal einen kurzen Blick. Sonja, deine Kamera verabschiedet sich schon langsam wieder. Wir wollen dich auch nicht mehr so ganz so lange im Chat halten.
Stimmen der Beschäftigten, digitale Souveränität und Datenstrategie
01:53:3601:53:36 ich gleich in Ruhe. Nur noch mal hier eine Frage. Wie siehst du das? Also diesen Balanceakt zwischen, dass man die Leute umschulen muss, aber eben auf der anderen Seite, dass vielleicht eben von der politischen Seite gar nicht mehr so intensiv betrieben werden wird in Zukunft?
01:53:56 Ich glaube, dass das eines der zentralen Maßnahmen ist oder eines der zentralen Themen, dass man eben Weiterbildung und Umschulung für die Beschäftigten anbieten wird. Und ich glaube, dass eine Sache, die ich finde heute auch wichtig war in der Sendung, ist, dass man den Beschäftigten selber auch eine Stimme gibt. Also in den Debatten hören wir häufig von den Tech-Herstellern, vielleicht auch von dem Management, aber man hört relativ selten die Stimme von den Beschäftigten selber. Und ich glaube, dass es ziemlich wichtig ist, dass man diese Erfahrung und diese Stimme,
01:54:25 Stimmen auch hört in den öffentlichen Debatten, weil es eben nicht nur darum geht, was technisch möglich ist oder was die Technologiehersteller wollen oder was sie für Erwartungen haben, wie sich das auf uns auswirkt, sondern von den Menschen selber zu hören, wie sie mit den Techniken arbeiten, wie es sich auf sie auswirkt und wie sie halt zukünftig gerne damit arbeiten möchten.
01:54:46 Alles klar. Super. Also herzlichen Dank, liebe Sonja Köhne, für deine Expertise, für deine Zeit heute Abend. Das war großartig. Wir entlassen dich jetzt. Mach's gut. Igelchen, wir haben nochmal eine Expertenfrage an dich. Würdest du denn sagen, dass man mit dem AI Act jetzt wirklich schon was vorgelegt hat oder was würdest du dir wünschen, was die Politik noch angehen sollte? Sehr, sehr viel. Also die Verordnung gilt ja.
01:55:14 und ist eben keine Richtlinie. Bei Richtlinien müsste man das ins deutsche Recht auch übertragen, eine Verordnung gilt, wenn sie rauskommt. Dort sind schon ganz, ganz viele Anforderungen hinterlegt, gerade auch im Bereich des Hochrisiko.
01:55:30 Von Hochrisikosystemen, wie aber auch zum Beispiel KI-Modelle, General Purpose, AI, wie man als Anbieter und aber auch Betreiber agieren muss. Also da sind schon einige Vorgaben. Doch ein großer Punkt, den kann natürlich keine Verordnung angehen, ist, wenn wir mit dem Thema KI umgehen, sind Themen wie digitale Souveränität und auch Datenstrategie und Dateninfrastruktur.
01:55:57 immer ganz nah beieinander und müssen mit diskutiert werden. Denn was passiert denn aktuell? Die gesamten KI-Modelle, die wir irgendwo haben, sind meistens US-dominiert oder kommen jetzt auch vermehrt aus China. Und die sind in einer Public Cloud. Also das heißt, ich betreibe das nicht selber im Unternehmen, sondern nutze zum Beispiel die Dienste von OpenAI etc.
01:56:23 Wenn wir dann zum Beispiel gerade auf die Verwaltung uns mal fokussieren, da komme ich auch her, haben wir einfach viele technische Schulden. Wir haben erstens solche Infrastrukturen häufig gar nicht, dass wir KI-Modelle in KI-Systeme integrieren können und dann auch auf unseren eigenen Plattformen umzusetzen. Dafür bräuchten wir so was, Stichwörter wie Data Fabrics und so weiter.
