MixTalk ! Homeoffice: Sind wir alle faul geworden? u.a. zu Gast: @ZoeMatthea, @Bonita_Grupp @Ser0 !Thema
Homeoffice: Faulheit oder Freiheit? Experten diskutieren Vor- und Nachteile

Eine Diskussion über Homeoffice beleuchtet verschiedene Aspekte. Experten teilen ihre Erfahrungen, diskutieren Routinen und analysieren die Produktivität. Themen wie Work-Life-Balance, soziale Kontakte und veränderte Ansprüche junger Arbeitnehmer werden ebenfalls erörtert. Der Fokus liegt auf Vor- und Nachteilen aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht.
Begrüßung und Einführung ins Thema Homeoffice
00:15:2000:15:20 Schönen guten Abend hier einmal mehr beim MixTalk. Mein Name ist Marvin. Ich bin immer wieder für euch da. Ich reite euch sozusagen hier durch den Abend durch zu dem Thema Homeoffice. Sind wir alle faul geworden? Was war das für eine Anmoderation? Ich reite euch durch den Abend durch. Irgendwie ganz merkwürdig. Sagt man gar nicht. Naja, schön, dass ihr alle wieder mit dabei seid. Und ich sehe auch schon, ich meine, ihr kennt das Thema. Ich habe es gerade schon gesehen, bevor wir überhaupt live waren. Und es gibt schon einige Kommentare zu dem Thema.
00:15:45 ob wir denn faul geworden sind. Ich meine, seit der Corona-Pandemie 2020 sind super viele von uns im Homeoffice oder können jetzt auch Homeoffice machen. Viele mussten aber auch wieder komplett zurückgehen oder viele sind jetzt wieder gezwungen zurückzugehen in die Büros und zu den Arbeitsstellen. Und wir wollen heute mit euch darüber diskutieren und wir haben ultra spannende Gäste heute mit am Start, auch mit sehr unterschiedlichen Perspektiven. Und ich gebe euch jetzt mal eine kleine persönliche Anekdote. Ja, auch ich habe vielleicht
00:16:14 Vielleicht schon mal die Wäsche gewaschen während der Arbeitszeit zu Hause. Natürlich, natürlich habe ich die Arbeitszeit reingehängt und keine Sorge, die Wäsche läuft gerade nicht im Hintergrund, falls irgendwas hört. Also keine Sorge, das wird nicht passieren. Und es gibt schon echt einige spannende Kommentare. Ich will aber von euch zuerst einmal wissen, arbeitet ihr eigentlich gerade im Homeoffice? Schreibt mal bitte davon eine Eins in den Chat.
00:16:37 Oder arbeitet ihr im Büro oder auf der Arbeitsstelle vor allem? Also eins für Homeoffice, zwei für Büro bzw. Arbeitsstelle. Schreibt das gerne mal in den Chat. Bin ich sehr gespannt, was ihr größtenteils zu sagen habt. Kommentiert das mal. Oh ja, ich sehe schon, Zauselbart ist auf jeden Fall im Homeoffice. Zoe, die wir auch gleich noch hören. Beides, da sind wir sehr gespannt. Mr. Masi auch im Homeoffice.
00:17:06 Monster for you ist auf jeden Fall im Büro eher. Snipcast 3 habe ich jetzt nicht vorgeschlagen, aber gut. Wahrscheinlich sollte das heißen irgendwas zwischendrin. Markus schreibt eine 2. Sven, den wir auch noch, den hören wir nicht, den sehen wir nicht, aber vielleicht Sven, wenn du dich dazuschalten willst, ein anderes Sven ist das. Schreibt 1 und 2. By the way.
00:17:30 Wenn ihr mitdiskutieren möchtet hier, das könnt ihr natürlich immer tun. Wir wollen euch hier im Stream sehen und mit euch zusammen diskutieren. Auch wenn es nur für zwei, drei Minuten ist, wenn ihr kurz teilen wollt, wie ihr arbeitet. Schaltet euch per Stream Together hinzu. Wir haben es euch jetzt auch nochmal in den Chat gepackt. Ist ganz einfach. Ihr könnt euch da einfach zuschalten. Und bevor wir live gegangen sind, gab es schon einige Kommentare und ich möchte euch da mal ein paar von vorlesen. Hier zum Beispiel zur Frage hier, sind wir alle faul geworden? Das ist ja unsere Leitfrage heute Abend.
00:17:57 Mr. President 961 schreibt, ich blende das mal ein, ich pendle jeden Tag 40 Minuten mit 1000 anderen Menschen durch den Stau, dankbar oder Infrastruktur, anderes spannendes Thema, 500 Milliarden in Infrastruktur und Co. werden jetzt investiert, Bundestag hat es erst entschieden, zu einer 15 Kilometer entfernten Arbeitsstelle, um eine Arbeit zu verrichten, die ich auch zu Hause machen könnte. Weiß nicht, bin ich faul, wenn ich gerne Homeoffice hätte, um mir die Lebenszeit zu...
00:18:26 sparen. Fand ich einen spannenden Kommentar. Oder auch Max schreibt, 100% Homeoffice wären nix für mich, aber ich würde mich freuen, wenn ich zwei Tage lang zu Hause arbeiten könnte. Ist ja spannend. Also sagst du, es ist nichts für dich, aber wärst trotzdem froh, wenn das gehen würde. Finde ich tatsächlich spannend. Und ich nehme noch einen dritten Kommentar mit rein. Schaue ich mal kurz. Und zwar, ich bin auch, also von Kai in dem Fall, ich bin auch in der IT tätig.
00:18:55 Und froh über das Homeoffice. Zwei von fünf Tagen der Heimarbeiten entspannt mich sehr. Ich kann länger schlafen und bin nachweislich produktiver. Da würde mich tatsächlich interessieren, was nachweislich produktiver heißt, lieber Kai. Schreib es gerne in die Kommentare, was du damit meinst. Und ich denke jetzt noch einen Kommentar hinten dran, weil ihr so viel schreibt. Finde ich mega. Danke schön dafür. Und zwar hier. Bin seit Corona zu 99 Prozent im Homeoffice. Habe seit dem deutlich mehr gearbeitet.
00:19:22 Also das genaue Gegenteil. Man nimmt den Anruf, aber auch, und das ist vielleicht auch die Kehrseite um 19 Uhr nach der Arbeit, dann doch eher an, wenn man eh von zu Hause aus arbeitet. Flexibilität im Alltag, die man damit gewinnt, darf nicht mit Faulheit verwechselt werden. So, da haben wir schon mal ein paar Fragen oder schon mal ein paar Antworten auf unsere Frage, sind wir alle faul geworden. Ich hole unseren ersten Gast hinzu, unseren ersten geladenen Gast. Und das ist nämlich Sven, den ich mit dazu hole.
Gäste im Gespräch: Sven und Dedex über ihre Erfahrungen mit Homeoffice
00:19:5100:19:51 Schönen guten Abend, Sven. Hallihallo. Hallo, guten Tag. Na? Sven, stell dich mal vor, wer bist du eigentlich und was machst du? Was arbeitest du? Ich bin 33 und Content Creator bzw. Social Media Manager bei Pete's Meet. Kennt vielleicht der eine oder andere. Sehr schön, ja, auf jeden Fall. Auch hier auf Twitch natürlich groß vertreten. Und, soweit ich das hier gerade sehe, haben wir...
00:20:14 auch einen Community-Gast, wenn ich mich nicht ganz täusche, mit dabei, nämlich Dedex, den wir auch direkt mit zuholen, den wir auch mit reinnehmen. Hallihallo. Hallo, guten Tag. Wow, so schnell, da habe ich nicht mit gerechnet. Ja, das geht hier alles locker flockig heute Abend. Wir arbeiten hier alle aus dem Homeoffice und sind seit fünf Jahren perfekt vorbereitet. Dedex, stell dich mal vor, wer bist du eigentlich, was machst du und wie arbeitest du? Ja, ich bin Dedex, ich bin auch Content-Creator.
00:20:43 Allerdings nicht hauptberuflich. Bei mir ist es mehr ein Hobby. Ich arbeite für einen sehr großen Retail-Konzern, europaweit bekannt, lebe in der Schweiz und arbeite drei Tage die Woche aus dem Homeoffice und zwei Tage aus dem Office. Also beides im Prinzip.
00:21:09 Wir haben eine kleine Umfrage für euch auch vorbereitet. Also, lieber Chad, könnt ihr jetzt gerne mal mit abstimmen. Und zwar, was ist denn eigentlich euer bevorzugter Arbeitsort? Dem wollte ich ja wissen, wo arbeitet ihr gerade? Aber was bevorzugt ihr eigentlich? Wie gesagt, stimmt mal gerne jetzt.
00:21:22 Und wir haben auch eine kleine Grafik dazu vorbereitet, was die Menschen in Deutschland denn dazu sagen. Die blenden wir euch jetzt mal ein. Und zwar ist das eine Frage aus dem Juli 2023. In dem Fall keine repräsentative Umfrage, aber trotzdem spannend, wie ich finde. Und zwar ist das relativ ausgeglichen. Also 33 Prozent haben gesagt, yo, Büro. 32 sagen Homeoffice und flexibler Arbeitsort. Und 30 Prozent sagen, ja gut, irgendwie beides gleichermaßen, würde ich sagen.
00:21:49 Sven, was bevorzugst du denn eigentlich? Also ich bin jetzt acht Jahre oder länger als acht Jahre bei dem Job, wo ich bin. Das ist 100% Homeoffice. Also ich kenne es in den letzten Jahren jetzt nicht anders und ich persönlich würde sagen, ich bin großer Fan von Homeoffice. Ich sehe gerade im Chat, 72% sind bei Homeoffice, also bevorzugt Homeoffice, 12% Büro und 16% woanders.
00:22:18 Vielleicht irgendwo auf Malle oder sowas im Hotel. Das ist ja kein Homeoffice. Habe ich auch gelernt, im Café arbeiten bedeutet nicht gleich Homeoffice. Dedeck, was bevorzugst du denn? Also ich mag dieses Hybride-Arbeiten, dass ich halt beides machen kann. Man ist ein bisschen mehr zu seinen Kollegen connected, wenn man sie einmal die Woche trifft. Wir haben unterschiedliche Tage. Wir haben einen festen Tag, wo alle da sind. Der Rest kann man sich aussuchen. Aber das Homeoffice ist für mich...
00:22:47 Super praktisch. Ich mache relativ viel IT-Arbeit und da konzentriert zu arbeiten im Homeoffice ist viel einfacher als im Büro. Oh Gott, ich darf es nicht sagen. Ich sage immer, sehr viele Kolleginnen sind, die auch etwas lauter werden. Also wir sind eine gemischte Abteilung und das kann unangenehm werden, wenn man sich wirklich mal konzentrieren muss.
00:23:11 Wir werden gleich noch mal näher darauf eingehen, auch vor allem auf deine persönliche Geschichte, die ja auch Angststörung durchaus auch mit, wo durchaus eine Rolle spielt, da sprechen wir gleich noch drüber. Damit aber alle nochmal abgeholt sind, worum es heute eigentlich geht, und alle, die gerade mit dabei sind, schauen wir uns ein Video an. Corona hat uns in Deutschland flächendeckend das Homeoffice gebracht und ein Teil davon ist bis heute geblieben. Laut einer aktuellen Statista-Umfrage arbeitet jede fünfte Person regelmäßig von zu Hause.
00:23:40 Eine PwC-Erhebung aus dem Jahr 2023 hat zudem ergeben, dass sich über 40 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice sogar produktiver fühlen. Einige entscheiden sich aber auch bewusst für die Arbeit im Büro, weil sie beispielsweise den persönlichen Kontakt bevorzugen. Homeoffice ist auch eine Art Luxus, weil nicht für jeden Beruf denkbar. Dort, wo es problemlos möglich wäre, zwingen einige ArbeitgeberInnen ihre Angestellten mittlerweile trotzdem wieder ins Büro.
00:24:07 Häufig fehlt das Vertrauen und Arbeitszeitbetrug ist ein Thema. Ist ja auch verlockend im Homeoffice. Wäsche waschen, kurzer Powernap auf der Couch oder einen Friseurtermin in die Arbeitszeit legen. Wer soll das in Zeiten von mobilem Arbeiten schon mitbekommen? Wie arbeitet ihr aktuell? Müsst ihr ins Büro oder geht Homeoffice klar? Wo fühlt ihr euch wohler und vielleicht sogar effektiver?
00:24:33 Ja, darüber sprechen wir und vielen Dank an Navix Switch für den Raid. Es sind auch schon wirklich schon einige da, gerade im Chat. Ich sehe schon, da sind alle rübergekommen. Servus an alle, die mit dabei sind. Wir sprechen über Homeoffice. Ihr seid wirklich im perfekten Zeitpunkt reingekommen. Wir planen ja auch so eine Sendung und denken uns dann so, ja, wir haben so ein Video, wo wir das nochmal erklären. Und da seid ihr wirklich on point reingekommen, liebe Community von Navix.
00:24:56 So, Dedeck, ich will mit dir nochmal kurz sprechen über deine Routinen. Du hast ja schon gesagt, dass du im Homeoffice viel arbeitest. Welche Routinen nutzt du denn eigentlich, um Arbeit und Privat zu trennen? Weil ich glaube, das beschäftigt uns wirklich alle, vor allem diejenigen, die im Homeoffice arbeiten. Also ich habe meine feste Zeit, wo ich den Rechner einfach ausmache.
00:25:15 Das Problem, was ich habe, ganz ehrlich, ich sitze wirklich dann, wenn ich abends noch streamen sollte, sitze ich nach 10, 12 Stunden genau hier, da, wo ich jetzt sitze. Und das ist manchmal schon etwas schwerer. Es gibt auch Tage, wo ich dann überhaupt keine Lust mehr habe, abends am Rechner zu sitzen, was dann auch ganz gut tut. Dann liest man ein Buch, geht man raus, geht inline, skaten, wie auch immer. Aber ja, manchmal fällt es mir schwer, das zu trennen.
