ARD - 28.02.25 18:54 - 02:04:11 - 11.608 - Twitch
00:05:30 Der Gangster, der Junkie und die Herren.
00:05:44 Ja, herzlich willkommen, würde ich sagen. Also, liebe Twitch-Welt, herzlich willkommen zu dem SWR-Format hier auf dem ARD-Twitch-Kanal. Der Gangster, der Junkie und die Herren. GHH abgekürzt. Und wer das hier noch gar nicht kennt, wir geben euch jetzt so eine mini-kleine Vorstellungsrunde, erzählen ein bisschen was, wie die Woche gelaufen ist.
00:06:12 Und danach geht's um Politik. Nein, geht's nicht! Es geht heute hier nicht um Politik. Also, bitte spart euch auch die Nachfragen. Ich weiß, Politik ist gerade ein heißes Thema. Aber es gibt auch andere Dinge auf der Welt, die ebenso wichtig sind. Und wer vielleicht sogar einen kleinen Urlaub braucht, gerade von irgendwelchen Koalitionsverhandlungen und diesen ewig trüben Zukunftsaussichten, der kann hier bei uns einschalten. Und er kriegt trübe Gegenwartsaussichten. Ja?
00:06:40 Wir erzählen euch jetzt mal hier, wie die Gegenwart auch hart sein kann. So, mein Name ist Maximilian Paulings, ich bin nicht alleine hier. Die wunderschöne Miss Nina Workhard sitzt bei mir oben rechts im Bild und die darf auch mal sagen, wie es ihr geht und was sie hier so macht. Bei mir selbst sitze ich auch oben rechts im Bild, freue mich sehr, hier zu sein. Und bin die Herren in der Runde, Domina hauptberuflich mit Leib und Seele.
00:07:06 Freue mich jedes Mal mit euch, Themen zu besprechen, die sonst immer nur hinter vorgehaltener Hand, wenn überhaupt, angesprochen werden. Und ich glaube, mich macht aus, dass man mich so ziemlich alles fragen kann. Wenn ich eine Antwort drauf habe, kriegt man von mir auch eine ehrliche Antwort dazu.
00:07:22 Und man kann mir auch ganz gut Geheimnisse anvertrauen, denn ich trage die Geheimnisse von sehr, sehr, sehr vielen Leuten mit mir herum. Und auch das fühlt sich an wie eine Ehre und nicht wie eine Belastung. Und ich liebe meinen Job. Ich liebe es auch hier Teil der Runde zu sein. Bin 30 Jahre alt mittlerweile und angefangen hat das Ganze, da war ich so 19. Ja, das ist schon eine Weile her. Hat sich alles gut entwickelt. Zu sich selbst zu stehen war eine der wichtigsten Entscheidungen in meinem Leben.
00:07:50 nachdem ich mein Doppelleben beendet habe. Und heute möchte ich auch so ein bisschen Menschen dazu ermutigen, egal was auch immer sie denken, verbergen zu müssen, zu sich selbst stehen zu können. Denn ich glaube, sobald man das tut, fällt einem vieles weitere Positive in den Schoß. Ich kann übrigens an der Stelle bestätigen, dass du die zwei Dinge, also sowohl Geheimnisträgerin auch für mich bist,
00:08:15 Als auch, man kann nicht alles fragen. Die letzte weirde Frage war, glaub ich, nachts. Nina, sag mal, was hältst du davon, wenn ein Mensch dem anderen sagt, hey, iss mich. Dann haben wir da mitten in der Nacht noch drüber geredet. Das hat's in die Podcast-Folge geschafft. Vielen Dank für deinen Rat und Tat. Danke, freu ich mich auch immer sehr.
00:08:35 Man soll alles kosten, hab ich mal gehört. Aber der sitzt heute noch im Knast, der das gemacht hat. Das ist nämlich nur, weil Nina und ich der Meinung waren. Strafrechtlich sah es anders aus. Echt? Auch mal einfach einvernehmen? 25 Jahre sitzt der jetzt schon fast. Trotz Einvernehmen? Jawollo.
00:08:52 Der Kannibalismus, ja, scheiden sich da so ein bisschen die Meinungen. Das ist unglaublich. Mit Schwerter der Schuld. Das ist kein freies Land. Ey, derjenige, der jetzt mit dummen Sprüchen kommt, ist Lord Ivor Stiles I., AKA Roman Lembke, euer Lieblings-Ex-Junkie auf den sozialen Medien. Und ich stell mich einfach selbst vor. Immer schön im Mittelpunkt stehen so ADHS, Roman in the house. Ey, ich will da nicht so viel über meine Vergangenheit erzählen. Google doch.
00:09:20 Wir haben vier Staffeln, Alter. Nee, aber ein bisschen was musst du erzählen. Okay, ich habe 21 Jahre Drogen genommen. Aha, ich wollte nämlich gerade sagen, wieso nennt man dich Tanki hier? Das frage ich mich bis heute, es ist nämlich eine Beleidigung. In Wirklichkeit müsste es heißen, Mensch mit schwerer Konsumstörung und das Ganze traumabedingt.
00:09:41 Mhm. Aber er geht so schwer von der Zunge, weißt du? Ja, Junkie klingt viel einfacher. Und so Huso klingt auch einfacher. Schafft den Junkie hier weg. Kick Roman! Das war am Anfang, das war in der ersten Staffel. Wann ist die Kommentare? Eine absolute Frecke.
00:10:00 Das Ding ist ja, also du bist, machen wir mal dein Licht nicht kleiner, also du hast ja nicht nur die 21-jährige Konsumkompetenz, äh, die 21-jährige Substanzgebrauchstörung, sondern du hast tatsächlich ja auch danach angefangen oder auch schon spätestens danach angefangen, dich zu bilden. Und das zu machen, was die meisten Konsumenten eigentlich nie so wirklich machen, nämlich anzufangen, wirklich anzuschauen,
00:10:24 Was nehme ich, was habe ich denn da genommen, was hat es mit mir gemacht? Woran hat es gelegen? Woran hat es gelegen? Woran hat es gelegen? Das war ganz wichtig. Ja stimmt, also ja ist, ja. Meiner Meinung nach, also irgendwie selbstverständlich ist es aber nicht, das muss ich in den letzten Monaten immer wieder,
00:10:44 schmerzhaft feststellen, dass das, was ich als selbstverständlich wahrnehme, überhaupt gar nicht das Selbstverständnis von anderen Menschen ist. Das gehört, glaube ich, zu den großen Lehren des Lebens, dass Menschen gar nicht wissen, was ich denke und gar nicht die gleichen Standards haben.
00:11:01 Ich glaube, in vielerlei Hinsicht, nicht nur auf die Konsumkompetenz bezogen oder Substanzen, sondern in so vielen Bereichen darf man nicht davon ausgehen, dass andere das alles so sehen wie man selbst. Aber gerade bei dem Konsumding, ich habe auch mit 13 angefangen und war mein Leben lang irgendwie damit involviert.
00:11:21 Erst gestern hat mir ein junger Mensch erzählt, so, ja, und dann gibt's jetzt das Zeug, und das nennen manche so, und das nennen so, und es ist zusammengesetzt aus dem, und hat angefangen, so eine Litanei runterzuerzählen. Und ich hab, weißt du, was ich gemacht hab? Bevor ich mich reguliert hab, hab ich gesagt, interessiert mich ja eigentlich nicht. Also, weißt du, das ... Ich so, interessiert mich eigentlich gar nicht, das Gelaber so. Und dann hab ich aber gesehen, so, oh, kurze Enttäuschung, und ich so, aber warte, nein, eigentlich hast du recht.
00:11:49 Man sollte das wissen. Ja. Du solltest das wissen. Also genau das, was du gerade gesagt hast, wo ich so dieses langweilige Gesicht gemacht habe, solltest du wissen. Also finde ich gut. Danke, dass du mir gerade was gelernt hast und mir gezeigt hast, wie intolerant, also das ist ja nicht intolerant, sondern eigentlich ist es ja kontraproduktiv. Das ist so ein Routine-Ding. Ich war letztens erst wieder in der Schule und da haben wir eine Weiterbildung mit Lehrern gemacht.
00:12:14 Da hat jemand gesagt, ey, also Schüler müssen doch irgendwie mal... Die müssen doch mal... Und dann hab ich eigentlich schon auf Durchzug geschaltet, hab aber grad noch den Rest des Satzes zugehört. Und mein, an dem Punkt sein, dass der und der Standard erfüllt ist. Und da dachte ich so, ha... Wer entscheidet eigentlich, wann ein Individuum wie zu sein hat? Und das hat ein bisschen wehgetan.
00:12:40 Ja, bei mir war das, ich hab früher, mich hat das immer genervt, wenn Konsumenten, wenn Leute was kaufen und dann gesagt haben so, oh ja, das ist jetzt das und das ist jetzt das. Ich hab dann irgendwann aufgehört darauf zu hören, weil ich mir gedacht hab, erstens weißt du es nicht, zweitens ist das, was du gerade sagst, ist dasselbe Pep von letzter Woche, den du letzte Woche scheiße fandest. Also ich hab nur Lebensmittelfarbe reingemischt so. Und seitdem schalte ich da auch durch, das ist aber nicht richtig. Also desto mehr ihr wisst, wenn ihr Konsumenten seid,
00:13:05 desto besser ist es. Das ist ein Zeichen für Konsumkompetenz, sich damit auseinanderzusetzen und darüber zu lernen. Und bei aller Schwere der Themen den Humor nicht zu verlieren. Ey, man darf auch ruhig mal darüber lachen, Junge.
00:13:21 Ja, man darf auch mal über seine Fehler lachen. Ja, hast du halt deinen Schwiegereltern in den Schrank gekotzt. Ist halt so. Die Bude voll gekotzt. Ist so, ist so. Zwischendrin kannst du aber auch immer einfach mal Penis sagen. Kann man auch immer, ja. Meistens sorgt das für Heiterkeit. Ich hab Vertrauen gestopft, darf ich nicht mehr. Darfst du nicht mehr? Nein, Spaß. Ich hab heute eine besonders bunte Cappy-Auffassung. Ich wollt grad sagen, wer ist der Mann mit der wunderschönen, glitzernden Cappy-Auffassung, auf die ich gerade sehr, sehr neidisch werde, weil ich wie eine Elstar alles haben möchte, was funkelt.
00:13:50 Ich kann mal fragen, ob du da eine kriegst. Da hat mir nämlich jemand einen Brief geschrieben, ein GH-Hörer und überhaupt auch von früher noch YouTube. Und der gute Mann heißt Diego Bucassi, ist 22 Jahre alt und lebt in Bern in der Schweiz. Und macht jetzt solche Käppis, macht custom-made Designs für alles mögliche. Und ist halt ein ganz junger Mensch, der mir die einfach so geschickt hat, hat gesagt,
00:14:11 ich hätte im knast sitzen können oder halt jetzt irgendwie mal noch mal was anderes machen deswegen grüße gehen raus man wirklich danke ich habe einen kurzen kurzen moment habe ich gedacht dass du sagst jago bukake nein das ist aber nicht so ein schöner nachname das ist wirklich ein schöner name herr lemke genau herr lemke ich bin endlich in deutschland angekommen voll integriert lemke
00:14:35 Also, Diego, falls du das mitbekommen hast, die Nina, der kann man auch. Also die würde sich wahrscheinlich freuen. Sie lieben Kopfbedeckungen. Ich mach natürlich nur Spaß. Ich hab heute einen albernen, sag ich euch gleich. Na gut. Okay, besser als einen traurigen oder weiß ich nicht, was du schon alles hattest. Wer bist du denn eigentlich? Ich, Maximilian Pollux. Gangster in dem Format. Tatsächlich auch so ein bisschen...
00:15:00 Vor 100 Jahren mal mit dieser Idee ist mir diese Idee auch irgendwann mal gekommen also so ein bisschen der Papa dieser Idee gewesen. In Indien noch eins vor der Reinkarnation. Es war ja echt so es war echt so da habe ich ja noch so ja der Gangster das war ja noch so.
00:15:13 Da hab ich mich noch so gebrandet ständig. Dann hab ich mir gedacht, komm, mach doch was mit diesem Brand und schaffst ein Format bei den Öffentlich-Rechtlichen zu installieren, in dem wirklich Menschen, die betroffen sind, die dieses Leben gelebt haben, über ihre Erfahrungen reden. Aber auch darüber, da matzt dieses noch der Gangster, der Junkie und die Who. Und dafür werden gerne Rundfunkbeiträge gezahlt. Danke, Dicke Willeib. Danke sehr, das freut uns. Ist jetzt auch nicht so, dass die alle direkt bei uns ankommen, das wär toll.
00:15:40 Oh, ähm, dann würde das, there would be signs, weißt schon, dann hätte ich hier irgendwie so einen 3D-animierten Jar Jar Binks neben mir so. Oder eine Cappy mit Brillis drauf. Dann wär's das.
00:15:53 Dr. Nina Workhardt und Dr. Maximilian Pollux, Gangster in Straßenphilosophie. Genau. Und jetzt mittlerweile mache ich das nicht mehr so. Ich mache immer noch ein bisschen Kriminalprävention. Ich habe einen Jugendhilfeträger gegründet, den Sichtweisen e.V. Da beschäftigen wir uns mit delinquenten Jugendlichen, aber auch den Angehörigen. Und wir hatten diese Woche einen Fall. Gebt euch ganz kurz typischer Sichtweisen-Fall diese Woche.
00:16:20 Weiß ich auch abends, warum ich stolz bin auf das, was ich da erreicht hab. Vielleicht mehr als auf alles andere, was ich im Leben erreicht hab. Sozialpädagogin, die bei uns arbeitet, Gerichtsverhandlung. Das Mädchen, das für die Gerichtsverhandlung muss, ist eine der sichtweisenden Klientinnen. Es geht um Diebstahl. Sie ist nicht alleine angeklagt, sondern mit einem Mann zusammen. Der ist zwei Jahre älter, und mit dem ist sie halt zusammen. Und jetzt kommt's. Wisst ihr, was die geklaut haben? Lebensmittel? Nee, Lebensmittel und Kinderspielzeug.
00:16:49 Und das Kinderspielzeug ist, weil er ist Vater, der ist auch erst 19, sie ist halt jetzt gerade 17 geworden irgendwie, und die haben Lebensmittel für sich und Kinderspielzeug für das Kind, das Baby oder das Kleinkind, das er mit einer anderen Frau hat, haben die geklaut. In einem Laden wie, ihr wisst schon, ein großer Supermarkt. Und dafür stand sie halt vor Gericht.
00:17:15 Und wir hatten die Möglichkeit, früher hätten wir nie irgendeine Möglichkeit gehabt, da irgendwas zu tun. Und jetzt sitzen wir drin und werden befragt und dürfen was dazu schreiben. Und dann hat die Sozialpädagogin gesagt, ey, wir haben sogar schon diesen 19-Jährigen kontaktiert. Und der ist bereit, bei uns in die Beratung zu gehen. Also unabhängig davon, das steht ja heute nicht mal vor Gericht. Um eben zu gucken, dass so was nie wieder vorkommt. Weil wir werden dafür sorgen, dass dieser Mann nie wieder Spielzeug klauen muss.
00:17:44 So. Weißt du was? Sebi hat es gerade geschrieben, Sebis Welt. Naja, Diebstahl ist Diebstahl. Und ich habe heute erst eine Serie über Ladendetektive gesehen. Hier, äh, Tomatelix. Und da teilweise Bananen geklaut oder Bier im Rausch. Und ich bin bei dir, Sebis Welt. Diebstahl ist Diebstahl. Und der Zweck heiligt nicht immer die Mittel. Wir müssen Wege finden, wie man Hilfebedürftigen helfen kann.
00:18:12 helfen kann, ohne dass sie überhaupt erst den Impuls haben, diese Wege zu gehen? Ich sehe es komplett anders. Du bist ja auch der Gangster. Das ist mein Steckenpferd. Diebstahl ist nicht gleich Diebstahl. Und ein Satz, nach dem ich lebe und nach dem meiner Meinung nach jeder Mensch leben sollte, wenn ihr seht, wie jemand Nahrungsmittel stiehlt, dann habt ihr nichts gesehen.
00:18:34 Ja. Weil es gibt nichts. Nicht Diebstahl ist Diebstahl. Nein, nein, nein. Es ist ein Unterschied, ob ich einen Geldbeutel von einer Privatperson, von einer Oma klau, oder ob ich Essen für mich stehle. Was ist, wenn ich mit dem Geldbeutel Essen kaufe? Dann hast du immer noch eine Privatperson beschonen. Aber kein Großkonzern. Bleibt. Es ist was anderes. Diebstahl ist nicht Diebstahl. Diebstahl ist auch Containern. Was ist, wenn ich Essen ... Wir können ja darüber streiten, was fragwürdig und richtig ist. Aber was ist, wenn ich Essen kaufe?
00:19:03 Essen aus einem ganz kleinen Laden klaue, wo ich weiß, das ist eine Familie, die das betreibt. Ist immer noch nicht gut, aber es bleibt immer noch Essensdiebstahl. Und für mich ist, wenn du essen stehlen musst, dann bin ich gescheitert. Wenn du essen stehlen musst, bin ich gescheitert. Und zwar jeder, der nicht essen stehlen muss, ist meiner Meinung nach in dem Moment gescheitert, wo es in diesem Land auch nur eine Person gibt, die essen stehlen muss. Aber das ist ja genau das, was ich gerade sage.
00:19:32 vorher Werkzeuge implementieren, dass es gar nicht erst soweit kommt, dass Leute den Impuls haben, Essen zu klauen oder schwarzfahren zu müssen oder so. Weißt du, das Ding ist halt auch, es gibt eine Sache so. Ich verstehe, dass Diebstahl ist Diebstahl. Ich sehe es nicht so. Diebstahl ist für mich nicht Diebstahl. Aber wir haben jetzt gerade wieder eine Situation zum Beispiel, das will ich jetzt nicht mit Politik, aber in den USA werden jetzt Dinge gekürzt,
00:19:58 wie hier mal ein Gehalt für irgendeinen, hier mal das, hier mal das, hier mal das, während gleichzeitig Milliarden Subventionen an Exxon Mobil gezahlt werden und an andere Ölkonzerne, die Milliarden Gewinne obendrauf noch machen. Es gibt Subventionen für so viele große Firmen. Es kann nicht sein, dass eine Person Hunger hat. Und selbst wenn du jetzt im Tante-Emma-Laden bist, da kommen ja am Tag auch nicht 1.000 Leute, die bei dir klauen. Weißt du, das sind ja Einzelfälle.