01:56:51 Das müssen wir erstmal alles aufbauen und da gibt es noch leider viel zu wenige Strategien. Ich meine, der erste Ansatz, eine deutsche Verwaltungscloud umzusetzen, ist schon mal ein sehr, sehr guter Schritt, aber da müssten wir noch viel weiter. Igelchen, das möchte ich gerne hier mit in diese Runde noch nehmen. Ich danke dir ganz herzlich für deine Expertise. Ich bin da sehr stark. Ne, finde ich gut. Finde ich super. Wir brauchen das auch.
01:57:15 Es gibt aber noch einen weiteren Punkt in der Digitalisierung der Verwaltung. Bitte gerne nur mit einem Sprichwort. Wenn wir uns mal angucken, die gesamten Anträge, die wir haben, Beihilfe, Wohngeld, Sozialversicherung etc., da können wir langfristig natürlich KI-Funktionalitäten verwenden und das wird zu einer massiven Skalierung führen. Und natürlich wird es da.
01:57:40 deutlich weniger beschäftigt. Danke, Igelchen. Vielen, vielen Dank. Mach dir einen schönen Abend. Bis dann. Tschüss. Weil das möchte ich gerne, bevor wir nämlich zu weit weggehen. Wir haben zwei Minuten vor zehn.
01:57:53 Es ist krass, die Zeit rennt uns davon. Aber eine Frage wollte ich nämlich dann doch nochmal anschließen. Wir reden ja gerade auch, wenn es eben um solche Sachen geht, KI-Anwendungen in der Verwaltung über sehr sensible personenbezogene Daten. Also wir haben jetzt ja gerade gehört, ob es jetzt ein Bürgergeldantrag ist, Wohngeld und so weiter und so fort. Wie hemmend würdet ihr beide auch solche...
01:58:19 Gesetzgebung in Sachen Datenschutz sehen? Ist das noch ein Hemmnis, wo Deutschland einfach vielleicht noch 40 Jahre rückwärts denkt, weil es noch jede Person, also jeden Datensatz irgendwie so ganz besonders schützt?
01:58:35 Also uns ist Datenschutz schon auch sehr wichtig im Bezug gerade auf neue Technologien auch zu gucken, dass wir da auch weiterhin die Grundrechte natürlich entsprechend wahren. Und da sind eben viele Grundrechte angesprochen und das ist bei ganz vielen technologischen Anwendungen, muss man sich eben die Frage stellen, wenn es gegen die DSGVO geht, dann stelle ich mir die Frage, was will denn dieses Tool eigentlich wirklich?
01:59:05 Also von daher, Datenschutz ist ein hohes Gut. Und auf der anderen Seite, das, was Igelchen ja auch gesagt hat, die Daten sind die Grundlage von diesen Tools und von diesen Anwendungen. Und von daher müssen wir da eben auch gucken, dass wir schon auch in der Datennutzung und in der Datenqualität besser werden, dass wir die Datennutzung auch entsprechend heben. Aber wie gesagt, immer mit dieser Komponente, das wirklich unter hohen Datenschutzstandards auch zu machen und deswegen auch immer in einer engen Absprache. Hast du dazu ein Take? Ja.
01:59:34 Zum einen sage ich, alles, was im Internet passiert, ist digital. Also sobald, was ich digital lebe, muss ich damit rechnen, dass das immer wieder zurückkommt. Das Recht auf Vergessen funktioniert nicht. Das heißt also, wenn ich irgendwie sage, ich bin total pleite, habe keine Kohle, ich möchte gerne Bürgergeld beantragen, muss ich damit rechnen, wenn ich das über einen automatisierten Prozess mache, dass meine Daten dann... Das heißt erstmal, dass das im Netz ist und irgendwo gespeichert ist. Also so wird festgehalten. Gedanken, wenn sie ausgesprochen sind, ist was anderes, als wenn ich ein Gedanke nur denke.
02:00:02 Und ich möchte trennen Privatsphärenschutz und Datenschutz. Wir brauchen eigentlich mehr Fließen für unsensible Daten, da könnte der Staat auch als Vorreiter sein, also mehr unsensible Daten geben, die Datenhoheit in den Industrienpoolen, europäische Daten, ich hätte gerne einen europäischen Datenmarkt, der ist ja auch so vorgesehen, der einem Wettbewerbsvorteil wird.