00:25:41 Jetzt arbeite ich aber auch in der Branche. Ich habe hier so ein wunderschönes Gerät. Das ist mein Diensttelefon und das ist leider immer an. Das heißt, das macht die Trennung des Berufs von der Freizeit noch etwas schwerer. Kann ich gut verstehen. Dedex, danke dir, dass du heute kurz mit dabei warst. Mal schnell rein und wir wechseln nochmal aus. Danke dir für den kurzen Take. Wir haben einige, die heute sicher mit dabei sein wollen. Danke dir. Bis dann. Ciao. Sven.
Diskussion über Angststörungen, Arbeitszeitbetrug und Routinen im Homeoffice
00:26:1000:26:10 Das Thema Angststörung will ich gerne mit dir ein bisschen intensiver besprechen, weil das ja auch bei dir gerade eine große Rolle spielt. Welche Vorteile bringt eigentlich für dich das Homeoffice gerade bei dem Thema Angststörung?
00:26:24 Vorteil generell, ich muss das Haus theoretisch nicht verlassen. Das ist natürlich das Offensichtlichste, ist aber auch Fluch und Segen zugleich, weil ich so natürlich nicht an mir selbst arbeite und nicht in Situationen komme, die außerhalb meiner Komfortzone sind. Also 100% Homeoffice, da habe ich nicht diesen coolen drei Tage zu Hause, zwei Tage ins Büro. Das wäre vielleicht ganz hilfreich, um dann auch mal vor die Tür zu müssen. Aber wenn du halt 100% zu Hause bist, dann hast du das halt nicht.
00:26:52 Kannst du nochmal alle abholen, was bei dir persönlich Angststörungen eigentlich bedeutet? Ja, also mittlerweile zum Glück habe ich es auch im Griff. Ich habe das auch auf Insta ziemlich viel thematisiert und alles. Ich hatte so meine Probleme, unter Leute zu gehen, rauszukommen. Das waren auch so ganz einfache Sachen, in Anführungszeichen, wie Busfahren oder Zugfahren. So Situationen, wo du nicht einfach rausgehen kannst. Oder Kino. Also du kannst natürlich rausgehen, aber du kannst nicht einfach unsichtbar verschwinden. Oder es könnte ja immer irgendwas sein.
00:27:22 Und deswegen war es halt ganz gut, dass ich quasi nie raus musste. Aber halt auch nicht gut, weil du es dann halt nicht lernst. Ich wollte gerade sagen, ich meine, ich habe auch von dir und von deiner Geschichte vornherein auch erfahren und dachte mir, wäre es nicht eigentlich auch gut in dem Fall, dich in diese Office-Situation, in diese Bürosituation mehr reinzugeben, um das zu lernen? Ja, voll.
00:27:47 du wirst eine Angststörung nicht los, indem du sie komplett ignorierst, weil du in die Situation kommst und musst, also ich kann mich ja nicht 100% zu Hause einsperren, das geht ja nicht, hast du eh wieder das Problem. Das heißt, du musst diese Situation eigentlich bewältigen und deswegen wäre es eigentlich ganz gut, wenn du halt dann auch mal, weiß ich nicht, einen Tag, zwei Tage rauskommst. Ja, voll. Wir haben auch eine Frage an dich gerade, sehe ich, und zwar von Lamas Teufel, glaube ich. Hat Sven denn mal eine Bürotätigkeit und Präsenz wahrgenommen?
00:28:16 Hast du das mal gemacht? Ja, das ist aber schon ein bisschen her. Ich habe mal nachgeguckt. Das war 2011 bis 2014. Da habe ich auch die Ausbildung angefangen bei hiphop.de damals. Das war schon ein bisschen her. Da hatte ich auch am Anfang Bürozeiten. Als das nach drei Jahren durch war, war ich bei einer Film- und Medienproduktion. Das war auch nur kurz, aber das war auch Büro. Also ich kenne beide Seiten. Es ist natürlich Homeoffice sehr viel besser als Bürozeiten.
00:28:45 Ich habe beide Seiten mal mitgemacht, ja. Ja, übrigens lieber Chat, bitte nicht rumspammen, das wäre uns ganz wichtig, aber stellt gerne Fragen an Sven oder auch an unsere Gäste und fragt sie einfach aus. Ich glaube Sven, du bist da ganz offen, oder? Ja, klar, ich mache aus. Ja, ja, kein Problem. Dafür bin ich auch hier. Richtig. Markus schreibt oder fragt auch, darf man sagen, dass der Arbeitsbetrug im Homeoffice besser funktioniert als im Büro?
00:29:14 Lieber Sven, Arbeitszeitbetrug. Ja, bin ich großer Fan von, jeder sollte Arbeitszeitbetrug begehen. Naja, aber ich meine, ich habe am Anfang des Streams ja auch schon gesagt, ich meine, ich habe auch schon mal meine Wäsche gewaschen, habe natürlich Arbeitszeit drangehängt, die fünf Minuten. Die Wäsche wird ja gewaschen von der Waschmaschine, da muss man ja nicht so viel machen, aber auf den Knopf drücken und ein- und ausladen. Das sind jetzt, glaube ich, Kleinigkeiten, glaube ich, über die wir sprechen, aber was hältst du davon? Was sagst du zu seiner Frage?
00:29:43 Jeder, der zu Hause nicht arbeiten will, schafft das auch nicht, im Büro nicht zu arbeiten. Ich glaube, da ergibt sich das nicht viel. Du kannst im Büro auch deine Kaffeepausen verquatschen oder rauchen gehen oder das Mittagessen dauert länger. Wenn du da nicht arbeiten willst, ist das, glaube ich, zu Hause genau die gleiche Baustelle, die du hast. Aber du wirst nicht auf beiden Seiten hundertprozentig arbeiten. Das klappt nicht, das wird niemand machen wahrscheinlich, auch die, die es behaupten. Ja, finde ich gut.
00:30:11 Arbeitszeitbetrug. Ja, wir kommen jetzt von dem Zynischen zu etwas Ernstem, wenn ich es einfach sage. Nee, aber tatsächlich, Kai hat was Spannendes geschrieben und zwar, das würde ich gerne mal einblenden, Kai schreibt nämlich, Achtung, weil wir so offen sind und das weiß ich sehr zu schätzen, dass du das auch mit uns hier teilst, nach einem Burnout wurden Depressionen bei mir diagnostiziert, weil ich hybrid arbeiten darf, kann ich gut balancieren, wann ich mal unter Menschen gehe und wann nicht.
00:30:40 Liebe geht raus und Sven in dem Fall. Liebe zurück. Ja, verstehe ich voll. Das ist ja genau das, was ich meine. Es ist halt hilfreich, wenn du wirklich mal in die Situation gezwungen wirst und nicht nur zu Hause alleine versaust. Aber das ist natürlich auch immer einfacher gesagt und das gilt auch nicht für jeden vielleicht und professionell sollte man das dann trotzdem angehen, was ich natürlich auch gemacht habe. Aber ja.
00:31:05 Max schreibt übrigens auch noch, hier geht ein bisschen in eine ähnliche Richtung. Ich bin seitdem ich 100% Homeoffice mache wesentlich gesünder. Ich gehe mehr spazieren und mittags immer ins Sportstudio. Da mache ich halt mal 2,5 oder 2,5 Stunden Mittag. Beste Entscheidung in Sachen Lebensqualitätsverbesserung. Was würde das eigentlich auch, Sven? Also, dass du dir die Zeit auch mal zwischendrin nimmst und wirklich immer spazieren gehst oder die Arbeit wirklich unterbrichst, so wie du es im Büro nicht könntest? Mittlerweile mehr als früher. Also ich hatte auch...
00:31:34 Ganz zu Beginn Schwierigkeiten, das alles irgendwie zu trennen. Also das hier ist auch quasi mein Arbeitsplatz, ist mein Spielzimmer so ungefähr, da wo ich streame, da wo ich privat zocke, das ist alles so eins. Ich habe mir so ein Walking-Pad zugelegt, womit ich dann einfach auch vorm Rechner ein bisschen gehen kann, Schreibtisch hochfahren, gehen und jeden Tag dann so ein bisschen mit der Freundin auch mal um den Block und ein bisschen spazieren gehen, damit das auch nicht zu kurz kommt. Aber das muss ich auch erstmal alles so einpendeln.
00:32:01 Dazu noch ein letzter Kommentar, bevor wir unseren nächsten Gast mit dazu holen. Gundelfine schreibt, aber das Homeoffice, wenn nicht aber, aber das Homeoffice gibt die Zeit und Raum im eigenen Tempo, die Ängste zu arbeiten oder gegen die Ängste zu arbeiten, so und nicht durch erzwungende Konfrontation, Verschlimmerungen oder Blockaden dann ausgeliefert zu sein. Das ist alles nicht so einfach und individuell verschieden. Würdest du das bestätigen durch dieses Durcharbeiten oder hast du nicht auch das Gefühl, wenn, naja,
00:32:30 Im Büro würde ich vielleicht manchmal, wie wir es gerade eben schon besprochen haben, auch manchmal ein bisschen dazu geschoben werden und das würde vielleicht auch die ein oder andere Blockade auch lösen. Ich glaube, sonst kaltig Wasser geworfen werden ist natürlich nicht geil, aber ich habe in meiner Therapie auch gelernt, man soll einfach machen. Das ist natürlich einfacher gesagt, aber so im eigenen Tempo ist natürlich cool, aber es verleitet dich dann natürlich auch dazu, Dinge einfach nicht anzugehen oder die so weit wegzuschieben, dass du es halt...
ZoeMatthea über Routinen, Coworking-Streams und Vorurteile gegenüber Homeoffice
00:32:5800:32:58 Monate und Jahre brauchst, obwohl du es eigentlich in einer Woche lösen könntest. Und ich würde mal sagen, wir holen unseren nächsten Gast dazu, nämlich Zoe. Die hat gerade eben schon kommentiert und schon bei meiner Eingangsfrage, ob wir im Büro oder im Homeoffice arbeitet, mit 1 und 2 geantwortet. Und das hat doch seinen guten Grund, denn Zoe ist nicht nur eine Streamerin, wie sie gleich noch selbst erzählen wird, sondern nämlich auch noch selbst noch nebenher beruflich tätig im Büro. Hi Zoe. Hi.
00:33:23 Hallo. Schönen guten Abend. Zoe, stell dich mal vor, was machst du eigentlich und wie arbeitest du momentan? Genau, also ich bin Zoe, ich streame auf Twitch, wie du auch schon gesagt hast und ich arbeite währenddessen auch noch Teilzeit im Büro. Ich habe jetzt circa zwei Jahre lang komplett in Vollzeit gestreamt und habe mich dann bewusst dazu entschlossen, wieder ins Angestelltenverhältnis zu gehen.
00:33:50 Und da dann auch Teilzeit ins Büro zu fahren, einfach auch wegen der Thematik Homeoffice ist toll und ich liebe Homeoffice und das wäre auch immer, also ich bräuchte immer einen Job, in dem ich Homeoffice-Möglichkeit habe. Aber ich habe gemerkt, dass ich in der Zeit, in der ich Vollzeit gestreamt habe und nur zu Hause war, nach einer Zeit meine Routinen verloren habe, aus den Augen verloren habe, angefangen habe, länger zu schlafen und irgendwann keinen Grund mehr gesehen habe, rauszugehen.
00:34:20 Bis zu einem Punkt, an dem ich wirklich angefangen habe, Unruheinnere zu bekommen und passt schon Panik zu bekommen, dann überhaupt das Haus zu verlassen. Und das war dann so ein Indiz für mich, wo ich sage, wow, ich glaube, das driftet gerade in eine ganz andere Richtung ab und ich muss hier die Reißleine ziehen und mir einen Job suchen, in dem ich ein bisschen gezwungen bin, dann auch rauszugehen und wenigstens am Vormittag so ein bisschen meine sozialen Tasks quasi abzuhalten.
00:34:49 Ja, jetzt gerade eingeblendet gesehen, wenn ihr eure Geschichte, genau wie Zoe oder auch Sven oder Dix, wie vorhin mit uns teilen wollt, dann schaltet euch gerne dazu. Ihr merkt, wir haben heute eine sehr fühlsame Runde, einfühlsame Runde, würde ich fast schon sagen. Zoe, sag mal, unsere Frage ist ja, oder unsere Eingangsfrage, die wir im Titel sehen, sind wir alle faul geworden? Ich habe es von dir und Sven auch schon gehört. Das hat eigentlich mehr auch was damit zu tun, bestimmten Ängsten aus dem Weg zu gehen. Oder wie jetzt bei dir vielleicht aber auch zu sagen, okay,
00:35:17 Da hat sich aber auch was entwickelt. Da musste ich dann wieder zurück ins Büro. Trotzdem möchte ich dir die Frage stellen, sind wir alle faul geworden? Ist da was dran, deiner Meinung nach? Nein, überhaupt nicht. Also wer faul sein will, der kann überall faul sein. Das hat überhaupt nichts mit dem Homeoffice zu tun. Ich habe eher das Gefühl, wir sind halt einfach moderner geworden. Wir gehen halt mit der Zeit. Man kann heutzutage viel von zu Hause aus machen. Warum sollte man das nicht tun?
00:35:44 Also wer faul sein kann oder faul sein will, der ist überall faul, würde ich sagen. Ja, auf jeden Fall. Also wenn ich einen faulen Tag habe, dann bin ich im Homeoffice genauso faul wie im Büro. Da findet man ja auch seine Wege.
00:35:58 Und es ist ja auch fein. Ich habe das Gefühl, dass man in der Gesellschaft irgendwie gar nicht froh sein darf, also dass das auch so negativ beäugt wird, wenn man dann mal so einen Tag hat. Ich glaube, den hat jeder und das ist völlig okay, wenn man mal auch keinen produktiven Tag hat, egal ob du im Homeoffice bist oder im Büro. Ich sehe gerade einen Kommentar eingeblendet, fast schon kontrovers, von wegen faul.
00:36:25 Oder vielleicht würde Homeoffice auch ein bisschen dumm machen. Ich weiß jetzt nicht, ob das... Würde ich persönlich auch erstmal sagen, stimme ich jetzt. Ja, finde ich auch ein bisschen schwierig. Übrigens an euch beide, wenn ihr auch Fragen untereinander habt, ihr könnt gerne miteinander diskutieren, gar kein Problem. So, mich würde interessieren, du machst ja auch jetzt schon seit einiger Zeit so Coworking-Streams, also wo du dann wirklich auf YouTube oder TikTok ist das ja schon seit längerem so ein Phänomen, diese Videos, die dann irgendwie 60 Minuten lang sind.
