ARD - 08.01.25 19:15 - 02:21:37 - 4.199 - Twitch
00:14:59 Einen wunderschönen Mixtalk-Mittwoch wünsche ich euch, Chet. Schön, dass ihr alle da seid. Und ich hab vor ein paar Tagen gelernt, dass man's eigentlich gar nicht mehr sagen darf. Aber da wir ja noch keine Sendung hier hatten im neuen Jahr, ein frohes neues Jahr wünsche ich euch. Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr reingekommen. Und ich hoffe, ihr seid alle gut aufs heutige Thema vorbereitet. Es ist ein ganz anderes Thema als letztes Mal, womit ich euch verabschiedet habe. Das darf man doch sagen. Okay, wenn die ARD sagt, dass man das noch sagen darf, Chet,
00:15:27 Dann darf man das auch noch sagen. Auf jeden Fall freue ich mich, dass ihr alle wieder hierher gefunden habt. Ich sehe auch schon, ihr seid wieder aktiv am Chatten. Hallo, Softgel, schön, dass du da bist. Hallo, Sebi. Schön, dass ihr alle am Start seid. Hallo, Kani. Ich lese hier mal einfach quer durch. Hallo, Dedex. Ich hoffe, euch geht's allen gut. Ich hoffe, ihr habt die Feiertage auch gesund überstanden.
00:15:52 Und ja, habt ihr den Titel schon gelesen, Chat? Ich weiß auf Twitch aber ein Problem so, Titel lesen nicht ganz einfach. Heute soll es um Videoüberwachung gehen. Wir starten direkt sehr polarisierend rein, würde ich sagen. Und da würde mich einfach direkt mal interessieren, Chat, habt ihr euch mit dem Thema überhaupt schon mal auseinandergesetzt? Und wenn ja, wie steht ihr dazu? Findet ihr, Videoüberwachung ist was Gutes und könnte zu unserer Sicherheit beitragen? Oder möchtet ihr nicht so gerne gefilmt werden? Lasst es mich gerne direkt mal wissen. Startet hier gerne direkt in den Chat rein.
00:16:22 Ich bin nämlich sehr gespannt. Ich muss sagen, als ich mich auf das Thema vorbereitet habe, musste ich mir auch erst mal so richtig so eine Meinung bilden. Weil es gibt ja auf beiden Seiten sehr gute Argumente und die werden wir heute natürlich auch noch mit unseren Gästen weiter erörtern. Wir haben, würde ich sagen, Vertreter von beiden Seiten mit dabei. Das heißt, es wird auch aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Und deswegen ... Was passiert hier im Chat gerade? BL, BL, BL. Danke, iBlali. Hm. Na ja.
00:16:51 Okay, aber wenn ihr heute natürlich auch mitdiskutieren wollt, wie immer stehen euch die Tore offen. Ihr könnt natürlich immer teilhaben an der Diskussion. Deswegen sind wir Mixtalk. Ihr dürft mit uns mitreden. Ob ihr uns eine Geschichte von euch erzählen wollt aus eurem Leben, ob ihr uns eure Meinung mitteilen wollt, natürlich immer sehr gerne gesehen. Oder vielleicht direkt Bezug auf etwas nehmen wollt, was wir hier gerade besprechen. Ihr könnt jederzeit mitmachen mit Streamtogether. Da wird dann oben im Chat so eine kleine Glocke angezeigt werden. Da könnt ihr euch dann reinklingeln, anklopfen.
00:17:19 und dann mit uns ein bisschen schnacken. Ich freue mich auf jeden Fall drauf, wenn ihr das Feature nutzt und ein bisschen was erzählt. Denn ich bin sehr gespannt, wie ihr eingestellt seid. Ich habe lange in London gelebt, da wird man überall überwacht. Stört mich nicht. Wo ich ein Problem mit habe, ist Gesichtserkennung. Ja, da triffst du den Nagel auf den Kopf, würde ich tatsächlich sagen. Darüber werden wir heute natürlich auch noch ein bisschen sprechen. Ich schaue noch mal gerade so rein. Was habt ihr denn hier Schönes geschrieben?
00:17:46 NefNaxos schreibt zum Beispiel, Kameras erhöhen die Sicherheit deutlich. Wenn ein Fiesbär etwas Böses macht, kommt die Kamera direkt und hält ihn auf. Es gibt null Probleme, wenn irgendwo eine Kamera installiert wurde. Vielen lieben Dank, Fiesbär. Danke, dass du auch noch ein Kappa am Ende des Satzes verwendet hast. Für alle, die das nicht wissen, das deutet oft auf einen, ich sag mal, sarkastischen Unterton hin. Deswegen ... nur, dass ihr es wisst. Ich muss einmal hier ganz kurz was checken, Chat. Denn ich glaube, ich werde hier grad von der ...
00:18:14 Genau, sehr schön. Was haben wir denn hier noch so Schönes an Meinungen von euch? Bin für absolute Kontrolle, KI kann zensieren. Das ist noch mal eine ganz andere Meinung, wenn ich das andere als Sarkasmus richtig gedeutet habe, von Hikyuu. Also ich merke schon, scheint auch ihr seid euch da nicht so ganz eilig bis dato. Tamogli schreibt unter anderem auch, was sollen noch mehr Datenmengen bringen, wenn die Behörden jetzt schon mit der Auswertung überfordert sind? Das ist natürlich auch ein großes Thema.
00:18:43 Problem, den man sich annehmen muss, wenn man das ganze Thema natürlich, ja, irgendwie bearbeiten und betrachten möchte. Ich weiß nicht, wie geht es euch denn so? Fühlt ihr euch denn generell gerade so sicher, wenn ihr in der Öffentlichkeit unterwegs seid? Habt ihr gerade irgendwie Sorgen? Sagt ihr so, nee, ich gehe auch nachts raus. Ich bin ja ganz oft ein Mensch gewesen, oder eigentlich bin ich es immer noch, der sich sehr sicher fühlt.
00:19:07 die meiste Zeit. Klar, man muss immer so ein bisschen auf seine Sachen aufpassen. Ich bin auch selber immer in Schuss und vergesse gerne was. Aber gut, das muss ja nicht jedem so passieren. Aber ich gehe auch Nachtspazieren manchmal. Man muss natürlich immer gucken, wo und wann. So, was habt ihr noch hier? Firelight. Prävention, größer Kontrolle klingt aber per se logisch. So weit, so gut. Keiner mag es, so wirklich kontrolliert zu werden. Das kann vielleicht teils zur Empörung führen, muss es aber nicht.
00:19:36 Auch das lese ich hier gerade im Chat. Manche sind so, ja, ist okay, kann man machen. Manche vielleicht auch nicht so ganz dabei. Oder Otto Hansas schreibt auch noch was dazu. Und zwar, Videoüberwachung ist eine Symptombekämpfung. Wir brauchen eine Ursachenbekämpfung. Auch ein guter Punkt. Von welcher Seite möchte ich das Ganze eigentlich betrachten? Auch das werde ich heute meine Gäste noch mal ein bisschen fragen. Und natürlich haben wir auch dazu was vorbereitet.
00:20:02 Ich lese gerade noch mal ein bisschen weiter, was ihr sonst noch so im Chat geschrieben habt. Hallo Robin übrigens. Und bitte verzeiht es mir, wenn ich nicht jedem heute Hallo sagen kann. Ich fühle mich sicher, bin eher paranoid, was mein körperliches Wohl angeht, wenn es um eine Habseligkeit, einen Schlüssel geht. Wegen Verlieren. Oder glaubst du jemand klaut dir deine Schlüssel? Hallo Bierstübel. Ich wohne auf dem Land mittlerweile, da ist alles Gucci.
00:20:26 Da ist alles Gucci. Auch ein gutes Zitat, würde ich sagen. Selbst damals auf Pauli fühlte ich mich nachtsicher. Wenn es eine Videoüberwachung braucht, dann nur an Brennpunkten, meiner Meinung nach.
00:20:40 Psychopath thematisiert die Prävention von Straftaten im Anime-Stil. Die Überwachung dient doch zur Abschreckung der Verhinderung. Was schreibt noch HappyFappy? Ach so, das ist das mit dem Land. Sorry. Ich dachte grad schon, wir haben eine neue Nachricht noch mit drin. Ich weiß gar nicht, jetzt bin ich hier auch am Doppeltlesen, ich weiß gar nicht, was für ein Problem die Leute haben, wenn im öffentlichen Bereich Bahnhöfe und große öffentliche Plätze usw. eine Willüberwachung erfolgt. Diese verhindert vielleicht keine Verbrechen, aber kann erheblich bei deren Aufklärung helfen.
00:21:10 Es ist alles Gucci, wenn das Paper reinkommt. Auch wenn das Paper nicht reinkommt, ist alles Gucci, sagte mal einst ein Mann.
00:21:23 Das ist eine relativ pessimistische Sicht auf die Thematik. Ja, aber auch da sieht man ja verschiedene Punkte. Also, es gibt natürlich die eine Seite, die sehr auf den Datenschutz aus ist und sich auch überlegt, was könnten denn die Schattenseiten von einer Videoüberwachung sein? Also, vielleicht was auch darüber hinausgeht, ob ich mich generell vielleicht wohl damit fühle, gefilmt zu werden oder nicht, aber auch, wie werden meine Rechte eigentlich geschützt und was kann im schlimmsten Fall mit diesen erhobenen Daten eigentlich passieren? Auf der anderen Seite wird natürlich auch argumentiert,
00:21:50 Wie stehen wir eigentlich dazu? Und wir machen das Ganze. Wie können wir da vielleicht Kriminalität entgegenwirken? Hilft das Ganze? Das werden wir heute ein bisschen weiter erörtern. Und damit, würde ich sagen, kommen wir auch schon zur ersten Gästin des Abends. Und zwar ist das Mao oder auch bekannt als Mei Sayuri. Sie ist auch Streamerin und wir beide kennen uns auch schon ein bisschen länger, haben auch schon an Projekten zusammengearbeitet. Deswegen schön, dass du heute da bist. Magst du dich einmal vorstellen?
00:22:19 Ja, hallo. Sorry, ich bin ein bisschen erkältet. Kein Problem. Ja, ich bin Mao. Also, die meisten nennen mich Mao. Ansonsten bin ich auch bekannt durch den Namen Meister Yuri. Ich streame auch viel, hab damit auch damals angefangen, mit Cosplay auch zusammen. Daher kennen wir uns auch. Genau, und ich mache aber alles, was irgendwie Social Media angeht. Bin überall irgendwie vertreten.
00:22:44 Ja, also da dürft ihr auch gerne einmal reinfolgen. Shoutout ist auch immer am Start. Genau, du hast dich ja auf das Thema, als wir eine Anfrage rausgeschickt haben, direkt gemeldet. Und da wollte ich dich einfach mal direkt fragen, was hat dich daran so angesprochen? Warum hast du gesagt, dazu möchte ich gerne was sagen? Ja, tatsächlich fand ich es sehr interessant. Ich muss gestehen, jetzt habe ich ein paar Sachen im Chat schon gesehen, was so die
00:23:09 andere Seite beleuchtet hat, habe ich tatsächlich auch noch nicht so drüber nachgedacht, über manche Sachen, weil ich war so, was könnte man denn dagegen haben? Weil ich persönlich, ich kann natürlich nur von meiner Perspektive erzählen, aber ich persönlich fühle mich schon an Orten sehr viel sicherer, wo einfach Videoüberwachung da ist. Ich denke auch, dass viele, vielen marginalisiert, also gerade von
00:23:35 Menschen, die so marginalisierte Gruppen sind. Ich glaube, gerade die Person ist es vielleicht ganz gut. Und diese Personen fühlen sich sicherer. Und das ist ja schon eine sehr große Gruppe in unserer Gesellschaft. Und ich kann zum Beispiel erzählen, ich habe ein Fitnessstudio und da ist immer Überwachung. Also das ist halt auch 24-7 offen. Und wenn die nicht da sind, ist halt immer eine Videoüberwachung aktiv. Und ich muss sagen, ich fühle mich so viel sicherer dort nur durch diese Videoüberwachung. Ich würde niemals, never ever,
00:24:02 sonst alleine dorthin gehen. Also sobald es dunkel ist, würde ich niemals hingehen. Auch tagsüber hätte ich tatsächlich ein bisschen Angst. Ich weiß auch nicht, ich bin auch ein bisschen paranoid. Vielleicht hat das auch was damit zu tun, dass man halt in der Öffentlichkeit steht und da vielleicht auch da schon ein paar negative Erfahrungen gemacht hat. Aber auch davor hatte ich schon negative Erfahrungen, auch tagsüber, vor allem natürlich nachts, wenn es dunkel ist. Aber ich denke halt auch einfach, dass bei vielen die Hemmschwelle vielleicht auch einfach größer ist. Wenn Sie sehen, oh, das ist Videoüberwacht, vielleicht baue ich hier keine Scheiße.
00:24:32 Also es geht ja nicht per se darum, okay, Verbrechen zu verhindern. Vielleicht auch einfach wirklich die Hemmschwelle dafür oder halt auch die Aufklärung dafür leichter zu machen. Du sprichst da schon einige sehr gute Punkte an und auch dieses Sicherheitsgefühl ist ja für jeden sehr individuell. Wovor ich jetzt Angst habe und wo ich mich wohlfühle. Und du hast gerade auch schon gesagt, dass du dich vielleicht auch noch gar nicht so damit der anderen Seite befasst hast. Deswegen würde ich jetzt einmal mit dir zusammen in unseren Film diese Woche reingucken, der uns so ein bisschen einen Einstieg dafür gibt.
00:24:59 Das Sicherheitsgefühl der Deutschen hat in den letzten Jahren abgenommen. Bei einer Umfrage des ARD Deutschland Trends gaben 40 Prozent der Befragten an, sich eher oder sehr unsicher zu fühlen. Kann Videoüberwachung dagegen helfen? Fakt ist, die Anzahl der Kameras, mit denen staatliche Stellen das Geschehen in öffentlichen Räumen aufzeichnen, nimmt zu. Diese Kameras sollen zum einen potenzielle Täter abschrecken und zum anderen helfen, Straftaten aufzuklären.
00:25:25 Durch Gesichtserkennungs-KI sollen zudem zukünftig verdächtige Personen identifiziert werden. Das erhöht vor allem das subjektive Sicherheitsgefühl. Die tatsächliche Wirksamkeit ist nur schwer nachweisbar. KritikerInnen verweisen häufig auf den Datenschutz und die Privatsphäre. Die Kontrolle am eigenen Bild sei bei den Aufnahmen nicht mehr vollständig gegeben und gespeicherte Daten könnten missbraucht werden. Außerdem ändern nachweislich auch unschuldige Personen ihr Verhalten, wenn sie wissen, dass sie gefilmt werden.
00:25:53 Was ist eure Meinung? Erhöht Videoüberwachung euer Sicherheitsgefühl oder fühlt ihr euch dadurch beobachtet?
00:26:04 Ja, da geht natürlich die Frage auch direkt wieder an euch raus. Ich hab's ja eben schon einmal angeteasert, sag ich mal, wie ihr euch damit fühlt. Aber ja, würdet ihr euch auch beobachtet fühlen? Lasst es uns gerne wissen. So, Mao, du hast ja eben schon erzählt, dass es da auch schon doofe Situationen gab. Magst du da eine Geschichte mit uns teilen? Ähm, also ... Ich kenn ... Also, ich hab sehr oft schon unangenehme Situationen gehabt in der Öffentlichkeit. Die kann ich nicht alle benennen, weil es wirklich oft schon passiert ist.
00:26:33 Aber ich kann jetzt zum Beispiel davon erzählen, also ich war halt Gamescom, ich weiß gar nicht, wann das war. Ich kann kein Ja sagen, aber es ist schon ein bisschen länger her. Aber ich wollte halt auf die Gamescom gehen, hatte das auch angekündigt und ich habe halt im Vorhinein eine Morddrohung bekommen. Also wo jemand wirklich explizit gesagt hat, ich werde dich abstechen, so. Und ich habe das auch angezeigt, komplett verlaufen, keine Reaktion, ja.
00:26:56 Und ich muss sagen, ich hab mich sehr unwohl gefühlt auf der Gamescom. Ich bin auch nur in Begleitung überall langgelaufen. Und ich muss sagen, so Videoüberwachung ... Keine Ahnung, ob's jetzt wirklich sicherer gewesen wäre. Es ist ja immer ... Weiß man ja nicht, was das genau bringen würde. Aber ich hätte mich auf jeden Fall wohler gefühlt. Ich glaube, das ist auch einfach generell dieser Punkt. Dieses Gefühl von Sicherheit und auch dieses Abschrecken. Keine Ahnung, ich denk mir halt so ...
00:27:25 Man ist ja im öffentlichen Raum nie wirklich privat, weil überall sind Menschen und jeder guckt einen an, also jeder kann einen sehen. Und ich denke mir halt so, wenn das jetzt aufgenommen wird für Verbrechen oder für was auch immer, dann würde es mich persönlich halt überhaupt nicht stören. Aber überwiegt bei mir vielleicht auch einfach dieser Sicherheitsaspekt und dieses sichere Fühlen. Vielleicht kann man das nicht nur so nachvollziehen, wenn man doch nicht solche Erfahrungen auch gemacht hat. Ich weiß nicht.
00:27:49 Tatsächlich bist du aber mit diesem Gefühl nicht alleine. Wir haben dazu auch eine Grafik zum Sicherheitsgefühl der Deutschen. Die bezieht sich allerdings auch auf Wiederüberwachung in Kombination mit Gesichtserkennung, muss man dazu sagen. Aber da haben 61% tatsächlich auch gesagt, dass das Sicherheitsgefühl dadurch erhöht wird. Also da bist du nicht ganz alleine mit. 27% haben gesagt, nein, eher nicht. Es gab auch die Option, sich zu enthalten. Deswegen gehen die beiden Zahlen nicht auf, falls sich der eine oder andere wundert. Aber man sieht halt, du bist da nicht ganz alleine mit diesem Gefühl,
00:28:18 einem schon irgendwie vielleicht ein bisschen Sicherheit bieten kann und man die Hoffnung hat, dass diese Hemmschwelle eben erhöht wird. Auf der anderen Seite wird oft immer argumentiert, statistisch ist das noch nicht so ganz zu beobachten, dass die Kamera die Straftaten verhindert. Andererseits haben wir natürlich auch den Punkt, kann ich im Nachhinein das vielleicht ein bisschen besser aufklären, was passiert ist und somit dann wieder Gerechtigkeit irgendwie walten lassen. Das fand ich gerade ganz interessant. Im Chat hat nämlich jemand geschrieben,
00:28:45 Und zwar KF, Bahnhöfe werden wieder überwacht, aber klären keine Straftaten auf. Ob es abschreckt, ist eine Mutmaßung. Besonders an Bahnhöfen ist statistisch die Gewalt und Diebstähle gestiegen. Und das ist ja auch so ein Gefühl dieses, die Gewalt und die Diebstähle steigen. Fühlst du dich zunehmend unsicherer oder sagst du, nee, das ist irgendwie schon immer ein Problem gewesen und das geht wahrscheinlich auch nicht weg?