02:00:20 Ich rede auch gerne Datensteuer, weil die Amerikaner verdienen dann unsere Daten am meisten. Und ich hätte gerne Vergütung der Nutzer, wenn sie ihre Daten hergeben. Also ich hätte ehrlich gesagt gerne, dass wenn die Agentur, die wir vorhin da hatten, wenn die mir Werbung verkauft und ich auf die Werbung draufklicke, kriege ich die Vergütung zurück.
02:00:36 Also mein Kickback so ungefähr. Ich sage so, ihr kriegt meine Daten, dafür kriege ich Geld. Ich hätte einen fairen Deal. Das sind doch mal so Monetarisierungsideen. Sehen wir eher kritisch, weil du dann natürlich im Zweifelsfall je nach deiner entsprechenden persönlichen Situation vielleicht darauf angewiesen bist, deine Daten irgendwie zu verkaufen. Und das passiert im Moment. Also ich kenne Leute, die verdienen genau damit Geld und das ist natürlich, weil es im Graumarkt bereicht. Tendenziell finde ich zum Beispiel GDPR privat entspannt.
02:01:03 Weil ich geh zum ersten Mal zum Arzt und krieg zum ersten Mal Datenschutzerklärungen und ich lese die mir gerne durch. Was machen die mit meinen Daten? Wo gehen die überall hin? Das find ich grundsätzlich gut. Aber da bin ich halt Nerd drin. Kollektiv ist es ein Hemmnis, weil zu viele Unternehmen die in Ausrede verwenden. Ich kann das nicht machen.
02:01:19 Wegen GDPR. Und das liegt eher daran, dass wir ein Compliance-Land geworden sind. Also zu viele Compliance-Risiken dominieren oft fehlende Innovationsumsetzungen. Und das haben die Amazons manchmal voraus. Die sind einfach mutig und machen, brechen Gesetze und fixen das hinterher. Anthropic hat gerade, glaube ich, 1,3 Milliarden gezahlt dafür, dass sie diese Bücher eingescannt hatten. Und da hat jeder Autor, glaube ich, gezahlt. Es gibt diesen eingescannten Datensatz da drüben, wo die ganzen Modelle darauf trainiert wurden, illegalerweise.
02:01:48 Ja, weil die sind schwarz. Also da gibt es keine Vergütung, keine KSK etc. Das hatten wir vorhin angesprochen. Und Anthropic hat als erstes Unternehmen jetzt einen Vergleich zugestimmt, damit die alle rückvergütet werden. Total spannend. Wir haben noch einen Gast, den ich unbedingt noch mit reinholen will. Das ist Julius.
02:02:04 Der ist von Neuland Pro. Was das ist, wer das ist, wieso das ist und warum er hier ist, wird er uns hoffentlich gleich selber sagen. Da ist er. Hi, grüß dich lieber Julius. Vielen, vielen Dank, dass du dich zu dieser späten, hervorgerückten Stunde hier noch an dieser wunderbaren Diskussionsrunde beteiligst.
02:02:25 Sehr spannend, haben wir bisher alles verfolgt und zugehört. Alles klar, was ist dein Take dazu? Zu dem Thema gerade, ich war jetzt bei der Sekunde gerade sehr im Auf, um ehrlich zu sein. Die Frage müsstet ihr jetzt nochmal wiederholen, um da einzusteigen.
02:02:40 Völlig in Ordnung. Wir haben so ein bisschen, um ehrlich zu sein, ein bisschen den Arbeitsbereich verlassen gehabt und haben so einen kleinen Schlenker über den AI-Act gemacht und dann eben die Frage, wie große Tech-Unternehmen arbeiten. Aber es ist eigentlich total toll, wenn wir wieder zu unserem Ausgangsthema zurückkommen und das war ja die Auswirkung auf die Jobs. Was kann man als Arbeitnehmer, aber auch Arbeitgeber tun? Wie sind da die Möglichkeiten? Vielleicht kannst du uns dazu ein bisschen was sagen.