00:36:53 Da sitzt jemand, der schreibt am Pad und dann gibt es dann wirklich so Konzentrationsphasen. Sowas machst du auf Twitch ja auch. Warum machst du das? Ich habe das jetzt eingeführt bei mir im Stream, weil ich ja, ich arbeite, ich bin im Büro, dann fahre ich nach Hause, dann mache ich mir was zu essen, dann mache ich mich auch schon fertig für den Stream und dann hocke ich im Stream und dann ist der Tag auch schon um. Und da fallen halt so viele Sachen an, weil diese Selbstständigkeit, die ist ja nicht mit dem Live-Gehen dann done.
00:37:21 sondern da kommt ja total viel noch dazu, was man gestalten muss für den Stream oder die ganzen Steuersachen und irgendwann ist man da dann einfach müde und dann dachte ich mir, okay, entweder muss ich Abstriche machen beim Stream oder ich kombiniere das auch miteinander, vor allem, weil ich gemerkt habe, dass ich mich gerne vor manchen unangenehmen Aufgaben drücke und mir dann denke, ja, okay, dann mache ich das am Samstag, da habe ich viel Zeit und am Samstag denke ich mir dann aber, nee, Samstag will ich mich doch lieber ausruhen und nicht mit solchen Sachen rumstressen.
00:37:49 Und dann habe ich mich so ein bisschen einem Lo-Fi-Girl inspirieren lassen, habe mein Setting entsprechend umgestellt, dass das auch so ein bisschen danach aussieht und dachte mir, wenn ich es alleine nicht schaffe, wenn ich mich dazu auch emotional irgendwie nicht stark genug fühle, so unangenehme Aufgaben dann wirklich anzugehen, dann hole ich mir meinen Chat dazu. Und dann ist das irgendwie auch so ein bisschen emotionaler Support und jeder macht dann auch so sein Stuff. Die schreiben dann auch immer in den Chat, was sie so gemacht haben und das spornt mich.
00:38:18 dann auch an und man kann sich auch dann zusammen besprechen, wenn man dann was erledigt hat oder das stolz zeigen, wenn ich irgendwas eingestellt habe für den Stream und es ist einfach nochmal eine andere Dynamik und das ist ganz cool. Man ist produktiv. Man könnte jetzt auch zynisch sagen, das ist eigentlich wie im Büro, oder? Ja, es ist eine Art, ja, es fühlt sich ein bisschen an wie mit Kollegen, nur zu Hause.
00:38:46 Weil darüber habe ich mir natürlich auch mal länger Gedanken gemacht und mich dann auch gefragt, ist das nicht eigentlich, weil ich mache das auch total gerne, ich gucke mir dann YouTube-Videos halt nur an, aber ist das nicht eigentlich die Bürosituation, die man dann versucht zu replizieren, dass andere Menschen da sind, dass man Druck hat, irgendwie was zu machen? Oder ist da ein anderer Aspekt für euch beide dabei, von dem sich das unterscheidet? Mal abgesehen davon, dass es digital ist und ein Stream ist. Ja.
00:39:12 Ja, ich glaube, es ist halt vor allem dieser emotionale Support, dass halt jemand da ist, so wie im Büro auch. Nur, dass es halt jeder macht was anderes. Also du bist im Büro ja meistens irgendwie in einer Branche. Du bist mit Leuten in einem Raum, die mehr oder weniger das Gleiche machen beruflich. Und in so einem Stream hockst du dann aber da mit Studenten, die für irgendwas lernen müssen oder Leute, die was Kreatives machen oder im Haushalt oder rumbasteln oder programmieren.
00:39:41 Und jeder schreibt dann so seine Dinge in den Chat rein und das inspiriert einen dann aber auch. Und man findet es total cool und interessant. Also ich glaube, es ist nochmal ein bisschen andere Dynamik. Aber ansonsten ja doch, könnte auch.
00:39:55 Ich habe das noch nie ausprobiert. Ich sollte das vielleicht mal machen, glaube ich. Ja, es ist cool. Also ich mache das so, dass ich 40 Minuten lang still bin. Ich lasse dann auch Lo-Fi-Musik oder klassische Musik laufen, mute mich und man sieht mich quasi von der Seite, also wie das Lo-Fi-Girl, wie ich dann so am Tisch sitze und am Arbeiten bin. Und es läuft so ein 40-Minuten-Timer runter und nach dem 40-Minuten-Timer switche ich die Szene wieder auf die hier.
00:40:19 Und dann gibt es zehn Minuten Redezeit, also Pause und dann quatschen wir über alles Mögliche und dann geht es wieder weiter. Voll gut. Da kam gerade eine Frage für dich, Zoe, aus dem Chat, die ich auch sehr, sehr spannend finde und zwar mit Trusax. Schreibt, Frage an Zoe, wie machst du das denn mit Filmgeheimnissen oder telefonierst du dann nicht?
00:40:41 Das, was ich im Coworking mache, hat nichts mit meiner Arbeit im Angestelltenverhältnis zu tun. Also im Coworking arbeite ich rein an meiner selbstständigen Arbeit. Das heißt, wirklich Firmengeheimnisse gibt es da nicht, wenn ich eine OBS-Szene gestalte. Aber ich mute mich. Also es ist auch durchaus vorgekommen, dass ich mal...
00:41:02 Arzttermin machen musste, vor dem ich mich dann aber gedrückt habe, weil ich nicht telefonieren wollte oder was weiß ich. Und dann bin ich gemutet und dann sage ich auch immer zum Chat, ich muss da jetzt anrufen und dann schreiben die irgendwas rein, so ja, ruf da jetzt an oder keine Ahnung. Und dann mute ich mich halt und dann telefoniere ich und das hört ja dann niemand, außer irgendjemand kann mir die Klippen lesen. Ich meine, Frage an dich Sven, weil du ja auch bei Piezmede arbeitest. Wäre das nicht eigentlich auch eine Idee so,
00:41:31 Teams eigentlich im Team die ganze Zeit aufzuhaben, beispielsweise mit den Kolleginnen und Kollegen und das gleiche zu machen, nur halt in einem Teams-Call oder in einem was auch immer-Call. Meinst du jetzt live im Chat, also mit Leuten oder? Ja genau, dass das ganze Team da sozusagen mit hat. Im Prinzip wie bei Discord, könnte man sagen. Also die Jungs sind ja eh mal live, da haben wir ja nichts mit zu tun. Aber dann werden ja auch Sachen besprochen, die vielleicht noch nicht an die Öffentlichkeit sollen, wenn wir über Events oder Co reden, die noch in...
00:42:01 weiß ich nicht, Monaten geplant sind, ohne jetzt hier irgendwas zu verraten. Ich glaube, das wäre vielleicht nicht so klug. Also die Selbstständigkeit, da zu behandeln, ist, glaube ich, wesentlich einfacher als die Sachen aus dem Angestelltenverhältnis. Wir haben noch ein paar Fragen oder ein paar Anerkungen hier aus dem Chat, die ich euch gerne nicht vorenthalten möchte, falls ihr sie noch nicht gelesen habt. Und zwar schreibt zum einen, Markus, ohne Zoe's Coworking Streams hätte ich mein Leben nicht im Griff. Also groß ist groß. Geht raus an dich. Stark.
00:42:29 Zugegeben, ich habe auch zumindest zu Lo-Fi-Girl oder Lo-Fi-Boy, da gibt es ja inzwischen auch tausende Variationen von, habe ich auch so eine komische, emotionale, parasoziale Beziehung aufgebaut. Ja, die haben auch voll die Story mit, die sich dann irgendwie getroffen haben. Richtig gut. Irgendeinen Trend verpasst du, merkt das schon. Ja, wenn du die nicht kennst, dann ja.
Soziale Kontakte, Vorurteile und Produktivität im Homeoffice
00:42:4900:42:49 Ich glaube, als Lofagirl würde ich auch sagen, ja, da hast du ein bisschen verpasst. Lamas Teufel schreibt doch, ich darf auch Homeoffice machen, allerdings stelle ich fest, dass ich zu Hause eher mehr arbeite als im Büro. Die Zeiten im Büro werden auch für die sozialen Kontakte im Kollegenkreis genutzt. Finde ich eigentlich auch ganz spannend, weil das stimmt. Also wie viel Zeit, ich will jetzt nicht sagen verplempert, weil soziale Beziehungen sind im Büro natürlich auch wichtig, aber wie viel Zeit...
00:43:15 Verstreicht manchmal, wenn man mit Kollegen im Büro arbeitet. Und ist das dann Arbeitszeit? Ja. Aber wie handhabt man das? Finde ich eine spannende Frage, Sven. Das ist richtig. Aber das haben wir im Homeoffice 100% ja auch. Wir nutzen Teamspeak. Das ist ja quasi das Discord für alte Menschen. Dann setzen wir uns da auch zusammen und dann quatschen wir auch mal. Und dann redet man ja auch nicht 100% über Arbeit. Also das ist ja Quatsch. Das macht ja eh niemand. Niemand redet 40 Stunden die Woche.
00:43:43 100% nur über seine Arbeit. Das wäre ja Quatsch, wenn wir das denken würden. Und dann reden wir halt auch über andere Dinge. Aber es ist auch okay. Also das brauchst du ja auch, weil sonst funktioniert der ganze Laden ja nicht. Und trotzdem, woher kommt eigentlich das Vorurteil? Also man wäre im Homeoffice irgendwie unproduktiv. Zoe, was wäre deine Erklärung da? Das sagen ja auch viele. Ja, also...
00:44:05 Ich glaube, das hat verschiedene Gründe. Es kommt, glaube ich, auch so ein bisschen auf die Generation an. Was ich jetzt so gesehen habe, ist, dass die älteren Generationen eher abgeneigt sind wahrscheinlich, weil sie auch dieses ganze Konzept nicht so verstehen, weil sie damit nicht aufgewachsen sind.
00:44:22 Und dann geht es halt auch um Vertrauen. Ich glaube, ein großer Teil macht halt aus, ich sehe meine Arbeitnehmer nicht, also kann ich ihm nicht vertrauen, dass er auch wirklich arbeitet. Obwohl das ja theoretisch Quatsch ist, weil im Office wirst du ja auch nicht 24-7 beobachtet und kannst ja trotzdem auch unproduktiv dort sein. Und dann ist es auch, was ich auch in Erfahrung gebracht habe, ist, dass viele auch von sich selbst auf andere schließen. Es sind gerade die Leute,
00:44:52 so abgeneigt gegen Homeoffice, die wahrscheinlich im Homeoffice auch eher unproduktiver wären und das dann auf andere schließen. Ja, vor allem, du musst aber auch Ergebnisse liefern, also ganz kurz, wenn du, wenn Leute, also dein Chef sagt montags, hey, mach das bitte und Deadline Freitag und dann musst du es halt machen, egal wo du bist und wenn du es halt nicht gemacht hast, merkt man ja schon, ob du gearbeitet hast oder nicht. Also der Chef ist halt auch irgendwie mit in der Verantwortung.
00:45:17 Voll, deshalb verstehe ich die ganze Skepsis auch nicht, weil, I mean, wenn deine Arbeit passt, wenn du ja alles immer ablieferst und du gut arbeitest, dann sollte es ja eigentlich egal sein. Also ich sehe auch das ganze Thema, das ich ja auch hier im Chat gesehen habe und worüber wir ab und zu Witze machen, dieser Zeitarbeitsbetrug und wie produktiv ist man wirklich. Ich muss sagen, so eng sehe ich das gar nicht. Ich persönlich würde mir denken, wenn du den Job machst, dann ist es mir egal, ob du noch währenddessen eine Welt...
00:45:47 Wäsche wäschst und du musst diese fünf bis zehn Minuten nicht hinten dranhängen. Das ist für mich kein Zeitarbeitsbetrug. Du nutzt halt deine Zeit effektiv. Fände ich besser, als wenn du vor dem PC hockst und eigentlich gar nichts mehr zu tun hast und nur noch auf Krampf deine Maus hin und her bewegst, bis die Arbeitszeit verstrichen ist, wo ich mir dann denken würde, das ist verlorene Zeit. Also das ist Zeit, in der bringe ich nichts, in der mache ich nichts und in der sitze ich einfach nur meine Zeit ab.
00:46:14 Mein Gott, weischt eure Wäsche, aber macht eure Arbeit. Apropos Produktivität. Es gibt dazu auch eine spannende Umfrage, die gemacht wurde. Wir haben eine Grafik da für euch vorbereitet und zwar Produktivität im Homeoffice. Was sagen eigentlich Arbeitnehmer und Arbeitgeber dazu? Und ihr seht schon die Unterschiede.
00:46:33 Arbeitnehmer sagen, man ist zu 41 Prozent produktiver, während Arbeitgeber da ein bisschen drüber liegen. Gleichproduktiv, da unterscheiden sich auch die Meinungen, aber Arbeitnehmer finden vor allem 20 Prozent ist man da weniger produktiv.
00:46:49 als Arbeitgeber. Ich finde das tatsächlich eine sehr, sehr, sehr spannende Grafik, weil ich, als ich mir hier angeschaut habe und durchgelesen habe, mir so dachte, hm, spielt da nicht auch die, also oft sind ja dann die Arbeitgeber auch diejenigen, die mal selbstständig angefangen haben und die irgendwie sowieso gefühlt von überall aus irgendwie arbeiten und kein Problem damit haben, egal wo sie arbeiten, so ein Arbeitsgefühl zu haben. Ich glaube, das spielt da eine Rolle, die beiden. Also, dass die Arbeitgeber sich denken, mir ist das doch egal, von wo aus ich arbeite. Ich bin überall produktiv.
00:47:23 Kann ich die Grafik nochmal sehen? Liebes Technik-Team, normalerweise gebe ich immer die Kommandos, aber heute macht sie Sven. Da ist sie wieder. Da ist sie nochmal eingeblendet. Also, ihr seht das nochmal. Da sind vor allem die Arbeitgeber, die eigentlich sagen, hey, wir sind überall gleichproduktiv. Und wenn es dann im Homeoffice generell ist, sind wir sogar deutlich weniger, wenig produktiv, wenn es sie mehr gibt.
