MixTalk ! Ungerechtes Rentensystem? Sorgt ihr vor? [heute zu Gast: @DerFinanznomade u. v. m.] !Thema
Rentensystem unter der Lupe: Experten diskutieren Reformen und private Vorsorge

Die Diskussion beleuchtet die Notwendigkeit von Reformen im Rentensystem angesichts des demografischen Wandels. Expertenmeinungen, persönliche Erfahrungen und Lösungsansätze werden vorgestellt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung privater Vorsorge und der Rolle von Finanzbildung. Mit @DerFinanznomade.
Einführung ins Thema Rentensystem und persönliche Erfahrungen
00:14:36Der Stream beginnt mit einer Begrüßung und der Ankündigung, dass das Thema des Tages das ungerechte Rentensystem ist. Es wird betont, dass dies ein wichtiges Thema ist, das alle betrifft, unabhängig davon, ob man bereits Rentner ist oder nicht. Die Moderatorin teilt persönliche Erfahrungen und erwähnt, dass sie sich erst kürzlich, im Alter von 32 Jahren, intensiver mit dem Thema Rente auseinandergesetzt hat und feststellte, dass die Informationen auf ihrem Rentenbescheid unzureichend sind. Es wird eine Umfrage im Chat gestartet, um herauszufinden, wie viele Zuschauer sich Sorgen um ihre Rente machen. Zudem wird die Zusammenarbeit mit dem Saarländischen Rundfunk hervorgehoben, da das Saarland aufgrund seiner Bergbaugeschichte eine besondere Rentensituation aufweist, mit ehemals hohen Renten und nun niedrigen Renten für neue Rentner.
Kooperation mit Saarländischem Rundfunk und politische Aspekte des Rentensystems
00:16:58Der Stream wird in Zusammenarbeit mit dem Saarländischen Rundfunk durchgeführt, was auf die Expertise des Senders in Bezug auf Rentenfragen zurückzuführen ist, insbesondere im Hinblick auf die historischen und politischen Hintergründe des Rentensystems im Saarland. Diskutiert wird die Notwendigkeit politischer Wunder oder Reformen, um das Rentensystem zukunftsfähig zu gestalten. Es wird auf die gescheiterte Rentenpaket 2 der Ampel-Bundesregierung hingewiesen und betont, dass sich keine Partei wirklich an das Thema rantraut. Im Chat äußern sich Zuschauer besorgt über das Rentensystem und die Notwendigkeit, bis 70 arbeiten zu müssen, was auf dem Arbeitsmarkt schwierig sein könnte. Die Eintrittsgrenze von 67 Jahren wird als Diskussionspunkt genannt und die Zuschauer werden nach ihren persönlichen Vorstellungen zum Renteneintrittsalter befragt.
Vorstellung der Gäste und Diskussion über Rentenängste und private Vorsorge
00:20:04Die ersten Gäste, Joscha Dirks, ein ehemaliger Stahlarbeiter, und Annette, eine Finanzexpertin, werden vorgestellt. Joscha äußert seine Sorge um die Rente, insbesondere für jüngere Generationen und Kollegen ohne Betriebsrente. Annette, selbstständig, bereut, nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, da sie die Erwerbsminderungsrente verloren hat. Es wird diskutiert, dass Selbstständige und Beamte nicht in die gesetzliche Rente einzahlen. Zuschauerkommentare zeigen, dass viele zwischen 60 und 70 in Rente gehen möchten. Ein Video erklärt das Drei-Säulen-Modell der Altersvorsorge in Deutschland, bestehend aus gesetzlicher Rente, betrieblicher Altersvorsorge und privater Vorsorge. Das Video verdeutlicht, dass die gesetzliche Rente durch Steuergelder ergänzt werden muss und dass die Höhe der Rente vom Verdienst und der Einzahldauer abhängt.
Individuelle Situationen und die Rolle von Tarifverträgen und Betriebsrenten
00:26:14Joshua erläutert seine persönliche Situation und wie er durch seine Tätigkeit in der Stahlindustrie von einer Betriebsrente profitierte, die er nach einem Arbeitgeberwechsel privat weiterführt. Er betont, dass er sich Sorgen macht, ob seine Rente ausreichen wird. Er kritisiert Aussagen, die längeres Arbeiten als unproblematisch darstellen, insbesondere für Menschen in körperlich anstrengenden Berufen oder solche mit niedrigen Löhnen. Er betont, dass gut bezahlte Jobs mit Tarifverträgen und Betriebsrenten die Sorgen um die Rente verringern. Er spricht auch die Frage an, ob er sich aufgrund seiner Vorsorge bestimmte Dinge nicht leisten kann, wie z.B. ein Eigenheim oder eine Familie. Annette äußert sich zur Frage, ob sie sich vom System im Stich gelassen fühlt und plädiert für die Einbeziehung von Selbstständigen und Unternehmen in die Rentenversicherung. Sie betont, dass das Rentensystem an sich nicht schlecht sei, aber oft falsch verstanden werde und nicht mehr dazu gedacht sei, den Lebensunterhalt vollständig zu decken.