00:29:11 Nee, also ich hab jetzt nicht das Gefühl, dass es schlimmer geworden ist. Es war eigentlich schon immer so. Klar, je mehr man erlebt, desto schlimmer wird's vielleicht. Also, ne, weil wenn man noch nie was Schlimmes erlebt hat, gut, weiß ich nicht, ob man sich so unsicher fühlt, aber bei mir war das eigentlich gleich. Ich frag mich halt bei so was, okay, ist es jetzt wirklich, also hat es nicht trotzdem vielleicht ein, zwei Sachen verhindert, die Videoüberwachung? Das kann man ja nicht wirklich nachvollziehen. Man weiß es ja einfach nicht so. Das kann man ja auch nicht irgendwie statistisch eigentlich nachvollziehen.
00:29:40 Das kann ja trotzdem vielleicht sein, aber schwierig irgendwie.
00:29:45 Das stimmt natürlich. Klar ist das, was nicht passiert ist, schwierig nachzuweisen. Denn du kannst ja schlecht jemanden fragen, hast du jetzt vorgehabt, jemanden zu überfallen? Da wird's dann ein bisschen schwer. Du hast jetzt gerade schon über die Gamescom als Beispiel gesprochen. Also ich denke mal, das ist jetzt sinnbildlich für Messen im Allgemeinen. Also da, wo sich große Menschenansammlungen bilden. Bahnhöfe ist ja auch mal wieder ein Thema und da gibt es das ja teilweise auch schon. Gibt es für dich auch andere Orte, wo du dir das wünschen würdest? Zum Beispiel hattest du ja eben auch das Gym gesagt. Aber gibt es noch was anderes?
00:30:15 Boah, ich bin nicht so oft draußen. Also, wenn ich draußen bin, dann begehe ich tatsächlich auf Conventions oder in der Stadt oder so, da weiß ich halt nicht. Also, ich persönlich hätte kein Problem, wenn es einfach überall Videoüberwachung geben würde, bin ich ehrlich. Mich würde es null stören. Vielleicht ist das auch einfach so, weil ich eh viel mit Kameras zu tun habe, keine Ahnung. Also, vielleicht ist man da dann auch so ein bisschen lockerer mit.
00:30:44 Theoretisch, klar, ich kann verstehen, dass man sagt, so private Räume sollten privat bleiben. Das kann ich auch komplett nachvollziehen. Ich möchte auch nicht auf der Toilette gefilmt werden oder in der Umkleide oder so. Aber gerade zum Beispiel so ein Eingang zur Toilette oder Eingang zur Umkleide, die Tür dazu oder so, das zum Beispiel würde mir persönlich schon ein bisschen Sicherheit geben. Einfach damit man sieht, wer da rein und raus geht. Aber ja. Mhm. Und du sagst gerade, dich würde es gar nicht stören,
00:31:12 quasi, sag ich mal, überall geben würde. Wie siehst du das denn so im Vergleich zur Privatsphäre? Hast du persönlich gar kein Problem damit? Kannst du nachvollziehen, wenn andere Leute ein Problem damit haben? Ja, also nee, ich hab gar kein Problem damit, weil ich mir denke, es sind eh superviele Leute hier um mich rum, die ich auch nicht kenne. Und ob ich jetzt da gefilmt werde oder nicht, ist mir eigentlich relativ egal. Da wird ja nichts mitgemacht am Ende. Das ist ja wirklich nur zum Schutz da.
00:31:41 I guess. Ähm, ja, ich weiß nicht. Ehrlicherweise kann ich's nicht so wirklich nachvollziehen, weil für mich die Sicherheit einfach höher gestuft ist, so, als meine Privatsphäre in öffentlichen Räumen. Ähm, aber ein, zwei Punkte kann ich schon verstehen, die so im Chat halt geschrieben wurden, ja. Mhm. Ja, wir werden heute auch noch ein paar andere Gäste sehen, die da, glaub ich, auch ähnlicher Meinung sind. Wir haben unter anderem auch, äh ...
00:32:07 Jemanden dabei, der bei der Polizei arbeitet, oder beziehungsweise gearbeitet hat, aktuell nicht. Wir haben auch noch wen von der Gewerkschaft der Polizei. Ich denke mal, da wird auch noch mal eine ähnliche Meinung vertreten werden, vielleicht aus einer anderen Warte. Aber sehr interessant, dass du das so siehst, weil man hört ja sehr viele kritische Stimmen auch, sagt, ja, selbst wenn ich nichts zu verbergen habe, möchte ich ja trotzdem nicht gefilmt werden. Würdest du denn ein Problem damit sehen, also hast du Angst davor, dass diese Daten vielleicht
00:32:34 irgendwie missbraucht werden könnten? Also sagen wir jetzt, sie fallen in die falschen Hände oder damit wird was gemacht, was dir vielleicht gar nicht so bewusst ist? Ja klar, das ist natürlich ein Punkt, man weiß ja heutzutage nie, was passiert mit Daten und gerade auch bei Videoüberwachung kann es natürlich auch schnell passieren. Klar, das ist ein Punkt, wo ich sage, okay, das könnte schon gefährlich werden oder halt auch einfach unangenehm, das sehe ich komplett, ja.
00:32:57 Okay. Ich guck grad nebenbei auch immer noch mal in den Chat und ich seh grad, dass Liliana Greenleaf auch eine Geschichte mit uns geteilt hat. Ich würd die einmal vorlesen. Und da an der Stelle auch wieder, schaltet euch gerne mit dazu. Erzählt uns die Geschichte gerne mit hier im Stream. Wir weißen nicht. Wir freuen uns, wenn ihr euch mit dazu schaltet. Da könnt ihr immer den Button oben im Chat auf Anklingen klicken und dann könnt ihr auch mit uns quatschen. Und sie schreibt nämlich,
00:33:27 Auch da wieder ein Punkt. Könnte man jetzt überlegen und spekulieren, hätte das vielleicht noch was verändert, wäre dieser Mann vielleicht dann nicht so nah gekommen, wenn er eine Kamera gegangen hätte und er es gewusst hätte.
00:33:54 Wie eben schon gesagt, man weiß dann immer nicht, ob man das eben so verhindern kann oder nicht. Aber auch eine interessante Story. Danke, dass du die mit uns geteilt hast. Ich lese grad noch mal ein bisschen, was ihr ... Ich seh grad, der Chat ist sehr aktiv mit dabei. Deswegen guck ich auch immer rein. Theoretisch schreibt zum Beispiel auch ... Wir warten kurz, bis der andere Chat verschwunden ist. Theoretisch schreibt auch klar, Wiederüberwachung erzeugt gefühlte Sicherheit, es kann aber nie wirkliche Sicherheit sein.
00:34:22 An der Stelle muss man sich natürlich auch mal fragen, kann ich hundertprozentig sicher sein? Ist das Gefühl von Sicherheit vielleicht schon genug? Ich weiß nicht, hättest du vielleicht auch das Gefühl, dass es zu einem falschen Gefühl von Sicherheit führen könnte? Also, dass du vielleicht denkst, mir passiert eher nichts und dann ist man vielleicht zu careless, guckt nicht hinter sich, lässt eine Tasche offen liegen? Ja.
00:34:47 Ja, True, könnte natürlich auch passieren. Also wenn ich jetzt ans Fitnessstudio denke, dass man sich so denkt, ich kann jetzt auch mitten in der Nacht hingehen, weil da ist ja eh die Videoüberwachung und dann passiert vielleicht doch was. Klar, könnte passieren, logisch. Aber ich weiß nicht, ich kann mir schon gut vorstellen, dass man gerade da, wo Videoüberwacht ist, dann vielleicht doch zweimal überlegt. Also aber das ist natürlich nur ich persönlich. Ich weiß nicht, wie Menschen denken, die sowas machen.
00:35:13 Klar, aber ist es bei dir dann auch so, merkst du einen Unterschied? Also es gibt ja zum Beispiel schon Orte, da ist ja teilweise Videoüberwachung. Also sagen wir jetzt mal einen Bahnhof. Teilweise ist es ja schon verfügbar. Nimmst du die aktiv wahr, wenn du so durch den Alltag gehst, wenn du rausgehst? Tatsächlich hab ich das auch gar nicht im Kopf gehabt, dass es an Bahnhöfen schon Videoüberwachung gibt. Das war mir gar nicht so bewusst, ehrlich gesagt.
00:35:37 Deswegen habe ich mich da jetzt nicht irgendwie anders gefühlt. Da hatte ich eigentlich immer so das gleiche unwohle Gefühl. Aber ja, also Fitnessstudio sage ich halt einfach gerne als Beispiel, weil ich das halt so cool fand. Da merke ich schon einen Unterschied. Also da nehme ich das schon sehr aktiv wahr und habe es halt auch dementsprechend dann umgesetzt, dass ich dann auch von allein hingegangen bin, was ich sonst nicht machen würde. Ja.
00:36:03 Also für dich ist tatsächlich schon ein Effekt wahrzunehmen. Interessanter Take von Obis Obis. Anstelle von Kameras mehr Polizei auf den Straßen fände ich besser. Die könnten auch direkt eingreifen, wenn was geschieht. Wie stehst du dazu? Ja, ist natürlich, ist halt die Frage, weil vorhin auch im Chat darüber diskutiert wurde, wie viel das kosten würde, wenn man überall Kameras installieren würde. Ist halt die Frage, wie viel kostet es, so viele Polizisten dann irgendwie auf die Straße zu stellen.
00:36:29 Ja, theoretisch, klar. Ich glaube, ich persönlich würde mich dann wahrscheinlich auch ein bisschen sicherer fühlen, aber irgendwie auch ein bisschen komisch, wenn überall Polizisten rumstehen, fühlt man sich dann auch so ein bisschen so, oh, ist hier gerade was passiert? Oder passiert hier eventuell was? Ähm, ja, aber ich hab viel auch im Chat gelesen von wegen, dass Prävention ja eigentlich wichtig wäre, jetzt zum Beispiel zu dem Gamescom-Vorfall, wo ich diese Morddrohung bekommen hab. Klar wär's besser gewesen, hätte die Polizei mich ernst genommen und hätte da vielleicht auch was gemacht.
00:36:58 Das Problem ist natürlich Anonymität im Internet. Da konnten sie halt auch einfach nicht so viel machen. Und dementsprechend ist da Prävention halt so ein bisschen schwierig. Aber klar sehe ich den Punkt auch, dass Prävention natürlich besser ist als dann nur die Symptombekämpfung so. Ich finde halt, man müsste vielleicht, also an beidem vielleicht einfach arbeiten. Da hast du jetzt was Interessantes gesagt, weil du hast gesagt, mit den Kameras würdest du dich wohlfühlen. Wenn da so viel Polizei wäre, fändest du es wahrscheinlich wieder ein bisschen komisch. Habe ich das richtig verstanden?
00:37:27 Ja, irgendwie, also, wenn ich Polizei sehe, so auf offener Straße, die irgendwo in so einer Gruppe zum Beispiel stehen oder so, dann denke ich halt sofort, oh Gott, ist hier was passiert? Oder ist hier, keine Ahnung, warum sind sie hier? Weil für mich ist halt Polizei, okay, es war ein Vorfall. Sonst müssten sie nicht, aber wenn es halt kommuniziert wird, okay, es wird halt gemacht, um mehr Sicherheit zu schaffen, ich glaube, das wäre was anderes. Also für mich ist es einfach komisch, weil es es halt auch einfach gerade noch nicht gibt, so.
00:37:52 Also es kommt von der Gewöhnung nicht, weil du dich in anwesender Polizei unwohl fühlen würdest? Nein, nee, eigentlich nicht. Ist ja aber auch ein interessanter Take, dass man mal so überlegt, wie fühle ich mich eigentlich so damit. Ich hab gerade gehört, wir haben noch einen weiteren Gast, der gerade schon ready ist, mit hier dazugeschaltet zu werden. Und das ist Christopher Horlitz. Er ist von Amnesty International. Und er steht dem Ganzen, soweit ich weiß, ein bisschen kritischer gegenüber.
00:38:19 Hallo Christopher, schön, dass du da bist. Ich höre dich gerade noch nicht. Magst du dich einmal entmuten? Falls du es noch nicht bist.
00:38:33 Ah, wir gucken grad noch mal. Zur Aufklärung, das ist auch das Mixtalk-Ding. Also, dass Gäste direkt sprechen können, ist nicht selbstverständlich. Das liegt aber nicht unbedingt an unserer Technik. Das ist manchmal einfach so. Christoph, wir versuchen noch mal, dich hier reinzukriegen. Vielleicht schaust du noch mal, ob du das richtige Mikrofon ausgewählt hast und ob du dich noch mal muten kannst. Wir kennen das Chat, oder? Ihr habt auch nichts anderes erwartet. Das haben wir leider öfter. Wir warten noch mal kurz, dass wir ihn noch mal reinholen können.
00:39:02 Keine Sorge, es geht noch weiter. Ich guck noch mal weiter in den Chat. Hikyo schreibt zum Beispiel auch, Aufklärung wichtig, wenn alle im Kollektiv darüber informiert und aufgeklärt sind, dann besteht doch mehr Harmonie und Akzeptanz. Ein schöner Ansatz irgendwo ja auch, also ein bisschen an die Menschen auch appellieren, aufeinander aufzupassen und vielleicht auch eben aufeinander Acht zu nehmen. Schön wär's natürlich, wenn das ausreichen würde. Ja.
00:39:31 Und Liliana hat auch noch einen zweiten Teil geschrieben. Ich finde es aber auch schon wichtig zur Beweisaufnahme, weil ich denke, dass sich das rumspricht und dass das eventuell doch eine abschreckende Wirkung hat. Ja, das ist ja auch so ein interessanter Punkt, ob dann eben mal was aufgenommen wurde, ob das als Beweis verwendet werden kann. Hast du dazu, finde ich, schon mal eine Erfahrung mitgemacht? Dass es irgendwie geholfen hat? Boah. Nee. Nee. Bisher noch gar nicht.
00:39:57 Muss ja auch nicht. Hätte ja zufällig sein können. Ich finde das ganz interessant zu sehen. Wir haben nämlich auch eben ja schon gehört vom Chat, ja, es würde gar nicht helfen. Wir haben tatsächlich eine Statistik auch vorbereitet, die könnten wir uns auch nochmal angucken, die nämlich sagt, dass das Ganze tatsächlich an Bahnhöfen hilft. Und zwar die aufgeklärten Straftaten durch Wiederüberwachung an Bahnhöfen.
00:40:16 Videoüberwachung an Bahnhöfen. Und da sieht man nämlich, es steigt tatsächlich an. Das liegt natürlich nicht nur daran, dass die vorhandene Überwachung verbessert wird, sondern auch, dass mehr Überwachung stattfindet. Deswegen sehen wir aber doch ganz stark, 2019 war es gerade mal 3.500 Straftaten. Im Gegensatz zu 2024, das wurde im Dezember prognostiziert, also schon auch gegen Ende des Jahres. Die Zahl sollte dann relativ passend sein. Und zwar 10.500 Straftaten, was ja schon eine Menge eigentlich ist und ja auch zeigt,
00:40:44 Irgendeinen Effekt gibt's da anscheinend schon. Und selbst wenn es nicht die Prävention ist, auf jeden Fall die Verfolgung, die danach davon unterstützt werden kann. So, ich hab noch mal ne kurze Frage. Ah, da bist du, Christopher. Magst du was sagen? Hi, wir hören dich, wunderbar. Hallo, fantastisch. Ich wollte mich grade sagen, wir gucken noch mal, ob wir dich reinkriegen. So, hi. Magst du dich einmal vorstellen? Hi, ich bin Christopher Horlitz.
00:41:09 Und ich arbeite bei Amnesty International in Deutschland und bin da zuständig für Menschenrechte im digitalen Zeitalter und freue mich sehr, heute mit euch über diese Themen zu sprechen.
00:41:23 Magst du uns vielleicht, schön, dass du da bist, für alle, die es noch nicht wissen, erklären, was Amnesty International eigentlich ist und macht? Sehr, sehr gerne. Amnesty International ist die größte Menschenrechtsorganisation und Bewegung der Welt. Das heißt, wir haben über zehn Millionen Mitglieder auf der Welt, die gemeinsam mit uns recherchieren, finanzieren und freiwillige Arbeiten machen. Und wir haben aber auch ganz viele,
00:41:50 hauptamtlich MitarbeiterInnen, die Recherchen machen zu verschiedenen Themen, unter anderem zu Sachen wie Gesichtserkennung und Videoüberwachung in verschiedenen Ländern. Und da wir wirklich auf der ganzen Welt arbeiten, ist es uns möglich, Menschenrechte über verschiedene Staaten hinweg zu vergleichen und auch zu schauen, das, was hier zum Beispiel in Deutschland passiert, wie, ja, wie verhält sich das zu anderen Staaten? Und als Organisation in Deutschland,
00:42:18 machen wir ganz viel Lobbyarbeit, das heißt, wir sprechen mit PolitikerInnen über neue Gesetzesentwürfe, aber wir machen auch Kampagnen zu verschiedenen Themen gegen Krieg, gegen verschiedene Gewalttaten, aber auch zum Beispiel zum Thema Überwachung. Okay, du sagst gerade auch zum Thema Überwachung. Warum genau ist das denn dann, also das Thema Videoüberwachung so interessant für euch? Ja, weil
00:42:45 Videoüberwachung, da geht es ja viel um Privatsphäre, wenn wir davon sprechen und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Das heißt, dass meine Daten, wie werden die benutzt und wie wird mein Bild verwendet und von wem. Und wichtig für das Recht auf Privatsphäre aber, dass das ein ermöglichendes Recht ist, dass andere Rechte, andere Grundrechte auch ermöglicht, zum Beispiel Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, aber auch Gesundheit.
00:43:14 Also das heißt zum Beispiel, wir sehen, dass wenn Menschen überwacht werden, dann verändert sich ihr Verhalten. Also wir sehen zum Beispiel in Russland, da werden Proteste sehr viel mit Video und auch mit Gesichtserkennung überwacht. Und was sich da verändert, ist, dass früher wussten Leute, wenn ich auf die Demo gehe,
00:43:36 sehe ich da die Polizei und wenn ich nach Hause gehe, dann habe ich es gut überstanden. Und jetzt ist aber so, dass ich sechs Monate später immer noch bangen muss, dass ich aus einer Kartei gefischt werde und einfach nur, weil ich bei einem Protest war, der sich zum Beispiel gegen die Regierung richtet, verhaftet werden kann. Das heißt, durch die Überwachung, die da im öffentlichen Raum stattfindet,
00:43:59 verändert sich das Verhalten. Leute gehen weniger gegen die Regierung auf die Straße. Das heißt, die Versammlungsfreiheit ist davon direkt betroffen. Aber wir sehen auch, andere Rechte sind davon auch betroffen. Ich habe zum Beispiel Gesundheit gesagt. Beispielsweise in den USA hätte man vor zehn Jahren sich nicht vorstellen können, dass Schwangerschaftsabbrüche illegalisiert werden. Und das ist jetzt aber sehr, sehr plötzlich passiert. Und das heißt, wenn Leute gefilmt werden, wie sie in eine
00:44:28 Klinikgehen zum Schwangerschaftsabbruch kann das potenziell zur Strafverfolgung führen. Und das heißt, diese Überwachung verhindert andere Rechte, die uns als Menschenrechtsorganisation wichtig sind.
00:44:45 Danke da erstmal für die Einsicht. Jetzt ist aber gerade die Frage, wir haben uns ja gerade eine Statistik angeguckt. Wir haben ja in Deutschland eine Demokratie und soweit ist es ja nicht verboten, protestieren zu gehen. Das ist erlaubt. Da darf ich ja nicht für verfolgt werden. Und auch ein Schwangerschaftsabbruch ist mir ja möglich. Ich weiß, da ist die Rechtslage sehr kompliziert.