02:03:09 Ja, ich fand auf jeden Fall, hatte Fabian am Anfang schon was gesagt, dass es vor allem darum geht, anpassungsfähiger zu werden. Also ich glaube, das ist so die Zukunft, die uns bevorsteht. Es werden viel öfter Jobs gewechselt. Wir müssen uns viel öfter anpassen. Wir werden wahrscheinlich nicht mehr irgendwie drei, vier Jahre in einem Beruf sein oder drei, vier Jahre auf der Bank sitzen und Fachwissen uns aneignen, sondern immer wieder stetig neu dazulernen müssen.
02:03:35 Aber KI bietet uns gerade die Chance, dass wir uns immer wieder neu entdecken können, neue Fähigkeiten lernen können, weiterentbilden können und KI in jeder Art von Job implementieren können.
02:03:49 Und ja, ich sehe da auf jeden Fall deutlich mehr Chancen, finde aber auch, dass wir oder in dieser Runde ein bisschen zu wenig angesprochen wurde, dass wahrscheinlich doch ein bisschen mehr Arbeitslosenfällen kommen können. Und es geht nicht darum, dass ganze Berufsgruppen komplett wegfallen, darum geht es nicht, sondern es geht darum, dass einzelne Berufsgruppen deutlich mehr Arbeitsplätze zur Verfügung haben.
02:04:10 Nenn mal gerne welche. Wir hatten vorhin so eine Liste, aber ich glaube, die ist schon so lange, die haben wir so vor gefühlt drei Stunden gezeigt. Welche Arbeitsplätze sind das, die du da im Kopf hast?
02:04:21 Genau, ich fand es super spannend, dass die Dolmetscherin sehr selbstbewusst war in der Situation, weil ich glaube, das ist, um ehrlich zu sein, ein Job, der sehr schnell wegfallen wird. Also bei all diesen KI-Kopfhörern, KI-Brillen, da ist der absolute Use Case, dass du in Echtzeit übersetzen kannst. Das ist der Use Case schlechthin. Also wer als Dolmetscher jetzt anfängt, in dem Bereich arbeiten zu wollen, dem würde ich, um ehrlich zu sein, raten, dass er sich ein bisschen umorientiert oder das einfach nur aus der Passion heraus macht.
02:04:49 Aber auch zum Beispiel Journalismus. Also es geht nicht darum, dass es keine Journalisten mehr gibt, aber die ganzen freiberuflichen Journalisten, die muss sich eine große Redaktion nicht mehr leisten. Also du kannst dieselben Sachen in kürzerer Zeit mit KI machen. Ganz ehrlich, es braucht einfach nur jemanden, der darüber guckt und der weiß, wie ein Text aufgebaut werden muss, wie das Wording ist, wie man vielleicht so ein bisschen KI-Sprech anpasst. Aber auch wir im Unternehmen, wir...
02:05:15 Wir machen Aufgaben, die müssten oder hätten früher vier Leute gemacht. Und das macht jetzt nicht nur eine Person. Genau, aber entstehen dann andere Jobs bei dir? Weil das war ja jetzt auch unser, weil das war so ein bisschen unser Take. Klar, es werden Jobs verschwinden, aber es entstehen neue. Wie siehst du das? Selbstverständlich. Also es entstehen neue Jobs und ich setze zum Beispiel nicht mehr unbedingt auf dieses Prompt Engineering als Job, aber jemand...
02:05:37 der die richtigen Fragen stellt. Auch schon wieder over. Fabian. Ich habe doch gesagt, sie ist schon wieder durch. Gerade das Wort gemerkt. Schon wieder vorbei. Entschuldigung. Ganz ehrlich ist auch, dass es schwer ist, aktuell eine Empfehlung auszusprechen, weil es entwickelt sich gerade viel zu schnell. Also so schnell, dass wir uns gerade kaum anpassen können. Deswegen, die Fähigkeit, die wir lernen müssen, ist Anpassungsfähigkeit, weil es kann sein, der Prompt-Ingenieur ist eigentlich jetzt schon fast Schnee von gestern. Viel wichtiger ist jetzt der Kontext-Ingenieur.