00:47:52 Aber eigentlich sind wir gleichproduktiv überall. Dass die Arbeitnehmer bei weniger produktiv mehr sind, als die Arbeitgeber, hat mich gerade verwirrt. Ja, mich auch. Deswegen war ich so, entweder verstehe ich irgendwas falsch. Ja, ich habe auch überlegt, ich so, hä? Aber ja. Aber gut, bottom line ist einfach Arbeitgeberdenken, gleichproduktiv oder ist eigentlich egal, von wo aus ich arbeite.
00:48:19 Ich habe mir so erklärt, okay, es sind vor allem diejenigen, die selbstständig mal angefangen haben und sich dann denken, ich arbeite von überall, mir ist das doch völlig egal, von wo aus das ist. Ja, kommt wahrscheinlich auch auf die Branche an. Das funktioniert ja auch nicht in allen Branchen. Also wenn du jetzt Sachen produzierst oder so, dann funktioniert natürlich auch mal fürs Null. Ich kann jetzt von uns sprechen, da ist es auch egal. Also Hauptsache die Sachen, die aufgegeben werden, werden gemacht. Und du hast dann, egal in welcher Zeit quasi auch, Hauptsache das Ding ist fertig und dann sind alle glücklich und den Rest kannst du dir halt einteilen.
Alex über Vorteile des Homeoffice und HR Umfrage
00:48:4900:48:49 Wir holen mal jemand anderes mit rein, der kein Streamer ist, anders als ihr beiden und wirklich einen ganz anderen Background hat, nämlich Alex. Schönen guten Abend Alex, schön, dass du mit dabei bist. Hi, ich grüße euch. Hi Alex, schönen guten Abend. Hört ihr mich? Wir hören dich perfekt. Alex, stell dich mal vor, wer bist du eigentlich und was machst du beruflich und wie kannst du, wenn du im Homeoffice arbeiten kannst, im Homeoffice arbeiten? Ja, ich bin...
00:49:15 Lead Recruiter bei uns in einem Bildungskonzern. Ich bin verantwortlich dafür, unsere verschiedenen Personalabteilungen deutschlandweit zu schulen, weil wir haben alle das Problem, wir bekommen natürlich nicht mehr Personal, sondern brauchen mehr Personal.
00:49:43 viele Kollegen und Kolleginnen, die noch auf dem Stand sind, wie es halt früher war. Bewerber sind auf die Unternehmen zugekommen und die Unternehmen konnten sich das aussuchen und mittlerweile ist es halt einfach so, das Unternehmen muss halt eher
00:50:12 Bewerber-Marketing machen. Also wirklich Leute anwerben, weil die Unternehmen darauf angewiesen sind. Und da schule ich halt unsere Personalabteilung.
00:50:29 Bevor wir gleich weiterquatschen, lieber Sven, vielen Dank, dass du heute Abend mit dabei warst und deine Geschichte an uns geteilt hast. Bleibt uns gerne im Chat erhalten, weil ich glaube, da ist viel Redebedarf und vielleicht gibt es ein paar Leute, die sich mit dir noch weiter austauschen wollen. Vielen Dank dir. Ja, ist cool. Viel Spaß euch noch. Ciao. Dankeschön. Ahle, ah, guck mal, da war Sven doch rechts unten in der Ecke und dann verschwand er. Alex, du hast ja gerade schon gesagt, es gibt da einfach teilweise noch ein bisschen Unverständnis.
00:50:57 Was sind denn eigentlich aus deiner Sicht so die größten Vorteile? Wir haben gerade schon einige gehört, aber trotzdem die größten Vorteile für eben Unternehmen und Mitarbeiter im Homeoffice. Ja, natürlich gibt es da den zeitlichen Vorteil. Also klar, wenn ich zu Hause bin, wie wir es halt vorhin schon hatten, dann kann man halt irgendwie nebenbei die...
00:51:24 Ja, irgendwie die Waschmaschine anmachen oder sonstiges. Das sind so Themen, die auch bei uns häufig aufkommen. Ja, also wenn man das halt mal irgendwie nebenbei machen möchte. Und ansonsten, wenn man halt Termine hat, wie Arzttermine oder...
00:51:51 Handwerker oder sowas. Also das sind halt so die größten Punkte. Übrigens, Creative Joe, wie auch immer man es ausspricht, schreibt noch, reden wir doch mal über die Kolleginnen oder Kollegen im Büro, die jede Stunde zehn Minuten rauchen gehen.
00:52:08 Das finde ich auch spannend. Darf man, glaube ich, auch nicht unterschätzen. Ihr beiden, wir haben was Spannendes vorbereitet und zwar hat der hessische Rundfunk, der HR, von nicht allzu langer Zeit... Was ist denn das Coole? Das Coole war für die meisten Kollegen, wir sparten uns alle die Fahrt zur Arbeit und zurück. Insofern, ich würde sagen... Moment, das ging mir einen Ticken zu schnell. Aber manchmal ist das so. Da war man schneller drin, als ich das wollte. Und zwar, ihr habt es gerade schon gesehen, aber gut.
00:52:37 Teaser, guter Code-Opener, erstmal reinschmeißen und dann kann ich es nochmal erklären. Auf jeden Fall, das, was ihr gerade gesehen habt, ist eine Umfrage vom HR, vom Hessischen Rundfunk, die Leute in Frankfurt da zusammengebracht haben, um mal drüber zu quatschen. Und wir wollen zu dritt mal über die ein oder andere Sache gemeinsam sprechen. Ich kann euch versprechen, da ist zumindest ein Take dabei, über den wir diskutieren müssen. Also wir schauen mal rein und ich posiere zwischendrin immer mal wieder. Was ist denn das Coole am Homeoffice?
00:53:04 Das Coole war für die meisten Kollegen, wir sparten uns alle die Fahrt zur Arbeit und zurück. Insofern, ich würde sagen, jeder hat Homeoffice geliebt. Manchmal bin ich effektiver von zu Hause aus, weil man da Ruhe hat, gerade weil ich im Bereich Management unterwegs bin und viele Präsentationen vorbereiten muss und Ruhe brauche. Ich liebe in Homeoffice, weil da ist man wenigstens nicht gestört, sage ich mal.
00:53:29 wenn man es so sagen darf. Und dann kann man sich konzentriert auf diese Aufgabe besser fokussieren. Weil wir in der Zeit der Digitalisierung sind. Alles, was ich im Office machen kann, kann ich auch zu Hause machen. Mittlerweile kann ich eigentlich alles von zu Hause machen. Alle Meetings kann ich überall teilnehmen. Ich kann meine Aufgaben selbstständig erledigen. Liebe Technik, danke. Nicht so schlimm. Nein, mein Gott, so ist das manchmal.
00:53:56 Also ich glaube, da haben wir sehr viele Positivbeispiele gehört, vieles, was wir gerade schon gehört haben von euch, wir sparen uns Arbeitszeit. Ich fand es auch lustig, einer meinte, manchmal bin ich im Homeoffice, was hat er gemeint, produktiver oder unproduktiver? Und ich glaube, Zoe, das hast du auch schon erwähnt und ich glaube, Alexa, würdest du auch zustimmen, manchmal hat man, egal ob im Büro oder zu Hause, man hat halt auch mal, um es auf Deutsch zu sagen, auch mal einen scheiß Tag. Also egal, ob im Büro oder zu Hause. Und ich glaube,
00:54:23 oder viele Unternehmen, aber da sprechen wir nachher auch nochmal genauer drüber mit einer Geschäftsführung auch, glaube ich, unterstellen ganz grundsätzlich, dass man diese Scheißtage immer hat im Homeoffice, oder?
Vorteile und Herausforderungen von Homeoffice aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht
00:54:3600:54:36 Ja, also ich glaube schon, ich verstehe auch nicht wirklich, warum da so dieses Misstrauen da ist, weil wenn du jemanden einstellst, wenn du jemanden für gut befindest, dass die Person für dich arbeitet, dann solltest du ja nicht von Grund auf mit dieser Denkweise rangehen, dass dich die Person eh dann nur abziehen möchte oder nur überhaupt gar keine Lust hat, hier produktiv zu sein. Das ist halt auch eine sehr...
00:55:03 Falsche Herangehensweise finde ich, vor allem, weil es ja auch, wir haben jetzt über so viele Positivbeispiele auf Seiten Arbeitnehmer geredet, aber es gibt ja auch für Arbeitgeber gute Gründe, um Homeoffice einzuführen, was zum Beispiel die enormen Bürokosten angeht. Also wenn du deine Mitarbeiter regelmäßig ins Homeoffice schickst, dann brauchst du nicht für jeden Mitarbeiter einen extra Platz, einen extra Tisch. Dann gibt es Sammelbüros, wenn ihr da mal reinkommt, wenn mal welche reinkommen, dann werden sich Plätze geteilt.
00:55:32 dann ist das ganze Thema Bürokosten ja auch minimiert, was ja eigentlich auch ein riesen Vorteil für Unternehmen ist. Und wie gesagt, man sieht ja auch am Ergebnis, wenn jemand nicht arbeitet. Irgendwann fällt es ja auf, wenn jemand nicht arbeitet, wenn jemand keine Lust hat, dann macht er das egal von wo und das fällt dann auch nach einer Zeit auf. Alex, du hast gerade schon genickt, also Bürokosten sparen, wie siehst du das?
00:56:00 Genau, sehe ich genauso. Ich komme aus dem Bereich Personalberatung. Wir hatten damals keine Homeoffice-Möglichkeiten. Dann kam Corona. Dann mussten wir Homeoffice einrichten. Und welch Wunder, dann ist die Effektivität gestiegen.
00:56:28 Die damaligen Geschäftsführer, die waren halt nicht so erfreut. Also sie haben halt gesagt, ja Homeoffice, genau das, was wir gerade hatten. Da arbeitet ja keiner. Die sitzen alle nur zu Hause und machen ihre Wäsche. Und dann haben wir halt zwangsweise Homeoffice eingeführt und die Effektivität ist halt einfach höher geworden.
00:56:54 Und deswegen bin ich auch auf jeden Fall ein Verfechter von Homeoffice.
00:57:02 Ich wollte nur sagen, was ich in Erfahrung gebracht habe, ist, dass es wirklich eher auch, nicht immer, es trifft nicht immer zu, aber es ist auch eher die ältere Generation, die da so abgeneigt von ist. Das hatte ich auch. Also ich habe auch schon Unternehmen gearbeitet mit eher alten Chefs, die da extrem anti waren, aber weil sie auch das ganze Konzept nicht so verstanden haben und weil sie wahrscheinlich vielleicht gar nicht so technikaffin waren,
00:57:29 sich da wirklich mit auseinanderzusetzen und zu gucken, wie kann man überhaupt von zu Hause aus arbeiten? Geht das? Und ich meine, es kommt natürlich auch immer ehrlicherweise auch auf das Unternehmen an. Kann man überhaupt aus dem Homeoffice arbeiten? Aber das ist eine Frage, über die wir nachher nochmal sprechen. Wir schauen uns das Video nochmal an. Es kann sein, dass wir es nochmal von vorne schauen. Wenn das so ist, lassen wir es einfach einmal durchgehen.
00:57:57 das war das falsche jetzt kommt das richtige was ist das coole war für die meisten kollegen
00:58:04 Wir sparten uns alle die Fahrt zur Arbeit und zurück. Insofern, ich würde sagen, jeder hat Homeoffice geliebt. Manchmal bin ich effektiver von zu Hause aus, weil man da Ruhe hat, gerade weil ich im Bereich Management unterwegs bin und viele Präsentationen vorbereiten muss und Ruhe brauche. Ich liebe den Homeoffice, weil da ist man wenigstens nicht gestört, sag ich mal, wenn man es so sagen darf. Und dann kann man sich konzentriert auf diese Aufgabe.
00:58:31 Besser fokussieren, weil wir in der Zeit der Digitalisierung sind. Alles, was ich im Office machen kann, kann ich auch zu Hause machen. Mittlerweile kann ich eigentlich alles von zu Hause machen.
00:58:42 Alle Meetings kann ich überall teilnehmen. Ich kann meine Aufgaben selbstständig erledigen. Konzentrierter und schneller arbeiten, wichtiger Punkt. Aber mal ehrlich, wer nutzt denn die Zeit im Homeoffice, weit weg von den Frankfurter Büros, auch mal für seinen Privatkram? Klar, und man hat viel mehr Zeit für mal einen Spaziergang machen. Klar, wenn man sich einen Kaffee unten holt, dann sagt man noch den Kindern Hallo, Tschüss, dann gibt es eine Minute mehr. Das ist bei manchen schwer, bei manchen, denke ich, ist schon möglich, die das alle.
00:59:12 nutzen, um ihr Geschirr zu machen oder was weiß ich, private Angelegenheiten. Er ist übrigens Chef einer kleinen Personalberatung und das Ablenkungspotenzial während der Arbeit im Homeoffice hat ihn bei seinen Angestellten schon immer genervt. Über kurz oder lang stellt man dann schon fest, dass das auch eine ganze Menge Leute gibt, die sich irgendwie durchschmarotzen und die sich dann versuchen selbst zu optimieren und sich nicht zum Teil der Lösung machen, aber das fällt auf.
00:59:40 In einem kleinen Unternehmen sicherlich noch viel schneller als in einem großen, wenn einer nicht rudert. Darum wünschen er und viele andere Arbeitgeber sich wieder mehr Büropräsenz ihrer Angestellten. Hat das nicht was von Big Brother? Vielleicht wollen sie da eine Kontrollfunktion halt einfach wieder einbringen.
00:59:58 So sehe ich das. Der Austausch mit den Kollegen ist halt das Besondere. Das hat man zu Hause so nicht. Auch wenn man sich per Teams irgendwie zusammen telefonieren kann. Es ist nicht dasselbe, wie wenn man auf dem Flur mit den Kollegen redet und einen Kaffee trinkt. Keiner will mehr zurück. Definitiv nicht. Ich meine, das Tolle am Office ist, mal Leute zu treffen, Partys, Events zu haben und Networking zu machen. Aber im Office zu arbeiten? Wofür?