00:45:06 Wir simplifizieren das vielleicht gerade einfach einmal. Es ist wirklich, sagen wir es so. Wie stehst du denn dazu? Jetzt sieht man da ja aber auch, dass eben Straftaten dadurch besser aufgelöst werden oder aufgeklärt werden können. Sagst du denn, das lehnen wir grundsätzlich ab und der Schaden ist größer, der da angerichtet wird, weil in Deutschland haben wir eine, na ja, etwas andere politische Lage? Total. Und ich, viele der Sachen, die schon in
00:45:30 Chat geteilt wurden und auch die Storys, die du geteilt hast, Mau, die gehen mir natürlich nahe, weil ich das auch kenne. Also auch ich laufe nachts durch die Straßen und fühle mich in Berlin manchmal wohler und manchmal unwohler und frage mich, was kann ich jetzt tun? Und uns als Menschrechtsorganisation ist daran gelegen, diese verschiedenen Rechte miteinander in Beziehung zu sehen. Das heißt, klar, hier geht es um, wir wollen Sicherheit, wir wollen nicht angegriffen werden und vor allen Dingen auch,
00:45:58 Das wurde ja auch schon angesprochen, spezifisch vulnerable Gruppen sind natürlich von Hasskriminalität im öffentlichen Raum betroffen und die gilt es zu schützen. Und gleichzeitig aber können wir andere Rechte, wie zum Beispiel Privatsphäre, nur dann beschneiden, wenn wir das gezielt tun. Also das heißt zum Beispiel, wir finden es okay, wenn Bahnhöfe videoüberwacht werden, aber wir glauben, dass es
00:46:26 ganz klare Regelungen geben muss dafür, ganz klare Gesetze dafür und vor allen Dingen, wenn wir in die Technologie von Gesichtserkennung gehen, weil die deutlich invasiver ist als Videoüberwachung. Und zwar dadurch, dass bei Gesichtserkennung meine bibliothischen Daten werden abgeglichen mit riesigen Dateien. Das heißt, ganz viele unbescholtene Bürger, die
00:46:54 durch einen bestimmten öffentlichen Platz laufen, deren Daten werden aktiv aufgenommen, aktiv weiterverarbeitet, ohne dass es sozusagen einen konkreten Verdacht gibt oder auch einen Anlass gegen diese, ich sag mal, unbescholtenen Bürger. Und wir setzen uns dafür ein, dass Überwachungsmaßnahmen, wenn sie stattfinden, gezielt stattfinden. Das heißt, wir finden Überwachung nicht per se schlecht, sondern wenn wir wissen, jemand hat eine Bombe gelegt oder jemand plant, eine Bombe zu legen,
00:47:22 Und wir haben einen ganz harten Verdacht dafür. Dann finden wir es in Ordnung, zum Beispiel die Kommunikation dieser Person abzuhören, um gezielt zu verhindern, dass das passiert. Wir lehnen es aber ab, dass die Daten von ganz, ganz, ganz, ganz, ganz vielen Menschen massenhaft und anlasslos aufgenommen werden. Okay. Ich habe eine Frage.
00:47:48 Nicht ganz diesbezüglich, aber in die Richtung auch noch grade eine sehr interessante Frage im Chat gelesen, und die ist an dich, Mau. Ich würd die einfach einmal vorlesen. Und zwar schreibt Kani, um ihm das Ganze von einer anderen Seite zu beleuchten, wie sicher würdest du dich im Gym fühlen mit dem Gedanken, dass das Personal durch die Videoüberwachung genau weiß, wann du dich gegebenenfalls alleine im Gym aufhältst und eben auch die Kontrolle über die Videoüberwachung hat? Sehr spezielles Beispiel, aber eben auch ein Gedanken wert. So nach dem Motto, who watches the Watchmen?
00:48:14 Ja, jetzt ist eine neue Unsicherheit freigeschaltet auf jeden Fall. Darüber hab ich tatsächlich ... Nee, Quatsch, alles gut. Darüber hab ich tatsächlich noch gar nicht so nachgedacht. Na klar, da sitzen ja auch wieder Menschen, die ich auch nicht kenne, wo ich auch nicht weiß, was haben die für Intentionen und was sind das für Menschen? Ja, hab ich nicht so drüber nachgedacht, aber ist auch auf jeden Fall ein Punkt, ja. Vor allem, wenn's halt so speziell ist.
00:48:40 Also ein Fitnessstudio ist ja jetzt auch nicht so groß, da sind glaube ich zwei Inhaber und die sind da dann auch alleine und ich weiß auch, dass die teilweise auch, da war so eine Story, wo Leute halt einfach gewartet haben, bis jemand reingegangen ist, die dann auch schnell reingegangen sind und dann sind die wirklich hingegangen, haben das gesehen, als sie auf der Couch saßen und sind dann halt hingefahren, haben die rausgeschmissen. Das ist natürlich auch so ein Ding, okay, gucken die jetzt die ganze Zeit dazu, schauen die, was man macht, klar ist auch ein Punkt, ja. Das sehe ich auch komplett, dass sich da dann vielleicht Leute auch unwohl fühlen könnten.
00:49:10 Wow, aber auch erstaunlich, dass es direkt dann eben auch eine Aktion gab. Zeigt ja aber auch wieder, dass tatsächlich was passiert. Dass jemand durch diese Kamera geguckt hat und dann tatsächlich auch was geschehen ist. Gut, diese Menschen, ich weiß nicht, ob die jetzt wem anders schaden wollten oder da einfach nur rein wollten und nicht bezahlen wollten. Weiß man natürlich nie. Ist natürlich aber immer nicht schön, wenn man da einfach Fremde...
00:49:32 Leute mit drin hat. Christopher, ist das auch ein Thema bei euch, mit dem, wer überwacht denn dann eigentlich und wie wird da die Sicherheit gegeben? Total. Also ich finde es hier auch nochmal wichtig zu differenzieren zwischen staatlicher Überwachung und privater. Also weil ich glaube, bei beiden gibt es sozusagen eine Diskussion und aber die Qualität und die rechtliche Lage ist natürlich auch nochmal anders. Also weil die Beispiele, die ich jetzt gerade genannt habe,
00:50:00 aus verschiedenen Ländern, das sind natürlich staatliche Prozesse. Und ich glaube, da finde ich persönlich, ja, wir leben in einer Demokratie, ja, wir haben einen Rechtsstaat, aber wir sehen es zum Beispiel in den USA sozusagen, klar, ich würde die USA immer noch als Demokratie betrachten, aber da wird sehr, sehr stark gesägt an verschiedenen Grundrechten gerade. Und das heißt, wir wissen nie, wer
00:50:26 sozusagen, wenn wir massenhaft Daten sammeln oder sozusagen Videoaufnahmen, wer die morgen hat. Also das ist sozusagen einfach, glaube ich, eine Realität, mit der wir leben müssen, auch in einem Rechtsstaat. Und das heißt, aber bei einem Staat sind die sozusagen, ist der worst case einfach viel schlimmer. Also und das sind Sachen, die wir aktiv gerade sehen. Wir sehen das in Russland, wir sehen das in China, wir sehen es aber auch in anderen sozusagen vermeintlich demokratischen Staaten.
00:50:55 Und die Fitness-Center-Situation, also auch da würde ich sagen, gerade eine private Überwachungskamera kann man sich natürlich richtig schnell reinhacken. Also das ist, glaube ich, kein Hexenwerk so. Also ich kann es nicht, aber andere Leute können es tun. Und das liegt dann natürlich in der Verantwortung dieser Menschen, das zu tun. Und ich glaube, das ist auf eine Art
00:51:21 Oder es scheint mir eine sehr gut sozusagen geregelte Überwachungskamera, dass da sofort jemand gekommen ist. Das ist ja in den seltensten Fällen der Fall. Also ich fand zum Beispiel das Beispiel von dem Fahrstuhl sehr eindrücklich. Das ist eine Situation, glaube ich, die wir alle kennen oder die ich wirklich auch kenne. Literally auch mit bestimmten Fahrstühlen, wo ich das Gefühl habe, wow, das ist mein schlimmster Feind, dieser Fahrstuhl.
00:51:50 am Hermannplatz. Und gleichzeitig, die Person braucht ja nur den Hoodie runterzuziehen und die Überwachungskamera ist eigentlich schon nicht mehr wirklich was wert, außer es sitzt wirklich jemand davor aktiv und greift sofort ein. Und das ist aber natürlich in so einem Parkhaus leider nicht der Fall. Also ich glaube, was wir brauchen, ist sozusagen Männer, die nicht solche Sachen machen. Und wir brauchen sozusagen
00:52:19 sozusagen Schule und Aufklärungsmaßnahmen und wir brauchen Sozialarbeit gegen Rassismus, sozusagen gegen Queerfeindlichkeit und solche Sachen. Und im schlimmsten Fall ist es natürlich so, dass auch so wie Mao das sozusagen auf der GamesCon erzählt hat, am besten hilft es, wenn jemand anders dabei ist und wir uns sozusagen gegenseitig schützen können. Manchmal hilft auch das nicht. Also was ich sagen will, ist, ich glaube, es gibt die sozusagen
00:52:48 Staatliche und private Überwachung sind wirklich zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Und ich finde es ganz wichtig, dass nicht alles, was private Leute machen dürfen, dass das auch staatlich erlaubt ist. Und gleichzeitig will ich sagen, ich verstehe total dieses Unsicherheitsempfinden in öffentlichen Situationen und glaube aber, dass die Frage eigentlich nicht ist, wie die Überwachung, ja oder nein, sondern was können wir tun, um diese Situationen sicherer zu machen? Licht.
00:53:16 Andere Leute, Aufklärung, Zivilcourage. Danke dafür. Jemand, der eigentlich auch für Sicherheit zuständig war die letzten Jahre, wartet jetzt auch gerade. Das heißt, wir haben unsere nächste Gästin, die am Start ist. Ein kleiner Hinweis, sie ist ehemalige Polizistin. Sie spricht allerdings nicht stellvertretend für die Polizei, sondern für sich selber als Polizistin. Nur, dass ihr das einmal wisst. Und an der Stelle, hallo Lena, bevor ich dir richtig Hallo sage, ihr könnt euch natürlich
00:53:43 auch immer dazuschalten, oben im Chat auf Anklicken klicken und dann seid ihr mit dabei. So, jetzt aber, Lena. Schön, dass du da bist. Hi, ich freu mich. Hi, ich hab dich gerade schon mal kurz angekündigt. Magst du dich einmal vorstellen? Ja, klar. Ich bin Lena, auch auf Social Media als Lenaslogik unterwegs. Ich bin Content Creatorin und würde mich da, glaube ich, so im
00:54:04 Lifestyle-Bereich einordnen. Ich bin eigentlich Polizeibeamtin, habe nebenbei Jura studiert und stehe jetzt kurz vor meinem ersten Start-Examen. Genau, mache sonst Content über die Polizei, über das Leben auch als Frau bei der Polizei und möchte so ein bisschen so meine Sicht auf den Beruf und so ein paar Einblicke in den Beruf da teilen. Teile aber auch ganz viel anderen Kram aus meinem Leben einfach und jetzt auch aus dem Jura-Studium natürlich.
00:54:30 und bin seit Neuestem Fernsehmoderatorin bei RTL, der Sendung Besser so. Und genau, heute bin ich hier. Ja, wow. Das ist wirklich auch ein umfangreiches Feld, würde ich sagen, in dem du dich bewegst. Deswegen sehr, sehr schön, dass du da bist. Wir haben gerade über das Thema Sicherheit und Sicherheitsgefühl gesprochen. Und was braucht es eigentlich, damit wir sicherer sind? Und in der Vorbereitung habe ich schon gesehen,
00:54:56 Du bist ja eher Befürworter für die Videoüberwachung. Wie ist da so generell dein Take? Also ganz grundsätzlich bin ich auf jeden Fall dafür. Also natürlich bin ich auf der einen Seite Polizeibeamtin. Ich habe lange im Sicherheitsgewerbe gearbeitet als Türsteherin, aber ich bin halt trotzdem auch noch Frau. Und ich weiß nicht, wie sehr das hier heute schon Thema war, aber letztendlich
00:55:20 spielt Sicherheit auch für mich, auch trotz allen möglichen Qualifikationen, immer eine Riesenrolle. Vor allem, wenn ich irgendwie draußen im öffentlichen Raum unterwegs bin, fühlt man sich manchmal einfach unglaublich unwohl und unsicher. Und was da so ein Schlüsselerlebnis, glaube ich, für mich war, war eine Reise nach Singapur. 2019 war ich, glaube ich, da. Und ich war alleine da. Und
00:55:44 Singapur ist eine Stadt mit, ich meine, 90.000 Überwachungskameras. Und das war tatsächlich für mich ein Erlebnis. Ich habe mich verfahren mit einem Bus, bin irgendwo falsch ausgestiegen und war dann mitten in der Nacht komplett alleine in so einer abgelegenen Gegend in Singapur. Und es war trotzdem für mich nicht so schlimm, weil ich mich irgendwie super sicher gefühlt habe.
00:56:07 weil überall diese Schilder waren, dass das Video überwacht wird. Es waren überall Licht, es waren überall Kameras und es hat mir einfach ein unglaublich gutes Gefühl gegeben. Und das war so der Moment, wo ich das sehr befürwortet habe für mich persönlich. Das ist eine interessante Geschichte. Ich war tatsächlich auch schon mal in Singapur und mir ist das nicht mal aufgefallen, dass man so viele Kameras dort hat.
00:56:29 Vielleicht bin ich auch nicht der aufmerksamste Mensch. Das kann auch gut möglich sein tatsächlich an der Stelle. Aber da sieht man ja auch, wie unterschiedlich die Wahrnehmung da sein kann. Sicher hab ich mich dort trotzdem gefühlt. Einfach weil ... Vibes-based, wie man so schön sagt. Aber danke, dass du das mit uns geteilt hast. Superinteressant zu hören. Ich glaub, das ist auch berufsbedingt, dass ich da so drauf achte. Klar, das stimmt natürlich auch. Irgendwo ist da natürlich der Bezug auch dort.
00:56:57 Ja, du sagst Singapur als Beispiel. Würdest du das 1 zu 1 so nach Deutschland holen wollen? Also ich persönlich, also ich kenne die Kritik daran und ich kann sie auch verstehen. Ich kann sie nur persönlich nicht nachvollziehen, weil ich persönlich habe mit, also die Videoüberwachung, die
00:57:15 wir in Deutschland bisher haben, ob das in irgendwelchen Supermärkten ist oder auch privat, die Leute irgendwie zu Hause haben, war eigentlich immer eine Riesenhilfe in meinen Berufen. Also auch die Diskothek, in der ich damals gearbeitet habe, war komplett videoüberwacht. Und es war nicht so, dass sich irgendjemand diese Videoaufnahmen angeguckt hat, weil er Langeweile hatte und sehen wollte, wie XY am Tanzen ist, sondern es war tatsächlich zur Strafverfolgung, wenn da Straftaten passiert sind, um einfach die Opfer auch zu schützen.
00:57:42 und irgendwelche Ansprüche, die diese Leute dann haben, auch zu sichern. Und vor dem Hintergrund finde ich Videoüberwachung einfach ziemlich gut. Und ich sehe tatsächlich auch so, ja, ist vielleicht so ein bisschen so ein Hot Take, aber ich denke so ein bisschen, wer sich nichts zu schulden lassen kommt, der hat auch kein Problem damit, auf Video aufgezeichnet zu werden. Wie gesagt,
00:58:07 Ich verstehe absolut diese Kritik da dran und auch, ich glaube, Christoph hat es vorhin einmal kurz gesagt, dass Menschen sich anders verhalten, wenn sie aufgezeichnet werden. Dennoch überwiegen für mich... Hui, bin ich gerade rausgeflogen? Hallo? Chat, seht ihr mich noch? Okay, ich höre gerade, ich bin noch da. Mitten im Satz. Ich war gerade ein bisschen geschockt. Keine Sorge an die Gäste, falls ihr mich gerade hört, wir holen euch wieder rein.
00:58:35 Das ist der technische Test, diese Sendung. Wir sehen dich, wunderbar. Ich dachte gerade wirklich, mich hat es geschleudert. Aber ihr seht mich. Okay, sehr gut. Also, das ist gut. Das ist natürlich schade, dass ihr die Gäste gerade nicht mehr seht. Aber wir holen die zurück. Keine Sorge, Sendung ist noch nicht vorbei. Noch nicht ins Bett gehen. Chat, hier bleiben. Hier bleiben und noch ein bisschen Aktivität zeigen. So, Christopher, hallo. Hallo.
00:59:03 Ich hab's auf die andere Seite geschafft. Sehr schön. Als Erster sogar diesmal. Verwachen, weil Lustig funktioniert. Ich dachte schon, ich bin jetzt in der nächsten technischen Störschleife. Ich glaube, wir dachten das grade alle. Alle waren so, was ist jetzt passiert? Weil ihr wart auch alle gleichzeitig auf einmal einfach bei mir weg. Danke an die Technik, dass ihr das grade so schnell wieder fixt. Hallo Mao, sagst du mal was, was ich hören kann? Sehr schön.
00:59:30 Gehört mit dazu. Lena, es tut mir leid, jetzt haben wir dich mitten im Satz unterbrochen. Ist nicht so schlimm. Vielleicht werde ich gleich auch noch mal unterbrochen. Mein Ladekabel für mein Laptop ist vorhin wortwörtlich in Funken aufgegangen und ich habe gerade noch 13 Prozent. Wenn ich gleich nicht mehr da bin, dann schalte ich mich über das Handy neu dazu. Okay, dann wissen wir schon mal Bescheid.
00:59:54 Ja, die Technik will auch nicht immer so, wie man möchte. Aber ich bin grad stolz, ihr seid alle wieder da. Ich kann euch sehen und euch hören. Mega. Das ist alles, was ich wollte. Weißt du grad noch, wo es dich rausgeschmissen hat? Tatsächlich nicht, nee. Ich glaube, du hattest gerade noch mal so ein bisschen darüber gesprochen, was die Gegenmeinung ist. Thema Singapur wollte ich grad noch mal aufgreifen. Und das als Beispiel, da wollte ich noch mal zu dir gehen, Christopher. Wie stehst du denn dazu? Weil Singapur ist ja jetzt auch sehr
01:00:22 totalitär eher unterwegs. Ja, wie steht ihr als Amnesty auch dazu? Ja, also ich glaube, wir sehen, wir sehen es in verschiedenen Staaten, dass praktisch totalitäre Religionsformen und natürlich Überwachung sehr gerne zusammengehen. So, ich meine klar, das Paradebeispiel ist China, wo bestimmte Bevölkerungsgruppen in Xinjiang, die Uiguren, auf Schritt und Tritt
01:00:51 überwacht werden. Und in Singapur geht es eher um politischen Dissent. Und ich glaube, ich finde da auch nochmal spannend, auf die Frage einzugehen, haben wir uns nichts zu Schulden kommen lassen? Und ich glaube, einerseits zu zeigen, ich gehe auch immer mit einer roten Ampel. Und ich glaube, ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der ich dann sofort sozusagen in meiner E-Mail sozusagen den Strafzettel habe.
01:01:16 Aber zum Beispiel im Iran ist es so, dass mittlerweile mit Videoüberwachung und Gesichtserkennung Menschen, also Frauen, die kein Kopftuch tragen, sofort eine SMS auf ihr Handy bekommen, wenn sie dabei von einer Kamera erwischt werden. Weil in jedem Pass im Iran sind die biometrischen Daten direkt drin. Das heißt, der Staat hat die Kartei E mit den biometrischen Daten. Und wenn du dann von der gesichtserkennenden Kamera erwischt wirst, kriegst du sofort die Strafe.
