Premiere Livepodcast GJH heute Vegan mit Koch Johannes Nicolay aus dem ersten veganen Hotel in Deutschland - Kommt rein!
Livepodcast: Koch Johannes Nicolay präsentiert vegane Küche im ersten veganen Hotel Deutschlands.

Johannes Nicolay, Koch aus dem ersten veganen Hotel Deutschlands, präsentiert im Livepodcast seine innovative vegane Küche. Erfahren Sie mehr über seinen Werdegang, die Herausforderungen und Erfolge bei der Transformation des Hotels und seine persönlichen Erfahrungen mit Veganismus. Einblicke in die Welt der nachhaltigen Gastronomie.
Begrüßung und Vorstellung des Live-Events
00:12:22Der Stream beginnt mit einer lockeren Begrüßung des Publikums in Mannheim. Es wird die Idee hervorgehoben, vor Live-Publikum zu streamen, und der hohe Aufwand, der in die Produktion gesteckt wurde, wird betont. Es wird humorvoll erwähnt, dass die Hunde des Streamers anwesend sind, da der Hundesitter ausgefallen ist. Die Moderationskarten sind falsch bedruckt und durcheinander. Es folgt eine kurze 'Wie geht es uns'-Runde, bevor der Gast, Johannes Nicolai, vorgestellt wird. Die Befindlichkeiten werden als ideal beschrieben, und die problemlose Anreise ohne Stau wird hervorgehoben. Ein Running Gag über die Fahrweise der Nina im Auto wird etabliert. Es wird über das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer und die pünktliche Ankunft mit der Deutschen Bahn gesprochen. Die Wertschätzung für das Publikum, das trotz anderer Angebote in Mannheim anwesend ist, wird ausgedrückt. Ein kleiner Gast im Publikum wird begrüßt, und die Befindlichkeitsrunde wird offiziell eingeläutet. Max berichtet von einem Durchbruch bei seinem Buchprojekt und der Zusammenarbeit mit einem Verlag, wobei er humorvoll die Rechtsabteilung und die Notwendigkeit, 'Kill your Darling' zu lernen, thematisiert. Es wird von E-Mails der Rechtsabteilung berichtet, die bestimmte Aussagen im Buch untersagen. Abschließend wird die Befindlichkeitsrunde genutzt, um die 'Lämpkes' zu erwähnen und deren Fahrrad-Challenge zu würdigen.
Anekdoten und Ankündigung des Gastes Johannes Nicolai
00:19:36Es wird über das Wohlbefinden gesprochen, sportliche Aktivitäten und die bevorstehende Erotikmesse Obscene in Karlsruhe, wo Content gedreht und ein Workshop gegeben wird. Ein Reporter des SWR soll dort 'versklavt' werden. Ein verpasster Anruf des Reporters wird thematisiert, der Angst vor den zu erwartenden Aktivitäten hat. Es wird eine Valentinsidee von Noriaki vorgestellt, der seiner Frau Blumen an den Arbeitsplatz schickte, was zu einem Kurzurlaub führte. Die E-Mail-Adresse für Zuschriften wird genannt. Abschließend wird Johannes Nicolai als Gast angekündigt, der ebenfalls eine gute Idee hatte. Es wird über seine Herkunft und seinen Familienbetrieb in fünfter Generation gesprochen. Die erste Begegnung auf dem Burning Man wird als Scherz dargestellt, bevor die wahre Geschichte erzählt wird: Die Frau des Streamers entdeckte das vegane Hotel Nikolai in der Nähe von Trier, und sie verbrachten dort Silvester. Besonders positiv wurde das Verzicht auf Feuerwerk und die stattdessen gebotene Überraschung hervorgehoben. Es wird eine Anekdote über eine eingerissene Mauer und ein gefundenes Gemälde im Hotel erzählt. Der Streamer durfte während des Aufenthalts in einem ruhigen Bereich an seinem Buch arbeiten.