00:20:24 Ich weiß, ich weiß. Ich sag nur Unrecht plus Unrecht ist nicht gleich Recht. Genau, aber das zweite Unrecht wäre den Typen an die Polizei zu rufen.
00:20:33 Absolut. Und ich finde, du hast auch noch ein ganz wichtiges Wort eingeworfen, was fast untergegangen ist. Denn sogar Containern, also weggeworfene Ware zu nehmen, ist ja Diebstahl. Und vielleicht ist das eine ganz gute Überleitung. Denn es gibt auch ein paar süße Tiere, die gerne Containern. Die haben so kleine Masken an und sehr kleine Hände. Und über die sprechen wir heute auch. Und da nimmt es natürlich keiner so wirklich übel. Die Panzer-Knackertiere sind das.
00:20:58 Die sind mit die allersüßesten Tiere. Die haben auch so die Brillen aufgehabt. Ja, das stimmt. Also wir holen uns jetzt, wir sind heute nicht allein. Du bist der Hund für die Panzerknacker, wa? Scheiße, bin ich alt. Du bist alt. Einen wunderbaren Gast haben wir heute. Wollen wir den Gast erst dazu holen und dann erzähle ich, wie ich auf den Gast gekommen bin.
00:21:15 Ja, let's do it. Machen wir's. Okay. Und ja, ich nehm noch kurz diesen Kommentar mit rein, der mir sehr Freude bereitet. Danke, dass ihr politfreies Watch-Angebot schafft. Ich brauche mal Abstand von allem. Und heute geht's wirklich um ... Kabumm. Ja, happy endings. Schauen wir mal. Also, zuerst mal möchte ich euch Janne, Janne Bach Steehl vorstellen. Hallo, Janne. Hallo, Janne. Hallo, Janne. Und der Typ hier ist einer der Künstler,
00:21:41 geilsten Typen, die wir hier je hatten. Und jetzt sage ich euch mal kurz, wie ich Janek kennengelernt habe. Und zwar ist das Ganze so gelaufen. Meine Frau und ich, wir träumen von einem Hof, auf dem wir irgendwann mal leben können und dann mit Tieren zusammen und den Tieren helfen und natürlich keine Nutztiere haben, sondern den Tieren ein Zuhause geben, in dem sie in Frieden und Sicherheit leben können. Und dann recherchiert man ja mal, wer gibt's denn so, was macht das jemand? Und dabei ist meine Frau auf und
00:22:08 unter anderem SWR-Berichte gestoßen, aber auch auf eurer Website und hat den Erlebnishof Gerhardsbrunn gefunden. Und wenn man da dahinter guckt und da mal sich durchklickt, dann kommt man auf den Janne. Und ja, jetzt, also du hast... Ihr habt es!
00:22:27 Ihr habt einen Hof, auf dem es Tiere gibt und mit denen lebt ihr zusammen, nicht um von denen irgendwas zu nehmen. Also ihr habt weder eine Milchwirtschaft noch eine Schlachterei, sondern bei euch leben Tiere. Stimmt es? Ja.
00:22:44 Genau. Die leben hier. Viele. Und weil das mein Lebenstraum ist, mit meiner Frau zusammen, warst du natürlich mega interessant und wir sind dann da hingefahren und haben uns das angeschaut und jetzt haben wir dich hier und wir sind sehr, sehr, sehr, sehr stolz. Ich würde dich jetzt bitten, dass du so ein bisschen vielleicht dich ganz kurz vorstellst und den Hof. Das kannst du nämlich besser als ich. Genau. Also ich bin der Janne. Ich bin 25 Jahre alt.
00:23:09 Ich bin mit 19 Jahren auf den Erlebnishof nach Gersburg gezogen. Das war alles ganz schön spontan. Mittlerweile leben bei uns 14 verschiedene Tierarten. Und in Spitzenzeiten, also in der Hochsaison, im Sommer, wenn die ganzen Tierbibis da sind, zwischen 250 und 350 Tieren.
00:23:28 und die wir uns kümmern. Mit 25? What the heck? Ihr habt gerade nicht gesehen, wie wir unsere Köpfe gestellt haben. Wir fallen fast die Augen aus dem Kopf. Was haben wir mit 25 gemacht? Aber warte, ich kann mithalten. Soll ich jetzt mit den 800 Spinnen flexen? Lieber nicht. Außer du hast sie alle gerettet von einem Spinnen-Sexring.
00:23:52 Nein, ehrlich gesagt habe ich sie finanziell ausgebeutet und einen Spinnen-Sex-Ring daraus gemacht. Dann bist du kein gutes Beispiel an der Stelle, sondern der Janne muss hinter dir aufräumen, wenn du jetzt einen Herzinfarkt gehabt hättest beim Ballon. Weißt du, wie ich meine? Tatsächlich ist es so. Die Staffel heißt, es war eine gute Idee und ich würde sagen, wir fangen gleich mal damit an. War es eine gute Idee? Hast du irgendwie eine gute Idee?
00:24:20 Ich sage mal, ich habe nichts bereut, was ich gemacht habe. Aber ich würde vielleicht nicht alles nochmal so machen, wie ich es damals gemacht habe. Was hast du denn gemacht? Ich bin ja mit 19 hierher gezogen. Das war ziemlich spontan. Also mein bester Freund und auch Chef. Also ich bin tiermedizinischer Fachangestellter. Arbeite noch in der Tierarztpraxis. Auch noch nebenbei. Weil irgendwie muss man ja auch noch Geld verdienen. Unglaublich. Ja, anders geht das nicht. Und genau, der hatte damals den Hof gekauft für Freunde von ihm. Das waren Amerikaner.
00:24:48 Und die wollten dann so eine Mietkaufgeschichte machen und die wollten sich etwas umbauen. Das hat dann aber nicht so gut geklappt und dann sind die nach, ich glaube es waren zwei Jahre, sind die wieder ausgezogen und woanders hin. Und dann wollte er den Hof verkaufen. Und dann hatte ich gesagt... Ihr seid in der Nähe von Kaiserslautern, weil du gesagt hast, Amerikaner und so. War das damals auch mit den Kasernen noch so? Also hattet es mit Soldaten zu tun?
00:25:16 Ich glaube immer noch, also hier sind ja schon viele stationiert auch, unter anderem bekommen wir von denen halt auch immer sehr viele Tiere. Das ist auch immer so ein heikles Thema. Also gerade Kaninchen kommen ganz viele von dort immer. Die sind immer so zwei, drei Jahre alt, wenn die wieder das Land verlassen. Das ist echt ein schwieriges Thema. Und jetzt habt ihr einen sanierungsbedürftigen Hof gekauft oder wie?
00:25:45 Oder übernommen? Ja, also er hat den ja gehabt und wollte den dann wieder verkaufen. Und ich hatte dann aber gesagt, nee, das ist total schön und was man daraus machen könnte. Und ja, dann hat er dann gemeint, ja, aber wie willst du das machen? Oder wie sollen wir das denn machen? Zieh doch einfach erst mal ein und dann gucken wir mal, was wir daraus machen. Und dann ja, habe ich zu Hause zu meinen Eltern gesagt, also ich hatte des Dienstags gesagt und freitags bin ich ausgezogen. Habe ich gesagt, ich ziehe am Freitag nach Gerhardsbrunn.
00:26:13 Da war dann erstmal jeder, wo ist denn eigentlich Gerhardsbrunn? Also man muss dazu sagen, in Gerhardsbrunn wohnen 150 Leute. Das heißt, das ist ein kleines Café. Wie heißt das? Gerhardsbrunn? Brunn. Gerhardsbrunn. Brunn. Genau. Okay, also 120 Leute. Und Gerhard. Genau. Genau. Wahrscheinlich. Der hat sich gebuddelt damals. Und was war deine erste Idee, wie man da irgendwie
00:26:41 was draus machen kann, was war die erste Idee? Also meine erste Idee war ja eigentlich erstmal hierher ziehen und Tiere mitnehmen und ein paar Tiere halten und einfach auf dem Land leben und mal gucken. Aber natürlich war ja auch klar, irgendwie muss man Miete bezahlen, irgendwie muss man die Bank finanzieren. Die möchten natürlich ihr Geld haben und dann hatten wir uns zusammen überlegt, also mein Chef, mein bester Freund, der Ingmar und ich, dass wir eine Katzenpension gründen.
00:27:07 Weil das war immer so ein Ding, was in der Praxis oft gefragt wurde. Ja, wo kann ich denn meine Katzen mal hin in den Urlaub bringen? Und genau, dann haben wir die eine Scheune angefangen zu renovieren. Also da war das Dach total abgestürzt und alles war halt alles total sanierungsbedürftig und einfach ein alter Heustall, also nichts Wohnliches. Genau.
00:27:30 Also das war sozusagen die Idee. Ich hab da mal ne Idee. Wie heißt denn unsere Staffel? Ich weiß nicht mehr, wie unsere Staffel heißt. Ich dachte, es wäre eine gute Idee. Okay, also so heißt die Staffel. Ey, das hab ich mir eben schon gedacht. Willkommen bei... Ich dachte... Ich hatte mal ne gute Idee. Also ich dachte, es wäre ne gute Idee. Wer hat sich denn den Titel... Der ist ja ganz sperrig.
00:27:52 Fällt mir jetzt erst nach 30 vollkommen. Also, du dachtest, es wäre eine gute Idee, in einen Hof zu ziehen mit 19 Jahren, mit drei Tagen Vorbereitungszeit, um eine Katzenpension zu gründen. Man muss dazu sagen, dieses Wort sanierungsbedürftig und kombiniert mit Hof ist natürlich etwas, wo Leute, die sich jetzt ein bisschen auskennen, da zucken die schon zusammen.
00:28:16 Und sehen ne Menge Arbeit vor sich. Und sehen ne Menge Arbeit. Und jetzt kommt ja schon das nächste. Ich war ja bei euch. Und ich kann das jetzt mal vorweg nehmen. Ich muss den Janne jetzt mal ganz kurz nochmal. Also wir sind dort angekommen. Und dann siehst du diesen Mann.
00:28:30 der irgendwie vier Sachen gleichzeitig macht und dann erfährst du, ach ja, der arbeitet nur in der Tierarztpraxis und der macht das nicht heute Nacht geschlafen, alter, wir hatten um vier Uhr nachts noch einen Einsatz und, ah ja, da die Scheune, die mussten wir renovieren. Und ist ja dann auch nicht so, dass ihr dann für alles irgendwie jetzt tausend Handwerker kommen lässt, sondern ihr macht das ja auch ganz, ganz viele Sachen selber, was irgendwie geht. Ja, genau.
00:28:50 Also wir sind ja eine gemeinnützige GmbH mittlerweile. Das heißt, wir leben ja auch viel von Spenden und so. Und wir haben ganz viele Freunde und Bekannte und ehrenamtliche Hälfte, die uns dann natürlich unterstützen. Und Familie und genau. Also ohne das würde das natürlich gar nicht funktionieren. Das ist ganz klar. Weißt du, was mich fragt? Also nur damit die Leute relaten können. Bisher klingt es noch wie ein Hobby. Aber warum ist denn das wichtig?
00:29:18 Ja, warum es wichtig ist, weil hier jeden Tag Tiere ankommen. Also fünf Minuten, bevor wir jetzt hier gerade zusammengeschaltet wurden, hat Sina Bescheid gesagt, dass vor dem Tor gerade zwei Katzen abgestellt wurden. Ja, also ist es jeden Tag etwas. Das ist euer Tagesgeschäft. Das passiert wirklich daily, dass Menschen ihre Tiere quasi schon aussetzen vor eurer Tür. Abgestellt. Und Sina ist deine Partnerin, ne?
00:29:44 Genau, Sina ist meine Frau. Also ganz am Anfang hießen wir Gnadenhof, Gerhardsbrunnen. Das haben wir aber ganz schön schnell wieder geändert, weil dieses Wort Gnadenhof einfach bedeutet hat, egal was man hat, egal was Gnade braucht, einfach alles dahin. Und uns davor so ein bisschen zu schützen, eben der Name Erlebnishof, weil das im ersten Moment auch nicht nach einem Tierheim aussieht oder nach einem Gnadenhof, sondern erst mal, es ist ein bisschen verdeckt. Genau.
00:30:09 Jetzt auch nochmal, diese Katzenleute, die werden da nicht abgestellt, weil wir haben am Anfang Katzenpensionen, ich will die Katzen in Urlaub, sondern die werden abgestellt, um nicht mehr abgeholt zu werden. Ja. Ja, wie kam es denn überhaupt, dass die Pensionsidee dann zu einem Erlebnishof wurde? Genau, also hier in Gerhardsbrunn gab es, als wir hierher gekommen sind, ein kleines oder ja mittlerweile auch immer noch Katzenproblem. Das heißt, hier laufen sehr viele
00:30:37 streunende Katzen rum, die eben nicht so wirklich einen Besitzer haben, irgendwo mitfressen, aber sich halt auch demnach vermehren und nicht kastriert wurden, weil man das ja teilweise auf dem Land auch ein bisschen anders gesehen hat. Das heißt, wir haben im ersten Jahr, als wir hierher gezogen sind, haben wir knapp 200 Katzen kastriert. Immer am Wochenende Fallen gestellt, Katzen gefangen, Katzen kastriert. Und ja, da waren aber halt auch viele Katzen dabei, die eben schon trächtig sind, die man nicht mehr kastrieren konnte.
00:31:04 So, und dann haben die halt ein Zimmer blockiert in unserer Katzenklinik. Und mittlerweile ist es so, ich sag mal, 5% sind vielleicht mal Urlaubskatzen von Leuten, die hier eine Katze adoptiert haben. Und 95% der Katzen sind Tierschutzkatzen. Also ausgesetzt, abgegeben, Beschlagnahmungen, behördliche Wegnahmen. Das mit dem Kastrieren auf dem Land, das ist ein Riesenproblem. Ja, also wir haben letztes Jahr tatsächlich geschafft, 826 Katzen zu kastrieren. Bei uns im Landkreis und rundherum.
00:31:33 Weil das eigentlich was ist, äh, ja. Das, äh, ja. Sollte eigentlich, ja. Jetzt ist ja, du, jetzt hast du ja gesagt, also dein, dein, dein, dein, ist, ist sogar ein bester Freund, glaub ich, oder mit bester Freund. Ja. Der ist auch der Chef oder dein, ist ein Tierarzt. Und jetzt, das, dafür werdet ihr ja eigentlich nicht bezahlt. Oder?
00:31:55 Nein, also als Tierarzt darfst du deine Leistung nicht umsonst machen, auch nicht deinem besten Freund oder deiner Familie, weil du in dem Moment ja Steuerhinterzug machen würdest, weil du eine Leistung erbracht hast, die du keine Leistung nimmst. Genau, also jede Arbeit, die gemacht wird, also ganz normal nach der GOT, wird abgerechnet, muss abgerechnet werden. Natürlich darf uns jeder Tierarzt am Ende des Jahres eine Spende zurückspenden. Okay, verstehen wir.
00:32:23 Ja, genau. Aber dann ist trotzdem die Steuer weggegangen. Ja, ist sowieso weg, genau. Das ist ganz klar, ja. Jetzt seid ihr ... Vielleicht noch ein, zwei Sachen zu dir, bevor wir noch mal tiefer eintauchen. Das klingt ja schon ... Hättest du davor ... Bist du besonders tierlieb? Bist du mit Tieren aufgewachsen? Oder woher kam so dieser Wille? Ja, dieser selbst aufopfernde Wille.
00:32:52 Also ich weiß noch, ich war sechs Jahre alt und wir hatten draußen auf der Terrasse gesessen und ich habe ein Salami-Brötchen gegessen. Und da habe ich gesagt, Mama, wo kommt denn eigentlich die Salami her? Ich habe das nicht so verstanden. Und da hat die Mama gesagt, ja, das war mein Tier. Das ist halt geschlachtet worden. Da habe ich gesagt, hä, wie? Warum esse ich das denn? Also ich war total entsetzt, weil warum ich das... Also warum ich da was esse? Und ich war so, ja, aber das hat doch Augen und das fühlt doch was. Warum essen wir das denn?
00:33:19 Und ja, ab dem Tag habe ich kein Fleisch mehr gegessen und bin dann ins nächstgelegene Tierheim gegangen und habe dann tatsächlich mit sieben Jahren jedes Wochenende im Tierheim hier in Homburg in der Nähe gearbeitet. Bis ich 16, 17 Jahre alt war und dann hier mein eigenes Ding hatte. Das ist eine der
00:33:40 Die craziesten Storys, die ich je gehört habe, und auch eine der schönsten zugleich, dass jemand sich schon so früh so empathisch für andere Wesen interessiert, hab ich, glaub ich, noch nie gehört. Da kann sich der ein oder andere im Chat mal ne Scheibe von abschneiden. Weißt du, was eigentlich tatsächlich ist, Nina? Eigentlich ist es tatsächlich andersrum. Die allermeisten Kinder reagieren so, wenn du ihnen sagst, das hier ist das hier.
00:34:08 Aber wir machen halt eine Bärchenwurst drauf. Wir machen es nicht, wir thematisieren es nicht, wir zeigen es vor allem nicht, wir reden nicht drüber, solange bis das Kind alt genug ist, um das eben selber für sich zu trennen. Deswegen sind wir ja auch noch ein bisschen da. Genau, da kommen wir jetzt auch noch gleich auf diese Unterschiede, vielleicht auch, was ist Erlebnishof, was ist Gnadenhof, was ist Tierheim. Jetzt ist es aber schon, also die Entscheidung erst mal zu treffen, das zu verstehen mit Sex,
00:34:34 ist das eine, dabei zu bleiben mein Leben lang ist dann nochmal das andere. Wir wollen jetzt nicht zu sehr darauf eingehen, aber das ist ja auch mit Gleichaltrigen oder so, die allermeisten wollen ihren Geburtstag bei McDonalds feiern oder wollen irgendwie zu einem Burger King oder irgendein anderes Fast Food Ding oder so. Hast du da, wie ging es dir da? Hattest du da manchmal das Gefühl, dass du da außen vor bist dann? Und wie hast du das für dich geklärt emotional? Ja, gute Frage. Ganz klar. Also ich glaube, früher war das ja einfach noch,
00:34:59 ein ganz anderes Thema, so vegetarisch, okay, das sind total wenige Menschen mittlerweile. Ja, wir sehen es ja überall, was es für Lebensmittel mittlerweile gibt. Und das ist ja eigentlich gar kein Problem mehr. Und auch in meiner Familie war es eigentlich nie ein Problem. Also meine Mama und meine Schwester haben auch direkt mitgezogen. Der Papa war immer mal so ein Sonntags-Bratwurst-Esser auf dem Fußballplatz. Aber zu Hause hat er halt eh nichts mehr bekommen. Also von daher... Gar nichts mehr. Hätte er ja selber kochen müssen.