01:01:45 Und das ist, ich glaube, das finde ich persönlich total gruselig. Und ich glaube, das zeigt aber auch nur, wie Gesetze, die wir als Amnesty natürlich auch als frauenfeindlich erachten, aber die wir in anderen Ländern auch als problematisch sehen, wenn die gekoppelt werden mit so einer Form von sehr weitreichenden Überwachung, wird es natürlich sehr, sehr schnell viel problematischer.
01:02:13 Und ich glaube, was ich aber auch wichtig finde zu sehen, ist, dass auch in Staaten, die vielleicht VED gar nicht als totalitär ansehen oder auch viel weniger totalitär, gibt es diese Probleme. Also in den USA zum Beispiel haben wir in New York, haben wir bei Amnesty eine Recherche gemacht, in New York City, wo wir uns angeguckt haben, wie viele Überwachungskameras gibt es und wo. Und dabei haben wir festgestellt, dass zum Beispiel während der Black Lives Matter Proteste
01:02:42 der gesamte Demo-Zug verschiedener Proteste vom ersten bis zum letzten Meter mit gesichtserkennenden Kameras ausgestattet ist. Was natürlich bei einem Protest, der sich gegen Polizeigewalt und Racial Profiling richtet, ein bisschen beängstigend ist. Und ich glaube, dass da auch, dass ein gutes Beispiel ist für, ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Leute sich sicherer gefühlt haben auf der Straße. Und zu Recht, weil das einfach ein strukturelles Problem ist. Und gleichzeitig haben wir auch gesehen, dass in New York
01:03:10 Proportional in Stadtteilen, in denen mehr schwarze Leute und Leute of Color wohnen, dass es da mehr Überwachungskameras gibt. Und ich glaube, dass es da einen ähnlichen Effekt gibt. Ich finde, dass es einfach super wichtig ist zu sehen,
01:03:29 Wir wollen uns schützen und ich glaube gerade vulnerable Gruppen, die wirklich auch einfach statistisch mehr angegriffen werden, wie Frauen, Kinder, aber halt auch People of Color und queere Leute fühlen sich nicht immer gleich sicherer aufgrund von der gleichen Technik oder den gleichen Maßnahmen, die wir ansetzen, um uns sicher zu fühlen. Du sprichst da auch gerade noch ein wichtiges Unterthema an, und zwar die biometrische Erkennung.
01:03:56 Und vielleicht auch den Einsatz von KI dabei. Dazu haben wir auch einen kleinen Film verbreitet und den würde ich mir einmal mit euch anschauen wollen. Einfach in das Smartphone schauen und schon entsperrt es sich.
01:04:08 Dank der biometrischen Gesichtserkennung. Jetzt soll genau diese Technik auch vermehrt im öffentlichen Raum, wie zum Beispiel an Bahnhöfen, eingesetzt werden. Durch eine KI-Erkennungssoftware können TäterInnen so schneller ermittelt werden und das soll zu mehr Sicherheit führen. In der EU ist die Gesichtserkennung durch Kameras an öffentlichen Plätzen zwar grundsätzlich verboten, kann aktuell in Ausnahmefällen aber eingesetzt werden.
01:04:30 In einem einjährigen Pilotprojekt des Bundesinnenministeriums der Bundespolizei und der Deutschen Bahn wurde eine solche Gesichtserkennungssoftware am Bahnhof Berlin-Südkreuz getestet. Ergebnis? In 80 Prozent der Fälle wurden Tatverdächtige richtig erkannt. Die Technik erleichtert es, Straftäter ohne zusätzliche Polizeikontrollen zu erkennen und festzunehmen. Dies bedeutet einen erheblichen Sicherheitsgewinn, so Dr. Dieter Rohmann von der Bundespolizei. KritikerInnen bemängeln, solche Testergebnisse seien nicht ausreichend
01:04:59 um Biometrie-Technik flächendeckend einzuführen. Was denkt ihr? Brauchen wir mehr Gesichtserkennungskameras oder ist das ein zu großer Eingriff in die Privatsphäre?
01:05:13 Ja, und da verschärft sich das ganze Thema ja noch mal, weil ein Video aufzuzeichnen ist die eine Sache, da eben noch Programme drüber laufen zu lassen, die biometrische Erkennung haben, KI, vielleicht auch irgendwelche Bewegungsmuster erkennen können, ist noch mal eine ganz andere Sache. Mau, du hast am Anfang gesagt, du fühlst dich eher sicherer, du hast ein Gefühl, dass das irgendwie was bringen könnte. Siehst du da einen Unterschied zu Kameraüberwachung, Videoüberwachung mit KI und biometrischer Erkennung, oder ist das für dich das Gleiche?
01:05:40 Ehrlich gesagt hätte ich damit auch kein Problem. Ich glaube einfach, wie Lena halt auch schon sagte, das ist einfach so dieser Aspekt, dass man sich einfach wohler fühlt und gerade auch als Frau einfach schon viel erlebt hat. Und persönlich hätte kein Problem damit, aber ich kann mir vorstellen, dass viele ein Problem damit haben. Und ich kann es teilweise auch verstehen irgendwo, weil es halt schon ein krasser Step ist.
01:06:06 Interessant. Ähm, trotzdem frage ich jetzt auch grade, weil du grad sagst, als Frau, man ist irgendwie gefährdet oder man fühlt sich nicht sicher. Wir hatten ja jetzt auch schon das Thema mit dem Schwangerschaftsabbruch. Dass es ja zum Beispiel auch möglich wäre, dass es vielleicht dann auch hier strafbar ist. Und das vielleicht auch ein Tool sein könnte, um irgendwo unterdrückt zu werden. Siehst du das als Risiko oder denkst du, ach, das kommt hier gar nicht? Deswegen brauch ich da nicht drüber nachdenken.
01:06:33 Ja, doch. Also das kann ich mir schon auch vorstellen, dass dann das dann wiederum umschwenken könnte in ein, okay, jetzt fühle ich mich noch unsicherer eher dadurch, weil das dann halt vielleicht wirklich auch verfolgt wird oder wie Christopher vorhin ja auch schon sagte mit der roten Ampel und so. Das sehe ich dann halt natürlich auch, weil, ich sag mal, so eine rote Ampel ist natürlich jetzt eher so ein kleineres Verbrechen, aber wenn dann solche Sachen halt sofort geahndet werden und das ist dann halt schon auch krass, ja.
01:06:59 Aber das heißt, du siehst die Gefahr nicht so akut, dass du jetzt aktuell dagegen wärst, das einzuführen? Natürlich, weil halt aktuell auch nichts für mich dagegen spricht. Für mich ist es halt gerade nur Sicherheit, aber ich sehe den Punkt halt schon auf jeden Fall, dass es sehr schnell halt umschwenken könnte. Lena, wie siehst du das? Also ich sehe das tatsächlich ein bisschen differenzierter. Also wenn wir jetzt von diesem Gehen über eine rote Ampel sprechen,
01:07:24 Da sind wir im Ordnungswidrigkeitenbereich. Da hat jede Behörde einen Ermessensspielraum. Wenn es allerdings um Straftaten geht oder eine Strafverfolgung, die dadurch gewährleistet werden soll, dann finde ich, ist es noch mal was anderes. Und dann finde ich es tatsächlich auch gut. Natürlich soll jetzt nicht jeder Falschparker sofort automatisch irgendwie was aufs Handy bekommen. Dafür gibt es aber halt auch den gesetzlichen Rahmen aktuell in Deutschland gar nicht, weil wir, wie gesagt, im Ordnungswidrigkeitenrecht auch in den
01:07:53 meisten Fällen einen Ermessensspielraum haben, der dann natürlich umgangen werden würde. Was ich allerdings sehe bei Straftaten, ist einfach dieser enorme Vorteil. Und da auch das Ding dieser Gesichtserkennung, rein juristisch sehe ich da diverse Hürden. Ganz persönlich finde ich es auch eigentlich kein Problem tatsächlich, weil auch da sehe ich diesen Aspekt, dass wenn ich mir nichts zu Schulden kommen lassen habe,
01:08:22 dass dann für mich sich nichts ändert. Letztendlich sollten wir in Deutschland irgendwann Gesetze haben, die in einer Form unterdrücken, wie zum Beispiel diese Form vom Schwangerschaftsabbruch, was natürlich unglaublich schrecklich wäre und was man sich heute eigentlich ja kaum vorstellen kann, dass das irgendwann hier in Deutschland passiert, wo man natürlich mit rechnen muss. Dann ist das aber letztendlich ein Problem. Also dann haben wir das Problem an einer anderen Stelle. Dann haben wir das Problem in der
01:08:50 politischen Lage in Deutschland, das Problem in der Gesetzeslage in Deutschland und ich glaube nicht in der Videoüberwachung. Weil wenn es keine Videoüberwachung gibt, dann wird es vielleicht, keine Ahnung, wenn wir jetzt so dieses Horrorszenario durchspielen, dann haben wir vielleicht irgendwie verdeckte Maßnahmen, die dann vor den Schwangerschaftszentren stehen oder sowas. Also ich denke, dann haben wir ein Problem auf einer anderen Ebene, das dann aber nichts mit der Videoüberwachung an sich zu tun hat.
01:09:13 Und ich denke auch, dass wir tatsächlich so viel Vertrauen in unseren Staat haben müssen und dürfen, dass wir davon ausgehen können, dass wir keine Bedingungen wie in China hier erleben werden, hoffentlich jemals. Okay, klar, politische Lagen können sich immer ändern.
01:09:31 Aber natürlich kann man auch selber so ein bisschen sich überlegen, wie sehe ich da, wie sich das entwickelt und was halte ich für wahrscheinlich. Mau, an der Stelle möchte ich dich noch einmal ansprechen, denn ich muss mich leider von dir verabschieden für den Abend. Ich freue mich sehr, dass du da warst und uns auch so ein bisschen einen persönlichen Einblick mitgebracht hast. Und ja, bis zum nächsten Mal und dir noch einen schönen Abend. Danke euch auch, hat mich sehr gefreut. Ciao. Tschüss.
01:09:55 Und wir haben auch direkt den nächsten Gast, der schon wartet, und zwar ist das Dr. Nils Zurawski. Hallo, schön, dass du da bist. Magst du dich auch einmal vorstellen? Ja, es ging schnell an, ich dachte, na gut, dann bin ich online dann halt. Ja, du bist jetzt live online, live im Fernsehen, nicht ganz.
01:10:21 Ich habe einmal eine Frage, bevor du weiter sprichst. Hast du ein anderes Mikro, was du auswählen kannst? Du hörst dich bei uns sehr, sehr blechern an. Das ist ein bisschen schwierig, dich zu verstehen. Nicht ohne, dass es dauert, bis ich das angesprochen habe. Ich spüre zwar ein rechter Mikro. Ich kann natürlich näher rangehen. Das hilft, das hilft.
01:10:44 Ich glaube, das stört uns nicht. Also nein, ich habe kein anderes. Hätte ich das vorbereiten müssen, das wusste ich nicht. Bis jetzt klappt das in den Zoom-Meetings auch. Ich bin Nils Zanowski. Ich bin Soziologe. Ich bin aus Hamburg und ich beschäftige mich seit 25 Jahren mit dem Thema Überwachung, insbesondere mit Videoüberwachung. In letzter Zeit nicht mehr so viel, aber das ist ein Thema,
01:11:08 und was mich auch nie verlässt, ein Zombie-Thema der Untote, der Überwachungsdiskussion, das immer wieder hervorgekramt wird. Und ich habe auch mit Begeisterung euch zugehört und auch im Chat mitgelesen. Da sind ja sehr verschiedene Sachen, ein paar sehr, sehr gute Bemerkungen, auch rundum ausführliche Bemerkungen dabei. Genau, was tun wir?
01:11:36 Grundsätzlich erstmal danke für den Einblick und ich glaube, wir wollen heute vieles von dir wissen. Du sagst gerade, das ist ein Zombie, das ist ein alter Hut, das gibt es schon immer und das geht nicht weg. Warum sagst du das? Wie kommst du da drauf? Ist das nicht eher ein neueres Thema, weil KI kommt ja jetzt erst auf oder gab es das immer schon in verschiedenen Arten und Formen und wenn ja, in welchen? Also KI und Biometrie im Zusammenhang mit den Kameras ist neu, ja ganz klar. Für mich ist das natürlich ein alter Hut, weil ich
01:12:04 vor 25 Jahren mein erstes Projekt dazu gemacht hatte, zum Thema Videoüberwachung. Und seitdem das Thema nicht mehr los wird, obwohl ich ganz viele andere Forschungen gemacht habe, wenn Überwachung diskutiert wird, so in der breiten Öffentlichkeit, immer Kameras oder zum Großteil Kameras als Thema gewählt werden, um das zu tun. Und gute Gründe gehen auch, das anders zu machen. Da hat Herr Christopher schon aufgeführt, also die Trennung privaten Staat.
01:12:34 Das ist ein wichtiges Thema. Wir befinden uns hier auf Twitch. Twitch gehört Amazon. Ich weiß nicht, warum wir uns Sorgen machen, dass wir uns filmen lassen und dass uns keiner registriert. Also, so viel Kontrolle und Content, wie wir gerade haben, liefern wir Amazon. Und für die Algorithmen liefern wir in der Öffentlichkeit nie im Leben, zumindest nicht in Deutschland. Vielleicht in China oder Singapur, aber in Deutschland auf keinen Fall. Das sind so Themen, die man dann auch vielleicht
01:13:10 Kann ich dich kurz unterbrechen? Ja. Ich habe gerade nochmal aus der Regie den Tipp gehört, kannst du bei den Einstellungen, also man kann an dem Mikrobutton ist so ein kleiner Pfeil, glaube ich, dran. Kannst du da mal gucken, ob du das richtige Mikro ausgewählt hast? Der Chat hat ein bisschen Schwierigkeiten, dich zu verstehen. Das wäre super lieb.
01:13:36 Besser? Ja, oh, das ist so schön! Man hört dich so viel besser, wow! Okay, falsches Mikrofon, ich hatte meine Kopfhörer, es war mein Kopfhörermikrofon das andere, das liegt aber hier. Ah, okay. Jetzt hörst du dich so richtig schön geschmeidig in unseren Ohren an. Sinnlos, also sorry, sorry, sorry Frau da draußen. Tut mir leid, also nochmal. Ich erhole jetzt nicht alles, aber... Nein, nein, man konnte dich auch groß, also grob verstehen, es war nur ein bisschen anstrengend auf den Ohren, aber genau, steig da einfach wieder ein.
01:14:05 Und es sind eine Menge Sachen gesagt worden. Ich habe mir so einen kleinen Zettel hier gemacht und schon mal ein bisschen mitgeschrieben, wie das so typisch ist. Und natürlich ist es jetzt auch so ein bisschen so, ich will das nicht unfair sagen, als ihr alle geredet hattet und auch der Chat da sehr aktiv war. Ihr dachtet, jetzt komme ich hin, jetzt erzählt Opa mal irgendwie, wie das alles ist und die Wissenschaft und so weiter. Das ist jetzt, ich habe mich nicht eingeladen, also die Redaktion hat das getan. Ich habe das schon vorher gesagt.
01:14:32 Ich versuche es möglichst unoperhaft und nicht so explanatorisch zu machen. Aber es gibt natürlich ein paar Sachen, die ganz wichtig sind. Wenn ich jetzt mal den Chat fragen würde, sagt mir doch mal eure erste Assoziation, wenn wir von Videoüberwachung sprechen. Dann schreibt das doch mal auf, was euch da in den Sinn kommt. Dann würde ich denken, da kommen ganz viele verschiedene Dinge. Denn was man in der Forschung oder auch in meiner Beschäftigung feststellen kann,
01:15:02 Wenn man das einfach so pauschal macht, wie auch, sind sie für Video-Wachen oder nicht, dann hat jeder Mensch, der da auf so eine Umfrage antwortet, eine sehr eigene Vorstellung, auch wo die Dinger hängen und was damit erreicht werden soll. Prävention, Strafverfolgung, Sicherheit haben wir, Babytauben meinetwegen, 1984, Kameras auf den Straßen und so weiter. Das heißt aber, wenn wir die Kameras bewerten wollen, ist es ein Unterschied, ob die in dem Gym von Mao hängen,
01:15:30 Und das Problem, was vorhin diese eine User angesprochen hat, das war total toll. Was ist, wenn die quasi so eine Art spannender Voyeurismus da machen? Das zeigt ja, ja, wir müssen mal genau gucken, wo hängt die Kamera? Was tut sie? Was kann sie technisch? Zeichnet sie auf? Schicken die gleich Leute los? Wie ist das im Bahnhof? Wie ist das am Flughafen? Das Parkhaus war vorhin genannt. Parkhaus, die einzigen Studien, die es gibt, wo die
01:15:58 wo die Wirksamkeit der Abschreckung wirklich groß war, waren so Parkhäuser und Banken. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass deren Nutzung so eindeutig ist. Also am Geldautomat holst du Geld, machst dir nichts anderes. Und im Parkhaus stellst du das Auto ab und gehst wieder weg oder umgekehrt, holst dein Auto. Alles, was dann darüber hinaus dort passiert, ist sehr auffällig. Im öffentlichen Raum passiert alles. Selbst an einem Bahnhof, da ist das Chaos pur. Also jeder, der in einer Großstadt wohnt,
01:16:25 Hamburg, Berlin, Frankfurt, was auch immer, da ist Chaos, da passiert alles. Deswegen ja auch Biometrie, Mustererkennung und so weiter. Aber wenn man das bewerten will, muss man sich also fragen, welche Kamera, an welchem Ort, was kann die, wie wollen wir das bewerten? Erst dann können wir irgendwas zu Videoüberwachung sagen, ohne dass es so ein Sammelbegriff ist. Das ist total wichtig. Dann zu den Statistiken. Gefühlte Sicherheit immer schlimmer.
01:16:48 Die sind genau den gleichen, natürlich seit 20 Jahren. Da frage ich mich natürlich, wann war es entweder gut oder wie schlimm ist es heute, wenn es seit einigen Jahren schon wieder schlimmer wird? Jetzt sind es 2025, wie gesagt, seit 22 Jahren oder das Sicherheitsgefühl. Mit diesem Sicherheitsgefühl wird gespielt. Wir haben nur Statistiken von der Polizei gesehen, Bundespolizei. Auch diese Strafaufklärungsraten, die du genannt hattest,
01:17:16 Ja, kann sein, aber vielleicht haben sie mehr geschaut, mehr geguckt, mehr angezeigt. Anzeigeverhalten, Aufklärung. Sind die vom Gericht gelandet? Sind das Verurteilte Straftäter? Was ist passiert? Ist das eine Arbeitsstatistik der Polizei? Unklar. Also Statistiken? Schwierig. Sicherheitsgefühl? Auch schwierig zu messen. Also fühlt sich sicher oder nicht. Wir hatten ja so ein paar, sehr viele Aspekte eigentlich schon. Bin abends alleine, es ist der Ort, fühle ich mich sicher. Irgendjemand sagte, ich wohne ganz lange schon in Berlin. Oder es war sogar Mau, die sich dann
01:17:45 nie unsicher fühlte, wenn sie draußen war, aber nur bei bestimmten Sachen. Einmal war eine Drohung involviert, klar fühlt man sich dann unsicherer. Also das ist total schwierig, finde ich. Es gibt, und da hast du vorhin schon richtig gesagt, Lucia, es gibt keine... Dieses mit der Prävention lässt sich total schlecht messen. Du kannst ja niemanden fragen, wollten sie mich jetzt überfallen? Oder wollten sie gerade eine Strafe?