Funktionsweise des Rentensystems und Notwendigkeit von Reformen
00:31:11Annette erklärt, dass das Problem nicht in zu niedrigen Rentenzahlungen liegt, sondern in zu geringen Verdiensten, da höhere Löhne zu höheren Einzahlungen und somit zu höheren Renten führen. Es wird ein Video gezeigt, das das deutsche Rentensystem erklärt, einschließlich des Generationenvertrags und der Notwendigkeit staatlicher Zuschüsse. Das Video hebt auch die geplante Einführung des Generationenkapitals hervor, bei dem der Staat Geld in Aktien anlegt, um die Renten zu finanzieren. Im Chat wird die Forderung nach einer stärkeren Aufklärung über das Rentensystem in Schulen laut. Ein Zuschauer fordert, dass alle in das gleiche Rentensystem einzahlen sollten, da sich Besserverdienende wie Rechtsanwälte, Politiker und Beamte aus dem System ausgeklinkt hätten.
Erfahrungen mit geringem Einkommen und Bürgergeldbezug
00:35:14Sebastian, ein Community-Gast, teilt seine Erfahrungen mit niedrigem Einkommen und langjährigem Bürgergeldbezug. Er berichtet, dass seine künftige Regelaltersrente unter 200 Euro liegen wird, da er aufgrund von Arbeitslosigkeit, abgebrochenen Ausbildungen und Krankheit wenig in die Rentenkasse einzahlen konnte. Annette erklärt, dass das Rentensystem nicht für solche Fälle ausgelegt ist, sondern eher für Menschen, die durchgängig arbeiten können. Sie betont jedoch, dass es in Deutschland gute Sozialsysteme gibt, die in solchen Fällen greifen. Sebastian zeigt sich abgeklärt und akzeptiert seine Situation, kritisiert aber, dass es für Menschen mit geringem Einkommen oft unmöglich ist, privat vorzusorgen. Es wird eine Grafik gezeigt, die die Prioritäten der Deutschen bei der privaten Altersvorsorge aufzeigt: Sicherheit, lebenslange Zahlung und hohe Erträge. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass sich alle eine private Vorsorge leisten können sollten.
Armut und private Vorsorge
00:40:35Joshua betont, dass Menschen mit geringem Einkommen oft nicht die Möglichkeit haben, privat vorzusorgen, da sie ihr Geld für andere Dinge benötigen. Im Chat wird kritisiert, dass arme Menschen nicht vorsorgen können und dass man von einem Job oft nicht mehr leben kann. Ein weiterer Community-Gast, Fabio, berichtet von seiner Kindheit, in der seine Familie wenig Geld zur Verfügung hatte, da sein Vater Frührentner war. Er möchte später im Leben ein gutes Lebensverhältnis haben und Urlaub machen können, was ihm in seiner Kindheit verwehrt blieb. Annette bestätigt, dass solche Fälle sie sehr berühren und dass sie in ihrer Arbeit im Sanierungsgeschäft viele Menschen aus solchen prekären Situationen begleitet hat. Sie betont, dass neben einem geringen Verdienst oft auch eine Schuldenfalle zu einer schlimmen Situation führt.
Finanzielle Bildung und der Umgang mit Altersvorsorge
00:47:29Annette rät jungen Menschen, sich zunächst finanziell zu bilden und das Rentensystem in Gänze zu verstehen. Sie kritisiert Pauschalurteile über die Riester-Rente und betont, dass jeder Arbeitgeber verpflichtet ist, seine Mitarbeiter über die betriebliche Altersvorsorge zu informieren und 15 Prozent zuzuzahlen. Sie empfiehlt, die gesetzliche Rente zu nutzen, so viel wie möglich zu verdienen, die betriebliche Altersvorsorge in Anspruch zu nehmen und auch privat vorzusorgen, selbst wenn es nur 10 Euro im Monat sind. Sie betont, dass junge Menschen das größte Kapital haben: Zeit. Im Chat wird diskutiert, ob die Schule den Kindern alles beibringen soll oder ob auch die Eltern eine Rolle spielen sollten. Joshua äußert sich zu ETFs und Fonds und gibt an, dass er monatlich etwa 200 Euro in seine Altersvorsorge investiert.