02:06:04 Also derjenige, der mehr Kontext reinschweißt in die KI, um das Ganze zu verstehen. Ich weiß, es wird ultra komplex. Ich hoffe, unser Chat ist noch am Start. Es gibt irgendwann Leute, die trainieren nur das Gedächtnis der KI. Caroline, du hast wahrscheinlich hoffentlich eine Antwort darauf, wie die Politik auf sowas reagiert. Na, gucken wir mal. Aber Julius hat ja gerade gesagt, wo vorher vier Leute gebraucht wurden im Team, macht es jetzt noch eine Person. Auf der anderen Seite haben wir so viele sozialversicherungspflichtige Beschäftigte.
02:06:34 in diesem Land wie noch nie.
02:06:36 In der Nachkriegsgruppe. Wir haben auch gesehen, wie die Kurve bei der Software, nur bei den Softwareentwicklern, wie die so nach unten gegangen ist. Haben wir aber auch. Haben wir auch gesehen. Genau eben. Deswegen haben wir ja gesagt, es ist natürlich, ja, es werden andere Tätigkeiten, es kommen neue Jobs, es kommen andere Tätigkeiten. Wir werden die frei werdenden Kapazitäten werden woanders hingehen. Es werden Ausstellungen, es werden Jobverluste zu verzeichnen sein, wo aber woanders eben auch wieder neue Jobs, wie gesagt, auch entsprechend entstehen. Das alles ist nicht easy going.
02:07:05 von jemandem, der davon betroffen ist, wie Julius auch gesagt hat, die Person muss entweder sich fortbilden, weiterbilden oder eben eine neue Definition von ihrer Arbeit eben auch irgendwie so finden, sag ich jetzt mal. Aber die Chancen und also diese Horrorszenarien, die teile ich jetzt an der Stelle einfach nicht. Julius, was macht das mit dir?
02:07:30 Ich verstehe das. Also ich bin auch Podcaster von einem Podcast und wir haben gerade letztens erst darüber gesprochen, dass diese KI-Blase da ist und die Leute davon ausgehen, dass die platzt eventuell. Und was wir da auch besprochen haben, ist, dass wir merken, dass vor allem in unserem Umfeld viele Leute gar nicht sehen, wie schnell die KI gerade überall implementiert wird und sich entwickelt. Also ich verstehe das, dass man keine Angst machen möchte, vor allem nicht als Politiker.
02:07:54 Also wirklich, es entwickelt sich so unfassbar schnell. Und was gerade passiert ist, dass die großen Unternehmen, vor allem in den großen Unternehmen, KI-Automatisierung anwenden und unfassbar viele Jobs streichen. Das passiert erst mal in ganz großen Unternehmen, weil da steckt das Geld. Aber natürlich kommt es als nächstes auch in kleine Unternehmen. Und was Fabian gesagt hat, das ist völlig richtig. Das Interesse ist vom großen Unternehmen, dass die mehr Geld machen, die User Experience halten, sich lange in der App halten.
02:08:21 Und am Ende ist das Interesse von kleinen Unternehmen auch Geld zu sparen. Also natürlich werden sie langfristig KI implementieren und Jobs streichen, weil es einfach zu teuer ist. Fabian, ich möchte gerne entgegnen. Nee, ich möchte gar nicht entgegnen, sondern Julius hatte so schön gesagt, wir unterschätzen das gerade. Wir sind am Anfang. Ich mache seit über einem Jahrzehnt KI und seit über einem Jahrzehnt Predige. Ich habe solche Listen auf dem TED-Vortrag schon runtergebrettert. Welche Jobs in 10, 20 Jahren fehlen?
02:08:48 Es hat nur viel länger gedauert, weil die Adoptionsquote so langsam ist. Nicht die Technologie fehlt, sondern die Unternehmen brauchen Jahre bis Jahrzehnte, um ihre Strukturen zu ändern und KI drauf zu setzen. Aber wir sind immer noch am Anfang. Wenn die wahre Digitalisierungswellen reinschlagen, dann ist das Ganze nochmal ganz andere Diskussion. Und deswegen muss die Politik vorher das sehen und vorher gegensteuern, um den sozialen Frieden zu bewahren. Und auf der anderen Seite, Fabian, hat keiner von uns eine Glaskugel.