01:18:11 Prävention, das hat nicht nur mit Kameras zu tun, Prävention allgemein ist total schwierig zu messen, gerade Kriminalprävention, also die vorherige Veränderung von Straftaten. Das ist total kompliziert. Jetzt ist Lucia schon wieder weg. Ich bin noch da. Ich nicht, ich sehe nur euch beiden, Christopher und Lena. Ich sehe Lucia noch. Können wir mich denn alle hören? Jetzt hörst du mich?
01:18:40 Ich hab keine Ahnung. Nils, kannst du mich hören? Nein. Lucia, hörst du mich? Sag mal was. Ich hör dich. Hörst du mich? Wir hören dich. Ihr beide hört mich? Hören mich die Leute da draußen?
01:18:55 Ihr könnt Nils auch sagen, dass ich ihn auch höre und die Leute draußen ihn auch hören. Er hört mich nicht anscheinend. Nils, wir sollen dir von Lucia sagen, dass sie dich auch hört. Es fühlt sich an wie bei Harry Potter. Hermione hat gesagt es. Das ist cool, ja, also okay. Es geht wieder los, okay. Ja, alle da, wir hören dich. Super, danke Sassikati.
01:19:22 So, wie du habe ich mich auch verhaspelt. Jetzt fange ich nochmal an. Nein, nicht. Und das sind so Probleme. Das mit dem Gefühligen ist ein Problem. Es ist nur die Angst vor Kriminalität, die Angst, überfallen zu werden. Es ist die Angst an dem Ort. Kenne ich den Ort? Oder habe ich aus anderen Gründen ein Unwohlseinsgefühl? Weil vielleicht kenne ich mich nicht aus oder vielleicht sehe ich schlecht bei Dunkelheit.
01:19:49 Keine Ahnung, in einem gewissen Alter, wo ich Schiss habe, müsste nicht mehr wegzulaufen. Erstaunlicherweise haben junge Männer zwischen 15 und 25 sehr wenig Schiss in der Öffentlichkeit, werden aber komischerweise am häufigsten Opfer und sind auch die häufigsten Täter. Gerade in der Öffentlichkeit sind also stark junge Männer in der Regel, können also alles am meisten Angst haben. Ältere Menschen, klar sind sie nicht sicher, sind nicht mehr schnell und so weiter. Das ist natürlich ein Problem.
01:20:16 Die Definitionssachen, was man genau rausfindet, werden in solchen Umfragen und einfachen Sachen oftmals nicht genau geklärt. Und dann sind so Aussagen, Videoüberwachung so und so ist gut oder schlecht, ziemlich schwierig, wobei auch bestimmt seit 20, 30 Jahren die Umfragen zur Videoüberwachung immer eine positive Rückmeldung kriegen, so zwei Drittel bis 80 Prozent, je nachdem, was passiert ist, hängt auch ein bisschen davon ab, finden Videoüberwachung im öffentlichen Raum ganz gut. Also das ändert sich auch nicht.
01:20:45 Die Kritik daran ist eher beschränkt und also eher so Spezialisten wie ich oder Wissenschaftler oder so Aktivisten oder Menschen wie du, Christopher, die da mit so einer anderen Brille, dieser Menschenrechtsbrille drauf gucken, sind da andererseits viel easier, wie Lena oder auch Mao, die das ganz anders sehen. Und natürlich, du, Lena, aus deiner Polizeibrille auch noch mal mit so einer anderen professionellen Deformierung. Das ist natürlich ganz klar.
01:21:14 Diese Chilling-Effekte, ja, die gibt es. Ob die in der Öffentlichkeit funktionieren? In der Öffentlichkeit will ich erst mal anonym sein. Es muss allen egal sein, wer ich bin. Deswegen dein Einwand mit den Demonstrationen ist auch total wichtig. Aber es lässt sich natürlich auch anders herausfinden. Du kannst natürlich auch die Handynummern scannen.
01:21:36 die auf so einer Demo sind. Und das wurde gemacht. Auch das hat die Polizei Sachsen schon mal gemacht und dafür hat sie auf den Deckel gekriegt. Aber sie haben es gemacht. Also man muss nicht die Gesichtserkennung haben, sondern dein Handy abscannen, die Nummern, die sich in der Zelle aufhalten. Wir sind, wir leben in einer digitalen Welt. Wir benutzen digitale Medien. Das ist die Art und Weise, wie wir leben. Und da befinden wir uns halt oft notwendigerweise in einer kontrollierten Umgebung, die unsere Identität abfragt.
01:22:05 Und zwar nicht so sehr, bist du Christopher, bist du Lenas Logik mit all dem, was du vorhin erzählt hast, sondern ja, gibt es irgendeine Datum zu meiner Handynummer, wer bin ich und dann hat man irgendein Dossier oder so. Und jetzt komme ich zu dir, Christopher, weil du den Unterschied aufgebracht hast zwischen Staat und Unternehmen oder Privatkonsumbereich. Ich wäre da nicht so, nicht so zuversichtlich,
01:22:32 was das angeht. Ich halte den Staat, zumindest wie wir ihn momentan noch haben, als einen Rechtsstaat natürlich für sehr regelhaft. Und das heißt auch, Rechtsstaat bedeutet ja, dass ich vor Gericht gehen kann und gegen den Staat klagen kann. Das besagt der Rechtsstaat. Nichts weiter. Sondern der Staat unterliegt dem Recht, wie ich auch, und kann nicht willkürlich irgendwas machen, sondern muss sich an seine Gesetze halten. Das ist nicht einfach, aber dazu gibt es Verwaltungsgerichte zum Beispiel. Und das ist gut.
01:23:00 Da bin ich Bürger und hab Rechte. Als Konsument bin ich Kunde. Und hab erstmal keine Rechte, das ist ein privater Raum. Das ist ein Problem. Und wenn wir gerade in die USA gucken, wo der Spacken Elon Musk als privater Geschäftsmann sich in die Politik einmischt, mit der Macht und Datenmacht und allem was er besitzt, dann vermischt sich Staat, Unternehmen, Privat auf ganz ungute Weise. Irgendeiner, ich scroll das jetzt nicht zurück im Chat,
01:23:28 Der Neoliberalismus muss erst sterben, bevor es hier besser wird. Und ich möchte ihm oder ihr zupflichten. Ja, da ist was dran, ob es jetzt zu Neoliberalismus oder auch das Kapital. Aber die Übergriffigkeit und das Eindringen, weil unsere Daten handelbar sind, ist ein Problem. Und die Frage ist, wie lange der Staat oder staatliche Institutionen stellen, sich noch wehren können dagegen, diese Übergriffen standzuhalten.
01:23:56 Elon Musk mischt sich aktuell in den Wahlkampf ein und hilft dem Protofaschisten der AfD zu, was auch immer. Und das macht es nicht wenig, weil er Daten besitzt, die weit über Kameradaten hinweggehen. Lena, kannst du mir einen Gefallen tun, einmal kurz unterbrechen und ihm sagen, dass er bitte einmal neu laden soll, damit er mich wieder hört? Hab ich gefragt, sonst labere ich die ganze Zeit. Aber ich stopp jetzt mal.
01:24:25 Kannst du mich hören? Ja, ich kann dich hören. Ah, ich soll dir einmal von Lucy sagen, dass du bitte einmal ganz kurz deinen Browser neu laden sollst, damit du die Lucy wieder hören kannst. Super, das hat direkt funktioniert. Okay, weil es ist einfach ein bisschen schwierig für mich, hier reinzugehen, damit ich hören kann. Das hatten wir in der Sendung letztens schon mal. Nils, hörst du mich jetzt wieder? Ja.
01:24:48 Wunderbar, sehr schön. Okay, weil vor unserer Feiertags- und Neujahrspause hatten wir das Problem nämlich schon mal und das macht es sehr schwierig, wenn ich mit dir nur über unsere anderen Gäste reden kann. Du hast uns jetzt ganz, ganz viel Informationen hier mitgegeben. Sorry, jetzt bin ich auch nach und nach... Nee, dafür bist ja auch da, du. Das ist ja auch irgendwie der Sinn der Sache. Und ich sehe auch gerade im Chat wurde sehr, sehr stark darauf eingegangen.
01:25:13 Das Thema Privat gegen Staat, das ist jetzt gerade noch mal so hängen geblieben bei mir und das fand ich sehr interessant. Christopher, du hattest ja am Anfang das schon mal einmal so angesprochen. Wie stehst du jetzt denn zu dem, was Nils gerade gesagt hat? Wie stehe ich zu dem, was Nils gesagt hat? Also ich glaube, wir sind da jetzt ein bisschen sozusagen abgedriftet mit der ganzen Elon Musk Geschichte, weil
01:25:35 Achso, da auch nochmal ein Hinweis, bitte niemanden beleidigen. Das wäre mir wichtig hier, das gehört zur Etikette. Wir wollen ja auch nicht beleidigen. Also ich glaube, die Vermischung von Risiko-Unternehmensgewalt und staatlicher Macht, die da generell im Zirkel um Donald Trump stattfindet, ist super gefährlich.
01:25:59 aus diversen Gründen und natürlich sozusagen aus Lobbyismusgründen, aber auch, weil Elon Musk sich da in eine Position setzt, in der er womöglich Gesetze mitbestimmen kann, die seine eigenen Unternehmen betreffen. Das ist natürlich eine Situation, die wir auch hier in Deutschland auf keinen Fall haben möchten und der wir uns erwehren sollten. Und ich glaube, ich finde aber den, also hier klang gerade so,
01:26:26 Lena, du hast vorhin den Satz gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass das passiert und ich glaube auch sozusagen, du hast so viel Vertrauen in den Staat, dass das nicht passiert. Und das ist natürlich der Rechtsstaat, dass wir uns praktisch Entwicklungen, die wir problematisch finden, erwehren können, aber vielleicht auch qua Amt sozusagen, als Vertreter einer Menschenrechtsorganisation, glaube ich, habe ich dieses Vertrauen eben nicht, sondern mein Job ist,
01:26:54 skeptisch zu sein bei Dingen, die unser Staat anstellt. Und ich glaube, wir sehen weltweit zum ersten Mal einen Rückgang an Demokratien. Es gibt sozusagen weniger Demokratien jetzt als noch vor ein paar Jahren. Und wir sehen, ich finde auch, die Frage ist ja nicht Rechtsstaat, ja oder nein, sondern die Frage ist, welche Rechte
01:27:18 die wir als elementar für einen Rechtsstaat betrachten, oder für eine Demokratie vielleicht auch betrachten, werden beschnitten. Und das heißt, ich finde diese, ich glaube, es wird nicht diesen Moment geben, an dem wir ganz, ganz viele Daten, an dem der Staat ganz, ganz viele Daten gesammelt hat, oder wir ganz, ganz viel Technologie installiert haben, die uns überwachen kann, und dann passiert etwas, wie zum Beispiel Schwangerschaftsabbrüche werden illegalisiert, und dann sind wir so, okay, nee, jetzt wollen wir das alles doch nicht mehr.
01:27:46 Das ist dann alles da. Wenn antidemokratische Parteien, die bestimmte Minderheiten unterdrücken wollen, irgendwann in was für auch immer einer Zukunft sozusagen Regierungsmacht übernehmen und sei es auf Landesebene, dann sozusagen sind diese Elemente in deren Händen. Und ich glaube, das müssen wir uns immer überlegen. Und ich finde zum Beispiel klar, auch
01:28:12 Wir leben in Deutschland und Protest ist hier möglich. Aber wir bei Amnesty beobachten sozusagen, und das sagt die UN auch, dass Protest in Deutschland viel deutlicher beschnitten wird in letzter Zeit, als es noch vor zehn Jahren war. Das sehen wir an pro-Palästinensischen Protest, das sehen wir an der Klimabewegung. Die letzte Generation wird praktisch als Terrororganisation eingestuft und das
01:28:38 müssen sie jetzt gar nicht diskutieren. Das hat ein Politiker gemacht, nicht der Staat. Ich glaube, wir müssen... Also fair, auch wenn ich dir recht gebe, aber seien wir so fair, der Staat hat sie nicht auf die Terroristik gesetzt. Herr Dobrindt hat den Schwachsinn verzapft. Kriminelle Vereinigung. Und ich glaube aber... Um das einmal einzuordnen, trotzdem natürlich interessant, dass da überhaupt drüber geredet wird. Ja. Um deinen Punkt vielleicht ein bisschen einzuordnen. Danke schön. Und was das aber bedeutet, ist, ich glaube, dass
01:29:06 Diese Schwellen sind nicht so scharf. Die werden an ganz vielen kleinen Stellen überschritten. Und deswegen finde ich, also ich finde sozusagen die Qualität oder wir finden, die Qualität einer staatlichen Überwachung ist einfach eine andere als durch private Unternehmen. Und spezifisch, wenn wir über Gesichtserkennungstechnologie und Videoüberwachung im öffentlichen Raum reden. Und gleichzeitig ist es aber auch so, dass zum Beispiel
01:29:33 mit PimEyes oder anderen Tools, welches ein Tool ist, mit dem man ein Gesicht irgendeiner Person sozusagen in diese App schicken kann. Und dann spuckt sie dir alle Bilder aus, die es dazu im Internet gibt. Und auch das finden wir aus menschenrechtlicher Sicht sehr problematisch, weil das ist recht auf eigenem Bild mit Füßen tritt. Das heißt, auch da sind wir sehr kritisch.
01:30:01 Christoph, du sprichst ja sehr viel über Rechte, die eben aktuell uns noch zustehen in Deutschland. Und klar, auch Rechte können sich verändern. Lena, du hast eben einen interessanten Ausdruck gewählt. Und zwar hast du gesagt, als jemand mit juristischem Hintergrund, gibt es rechtliche Hürden, um das Ganze in Deutschland so umsetzen zu können. Siehst du, also das Wort Hürde ist da bei mir so hängen geblieben.
01:30:25 Siehst du denn da eine Notwendigkeit, diese Rechte anzupassen? Findest du die veraltet oder siehst du den Grund schon, warum die da sind und würdest du sie einfach nur verändern wollen? Also ich sehe natürlich den Grund, warum sie da sind und ich würde sie auch nicht verändern oder angreifen wollen, also nicht abschaffen wollen, aber verändern wollen. Tatsächlich
01:30:48 Jetzt schwirrt das gerade bei mir im Kopf, diese Demonstrationsgeschichte irgendwie ganz präsent. Und ich glaube, es ist ein ganz gutes Beispiel, um auch die Rechte oder auch die Stellung
01:31:00 oder den Stand, den wir gerade in Deutschland haben, einmal darzustellen. Natürlich sind die Bewegungen, die wir in Deutschland, diese rechten Bewegungen, die wir im Moment sehen, super erschreckend und machen auch mir ziemlich dolle Angst. Aber wenn wir uns zum Beispiel mal, kam mir gerade im Kopf ein Urteil, ich weiß nicht, welches Verwaltungsgericht es war, eine Demonstration wurde angemeldet und
01:31:24 Der Demonstrationszug ging durch Straßen, die eine Verkehrsüberwachung beinhalteten, also eine Überwachung vom Verkehr mit Kameras. Die Kameras wurden ausgeschaltet für die Demonstration, aber tatsächlich war das nicht genug und das Gericht hat am Ende entschieden, dass die Kameras wirklich mit Mülltüten abgedeckt werden müssen. Also das ist aktuell der Stand in Deutschland zum Thema Meinungsfreiheit. Also diese Versammlungsfreiheit
01:31:51 die wir haben in Deutschland, die ist so hoch und die wird auch von allen Gerichten eigentlich ja so hoch eingestuft und so krass geschützt, dass wir nicht darüber reden brauchen, dass wir irgendwie eine Kameraüberwachung von Demonstrationen in nächster Zeit haben würden. Also da sehe ich uns ganz weit von weg. Und das ist auch gut so, weil das sind die Strukturen des Staates in Deutschland. Das sind die Strukturen, die das Grundgesetz regelt.
01:32:15 Und die sind gerade dafür da, um solche Fälle zu regeln und uns auch zu erlauben, solche neuen Maßnahmen einzuführen, unter Beachtung des Grundgesetzes. Und das finde ich tatsächlich da nochmal ein gutes Beispiel.
01:32:29 Du darfst sofort rein, Nils. Ich hab mich gesehen, du hast den Kopf geschüttelt. Und da will ich dich auch gleich noch fragen, warum. Ich muss allerdings vorher Christopher leider schon verabschieden. Schön, dass du heute da warst. Die Zeit rennt, ich merke es schon, und der nächste Gast wartet. Trotzdem vielen lieben Dank. Danke schön. Hat mich sehr gefreut. Bis dann. Ciao. Ciao. So.
01:32:50 Jetzt haben wir unseren nächsten Gast, und zwar ist das Jochen Kröke. Und zwar ist das der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei. Hallo, schön, dass du da bist. Kannst du mich hören? Moin! Sehr schön. Du bist ein bisschen leise bei mir. Wenn es dir möglich wäre, ein ganz bisschen näher an das Mikrofon zu kommen, wäre das klasse. Aber sonst hören wir dich klar und deutlich. Sehr schön. So, Nils, ich wollte dich aber gar nicht so... Nee, erst mal, Jochen, stell dich gerne vor, bevor ich hier durcheinander komme.
01:33:20 Ich bin Jochen Kupelke, ich bin Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei. Unsere Gewerkschaft vertritt 210.000 Polizistinnen und Polizisten in Deutschland. Und wir sind eine Gewerkschaft, die einen föderalen Aufbau hat. Aber ein Bundesvorsitzender, der jetzt sozusagen in die Thematik einsteigt und versucht, in unserer föderalen Gesetzgebung dieses Thema Videoüberwachung aus der Perspektive der Polizeiarbeit vielleicht noch mal darzulegen,
01:33:45 Und die Forderung der Gewerkschaft der Polizei ist nicht nur eine Ausweitung der Videoüberwachung im öffentlichen Raum, sondern auch eben, was ihr diskutiert habt, spannend diskutiert habt, die Möglichkeit des biometrischen Abgleichs und der KI-Nutzung und so weiter. Deswegen spannende Diskussion und tolle Teilnehmer.
01:34:02 Ja, und da noch mal als Info für den Chat, es gibt mehrere Gewerkschaften und du bist eben bei der Gewerkschaft der Polizei der GdP. Nur einfach, dass ihr das ein bisschen einordnen könnt. Und auch hier noch mal, wenn ihr persönlich Fragen habt, jetzt hier an eine Polizistin, an den Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei oder auch an Nils als Forscher, dann schaltet euch immer gerne mit dazu. Ihr könnt einfach den Button im Chat benutzen, auf Anklingen drücken und dann seid ihr mit dabei. So, jetzt aber Nils, du hast den Kopf geschüttelt und du wolltest was dazu sagen.
01:34:30 Ja, ich gieße noch mal ein bisschen Wasser in den Wein, dann können die anderen ja nochmal den Wein auffüllen. Also 2001 am 11. September stürzten die beiden Türme des World Trade Centers ein, weil da zwei Flugzeuge reinflogen. Im Anschluss, ich finde das immer noch eine Zeiten- und Wasserscheide, die passiert ist, weil das in dem Ausmaß terroristischen Angriffe auf
01:34:55 den Westen sozusagen, was wir nicht gefühlt haben. Es gab andere auch woanders, auch scheußlich, aber nicht hier, war bedeutsam. Kurz danach in den westlichen Ländern, in Deutschland wie in den USA, gab es Telefonbuch-dicke Gesetze, die jede Menge Überwachungsmöglichkeiten, also Überwachungstechnologien, Verfahren möglich machen.