01:00:26 Ja, wenn jetzt die Leute alle nur noch zu Hause arbeiten, dann ist in der Stadt nichts mehr los. Die Büros sind leer und die Geschäfte drumherum auch. Da sind viele, die sich durchschmarotzen, haben wir gerade gehört. Alex, ich meine, du bist nah dran. Würdest du da zustimmen, was er gesagt hat?
01:00:53 Nein. Also ich glaube, Homeoffice ist nicht für jeden was. Also es gibt viele Regeln, die man da beachten muss. Und natürlich gibt es den einen oder anderen, der da auch irgendwo zu Hause vielleicht dann, wie wir es vorhin auch schon hatten, dann das nutzt, um...
01:01:20 dann irgendwie den Haushalt zu machen und was auch immer. Aber ja, also man muss halt vorher gucken, wer ist geeignet fürs Homeoffice. Das ist ganz spannend. Ja, ich würde auch voll gerne noch was dazu sagen. Also ich wollte nicht unterbrechen. Ich habe dein Gesicht gesehen und dachte mir, du willst wahrscheinlich wirklich was sagen. Also go ahead, hau raus. Genau, was ich mir halt da dachte, bei dem, der gesagt hat, dass die Leute sich da durchschmarotzen, so.
01:01:46 Wir müssen nicht darüber reden. Es gibt immer irgendwo schwarze Schafe, die absolut keine Lust haben zu arbeiten. Meiner Meinung nach liegt das aber nicht an Homeoffice oder Office. Wie gesagt, wer keine Lust hat, der findet überall einen Weg nicht zu arbeiten. Für mich geht aber das Thema Mitarbeiterzufriedenheit hoch, weil warum sollte jemand
01:02:11 effektiv Arbeit leisten für ein Unternehmen, das nicht ihm gehört, von dem er gar kein, also es ist nicht sein Baby und dann wird er wahrscheinlich auch nicht gescheit geschätzt und der Chef will, dass du mehr arbeitest, dass du Überstunden machst, jetzt mach mal, jetzt schmarottst du hier mal nicht. Da geht ganz schnell diese kein Bock mehr Signalleuchte an bei den Leuten, egal wo du arbeitest. Wenn du aber ein Arbeitsumfeld hast oder einen Chef hast, der
01:02:38 deine Arbeit appreciatet, der sagt, hey, toll, du bist Teil des Teams und wow, was du da geleistet hast, dann geht ja, das kennt man ja auch aus der Schule, wenn du von deinen Lehrern geschätzt und gelobt wirst, dann hast du viel mehr Motivation, dich da jetzt hinzusetzen, noch zu lernen und noch irgendwas extra zu machen. Genauso ist das in der Arbeit ja auch. Wenn du von deinen Kollegen und von deinem Chef gewertschätzt wirst, dann wirst du auch im Homeoffice da sitzen und deine Arbeit gut machen. Ja, genau das.
01:03:08 Alex, du stimmst auf jeden Fall zu. Ich habe noch einen Kommentar von Metrosax hier. Der oder die schreibt, ich bin alleinerziehend mit zwei Kids in der Grundschule, müsste ich ins Büro, hätte ich aktuell sicher um die 15 Tage kindkrank gesammelt. So konnte ich wenigstens noch ein bisschen was machen. Natürlich nicht 100 Prozent, aber 50 bis 70 Prozent anstatt null ist halt auch ein Vorteil.
01:03:35 Kann man, glaube ich, auch an der Stelle so stehen lassen. Mr. Cutie schreibt auch, ich freue mich über jeden, der das Homeoffice effektiv nutzen kann. Mich persönlich hat es während Corona sehr belastet, dass ich jetzt einen Jobwechsel in einen Beruf mit direktem Menschenbezug mache. Mir hat die räumliche Trennung gut getan, aber da geht es um persönliche Präferenzen.
01:03:57 Und Goldstar schreibt auch noch, Homeoffice ist Segen und Fluch zugleich. Man muss halt wirklich anfinden, Arbeitnehmer finden wahrscheinlich, die ehrlich sind oder ein System entwickeln, die ihre Zeiten detailliert registriert. Da gibt es ja inzwischen auch, Alex, da kennst du dich deutlich besser aus, aber sicherlich auch sehr gute Vorschriften und Vorgaben, auch EU-Richtlinien, was die Arbeitszeitenerfassung inzwischen betrifft.
Arbeitszeiterfassung, Work-Life-Balance und veränderte Ansprüche junger Arbeitnehmer
01:04:2501:04:25 Ist es eigentlich, wo wir gerade bei dem Thema sind, Arbeitszeiterfassung, spielt das eine große Rolle oder spielt das eine viel größere Rolle seit ein paar Jahren? Und halten sich die Leute dran? Tatsächlich eigentlich nicht. Ja, also Arbeitszeiterfassung, also ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen, jetzt nicht zu detailliert, weil dann würde ich mich, glaube ich, auch da irgendwo reinretten. Also wir haben eine Excel-Tabelle.
01:04:53 Wir schreiben da rein, wann wir morgens zur Arbeit kommen, wann wir abends gehen. Was halt aber auch ein großes Thema ist, natürlich so Arbeit aus dem Ausland.
01:05:08 Weil viele Leute sagen, ja, ich möchte ganz gerne irgendwie auf Bali leben oder was auch immer und möchten dann ganz gerne da irgendwo bei einem Arbeitgeber arbeiten. Das ist halt sehr schwierig.
01:05:26 in den seltensten Fällen machbar. Wer es gerade eben auch angesprochen hat, vor allem dieser alterstechnische Divide, diese Trennung, ist das so ein Trend, den du vor allem bei jungen Bewerberinnen und Bewerbern in Bezug auf Arbeitsmodelle und Karriereplanung feststellst oder geht das inzwischen über die Generation hinaus? Nee, tatsächlich ist das schon eher bei jüngeren Bewerbern. Also ich habe es selber erlebt,
01:05:56 Bei uns im Bewerbungsprozess, wir haben da Trainees gesucht und da war die erste Frage meistens, wie sieht denn das aus? Arbeit aus dem Ausland und Urlaubstage. Wo man dann auch als Arbeitgeber sagt, wenn die erste Frage ist, wie viele Urlaubstage habe ich?
01:06:23 wie viel Urlaub kann ich machen, ist halt ein bisschen schwierig. Na gut, ist natürlich nur blöd, wenn die Unternehmen auf die Leute angewiesen sind und die Unternehmen sich dann nach den Wünschen richten müssen und nicht mehr andersrum, oder? Ja, es ist halt sehr wechselseitig, also klar. Also wir hatten ja auch schon sehr viele Bewerber und Bewerberinnen, die sehr forsch waren.
01:06:49 Und wo man dann auch sagt... Was meinst du damit genau?
01:06:56 Also schon so im direkten ersten Gespräch einfach gesagt, okay, also ich möchte Bedingung XY. Auch ohne Verhandlungsbasis so. Ja, also zum Beispiel Urlaubstage. Das war so der größte Punkt, sage ich mal.
01:07:22 Ja, genau. Siehst du noch andere Trends jetzt gerade bei jungen Leuten? Mal abgesehen von, ich möchte auf Bali arbeiten. Ich glaube, viele wollen auch nicht per se auf Bali arbeiten, aber ich glaube, wahrscheinlich ist so eine Workation auch immer wieder mal so ein Thema. Siehst du weitere Trends, die gerade bei jungen Leuten eine Rolle spielen?
01:07:43 Also diese Work-Life-Balance ist auf jeden Fall der größte Trend. Also die Leute sagen, ja, ich möchte jetzt nicht irgendwie großartig Urlaub nehmen, um zum Beispiel einen Tag mir zu nehmen, um einen Arzttermin oder sowas wahrzunehmen.
01:08:11 Solche Sachen sind halt sehr wichtig. Das habe ich halt schon wahrgenommen, also auch in den letzten ein, zwei Jahren. Das war halt schon sehr wichtig. Das ist wirklich so Freiheit über Geld, kann man es auch wahrscheinlich gut zusammenfassen. Ja. Markus schreibt übrigens auch, Arbeitszeit auf Vertrauensbasis, richtig und wichtig. Ich weiß jetzt nicht genau, ob das ernst gemeint ist.
01:08:40 Oder ich glaube schon, oder? Zoe. Doch, Markus meint das ernst. Und das ist ernst gemeint. Aber sehe ich genauso. Also auch die ganzen Sachen, die du jetzt erwähnt hast, auch so dieses ...
01:08:54 forsch sein in einem Vorstellungsgespräch oder sagen, ich will so und so viel Urlaubstage oder halt Ansprüche stellen. Klar, man sollte vielleicht ein bisschen gucken, wie man es verpackt, weil man soll sich ja trotzdem in einem Vorstellungsgespräch auch sympathisch verkaufen, damit man die Stelle bekommt. Aber ich finde gerade das gut. Also ich finde gut, dass es jetzt so diesen Umbruch gibt und dass die Leute auf Dinge bestehen und dass sie einen Wert quasi haben, den sie nicht
01:09:23 von dem sie nicht abweichen, weil Arbeitgeber brauchen Arbeitnehmer genauso wie Arbeitnehmer Arbeitgeber brauchen. Da sollte es kein Machtgefälle geben. Und das gab es so lange. Ich weiß noch, als ich angefangen habe in der Arbeitswelt, in meiner ersten Ausbildung, da hast du das Motto war, wenn du keinen Ärger bekommst, dann ist das Lob genug. Und wenn du während der Arbeitszeit lachst, dann hast du nicht genug Arbeit.
01:09:49 Und genau so hat sich das die komplette Ausbildung angefühlt. Und du wusstest überhaupt nicht, was für Rechte du hast, auf was du bestehen darfst. Und du kanntest deinen eigenen Wert nicht. Man hat sich so runterbuttern lassen, man hat es mit sich machen lassen. Und ich habe da mit Leuten geredet, die da seit 40 Jahren arbeiten und wie.
01:10:12 wie Abschaum behandelt wurden, wie etwas, was du wegschmeißen kannst und auswechseln kannst und was überhaupt keinen Wert hat. Und gerade so was, dass das jetzt so gestürzt wird, dass junge Leute sich auch durch Social Media anfangen auszutauschen und dadurch auch Erfahrungen schon sammeln, was...
01:10:31 ich früher ja nicht hatte. Ich wusste nicht, was sind meine Rechte, wie weit darf ich gehen? Gerade durch diesen Austausch, dass die Leute selbstsicherer werden und sagen, hey, ich will aber diesen Urlaub und es ist mir wichtig, dass ich im Homeoffice bin. Darauf bestehe ich. Das ist mein Leben und ich will mein Leben so gestalten, dass es perfekt läuft. Aber im Gegenzug arbeite ich an diesen ganzen Projekten und bin zuverlässig. Ich möchte nur das Gleiche quasi zurückbekommen. Das finde ich nur fair.
01:11:01 Sollte, du hast gerade von früher in deiner Arbeitsstelle erzählt, ist dir da ein Beispiel noch so im Kopf geblieben, wo du dir damals schon dachtest, das ist einfach total krass, wie da mit dem Kopf umgegangen wird? Es gibt viele Beispiele, also es gibt wirklich, wirklich viele Beispiele. Es gab eine sehr strikte Hierarchie.
01:11:25 in dem Unternehmen. Es war sehr altmodisch. Es war ein altmodisches bayerisches Familienunternehmen in der Automobilbranche. Das sind wahrscheinlich nicht so die besten Voraussetzungen für ein nettes, harmonisches Miteinander. Ich war einer der einzigen Frauen, also war ich dafür zuständig, die Küche zu putzen, wenn jemand was sauber gemacht hat.
01:11:48 Ich musste jeden Tag eine halbe Stunde früher da sein, um mich pünktlich einzustempeln. Es wurde aber nicht gerne gesehen, wenn du dich pünktlich ausstempelst. Das heißt, du musst es halt auch länger bleiben. Die ganzen Überstunden, die du gesammelt hast, wurden dann netterweise Ende des Monats genullt.
01:12:05 Und so ging das dann weiter. Wir hatten eine Personalabteilung, also jeder hat auch die, du hast total gemerkt, dass das dann auch toxisch wird. Also jeder hat den Unterlegenen quasi angemault, weil jeder Angst hatte, Selbstärger zu bekommen. Das war total, du bist da auf Zehenspitzen quasi durchgetappt und hast versucht, nichts falsch zu machen. Ich weiß noch eine Situation, die fand ich, es gab viele krasse Situationen, auch krasse Situationen, die mich betreffen. Eine Situation, die mir im Kopf geblieben ist, die ich sehr krass fand.
01:12:35 war, dass unsere Personalleiterin, die da irgendwie gearbeitet hat, seitdem sie 16, 17 ist, also es war ihr erster Job und mittlerweile war sie so um die 40, 45, 50, irgendwie so. Und die wurde krank, die hat eine Blutvergiftung bekommen und ist ins Krankenhaus gekommen deshalb. Und es war ganz...
01:12:57 Ja, war sehr gefährlich und deshalb war sie auch ein paar, ein, zwei Wochen krankgeschrieben. Sie hat keine Blumen geschickt bekommen, sie hat keine Glückwünsche, keine Genesungswünsche vom Chef geschickt bekommen. Und als sie dann wiedergekommen ist, hat er sie vor versammelter Mannschaft blöd angemacht, ob ihr bewusst ist, dass sie ihr Team im Stich gelassen hat. Und das waren halt so Momente.
01:13:22 Auch der Chef, als ich mal krank war, so irgendwann, ich war halt nie, ich bin so aufgezogen worden, sei nicht krank, geh mal in die Schule, mach dein Zeug, du darfst nicht krank sein und genauso bin ich arbeiten gegangen, wie die ganzen Leute, die auch immer sagen, also ich war noch nie krank, ich gehe auch krank in die Arbeit. Das hat mir einen totalen Druck gegeben, solche Kommentare und deshalb bin ich auch immer krank in die Arbeit gefahren, bis zu einem Punkt.