Private Altersvorsorge vs. Gesetzliche Rente: Ein Finanzmarktexperte plädiert für Eigeninitiative
00:55:19Marius Demrowitz, ein unabhängiger Finanzmarktexperte, äußert sich kritisch über die gesetzliche Rente in Deutschland. Er argumentiert, dass das deutsche Rentensystem nicht den gleichen Nutzen bringt wie private Vorsorge in Form von ETFs, die eine jährliche Rendite von etwa 10 Prozent erzielen könnten. Demrowitz betont die Bedeutung des Zinseszins-Effekts und rät jungen Menschen, frühzeitig mit dem Investieren zu beginnen, um Altersarmut zu vermeiden. Er sieht es als seine Aufgabe, Menschen dabei zu unterstützen, finanziell besser für die Rente aufgestellt zu sein. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass nur ein kleiner Teil der aktuellen Rentner Grundsicherung bezieht, was die Notwendigkeit einer Differenzierung zwischen aktuellen und zukünftigen Szenarien unterstreicht. Die Diskussionsteilnehmer äußern unterschiedliche Vorstellungen darüber, bis zu welchem Alter sie arbeiten möchten, wobei einige eine frühe Rente anstreben, während andere bereit sind, länger zu arbeiten, um höhere Beiträge zu zahlen und früher in Rente gehen zu können.
Junge Generation und Altersvorsorge: Zwischen Krypto-Investitionen und Lebensqualität
00:58:23Der 23-jährige Marius Demrowitz plant, mit 40 in Rente zu gehen, indem er monatlich 400 Euro in seine private Altersvorsorge investiert, vor allem in Kryptowährungen. Er sieht Kryptowährungen als die Zukunft und empfiehlt, einen Teil des Geldes in fundierte Projekte wie Bitcoin zu investieren. Joshua hingegen findet es wichtig, das Leben in jungen Jahren zu genießen und nicht ausschließlich auf die Altersvorsorge zu fokussieren. Er verteufelt die gesetzliche Rente nicht, legt aber dennoch seit Ausbildungsbeginn etwas auf die Seite. Es wird diskutiert, dass viele Menschen das Geld zum Investieren hätten, es aber lieber für Konsum ausgeben. Joshua merkt an, dass es für Angestellte schwierig ist, mit 40 in Rente zu gehen, während Marius von den Möglichkeiten des Unternehmertums spricht, insbesondere durch passive Einkommensquellen wie Immobilien. Es wird jedoch betont, dass Deutschland nicht nur aus Unternehmern bestehen kann und dass auch Angestellte eine ähnliche Absicherung erhalten sollten. Angestellte haben in Deutschland viele Möglichkeiten, sich ohne Eigenkapital in Immobilien zu finanzieren und so für das Alter vorzusorgen.
Das Wanken des Rentensystems und die Sorgen der jungen Generation
01:04:24Das Gespräch dreht sich um die Frage, ob die gesetzliche Rente zum Leben reichen wird, insbesondere für junge Menschen. Eine Umfrage zeigt, dass viele junge Menschen Angst vor Altersarmut haben und sich sogar aus finanziellen Gründen gegen die Gründung einer Familie entscheiden. Joshua, der in der Stahlindustrie gearbeitet hat, sorgt trotz Einzahlungen in die Rentenkasse privat vor. Er und der Moderator tauschen sich über Kommentare aus dem Chat aus, wobei es um die Balance zwischen Lebensqualität und Altersvorsorge geht. Einige Chatteilnehmer legen hohe Summen in ETFs an, während andere aufgrund ihrer finanziellen Situation kaum etwas sparen können. Es wird betont, dass die Arbeitgeberwahl und ein gutes Einkommen entscheidend sind, um etwas zur Seite legen zu können. Die Diskussion berührt auch alternative Vorsorgemodelle wie Immobilieninvestitionen, wobei Joshua von seinen bisher schlechten Erfahrungen bei der Suche nach einem geeigneten Objekt berichtet. Eine Umfrage unter den Zuschauern zeigt, dass die meisten zwischen 60 und 67 Jahren arbeiten möchten, während Marius bereits mit 40 in Rente gehen will.