01:35:21 Der Patriot Act, die sogenannten Otto-Kataloge, benannten auch Otto Schilly damals und so weiter. Das ist lange her, länger wahrscheinlicher als einige als sind hier im Chat, aber sei es drum. Und immer wurde auch mitgeliefert das Argument, wenn wir das noch hätten, dann wird alles besser, dann können wir sie fassen. So stimmt natürlich nicht, weil die letzten 22 Jahre wurde nichts wirklich besser. Das hat nicht nur damit zu tun, dass wir diese Überwachungsmaßnahmen hatten, aber sie haben auch nicht unbedingt immer geholfen. Wie wir gerade gesehen haben,
01:35:50 Wenn wir die jüngsten Terroranschläge nehmen in Deutschland, dann können wir Magdeburg nehmen, der Täter war bekannt, Anis Amri, Breitscheidplatz 2015 oder 18, ich weiß nicht mehr ganz genau, war auch bekannt. Und es gab immer den Satz mit, wir lassen uns von diesen Terroristen unsere westliche Lebensart nicht verbieten und nicht berühren, nicht einschränken.
01:36:13 Da bin ich total dafür und ich habe wenig Sympathien bis gar keine für diese Menschen. Ob das Islamisten, Faschisten, was auch immer. Meine Sympathien fehlen da ganz. Aber wir haben unsere Werte zu leben eingeschränkt in den letzten 22 Jahren. Wir haben das getan. Wir haben uns mit Überwachungsgesetzen überzogen. Wir haben dem Staat eine Menge Kompetenzen zugebilligt.
01:36:40 wenn auch jedes Mal die Vorratsdatenspeicherung vom Bundesverfassungsgericht endet. Und auch dieses Mal wird sie genau da wieder enden. Man könnte uns, Christopher, wahrscheinlich mehr dazu sagen. Also dieses Argument, wir brauchen jetzt noch dieses eine, jetzt ist es KI, jetzt ist es Biometrie, jetzt, dann aber wird, nein, es wird nicht besser. Es wird nicht besser, es wird, wie auch im Chat gesagt wird und auch hier, es gibt andere Probleme, die man anders lösen muss. Es ist oftmals soziale Probleme, um
01:37:06 Jetzt habe ich Terror gemacht, ganz groß. Aber wir können auch in Hamburg mal die Reeperbahn nehmen. Da war auch mal Videoüberwachung und damit wollten sie die Party-Meute am Wochenende, wo wirklich viel los ist, in den Griff kriegen. Aber Alkohol, junge Männer, Party, enger Raum, Videokameras sind da nur ein beschränktes Problem. Also das ist eher ein soziales Problem, was man da hat. Das gleiche ist wie mit Silvester. Ich glaube, das Böllerverbot ist die beste Idee. Und nicht, dass
01:37:34 die Videokameras oder eine gesteigerte Überwachung. Und auch nicht die Grenzen dicht machen, sondern eher keine Brille erlauben, aber das ist ein anderes Thema. Aber das ist kein Allheilmittel, sondern nur noch den letzten Punkt, Videokameras, mit, ohne Biometrie, was auch immer, oder KI jetzt, also immer auf der Höhe der Zeit, sind auch immer ein politisches Symbol. Also sie symbolisieren etwas, Kameras sind
01:38:02 geprägt durch ein Jahrhundert des Bildes sozusagen. Sie haben eine große mächtige Wirkung, man vertraut ihnen, sie sehen was, obwohl wir alle wissen, dass den Bildern heute nicht mehr zu trauen ist, was wir auf Bildern sehen, Deepfakes und so weiter. Aber trotzdem genießen sie ein hohes Vertrauen, einen Wahrheitsanspruch und immer auch das Symbol, wir haben Technik, jetzt sehen wir mehr, jetzt können wir tun und Innenpolitiker und ich könnte mir vorstellen,
01:38:31 Wenn mir Jochen Koppelke auch zustimmt. Nee, und Politiker nicht. Gewerkschaft ist immer an der Grenze. Aber Politiker wollen immer einen Quick-Fix machen. Dann nehmen sie das Ding und sagen, guck mal, jetzt haben wir das hier, jetzt ist alles besser. Und das stimmt nicht. Das stimmt nicht. Das ist symbolisch. Das ist auch ein politisches Symbol, was wirkt. Ja, Jochen, wie stehst du denn dazu? Beziehungsweise kannst du uns dazu ein bisschen was dazu sagen, wie auch die Polizei das sieht?
01:38:56 dass es vielleicht doch besser wird, dass Hoffnung im Alltag eigentlich da ist? Ja, also der Trend der deutschen Polizei ist eigentlich, dass viel mehr Kameratechnik gewünscht ist, sowohl in der Gefahrenabwehr, also Bahnhofsvorplätze gehören den Landespolizeien. Da geht es darum, dass überwiegend gestritten wird, ob man da Kameras aufstellt, damit man eben zum Beispiel erkennen kann, sich anbahnende Schlägereien früher sieht.
01:39:22 Und im Bahnhof ist die Bundespolizei, das ist Bildmaterial der Bundespolizei, in den Bahnhöfen der Deutschen Bahn AG gibt es das schon. Und es gibt sozusagen tatsächlich, wie es hier beschrieben ist, immer so ein bisschen den Wettkampf, ich möchte das auch. Föderalismus bringt das mit sich. Und zu den Akteuren gehören ja auch ganz oft die Landesdatenschutzbeauftragten. Und die bringen sich auch schützend ein mit Blick auf das Recht auf informationale Selbstbestimmung. Aber im Kern die Polizeiperspektive ist,
01:39:50 Jedes Bild, was wir haben, durch eigenes Bildmaterial, was Polizeibehörden durch eigene Kameras erstellen oder durch Dritte, ist total hilfreich in der heutigen Zeit. Da bin ich noch gar nicht bei Biometrie, sondern nur in der Frage, wer ist denn der Täter oder die Täterin? Da hilft es schon, Bildmaterial zu haben. Das darf man rechtlich über die Strafprozessordnung. Aber die angesprochenen Dinge wie Biometrie oder auch aus eurem Einspieler das Thema an Bahnhöfen mit Gesichtserkennungssoftware,
01:40:17 Das dürfen wir rechtlich gar nicht. Das ist ja eine Diskussion, die gerade auch im Deutschen Bundestag nach Solingen thematisiert wurde, wo ja auch der Deutsche Bundestag sich in den Sicherheitsgesetzen eben nicht so positioniert hat und auch der Bundesrat, also die Länder gesagt haben, nee, das ist nicht mehrheitsfähig. Also wir sehen eine absolute politische Abhängigkeit. Ist ja auch klar, Polizei arbeitet nach Recht und Gesetz. Die wird durch
01:40:41 Parlamente gemacht. Und wir sehen aber in der Effektivität, was Bilder machen, was Videosequenzen uns ermöglichen, in der Verbrechensbekämpfung, dass es eigentlich einen großen Bedarf daran gibt. Letzter Satz. Und die Gesellschaft nutzt das jeden Tag. Wir streamen hier was Cooles, erzeugen Bilder. Aber die Behörden dürfen eben nicht so viel. Und diese Botschaft ist, glaube ich, heute wichtig.
01:41:07 Wir dürfen nicht so viel, wie man das bei CSI und sonst irgendwo sieht. Aber wir hätten das gerne, weil das tatsächlich in der Geschwindigkeit der Ermittlungen oder auch in der Gefahrenabwehr wirksam ist. Und ich glaube, das ist etwas, was wäre immer wichtig, auch transportieren wollen, dass man dadurch einfach die Polizeiarbeit effektiver macht. Nur eine Frage. Die Grundlage für Videoüberwachung,
01:41:32 ist Prävention, nicht Strafverfolgung, weil dann gäbe es keinen Grund, sie nicht überall einzusetzen. Die Polizeigesetze sagen Prävention. Wenn man jetzt sagt Strafverfolgung, dann kann es sich überall hängen eigentlich. Warum hängt bei mir zu Hause keins? Warum bei mir der Straße nicht?
01:41:48 Wir haben ja 16 Landespolizeigesetze, die sind für die Gefahrenabwehr. Nicht alle sehen Prävention als Auftrag der Polizei davor. Das ist nochmal ein Spezialfeld. Aber viele haben sozusagen die Datenerhebung. Das ist quasi die Videokamera. Aber trotzdem sind die Städte nicht voll mit Kameras. Ich bin Bremer Polizist. Da gibt es eine Diskussion um den Hauptbahnhof. Es gibt eine Diskussion um besondere Stadtteile, wo viel Kriminalität ist. Und sozusagen auch nochmal Jahrmärkte.
01:42:15 Veranstaltungen und so. Und da gibt es immer dieselbe Diskussion, wer die zur Gefahrenabwehr einsetzen will, muss das ja auf Fakten begründen, also braucht es Straftaten. Und deswegen ist total klar, dass man natürlich nicht eine Ausweitung unkontrolliert massenhaft Videos braucht, sondern man braucht an den Orten Videokameras, wo wir wissen, tatsächlich, wo wir faktenbasiert wissen, viel Kriminalität, hohes Unsicherheitsgefühl, kann man übrigens auch wissenschaftlich nachweisen, gibt ja periodische Sicherheitsberichte und so weiter.
01:42:44 Und deswegen gibt es da sozusagen in dem Bereich viel. Ist man bei der Strafverfolgung, Strafprozessordnung, da darf man mehr. Aber das ist alles unter Richtervorbehalt. Da braucht es sozusagen eine Staatsanwaltschaft und RichterInnen, die da mitwirken. Das ist ein anderes Themenfeld. Aber im Kern dürfen wir im Polizeialtag die Videotechnik einsetzen, mobil, auch ankündigen, auch bei Versammlungen, Fußball und so weiter. Aber
01:43:12 Wir dürfen die nicht überall einsetzen. Und wir brauchen aber mehr, weil wir wissen, dass es wirkt. Nehmen wir den Hamburger Bahnhof. Da gibt es zu der Videotechnik noch eine KI, die dir sagt, wenn jemand umfällt, oh, da ist jemand umgefallen, Rettungswagen alarmieren, vielleicht ist das ein Sturz. Das sind Themen, die zukunftsweisend sind und wo es nicht um das Speichern und Auswerten erst einmal geht, sondern um die Reaktionsgeschwindigkeit der Sicherheitsbehörden. Und das treibt uns voran.
01:43:39 dass empirisch immer alles so nachweisbar ist. Nein, die Polizei lässt keinen von außen reingucken, lässt das keinen untersuchen, selbst mich nicht, als ich noch bei der Polizei gearbeitet habe. Sie hält die Daten zurück. Empirisch kann ich dann viel behaupten. Ich war vier Jahre lang bei der Polizei, habe versucht zu forschen. Ich kenne die Hinderungsgründe und die Tricks. Die Empirie ist schwächer, als es behauptet wird. Und es sind immer nur Bundespolizisten, wie vorhin auch in den Filmen, zu sagen, alles super.
01:44:07 Das ist so ein bisschen unabhängig genug, meiner Meinung nach. Und ja, Aufgabe der Gewerkschaft für Polizei ist es, das zu machen. Ich nehme das auch gar keinem krumm. Aber so eindeutig ist es nicht mit der MPV. Aber das Gute ist ja, dass die Videotechnik erst einmal weit voranschreitet. Wir können also mit der Technik wesentlich mehr. Das heißt, wir können auch für Fahndungen, wir können auch für
01:44:30 bestimmte Aufklärung von Straftaten, die zurückliegen, schon tatsächlich mehr. Aber wir brauchen für alles eine Gesetzesgrundlage. Und da sehen wir auch durch Urteile im Verfassungsgericht, wenn man jetzt zum Beispiel die Polizeigesetze in Nordrhein-Westfalen, Bayern und so weiter nimmt, dass es immer noch eine Kontrolle gibt. Und es gibt ja auch nicht nur Amnesty International, es gibt ja auch sozusagen andere Organisationen, die auch regelmäßig noch mal rechtlich überprüfen, dass es auch klappt. Das ist total in Ordnung. Aber die Kernbotschaft ist,
01:44:58 Warum lässt sich jemand im Internet mit Technik besser, leichter fangen, wenn man nicht staatlich sozusagen Bilder einfach in Software gibt und der Staat, die Polizei darf es nicht nutzen? Das sorgt tatsächlich für Kopfschütteln in den Polizeibehörden, weil man ja sagen könnte, gebt uns rechtlich eine Möglichkeit mit Hürden, mit Richtervorbehalt und so weiter.
01:45:20 Und das merkt man in der Polizei, das ist einfach Thema, dass wir uns nicht per WhatsApp Ding und Ding her und herschicken können. Keine Videosequenz, die wir aber brauchen, vielleicht für eine entsprechende Fahndung oder oder. Und das ist im Moment, glaube ich, das Stimmungsbild, das wir haben. Warum darf außerhalb der Polizeibehörde so viel einfach gemacht werden? Die Kriminalitätsrate sinkt aber seit Jahren.
01:45:41 Aber wir reden ja auch die ganze Zeit über ein Gefühl, was ja anscheinend auch besteht. Also der Chat hat da schon drüber gesprochen. Viele Leute sagen, man fühlt sich gerade nicht so gut. Und wir reden ja jetzt gerade ganz viel auch darüber, so wie fühle ich mich auch dann eben mit Überwachung. Welches Gefühl ist vielleicht schlimmer? Und ich lese gerade eine Frage an Lena und Jochen im Chat. Lena, ich hoffe, du bist auch gerade noch da. Ich habe gesehen, du hast dich eben bewegt. Aber du hörst mich noch, oder? Ja, ich habe jetzt den Akku vom Telefon leer. Oh nein!
01:46:09 Egal, jetzt kommt die Frage. Ich hoffe, du hast noch ein bisschen Akku. Inwiefern habt ihr im Polizeialtag Verständnis für Überwachungsmaßnahmen erfahren? Gab es starken Gegenwind oder eher im Gegenteil? Ja, dann würde ich erst mal an dich geben, Lena. Hattest du da schon Erfahrungen mit? Es gibt ja auch das Thema Bodycams. Hast du damit schon mal arbeiten dürfen oder auch vielleicht Erfahrungen von Kollegen gehört? Also ich habe da tatsächlich nicht mitgearbeitet.
01:46:38 Ich hatte einen Kollegen, der da mitgearbeitet hat, da habe ich aber tatsächlich extrem wenig von mitbekommen. Deswegen kann ich da tatsächlich wenig zu sagen. Auch meine Zeit in der Bereitschaftspolizei, wo dann doch vielleicht mal irgendwie Maßnahmen mitgefilmt wurden, ob es jetzt, was Jochen gerade meint, Demonstrationen sind oder Ähnliches, war auch sehr kurz und während der Corona-Zeit. Das heißt, da habe ich auch nichts mitgenommen. Also da kann ich tatsächlich, glaube ich, gar nichts zu sagen.
01:47:05 Aber hast du generell Erfahrungen in Bezug auf Überwachung gemacht oder das auch gar nicht? Also grundsätzlich jetzt nicht die staatliche Überwachung, aber die private Überwachung ist natürlich für die Polizei immer ein Geschenk. Also wenn wir Straftaten haben, die aufgezeichnet wurden, ob es jetzt in irgendwelchen Kaufhäusern ist oder an Bahnhöfen, wo tatsächlich auf die Polizei überwacht wird, ist natürlich ein Riesengeschenk für uns und auch eine Sache, die auch die Opfer
01:47:33 sehr erleichtert, wenn man denen sagen kann, ja, aber wir haben den Täter auf Video und damit die Chancen viel, viel höher sind, dass wir tatsächlich eine Tat aufklären können und ja auch einfach Ansprüche sichern können für diese Menschen. Da ist es dann schon sehr gewünscht. Also da habe ich tatsächlich, wenn, dann nur Zuspruch erhalten. Auch gut zu hören. Kann man das nur bestätigen. Erzähl gerne.
01:47:57 Jeder, der irgendwie Straßenbahn fährt oder U-Bahn und schon mal Opfer einer Straftat geworden ist, die erste Frage, gibt es hier irgendwo eine Kamera? Das ist gerade im öffentlichen Personennahverkehr ein Dauerthema, dass Polizei und Opfer genau das besprechen und wir immer froh sind, wenn wir Videoaufzeichnungen zum Beispiel aus einer Straßenbahn nachträglich anfordern können, weil sie 24 Stunden gespeichert war.
01:48:22 Wir haben das ganz oft bei klassischen Diskothekenschlägereien, wenn die Bierflasche auf den Kopf geht, da weiß der das Opfer in der Regel nicht, wer ihm von hinten die Bierflasche auf den Kopf geschlagen hat. Und alle drumherum werden das auch nicht wissen und sagen. Und da hilft sozusagen durchaus, wenn zum Beispiel Diskotheken entsprechend Videomaterial haben. Ich habe genug Sachverhalte aufgenommen, Totschagsdelikte, Mord, wo wir im Nachgang
01:48:46 Tagelang die Straßenzüge abgesucht haben, um zu gucken, ob es an Gebäuden private Kameras gibt, weil natürlich auch bestimmte Gesellschaften oder zum Beispiel kritische Infrastruktur, Videoüberwachung hat. Also in der Strafverfolgung ist das ein total wertvolles Mittel und das wissen Opfer auch total oft. Denn wir erleben genug Opfer und auch Dritte, die sagen,
01:49:07 Ich habe das gefilmt. Ich schicke der Polizei ein Video. Das ist der Trend der heutigen Zeit. Deswegen ist es oft schwer, Menschen zu erklären, super, dass Sie mir das schicken. Wir selbst haben keine Aufnahmen. Das ist so ein bisschen der Konflikt, den wir gerade so erleben im Alltag. Das würde aber quasi sagen, dann können wir einfach überall, weil es könnte überall was passieren. Und wo wirklich was passiert, im häuslichen Bereich, keine Kameras,
01:49:35 50% der Straftaten finden im häuslichen Bereich häusliche Gewalt. Nie Kameras. Es wäre ein Grund zu sagen, ich interniere Kameras. Kann natürlich privat jeder für sich tun. Das ist ja eben unbenommen, frei, muss ja niemanden fragen. Aber es wäre ein Argument zu sagen, wir machen das überall, weil überall kann was passieren. Und, da waren Sie noch nicht da. Kameras kann man nur bewerten, ich sage wiederhols noch mal, welcher Zweck, welcher Ort.
01:50:00 welche Art von Technik, und so kann man das in der Diskothek, es ist anders als am Bahnhof, öffentlichen Demonstrationen filmen, geht eigentlich gar nicht, ehrlich gesagt. Aber nur so kann man das bewerten. Die Kamera an sich macht erst mal nur Bilder. Alles andere dichten wir dann ihr an. Ob sie hilft, ob sie... Das stimmt nicht ganz. Kameras machen Bilder. Das ist meine Kamera. Ich habe noch drei hier im Raum stehen, die machen Bilder. Mehr nicht. Und wenn ich sie fallen lasse, tun sie mir weh, wenn sie auf meinem Zeh fallen.