01:13:46 Gegen Ende meiner Ausbildung, an dem ich dann gecheckt habe, hey, ich bekomme hier keine Wertschätzung, ich gebe hier nichts, wenn ich krank bin, bin ich krank. Und dann war ich auch krank und als ich wieder ins Büro gekommen bin, ist der Chef zu mir gekommen, hat mehr oder weniger seine Hand so ein bisschen erhoben und meinte, wenn du meine Tochter wärst. Und da darf ich mir auch sagen. Okay, das ist ziemlich heftig. Das ist ziemlich heftig.
01:14:14 Also erstmal danke schön, dass du die Geschichten und deine Geschichte in dem Fall jetzt auch mit uns geteilt hast, weil das ist, also wo du so offen bist, dann kann ich auch glaube ich so offen sein, wo wir gerade sind bei Wertschätzung, weil darum geht es ja und ich zeige euch gleich auch eine Grafik, was Leute Vorteile haben oder Vorteile sehen am Homeoffice, aber tatsächlich.
Wertschätzung am Arbeitsplatz und die Vor- und Nachteile von Homeoffice
01:14:3201:14:32 Ich habe mal nach dem Abi tatsächlich in London gearbeitet. Das sind übrigens die Vorteile, hier eingeblendet. Also zeitliche Ersparnis, ja sorry, das war ein bisschen früh jetzt, aber zeitliche Ersparnis, Kosteneinsparungen, flexible Gestaltung, bessere Work-Life-Balance, bessere Umweltbilanz, ist ganz unten jetzt eingeordnet. Also das mal zu den Vorteilen, was die Leute sehen. Aber wo du es gerade gesagt hast, gerade beim Thema Wertschätzung, ich habe selbst mal in London gearbeitet als Concierge, das kann man jetzt auch...
01:14:57 schlecht aus dem Homeoffice machen, bedeutet, man ruft die Taxis, man trägt das Gepäck. Funktioniert jetzt ein bisschen schlecht über so einen Call, ja, digital. Dann kam aber damals auch die Chefin dann da vorgefahren, weil sie sich so vor der Tür stand, vor dem Hotel und steigt dann hier ein Van ein und schmeißt dann da auch so eine Taschentuchbox raus, wo so Müll drin war, schmeißt sie einfach auf die Straße und schreibt mich an, pick it up. Man steht so da.
01:15:26 Okay, what's happening? Also diese Wertschätzung, also mir hebt es auf sozusagen. Ja, aber das ist ja crazy. Also diese Art von Wertschätzung, also nicht diese Art, sondern generell eine Art von Wertschätzung ist, glaube ich, generell super, super wichtig. Und die will man natürlich dann irgendwo spüren im Homeoffice oder eben auch im Büro.
01:15:47 Es ist sogar nachweislich, ich weiß gar nicht, ob du da auch eine Grafik zu hast, es ist sogar nachweislich das Wichtigste. Gutes Gehalt, auch mal Bonuszahlungen, das sind ja quasi Voraussetzungen, das sind Standards, dass du ein gutes Gehalt bekommst, dass du deine Urlaubstage hast, so dieses Ganze, diese Benefits quasi, die sind ja fast schon Voraussetzungen für den Job. Aber was dich ja auch wirklich dabei bleiben lässt,
01:16:14 und dich motiviert sein lässt, ist ja aktiv Wertschätzung. Wertschätzung, respektiert werden, gesehen werden. Wenn du das vermittelt bekommst, dann ist es gut. Ja, und dieses Thema Wertschätzung, das wird ja halt von jedem Unternehmen immer wieder gesagt und die wenigsten leben das ja wirklich. Und es ist ja auch so, die Leute gehen ja nicht ...
01:16:41 weil irgendwas an der Stelle schlecht ist oder so, sondern sie gehen, weil irgendwie irgendwas in einem Unternehmen falsch ist oder so. Ich sehe auch sehr viele Kommentare gerade zu dem Thema. Ich habe gerade gelesen, Nev schreibt, das war ein Half-Life-Roleplay. Pick up that can. Also, ne, heb diese Kanne oder diese Dose auf.
01:17:08 Außerdem schreibt auch, simpel, menschlich sein und Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, egal was der Job ist, ist immer wichtig. Da kann ich nur zustimmen. Liebe Zoe, vielen lieben Dank, dass du mit dabei warst und deine Geschichte mit uns geteilt hast. Wirklich extrem wertvoll. Vielen lieben Dank dir. Bleib uns gerne erhalten.
01:17:27 außer du möchtest jetzt sofort in deinen Coworking-Stream gehen, aber ansonsten gerne einfach bei uns im Chat erhalten und beantworten vielleicht noch Fragen, weil wir reden jetzt nämlich auch mit einer Führungsperson, die vielleicht eine andere Haltung zu hat. Also danke dir erstmal. Ich bin sehr gespannt. Ich werde jetzt gleich dem Chat joinen und zuhören. Dankeschön, dass ich eingeladen wurde. Hat mir sehr viel Spaß gemacht. Dankeschön, Dankeschön. Wir holen unsere nächste. Tschüssi.
01:17:53 Wir hören unsere nächste Gästin rein, nämlich in dem Fall Bonita. Der Stream wird noch geladen. Hallihallo, schönen guten Abend. Hallo. Schön, dass du da bist. Bonita, stell dich mal vor, wer bist du eigentlich? Ich habe gerade schon angekündigt, du bist Geschäftsführerin. So viel habe ich verraten. Aber erklär doch mal, von wem du Geschäftsführerin bist, von welchem Unternehmen, was ihr eigentlich macht und was eigentlich deine grundlegende Haltung ist zur Homeoffice.
01:18:19 Sagt ihr nochmal, unsere Leitfrage von heute Abend ist, sind wir alle faul geworden im Homeoffice?
01:18:25 Ja, also erstmal vielen Dank für die Einladung. Mein Name ist Bonita. Ich bin heute Abend hier zugeschaltet von der schönen Schwäbischen Alb, wo wir unser Familienunternehmen haben und das schon seit über 105 Jahren. Wir sind in einer Industrie beheimatet, die es so in Deutschland nicht mehr gibt, nämlich der Textilindustrie. Wir sind einer der letzten vollstufig produzierenden Textilproduzenten in Deutschland, nämlich die Marke Trigema.
01:18:53 Und letztes Jahr durfte ich Anfang des Jahres das Unternehmen in vierter Generation gemeinsam mit meinem Bruder übernehmen, nachdem es mein Vater über 50 Jahre geleitet hat. Jetzt noch die Frage, sind wir alle faul geworden im Homeoffice? Was hältst du davon? Das würde ich nicht behaupten. Auch wir haben natürlich als Industrieunternehmen die Corona-Zeit miterlebt, in der es auch bei uns natürlich mehr Homeoffice gab.
01:19:19 Aber ich glaube, es kommt immer auch auf die Position drauf an, auf die Stelle. Und ich sage mal so, auch wenn man sagt, man ist in Präsenz im Büro, in der Firma, dann gibt es auch da natürlich wahrscheinlich den einen oder anderen, der vielleicht auch fauler ist. Also ich glaube, das gibt es immer überall in jeder Situation. Jetzt hast du ja schon gesagt, dass euer Unternehmen natürlich im Textilbereich ist. Das heißt, ihr arbeitet auch an Maschinen, die man teilweise dann auch einfach schlecht aus dem Homeoffice irgendwie betreiben kann, stelle ich mir zumindest vor.
01:19:49 Handhabt ihr das eigentlich in eurem Unternehmen? Was ist da so eure Grundhaltung zu Homeoffice? Wie geht ihr damit um? Bietet ihr das euren Leuten an? Also es ist so, dass tatsächlich, wir haben 1200 Mitarbeiter und 95 Prozent unserer Mitarbeiter können einfach nicht aus dem Homeoffice arbeiten.
01:20:07 Weil, wie gesagt, Sie müssen an der Maschine arbeiten. Also wir haben ja vollstufige Produktion. Das heißt, der erste Bereich ist das Stricken. Da wird der Stoff gestrickt. Da haben wir sehr große Strickmaschinen. Im nächsten Bereich wird der Stoff gebleicht und gefärbt. Auch wieder große Maschinen im Einsatz, wo man vor Ort da sein muss. Dann im nächsten Schritt zugeschnitten wird der Stoff und dann wird genäht. Und hier haben wir 600 Näherinnen und Näher.
01:20:31 Und man muss sich das vorstellen, das wissen viele heutzutage gar nicht mehr, dass wirklich jede Naht von Hand durch die Maschine geführt werden muss. Also es ist noch sehr handarbeitsintensiv bei uns. Das heißt also, hier haben wir keine wirklichen Homeoffice-Möglichkeiten. Man kann natürlich gewisse Bereiche von zu Hause an der Nähmaschine machen.
01:20:52 Die Nähmaschinen sind so speziell und so flexibel einsetzbar, weil es gibt ja so viele unterschiedliche Nähte an jedem Bereich, dass die oft zu Hause gar nicht genutzt werden können, richtig. Das heißt also, da ist vor allem die Arbeit im Team, vor Ort in der Produktion. Dann haben wir auch 200 Verkäuferinnen und Verkäufer deutschlandweit und da ist es ja selbstverständlich auch so, dass sie natürlich vor Ort im Shop sein müssen, um die Produkte den Kundinnen und Kunden zu verkaufen.
01:21:20 Der Rest ist dann natürlich unsere Verwaltung. Wir sind sehr schlank aufgestellt, wir sind Schwaben, können uns nicht unbedingt einen großen Wasserkopf leisten. Das heißt, wir haben 40 Personen in der Verwaltung. Dadurch, dass wir aber auch so eng verzahnt sind mit der Produktion, alles hier am Standort haben, wir nennen es auch eine große Betriebsfamilie, sind da natürlich gewisse Homeoffice-Möglichkeiten gegeben, aber durch kurze Wege, Flexibilität, die uns ausmachen, die uns natürlich auch ermöglichen, hier an einem, sage ich mal, sehr teuren Standort wie Deutschland weiterhin auch zu produzieren.
01:21:49 indem wir einfach gewisse kurze Wege und sehr flexibel reagieren, ist es da also begrenzt möglich, sage ich mal, Homeoffice zu machen. Also nach Absprache können wir das in gewissen Bereichen einrichten. Wenn ich das mal so besetze, beziehungsweise mal vergleiche auch mit dem, was wir jetzt teilweise schon gehört haben, du hast gerade gesagt, dass es nur begrenzt möglich bedeutet,
01:22:14 Bei den Leuten, bei denen es möglich wäre, also die Leute ausgenommen, die jetzt an der Maschine arbeiten müssen, da haben wir erklärt, das funktioniert nicht, aber selbst bei den Leuten, bei denen es möglich wäre, seid ihr jetzt nicht so unfassbar offen, wie wahrscheinlich so manche anderen Unternehmen, die sagen, ja klar, fünf Tage die Woche zu Hause arbeiten, gar kein Problem.
01:22:31 Es ist einfach bei uns schwierig, wenn ich sage, ich bin Produktionsleiter als Beispiel, muss ich ja auch vor Ort in die Produktion gehen. Und wir haben einfach, wir arbeiten sehr eng als Team zusammen. Wir machen zum Beispiel unseren ganzen Content hier im Haus, unseren Social Media Content. Wir haben Fotostudio etc. für die Bekleidung. Das muss auch alles hier vor Ort gemacht werden. Und wir arbeiten sehr eng im Team. Das heißt auch zum Beispiel in der Logistik, wenn da mal...
01:22:58 Wir haben eine Krankheitswelle, es fällt jemand aus, dann helfen wir aus den anderen Abteilungen mit. So sind wir immer ein Team und können eng zusammenarbeiten. Selbstverständlich bieten wir die Möglichkeit, wenn es gewisse Themen gibt, dass man sagt, ich habe einen Termin oder ähnliches, dann kann man auch immer wieder tageweise vom Homeoffice arbeiten. Aber permanente Homeoffice-Stellen sind bei uns bis auf in gewissen Entwicklungsbereichen einfach von der Struktur her, vom Produkt her nicht so einfach umsetzbar.
01:23:24 Übrigens, Creative Joe, ich habe ihn heute schon mal erwähnt, sagt, nice, dass sich Frau Krupp hier auch zu Wort meldet, eine Unternehmerin vom Ländle in dem Fall. Alex, ich will dich aber auch nochmal damit dazuholen. Also Bonita, ich versuche das nochmal zu übersetzen, so im Sinne von, bei euch sind die Möglichkeiten von Homeoffice einfach wirklich...
01:23:44 begrenzt und das sind große Ausnahmen, verstehe ich das richtig? Genau, also das ist einfach aufgrund unseres, also es gibt natürlich, also wir müssen ja auch wissen, während Corona zum Beispiel war ja sehr viel Fokus auf Homeoffice-Arbeitsplätzen, da wurden leider die Arbeitsplätze, bei denen es einfach nicht möglich ist, wie in der Industrie, im Verkauf, gut, der war ja damals geschlossen, aber auch, sag ich mal, in der Pflege, in der Schule.
01:24:12 Die Ärzte, die wurden leider so ein bisschen im Hintergrund gedrängt, weil so dieser Fokus auf Homeoffice war. Und ich sage mal, wir haben eine vielseitige Berufslandschaft und für mich ist es immer wichtig, auch alle Berufe zu stärken. Und man darf nicht verkennen, auch wenn wir hier vor Ort in der Firma sind, es stärkt ja auch den Teamgeist. Haben wir auch während Corona gemerkt, da hatten wir gewisse Abteilungen, die teilweise komplett vom Homeoffice gearbeitet haben. Da war einfach teilweise die Umsetzbarkeit nicht so. Man hat nicht so den...
01:24:40 Das Gespräch zwischen den Teams Calls, wo man einfach noch ein bisschen abschweift, vielleicht noch andere Ideen sammelt. Man muss bei uns wissen, wir sitzen noch alle in einem großen Großraumbüro. Das heißt, man bekommt sehr schnell mit, wenn zum Beispiel in der Produktion was mit einer Maschine nicht funktioniert. Ich weiß, okay, der Stoff hat eine Schwierigkeit. Dann weiß ich automatisch, wo ich also unter anderem auch für unseren E-Commerce Bereich zuständig bin. Oh, da gibt es eine Lieferschwierigkeit. Wir haben da eine Aktion nächste Woche geplant. Da müssen wir nochmal umdenken. Und das sind einfach so Themen.