00:35:28 Genau, genau. Und ich war auch nie so Militant oder so. Also jeder soll entscheiden, was er für richtig empfindet. Aber ich finde einfach immer wichtig, dass man weiß, was man tut oder dass man weiß, was man ist. Und wenn man das mit sich selber vereinbaren kann, dann ist das für mich auch völlig in Ordnung. Aber was ich nicht damit vereinbaren kann, ist, dass man es einfach nicht weiß und dann irgendwelche dummen Sprüche macht, wo ich dann denke, ja, alles klar.
00:35:57 Da haben wir ja alle möglichen Sprüche durch. Das sparen wir uns heute, sonst kommen wir nicht voran. Jetzt hast du was gefunden, was ja auch für diesen Lifestyle, den du jetzt hast. Ich sag bewusst Lifestyle, weil das ist nicht ein Job, sondern das ist ein Lebensstil. Und du hast eine Partnerin in Crime sozusagen.
00:36:20 gefunden und du hast auch schon gesagt, das ist nämlich die liebe Sina, die wir auch kennengelernt haben. Also noch mal, ihr zwei seid, also das ist ja fast schon unerträglich, wie krass ihr seid. Weil du kommst da an, die sind gut gelaunt, die sehen gut aus, die haben Zeit, also die geben dir das Gefühl, als hätten sie Zeit und das haben sie sicher nicht. Und das ist wirklich beeindruckend. Magst du ein, zwei Sachen zu Sina sagen? Warum macht die da mit?
00:36:49 Ja, Sina ist super. Ja, also ich könnte mir keine bessere hier vorstellen. Also Sina ist einfach, ja. Stand die auch eines Tages vorm Tor? Tatsächlich, also ich hab immer gesagt, irgendwann muss die passende Frau kommen, die sich einfach in mein Bett legt. Und meine Frau war die beste Freundin von meiner Schwester. Die haben sich, also Sina kommt aus Mainz, das heißt ja auch hier nicht so aus der Nähe.
00:37:16 Und die haben sich in Reiterferien kennengelernt. Und ja, immer wenn Sina dann bei meiner Schwester zu Besuch war, war dann immer klar, komm, wir fahren mal auf den Hof, weil da sind ja auch die Pferde und so, und da kommen wir mal vorbei. Und irgendwann hat sich Sina abends in, genau, hat sich Sina abends in mein Bett gelegt. Und ich war erst so, hä, ist irgendwas passiert? Oder ist, was, habt ihr euch geschritten oder was ist los? Also ich hab erst Kani durchgeschmalt. Genau, sie war so, nee, ich bin wegen dir da. Und da war ich so, oh, cool.
00:37:44 Trifft sich gut, wir haben wahrscheinlich zwölf Minuten, bevor wir die nächsten Katzen kastrieren müssen. Ich hoffe, du kannst Blut sehen. Weil das ist nämlich jetzt so ein bisschen das Ding, wir haben auch das jetzt angekündigt als, ja, hey, es wird ein Happy End oder so, aber die Wahrheit ist, das, was ihr macht, ist hart.
00:38:05 Das, was ihr macht, ist hart. Wir werden auch Geschichten hören. Ich werde was von eurer Website vorlesen, was ihr dort geschrieben habt. Und ich kann es aus eigener Erfahrung auch sagen, Hofleben, weil mir wird ja auch vorgeworfen, dass ich schimpfe auf die Bauern oder auf das oder das. Landwirtschaft, wenn man jetzt Landwirtschaft, sogar ohne Tier oder wie auch immer, es ist so hart. Das sind sieben Tage, das ist immer wieder, das ist eine Arbeit, die immer und immer wieder anfällt. Es gibt kein
00:38:34 Es endet nie. Wir haben hier, du hast 240 Tiere gesagt, 240 mal essen. Zweimal am Tag wahrscheinlich oder so. 240 mal sauber machen, 240 mal irgendwie auch Aufmerksamkeit schenken, 240 mal gucken, ob alles okay ist und du hast ja noch ein eigenes Leben und ihr habt ja auch ein gemeinsames Kind zusammen, was vielleicht ebenfalls relativ viel Aufmerksamkeit braucht.
00:38:57 Respekt. Was ich so bemerkenswert finde, ist, wenn man einer Tätigkeit nachgeht, die niemals endet, wie wir das gerade beschrieben haben, und es schafft, währenddessen das zu genießen, was man tut. Weil sonst hat man ja oft im Kopf dieses, okay, wenn ich fertig bin, dann. Aber es gibt keinen, wenn ich fertig bin. Und ihr strahlt es irgendwie aus, dass ihr das Sein genießt. Und das ist etwas, diese Energie. Aber da sagst du was, Nina.
00:39:25 Da sagst du was. Wenn, dann. Diese Denke. Ich erwische mich selbst ganz oft dabei. Wenn, dann. Und es gibt super viele Leute, die so denken. Wenn ich erst mal das gemacht habe, dann wird alles besser in meinem Leben. Verabschiedet euch mal von dem Gedanken. Das Leben ist genau das. Und es gibt kein Wenn, dann. Also das gibt es einfach nicht. Und das ist auch wieder ein schönes Learning.
00:39:51 Dann machen wir mal die Begriffsklärung so. Jetzt hast du gesagt Erlebnishof. Kannst du uns die anderen Sachen auch erklären? Was ist denn der Unterschied? Wieso seid ihr kein Tierheim? Wieso seid ihr kein Lebendhof oder ein Gnadenhof? Ja, genau. Das ist so eine Mischung aus beidem. Also wir haben den Lebenshof. Das heißt, das sind Tiere, die wirklich zu uns kommen und bei uns bleiben. Bis zum letzten Tag. Also zum Beispiel alte Ponyis, unsere Esel, wo feste Herdenstrukturen sind.
00:40:19 Die bleiben bei uns. Dann haben wir aber auch noch eine tierheimähnliche Einrichtung. Das heißt, also so heißt es im Gesetz, wir haben den Paragraph 11 für tierheimähnliche Einrichtung. Darunter fallen die Katzen, die Hunde, Kaninchen, Ehrschweinchen, mittlerweile auch ein paar Großtiere. Dass wir eben auch mal die Möglichkeit haben, ein Pferd aufzunehmen, um das auch zu vermitteln. Das heißt, diese tierheimähnliche Einrichtung bedeutet, dass wir Tiere aufnehmen, pflegen und wieder weitervermitteln.
00:40:46 Genau, und ansonsten Erlebnis, ja. Entschuldigung, ich muss direkt mal ganz provokant fragen, was macht ihr mit sturen Eseln? Da haben wir ja auch einige. Wie kriegt man sture Esel, wie kriegt man die sturen Esel wieder in die Herde integriert? Also es gibt ja eigentlich keinen sturen Esel, es gibt ja nur schlaue Esel. Esel sind so toll. Aber das heißt, es ist ein Haltungsproblem, wenn sie stur sind?
00:41:11 Ja, genau. Also wenn ein Esel zum Beispiel nicht laufen will oder nicht das macht, was wir Menschen wieder von ihm erwarten, dann ist das nur unsere Wahrnehmung. Aber das ist nicht, dass der Esel sagt, ich bin stur, sondern er sagt, mach mir einen anderen Vorschlag. Ich bin halt ein Esel. Also wir akzeptieren den freien Willen nicht. Ja. Okay. Und jetzt seid ihr auf das Wort Erlebnishof gekommen. Genau. Warum?
00:41:36 Also der Erlebnishof ist so da rausgekommen, wir hatten Freunde, die haben gesagt, ey, könnt ihr mal ein Kindergeburtstag vielleicht für unser Kind machen? Da hab ich gesagt, ja, warum nicht, kriegen wir schon auch irgendwie. Also meine Mama ist Erzieherin, von daher, ja, die hat mir da schon früh immer viele Sachen mitbekommen. Und dann haben wir mal den ersten Kindergeburtstag gemacht. Und dann war uns klar, irgendwie hat es was mit Erlebnis zu tun und Leben zu tun und Erleben zu tun. Und daraus wurde dann irgendwie der Erlebnishof.
00:42:05 Das heißt, auch dafür haben wir den Paragraf 11 nach dem Tierschutzgesetz zur Schaustellung von Tieren. Das ist so interessant, um was für organisatorischen und bürokratischen ... Das ist das Schlimmste. Ja, das ahnt ja kein Mensch. Ich denke, man kauft so einen Hof, ist ein guter Mensch, holt die Tiere her, kümmert sich um die und der Laden läuft, aber nein. Nein. Da gibt es ja jetzt ... Also, ich würde jetzt ganz ...
00:42:31 Vielleicht kannst du uns mal, damit wir jetzt auch noch mal so eine Geschichte haben. Ich weiß, dass man das fühlen kann dadurch besser. Vielleicht mal eine Geschichte von einem Tier mit einem Namen, das dir vielleicht besonders wichtig geworden ist oder das irgendwie so ein bisschen symbolisch steht für diese Arbeit, die du da machst. Entschuldigung, Max, ich will dir nicht ins Wort fallen, ich mach's trotzdem. Können wir vielleicht ein, zwei Fakten vorher haben? Wie viele Tiere werden denn in Deutschland ausgesetzt?
00:43:00 einen Blick für das Problem kriegen, weil für einige scheint es nicht greifbar zu sein. Hast du da eine Ahnung, Janne? Wie viele Tiere werden denn eigentlich auf die Straße gesetzt, im wahrsten Sinne des Wortes? Also eine Zahl kann ich da nicht nennen. Ich weiß aber, dass es in den letzten Jahren deutlich nach oben geht. Also wir hatten die ganzen Corona-Tiere. Das merkt man jetzt. Die werden jetzt so vier, fünf Jahre alt.
00:43:25 Da werden die Ersten krank, da kriegen die Ersten die finanziellen Probleme. Also deswegen wird alles, allein auch die GOT bei den Tierärzten ist teurer geworden. Das merken wir, also das ist ein ganz großer Faktor. Und die Scham bei vielen Leuten ist auch einfach. – GOT ist diese Gebührenverordnung? – Genau, Gebührenverordnung für Tierärzte. – Okay. – Ach so, nicht Game of Thrones. – Genau. Genau, und das Problem ist einfach, dass die Leute ja auch, ich verstehe das, finanzielle Schwierigkeiten haben, dann aber auch
00:43:52 Ja, nicht darüber reden möchten, offen und sagen möchten, ich brauche gerade Hilfe und dann werden die Tiere irgendwo abgestellt, was uns das dann aber auch oft schwierig macht, weil wir keine Vorgeschichte haben, weil wir vielleicht manche Untersuchungen doppelt machen müssen.
00:44:05 Und also es wird auf jeden Fall viel, viel mehr, aber ich kann dir leider gar keine Zahlen nennen. Ich glaube, die will ich auch gar nicht wissen. Okay. Gut, dann vielleicht doch die Nummer mit dem Namen. Ich habe nur gedacht, dass du es vielleicht aus dem FF weißt und mir jetzt eine richtig fette Zahl nennst. Also was ich gerade heute nochmal gelesen habe, wir haben zurzeit anderthalb Millionen unkastrierte Straßenkatzen in Deutschland. Boah!
00:44:27 Und wenn wir jetzt sagen, die Hälfte sind Mädels, da bekommt jede Katze, sagen wir mal, nur zwei Babys und das Ganze zweimal im Jahr, wissen wir, wie das nächstes Jahr und übernächstes Jahr und übernächstes Jahr wieder aussieht. Deswegen dürfen die Waschbären auch nur im Gehege gehalten werden, weil es ähnlich schnell mit der Vermehrung klappt, ne? Genau, das ist auch ein Thema. Da kämpft man auch darum, dass die auch kastriert werden dürfen. Dadurch, dass es aber ein Wildtier ist, darf man die nicht einfach kastrieren und wieder rauslassen, weil uns keine Studie sagen kann, dass das Wildtier dann
00:44:56 so gut draußen überleben kann. Ich verstehe. Sehr kompliziert. Gibt es denn manchmal auch Leute, die vielleicht einen Brief dazu schreiben, wo ihr schon einen Namen von einem Tier habt? Oder gebt ihr den Tieren Namen, wenn sie bei euch ankommen? Und dann vielleicht auch, welches Tier ist dir besonders ans Herz gewachsen, um auf Max Frage hinzukommen? Ja, also es ist wirklich ganz unterschiedlich, aus welchen Gründen sich die Leute bei uns melden. Und auch da merkt man einfach, manchen Leuten fällt der Schritt total schwer. Und wir wissen,
00:45:25 Es geht grad nicht anders und wir finden mit denen zusammen eine Lösung. Dann gibt es aber auch Leute, denen ist es scheißegal. Denen ist scheißegal, wie krank das Tier ist. Denen ist scheißegal, was wir jetzt damit für Probleme haben. Diese Tiere kriegen bei uns eigentlich immer einen neuen Namen. Wenn wir wissen, das war ein geliebtes Tier, was einen geliebten Namen hat, das darf den Namen auch gern behalten. Was für ein schöner Gedanke, dass ihr sagt, wir geben euch einen neuen Namen, weil jetzt beginnt ein neuer Lebensabstand. Als zum Beispiel der Gary.
00:45:54 Ja. Der Gary. Der Gary. Wer ist der Gary? Gary Weber. Der Gary ist unser ältestes Pony. Unser ältestes Pony, der ist jetzt 38 Jahre alt. Der kam vor 5 Jahren zu uns. Der hat mindestens 15 Jahre in einem Garten gestanden, in so einem Hinterhofgarten. Wurde mal für das Kind angeschafft, so ein Pony. Und wurde 15 Jahre alleine gehalten. Hatte nur so einen kleinen Schuppen, in dem es gelebt hat. Durfte auch mal in den Garten.
00:46:21 Man hat dann aber nachweislich die letzten fünf Jahre mit einem Feuerwehrschlauch um die Beine gefesselt im Garten gestanden. Also wir müssen ja bei einem Pferd alle fünf, sechs bis acht Wochen die Hufe schneiden, weil die sonst zu lang werden. Bei dem Gerry waren die Hufe viermal rund gewachsen. Also die haben sich schon so umschlagen, dass der Gerry gar nicht mehr laufen konnte. Wir mussten den Gerry dann mit acht Leuten mit einer Wolldecke drunter in den Pferdeanhänger heben.
00:46:49 Und das sind schon die Momente, ähm ... Da sehen wir gleich ein Bild zu. Da sind auch Momente, wo wir auch zweifeln. Bitte, liebe Redaktion. Ich weiß gar nicht, hab ich von Gary was gefunden? 38! Und, und, und ... Ich hab keine Ahnung von Pferden. Das Rundgewachsen? Was heißt denn Rundgewachsen? Also, die haben ja den Huf, ne? Und der wächst dann so rum, und dann hast du da so ... Dass die einfach gar nicht mehr richtig laufen können. Wie wenn dein Fuß komplett rund wächst und du gar nicht mehr stehen kannst. Wie so ein Ballenfuß.
00:47:17 Genau, ja. Stell dir vor, dein Zehennagel wächst einfach immer weiter und immer weiter und immer weiter und immer weiter und immer weiter und du kannst ihn nicht schneiden. Und dann kommt er zu euch, jetzt kümmert ihr euch drum und wie alt war der Gary damals, als ihr den bekommen habt? Also der Gary war damals... 33. Also wusste man auch ziemlich genau, weil Pferde haben meistens auch einen Pass, er hatte auch einen Pass gehabt. Also Papiere hatten die Leute, die haben den...
00:47:44 Zwar geliebt, aber halt im Hinterhof gehalten, im Shop. Ja, aber sie waren immer noch der Meinung, sie haben ihn gut gehalten. Und sie haben auch mehr oder weniger... Also es war jetzt nicht so, dass ich hin bin und gesagt hab, ey, guck mal, das ist echt scheiße, was ihr da macht. Könnt ihr mir den jetzt geben? Weil da haben die Leute dicht gemacht. Ich bin da hingegangen und hab gesagt, oh, guckt euch den mal an, wie alt der schon ist. Der stirbt bestimmt bald. Und wisst ihr, wie das dann mit der Entsorgung ist und so. Das ist ja ein Riesenaufwand. Ich könnte euch jetzt anbieten, den mitzuholen.
00:48:11 Du musst denen quasi noch verkaufen, die gute Idee. Heißt das bei Tieren wirklich Entsorgung? Tiere sind nur eine Sache vom Gesetz. Wollen wir mal ein Bild einblenden, wie sowas aussieht? Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das genau der Gary ist, oder ob das ein Bild vom... Ist das der Gary? Das ist die Lola, liebe Redaktion. Die war auch sehr besonders, die hat uns aber leider auch nur sechs Monate begleitet. Danach wussten wir sie gehen lassen.
00:48:39 Aber sie war auch schon sehr alt, und es war in Ordnung. Sie hat noch mal Liebe gespürt, und das war das Wichtigste. Ist das doch der Gedanke, der euch, wie soll ich sagen, immer weitermachen lässt? Weil ich hab mir zum Beispiel eure Instagram-Stories angeschaut. Und ich kenne die Tiere ja nicht persönlich. Und den Abschied von manchen Tieren zu sehen, hat mir eben schon die Tränen in die Augen getrieben. Ich hab radikal einfach geflannt am Schreibtisch. Und wie...
00:49:06 Schafft ihr das, trotzdem so positiv zu sein? Ist es dieser Gedanke, wenigstens haben die noch ein paar schöne Tage, Monate, Wochen? Oder was ist in euch der Antrieb, durchzuhalten? Ja, also gerade das Pferd, was man da jetzt gesehen hatte, die Lola, die kam wirklich zu uns mit so einem ganz trüben Blick. Die war kaum stehfähig, die war total abgemagert und ist noch mal richtig aufgeblüht. Die hat einen ganz anderen Blick gehabt. Und wir sind mittags auf die Wiese gekommen und sie konnte einfach nicht mehr aufstehen.
00:49:33 Und wir wussten, okay, es geht nicht mehr, es ist vorbei, wir können nichts mehr machen. Und erstens die Gewissheit zu haben, dass man wirklich alles probiert hat und man kann es gerade nicht ändern und das Einzige, was man machen kann, ist eben das Tier zu erlösen, was man ja zum Glück in der Tiermedizin machen kann. Das ist schon immer sehr wichtig dabei und wichtig ist es auch einfach zu wissen, okay, sie hat nochmal eine schöne Zeit gehabt und wir sind jetzt an dem Punkt. Also schlimmer ist es für uns, wenn unsere Hilfe zu spät kommt.