Vorstellung von Johannes Nicolai und seinem Werdegang
00:26:56Es wird die Überraschung an Silvester gelüftet: Eine Feuershow. Die positiven Aspekte des Verzichts auf Feuerwerk für Tiere und Umwelt werden betont. Es wird hervorgehoben, dass es wichtig ist, Alternativen anzubieten, anstatt nur etwas wegzunehmen. Johannes Nicolai wird als Koch, Hotelier und Familienunternehmer in fünfter Generation vorgestellt, der einen unkonventionellen Weg gegangen ist. Er stellt sich selbst vor und äußert seine Nervosität. Er ist Vater von drei Töchtern. Es wird auf ein verstecktes Bild im Hotel eingegangen, das während des Zweiten Weltkriegs eingemauert wurde. Das Hotel wurde 1866 erbaut und ist seit 1881 ein Hotel. Nicolai erklärt, dass sich das Hotel in Zeltingen-Rachtig an der Mosel befindet, zwischen Koblenz und Trier. Er vergleicht Zeltingen-Rachtig humorvoll mit Friedrichshain in Berlin, nur dass es dort keine veganen Läden gab, als er 2012 den Familienbetrieb auf vegan umstellte. Die Reaktionen darauf waren negativ, da man dachte, er würde den Betrieb ruinieren. Nicolai erzählt von seiner ersten Hausdurchsuchung mit zwölf Jahren, weil er Apothekensoftware gehackt hatte. Er kaufte sich einen Farbdrucker und druckte seine Hausaufgaben in Farbe aus, was auffiel.
Johannes Nicolais unkonventioneller Weg zum Hotelier und Erfahrungen in der Gastronomie
00:35:55Johannes Nicolai erzählt, dass seine Mutter verhindern wollte, dass er das Hotel übernimmt, und ihn eher in der Filmbranche sah. Er bewarb sich heimlich in einem Hotel in Freiburg, da er seinen Französischlehrer nicht mochte. Seine Eltern erfuhren davon durch ein Schreiben des Hoteldirektors, der von seiner Bewerbung begeistert war. Auf die Frage, was der schlimmste Job im Hotel sei, antworteten seine Eltern 'Koch'. Daraufhin beschloss er, Koch zu werden. Es wird über die oft ungesunden Arbeitsbedingungen in der Gastronomie gesprochen, einschließlich Drogenkonsum. Nicolai erzählt, dass er seine Ausbildung nicht im eigenen Hotel gemacht hat, sondern in einem kleineren Familienbetrieb im Schwarzwald. Er berichtet von seiner 'Sturm und Drang'-Zeit in den 80ern und dem allgegenwärtigen Drogenkonsum in der Gastronomie. In der Sternegastronomie herrscht ein hoher Druck und lange Arbeitszeiten von 18 bis 19 Stunden sind normal. Er erzählt von Küchenchefs, die militärische Disziplin forderten. Er berichtet von einem Küchenchef, der mit einer Fischpalette ins Gesicht schlug. Als meistkonsumierte Substanz in Küchen wird Koks genannt. Alkohol ist ebenfalls ein großes Problem. Nicolai gibt an, Alkoholiker gewesen zu sein, aber seit acht Jahren trocken zu sein. Er betont, wie normalisiert Alkohol ist und dass es oft schwerfällt, auf Alkohol zu verzichten, ohne in die 'Deppenecke' gestellt zu werden.
Umgang mit Alkoholabstinenz und persönlicher Wendepunkt
00:48:37Es wird betont, dass es wichtig ist, die Entscheidung, keinen Alkohol zu trinken, zu akzeptieren. Nicolai erzählt, dass er gemerkt hat, dass er ein Problem hat, als er über die Betten seiner schlafenden Kinder ging, um wegzugehen und zu trinken. Er trank nie während der Arbeit, sondern erst danach. Er begann früh zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen, wodurch er keine unbeschwerte Jugend hatte. Mitarbeiter bekamen seinen Alkoholkonsum mit, was ihm peinlich war. Er fuhr mit einem Großraumtaxi vom Club ins Hotel und Zimmerfrauen fanden Stringtangas. Es gab einen Moment, in dem das Familienerbe auf der Kippe stand, jedoch nicht durch den Alkoholkonsum, sondern durch die vegane Umstellung. Seinen persönlichen Wendepunkt hatte er mit 46 Jahren durch einen Herzinfarkt, der Spätschäden der Sauferei waren. Er war an diesem Tag alleine im Hotel und schrieb einen Abschiedsbrief für seine Kinder. Er rief das Krankenhaus und packte ein Köfferchen. Er ging die Treppe runter, um nicht im Aufzug stecken zu bleiben. Im Krankenhaus wurde er untersucht und operiert. Er bekam seine Zugänge bei vollem Bewusstsein.