Expertenmeinung zur Rentenproblematik: Demografischer Wandel und die Notwendigkeit privater Vorsorge
01:15:18Silke, Professorin für Volkswirtschaftslehre, äußert sich zur Rentenproblematik und betont, dass sich junge Leute zu Recht Sorgen um ihre Rente machen. Aufgrund des demografischen Wandels und der Alterung der Gesellschaft wird es immer schwieriger, den Lebensstandard allein durch die gesetzliche Rente aufrechtzuerhalten. Sie erklärt das Umlageverfahren, bei dem die Beiträge der aktuell Beschäftigten direkt zur Finanzierung der Renten der Rentner verwendet werden. Das Problem Deutschlands liegt in der Alterung der Bevölkerung und der großen Anzahl an Babyboomern, die nun in Rente gehen und als Beitrags- und Steuerzahler fehlen. Silke kritisiert, dass die Politik das Problem seit den 80er Jahren kennt, aber wenig unternommen hat, um das System anzupassen. Sie bedauert, dass man nicht frühzeitig eine verpflichtende zusätzliche Altersvorsorge eingeführt hat. Die Politik scheue sich, unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen, die kurzfristig negative Auswirkungen haben könnten, obwohl sie langfristig positive Effekte hätten. Sie weist darauf hin, dass die Rentenversicherung bereits jetzt einen hohen Bundeszuschuss benötigt und dass auch andere Systeme wie das Gesundheits- und Pflegesystem vor großen Herausforderungen stehen.
Ein Bergmann packt aus: Erfahrungen und Vorsorgestrategien eines Frührentners
01:20:29Günther Feld, ein 65-jähriger ehemaliger Bergmann, berichtet von seinen Erfahrungen mit der Rente. Er ging bereits früh in staatliche Maßnahmen und später in Rente, arbeitete aber nebenbei, da ihm die frühe Pensionierung schwerfiel. Obwohl er mit seiner Rente zufrieden ist, betont er, dass er und seine Generation hart dafür gearbeitet und auf vieles verzichtet haben. Er kritisiert die Vorstellung einer Vier-Tage-Woche und betont, dass man für eine gute Rente arbeiten und verzichten müsse. Bereits vor 40 Jahren machte er sich Gedanken über die gesetzliche Rente und kaufte sich frühzeitig ein Haus als Altersabsicherung. Er hat auch seinen Kindern geraten, sich abzusichern, und seine Tochter hat sich ebenfalls ein Haus gekauft und eine Riester-Rente abgeschlossen. Günther ist der Meinung, dass man nicht nur leben und konsumieren kann, sondern auch für die Rente vorsorgen muss. Joshua stimmt Günther in vielen Punkten zu, teilt aber nicht seine Ansicht zur Vier-Tage-Woche. Er betont, dass sich die Arbeitsbedingungen im Laufe der Zeit verbessert haben und dass die Vier-Tage-Woche ein Wandel zum Wohle der Beschäftigten sei. Er plädiert für bessere Bezahlung und mehr Tarifbindung statt mehr Bitcoin.
Blick über den Tellerrand: Vorbildliche Rentensysteme in Europa und die deutsche Zögerlichkeit
01:33:00Es wird ein Video über Rentensysteme in anderen Ländern gezeigt, insbesondere in den Niederlanden, Island und Dänemark, die als vorbildlich gelten. Diese Länder verfügen über eine universelle Grundrente, die steuerfinanziert wird und vor Altersarmut schützt, sowie über eine verpflichtende betriebliche Altersvorsorge. Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen in Rentenfonds ein, und es gibt umfangreiche Möglichkeiten zur privaten Vorsorge mit staatlicher Förderung. Trotzdem müssen auch diese Länder Anpassungen an die demografische Entwicklung vornehmen und das Renteneintrittsalter erhöhen. Der Moderator wundert sich über das große Interesse am Thema Rente, obwohl es oft als langweilig wahrgenommen wird. Er kritisiert, dass Politiker das Thema oft meiden, da es kurzfristig wenig zu gewinnen gibt. Ein Chatteilnehmer äußert, dass er es ablehnt, zum Sparen gezwungen zu werden, da dies jeder selbst entscheiden sollte. Silke erklärt, dass die Politik in den letzten 40 bis 50 Jahren wenig am Rentensystem geändert hat, obwohl das Problem seit den 80er Jahren bekannt ist. Sie bedauert, dass man nicht frühzeitig eine kleine Zusatzgeschichte verpflichtend eingeführt hat, und kritisiert die kurzfristige Planung der Politik.