00:49:59 dass die Tiere diese Kurve gar nicht mehr kriegen. Dass wir kämpfen, wirklich, nachts steht das Babyphone bei dem Tier, ich renn dreimal nachts runter, gucke, ob die Infusion läuft, gucke, alles Mögliche. Und dann verstirbt das Tier und du denkst, scheiße, wäre es vielleicht einen Tag früher gekommen oder hätten wir es einen Tag früher entdeckt oder hätte jemand einen Tag früher gemeldet oder keine Ahnung was, dann würde das Tier zu 100% noch leben. Das sind schon die Fälle, da brauchen wir manchmal auch einen guten Psychologe. Das ist einfach so.
00:50:27 Wir haben die Geschichte, die mich auch fertig gemacht hat, die jetzt erst vor kurzem, ja, so die eine, wo jetzt mit den zwei Kaltblütern, mit den großen Pferden, die kurze Pferde waren. Da hab ich geheult eben, ja. Das war schon krass, ja. Kannst du das erzählen? Bitte, lass darauf eingehen, wenn du kannst, ja.
00:50:48 Ja, ja, also es war für mich auch da ein Fall, der war absolut in Ordnung. Also Max und Moritz sind zu uns gekommen als zwei große Kaltblüter. Habe ich auch ehrlich gesagt in einem vielleicht ein bisschen unüberlegten Moment zugesagt, weil ja, wir hatten, also wurde keiner gefunden, der die Pferde mit einem Esel nehmen kann, weil diese zwei Pferde eben auch einen Esel im Gepäck hatten. Geil, was für ein Trio.
00:51:10 Wir sind die einzigen gerade irgendwie die Esel und Pferde zusammen haben und das wird ja eigentlich schon passen, aber ich weiß noch genau als die hier angekommen sind und diese zwei riesen Kaltblüter kamen da raus und Max hat eine Tonne, Moritz hat 900 Kilo. Überleg mal! Oh Gott, was habe ich denn da eigentlich gemacht? Und ganz kurz, wo kamen die her? Also was haben die da vorgemacht? Weil das ist ja auch immer, dass das eine ist, okay Leute schaffen sich ein Tier an und können später Tierarztrechnungen nicht bezahlen oder so, aber
00:51:37 Es geht ja auch um Tiere, die benutzt wurden vorher von uns. Also was haben die denn vorher gemacht? Also die waren wohl ganz früher erstmal im Wald, also haben Waldarbeit gemacht. Dann ging es vor die Kutsche, haben da ganz viel gearbeitet. Im Wald so als, für Baumstämme als Rückepferde? Holzrücker, genau. Und wurden dann getauscht, glaube ich, gegen ein Auto. Also es waren Tauschpferde gegen irgendein anderes Geschäft.
00:52:03 Und die haben dann, ich glaube, es waren zwei Jahre neben einem super Katzenschutzverein gestanden, die dann nach zwei Jahren gesagt haben, wir können das nicht mehr angucken. Die haben oft wenig Wasser, die haben wenig Futter, die stehen auf kleinstem Raum. Man hat den auch in den Augen angesehen. Also man muss die Bilder eigentlich sehen, um zu sehen, wie die aussahen, als sie zu uns kamen und wie sie mittlerweile aussehen oder wie der Moritz und der Max dann ausgesehen haben. Haben wir dazu ein paar Bilder von der Redaktion?
00:52:26 Ach, ich weiß auch nicht, ob ich die Bilder mitgeschickt habe. Oder Hauptsache mal von, also wenigstens von Max und Moritz so, muss ja jetzt nicht ein Vorher-Nachher-Bild sein, aber vielleicht einfach, dass man mal einen Kaltblüter einblenden kann. Damit man auch sieht, was für ein massiges Tier das ist. Eigentlich sind es ja tolle Leute. Man kennt ja, also in Bayern kennen wir die als Brauereiferde. Ja. Brauereiferde? Ah, ja, ja. Die schon voll alleine aussehen wie Markus Rüll. Ja, genau. Die sehen aus wie Markus Rüll, genau. Aber warum Brauereiferde?
00:52:56 Weil die diese Brauerei-Wägen ziehen, diese großen Wägen. Und die haben zu zweit nebeneinander gestanden, eigentlich Jahrzehnte, so gefühlt. Ja, und das waren Zwillinge. Also es war auch wirklich, wenn die auf unserem Paddock gestanden haben, und der eine hat irgendwie hinterm Zelt gestanden, und der andere hat's nicht gesehen, da war eine Schreierei, da ist eine Panik ausgebrochen. Also ich konnte auch niemals mit einem Pferd von denen woanders hin.
00:53:22 Und das war auch unsere größte Sorge, wenn einer von den beiden mal stirbt, was passiert mit dem anderen? Also das ist auch immer noch so ein bisschen Thema, weil man es dem Moritz schon noch anmerkt, dass der Max nicht mehr da ist. Na klar, das war sein Lebenspartner, sein Bruder, sein alles. Und das war auch das Schlimmste an dem Abend, als wir den Max gehen lassen mussten. Und wichtig ist es auch da immer, man macht es in einer Herde und eine Herde oder eine
00:53:51 Tierherde, die weiß, was abgeht. Also die verstehen das ganz genau. Für mich ist es halt auch immer schwierig, ich bin dabei, er kennt mich, er vertraut mir und die Entscheidung dann auch zu treffen, also mit meinem besten Freund zusammen zu sagen, okay, jetzt ist der Punkt und wir machen das jetzt, das ist schon ziemlich krass.
00:54:11 Und danach zu sehen, wie die Tiere darauf reagieren, als er dann da tot auf dem Boden liegt. Das sind schon Bilder, die hat man immer im Kopf. Und das gehört auch dazu. Und es ist auch wichtig, das zu sehen. Aber es beschäftigt schon, ja. Jetzt hast du gerade gesagt, ich wollte das jetzt heute nicht so viel machen, aber du hast jetzt gerade was gesagt, was mich halt nicht loslässt, weil wir es halt Milliarden Mal machen.
00:54:33 Jedes Jahr. Weißt du, Tiere wissen ganz genau, was passiert. Die wissen, was ein Schlachthof ist. Ich war dabei beim Schlachten. Ich hab gesehen, dass sie sehen, was als Nächstes passieren wird. Und dann lassen wir ihnen nicht diese Möglichkeit, sich vielleicht noch zu verabschieden, was man ja hofft, wenn er noch da bleibt und sie alle einmal hingehen, schnuffeln. Dass man dann vielleicht so ... Sie nehmen nicht Abschied auf die Art, wie wir's tun, aber dass sie ... Ja, doch.
00:54:59 Also sie verstehen es, sie verstehen es, weil der Moritz hat sich, er ist zweimal hin, hat noch zweimal wirklich ihn angestupst und wirklich überprüft, ob das so ist und dann hat er sich aber umgedreht und es war okay und er ist nicht mehr hingegangen. Also bis am nächsten Morgen, er ist nicht mehr hingegangen und das war okay. Er ist dann raus, also wir hatten ihn ja dann rausgeholt und es war okay. Er hat nicht mehr gerufen, er hat nicht gesucht, er hat es verstanden und das ist halt so wichtig. Ja, aber
00:55:28 Ja, das sind schon sehr krasse Momente. Und wenn wir jetzt weinen, ist vielleicht jetzt trotzdem nochmal der richtige Zeitpunkt, darüber nachzudenken, wie wir konsumieren, wie wir leben, ob wir Teil davon sein wollen, dass das industrialisiert jeden Tag so oft passiert. Ich habe tatsächlich auch das, ich konnte, ich habe es ja gerade noch gesagt, die nehmen nicht so Abschied wie wir, aber wir hatten den Fall, wo ein Bekannter Suizid begangen hat und der Hund hat
00:55:51 Die ganze Zeit gebellt und gejault, weil der nicht mehr nach Hause gekommen ist. Und dann ist die Familie eben losgegangen, um zu suchen, weil er nicht gefunden wurde. Und sie haben ihn gefunden. In einem Waldstück. Und sie haben dem Hund die Möglichkeit gegeben, an ihm zu riechen, was der Hund getan hat. Und er hat danach nie wieder gejault. Ja.
00:56:12 Also er wusste, er kommt nicht mehr nach Hause. Ich glaube, das ist sehr wichtig. Es ist sogar etwas, was ich mal meinem Bruder gesagt habe, sollte mir aus irgendwelchen Gründen was zustoßen. Riech an mir. Nein, aber zeigt meinem Hund nochmal, was abging, damit der die Chance hat, loszulassen. Also weil die verstehen das, das ist auch eine Seele. Krass. Okay, an der Stelle jetzt, wenn ihr noch da seid, wir haben euch gesagt, es wird besser als Politik.
00:56:37 Jetzt will ich gleich eine harte Überleitung zu dem machen, nämlich, wie zum Teufel finanziert man das? Ja. Ihr müsst ja enorme Kosten zu stemmen haben, nicht nur für Futter, Medikamente. Einfach, das kostet ja alles. Was macht ihr? Wie kriegt ihr das hin? Darf man vielleicht sogar fragen, was für eine Summe Fixkosten im Monat bezüglich des Hofs auf euch zukommen? Oder müsst ihr nicht antworten?
00:57:06 Ja, also ich bin da ganz offen. Wir sind ja eine gemeinnützige GmbH, das heißt, wir sind spendenbasiert. Aber eben auch diese ganzen Programme, die wir machen, Eselwanderung, Kindergeburtstage, Ferienprogramm, diese Sachen, die kosten Geld, also dafür zahlen die Leute etwas. Uns ist aber immer ganz wichtig zu sagen, keiner wird bei uns ausgeschlossen, wenn er sich das nicht leisten kann. Wir machen zum Beispiel 15 Plätze für Ferienprogramm für Kinder und meistens drei bis fünf sind auf jeden Fall dabei, die
00:57:34 zahlen die Hälfte oder die zahlen gar nichts und die machen auch mit. Das Leben soll fair sein. Das ist immer so ein bisschen unser Ding, wo wir sagen, wir wollen es einfach jedem ermöglichen. Deswegen ist auch die Sonntagswanderung, die wir hier machen mit danach Kaffee und Kuchen, da steht nur eine Spendendose. Ich weiß nie, was da drin ist. Also an dem einen Tag denkt man auch, cool, das war jetzt echt gut. Manchmal denkt man auch, okay, finanziell war es jetzt heute nicht gut, aber es war eine coole Wanderung und alles war super. Das ist ganz, ganz wichtig.
00:58:01 Deswegen mit den Fixkosten ist es einfach schwierig zu sagen, weil natürlich haben wir Heu, Mieten und sowas, das können wir einkalkulieren, das können wir planen. Da sind wir immer bei 4.000 bis 5.000 Euro im Monat. Wenn wir dann aber eine Tierarztrechnung haben, zum Beispiel von Leuten, die sich jetzt gerade das Tier nicht mehr leisten konnten, das Tier in der Tierklinik sitzt und wir die Kosten dafür übernehmen, sind das mal ganz schnell on top 3.000 bis 5.000 Euro mehr.
00:58:28 Das heißt, wenn dann so ein Fall ist, müssen wir uns dann schon oft überlegen, okay, was ist im nächsten Monat geplant? Okay, wir haben da vielleicht noch zwei, drei Tage Zeit. Machen wir da nochmal ein Programm? Machen wir einen Sankt-Martins-Umzug? Machen wir hier irgendwas, um irgendwie nochmal Leuten zu zeigen, ey, wir sind da, wir brauchen euch, wir brauchen eure Hilfe. Und auch da haben wir mittlerweile wirklich durch die Patenschaften auch und durch die Leute, die uns kennen und wir wissen, jetzt haben wir gerade ein bisschen Futternot, unterstützt uns, wir haben eine Amazon-Liste oder sonst irgendwas zu helfen.
00:58:55 Also ohne das würde es überhaupt nicht funktionieren. Also schon auf der einen Seite spenden. Leute, wenn ihr Bock habt, wenn ihr einen Euro übrig habt, Erlebnishof Gerhardsbrunn, da geht auf jeden Fall, da macht ihr keinen Fehler. Ihr könnt die Online-Seite, also ihr könnt die Website finden online. Ihr könnt auch, weiß ich nicht, auf mein Profil gehen, erlebnishofgerhardsbrunn, oder einfach eingeben auf Instagram, ihr findet es, ihr kommt vorbei. Ich finde das so krass, dass du
00:59:23 dass ihr, obwohl ihr in dieser Position seid, dass ihr so viel arbeitet, trotzdem noch sagt, wir versuchen eine Gegenleistung für das zu bringen, wenn Leute etwas geben. Also das ist ja ... Weißt du, das ist ... Ja, ihr habt einen Nobelpreis verdient. So krass. Und vor allen Dingen, dass ihr darauf achtet, dass die Leute, die finanziell nicht können, trotzdem mitmachen dürfen. Da fühle ich mich so ein bisschen wie ...
00:59:52 Wie bei uns. Hier darf auch jeder mitmachen. Das ist schön. Und es ist schön, dass ihr alle da seid. Ja. Es sind auch nicht immer wir, wir sind die Tollen, sondern alle, die uns unterstützen. Wir leiten das vielleicht und wir hatten die Idee, aber alle, die irgendwie für uns da sind. Sei es der gute Freund, der mir immer zuhört, wenn hier irgendwas blöd gelaufen ist. Keine Ahnung, man hat einfach tolle Menschen.
01:00:19 Dazu vielleicht auch kurz eine Frage aus dem Chat, die ich ganz relevant finde. Und zwar habt ihr jemanden, der euch seelisch versorgt in den wichtigsten Momenten? Also ich habe einen Psychologe, wo ich regelmäßig hingehe. Finde ich auch immer ganz gut, da offen drüber zu reden. Also ich habe in meinem Leben schon mal gemerkt, dass ich an meine Grenzen gekommen bin. Und da gab es einen Punkt, wo ich sage, okay, so geht es nicht weiter. Ich muss da jetzt mal gucken, wie ich das wieder irgendwie richtig hinkriege.
01:00:47 Ja. Und was man auch noch dazu sagen muss, meine Frau studiert Psychologie. Das heißt, die wird an allen von uns wahrscheinlich irgendwann mal ihr Doktor machen müssen. Aber ja, also wir haben da, also braucht man auf jeden Fall. Jetzt hast du, ich will gar nicht so viel drauf eingehen, nur weil du jetzt gesagt hast, du findest es wichtig, da offen drüber zu sprechen. Das sind ja schon auch immer traumatisierende Geschichten so, gerade wenn man es
01:01:14 Also der einzige Weg, sich nicht traumatisieren zu lassen, wie jetzt Tierärzte oder auch Mediziner oder Sanis, das ja eigentlich schaffen ist, das ist nicht unbedingt jedes Tier eine persönliche Geschichte oder jeder Patient, der eine persönliche Geschichte hat, sondern das ist mein Patient, an dem arbeite ich jetzt, weil sonst wäre ich ja verrückt. Aber bei dir ist es ja schon so, dass das an deiner Seele zieht. Darf ich fragen, was...
01:01:38 Was ist so das Thema? Hast du Angststörungen? Merkst du da was? Ist das PTBS? Ja, genau. Also das war immer so was, wo ich gedacht hab, ach, keine Ahnung, wenn Leute irgendwie von Burnout erzählen, krieg ich ja nicht, hab ja eh viel zu viel zu tun und so, ne? Und irgendwann hab ich dann gemerkt, bei ganz banalen Dingen im Leben, Einkaufen, sonst irgendwo, hab ich Panikattacken bekommen. Ich konnte das aber am Anfang gar nicht so sortieren, weil ich dachte, was ist das denn jetzt? Und ich kann mir ja unseren Körper jetzt auch so aus der Tiermedizin so ein bisschen erklären,
01:02:07 Ja, keine Ahnung. Also da habe ich irgendwann gemerkt, okay, irgendwas stimmt nicht. Ich brauche da jetzt was. Und ich hatte da immer schon eine Telefonnummer von einer, die hier mal auf einer Eselwanderung war. Die ist Psychologin und die hat gesagt, Janne, wenn du mal irgendwann Hilfe brauchst, ruf mich an. Und ich habe die Theresa ziemlich schnell angerufen und habe gesagt, Theresa, ich glaube, jetzt ist es soweit. Und das war auch ganz wichtig, dass ich dann die Hilfe angenommen habe, um einfach zu verstehen.
01:02:32 Was entsteht denn so eine Panikattacke? Und wie passiert das denn überhaupt? Und was will mir der Körper eigentlich nur sagen? Und ja, ich hab da schon immer offen drüber gesprochen, auch mit Freunden und hier auf dem Hof und auch mal bei Instagram und so. Und wie viele Leute da auch auf mich zugekommen sind, gesagt haben, ey krass, wie du das jetzt sagst, dass du zum Psychologe gehst. Wo ich sag, ja, es darf halt kein Tabuthema sein. Und ich bin irgendwo auch froh, dass ich das mittlerweile habe, weil ich ...
01:02:59 Ich merke immer, wann es wieder Zeit ist, irgendwas anders zu machen. Panikattacken sind, glaube ich, ein Thema, da triffst du hier natürlich auf superoffene Ohren, weil das schon auch relativ häufig eine der Sachen ist, die du halt nicht ignorieren kannst. Da kannst du noch leichter Trauer eine Zeit lang ignorieren oder irgendwas anderes. Das haut dich halt in dem Moment so raus,
01:03:26 Ja, du musst das Auto anhalten, es wird halt schwierig gerade. Danke, dass du darüber redest. Leute, wenn ihr das jetzt hört und so, ihr seid sicher nicht allein. Hast du, würdest du sagen,
01:03:42 das ist mit dass du mittel und wege gefunden hast mittlerweile das nicht nur jetzt du sagst ja okay wenn das kommt weiß ich ich bin schon ein bisschen drüber aber gehst du heute auch anders um damit also kannst du die die panikattacke selber auch anders sehen heute oder nimmt die dich immer noch komplett vom also ich habe die komplett unter kontrolle also gar nicht mehr so dass ich sage ich muss jetzt scheiße ich weiß auch
01:04:04 Okay, schön, dass du da bist, Panikattacke. Ich überleg mal, was war die Tage? Woran, was, was kann das grad sein? Danke, dass du da bist. Ich mach mir jetzt auch grad Gedanken darüber. Aber ich komm da jetzt grad klar, ne? Also, ist schön, wenn du gleich wieder gehst, aber das ziehen wir jetzt gemeinsam durch und dann passt das auch. Hammer, Mann. Wirklich, ey. Vielen, vielen Dank, ähm, für die, dass du das geteilt hast hier. Ähm, jetzt ... Ja.