02:09:15 Keiner. Und wenn ich jetzt das Beispiel von Julius gerade wieder gehört habe zum Thema Journalisten, wir werden erleben, dass das Netz überflutet wird von Mülltexten. Das passiert schon. Das passiert jetzt schon. Und trotzdem gibt es weniger Journalisten. Ja, warte nochmal ein bisschen ab, was in zwei Jahren ist. Also das Beispiel Klana, man entlässt 700 und stellt dann doch welche ein, weil man merkt, ohne den Mensch geht es dann doch nicht.
02:09:42 Und da habe ich gerade einen Podcast gehört von Journalisten, die sagen, nein, es wird seit 20 Jahren gekürzt im Journalismus. Ja, es werden einzelne Stellen geschaffen, aber kollektiv schrumpft der Markt. Das hat aber damit zu tun, dass keiner mehr eine Zeitung liest. Ja, das ist leider wahr. Aber dafür lesen sie auch nach. Das hat wiederum etwas mit Bildung zu tun und dann sind wir wieder beim Bildungsthema. Ich lese gerne Zeitung. So, wir haben jetzt noch fünf Minuten.
02:10:07 Fünf Minuten, mit denen ich so einen klitzekleinen Ausflug noch in so eine Utopie machen möchte. Erstmal an dieser Stelle, Julius, ganz herzlichen Dank, dass du dabei warst. Ich mag deinen Hintergrund. Ja, ich finde den auch voll schön. Besonders das leere Bild. Das füllt die KI. Sehr schön. Und ich sage, einen schönen Abend dir. Wir wollen hier noch einen klitzekleinen Ausflug in so eine Utopie nehmen. Und zwar Blattico.
02:10:36 Macht da was ganz Nettes auf. Das finde ich total spannend. Bedingungsloses Grundeinkommen könnte ja eine Lösung sein, um den Druck rauszunehmen. Oder? Bezieht sich wahrscheinlich noch mal darauf, weil wir eben gesprochen haben, dass wir da irgendwie festhängen zwischen okay.
02:10:51 Arbeitsleben muss sich modernisieren, muss sich umstellen auf der anderen Seite, aber im Bürgergeldbezug, also wenn man gerade ohne Job ist, hat man gar nicht die Möglichkeit umzuschulen. Wenn dann eben alle ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommen, mit dem sie machen können, was sie wollen, ohne Druck irgendeinen Job anzunehmen, aber auch mit der Möglichkeit.
02:11:12 irgendeinen Job anzunehmen und so viel dazu zu verdienen, wie sie halt eben wollen, wäre das ein Weg, um da mehr Flexibilität und auch da mehr Anreize zu setzen für Leute, sich weiterzubilden, sich zu verändern.
02:11:28 Ich habe eine Antwort. Bitte, Fabian, hau raus. Ich habe Frau Nahles mal darauf angesprochen und sie hat geantwortet, nein, bloß nicht. Der Deutsche muss arbeiten. Also das Recht der Arbeit ist das Wichtigste. Das war Ihre Antwort drauf. Also ich bin für ein Grundeinkommen erstens und zweitens, ich bin sogar noch für eine Universal Basic Dividend. Oh Gott, was ist denn? Also eine Dividende.
02:11:51 Ich meine, ich hätte ganz gerne, dass wir unsere Daten besser versteuern, die gebraucht werden. Also sobald ein Unternehmen an mir Geld verdient als Konsument, möchte ich eigentlich, dass dieser Teil in eine Fonds läuft und der wird ausgeschüttet. Und dann ist es meinetwegen pauschal. Das heißt, jeder Facebook-Gutzer kriegt 15 Euro im Jahr meinetwegen zurück oder 20 Euro oder so etwas. Oder im Monat etc. Also ich möchte einen Grund haben und etwas obendrauf, was wirtschaftlich ist.
02:12:20 Naja, die sagt, das umzusetzen ist halt Utopie. Ich träume von dieser Utopie, ich setze mich dafür ein und gleichzeitig gibt es noch zu viele Widerstände, auch in der Gesellschaft, in der Politik.