01:50:28 Aber erstmal verhindern sie nichts. Es gab eine Phase, die werden Sie auch miterlebt haben, es gab eine Phase, da gab es ganz relativ viele Rauchüberfälle auf Taxifahrer. Das war eine ganz schwierige Zeit, 20 Jahre ungefähr.
01:50:42 Genau, und das sind schwere Delikte. Das ist sozusagen ein Angriff auf den Kraftfahrzeugführer und so weiter. Also jemand, der Taxi fährt, jemanden und denen überfallen. Dann hat man eingeführt, dass Taxen in der Regel eine Innenraumkamera haben. Und man sah signifikanten Rückgang von diesen Raubtaten in bestimmten Stadtteilen. Das bedeutet, es hat eine Wirkung. Ich will es gar nicht empirisch sagen, aber es hat eine Wirkung. Und diese Diskussion, genau, Ort, im Taxi, die Identifikation von Tätern, wesentlich höher. Vorher hat man die nicht gekriegt.
01:51:12 Aber das ist nochmal, für die Debatte um Videoüberwachung, man braucht die nicht flächendeckend. Man braucht sie an neuralgischen Punkten, Bahnhöfe, Flughäfen. Warum? Weil wir durchaus wissen, dass wir in angespannten Sicherheitsphasen leben. Wir sind nicht so wie angloamerikanische Staaten, Großbritannien, welchen Papp aufmachen, du musst erst mal 20 Kameras der Behörde nachweisen. Wir haben keine Terrorgesetze wie in Frankreich und Belgien, wo das alles erlaubt ist, gibt es in Deutschland nicht.
01:51:39 Und wir haben aktuell in der schrecklichen Phase nach Solingen, jetzt auch in Magdeburg gesehen, Deutschland diskutiert das sauber und vernünftig und macht eben keinen totalitären Start. Aber die Polizeiarbeit hinkt an einigen Stellen, weil die gesetzlichen Voraussetzungen nicht da sind. Sie sind nicht da. Und wir haben das in dem Gefahrenabwehrbereich leichter, weil die Polizeigesetze da sind und wir andere Grundlagen haben. In der Strafverfolgung und in der Bekämpfung von Kriminalität ist da noch mehr möglich.
01:52:08 Und ich sage, der Disput, den wir auf der Straße haben, ist, junge Menschen wissen, was sie alles mit Videos machen, die streamen sich. Wir sind von Taxis zu jungen Leuten gekommen. Ich habe aber gerade mal eine Frage aus dem Chat, die auch punktbezogen ist. Darf ich die Frage einmal stellen? Und zwar ist die von Selex. Und ich finde, die ist gerade auch sehr wichtig an der Stelle. Und zwar fragt er nämlich, er oder sie,
01:52:30 Gibt es denn zuverlässige Studien, wie Überwachung die Kriminalität überhaupt beeinflusst? Gibt es da schon irgendwelche Daten? Und von Strafen wissen wir, dass harte Strafen nicht zu weniger Kriminalität führen. Und wie ist das denn mit der höheren Aufklärungsquote? Hilft das denn tatsächlich in der Prävention, wenn mehr Fälle aufgeklärt werden? Weiß man nicht. Und das Problem ist, eine höhere Aufklärungsquote macht erst mal die Kriminalitätszahl höher. Also wenn ich mehr Kameras habe, sehe ich mehr.
01:52:57 Man sieht mehr, man erhöht die Kriminalitätsrate, wobei die tatsächliche Kriminalitätsrate sinkt seit Jahren in den westlichen Industriestaaten. Aber was ist die Konsequenz davon, dass die erst mal steigt? Ist das ein Problem? Mehr Aufklärungsdruck? Nö. Das muss man in den Statistiken immer mitnehmen. Ich mache mehr Polizei am Bahnhof, sehe mehr Straftaten und dann hat man den Eindruck, es wird gefährlicher. Aber man sieht nur einfach mehr, was man vorher nicht getan hat.
01:53:23 Erst einmal sind man ja Täter und Opfer und den Menschen, denen was geklaut wurde, gibt es eine Chance, jemanden zu überführen. Aber es ist ja trotzdem passiert. Die Wirkung ist da. Es gibt eine präventive Wirkung. Und es gibt Verlagerungstendenzen, es gibt Verlagerungen, es gibt Verdrängungseffekte und so weiter. Es gibt es auch am Hauptbahnhof. Und das wissen wir auch in Hamburg am Hauptbahnhof. Ja, das ist ganz hübsch und schön und so. Da wird viel gemacht. Das hört auf am
01:53:52 2. März wird das aufhören. Kurz danach, dann ist nämlich Wahl. Und das ist eine Wahlkampagne. Die Quadrostreifen, das ist eine Wahlkampagne, weil es viel zu teuer ist, das durchzuhalten. Es ist gut, dass es passiert für manche Sachen, aber es ist auch eine Wahlkampagne. Und dann sind wir wieder bei, es ist symbolisch. Und die Polizei, ich war mit Polizisten am Hauptbahnhof unterwegs. Junge Bengels sagen mir, die mit denen sind, ich bin hier Wahlkampfhelfer für Andi Grote.
01:54:19 Um das kurz einmal einzuordnen, darf ich einmal kurz dazwischengrätschen. Das ist jetzt natürlich deine Meinung, Nils. Das ist auch in Ordnung. Ich wollte es nur einmal für den Chat einordnen, damit man einfach einmal weiß, wo diese Information jetzt herkommt. Jochen, jetzt darfst du gerne nochmal. Eine Wirkung, die total plastisch oder sozusagen richtig schön zu beschreiben ist, weil das Thema öfter aufkam. Natürlich darf die Polizei Versammlungslagen, Aufzüge, Kundgebungen filmen.
01:54:47 wenn es bestimmte Straftaten aus dem Aufzug herausgibt und so. Und ich finde, das ist immer ein Beispiel, wo man zeigen kann, natürlich hat das Filmen eine Wirkung auf Menschen. Wenn Sie sich vorstellen, dass Sie einen Protestzug haben, vorne fährt ein Auto der Polizei mit, wo ein Kamerateam drin ist oder wir haben mittlerweile ja auch Masken, die wir ausfahren dürfen. Und wenn rechtliche Grundlage da ist, dass wir so eine Versammlung filmen dürfen, dann sehen Sie eine sofortige Veränderung im Aufzug.
01:55:13 In der Regel eine Vermummung, in der Regel ein Umziehen der Jacken und, und, und. Ich will das nur beschreiben. Filmen hat eine Wirkung, weil das einfach bedeutet, oh, da gibt's was, wo man zurückspulen kann. Und jetzt kommt's. Und dass nachher möglicherweise vor Gericht ein Beweismittel ist von vielen,
01:55:33 und entlasten kann und belasten kann. Und ich glaube, das ist noch mal ein Aspekt, den ich gerne einbringen möchte. Wir alle kennen sie, die Kneipenschlägereien, den Konflikt auf dem Bahnsteig. Eine Videokamera trägt auch mal dazu bei, deutlich zu machen, wer Opfer oder Täter ist. Und noch mal, wir kommen in der Regel viel später dazu. Äpfel, Birnen, Mandarinen, Nüsse, wir haben das alles miteinander verglichen, was nicht vergleichbar ist. Kneipe, Aufzug.
01:56:01 Bahnhof, das sind Nüssen, Äpfel, Bananen. Das ist nicht vergleichbar. Verschiedene Kontexte, verschiedene Sinne. Wir reden über Videobachen in der Öffentlichkeit, über Prävention. Und das hat miteinander nichts zu tun, außer dass es Kameras sind und manchmal eine Wirkung hat, weil ich was sehe.
01:56:19 Meistens nicht, weil ich die Kameras nicht wahrnehme. Weil in bestimmten Orten ich sie mehr wahrnehme. Bei einer Demo natürlich ganz anders. Besondere Demos. Die Polizei geht auch nicht zu allen Demos mit Kameras, sondern zu denen, mit denen sie eine besondere Beziehung hat seit Jahren. Also linke Demos in der Regel. Ja, das ist doch wahr. Das ist jetzt aber auch erst mal eine Behauptung von denen. Nein, das sind keine Behauptungen. Das ist so. Wir können es an den Corona-Demos sehen. Da war Polizei ganz anders. Bei linken Demos ist es nach wie vor
01:56:48 Wir können zu G20 gehen. Entschuldige bitte. Das ist keine Behauptung, das ist nachvollziehbar. Das stimmt so nicht. G20. Lassen Sie es uns auch über G20 einmal reden. Das finde ich ein super Beispiel.
01:57:04 traumatisches Erlebnis für eine Stadt, ganze Straßenzüge entglast, ganz viel Geschäfte kaputt gemacht, ganz viel in den Supermärkten geklaut und so weiter. Und die Frage, wird dafür jemand zur Rechenschaft gezogen? Ist der Polizei in Hamburg gelungen, durch eine Sonderkommission und insbesondere durch ein spezielles Projekt in der Frage Videomaterial ganz gelungen, viele Täter und Täterinnen
01:57:28 festzustellen, Öffentlichkeitsfahndung zu machen und am Ende auch der Justiz zuzuführen, dass Prozesse geführt werden können. Das finde ich total wichtig zu erkennen, dass es sehr wichtig ist, dass der Staat eigenes Bildmaterial erstellen darf unter bestimmten Voraussetzungen, rechtlichen Schranken. Auf der anderen Seite ja aber auch Dritte auch Videos machen. Das braucht die Polizei auch. Und ich glaube, aus der Gesamtmischung wird deutlich, Bilder und Videos
01:57:54 helfen in der Strafverfolgung, also Kriminalitätsbekämpfung, aber auch in der Gefahrenabwehr, wenn es darum geht, Mensch, ich fühle mich nicht sicher, machen wir uns da nichts vor, dann holen die Leute auch mittlerweile ihr Handy raus und versuchen einen Streit zu filmen. Weil alle wissen, Mensch, jetzt bin ich auf dem Video, ah, jetzt muss ich mich anders verhalten. Das ist ein Argument, warum wir im Bereich...
01:58:14 Der ehemalige Polizeiführer, der der Polizeiführer bei G20 war, ist in zwei mindestens Fällen vom Hamburger Verfassungsgericht verurteilt worden, rechtswidrig, Demonstrationen unterbrochen, aufgestoppt und gemacht zu haben. Fünf Jahre später interessiert keinen mehr. Er hat Fans ohne Ende in der Hamburger Polizei, die seinen Weg gut finden. Er ist ein Rechtsbrecher.
01:58:34 verurteilt vom Verfassungsgericht. Können wir da einmal ganz kurz reingrätschen? Wir sind jetzt sehr in dieses G20-Thema reingerutscht und ich verstehe das, wie wir darauf gekommen sind, aber können wir ein bisschen zurückkommen zu dem allgemeinen Thema Videoüberwachung, weil um Einzelpersonen soll es jetzt hier eigentlich gerade nicht gehen. Lena, ich würde dir gerade einmal den Stab geben. Du wolltest eben schon was sagen und deswegen muss ich jetzt einmal hier für dich eine Lanze brechen.
01:58:55 Danke dir. Jan-Nils, du bist mir eben ganz krass in meinen Satz reingefallen. Sorry. Ich wünsche dir, in Zukunft ein bisschen darauf zu achten. Tatsächlich genau wollte ich einmal den Punkt, also wollte ich weg von dem ganzen G20-Hamburg-Thema gehen einmal und auf die Frage wieder zurück eingehen. Tatsächlich war ja Teil der Frage, warum oder dass wir sehen, dass erhöhte Strafrahmen nicht zu einer Minderung der Kriminalität führen.
01:59:20 Und dann der Bezug auf Kameras. Und das finde ich sehr spannend. Ich sehe ja die Praxis und ich sehe auch die Theorie. Ich sehe einmal das Gesetzbuch von innen, aber ich weiß auch, wie es auf der Straße aussieht. Und tatsächlich, die meisten Täterinnen und Täter, die wir auf der Straße haben, schauen eher selten mal in so einen Habersack oder so ein dickes Gesetzbuch rein und interessieren sich eher weniger dafür, wie hoch denn jetzt der Strafrahmen der Straftat sein wird, die sie jetzt begehen werden. Also das ist eher was, was in der Praxis
01:59:50 was sehr praxisfern ist. Das heißt, diese erhöhten Strafrahmen, die jetzt vielleicht von, keine Ahnung, Mindeststrafe auf zwei Jahre auf Mindeststrafe von drei Jahren hochgesetzt werden, das ist tatsächlich für die Täterinnen und Täter, die bekommen das in der Regel gar nicht mit, weil das nicht
02:00:05 meistens nicht einfach die Interessensfelder dieser Personen sind in der breiten Straßenkriminalität. Was sie aber mitbekommen ist, wenn irgendwo eine Kamera ist oder was Jochen auch gerade schon richtig schön gesagt hat, wenn irgendwo eine Kamera auf sie gerichtet wird, weil das bekommt jeder mit und das bekommen auch die Menschen auf der Straße mit. Und da sehe ich den ganz klaren Unterschied, warum man es vielleicht nicht direkt vergleichen kann miteinander. Da habe ich ein Post tatsächlich, den wir vorbereitet haben von X ehemals Twitter. Da hat jemand
02:00:34 was anderes geschrieben, und zwar schreibt die Person Kai, wir brauchen mehr Wiederüberwachung, das schreckt Täter ab. Oh, in Schwerin werden immer mehr Straftaten vor laufender Kamera begangen. Jochen, magst du uns das vielleicht einmal einordnen? Kannst du nachvollziehen, woher diese Person kommt, wenn sie das sagt?
02:00:52 Nee, das weiß ich nicht, aber dadurch, dass wir ja im Internet relativ viele Überwachungsvideos sehen und auch bei, ich sag mal vorsichtig, jeden Terroranschlag sehen wir mittlerweile ja unmittelbar, teilweise live gestreamt. Deswegen verstehe ich das Argument zu sagen, es scheint ja nicht abzuschrecken, es ist ja, das Videomaterial ist da und die Tat findet trotzdem statt. Aber was tatsächlich Kriminalität verhindert, ist,
02:01:17 dass man Prävention betreibt. Das ist sozusagen erwiesenermaßen, wenn Menschen sozusagen befähigt werden, nicht Opfer zu werden oder wenn man Menschen über eine Jugendstrafe noch mal dazu bringt, in Ausbildung und Arbeit zu kommen und Bildung. Das sind Ansätze, um Kriminalität tatsächlich zu verhindern. Ich verstehe, dass, wenn man Videos sieht, auf denen Straftaten passiert, man ja sagen kann, ja, die passieren ja trotzdem. Und wir sehen das auch regelmäßig. Im Kern ist es aber so, dass die Videoüberwachung
02:01:44 in Deutschland sehr restriktiv gehandhabt wird und auch viel Ablehnung bei den vielen Anträgen, die die Polizeibehörden stellen, ganz viel Ablehnung erfährt. Also es ist sozusagen kein Standard. Es ist eher die Ausnahme, dass wir mal eine Kamera zum Beispiel für ein Volksfestmobil aufstellen dürfen. Und die muss auch immer neu begründet werden. Und deswegen glaube ich, dass zunehmend sozusagen das Vertrauen in den präventiven Aspekt fällt. Das kann ich auch verstehen. Aber nochmal, für die Straf-
02:02:11 Verfolgung ist das Goldwert, dass man ein Video hat, auf dem man ernsthaft alle Tatbeiträge sieht, weil man in Deutschland nämlich für die einzelnen Tatbeiträge ja, wenn überhaupt, nur verurteilt werden kann. Und was ich nicht getan habe, dafür kann ich auch nicht verurteilt werden. Und vor dem Hintergrund ist es dafür sehr wichtig, aber ich verstehe zunehmend, wenn das Internet voll ist mit Bildmaterial und die Kriminalität gefühlt nicht abnimmt, statistisch an einigen Bereichen aber sogar runtergeht,
02:02:39 Dann verstehe ich, dass Menschen da weniger Akzeptanz für haben. Aber das Stimmungsbild, ich meine, vor zwei Wochen, drei Wochen gab es noch mal eine Umfrage im Öffentlich-Rechtlichen. Jüngere Menschen sehen die Ausweitung der Videoerwärmung als völlig unproblematisch. Andere Altersgruppen, die auch aus anderen digitalen Zeiten kommen, sehen das noch mal ganz anders. Und deswegen finde ich es eine super Diskussion, die man nicht am Lebensalter, sondern an der Realität und an den Erkenntnissen, glaube ich, führen kann.
02:03:09 Wir haben ja auch am Anfang Mao gehabt, die ja auch eher so in meiner Altersklasse, sag ich mal, unterwegs ist. Auch gerade so die Streamer, die ja auch unterwegs sind auf Twitch zum Beispiel.
02:03:22 Wir hatten aber auch zum Beispiel über das Thema gesprochen. Wir reden jetzt gerade auch sehr viel über diese Prävention und dann eben die danach die Aufklärung. Ich als Bürger habe ja eigentlich das Interesse, dass mir keine Straftat irgendwie angetan wird, dass mir nicht geschadet wird, dass mir nichts passiert. Und natürlich ist es schön, wenn mir was passiert, dass es im Nachhinein aufgeklärt werden kann. Aber sollte unser Anspruch dann nicht vielleicht doch irgendwo liegen und zu sagen, hey, wir brauchen mehr Prävention, wäre nicht vielleicht mehr Polizeikräfte einzusetzen,
02:03:47 eine sinnvollere Strategie? Also das habe ich auch schon im Chat gelesen, dass Leute diese Frage gestellt haben. Ja, eine Kamera ersetzt ja keinen Polizisten oder eine Polizistin. Zur Wahrheit gehört ja, wenn ihr eine Kamera am Bahnhof nehmt,
02:04:01 dann ist das etwas, was auf einem Bildschirm läuft. Und in der Regel sitzen da Menschen vor, die bei der Polizei beschäftigt sind. Entweder sozusagen Vollzugsbeamtinnen oder Beamte oder Tarif. Das heißt, es braucht immer die menschliche Komponente, um etwas auszulösen, um auch etwas zu bewerten. So ist das auch mit Videomaterial, was man dann sichert und speichert. So ist das auch bei den Bodycams. Das braucht immer die menschliche Komponente. Man kann überall eine Polizistin und einen Polizisten hinstellen.
02:04:30 Aber wenn ihr euch 1,80, ich bin 1,84 groß, wie weit ich gucken kann, kann man sich dann ungefähr vorstellen, wenn ich nur zwei Meter höher stehen würde, würde ich viel mehr sehen. Und das ist ein Aspekt, den man durchaus mit digitalen Instrumenten oder mit anderen Dingen nochmal betrachten muss. Man sieht mit Technik einfach viel mehr. Und ja, dann wird das Dunkelfeld, also Straftaten, die stattfinden, aber die nicht angezeigt werden oder nicht bekannt werden, heller.
02:04:56 Und dadurch erleben wir gerade an Bahnhöfen, insbesondere Bahnhöfen und anderen Bereichen natürlich, weil wir gepaart mit viel mehr Polizei, weil da erkenntermaßen mehr Straftaten sind, haben wir ganz andere Kriminalitätsbelastungszahlen. Und das ist so ein bisschen gerade das Spannungsfeld. Es gibt aber eine ganz andere Tendenz in Deutschland sogar. Es gibt sogar die Tendenz, Videoüberwachung für den Bereich von Müllsündern einzusetzen. Ihr alle kennt das, so ein Ort, der nie sauber wird.