01:25:08 Die kommen sehr schnell und dann, auch wenn es Probleme gibt, ich spreche mit einer Kollegin über ein Thema, die andere Abteilung hört zu und sagt, ach, das habe ich da auch gehabt oder da könnten wir noch das machen. Also wir sind da sehr, wir lieben diese kurzen Wege einfach bei uns. Und da haben wir gemerkt, dass teilweise die Kreativität im Homeoffice gelitten hat.
01:25:30 Ich sage nicht, es hat auch die positiven Seiten, gerade wenn man gewisse Dinge durcharbeiten muss, wenn man Projekte vorbereitet. Also dafür nutzen wir es teilweise auch. Aber so ein bisschen, ja, ich sage mal, unser Firmenethos hat nicht so... Also Firmenethos ist einfach nicht auf Homeoffice ausgelegt. Weil wir gerade einen Community-Gas noch mit dabei haben, würde ich den, der nämlich in der Leitung ist, sozusagen, würde ich die Person auch gerne mit reinnehmen, weil das immer sehr schön ist.
01:25:57 Wir holen die Person mal rein und ich bin sehr gespannt, was deren Tag ist. Und Alex, dann komme ich auch noch mal zu dir. Sorry, ich habe dich ein wenig angekündigt und kam dann nicht zu dir, aber während der Community das reinkommt. Ah, da ist er schon. Sehr schön. Hallihallo und schönen guten Abend erst mal. Du bist bei uns mal dabei. Hi, hörst du uns? Kannst du uns sehen? Ja, hallo. Ja, ich hoffe, da ist nicht zu viel Lag jetzt hier im Ton irgendwie, aber...
Homeoffice in der IT und soziale Aspekte der Arbeit
01:26:2501:26:25 Nur so zwei Sekunden, aber ich glaube, damit kommen wir gut klar. Das hört sich gut an. Ja. Wie heißt du und was ist dein Text zu dem Thema? Man soll ja Menschen ausreden lassen. Ja, also ich bin Sven Christiansen. Das ist also mein echter Name hier.
01:26:52 Ja, ich bin seit den 90er Jahren in der IT tätig. Seit 25 Jahren selbstständig. Nicht irritiert dieses Echo, Entschuldigung. Ja, Sven, vielleicht kannst du deinen Tag und wie du zu dem Thema stehst auf einen Punkt bringen. Geht das?
01:27:22 Ja, also ich wollte einfach sagen, Homeoffice ist ja vielleicht auch gar nicht so ein neues Thema. Also ich kenne das schon fast so lange, wie ich mit den Systemen zu tun habe. Ich erinnere mich, dass ich in den späten 90ern bereits meine Kunden mit Systemen ausgestattet habe, die sie dafür verwenden können, um sich...
01:27:49 von zu Hause auf die Bürosysteme aufzuschalten. Übrigens auf Linux-Basis. Das waren noch so Zeiten, wo DSL 1 Mbit noch ziemlich neu war. Aber es hat funktioniert.
01:28:10 Ansonsten muss ich sagen, ich habe Homeoffice eigentlich in meinen diversen Projekten eher als etwas kennengelernt, wo man sich zusätzliche Arbeit mit nach Hause nimmt.
01:28:26 Okay, also du hast in den 90ern schon Erfahrungen damit gemacht und du hast das Gefühl, dass du mehr Arbeit mit in Hause nimmst. Das war sozusagen, also das ist so deine Wahrnehmung zum Homeoffice. Finde ich eigentlich ganz spannend. Können wir gleich noch weiter darüber sprechen. Erstmal vielen lieben Dank Sven, dass du mit dabei warst und kurz das geteilt hast. Darf ich vielleicht noch einen Aspekt dazu sagen? Einen kannst du gerne noch dazu sagen. Dann hau ihn jetzt raus und dann haben wir ihn einmal gesagt. Okay.
01:28:56 Dann würde ich sagen, es gibt ja auch Branchen, ganz bestimmt die IT, wo es nicht ohne Homeoffice geht. Gerade wenn es um größere Systemverbünde geht, Rechenzentren oder mehrere Rechenzentren auf einmal, wo Änderungen durchgeführt werden müssen. Dann passiert das zum Beispiel oft nachts. Da ist dann nicht immer der Zugriff physikalisch möglich.
01:29:25 Oder auch gar nicht notwendig, davon abgesehen. Und diese Sachen werden von zu Hause gemacht. Ja, spannend. Ich habe auch durchaus interessante Kunden. Ich habe bei Bonita auf jeden Fall schon Nicken gesehen. Sven, vielen Dank, dass du das mit uns geteilt hast und dich kurz reingeschaltet hast. Vielen lieben Dank. Bleibt uns gerne im Chat auf jeden Fall erhalten. Und dir noch einen schönen Abend auf jeden Fall.
01:29:54 Bonita und Alex, ich habe bei euch auf jeden Fall Nicken gesehen gerade bei dem Thema. Alex, weil ich würde dich gerne in die Diskussion nochmal mit reinholen und wie gesagt, Bonita und Alex, wenn ihr Fragen auch zueinander habt, diskutiert einfach, ist gar kein Problem. Alex, Homeoffice haben wir gerade gehört, das ist kein neues Thema und das fand ich ja viel spannender, noch gerade so im IT-Bereich unausweichlich scheinbar ja auch, wie er gerade gesagt hat. Würdest du da zustimmen? Sind das Erfahrungen, die du auch machst?
01:30:21 Ja, auf jeden Fall. Also Homeoffice, das sind immer die Sachen, die als erstes gefragt werden. Ja, wie viel Homeoffice kann ich denn machen? Und auch abseits von IT. Also, Gunita, du hast gerade gesagt, es gibt natürlich auch Berufe, wo es halt nicht machbar ist. Also da haben wir halt auch sehr große...
01:30:47 große Probleme oder Herausforderungen bei uns, weil wir halt im Konzern viel im Bereich Pflege, Klinik haben, auch Köche, Reinigungskräfte und so weiter, die können natürlich alle nicht von zu Hause aus arbeiten. Und ich kann natürlich nicht irgendwie einen Rasen mähen von zu Hause aus. Und da müssen wir halt gucken, was können wir den Leuten alternativ bieten.
01:31:16 Und das ist halt die große Herausforderung. Da hängen wir halt auch aktuell noch immer dran. Und ja, wie sieht das bei euch aus? Habt ihr da irgendwie so ein Konzept?
01:31:36 Also ich glaube, was nicht zu unterschätzen ist insgesamt, ist einfach auch die soziale Komponente, wenn ich ins Unternehmen komme. Also wir haben das auch während Corona gemerkt. Da war es natürlich, war der Arbeitsplatz das einzige Soziale, was man außerhalb der Familie noch hatte. Das war natürlich auch sehr schön zu sehen. Und ich glaube auch, wenn man halt, sag ich mal, zu Hause arbeitet.
01:32:02 und tagtäglich nur zu Hause ist. Für viele ist es gut, aber für manche habe ich auch schon mitbekommen, ist es einfach auch so dieser emotionale Stress, dann auch den Arbeitsplatz sozusagen mit zu Hause zu haben, weil oft tut es einfach auch ganz gut zu sagen, ich gehe jetzt zur Arbeit, das heißt, ich gehe dann zum Arbeitsplatz, also ich muss vielleicht laufen.
01:32:22 laufen oder fahren oder wie auch immer. Und dann abends komme ich auch wieder zurück und nehme die ganzen Themen, die mich tagtäglich beschäftigt haben, auch nicht mit nach Hause. Also so geht es mir sogar in der Führungsposition, dass ich sage, ich bin froh. Also ich nehme ungern meinen Laptop mit nach Hause, weil ich einfach weiß, okay, dann mache ich noch was, sitze ich dran länger. Aber irgendwie ist es auch mal ganz gut abzuschalten und zu sagen, okay, der bleibt jetzt im Unternehmen, der ist weg und morgen ist auch noch ein Tag. Also ich glaube, das war auch so eine...
01:32:48 so einen Druck, den viele hatten. Und man hat einfach auch gemerkt, dass so diese Interaktionen zwischen den Personen, wie ich schon gesagt habe, in Online-Meetings kommen gewisse Themen oft gar nicht so rüber, wie wenn man es wirklich in Person bespricht. Und dann gibt es ja auch eine ganz andere Kommunikation. Man merkt Dinge ganz anders. Man kommt, wie gesagt, auch nochmal, das merke ich auch in Teams-Calls, man kommt nochmal auf andere Themen zu sprechen, die man halt, wenn die 30 Minuten rum sind, sonst nicht machen würde.
01:33:17 Also so für die Kreativität und das, was ein Unternehmen ausmacht, ist einfach eine Präsenz. Ich sage jetzt nicht dauerhaft, aber zumindest öfters auch vor Ort, habe ich einfach so gemerkt, für die Dynamik im Unternehmen auch ganz gut. Alex, vielen Dank, dass du heute Abend mit dabei warst und so lange an der Unterhaltung teilgenommen hast. Wir verabschieden dich und holen dann gleich die nächste Gäste hinzu. Aber erst einmal danke dir und bleib uns gerne im Chat erhalten. Vielen Dank und schönen Abend.
01:33:45 Danke dir. Wir tauschen einmal aus und zwar eine zweite Geschäftsführerin hier mit dem Stream. Also ich bin jetzt umgeben von zwei Frauen, die zwei Unternehmen leiten. Hallihallo, Celine, schön, dass du mit dabei bist.
01:34:00 Hallo. Halli, oder wir hören dich noch sehr hallig. Ich glaube, ich weiß nicht genau, woran es liegt, vermutlich. Das Mikrofon war noch weit weg. Sehr schön. Ich dachte schon, das Mikrofon scheint so, als ist es sehr weit weg. Kannst du es vielleicht sogar noch einen Ticken näher holen? Ja, umso besser. Ja, ist gut.
01:34:23 Die sehe ich auch noch alle super. Sehr schön, sehr schön. So ist das. Selin, stell dich mal bitte vor, welches Unternehmen führst du? Und wir haben jetzt ja schon viel über Homeoffice gesprochen. Wie handhabst du das eigentlich als Geschäftsführerin in deinem Unternehmen? Ich muss noch mal ganz kurz meine Halsschmerztablette rausmachen. Okay, es tut mir tierisch leid. Es war jetzt so schnell auf live. Gib mir zwei Sekunden. Gib dich kurz raus. Lass doch das Schöne an so live da.
01:34:51 So, hier bin ich. Ich danke euch. Genau, ich bin Celine. Ich habe vor viereinhalb Jahren ein Unternehmen gegründet. Wir sind 100% Remote-Unternehmen. Also mittlerweile haben wir 20 Leute, ein Team aus 20 Leuten. Wir sind in ganz Deutschland verteilt. Und ja, ich bekomme natürlich immer wieder gespiegelt, dass das was ganz Neues ist. Es gibt ganz viele Vorurteile gegenüber diesem Modell und auch viele Menschen, die nicht daran glauben. Aber ich kann für uns sagen, dass es mega funktioniert.
01:35:20 Zu uns auch tatsächlich viele Talente kommen, die vorher in einem Unternehmen gearbeitet haben, wo das einfach nicht möglich war. Für die das aber der einzige Weg in der Zukunft ist, zu arbeiten, weil sie sich das einfach wünschen für sich persönlich, um irgendwie Privates und Berufliches unter einen Hut zu bringen. Und genau das versuchen wir natürlich damit möglich zu machen. Deswegen freuen wir uns da natürlich auch über Zulauf und freuen uns, dass es einige Unternehmen gibt, da denen das nicht geht, weil davon profitieren wir in dem Sinne, frech gesagt. Genau.
01:35:48 Man muss wahrscheinlich dazu sagen, dass eure beiden Unternehmen wahrscheinlich unterschiedlicher nicht sein könnten. Unterschiedlicher nicht sein könnten, ja. Also deine Firma ist sehr online geprägt, das kann man alles größtenteils, würde ich jetzt mal sagen, online machen. Bei euch, Bonita, ist es dann sehr viel Arbeit an Maschinen. Also ich glaube, da haben wir schon mal grundsätzlich einen Unterschied bei euch beiden und wie man dann wahrscheinlich Homeoffice bei den unterschiedlichen Leuten anbieten kann.
01:36:10 Ich würde schon sagen, in der Philosophie, ich habe schon rausgehört, hier war gerade eben noch ein Kommentar, den würde ich noch gerne nochmal zurückholen. Und zwar von St. Merkert 94. Bonita, du hast nämlich mal gesagt, gerade eben nach Absprache. Und da meint die Person, das ist leider oft ein Spruch, um schick auszusehen, aber dann wird es selten möglich gemacht bei Homeoffice. Ich glaube, du weißt dich ja nicht komplett dagegen, aber deine Grundhaltung hört man raus, während bei dir so liegen.
01:36:33 ist ja wirklich das komplette Gegenteil. Also 100 Prozent, beziehungsweise eigentlich nur Remote, mit vermutlich immer mal wieder Treffen. Aber da haben wir, glaube ich, die beiden großen Differenzen daraus gearbeitet. Celine, welche Regeln gelten denn für deine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in deinem Unternehmen, was Homeoffice betrifft? Ja, genau, also vielleicht nochmal zwei Sätze auch zu dem, was wir machen. Wir sind am Ende eine Social Media Beratung für alle, die LinkedIn kennen. LinkedIn ist letztendlich eine...
01:37:02 Karriere-Plattform kann man sagen, aber mittlerweile auch ein soziales Netzwerk. Also vielleicht ist der ein oder andere auf LinkedIn von euch. Vielleicht könnt ihr es mal in den Chat schreiben. Seid ihr auf LinkedIn? Eins für ja, zwei für nein. Und bin mal gespannt, wie die Twitch-Community da vertreten ist. Genau, und wir helfen Unternehmen, sich auf LinkedIn zu positionieren. Das heißt, das ist natürlich ein Job, wie du richtig sagst, den kann man von überall aus machen. Man braucht eigentlich nur ein...