01:04:28 Nee, bitte. Ich bin nur ganz gefragt, dass er erst 25 ist. 25? Ich war nicht mal so alt vor 25. Du, ihr müsst, ihr müsst, das ist jetzt alles, das ist ja, jetzt seht ihr den nur reden. Ihr müsst den sehen.
01:04:41 Mit nem Baby in der Hand, ne Katze rechts, irgendwie so. Noch ein Pferd an der Leine, an der Handhügel. Ach ja, wir gehen jetzt mal zu den Kühen runter so, weißt du? Und du denkst dir so, wieso ist er nicht gestresst? Wieso bin ich so gestresst? Weißt du, wieso? Oh, mein Video lädt nicht hoch. So, weißt du? Ja, aber die Situation hatte ich auch, alles gut. Also das ist...
01:05:03 Das gehört dazu. Ja, du bist da schon inspirierend. Lass uns mal kurz, wir haben ja vorher, ein paar Leute haben schon gehört, Waschbären, was war denn mit den Waschbären? Kannst du uns vielleicht einen kurzen Überblick geben, was gibt's alles an Tieren? Was ist gerade alles da? Was für Tiere gibt's alle? Und vielleicht auch noch eine Sache dazu, danach sagst du uns, welche dieser Tiere sind, warten gerade auf einen neuen Papa oder eine neue Mama?
01:05:30 Also ich hatte ja schon mal gesagt, wir haben 14 Tierarten. Das heißt wir haben die Esel, die Pferde, die Kühe, also Rinder. Dann haben wir Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, Ziegen, Schafe, Waschbären, Hühner. Ja, ich glaube das war alles. Ja. Hier fällt bestimmt noch eines ein. Wie fast jeder Hof in Brandenburg. Ja, geil.
01:05:59 Und welche dieser Tiere warten, weil ihr macht ja, das hast du ja eigentlich auch gesagt, das ist ja auch wichtig, es ist ja nicht nur ein Lebendhof, wo die Tiere den Rest ihres Lebens bleiben sollen, sondern ihr wollt ja manche dieser Tiere auch sehr, sehr gerne in liebevolle Forever Homes vermitteln. Welche sind das? Ja, genau, also zurzeit warten einige Katzen auf ein neues Zuhause, wobei da die Zeit der vielen Katzen auch erst wieder so richtig losgehen wird jetzt, also
01:06:27 Heute Nacht sind die ersten Babys auf die Welt gekommen. Dann haben wir gerade noch einen Hund, der ein neues Zuhause sucht. Der muss aber erst noch operiert werden, der hat einen Kreuzbandriss. Was ist das für einer? Erzähl mal. Das ist ein ziemlich großer. Sie kam mit 54 Kilo, deutlich übergewichtig. Deutlich mehr als ich. Ich glaube im Normalfall sollte sie 38 haben.
01:06:50 Ja, auch ein ganz toller Hund. Weißt du, was das für ein Rass ist? Oder ein Mix? Ein Mix, also Rottweiler, Dobermann, Bossa-Rohr-Mix. Aber charakterlich wie ein Labrador. Oder auch wie ein netter Rottweiler. Die holen dich schon an den 20 Kilo Übergewicht. Zweite Halbzeit. Zweite Halbzeit, Flanke, Bänderwitz. Das ist das Übergewicht. Das ist halt auch immer so ein Ding.
01:07:15 Dingen, wo man sagt, ja, wir als Mensch sind in der Verantwortung dafür, für unsere Tiere zu sorgen. Und auch wenn man ein Tier zu fett füttert, hat das auch mit Tierschutzproblemen zu tun. Ja, also, ja. Ihr habt wirklich da große Kritik an alle meine Bulldoggenhalter. Selten sehe ich eine Bulldogge, die halbwegs okay ist. Schau mal, der Watson, ich hatte den, als ich den neu hatte, hatte der so irgendwie 30 Kilo. Dann haben wir so überlegt.
01:07:40 Und jetzt hat der immer 23 Kilo und ist komplett fein und sieht einfach, der sah aus wie eine Kartoffel. Und dann war der so eine Kartoffel und wir so, der will immer noch mehr. Und dann haben wir mal überlegt, was ist, wenn wir weniger geben, dann ist der 23, also 7 Kilo, fast ein Drittel leichter und sieht ganz normal aus. Also Leute, ihr könnt eure Bulldog gerne ein bisschen leichter haben. Und euch selbst auch. Ja, auch.
01:08:01 Und jetzt haben wir, da waren natürlich jetzt auch Tiere dabei, die so ein bisschen exotisch sind. Und ich war ja bei euch auf dem Hof. Und dann gab, oder dann war eine der Sachen, die das schönste war, was ich dort machen durfte. Ich durfte Biskuits an Waschbären zerfüttern. Und die lieben Biskuit. Die haben überhaupt keine Grenzen. Die lieben Löffelbiskuit. Kann man mal machen.
01:08:22 Ich will dorthin, jetzt! Kann man mal machen, genau. Kann man mal machen. Ist ne Süßigkeit. Ja, die gibt's nicht oft. Das gab's nur, weil Papa Pollux gekommen ist. Ja, Papa Pollux darf auch Biskuit verteilen. Also, aber wieso zum Teufel habt ihr Waschbären? Ja, genau.
01:08:36 Waschbär ist ja ein sehr spannendes Thema, also wir alle kennen Waschbären, viele leider ja auch so ein bisschen negativ, aber die Waschbären machen alles kaputt und der Waschbär klaut alles und ist eher ein Ungeziefer. Wer sagt denn sowas? Ist so, ich finde die ausschließlich toll. Wenn jemand sowas in meiner Nähe sagt, der kriegt direkt eine Aufrege. Red Flag. Also wir erleben es oft, ja. Aber dann überzeugen wir, also die Waschbären überzeugen dann auch die, die da so ein bisschen negativ eingestellt sind, immer ganz schnell.
01:09:03 Wie sind wir zu den Waschbären gekommen? Über die Tierarztpraxis bekommen wir oft viele Sachen. Die ersten zwei Waschbären sind gefunden worden. Da wurde die Mutter überfahren. Die Waschbärbabys haben nach ihrer Mutter gesucht und wurden dabei gefunden. Ein Waschbärbaby war auch verletzt. Dann hatten wir das Wochenende einen Notdienst und die sind zu uns in die Praxis gebracht worden.
01:09:28 Und ja, dann hatten wir plötzlich Waschbären. Die waren noch sehr klein, die haben die Flasche bekommen. Ich hab im ersten Moment gedacht, okay, wird jetzt auch nichts anderes sein wie ein Katzenbaby. Kriegen war schon irgendwie auch groß und ja, hat gut geklappt. Wie oft hast du gefüttert? Wie oft fütterst du pro Tag, pro Nacht? Am ersten Moment waren es alle drei Stunden wollten die ihre Flasche haben. Wie ein Baby. Das ist wie bei den Katzenbabys, das ist ja nicht anders. Da wirst du... So ein Baby war einfacher.
01:09:55 Unser Baby war einfacher. Das Menschenbaby war einfacher, als die Waschbären? Das Menschenbaby war einfacher, ja. Wir sind nachts weniger wach geworden wegen unserer Tochter, wie mit den ganzen Katzenbabys im Sommer. Wahnsinn. Das ist aber die Genetik, die wird cool.
01:10:11 Die kann ja gar nicht anders werden. Die muss ja super cool werden. Was sagst du? Du hast gesagt, es gibt Leute, deren Waschbären so erst mal Anti-Waschbären sind. Die kommen ja dann bestimmt mit diesen Standardargumenten. Die haben wir ja vorhin im Chat auch schon gelesen. Ist ne invasive Art, muss man schießen. Was sagst du denn da?
01:10:28 Genau, also ich sage da erstmal allen, guckt euch immer beide Seiten an. Ich habe mir auch schon die Seite angeguckt, der Jäger oder was die halt dazu sagen. Warum wird ein Tier invasiv? Ein Tier wird invasiv, wenn es plötzlich zu viel wird. Warum ist es zu viel oder warum ist der Waschbär überhaupt hier? Weil wir Menschen schuld sind. Wir Menschen wollten Pelz tragen. Deswegen sind die Waschbären damals aus Amerika hier rübergekommen. Dann wurden die ganzen Pelzfahren geschlossen. Die Tiere sind einfach freigelassen worden und die Waschbären sind hier rumgerannt, haben sich vermehrt, hatten keinen natürlichen Feind.
01:10:57 Dann meint man natürlich irgendwann, okay, wir müssen das irgendwie eindämmen, also schießen wir einfach mal drauf los. Was wir aber gerade bei den Waschbären merken, da gibt es auch mittlerweile gute Studien von sehr guten Waschbärexperten, also da habe ich jetzt auch gar nicht so viel mit zu tun, dass es aber nachweislich seitdem der Waschbär bejagt wird, wird er mehr.
01:11:14 Also früher war es so, der Waschbär hat einmal im Jahr Nachwuchs bekommen. Nachwuchs war 50-50, Jungs, Mädels. Mittlerweile ist es so, die Waschbären bekommen oft zweimal im Jahr Nachwuchs und bekommen 90 Prozent weibliche Nachkommen. Die geben richtig Gas, weil die einfach merken, wir sind bedroht, wir werden erschossen, es passiert hier was. Und warum macht der Waschbär das?
01:11:38 einfach die älteren Tiere fehlen. Also früher war es so, die leben in verschiedenen Sippen und da wird drauf geachtet, dass ein Waschbär eigentlich erst zwischen anderthalb und zwei Jahren das erste Mal Nachwuchs bekommt. Dafür braucht man aber ältere Waschbären, also die vier, fünf oder zehn Jahre alt sind. Wenn es diese ganzen Waschbären aber nicht mehr gibt, weil die einfach immer erschossen werden, ändert sich da einfach sehr viel in der ganzen Struktur. Und dadurch vermehren die sich so extrem schnell weiter.
01:12:05 Deswegen kämpfen wir auch für die Waschbären, für eine Kastration, um zu sagen, okay, wir haben irgendwo Hotspots, da sind viele Waschbären, keine Frage, da muss was passieren. Aber passieren heißt nicht immer tot machen, sondern passieren heißt auch mal kastrieren und einfach Nachkommen zu verhindern und vielleicht einfach dann die nächsten fünf bis zehn Jahre noch mit Waschbärschäden leben und sich über andere Sachen aufregen. Gibt's ja genug.
01:12:27 Jetzt hast du gerade was gesagt. Ihr dürftet die Waschbären, wenn die dann euch gebracht werden, dürft ihr sie einfach nicht mehr raussetzen. Deswegen müssen die bei euch bleiben. So hab ich's richtig verstanden, ne? Ja. Genau. Weil er invasiv ist. Ich verkleide mich als Waschbär und werde vor eurer Tür stehen. Aber Moment! Wenn ihr den Waschbär nachweislich kastrieren würdet, dürftet ihr ihn auch nicht wieder ...
01:12:55 Nein, weil der Waschbär ein Wildtier ist. Es gibt noch keinen Beweis dafür, dass ein Wildtier kastriert, draußen in der Natur genauso überleben kann, wie nicht kastriert. Mit welcher Begründung könnte er das denn nicht? Da geht es um Revierverhalten. Aber das hat man vielleicht bei Rehböcken oder so. Wenn du da kastrierte Rehböcke hast, die wären wahrscheinlich verhaltensverändert.
01:13:23 Aber die sind auch heimisch, die kommen ja aus hier. Und der Waschbär kommt ja nicht von hier. Aber das ist ja schon 100 Jahre her, ab wann sagt man denn das, was nicht mehr invasiv ist? Nach 100 Jahren. Und wann sind die rum? Die sind schon seit 5 Jahren rum. Es gibt Dinge, die kann man sich schwer erklären.
01:13:43 Und jetzt, da kommen wir gleich zu einem Thema, das wahrscheinlich ein bisschen unangenehm ist, aber ich glaube, dass die Leute, über die wir jetzt reden, die und dann auch gegen das sind oder so, vielleicht diesen Podcast auch nie hören. Du bist in einer ganz, ganz schwierigen Position, weil du darfst die Leute, die eigentlich Dinge tun, die du kaum aushältst innerlich, darfst du aber eigentlich offen oder so sehr gar nicht kritisieren, sondern du musst immer versuchen, auch diese Seite zu verstehen, weil du diese Leute ja nicht zum Feind richtig haben kannst.
01:14:11 willst, darfst, kannst. Stimmt's? Ja. Ja, also ich finde es auch einfach wichtig, sich immer beide Seiten hervorzurufen. Das ist wichtig. Und auch vielleicht auch mal ein bisschen zu versuchen, die andere Seite zu verstehen. Und es gibt Sachen, die verstehe ich nicht. Und das ist dann auch okay. Also, ja. Wie ist es? Habt ihr Feinde? Ja.
01:14:38 Wie äußert sich das? Wie äußert sich das? Die einen bekämpfen. Ja, es ist immer unterschiedlich. Natürlich verstehe ich manchmal, Leuten wird zum Beispiel ein Tier weggenommen von einer Behörde. Wir haben damit nichts zu tun und das Tier wird hier bei uns untergebracht. Dann macht vielleicht auch mal die eine oder andere Behörde einen Fehler oder der Praktikant, wie es jetzt schon kurz bei der Polizei vorgekommen ist, und die Menschen erfahren, wo die Tiere sind. Und dann bekommen wir natürlich erstmal den Hass ab, weil man uns sieht oder weil man weiß, okay, da sind jetzt meine Tiere.
01:15:06 Damit haben wir aber ja eigentlich nichts zu tun, weil das Tier wurde behördlich untergebracht und ich weiß ja oft auch gar nicht, wer ist denn jetzt der Ex-Besitzer, das will ich eigentlich auch nie wissen, um uns da auch einfach so ein bisschen zu beschützen. Das sind auch Punkte, wo man einschlägt.
01:15:20 Das ist aber auch stimmt. Schaut mal Leute, das ist so wichtig, dass ihr das gerade gehört habt. Ich hab mich jetzt kurz in diese Rolle dessen reinversetzt, wo er beschlagnahmt wurde. Ich wär sofort gekommen. Ich auch. Ich hätte so, ich muss meinen Hund wieder haben. Aber dann ist natürlich trotzdem, seid ihr ja nicht die Adressaten für die Wut. Sondern ihr seid die, die sich um dieses Tier liebevoll kümmern. Ja. Im Auftrag von einer Behörde. Auch da sag ich ja,
01:15:46 Egal welches Tier beschlagnahmt wird, auch da versuche ich, wenn ich da an die Infos komme oder wenn darüber kommuniziert wird, warum wurde das Tier denn jetzt beschlagnahmt. Also wenn da jetzt irgendwie jemand verstorben ist und es waren gerade an dem Abend keine Verwandten zu erreichen und sonst irgendwas und drei Tage später meldet sich plötzlich ein Verwandter und sagt, ey hallo, ich habe gehört, die Tiere von dem Verstorbenen sind bei euch. Überhaupt kein Problem. Also es gibt ja immer
01:16:11 verschiedene Sachen oder warum Menschen in eine bestimmte Lebenssituation geraten. Wir haben auch oft schon Menschen gehabt, zum Beispiel auch suchterkrankte Menschen, die plötzlich in einer Scheißsituation waren, die wirklich ewig lang ein super Zuhause für ihre Tiere waren und dann an dem einen Tag total versagt haben. Da ist es natürlich ganz wichtig zu gucken, okay, ist die Person jetzt an den richtigen Stellen? Lässt die sich helfen? Können wir vielleicht auch das
01:16:37 irgendwie in Zukunft betreuen und sagen, ja, du kannst dein Tier nochmal bekommen oder du kannst nochmal irgendwann ein Tier haben und wir sind da für dich da oder wir helfen da auch. Also die Fälle sind total unterschiedlich, aber Menschen reagieren auch total unterschiedlich. Also ja. Meistens irrational. Ja, meistens emotional. Und meistens sehr direkt persönlich.
01:17:02 Ja klar, ihr seid so wie, vielleicht schlechter Vergleich, aber wie im Callcenter, da schreibt man ja auch die falschen Leute an. Also wer da am Ende der Leitung ist, kann jetzt auch nichts für meinen Sachverhalt und in eurem Fall ist es dann face to face, leider bist du es, der den Frust und die Emotionen abbekommt häufig. Was fällt dir, was fällt dir selber schwerer? Jemand, der jetzt an der Stelle irgendwie sauer wird und irgendwie da, was weiß ich, sich vielleicht wieder droht oder so oder jemand, der einfach,
01:17:28 kommt und fast schon mit einer krassen Kälte und Unemotionalität ein Tier gibt es davor bei ihm und sagt, naja, entweder ihr nehmt es oder ich schmeiß es auf die Straße. Gute Frage. Schwierig. Schwierig, ja. Also, ja, echt schwierig. Wir hatten letztes Jahr den Fall, da stand eine Frau vorm Tor, die wollte ihre zwei Katzen abgeben und ich habe ihr erklärt, dass es gerade heute nicht geht, weil wir komplett voll sind und wir natürlich auch Richtlinien von unserem Veterinäramt haben.
01:17:54 An das wir uns halt auch einfach halten müssen. Und wenn ich da ein Tier zu viel reinsetze, bekomme ich dadurch die Konsequenzen. Also ich habe Verantwortung für die Tiere, die ich hier habe, und Verantwortung für mich als Person, für unsere Familie und für das ganze Konzept. So, und dann habe ich der Frau aber gesagt, es war jetzt kein dringender Fall, die sind irgendwie umgezogen, einen Monat später. Und ich habe gesagt, okay, ich melde mich spätestens in drei bis vier Tagen, dann haben wir nochmal einen Platz frei, dann können wir die Tiere nehmen.
01:18:21 Die Frau hat gesagt, ja, alles okay, hat sich bedankt und ja, super für die Möglichkeit. Die Frau ist gefahren, ich war wieder drin, bin eine halbe Stunde später raus und dann standen um die Kurve zwei Transportboxen mit den Katzen. Und das hat mich so geärgert, weil ich gedacht habe, ich habe doch versucht eine Lösung zu finden. Und ich habe auch gedacht, wir haben eine Lösung gefunden.