Diskussion über das Rentenpaket 2 und Generationengerechtigkeit
01:35:03Die Diskussion dreht sich um das Rentenpaket 2 und die Frage, ob es Generationengerechtigkeit fördert. Kritisiert wird, dass junge Menschen in ein System einzahlen müssen, das sie nicht ausgehandelt haben und das in Zukunft möglicherweise nicht mehr funktioniert. Silke erklärt, dass das Rentenpaket 2 das Rentenniveau bei 48 Prozent stabilisieren soll, was jedoch zu Lasten der jüngeren Generation geht, da diese höhere Beiträge zahlen müsste. Günter teilt seine Perspektive als Rentenempfänger und betont die Notwendigkeit, das Rentensystem zu überdenken, insbesondere im Hinblick auf rentenfremde Leistungen und die Einbeziehung von Beamten in das System. Er plädiert für eine verpflichtende private Altersvorsorge und äußert Bedenken hinsichtlich der finanziellen Belastung junger Menschen, die sich möglicherweise keine Kinder mehr leisten können. Es wird festgestellt, dass viele junge Menschen ungern auf Konsum verzichten und die langfristigen Konsequenzen nicht berücksichtigen.
Vorstellung von Manuel, dem Finanznomaden, und Diskussion über Frugalismus
01:45:16Manuel, bekannt als Finanznomade, stellt sich vor und berichtet, dass er seit April 2023 von seinen Kapitalerträgen lebt. Er erklärt, dass er dies durch Frugalismus erreicht hat, also durch sehr sparsames Leben und Investitionen an der Börse. Er betont, dass Frugalismus nicht bedeutet, jeden Cent zu sparen, sondern sich bewusst zu machen, was im Leben wichtig ist undPrioritäten zu setzen. Manuel hat ein Kapital von 420.000 Euro angespart, das er in Aktien und Optionen investiert hat. Er lebt von etwa 1.750 Euro im Monat, während seine monatlichen Einkünfte aus Kapitalerträgen zwischen 3.000 und 5.000 Euro netto liegen. Florian, ein 22-jähriger Erzieher in Ausbildung, schildert seine Sorgen um das Rentensystem, da er während seiner unbezahlten Ausbildung nichts einzahlt und kaum etwas zurücklegen kann. Es wird ein Gegensatz zwischen Manuels Situation und der von Florian aufgezeigt, was die Ungleichheit im System verdeutlicht.
Persönliche Priorisierung vs. Systemkritik und Lösungsvorschläge
01:52:51Silke ordnet Manuels Fall als faszinierend ein, aber nicht als allgemeingültiges Vorbild. Sie betont, dass es eine Frage der persönlichen Priorisierung ist, ob man mehr für die Zukunft spart oder im Hier und Jetzt lebt. Florian wird für seine Ausbildung gelobt, trotz der finanziellen Herausforderungen. Manuel betont, dass er auch als Rentner eine Aufgabe sucht und mit seinem Blog Finanzbildung betreiben will. Er kritisiert den Vorwurf, dass Frugalismus nicht funktionieren würde, wenn alle es praktizieren würden, und verweist darauf, dass es immer unterschiedliche Interessen und Neigungen geben wird. Florian äußert den Wunsch, dass Berufe wie Erzieher gefördert werden und während der Ausbildung in die Rentenkasse eingezahlt wird. Silke vergleicht das deutsche Rentensystem mit anderen Ländern und schlägt vor, die private Säule zu stärken, ähnlich wie in den Niederlanden oder Schweden.
Lösungsansätze und Kritik am bestehenden Rentensystem
02:00:11Silke erläutert verschiedene Lösungsansätze für das deutsche Rentensystem, wobei sie auf Modelle aus den Niederlanden und Schweden verweist. Sie erklärt, dass in Deutschland ein linearer Zusammenhang zwischen Einzahlung und Auszahlung besteht, während in den Niederlanden eine Grundrente an alle ausgezahlt wird, unabhängig von der Einzahlungshöhe. Sie schlägt vor, das deutsche System aufzuweichen und die private Säule zu stärken, ähnlich wie bei der Riester-Rente, jedoch mit verbesserten Bedingungen. Manuel kritisiert das bestehende System, da die Rendite der gesetzlichen Rente sehr gering sei und die Lösung nicht darin liege, einfach mehr Einzahler zu gewinnen. Er fordert steuerfreies Sparen und Anlegen, ähnlich wie in den USA, und kritisiert die hohen Gebühren bei Riester-Verträgen. Abschließend wird auf die ungleichen Alterseinkünfte zwischen Männern und Frauen hingewiesen, die auf den Gender Pay Gap zurückzuführen sind.