02:12:31 sich darauf einzulassen. Ja, es gab ja mal so wunderbare Beispiele oder Versuche mit einem bedingungslosen Grundeinkommen, fand ich immer total interessant. Und die haben funktioniert. Ich kann ja genug Literatur, habe ich gelesen, die haben funktioniert. Es kam immer so ein bisschen, ja eben, es kam auch immer so ein bisschen drauf an, wie viel wurde gezahlt, wie waren die Parameter und dann wurden so komische Mischmodelle mal ausprobiert, die natürlich auch hier in Berlin, was dann irgendwie was ganz anderes war. Caroline, was ist dein Take? Also was Andrea Nahles damit mit Sicherheit meinte, ist der Wert,
02:13:00 von Arbeit für den Menschen natürlich und den sehen wir als SPDler natürlich, wozu ich Andrea Nahles ja auch noch zähle, durchaus als sehr hoch an. Also dass ich natürlich durch die Tätigkeit in einem Beruf an meiner Arbeitsstelle, dass ich Wertschätzung erfahre, dass ich Sinn erfahre. Das ist natürlich das, was ich von einem guten Arbeitsplatz einfach auch erwarte und das mir auch meine Planken fürs Leben so ein bisschen auch mitgibt. Und auf der anderen Seite gibt es auch
02:13:30 ganz viele Leute, die sagen, damit hätte ich endlich Zeit für Kreatives. Damit hätte ich endlich Zeit, vielleicht auch mich mehr ins Ehrenamt, im Ehrenamt zu engagieren, wo uns auch vorne und hinten die Leute natürlich auch fehlen. Oder eben auch im Sportverein mehr zu machen, Lesepatenschaften zu übernehmen und so weiter und so fort. Ich glaube, wichtig ist da die Frage, ich bin da offen, wichtig ist da die Frage, wie es finanziert wird. Denn wie du schon richtig sagst, wir hatten da verschiedene Modelle und unter anderem war immer so die Frage, wenn wir diese ganzen sozialen Sicherungssysteme so umbauen, dass halt keiner mehr irgendwie
02:13:59 wegen Arbeitslosengeld und Krankenversicherung und so weiter und so fort. Dann schieben wir diese ganzen Gelder zusammen und daraus ergibt sich dann das, was der Staat hat, um 1.500 Euro oder was weiß ich wie viel an bedingungslosen Grundeinkommen auszuzahlen. Und da ist eben die Frage, wo kommt dieses Geld her? Und wenn wir uns da, das hatte ich so ein bisschen jetzt bei dir rausgehört, Fabian, das ist die vorherige Diskussion mit der Digitalsteuer, wenn wir uns darauf einigen können, weil irgendwie wird in dieser Welt, in der es das bedingungslose Grundeinkommen gibt und die Mehrzahl...
02:14:28 oder eine Vielzahl von Menschen quasi versorgt, werden ja trotzdem noch Konzerne und Unternehmen Gewinne machen. Und dann ist eben die Frage, wie können wir dann Sorge tragen, dass ein...
02:14:42 Anteil davon eben auch hier rein fließt, um das eben auch entsprechend zu unterfüttern, dass es nicht nur aus dem Umbau von unseren sozialen Sicherungssystemen erfolgt, sondern dass wir da eben auch die Unternehmen und die Konzerne mit heranziehen. Ich möchte einen Impuls mitgeben und zwar aktuell wird Arbeit bestraft, also mit extrem hohen Sozialabgaben und Renten und etc.
02:15:04 Ich hätte gerne mehr Unternehmertum und Selbstständigkeit. Also diese Tiny Companies, diese Idee, dass man mit einer KI kann man sich mehr selbstständig machen. Dass wir mehr dazu kommen, dass ein Grundeinkommen die Absicherung gibt, dass keiner mehr hungert. Aber dass danach man durch eigene Arbeit und Leistung und Kreativität mehr wiederum kriegt. Aber es soll aufhören, dass jemand arbeitet, 60 Prozent am Ende abgeben muss.