01:18:44 Und dann stehen die Tiere da. Und ich hatte keine Infos. Ich hatte auch keinen Namen von der Frau, weil ich ja gedacht habe, ja, alles gut. Die meldet sich jetzt in drei Tagen nochmal. Also man fällt auch immer wieder auf Menschen herein. Natürlich hat die Person vielleicht auch irgendein Problem gehabt, was ich jetzt gerade nicht wusste, was ich jetzt vielleicht auch nicht unbedingt deswegen beurteilen kann. Aber in dem Moment war es einfach scheiße. Extrem scheiße, weil du
01:19:08 bietet es schon so ein Entgegenkommen und egal, was die Person auch für ein Päckchen zu tragen hat, sie kann nicht mal das gleiche Entgegenkommen dir entgegenbringen. Das finde ich so heftig, unglaublich. Du hast schon gesagt, dass ihr viel Hilfe braucht, dass ihr viel Hilfe habt, dass da wirklich, es gibt Menschen, die ehrenamtlich kommen, es gibt Leute, die ihre Kinder da ranführen und dann auch gleich vielleicht ein bisschen mithelfen. Ich meine, 240 Näpfe musst du spülen, musst du füllen, musst du machen.
01:19:37 Bei euch kann man auch diese freiwilligen, ich glaube da gibt es verschiedene Bezeichnungen, das FÖJ gibt es, das Freiwillige Soziale Jahr gibt es, was kann man alles bei euch oder was bietet ihr mittlerweile alles an, was kann man alles machen?
01:19:51 Genau, also damit hatte ich mich letztes Jahr befasst, weil ich gesagt habe, irgendwo sind doch immer so Bundesfreiwilligendienste und sowas. Wäre das nicht auch was für uns? Und das haben wir jetzt letztes Jahr zum ersten Mal gemacht. Also das sind zurzeit Kathrin und Frieder, die bei uns wohnen. Genau, also bei uns auch wohnen. Gut macht ihr das! Genau, gehört auch noch dazu. Also die wohnen natürlich auch bei uns, weil die so ein bisschen weiter weg kommen. Das erleichtert uns,
01:20:14 schon sehr, weil wir einfach wissen, okay, sind noch zwei Leute da, die uns unterstützen, die wir kennen, denen wir vertrauen können, die da sind. Und das macht super Spaß, die auch in der Entwicklung zu sehen, wie die damals hier ankamen, was die mittlerweile für ein Auge haben, wie die auf Tierschutz blicken, was die selber für Ideen und Gedanken einbringen. Also es macht total viel Spaß. Genau, da haben wir jetzt zwei. Und ansonsten haben wir noch so circa zehn wirklich feste Ehrenamtliche, wo jeder so
01:20:43 den Tag in der Woche oder alle zwei Wochen irgendwie einen Tag hat, wo sie vorbeikommen und sagen, ich mache die Pferde oder ich mache die Katzen. Also jeder hat irgendwie so seinen Bereich. Und das macht das Ganze auch irgendwie total bunt und total spannend, weil jeder eine andere Idee hat oder ein Projekt hat, gerade was mit Kinder- oder Jugendarbeit. Ja, oder meine Mama macht jetzt gerade noch einen Lehrgang für Bauernhofpädagogik. Eben das ist auch eine andere Bauernhofpädagogik als die klassische konventionelle Bauernhofpädagogik gibt.
01:21:12 Ja, das ist einfach superschön. Das klingt auch superschön, weil so viele, Entschuldigung Max, weil so viele Leute von außen, die die gleiche Intention haben, das gleiche Ziel haben, auch ihre gute Energie mitbringen und du nicht nur in deiner Festung da sitzt und dich jeden Tag mit dem ganzen Kram alleine rumschlagen musst, sondern es entsteht so ein unfassbarer Mehrwert, so kommt es mir vor. Man darf halt nicht vergessen, man darf halt nicht vergessen, ich meine, ich habe einen sozialen Jugendhilfeträger,
01:21:40 Darf nicht vergessen, dass ehrenamtliche Arbeit keine, also das kann das gar nicht ersetzen. So ehrenamtliche Arbeit kann manche Dinge nicht leisten, weil dafür ist es ehrenamtliche Arbeit. Also das ist, wenn du sagst, jetzt ein Tag die Woche und so, aber das ist dann schon auch wichtig, dass die Leute sich da so verpflichten und auch auf die verlassen. Weil du musst ja einarbeiten. Weißt du, wenn jetzt jemand einmal kommt und dann nicht mehr kommt, dann hast du nur einen Tag deine Zeit verloren.
01:22:07 So ist es. Ja. Also alle, die das jetzt hier hören. Ja, aber weil du so bist schon wieder. Ich freu mich um jeden, der sagt, ich komm mal vorbei, aber wir hatten auch echt schon Leute dabei, die haben dann so nach einer Stunde gesagt, ja und wie lange brauchen wir jetzt noch? Und ich dachte so, ja bestimmt. Also manche haben einfach eine andere Vorstellung davon, ist aber dann auch okay. Ja, also ist dann okay, wenn die Leute sagen, oh sorry, aber das ist mir doch zu anstrengend. Ey Leute, ist das nicht ein außergewöhnlicher Typ?
01:22:35 Unfassbar außergewöhnlich. Musst du auch sein in dem Job. Musst du auch sein. Ähm, jetzt, äh ... Also, ich find ... Wenn du jetzt so draufblickst, was bräuchte, wenn du dir was wünschen dürftest, wenn du was zaubern könntest, wenn du eine Sache verändern könntest an Tierhaltung ... Nehmen wir mal Wassentierhaltung und nutz die Haltung an sich weg. Das ist nicht das, was deine Arbeit, wo du bist, erschwert. Was würdest du wegzaubern?
01:23:05 Da gibt es einige Sachen, aber ich glaube, gerade weil wir vorhin auch schon mal das Thema Kastration von Katzen hatten, es gibt mittlerweile einige Landkreise oder Verbandsgemeinden, die die sogenannte Katzenschutzverordnung haben. Das heißt, jeder, der Katzen füttert, ist verpflichtet, die Katzen kastrieren zu lassen oder jeder, der seine Katze rauslässt, ist verpflichtet, die Katze zu kastrieren. Und da haben wir einfach eine rechtliche
01:23:27 Grundlage, also wir können sagen, hey du, du fütterst da zehn Katzen, die vermehren sich jedes Jahr, du bist jetzt in der Verantwortung, diese Katzen zu kastrieren. Und wenn du das nicht machst, dann bekommst du eine Verfügung vom Ordnungsamt und dann musst du es machen lassen. Und das haben wir in einigen Gemeinden, aber das wäre natürlich schön, wenn das einfach flächendeckend ist. Wir haben zum Beispiel jetzt hier in unserem Landkreis, Kaiserslautern, hat es, glaube ich, eine von den ganzen Gemeinden. Das heißt, das läuft in anderen Gemeinden viel, viel besser.
01:23:54 Zum Beispiel auch die Kennzeichnungspflicht. Das heißt, jede Katze, die rausgeht oder auch am besten jede Katze, die drin ist, hat ein Mikrochip. Das heißt, wir können immer herausfinden, wo gehört diese Katze hin. Das heißt, auch die Tiere, die irgendwo gefunden werden, die finden viel schneller nach Hause oder man weiß viel schneller, was ist das für ein Tier, wo kommt das her. Das würde uns die Arbeit ja viel leichter machen. Was auch ein großer, großer Punkt ist, ist jetzt gerade die Maul- und Klauenseuche, die ja ausgebrochen war Anfang des Jahres.
01:24:21 Das heißt, einfach nur als Beispiel, ein Kilometer hier entfernt würde ein positiver Befund von einem Rind oder von einem Schaf bestehen. Und ich müsste alle meine Tiere, müsste ich keulen lassen. Die müssen alle sterben. Keulen? Alle. Ich müsste alle meine Rinder, alle meine Schafe, alle meine Ziegen, also alle Clowntiere, müsste ich umbringen lassen. Ich habe da gar keine Chance. Prophylaktisch? Moment mal. Prophylaktisch, obwohl die gesund sind? Genau. Nein.
01:24:47 Das ist es eben, das ist es eben. Ich könnte ja sagen, ich teste meine Tiere und wenn diese Tiere negativ sind, warum soll ich die denn dann töten? Dadurch, dass ich aber ja in einer ganz anderen Situation bin und sage, das sind ja alles Individuen, die haben alle Namen, die gehören zur Familie, würde ich da natürlich für kämpfen bis, ja, also ich, keine Ahnung, das ist ein ganz, ganz schlimmes Thema. Und das schlimmste Thema daran ist einfach, bei der Maul- und Klauensäure, die ist an sich für die Tiere
01:25:15 gar nicht so krass gefährlich. Das heißt, selbst wenn meine Tiere alle erkrankt werden, ich hätte vielleicht Verluste, das war blöd davon zu sprechen, vielleicht von einem Prozent, wenn ich es nicht behandeln würde. Es geht hier wieder nur um wirtschaftliche Interessen. Bei positiven Tieren sinkt die Milchleistung oder die Fleischqualität oder sonst irgendwas.
01:25:35 Ich glaube den Leuten ist das gar nicht bewusst, was du gerade gesagt hast. Warum? Weil man denkt ja, naja warte mal, das trifft ja dann einen Bauern mit der jetzt da 600 Schweine hat oder so, den trifft es ja auch, aber wisst ihr was, das ist dem scheiß egal. Also das ist natürlich ein wirtschaftlicher Schaden oder wie auch immer, aber das ist nicht zu vergleichen, wie wenn, ich kann es euch nochmal sagen, wie wenn ihr euren Hund
01:25:58 Keulen lassen müsstet. Weil für den ist es sowieso, diese Tiere sind dazu da, um gekeult zu werden, damit Menschen, die Fleisch essen, die essen können. Das ist dem egal, das spielt keine Rolle, das ist nicht dasselbe. Und das ist ein krasses Gesetz, dass es sowas überhaupt gibt, dass es dieses Wort überhaupt gibt. Keulen lassen. Woher kommt denn das? Mit der Keule draufschlagen oder woher kommt denn das?
01:26:22 Die keule extrahieren denke ich mal weil du die keule zu fleischmasse verkauft. Ich komme aus dem ghetto. Wie verwursten so heißt es dann keulen. In meinem ghetto heißt keulen auch was anderes. Aber es ist so ein bisschen also wenn ich das richtig verstehe ist das so ein bisschen wie das bildungsproblem wenn du ein bisschen.
01:26:47 Wenn du es zu am Anfang locker lässt, dann breitet es sich einfach unkontrolliert aus. Ja, natürlich. Es ist eine Seuche, die hatten wir jahrelang nicht. Wir merken es ja auch gerade bei der ASP, bei der Afrikanischen Schweinepest. Überall werden Zäune aufgebaut. Aber das Problem auch da ist wieder der Mensch. Ganz klar.
01:27:09 Der Mensch ist erstens daran schuld, dass das Virus so verteilt wird, weil er seinen Müll überall liegen lässt. Auch da kann man appellieren und machen. Keiner, der jetzt ein Hobbyschwein hat, interessiert sich ja jetzt auch wirklich dafür, wenn da ein paar Wildschweine sterben. Ja, also ich finde einfach bei Maul- und Klauensäure finde ich ganz wichtig zu sagen, wir haben da so eine Kampagne, die heißt Testen statt Töten. Das heißt einfach, dass wir von der Gesetzgebung her, von der Regierung gesagt bekommen, okay,
01:27:37 Falls ein Fall da ist, ihr dürft, wenn ihr das selber finanziert oder wenn ihr das machen wollt, ihr dürft eure Tiere testen. Und wenn die negativ sind, dürfen diese Tiere leben. Das sollte ja, das sollte der normale Weg sein. Das sollte eigentlich klar sein. Natürlich. Das heißt, es geht wirklich nur um diese, Sebi's Welt hat es gerade geschrieben, es geht um die Milchleistung.
01:27:57 Das ist ja ekelhaft. Ich bin ein bisschen sprachlos, ey. Schau mal, da schreibt jemand, Janne, du bist der Hammer. Der Hammer! Der Hammer bist du. Und es gab auch andere Menschen, die gesagt haben, hier zum Beispiel Rock'n'Roll-Stuhl, Akira sagt, darf ich da einziehen und helfen? Yeah! Ich glaub, das Ding ist ja so, wie gesagt,
01:28:21 Wenn ich mir das so anhöre und dann wieder daran denke, dass es auch ja mein Traum ist, sowas zu haben, aber ich ja so ein ängstlicher Mensch bin, also so der, der oft an die schlimmsten Ausgang denkt und allein diese Sorge, dass das jetzt passieren könnte und die mir morgen oder übermorgen oder eine Woche später dastehen und meine Tiere töten wollen und ich dann halt
01:28:44 Ich weiß nicht, wie ich das aushalte. Ihr seid echt ... Und die Gedanken hatte ich halt, glaube ich, früher einfach nicht. Da war ich einfach noch zu naiv und hab das alles so gar nicht ... Weil ich hab gesagt, nee, kann ja nicht sein. Also man lernt ja in den Jahren, was ich dazugelernt hab, das ist ja ... Also das ist Wahnsinn. Ja, das ist auch alles Learning by Doing, weil du bist ja ständig in Situationen geschmissen, die du nicht planen kannst.
01:29:06 Ist es, wenn wir jetzt gucken, wir haben ja die konventionelle Landwirtschaft, ist ja klar so, fehlt da vielleicht sowas wie ein Ausbildungsberuf für sowas auch, dass man sagt, hey, man müsste die Möglichkeit bekommen, Leute dort auszubilden, Leuten zu helfen, Leute darauf vorzubereiten, Fehler, also wie man es überall anders macht, also du lernst es ja normalerweise. Wäre das eine Idee, dass man sagt, dass man da... Ja, finde ich eine gute Idee. Wahrscheinlich, ne.
01:29:32 Also wenn, solltest du definitiv Ausbilder werden, weil mit diesem Mindset und mit dieser Passion dahinter ist es der einzige Weg, glaube ich, das so rüberzubringen, dass es alle richtig verstehen. Und ich bin einfach fasziniert von dir. Ich finde einfach das Verstehen dahinter wichtig. Und wenn jemand sagt, ja, ist mir schade, dann aber nicht immer direkt sagen, nee, nee und was. Ja, also einfach, dass sich beide Seiten anhören und beide Sachen irgendwie versucht zu verstehen. Und ja, das ist ja heute ein toller Anlass, ein ganz toller Anlass.
01:30:01 Leute, wenn ihr Fragen habt, Janne ist hier, dann fragt doch gerne, versucht zu verstehen. Ich hab noch eine Frage, weil ich ... Also, das ist ein Land, wir wollen natürlich vorsichtig sein, niemanden auf den Kopf stossen und so, aber trotzdem, es ist ein kleiner Ort, kleine Orte. Ich zieh extra nicht in einen kleinen Ort, weil ich Angst vor meinen Nachbarn hab. Ich würde jetzt ein Reihenhaus nicht geschenkt nehmen, gefühlt, wenn ich dort wohnen müsste, weil ich Angst hätte, wer ist mein Nachbar.
01:30:27 das Gefühl gehabt, also ich sage jetzt einfach mal, nicht jeder in dem Dorf wird von Anfang an begeistert gewesen sein, dass ihr jetzt da kommt mit eurem veganen Zeugs und da hier irgendwie linksgrün versifft, da die Kinder irgendwie zu Veganern macht und dann sind da die Kühe und dann stehen die rum und dann geht es denen besser als meinen Kühen vielleicht sogar, da muss ich mir ja vielleicht noch vorwerfen lassen, dass ich meine Kühe an Bindehaltung habe oder was auch immer und hast du das Gefühl,
01:30:54 dass du dort was bewegen kannst, dass du bei solchen Menschen oder dass du in diesem Umfeld auch was bewegen kannst, indem du einfach Vorbild bist. Schwierig. Ich glaube nicht. Also ich glaube einfach, ab einem gewissen Alter ist es, glaube ich, schwierig, weil jeder, der sich ja dann noch verändern würde, würde sich ja auch irgendwie eingestehen, dass er die letzten Jahre was falsch gemacht hat.
01:31:21 Und ich glaube, das ist ein schwieriger Punkt, aber auch deswegen ist es wichtig, dass ich so viel auf Kinder und Jugendliche lege, weil da musst du gar nichts machen. Also ich muss da nicht aktiv sagen, ja, weißt du, das ist so und das ist so schlimm und das ist so schlimm, sondern einfach nur, die Kinder kommen hierher, die Kinder sehen das, die fragen das, ja, warum hat der Hund denn nur drei Beine? Ja, warum läuft der eine Hund denn so komisch? Ja, was ist denn da mit dem einen Huhn? Also daraus entstehen einfach die Sachen.
01:31:46 Uso heißt der, ne? Nee, wie heißt der? Der Uso, genau. Der dreibeinige Uso. Ich möchte ein ganz kleines bisschen widersprechen, weil ich glaube, dass auch Erwachsene sich ändern können. Aber die Voraussetzung dafür ist natürlich, das eigene Verhalten zu hinterfragen. Und genauso wie du es gesagt hast, dann wird es manchmal unangenehm, dann kommt man aus der berühmten Komfortzone heraus. Aber das ist ein essenzieller Bestandteil für intelligentes Leben.
01:32:14 Und da wir uns als Gesellschaft ja als intelligente Individuen bezeichnen, wir dürfen nie aufhören uns zu hinterfragen. Und ich würde auch noch, ich weiß genau was du meinst, also danke für die Ehrlichkeit, das muss man ja auch erstmal sagen, weil eigentlich würde man ja, ja klar können wir das, sonst würden wir das ja nicht machen, bla bla, aber zu sagen, ey manche Leute erreichst du halt nicht, das wissen wir ja auch, manche Leute erreichst du halt nicht.
01:32:38 Zum Beispiel, wenn ich mit diesem Mindset, das diese Menschen dann haben, drangegangen wäre, dann würde ich heute noch töten. Dann würde ich heute noch Menschen schwerst verletzen, nur weil die Geld haben oder irgendwas haben, was mir gefällt. Weil das habe ich gemacht, jahrelang. Ich war jahrelang. Das passiert mir vielleicht auch immer noch. Aber ich kann es am besten sagen, armen Fleisch essen. Das war so schwierig, weil ich
01:33:03 In dem Moment, wo ich ja keins mehr gegessen hab, war mir klar, das war nicht in Ordnung. Dann denkt man aber, bevor ich mir das geb, mach ich einfach weiter. Aber das ist ja eigentlich noch schlimmer, wenn ich's schon verstanden hab und noch weitermach. Jetzt haben wir noch eine Sache, glaub ich, bei den Leuten, dass wirtschaftliche Interessen dranstehen. Dass wir bei jemandem, der selber Schweine hat oder Rinder hat und damit sein Geld verdient und eh am Hungertuch nagt, weil alles so schwer ist und so viel Arbeit und subventioniert werden muss, weil die Preise im Arsch sind,
01:33:32 Ähm, was können wir denen bieten? Was kann man da? Hast du da irgendeine Idee? Ja, also es gibt mittlerweile, ich glaube es ist ein Verein, die unterstützen quasi Landwirte, gerade Milchlandwirte dabei.