Persönliche Erfahrungen und Wendepunkte
00:58:19Es wird eine persönliche Geschichte geteilt, die von einem medizinischen Notfall und Nahtoderfahrungen handelt. Nach einem Herzinfarkt und der Erfahrung, dem Tod nahe gewesen zu sein, erlebte der Protagonist eine Art Turning Point. Dieser Wendepunkt führte zu einer Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensstil, insbesondere dem Rauchen, und der Erkenntnis, dass Veränderungen notwendig sind. Es wird die Problematik von Gewohnheiten und Bequemlichkeit angesprochen, insbesondere im Kontext von gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen wie Rauchen und der Einnahme von Medikamenten zur Symptombekämpfung anstatt Ursachenbekämpfung. Diese Phase der Selbstreflexion und des Umdenkens markierte den Beginn eines neuen Lebensabschnitts, der später zur Hinwendung zum Veganismus führte. Der Herzinfarkt ereignete sich, nachdem bereits begonnen wurde, 'was Verrücktes' zu machen, wobei die Chronologie eingehalten werden muss.
Der Weg zum Veganismus und die Auseinandersetzung mit Tierleid
01:04:23Der persönliche Wendepunkt hin zum Veganismus begann mit einer Konfrontation durch eine Praktikantin, die sich weigerte, einen Kaffee mit Kuhmilch zuzubereiten. Dies führte zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Veganismus, bei der erschreckende Fakten über Tierhaltung und Milchproduktion ans Licht kamen. Es wird die Ignoranz gegenüber den Bedingungen der Milchproduktion thematisiert, insbesondere die Tatsache, dass Kühe kontinuierlich geschwängert werden müssen, um Milch zu geben, und dass Kälber von ihren Müttern getrennt werden. Diese Erkenntnisse führten zu einer Aggression gegen sich selbst und das bisherige Verhalten, das die Ausbeutung von Tieren unterstützte. Es wird auch auf die Wachstumshormone in der Milch hingewiesen und deren potenziell schädliche Auswirkungen auf den menschlichen Körper, insbesondere im Hinblick auf Krebszellen. Die Recherche führte zu dem Entschluss, den Veganismus konsequent umzusetzen.
Die vegane Transformation des Hotels
01:12:23Nach der Entscheidung für ein veganes Leben wurde beschlossen, auch das Hotel in ein veganes Hotel umzuwandeln. Dies stieß zunächst auf Skepsis und Widerstand, insbesondere bei den Eltern. Um die Mitarbeiter für die Idee zu gewinnen, wurden Fragebögen verteilt, um ihre Talente und Leidenschaften zu entdecken und sie in den Umbau des Hotels einzubeziehen. So wurde aus einer anfänglich verrückten Idee ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem die Mitarbeiter ihre Fähigkeiten einbringen konnten. Ein Highlight war die Idee, einen Pilzkeller mit einer Glasplatte im Restaurant zu integrieren, für die auf kreative Weise ein passendes Glaselement von einem Poolbauer aus Dortmund beschafft wurde, dessen Frau zufällig Veganerin war. Die Vision war, ein veganes Restaurant zu schaffen, das so wirkt, als wäre es schon immer vegan gewesen und als wäre es das Normalste der Welt.
Herausforderungen und Erfolge auf dem Weg zum veganen Hotel
01:30:34Das Hotel wurde komplett auf vegan umgestellt, einschließlich des Entfernens von Leder und anderer tierischer Produkte, was zum Weggang von etwa dreieinhalbtausend Stammgästen führte. Anfangs gab es wenig Nachfrage nach einem veganen Hotel, da die Leute nicht danach suchten. Durch Suchmaschinenoptimierung und andere Marketingmaßnahmen konnte die Bekanntheit des Hotels jedoch gesteigert werden. Es wird betont, dass bei der veganen Küche keine Kompromisse beim Geschmack eingegangen werden sollten und dass es wichtig ist, die chemischen Prozesse hinter den Produkten zu verstehen. Die Umstellung auf vegan wurde nicht als Beschneidung des Könnens angesehen, sondern als Chance, neue Farben und Möglichkeiten zu entdecken. Mittlerweile hat das Hotel mehr Gäste als je zuvor und wurde von PETA als bestes veganes Hotel ausgezeichnet. Es wird die Bedeutung der Unterstützung anderer veganer Hotels betont, um eine starke Lobby zu bilden.