02:15:26 Wenn ich aber jetzt mit Krypto handel oder wenn ich jetzt mit Aktien handel oder so etwas, dann zeige ich signifikant weniger Steuern. Also wir sind in einer Welt, wo ich... Ja, die Kryptowährung muss angehoben werden an die Höhe der Einkommenssteuer. Ich finde das wirklich wahnsinnig spannend und ich als ehemalige Transferleistungsempfängerin habe sehr viel für dein Argument, weil die Motivation, einen Job anzunehmen, wenn du weißt, du musst sowieso erstmal, also wenn du eine gewisse Schwelle nicht überschreitest, das wieder abgeben, ist ja gleich null. Also im Prinzip bin ich da sehr dabei, aber...
02:15:54 Ich finde es auch total spannend, was natürlich die Gegenargumente sind. Also Wischmaster20171 schreibt, bedingungsloses Grundeinkommen funktioniert nicht. Wer putzt dann die Klos? Ja, Fabian, was machen wir denn da an unserem Szenario? Wer putzt denn dann die Klos? Du oder ich? Oder gibt es dafür eine KI? Erstens, das regelt jeder Haushalt für sich.
02:16:16 Ja, und als wir uns keine Putz-Service-Dienstleistung leisten konnten, haben wir abwechselnd geputzt. Ja, aber in der Disco, wer macht das denn da? Da müssen die Leute wieder gut bezahlen. Das ist die Konsequenz. Wir müssen die Leute doch einfach bezahlen. Dann kriegt die 25, 30 Euro die Stunde oder mehr. Das ist doch okay. Und das ist doch sowieso, wir müssen auch...
02:16:38 die Leute insgesamt wieder besser bezahlen. Wir müssen in der Pflege besser bezahlen, unsere Polizei muss besser bezahlt werden. In der Pflege werden sie mittlerweile sehr gut bezahlt. Das möchte ich nur gleich ausräumen, weil das immer noch ein Vorwurf oder ein Einwand ist, der in den Pflege- und Gesundheitsberufen gerne genannt wird. Aber da haben Sie den Groschen fallen hören, sage ich jetzt mal, die Branche, sodass man da schon besser verdient. Da ist eher die Frage der Arbeitsentlastung. Ich könnte stundenlang mit euch warten. Ich möchte Leute für ehrliche, gute Arbeit wieder besser vergütet werden.
02:17:07 die Frage des Geldes auf jeden Fall ein guter Punkt. Ich möchte aber zum Abschluss einmal noch unseren Chat fragen. Bitte Daumen rauf oder Daumen runter. Geht ihr jetzt positiv nach dieser Diskussion in die Zukunft oder seid ihr eher, ne komm ey, das ist doch alles irgendwie nix. Also einmal noch die Frage, wie seht ihr das? Na, kommt. Stecker ziehen. Oder eins für Daumen hoch, zwei für Daumen runter.
02:17:33 Geht glaube ich einfach. Ah, guck mal hier, zwei Daumen runter. Demirkin. Ja, okay, von dir wissen wir das schon. Die zähle ich jetzt nicht. Sturmgott 2, 1, 1, 1. Ach, komm. Positiv, 1, 1, 1. Das lasse ich nicht. Ich gucke jetzt einfach nicht mehr rein. So, wir gehen positiv hier raus. Ich danke euch hier im Studio. Ich danke allen Zuschaltgästen, die dabei waren. Ah, da ist die Kamera. Sehr schön, dass ich die auch mal heute entdecke.
02:17:59 Vielen, vielen, vielen Dank an den Chat da draußen. Ihr habt die Diskussion wahnsinnig wertvoll gemacht und mit euren Geschichten auch nochmal bereichert. Das war es jetzt von uns. Mona, sollte ich nicht noch irgendeinen Hinweis auf irgendwas machen? Werbeblock. Mixtalk, morgen ab 20.30 Uhr. Einschalten, auch wieder hier auf Twitch. Das war es, Politik und wir. Macht's gut, einen schönen Abend und bis zum nächsten Mal. Ciao.