01:33:47 vom Ausstieg zu sagen, stellt um auf ein Lebenshof. Die haben Konzepte entwickelt, wie so mit anderer landwirtschaftlichen Arbeit oder auch mit den Tieren. Also die haben teilweise ihre Kühe und die bieten Kuhkuscheln an oder Bauernhofpädagogik eben mit Kühen, die noch da sind. Und also es gibt Möglichkeiten und man wird auch echt super dabei unterstützt. Aber ja, es ist ein großer Schritt. Keine Frage. Also das ist was, das muss man irgendwo wollen. Das muss man verstehen. Und
01:34:15 Ja, bei den einen dauert es länger, bei den anderen vielleicht nicht. Das ist echt interessant. Ausstieg aus dem Rotlicht kennt man ja schon, aber Ausstieg aus der Milchindustrie ist wahrscheinlich genauso schwierig oder wenn nicht sogar noch schwieriger. Ja, ich meine, da sind Existenzen dran. Also da sind Familien, mehrere Familien, Oma, Opa, alle hängen da irgendwie noch mit drin. Aber ja, ich denke, man kriegt es ja immer irgendwie hin. Wenn man will, ja.
01:34:44 Da bin ich wieder, ich wieder das gleiche Denken. Da muss man sich halt damit beschäftigen. Da muss man seine eigenen Fehler eingestehen. Da muss man ehrlich zu sich selbst sein. Es ist viel einfacher zu sagen, hört mal bitte auf, hier über diese Scheiße zu quatschen. Aber deswegen sage ich ja auch, jeder kann ja machen, was er will. Und die dürfen ja, ich sag auch hier, keiner im Ort oder so. Also jeder soll das machen, was er will. Aber dann sollen sie mich bitte auch machen lassen, was ich will.
01:35:13 Das ist manchmal ein bisschen schwierig. Ich wünsche mir so sehr, dass das über die Zeit, und deswegen bin ich auch froh, dass du hier bist und so, dass das über die Zeit sich entwickelt, weil ich merke ja auch den Streit immer wieder, wenn mich jetzt jemand auf Instagram anschreit, dann ist es ja meistens nicht der alte Landwirt, sondern ist es dem seine Tochter, die jetzt sagt, ey, wir sind nicht alle so und so. Und ich hoffe immer,
01:35:38 dass die dann auch sowas sehen und in diese Richtung gehen. Es geht ja nicht ums Beschuldigen, es geht darum, Alternativen zu schaffen, es geht darum, manche Dinge vielleicht auch, die halt einfach nicht mehr zeitgemäß sind, nicht mehr zu machen. Oder ein Teil zu verändern. Ein Teil zu verändern. Ja, ein Anfang wenigstens. Alles gut. Einfach, ja. Was ist für dich, wenn du jetzt, was sind so diese Dinge, die
01:36:04 Was besprecht ihr abends, wenn ihr abends, du bist mit Asina so, also ihr habt ja nie Feierabend, aber was ist euer, worüber redet ihr, wenn ihr, also gibt's Sachen, die nichts mit dem Hof zu tun haben? Gute Frage. Boah, schwierig. Gibt's bestimmt mal, aber eigentlich hat schon immer viel, okay, was haben wir morgen geplant, ja morgen steht das und das an, was ist übermorgen, was hast du da noch?
01:36:31 Das sind eigentlich oft so Sachen, wo man dann bespricht, ja. Aber was wir eigentlich jeden Abend immer versuchen zu machen, was war heute schön und was war heute vielleicht nicht so schön. Also ich finde so den Tag reflektieren, da macht man sich nochmal ganz andere Gedanken drüber. Macht ihr das gemeinsam? Das machen wir gemeinsam, ja. So ein bisschen gefühlsfragebuchmäßig, ne? Also wir fangen gerade auch mit unserer Tochter an, ich meine, die ist jetzt zwei. Geht so, aber ich finde das schon immer so abends, was fandst du heute schön, was fandst du heute nicht so schön.
01:37:00 Habe ich mal bei einem Freund gesehen, wie er das mit seinen Kindern gemacht hat, und ich fand das total inspirierend. Ja, das ist super. Ich glaube, das ist auch wichtig, um irgendwann in den Schlaf zu finden nach so einem aufregenden Tag, auch weil man dann nach dem Reflektiertes... Ja, vor Erschöpfung, aber ihr müsst ja auch irgendwie diese ganzen Sachen abhaken und gehen lassen, um in den neuen Tag starten zu können. Also klar kann man kein Kapitel wirklich ganz schließen, aber du weißt sicher, was ich meine, dass man
01:37:28 die Dinge nicht noch mit geschlossenen Augen vorm Einschlafen wälzt, sondern okay, wir haben das für heute festgehalten. Der Tag war so und so und morgen ist wieder ein neuer Tag. Ich glaube, das hält einen positiv innerlich. So, das möchte ich eigentlich damit sagen. Auf jeden Fall. Du kriegst so viele Props, Janne. Also die Leute flippen völlig aus im Chat, was für ein heftiger Typ du bist. Es kommen auch wieder Fragen, ob man dich finanziell unterstützen kann. Das hast du schon gesagt, dass man Spenden gerne... Also nicht nicht, unser Projekt.
01:37:57 Das hast du sehr schön noch mal korrigiert. Nur dich, Janne, möchtest du eine Rolex? Genau, nee, eben nicht. Ganz genau, juck dich nicht. Für unsere Familie gehe ich arbeiten, verdiene ich unser Geld. Und das, was ich für unsere gemeinnützige GmbH mache, mache ich rein ehrenamtlich. 24 Stunden, 7 Tage die Woche. Das ist mir einfach immer noch mal ganz wichtig zu sagen,
01:38:24 dass das eine privat ist und das andere ist nicht geschäftlich, sondern ist einfach unser gemeinnütziges Leben. Nehmt ihr auch Sachspenden oder könnt ihr, Entschuldigung Max, aber könnt ihr Sachspenden gebrauchen? Das sitzt mir schon die ganze Zeit im Kopf. Wenn ja, kannst du vielleicht kurz sagen, was ihr immer braucht?
01:38:40 Ja, aber dann spezieller für welche Tiere? Also Katzenfutter, gerade Katzennassfutter in Dosen, die können wir immer gebrauchen. Wir haben am Tag zwischen 50 und 80 Dosen, die weggehen von 400 Gramm Dosen. Das ist einiges, was da weggeht. Und das können wir immer gebrauchen. Immer. Hundefutter auch? Hundefutter auch. Da am besten Trockenfutter, weil das auch die Waschbären teilweise kriegen. Und ja, Hunde sind immer viele da. Und genau. Gibt's da eigentlich? Also wir haben jetzt viel über Ernährung und
01:39:08 Und konsumgesprochen, gibt es da eigentlich auch Dinge, auf die ihr achtet, was ihr euren Tieren niemals geben würdet? Ja, also ich finde das auch immer ganz gut zu sagen, weil ich sage, okay, ich lebe ja zum Beispiel vegan, aber mein Freund, der keinen Hund hat, lebt nicht vegan und ich fütter vielleicht meine fünf Hunde mit normalem Hundefutter, wäre es dann letztendlich besser. Deswegen ist da wichtig zu sagen, also Hunde können super gut mit
01:39:32 Veggie-Futter leben, also vegetarisches oder veganes Hundefutter ist für Hunde überhaupt kein Problem. Gibt es einige Studien dazu und es gibt sogar einige Hunde, die brauchen das, weil sie auf andere Sachen allergisch sind. Aber wo man ganz klar sagen muss, was tierschutzwidrig ist, ist eine Katze vegan oder vegetarisch zu ernähren. Das funktioniert nicht. Also ist gesetzlich auch verboten, ist im Tierschutzgesetz verankert, darf man nicht und ist auch medizinisch nicht möglich. Also das sind Sachen, über die können wir einfach nicht groß nachdenken oder diskutieren.
01:40:01 Ich würde meiner Katze wirklich nie sagen okay nur weil ich das jetzt will lebst du jetzt vegan. Also es gibt Sachen die gehen einfach nicht. Aber wenn ich unsere Hunde vegan ernähre dann ist das überhaupt kein Problem weil sie fressen das auch super gerne. Aber wir haben halt oft Futter was auch einfach gespendet wird weil es abgelaufen ist oder weil der Hund verstorben ist. Das gebe ich meinen Hunden. Warum nicht. Also es ist ja da. Bevor man es halt weiter wegschmeißt. Genau. Aber mir ist noch was eingefallen was ihr habt. Schildkröte hatte der.
01:40:29 Ja, das stimmt, die hab ich vergessen, weil die sind noch in der Winterstarre. Ja, geil. Also das ist schon echt, das ist auch toll, Schildkröten. Wenn du von den ganzen Sachen, die du machst bei den Kids, wo hast du das Gefühl, dass am meisten Groschen fällt? Also am meisten Veränderung passiert, am meisten sich bewegt, wo sich die Augen am krassesten so verändern irgendwie? Also bei Kindern,
01:40:58 vor allem bei unserem Ferienprogramm, wo die auch hier übernachten, also wo die wirklich einfach vier Tage mit uns leben. Die erleben alles mit. Die erleben mit, wie Tiere kommen. Die erleben mit, wie Tiere vermittelt werden. Die kriegen auch mal mit, wie ein Tier hier verstorben ist. Die kriegen ganz, ganz viel mit. Und da muss ich nichts machen. Die leben einfach hier mit. Die machen ihre Dienste. Also wir haben immer so Schafdienst, Pferdedienst, Frühstücksdienst und sowas. Und das macht super viel Spaß. Also wir sind da irgendwie
01:41:24 Also wir haben jetzt im April wieder eins und ich freue mich da schon so drauf, weil das eine superschöne Zeit ist. Bei erwachsenen Menschen merke ich oft, wenn wir bei den Kühen stehen und die Leute füttern die Kühe und dann sagt meistens immer einer irgendwie, später fahr mal ins Meckels oder irgendwie so ein doofer Spruch kommt, dann sag ich einfach mal, guck mir doch einfach noch mal kurz ins Auge, dass du später weißt, was du isst. Einfach nur, dass du es weißt. Und da passiert manchmal sehr, sehr viel. Also da haben wir schon einige
01:41:50 Erwachsene, große Männer dabei gehabt, die gesagt haben, boah krass, ich hab grad voll Gänsehaut. Ich mach mir da grad voll die Gedanken. Dann sag ich, okay, alles gut. Mach dir die Gedanken und guck einfach, was rauskommt. Ey, ich find das bemerkenswert, dass du da so human rangehst. Ich bin Freund von Schocktherapie an der Stelle. Sagen einfach, hey, komm, lass uns mal ins Schlachthaus gehen. Du machst das jetzt mal selber. Und wenn du das kannst, und das dann von dir selbst produzierte Fleisch essen kannst, dann, und dann immer noch cool damit bist.
01:42:19 Dann? Dann geht's auch, ja. Das ist Schocktherapie. Ach, Mensch, das ist alles sehr emotional, finde ich hier, was wir alles für Bilder vor Augen haben. Sollen wir noch ein paar Summen aus dem Chat mit reinnehmen, ein paar Fragen? Ja, bitte. Jawollo. Ähm ... Ja, zum Beispiel ... Ja, bitte? Entschuldigung, noch mal ganz kurz. Wenn du das kannst, heißt nicht, dass man das machen muss, ne? Da hingehen und ... Also ...
01:42:46 Deswegen bin ich kein Tierarzt. Nein, nein, nein. Ja, ich meine keiner... Also das Ding ist ja, warum können die Leute das überhaupt? Es gibt Menschen, ich beschäftige mich True Crime sehr häufig mit Leuten, die schlachten.
01:43:04 Und es gibt Leute, die machen das und die haben damit auch kein Ding. Alle anderen sind desensibilisiert worden. Und das ist ja auch das, was Janne sagt. Wenn du Kindern zeigst, guck mal, wir leben hier mit diesen Tieren. Und nicht, um etwas von denen zu nehmen und nicht, um sie am Ende für irgendetwas auszunutzen. Dann kommen die von selber gar nicht auf die Idee.
01:43:25 Wenn du aber in der normalen, in der konventionellen Landwirtschaft das siehst, dann ist der Tod dann auch nicht so wie dort, sondern dann ist es ja ganz normal. Deswegen können die Leute das, weil sie es gelernt haben. Nicht weil wir das von innen heraus empfinden. Das ist jeder Jäger, jeder Ding wird dir sagen, dieser erste Schuss, das erste Töten ist nicht leicht. Außer du bist halt einer von diesen 1% Leuten, die gerne töten. Aber alle anderen müssen sich an sowas gewöhnen.
01:43:54 Und deswegen ist es ja so krass, dass wir glauben, das zu brauchen. Weil es ist nicht in uns. In uns ist drin, nicht, dass wir eine Biene sehen und sagen, die machen wir platt. Nicht, dass wir einen Vogel sehen und sagen, das machen wir platt. Das ist ein Teil von uns, was wir da töten, was wir da fressen. Das ist nicht normal. Man hat es uns gelernt. Und Kinder kommen auf solche Ideen gar nicht. Weißt du?
01:44:22 Das heißt nicht, dass man ins Schlachthaus gehen muss, wenn man das will. Und dann sollte man das auch mindestens einmal im Leben getan haben und nicht glauben, dass Fleisch aus der Supermarkttheke kommt. Das ist alles, was ich damit eigentlich sagen will. Und ja, wie grenzt ihr euch ab? Hier gibt es eine schöne Frage im Chat, ob ihr manchmal vielleicht sogar sowas wie Urlaub, falls ihr das Wort kennt, habt oder genießen könnt. Also Bromelino fragt, gibt es sowas wie Urlaub bei so viel Verantwortung mit den Tieren?
01:44:51 Magst du vielleicht da was zu sagen? Also Urlaub ist ja eigentlich, wenn man sich immer zu Hause im Urlaub fühlt. Also natürlich hat man ab und an nochmal den Traum, irgendwie auch mal ein bisschen wegzufahren. Wenn ich einen Traum habe, ist es meistens irgendwie nach Rumänien ein paar Katzen kastrieren oder Hunde kastrieren oder sowas. Aber jetzt so Urlaub, also Sina ist da schon eher der Typ, die immer sagt, oh ja, mal an den Strand liegen. Das könnte ich überhaupt nicht. Also ja, wenn wir mal weg waren, also wir waren letztes Jahr, waren wir drei Tage weg.
01:45:19 Da hatte ich aber eine Fortbildung, d.h. Sina hat Urlaub gemacht im Wohnwagen mit unserer Tochter und mit den Hunden und ich war auf Fortbildung. Ja, so ein Urlaubsmodell ist dann immer in Ordnung. Okay, aber so drei Wochen Karibik ist absolut nicht in eurem Lebensmodell. Drei Tage ist Maximum. Es müssen Fortpflanzungsorgane im Spiel sein, sonst klappt das nicht. Fortpflanzungsorgane? Naja, irgendwas muss sterilisiert oder kastriert werden. Ach so. Ja, genau.
01:45:46 Ich hab vielleicht an der Stelle nochmal, wie gesagt, ich war ja bei euch und es gibt ja, ihr habt ja sogar die Möglichkeit auch, ich weiß nicht, ob es das noch gibt, aber in dem Wohnwagen zu übernachten, dort, auf dem, auf der Pferdeweide oder wie es heißt, also ne? Koppel? Genau. Da stand ein Wohnwagen und da hätte man theoretisch übernachten dürfen. Hast du nicht gemacht? Genau, also bei den Pferden und Eseln steht einer und bei den Schafen. Wie Wahnsinn! Ich will zu den Schafen! Ja, dann lass gehen, komm wir übernachten und machen einen Podcast nachts.
01:46:15 Genau. Wir hatten eine Familie, die hat mal gefragt, ob sie bei uns Urlaub machen könnten. Und ich habe gesagt, schwierig, ich muss mal überlegen. Und dann hatte ich noch einen Wohnwagen von zu Hause, den habe ich dann hierher gebracht und habe gesagt, ja, eigentlich wäre es voll cool, auch Menschen, die eben sich keinen Urlaub leisten können, einfach auch mal hier irgendwie eine Nacht einfach im Wohnwagen zu schlafen bei den Schafen.
01:46:35 Und das ist richtig cool. Wie du alles möglich machst, das ist so mindblowing für mich. Ich versuch's, alles geht mir. Ich find's krass. Jemand fragt dich, kann man hier Urlaub machen, und du sagst, schwierig, aber ich find nen Weg. Und du tust etwas dafür, dass das umgesetzt wird. Ich versuch's, ja. Mega geil. Ey, lass mal noch ein paar Leute aus dem Chat holen. Du bist ein Mann der Taten. Bitte, bitte, bitte, bitte.
01:46:56 Hier fragen wir doch nochmal, Veterinäramt, Honig Nasenberling, ist ja eine gute Frage. Wie ist es, verstehst du dich gut, ist das Veterinäramt Freund oder eher, schwierig. Nee, also Veterinäramt ist Freund, ganz klar, also ein Veterinäramt hat natürlich seine Aufgabe und es gibt auch Sachen, wo ich sage, oh nicht euer Ernst, aber
01:47:18 Das ist ihre Aufgabe. Das steht in der Gesetzgebung so drin. Da kann weder ich noch die was dran rütteln. Und es ist wichtig, dass man zusammenarbeitet. Und wir arbeiten mit sehr vielen Veterinärämtern sehr gut zusammen, weil wir eben ein besonderes Tierheim sind und gerade auch besondere Tiere, die eben besondere Aufmerksamkeit brauchen, bei uns unterzubringen. Es ist einfach wichtig, dass man mit denen gut zusammenarbeitet. Aber es gibt auch Veterinärämter, ganz klar.
01:47:42 Wo ich sage, da war in letzter Zeit irgendwas oder da habt ihr irgendeinen Fall. Lass uns da nochmal drüber sprechen, weil das fand ich jetzt tierschutzrechtlich nicht in Ordnung. Aber das ist wichtig, dass man da auch einfach ganz klar ins Gespräch geht und wir kommen mit allen gut klar. Sehr gut. Da finde ich auch noch eine interessante Frage. Das muss ja nicht unbedingt nur Amazon sein, aber Chrissy Chiara Nacho fragt, gibt es eine Amazon-Wunschliste, um euch zu unterstützen? Oder von den anderen großen Zusammensammlern? Ja, genau. Gibt es? Ja.