02:05:23 Allein da gibt es schon Entwicklungen in einigen Städten, zu sagen, dann baue ich da eine Kamera auf, damit da nicht immer nur noch Dreck und Müll liegt. Und warum? Weil es wissenschaftliche Theorien gibt. Da, wo Müll entsteht, entsteht Kriminalität. Da, wo Kriminalität entsteht, gibt es ein Unsicherheitsgefühl, gibt es verschiedene Theorien. Also da, finde ich, gibt es sogar noch eine ganz andere Aufweitung. Weg von Straftaten hin zu Delikten, die zunehmend geringer sind. Also zum Beispiel Müllverstöße. Das ist interessant.
02:05:53 Die Theorie stimmt nicht. Es ist Broken Windows und sie stimmt nicht, schon gar nicht für Deutschland. Kannst du das weiter erläutern? Ja, es ist die Broken Windows Theorie, die sehr beliebt war und die mit sogenannten Incivilities, Ungebührlichkeiten sagte und wo man einen Versuch gemacht oder sich auf einen Versuch bezog, wo man ein Auto hingestellt hat in der Gegend in den USA und dann angefangen hat, die Scheibe zu zerschlagen und nach zwei Wochen
02:06:18 Ich nage mich auf die Zeit nicht fest, weil dieses Auto komplett vandalisiert. Und dann hat man sozusagen während den Anfängen daraus gemacht und die Broken-Windows-Theorie, damit haben sie New York sozusagen in den 90er Jahren kriminalitätsfrei bekommen, weil sie einfach brutals und repressiv alle Menschen rausgeschmissen haben, jeden angehalten, der bei Rot über die Straße gegangen ist oder eben nicht an der Ampel. Und alles dieser Theorie untergeordnet haben und gesagt, das hängt davon ab. Man hat also auch quasi
02:06:46 Amerikanische Wohnverhältnisse, die hochgradig segregiert sind, wo Menschen unterschiedlicher, ich nenne es jetzt mal ethnischer Identität oder Zuordnung, zusammenleben, das betrifft ungefähr 90 Prozent aller Wohngebiete in den USA, dass die da monothematisch wohnen, wenn man so möchte. Das lässt sich auf Deutschland so nicht übertragen. Es gibt ein paar Studien zu sogenannten Incivilities, auch von Kollegen von der Polizeiakademie in Niedersachsen.
02:07:15 Aber sie stimmt so nicht. Polizei liebt die Theorie. Auch die Polizeischüler lieben sie. Sie ist aber nicht richtig. Sie ist hochproblematisch. Empirisch hochproblematisch. In Forscherkreisen, ja. Gut, da haben wir natürlich immer das Problem Empirie und Forscher. Lena, was wolltest du dazu sagen?
02:07:36 Ich habe die auch noch gelernt tatsächlich. Es ging gerade ein Licht an, als du das gesagt hast, Nils. Es gibt durchaus Dinge, die damit in Verbindung bringen und auch die Gestaltung von Stadtvierteln. Es gibt ja sowas wie städtebauliche Kriminalprävention, also die Gestaltung von Orten, dass es zu weniger Kriminalität kommt. Das finde ich
02:08:03 durchaus attraktiv und auch Orte schaffen, die eine gute Atmosphäre haben. Das hilft möglicherweise nicht unbedingt immer der Kriminalität, aber dem Sicherheitsgefühl. An Orten, an denen man sich gerne auffällt oder wo man sich auskennt, fühlt man sich sicherer. Auch wenn es der Hansaplatz in Hamburg ist oder ähnliche Orte irgendwo in anderen deutschen Städten. Selbst wenn diese Orte belastet sind. Wenn ich mich dort auskenne und irgendeine Atmosphäre geschaffen habe, dann gucke ich auf andere Dinge und fühle mich sicherer. Und das kann man gestalterisch durchaus
02:08:32 bis zu einem gewissen Grad ändern. Und da hängt das ein bisschen mit dran, aber es geht noch mal in eine andere Richtung. Ja, wir halten fest, die Theorie ist streitbar. Sehr unterschiedliche Perspektiven von euch. Nils, ich hätte jetzt noch eine abschließende Frage an dich. Es wurde eben ein bisschen hitzig und dein Steckenpferd ist ja eben der Kontext. Das hast du uns ja gesagt. Wir hatten eben das Thema
02:08:56 Bodycams. Ist dir das spezifisch genug, dass du uns das einordnen kannst und sagen kannst, wie deine Meinung dazu ist, zu Bodycams, die von der Polizei getragen werden? Ja, ganz im Jahr 2023 habe ich mich damit beschäftigt und war ganz viel mit Polizisten unterwegs, um die Bodycam mir anzugucken. Und in Deutschland, zumindest in der Hamburger Polizei, aber auch in anderen, gilt die Bodycam sozusagen als deeskaliert. Also eine Bodycam zeigt dem Gegenüber, jetzt muss ich mich benehmen und was machen.
02:09:25 Erst mal, wie jede Kamera, vorhin habe ich ja schon gesagt, Bodycams filmen. Und alles andere ist eine kognitive Leistung. In den USA werden Bodycams eingesetzt, um sozusagen Verfahren, also das Verfahren, die Interaktion aufzuzeichnen und auch polizeiliches Vielfalt zu dokumentieren. Da wehren sich die Gewerkschaften immer in Deutschland dagegen, dass es unter diesen, die Kollegen von der anderen schon, die sind ja in Hamburg auch so tonangebend, von daher.
02:09:50 haben die mal ein Problem damit. Also Deeskalation ja, weil das ist dann der Bürger, die eigene Kontrolle der Polizei nicht. Wenn sie aber da ist, ist das natürlich, geht die immer in eine Richtung, weil man natürlich auch weiß, was sie aufzeichnet. Eine meiner Ergebnisse ist sozusagen, die Kamera ist ein Teil, also ein Einsatzmittel und ein Teil in einer Abfolge von
02:10:13 verschiedenen Aktionen, die ein Polizist, eine Polizistin tut. Dazu gehört ganz viel Kommunikation. Ich habe beobachtet, wie Eskalation hochging, wie die Polizisten sie runtergeredet haben, hocheskalative Situationen sozusagen anders gelöst haben. Die Kamera nicht die eskalierte, sondern die Kolleginnen sozusagen das sehr, sehr gut machten. Also sie ist ein Mittel. Man hat ein gutes Beweismittel im Anschluss, wenn irgendwas vorgefallen ist, weil sie auch sehr nah dran ist. So von hier.
02:10:43 Von daher muss man das differenziert betrachten. Es ist bestimmt ein gutes Einsatzmittel, wenn man sie richtig anwendet und gut trainiert wird damit. Also auch sozusagen, wie gehe ich mit dem Gegenüber um, wie kommuniziere ich mit ihm, wie setze ich das ein und nicht einfach nur anschalten und dann warten, dass nichts passiert und dann ihn oder sie auch zu Boden zu bringen. Das ist problematisch. Letzte Anmerkung dazu, in meinem Bericht habe ich auch gesagt, dass in Hamburg die 78 Kameras nicht ausreichen.
02:11:11 Wenn man das ernsthaft betreiben will, dann sollte man jedem Polizisten so ein Ding geben. Das wurde mit einem Schmunzeln betrachtet, weil das kostet natürlich zu viel Geld. Also ist das nur Windowdressing oder meint man es ernst? Wenn ich es ernst meinte, hätte jeder Polizist so ein Ding, der auf der Straße Dienst tut. Ja, zur Geldfrage sind wir heute natürlich gar nicht gekommen. Ich habe es ein paar Mal im Chat gelesen, aber ich glaube, wenn wir da jetzt noch drauf eingegangen wären, wären wir wirklich ja ganz durcheinander gekommen. Ist vielleicht Thema für eine Sendung in der Zukunft.
02:11:38 Okay, danke Nils für die Einordnung der Bodycams. Jetzt habe ich noch wirklich jetzt die letzte Frage. Lena, die würde ich jetzt mal an dich richten. Und zwar, was ist denn mit Handys von Zivilisten, die dann die Polizisten filmen? Quasi das Gegenstück der Bodycam. Wie nehmt ihr das wahr im Dienst? Also tatsächlich ist es natürlich erstmal grundsätzlich immer ein komisches Gefühl, wenn ein jemand mit dem Handy filmt, also wenn jemand das Handy drauf hält.
02:12:03 Ich finde es persönlich aber eine sehr gute Sache und ich finde es auch eine sehr schöne gesellschaftliche Entwicklung, weil es einfach zeigt, dass es unserer Gesellschaft nicht egal ist, was die Polizei da macht, sondern die Gesellschaft guckt hin und die Gesellschaft kontrolliert. Und das ist auch was, was die Polizei braucht, was jedes staatliche Handeln braucht in Deutschland oder auch überall, dass wir Menschen haben, die das Ganze beobachten und auch gegebenenfalls kritisieren. Und deswegen finde ich, dass eigentlich
02:12:32 Natürlich ist es persönlich für einen erstmal nicht schön und es ist einfach ein komisches Gefühl, aber letztendlich finde ich es eine gute Sache, weil es gegebenenfalls ja auch einfach Fehlverhalten von Polizeibeamten oder auch von unserem Gegenüber aufzeichnet. Und das hatte Jochen jetzt ja auch schon ganz oft angesprochen, einfach dieses
02:12:50 ein Videomaterial von der Situation zu haben, kann einfach noch mal zu ganz anderen Aufklärungsmöglichkeiten führen. Und jetzt nicht nur dem Täter gegenüber, sondern gegebenenfalls auch viel Verhalten von Polizeibeamten. Also wenn man in die Richtung geht. Und vor dem Hintergrund finde ich es eigentlich sehr schön. Jochen, gehst du da mit? Ja, in den überwiegenden Fällen, wo Menschen, Unbeteiligte, oft irgendwie dazukommen und filmen, ist das alles unproblematisch.
02:13:19 Das ist in Teilen ja auch rechtlich erlaubt. Es gibt Grenzen. Also man darf nicht den einzelnen Polizisten da sozusagen ausschließlich filmen. Es gibt da Rechtsprechung zu. Aber im Kern, sage ich mal, ist das für viele Polizistinnen und Polizisten überhaupt kein Problem, weil wenn sie rechtsstaatlich arbeiten, Polizeiarbeit ist ja ein ganz anspruchsvoller Job, dann ist das nebensächlich. Sagen wir mal, wir retten in der Zwischenzeit irgendwie Leben, wir versorgen Unfallort, das ist nebensichtlich.
02:13:46 Interessant wird es, wenn sozusagen die Situation eine andere ist, wenn die Eskalationsstufe hoch ist, wenn es darum geht, sich sozusagen von außen in eine Situation einzubringen, sich einzumischen, also aktiv, um das Verhalten der Polizistinnen und Polizisten vor Ort zu ändern. Und da merke ich schon bei meinen Kolleginnen und Kollegen, dass die da an einigen Stellen natürlich auch sensibel sind. Und deswegen kommt das durchaus auch vor, dass die Polizei dann auch die Handys beschlagnahmt.
02:14:12 Also, dass man auch von Dritten dann sagt, das war zu viel, das ist jetzt ein Beweismittel, dann wird es beschlagnahmend. Beschlagnahmend darf man auch mit Zwang durchsetzen und vor dem Hintergrund, Kernbotschaft überwiegend, überhaupt kein Problem, aber einige Leute übertreiben es an der Stelle. Und das ist auch das, was wir in den Polizeieinsätzen zunehmend merken. Also ein Polizeieinsatz ist nicht mehr wie früher, Polizist steigt aus, die Situation ist gelöst, sondern wir nehmen zunehmend wahr, dass Menschen, Unbeteiligte stehen bleiben,
02:14:40 beobachten, sich teilweise einbringen, teilweise auch Partei ergreifen. Das ist im Kern nicht schlimm, aber es ist anders als vor einigen Jahren noch. Und das bedeutet für die Polizei, dass wir allein manchmal für die Schaulustigen und so weiter noch zusätzliche Kräfte brauchen, um allein einen Arbeitsbereich zu haben, in dem gearbeitet werden kann. Aber wie Lena das eben schon gesagt hat, am Ende gibt es auch gutes Filmmaterial von vielleicht zehn Minuten, bevor die Polizei da war. Und an den Stellen ist es dann hilfreich.
02:15:10 Danke, Jochen. Ja, es war eine teils hitzige, aber auch sehr informative Diskussion. Vielen Dank, dass ihr als Gäste heute da wart. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe auch, ihr seid zufrieden mit dem Abend und konntet hier euren Standpunkt gut vertreten. Danke, dass ihr da wart. Und ich wünsche euch noch einen wunderschönen Abend. Vielleicht sehen wir uns ja noch mal wieder in einer anderen Sendung. Bis dann.
02:15:37 Ihr habt so viel geschrieben, es tut mir leid, dass ich irgendwann gar nicht mehr so krass auf euch eingehen konnte. Ich hab's immer noch so mit einem Auge mitgelesen. Ich seh euch. Ich seh euch. Nicht, dass ihr denkt, wir ignorieren euch hier am Ende noch. Ich hab versucht, noch ein bisschen mitzulesen. Ich hab auch gesehen, ihr habt wirklich hitzig diskutiert. Die Frage des Tages. Wie fandet ihr's heute? Habt ihr ein paar neue Infos mitgenommen?
02:16:01 Habt ihr vielleicht auch manchen Standpunkten zustimmen können oder steht ihr irgendwie doch zwischen den Stühlen? Lasst es uns gerne wissen und bleibt noch kurz da, please. Lasst euch nicht von der ARD anschreien, lasst euch von mir anschreien. Genau, für Feedback. Ihr wisst Bescheid, Chat. Ihr wisst Bescheid. Auf einer Skala von 1 bis 10, wie fandet ihr? Für die Leute, die schreibfaul sind, haut auch gerne einfach so rein. Freuen wir uns drüber.
02:16:30 Ich hab halt so viel gelesen bei euch, aber ich bin ein bisschen enttäuscht, dass sich keiner zugeschaltet hat. Ihr habt so viel geschrieben und keiner hat sich dazu geschaltet. Nächstes Mal hoffe ich, dass ihr das macht. Oh, ich seh grad. Oh, krass. 8, 8, 8, 8, 8. Stabile 6. 12, oha. Ne 3, mhm. 9,5, 8, 8. 8 scheint beliebt zu sein. Aber das ist auch so ein bisschen dieses deutschen Phänomen, ne? 8 ist so eine gemütliche Zahl. Das ist nicht zu gut und nicht zu schlecht. Wie fandet ihr? Jetzt abstimmen. Abstimmung im Chat.
02:16:57 Haut rein! Die Optionen sind gut, auch gut, besser, supi oder 11 von 10. Warum haben wir keine 5 von 7? Kennt das überhaupt noch jemand? Bin ich schon wieder alt jetzt an der Stelle? Also ich fand, das war eine solide 5 von 7, dieser Stream, auf jeden Fall. Nur Punktabzug. Die Kontroverse war okay, aber die GDP ist schwierig.
02:17:22 Wir wollen ja aber auch immer verschiedene Perspektiven hier haben, Chat. Also das ist auch mal was, was ich an Mixtalks so liebe. Wir wollen verschiedene Perspektiven haben und auch Perspektiven, die vielleicht nicht mit eurer Perspektive übereinstimmen. Und deswegen muss man sich das auch einfach mal anhören und einfach sich davon dann vielleicht auch eine Meinung bilden. Es ist auch okay zu sagen, ich stimme dir nicht zu, aber es ist immer ganz schön, auch mal gehört zu haben, was auch Leute, die einen anderen Blick haben, denken. Allzu alt. Nee, stopp, okay. Halt, stopp. Jetzt.
02:17:51 Jetzt reicht es. Wenn jetzt hier das Alter der Moderatorin bewertet wird, dann machen wir aus. Okay, ihr sagt, Stream war supi. Damit kann ich gut ins Bett gehen später, denke ich. Darauf kann ich stolz sein. Die Abstimmung ist so positiv. Wir haben auch schon Hater hier. Krass.
02:18:11 Zu viel Polizeisicht. Wir hatten am Anfang nicht so viel Polizeisicht drin. Das ist am Ende polizeilastiger geworden. Aber nehmen wir gerne mit. Danke für das Feedback. Und wie gesagt, wir geben immer unser Bestes, die coolsten Gäste mit reinzuholen. Und wie gesagt, ihr könnt auch mitmachen. Nächstes Mal, nächste Woche, moderierter Chris. Da haben wir nämlich auch ein tolles Thema, das ihr gleich sehen werdet. Und zwar ist das ...
02:18:37 geht streaming das kino mit chris und ich hoffe dass ihr euch begriffen bisschen mehr dazu schalten werdet sonst passiert gar nichts aber ich würde mich freuen wenn ihr es macht gutes format nächstes stream vielen dank vielen dank da freuen wir uns nämlich hätte ich meine die möglichkeit der abschaffung so entschuldigung entschuldigung na ich mache nur spaß bitte nimmt es nicht zu ernst ich mache nur spaß anläss okay so muss ich euch noch irgendwas mitteilen frage ich mich gerade
02:19:04 Ich höre gerade, wir raiden heute mal nicht. Es ist ungewöhnlich. Ich weiß, Chat, ihr müsst euch dran gewöhnen. Deshalb lasst doch gerne ein Follow heute da, denn hier gibt es jeden Mittwoch Mixtalk zu sehen mit unterschiedlichen Moderatoren. Manchmal bin ich hier, letztes Mal war ich auch hier, nächstes Mal bin ich nicht hier. Nächstes Mal ist, wie gesagt, mein Kollege Chris da. Aber es gibt auch andere tolle Formate, die ihr auch gerne auschecken könnt. Also ihr merkt, auf dem ARD-Kanal ist immer was los. Raidet ihr auch kleine Leute? Ich würde sagen, ja.
02:19:31 Ich würd sagen, ja. Es gibt keine ... Also, wir raiden nicht nach Reichweite. Wir machen kein Reichweiten-Shaming. Aber ihr müsst schon auch so ein bisschen unsere Etikette so ... Das wär jetzt weird, wenn wir zu Leuten raiden, die andere beleidigen oder so. Wird jetzt nicht passen, seht ihr, oder, Chat? Checkt es schon. Gut. Jetzt grad irgendwie keiner von unseren ARD-Friends, kann ich die so nennen?
02:19:55 Ist grad keiner ... Friends and Family ARD, ist grad keiner online. Warte, ich mach kurz Stream an, dann könnt ihr zu mir ... Spaß. Streamst du überhaupt? Warte, was? Ach so. Bei den Zuschauern hier. Jetzt kommen hier die Vorschläge rein. Thematisch hat nichts gepasst. So, genau. Wir nehmen aber eure Vorschläge fürs nächste Mal sonst gerne mit. Ich seh schon, ihr habt coole Namen geschrieben. Merken wir uns auf jeden Fall. So. Aber jetzt muss ich aber zum Punkt kommen. Ich hatte jetzt so viel gejabbt, Chat.
02:20:21 Ihr habt aber auch so viel geschrieben, ich freu mich sehr. Also, schön, dass ihr heute alle da wart. Schaut nächste Woche gerne bei Chris vorbei oder die Tage bei einem anderen Format. Macht euch noch einen schönen Abend. Macht sonst vielleicht auch einfach mal den PC aus, lest ein gutes Buch oder lasst euch noch ein Bad ein oder eine Dusche, je nachdem. Und entspannt euch ein bisschen nach dieser hitzigen Diskussion. Mich seht ihr demnächst auch wieder, ich weiß noch nicht genau wann, ich hab's grad nicht im Kopf. Also bis dahin, Chat, es war sehr schön mit euch. Vielen Dank, dass ihr dabei wart und bis zum nächsten Mal.