01:48:10 Gibt's. Findet ihr auf der Homepage unter Spenden. Also da ist unser Spendenkonto oder unser Amazon Ding. Aber ihr könnt euch bei der Amazon Liste auch gerne einfach immer nur angucken, was da so drauf ist und könnt's dann auch gern irgendwie bei euch in der Nähe kaufen und schicken oder vorbeibringen oder so. Also das geht auch ganz klar. Voll gut. Und die Website ist erlebnishof-gerhardsbrunn.de? erlebnishof-gerhardsbrunn.de.
01:48:35 Genau. Das findet man sicher bei Google schnell. Und falls jetzt jemand direkt losgoogeln möchte, dann könnt ihr gucken. Gerne. Verlinken ist auch bestimmt in den Shownotes. Wir haben Clark Kombossi, oder? Ja, Clark Kombossi. Genau. Perfekt. Clark Kombossi, liest du ruhig? Ich versuch's. Ganz, ganz großen Respekt an dich. Clark Kombossi ist beeindruckt, wie schlagfertig und ruhig du bei diesen McDonalds-Sprüchen geblieben bist. Und wie schlagfertig du reagierst, ohne verbal zurückzuschlagen. Und ein...
01:49:03 Herz an dieser Stelle. Liebe Grüße, Bossi. Ja cool, danke. Hast du da einen Tipp, wie du das machst? Weil das ist schon krass, wie du das machst. Ja, find ich auch. Warst du immer so oder hast du einen Tipp? Und wenn du immer so warst, was ist der Prozess? Wieso nicht patzig? Also ich glaub, ich war schon auch mal patzig, aber ich hab gemerkt, dass das dann einfach gar nichts bringt. Oder bei manchen wird's wahrscheinlich schon was bringen, aber ich hab einfach meine
01:49:30 Art da gefunden, entspannt zu bleiben und einfach drauf zu hoffen, dass die Tiere das machen, ohne viel zu sprechen. Du verschwendest deine Energie nicht. Das finde ich auch sehr interessant, weil so viele Menschen verschwenden ihre Energie für Shit. Und du hast so viel um die Ohren, du setzt deine Energie sehr bewusst ein. Da sagt sie was Wahres. Ausnahmsweise mal.
01:49:56 Du sagst immer viele gute Sachen. Da hast du ja ... Du hast ... Und du siehst toll aus. Schlag mich nicht. Hat Chat auch gesagt. Ich mach denen wieder Hilfe. Chat hat auch gesagt, schlag mich nicht. Ähm, Erne, wenn du jetzt ... Hast du das schon? Hast du das nicht, dass du abends noch eine Stunde lang über irgendwas dich aufregst? Es gibt Tage, da reg ich mich schon über manche Sachen sehr auf. Dann hol ich mir einen Hund und geh noch eine Runde joggen.
01:50:24 Einfach mal, um den Kopf freizukriegen. Ähm, ja, gibt's auf jeden Fall, ja. Okay. Ey, deine Mom hat einen großartigen Job gemacht. Das dachte ich mir schon von Anfang an. Die ist super. Die ist super. Die ging doch nicht auf Mutter gleich. Ah, hast du sie kennengelernt? Ja, ja, die war da damals. Da war ja Kuchentag. Ach ja, stimmt. Die war da. Da war Kuchentag auch noch. Also, es wird immer besser. Da war Krabbelkuchen für die ganzen Kleinen.
01:50:48 Da waren die ganz Kleinen auch da, du siehst dann da mal noch die Gedanken. Welpen waren da, das war so krass, man. Wisst ihr, wie die Waschbär die Sachen nehmen? Mit den kleinen Händen. Ganz Vorsicht, die nehmen das richtig, die reißen es dir nicht aus der Hand, sondern die nehmen das wirklich so. Darf ich? Darf ich? Okay, darf ich? Und dann in der allerletzten Sekunde wird es ein bisschen schneller. Genau. Und einer hieß Specki. Nein. Zu Recht.
01:51:17 siehst du Menschen heute kritischer als vor deiner Arbeit mit Tieren? Das ist aber sehr, muss sehr früh gewesen sein. Ja, also tatsächlich schon. Es sind auch immer mehr die Fälle, wo ich viele Sachen echt hinterfrage, was ich früher nicht so gemacht habe. Also man hat natürlich eine krasse Menschenkenntnis. Und manchmal denkt man sich auch, boah, das da muss ich jetzt echt nochmal irgendwie total hinterfragen. Oder meint der das jetzt wirklich ernst, was da gerade war? Oder ist es irgendeine Falle? Also man vermutet schon manchmal,
01:51:46 Echt blöde Sachen, wo eigentlich gar nichts Blödes ist, was einen dann auch doch mal beschäftigt. Aber ich glaube, das gehört halt einfach ab einem gewissen Punkt so ein bisschen leider mit dazu.
01:51:57 Sebi Sveld hat noch eine Frage und zwar, ich bin eh viel mit dem Rad und Zelt unterwegs. Kann man sich mal für ein paar Tage einlisten und helfen, wenn man in der Nähe ist? Ich kenne mich auch ganz gut in der Landwirtschaft aus, wenn man mal Hilfe benötigt. Sebi Sveld ist auch ein ganz, ganz treuer Zuschauer, Zuhörer von uns. Der taucht was. Der taucht was, ja, den empfehlen wir wärmstens. Sebi hat auch vorgeschlagen, dass wir mal ein Outdoor, eine Outdoor-Woche machen. Nina, du bist dann die Camp, die Camp-Aufpasserin und Max. Gerne.
01:52:26 Ja! Ich geh zu den Schafen. Nein, du sollst aufs Camp aufpassen. Ja, von dort aus. Ähm ... Komm, noch mal warme Dusche. Badbox90, ihr seid echt fantastisch. Damit meinen sie dich und dein Team. Und danke für das wichtige und emotionale Thema. Und ein grünes Herz. Lieben wir. Danke. Und aber ... Ja?
01:52:52 Nee, ich hoffe einfach, ich wünsche mir so sehr, dass die Leute, die das hören, auch wirklich vielleicht sich tatsächlich die Sekunde nehmen, auf die Seite gucken, das Projekt ein bisschen unterstützen, weil wir haben dir gerade zwei Stunden, also du hast uns zwei Stunden deiner Zeit geschenkt und du hast, es ist 10 Uhr abends jetzt, weißt du, bis wir Schluss machen, ist wieder 10 Uhr abends, ich will gar nicht wissen, was du noch alles zu tun hast, deswegen, ich hoffe wirklich, es kommt noch ein bisschen was rum. Ja, die neuen Katzen, sind die ganz Baby jetzt?
01:53:18 Ich weiß es nicht. Nee, also die, die eben ausgesetzt wurden kurz davor. Ach so. Ah, nee. Das weiß ich noch gar nicht so wirklich. Ja. Schauen wir mal. Das Katzenhaus ist auch schön geworden. Sehr, sehr schön, dass ihr habt. Kanalraupe schrieb noch, ihr seid ganz schön cringe. Gefällt mir. Hab ich auch sehr geliebt, dieses Komi. Danke, Kanalraupe. Äh, Julimi, haben wir schon eigentlich so ein bisschen gehabt, aber vielleicht ...
01:53:43 Kommt noch was Neues dazu. Wird man nicht eher nachsichtiger mit Menschen über die Zeit oder wie ist es? Mal so, mal so. Ich hab immer das Gefühl, ganz ehrlich, bei meinem Themengebiet denke ich immer so, boah. Das ist halt, je mehr man sich selber weiterbildet,
01:54:12 wird man müde, den Urschleim zu erklären. Und das tut halt irgendwann weh. Und ich hab dann immer das Gefühl, aha, okay, deswegen sind wir eigentlich der Parasit auf diesem Planeten. Aber weißt du, was ich gefunden hab für eine Lösung für mich gleich am Anfang? Ich arbeite nicht mit Erwachsenen. Ich arbeite nicht mit 40-Jährigen. Ich hör mir das nicht an, ich geb mir das nicht ...
01:54:37 Fuck off, aber mit einem 17-Jährigen die Zeit nehme ich mir jeden Tag wieder. Von dem was ich mir jeden Tag wieder erkläre, warum das doch eigentlich alles und dann macht der so und dann wird alles gut und dann schickt er dem seine Mutter und dann ist alles in Ordnung. Und das höre ich mir jeden Tag wieder an, weil dem erkläre ich den Urschleim gern. Weißt du so, aber so halte ich es für mich irgendwie. Kinder, Jugendliche, die gehen. Till Infinity ist auch da.
01:55:03 Jetzt hast du einfach irgendwen gedisst hier so zwischenrein. Till, du bist in Ordnung, du bist kein Urschleim. Nein, der hat's verdient. Ah, okay, dann bist du Urschleim. Es haben ganz viele heute verdient, aber du bist heute mein Besonderer. Find ich aber auch noch interessant, komm, mach mal ... Mimimalanders. Fehlt dir irgendwas wegen deiner Arbeit? Also, jetzt Freizeitruhe haben wir schon gehört, dass es sehr wenig ist, aber würdest du sagen, dieser Lebensstil, den du hast,
01:55:30 Beraubt dich auch um irgendetwas? Nee, ich glaub zur Zeit nicht. Nö. Ich lieb's so wie es ist. Oh, schön. Hast du jemanden, der sieben Tage die Woche 24 schon arbeitet? Mit meiner Frau hier auf dem Hof, das ist einfach, ist schon toll. Also könntest du ... Ja.
01:55:51 Also ich glaube, die Kindheit wird auch unvergesslich sein und die Familien, das Familienleben, was ihr zusammen habt, was ihr euch aufgebaut habt. Also du auch als Vater kriegst natürlich viel mehr mit, als es häufig in den klassischen Rollenbildern der Fall ist. Vielleicht abschließend noch die Frage, war es eine gute Idee? Wir haben ja dieses Motto in dieser Staffel. Naja, war es eine gute Idee, aus der Katzenpension dann den Erlebnishof zu machen, mit dem du heute...
01:56:20 Natürlich. Also wir retten jedes Jahr knapp 500 Tieren irgendwie das Leben oder bringen es in ein besseres Zuhause. Ja, ich würde es auch für zwei Tiere machen. Also jedes Tier zählt. Doch, auf jeden Fall. Ich würde es genauso wieder machen. Also nicht genau so, aber ich würde es wieder machen. Ja. Ich durfte das jetzt auch einmal so sehen. Du hattest den Welpen, ich glaube, Staffordshire Welpen.
01:56:45 Ja, die Nessi. Die Nessi und wo wir dann irgendwie so, und wir haben so überlegt, ey, irgendwer. Unser Steuerberater! Unser Steuerberater! Und das ist so krass, weil unser Steuerberater, er sieht, er ist, bei aller Liebe, sieht aus wie ein Steuerberater. Er hat den Steuerberater-Vibe. Zu Recht. Ich würde keinen anderen wollen. Ich würde keinen anderen Steuerberater haben. Sehr gute Steuerberater. Er ist cool, ja. Hammer Typ. Und aber wollte immer ein Steffi oder ein XLPT. Wie geil ist das? So was von irgendwie Steffi-Ding.
01:57:13 Dann hat es geklappt, weil dann kam die vorbei und die ist jetzt Personscheinberater. Wie schön ist das denn? Da sind ja einige Tränen geflossen. Auf wessen Seite? Also die Lu, unsere Tochter, die hat sie sehr vermisst, aber auch die Katrin, unsere Freiwillige, bei der hat sie nachts immer geschlafen. Die hat doch einige Tage vergeweint, aber alles wieder gut. Aber mit dem... Ist ja nicht aus der Welt, ne? Ja, und da weint man ja auch freudig und traurig zugleich.
01:57:42 Aber ihr seid beeindruckend, wirklich. Mir gibt es so sehr zu denken, wie ich mein Leben lebe und was mich berührt und was mich auffühlt und was mich sauer macht und was mich auf der anderen Seite irgendwie... Weil diese Frage, bin ich glücklich, mache ich alles richtig? Ich arbeite auch sieben Tage, 24 Stunden. Aber irgendwie habe ich nicht den Vibe, den du hast. Nicht dieses erfüllte.
01:58:07 Eine der ältesten Ideen ist nämlich, dass wir Natur brauchen. Dass wir es eigentlich brauchen. Ich hab wieder von hier Marc Aurel, der so als der Superphilosoph hier immer gehypt wird, der sagt genau das so. Wie könnt ihr Bienen sehen? Wie könnt ihr Vögel sehen und glauben, ihr habt damit nichts zu tun? Schaut, was die alle machen. Die haben alle zu tun. Und ihr selber sitzt da und arbeitet am Reichtum anhäufen? So, wieso seid ihr nicht Teil von dem?
01:58:35 Und du machst es, du hast es geschafft, im fucking 2025. Mit 25 ist der schon da. Vielleicht mit 19. Ach, das ist mir alles. Aber Leute, die mit 25 da sind, weißt du, wann die angefangen haben? Mit sieben. Das ist nämlich das. Wenn ich jemanden treffe, der krass ist mit 25, dann hat der diese Sache immer schon mit sieben angefangen. Deswegen bin ich auch krass im Thema Psychotropesubstanzen. Jawollo. Den Crack rauchen.
01:59:01 Deswegen rauche ich mal beruflich wie kein anderer. Und das darf ich nicht mehr. Eine blöde Lunge. Ja, shit. Ich hoffe, hast du noch was, was du gerne loswerden wollen würdest? Oder glaubst du, du hast ... Wir sind dir gerecht geworden? Ja, auf jeden Fall. Ich fand's super. Ich fand's superschön. War cool zu reden. Coole Fragen. Voll cool, ja. Mega. Ich komm demnächst vorbei. I promise you. Ja, gerne. 100 Prozent sind wir da.
01:59:29 Eine war noch, habt ihr noch, sucht ihr gerade noch Platz, Ferienangebote? Janne, habt ihr im Sommer noch Platz oder Ferienangebote? Ja, Sina macht die Liste, aber da ist glaube ich noch Platz. Findet ihr auch auf der Homepage die Termine für Ferienprogramme und sowas. Okay, dann haben wir das auch noch mal. Schaut bitte alle auf der Homepage vorbei, folgt bitte diesem Kanal auf Instagram, das ist ja wirklich nicht zu viel. Ja, gerne.
01:59:57 Da seht ihr das und es tut gut und ihr werdet Teil davon und vielleicht inspiriert es euch. Und lasst nochmal richtig Herzen im Chat dran. Einfach melden. Ja. Mann, ihr seid großartig. Und wenn ihr noch Fragen an die Redaktion, an uns von GJH habt, darf uns auch gerne eine E-Mail schreiben an gjh.scr3.de. Dann sind wir in Kürze am 14.03. auf dem Podcast-Festival in Mannheim und werden live auf der Bühne mit euch
02:00:26 für euch quatschen und da gibt es noch ein paar Tickets, also wer Lust hat, kann sich da noch eins sichern. Ja leider. Gibt es immer noch Tickets? Ich glaube schon, wir haben doch noch zwei Wochen Zeit, oder? Sind die schon alle ausverkauft? Nur noch ein paar, vielleicht noch zehn, also sehr schnell. Ja ich hatte überlegt, ob ich Janne einladen soll auf die Live-Veranstaltung und dann aber mit Pony, weißt du so? Und dann haben wir aber gesagt, ja was ist dann, wenn der Pony dann aufs Klo muss? Und dann haben wir gesagt, nee. Ich mach's weg.
02:00:54 Ey, dieser Pony, diese Dings. Gibt's noch irgendwas, was uns wichtig ist zu erwähnen, lieber Moderator? Ich kann höchstens noch selbst, was macht ihr alle gerade? Ich sitz immer noch am Buch. Kauft mein Buch, gefährliches Ego, könnt ihr auch machen. Ansonsten gibt's nicht viel gerade so. Wir versuchen, alle durchzuhalten, wir freuen uns. Wir versuchen, wir hängen alle hier drin, ne, gemeinsam, Leute.
02:01:21 Gibt's Formate? Gibt's irgendwas zum Raiden? Ja, wir raiden gleich rüber. Dann machen wir jetzt Schluss. Janne, danke, danke, danke, dass du da warst, dass du dir die Zeit genommen hast. Deine Zeit ist sehr wertvoll. Wir umarmen dich. Fühl dich gerückt, wenn du magst. Von ganzem Herzen hoffe ich, es kommt was rüber. Grüß die Sina.
02:01:42 Die hat wahrscheinlich mit einem Ohr jetzt dazugehört. Ich hoffe, wir haben es gut gemacht. Ja, ich hoffe. Ich hoffe, die hat unten gehört. Ich bin gespannt, was sie sagt. Ja, das ist schön. Und dann würden wir jetzt rüber raiden. Stopp. Wir haben noch irgendwas mit ESC vor. Ach ja, ich sehe es hier. Oh ja, in Köln. Ey, macht das nicht RAP, ESC?
02:02:04 Auf jeden Fall gibt es da den Gossip hinter den Kulissen der größten und besten Musikshow der Welt. Das ist nämlich der ESC anscheinend. Wer liegt denn da in den Wettquoten vorne? Das fragen wir uns. Und wer hat sich versungen? Wer versinkt sich? Wie schlägt sich Finnland, besonders Finnland, hier unter Hosenraten? Morgen ab 18 Uhr live aus Köln. Da kriegt ihr alles zum Finale des ESC-Vorentscheids. Wo? Natürlich bei Twitch und auf dem ARD-Kanal.
02:02:32 Man merkt es kaum, dass ich dafür bezahlt werde, aber ich fand es richtig gut. Wir raiden heute zu Sintika. Richtig gut, die dient heute in einem Karnevalsspecial. Da ist aber eigentlich eher schon was für die Nina wieder, wenn die heute in einem Karneval... Sie dient in einem Karnevalsspecial. Pikachu-Kostüm, da schau ich doch gleich mal vorbei. Würdest du auch einen Pikachu retten, Jana?
02:03:02 Das stimmt. Auf jeden Fall, den holen wir uns. Der eine, der Specki, der waschbesser hat, wenn er den Game anmalt, der sah schon ein bisschen aus wie der Pikachu. Wie hast du mich genannt? Gib mir Löffelbiskuit oder quatsch dich. Also. Und zum Abschied noch diesen wunderschönen Kommentar. Danke für den tollen Stream.
02:03:22 Danke, Anjane, für deine geile Arbeit. Ich radel definitiv mal vorbei. Ich fand es richtig geil. Danke, danke, danke. Danke, Sebi Sveld. Danke, Chad. Danke an alle, die dabei waren. Und Mitleid an alle, die das nicht würdigen konnten. Genau. Tschüssi. Tschüss.