Flexibilität und Zielorientierung im Homeoffice
01:37:2501:37:25 Laptop und einen Internetzugang. Und dann können wir Beratungskreuz machen, können mit unseren Kunden sprechen, etc. Cool. Also gemischt übrigens einige auf LinkedIn auch aktiv. Freut mich sehr. Und einige auch noch nicht. Dann schaut doch mal vorbei. Ist mit Sicherheit auch ein spannendes und natürlich ganz anderes Netzwerk als eure Community hier auf Twitch. Genau. Und welche Regeln, hast du gefragt, gibt es für unsere oder in unserer Company? Also ehrlich gesagt, was den Output angeht.
01:37:53 arbeiten wir nicht nach Zeit, sondern nach Zielen. Also es gibt Ziele, die jeder für sich oder die im Team erreicht werden müssen. Und wann und wie man an diesen Zielen arbeitet, ist mir eigentlich relativ egal, solange Ende der Woche sichergestellt ist, dass alles erledigt ist. Also in dem Sinne gibt es keine...
01:38:10 die irgendwie diese Art zu arbeiten so richtig einschränken. Natürlich haben wir Kundentermine und natürlich muss jeder sicherstellen, dass er diese Kundentermine einhält. Ja, aber man kann sich das schon auch so planen, dass wenn man jetzt weiß, irgendwie der beste Freund, die beste Freundin hat an einem Freitag Geburtstag und man hat Bock irgendwie mit der Person brunchen zu gehen, dann kann man halt sich auch die Termine so hinlegen, dass sie halt erst um 12 Uhr starten. Ja, und dann kann man halt morgens irgendwie weg sein und seine eigenen Dinge auch dann in dieser Zeit erledigen. Also da habe ich überhaupt nichts dagegen, solange dann am Freitagabend alle Ziele erreicht sind.
01:38:40 was mir jetzt als CEO und Geschäftsführerin das Wichtigste ist, dass am Ende der Woche alle Ziele erreicht sind. Und das ist eigentlich so die wichtigste Regel.
01:38:48 Ich sehe schon bei dir, Bonita, da stimmst du, glaube ich, nicht überall zu. Zumindest meine ich das im Gesicht. Also wie gesagt, es kommt immer auch auf das Businessmodell drauf an. Also Celine und ich, wir kennen uns ja und ich weiß, dass sie ein anderes Businessmodell natürlich hat. Und wenn ich jetzt sage, ich würde in so einem Bereich arbeiten, wäre es für mich natürlich auch anders. Aber ich glaube, es ist einfach anders zu sehen, weil wir ja ein Produkt verkaufen. Ganz kurz, Bonita, es tut mir leid, ich muss nicht...
01:39:13 Kurz unterbrechen, aber Alicia Joe, also eine Streamerin, hat uns gerade geradet. Das heißt, ihre Zuschauerinnen und Zuschauer sind da. Das heißt, just in diesem Moment gucken viel mehr Leute zu und nehmen an dieser Diskussion teil. Ich musste dich leider unterbrechen, es tut mir leid, aber gerne jetzt dein Take weiter. Hi Alicia Joe, Leute. So Benita, jetzt bitteschön.
01:39:28 Faden jetzt nicht verloren. Aber du meintest, du kennst das Unternehmen? Also ich meine, es kommt einfach immer auf das Unternehmen auch drauf an. Also wir arbeiten ja auch mit IT-Dienstleistern zusammen, wo auch viele der Mitarbeiter remote arbeiten oder die teilweise komplett remote arbeiten. Ich glaube, es kommt immer auf die Industrie und das Unternehmen drauf an. Und bei uns ist es einfach so, wir haben ein physisches Produkt und deshalb, sage ich mal, müssen wir das ja auch irgendwie anders.
01:39:52 Wir haben da andere Connections, deshalb sage ich, für gewisse Arbeitsbereiche bei uns ist es möglich, aber viele sind einfach so sehr mit unserem Produkt und unserer physischen Produktion verzahnt, da ist es einfach schwierig. Wir haben auch gewisse Zeiten, die wir natürlich abdecken müssen. Also wenn ich sage, die Produktion ist von der und der Uhrzeit beschäftigt, dann müssen natürlich gewisse Bereiche in der Verwaltung dann auch...
01:40:16 ähnlich arbeiten, weil es einfach zu sehr interlinkt ist. Wir haben einen Kundenservice, den wir natürlich anbieten müssen. Da müssen wir natürlich auch dann, was ich, die Produkte angucken, etc. Also ich glaube, es kommt einfach, ich bin nicht gegen Homeoffice. Ich sage, ich sehe auch die positiven Themen. Ich glaube, man darf es nur nicht immer sagen, ja, das muss alles auf Homeoffice sein, was einfach, ich plädiere einfach dafür.
01:40:37 fair zu sein und zu sagen, okay, in den Bereichen geht es, in denen nicht, aber wir müssen gucken, wie wir alle Bereiche attraktiv machen, denn das macht uns ja auch als Arbeitsgesellschaft aus, dass wir so viele Bereiche haben und dass wir einfach auch sagen, okay, ja, ich stehe dazu, wir sind in einer altmodischen Industrie, wir stellen noch Textilien her, aber dafür brenne ich und dafür brennen auch viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ich denke, das ist auch einfach wichtig, da die unterschiedlichen Kulturen eben auch, ja.
01:41:05 zu haben und es steht ja jedem, es steht ja vielen offen, ob sie jetzt, sage ich mal, für welches Unternehmen sie sich bewerben, aber ich denke mal, jeder Bereich hat seine Berechtigung.
01:41:15 Und sorry, ich erkläre nochmal ganz kurz, warum ich unterbrechen musste. Es haben sich einfach nur von jetzt auf gleich ungefähr 800 Leute hier dazugeschaltet von Alicia Joe. Deshalb musste ich kurz reingehen und kurz Hallo sagen. Also schön, dass ihr alle da seid, weil wir haben eine super spannende Unterhaltung und ganz wichtig beim Mixtalk, wir können unterschiedlicher Meinung sein und die können wir auch aushalten und am Ende auch agreeing to disagreeing, also darüber übereinstimmen, dass wir nicht übereinstimmen. Ich glaube, das ist wichtig.
Pauschale Homeoffice-Regelungen vs. individuelle Lösungen
01:41:4101:41:41 Darf ich, bevor ich, Entschuldigung, bevor ich deinen Gedanken äußerst, wir haben doch einen Community-Gast, der nämlich schon in der Leitung ist seit sechs Minuten, ich weiß das und wollte ihn schon längst reinhören. Wir haben so eine tolle Diskussion, aber ich würde gerne die Möglichkeit geben und die Person mit reinnehmen. Erst einmal, schönen guten Abend. Wie heißt du denn? Mein Gott, du hast mich schon zweimal im Chat als Kai angesprochen und darfst es auch jetzt weiterhin tun. Servus, Marien. Hallo, ihr beiden auch daneben. Ich bin Kai, 45 Jahre.
01:42:09 Ich arbeite in der IT, bin ein riesen Fan von Homeoffice und bin ein bisschen überrascht, dass die Diskussion heute nicht kontroverser abläuft und es ist doch anscheinend sehr viele Befürworter des Homeoffice gibt, weil in meiner Praxis, habe ich auch in der IT erlebt, gibt es auch Leute, die sagen, nee, ihr müsst mal ganz dringend ins Büro kommen, weil da seid ihr produktiver. Schön. Selin, passt dein Tag dazu?
01:42:32 Ja, vielleicht bringt er zumindest ein bisschen Pfeil rein, weil ich glaube, was mich sozusagen stört an Unternehmen ist, dass viele jetzt einfach ganz pauschal sagen, man muss drei Tage ins Office kommen oder man muss vier Tage ins Office kommen. Was ist das für eine Regel? Also das sind ja offensichtlich alles Jobs, die auch zu 100 Prozent im Homeoffice funktionieren würden. Also warum macht man einfach so eine pauschale Regel und wer sagt überhaupt, also warum drei Tage? Was ist der Sinn dahinter? Also ich finde grundsätzlich so eine, diese...
01:43:01 Ja, einfach diese pauschalen Regeln, hinter denen eigentlich nichts steckt. Also die Leute können es vielleicht auch fünf Tage im Homeoffice machen. Ich kapiere einfach nicht, warum man denen das dann vorschreibt. Und ich kann nur für mich sagen, also als ich mein Unternehmen gegründet habe, war mein Ziel, irgendwie eine Company aufzubauen und zu gründen, die...
01:43:16 ich mir immer gewünscht hätte und ich wollte als junges Talent selber diese Flexibilität so. Und ich meine, Geschäftsführer können sich sowas ja selbst rausnehmen, auch in vielen Companies. Warum ermöglichen die das nicht einfach auch all ihren Mitarbeitenden? Und ich finde einfach diese Pauschalregeln so sinnlos. Ich weiß nicht, Bonita, ob es sowas bei euch gibt. Also so mindestens x Tage und wenn ja, wie viele und wenn ja, warum? Also wie seid ihr auf diese Zahl gekommen? Das geht einfach nicht in meinen Kopf.
01:43:42 Also eine fixe Regelung gibt es bei uns nicht, sondern wir sind eigentlich eher so, wir sagen, okay, Präsenz vor Ort, aber wenn Bedarf an Homeoffice ist, aus unterschiedlichen Gründen, kann man jederzeit mit uns sprechen und dann finden wir vorübergehend eine Regelung. Wir haben einfach das Thema, wie gesagt, dass wir sehr flache Hierarchien haben, sehr eng verzahnt einfach sind und es einfach so...
01:44:08 auch das, was unser Unternehmen ausmacht, dass wir flexibel reagieren können, wenn wir halt, sag ich mal, vor Ort sind und gemeinsam als Team hier vor Ort agieren können, weil wir, wie gesagt, auch unser physisches Produkt haben und das natürlich auch unser Ziel ist, diese Qualität und die Schnelligkeit unseren Kunden zu liefern. Und das ist in gewissen Bereichen, die verzahnt sind, einfach mit der Produktion anders auch möglich, aber würde halt dann zu Timelags führen, die wir uns...
01:44:36 auch teilweise nicht leisten können. Was ich mich gerade gefragt habe, Selin und Kai und alle anderen, aber vor allem Selin, weil der Bonita auch gesagt hat, hey, ist es wichtig, zusammenzukommen. Geht bei euch, Selin, nicht manchmal auch einfach dieses Gruppengefühl, diese Aufbruchstimmung, hey, wir müssen jetzt was zusammen machen, nicht auch mal verloren, wenn man sich nicht wirklich so oft und so lange teilweise nicht sieht?
01:44:58 Nein, bei uns nicht. Ich glaube aber schon oder ich weiß aus Erfahrung, dass eine Remote Company auch tatsächlich andere Regeln braucht und andere, wir nennen das Rituale. Also du kannst nicht die gleiche Meetingstruktur.
01:45:10 insgesamt die gleichen Kommunikationswege in einer Remote Company haben und dann davon ausgehen, dass der Teamspirit der gleiche ist, wie wenn alle im Büro sind. Und das funktioniert halt nicht. Aber das heißt ja nicht, dass es nicht geht, sondern man muss einfach die Regeln komplett neu denken und in Frage stellen. Und das haben wir gemacht. Und was zum Beispiel bei uns rausgekommen ist, ist ein Ritual. Das ist unsere Workation, also alle drei Monate. Einmal im Quartal treffen wir uns mit dem ganzen Team für fünf Tage und fahren auf so einen Offsite.
01:45:37 machen halt was Cooles zusammen. Also wir waren am Chiemsee, wir waren mal in Berlin, wir sind sogar nach Mallorca einmal zusammen geflogen. Also wirklich so fünf Tage lang nur das Team. Da dreht sich auch alles so um unsere Zusammenarbeit. Wir arbeiten an den Workshops an bestimmten Themen, ganz verschieden, auch meistens mit einem externen Coach.
01:45:55 Ich persönlich glaube halt, dass bei diesen Workations und bei diesen Ausflügen, wo wir dann auch abends was zusammen machen, zusammen kochen, zu, keine Ahnung, Nachtrodeln gehen. Wir waren jetzt im Winter, waren wir Nachtrodeln. Ich glaube persönlich daran, dass in diesen Tagen, wo man unter einem Dach auch irgendwie schläft und zusammenwächst, viel mehr Erinnerungen entstehen und viel mehr Teamzusammenhalt, als das jeden Tag an der Kaffeemaschine der Fall ist. Also ich glaube nicht an dieses und der Kaffeemaschine entsteht Team Spirit. So I don't believe in it.
Produktivität, Teamgeist und die Rolle des Kunden im Homeoffice
01:46:2401:46:24 irgendwie da können andere Erinnerungen viel mehr Team Spirit kreieren, wo man wirklich was zusammen erlebt. Und dann ist es auch okay, wenn das so alle zwölf Wochen passiert. Ja, also ich würde sagen, unser Team Spirit ist auf jeden Fall strong. Also wir halten sehr zusammen als Team. Wir sind über die Arbeit hinaus teilweise auch sehr, sehr gut befreundet. Auch Leute, die das Unternehmen verlassen, haben immer noch super engen Kontakt zu uns, was, glaube ich, sehr dafür spricht, dass das ein Konzept ist, was funktioniert. Aber ohne diese Workations...
01:46:50 Ich weiß nicht, ob unser Teamspread so gut wäre. Also man muss sich schon irgendwie was überlegen. Wenn ich da mal einmal einhaken darf. Also ich meine, freut mich, dass du so viele fancy Begriffe da verwendest. Glaubst du denn eigentlich, dass... Wie soll ich es ausdrücken? Ich habe dich ganz viele Gedanken im Kopf. Erstmal Bonita, vielleicht mal an dich gefragt. Glaubst du, dass die Menschen...
01:47:12 Wenn sie im Betrieb sind, jetzt mal völlig abgesehen davon, wenn du sagst, sie müssen am Produkt dran sein, du hast ja gesagt, du hast da auch andere Unternehmensstrukturen und die müssen ja an diesem Produkt dran sein. Glaubst du, dass die Menschen bei dir im Betrieb produktiver sind, wenn sie vor Ort sind?
01:47:28 Das kommt immer auf die Aufgabe drauf an. Also ich glaube, das kommt immer auch auf das Thema an, auf was man ausarbeitet. Also ich würde jetzt nicht sagen, dass man jetzt per se im Homeoffice unproduktiver ist. Ich glaube einfach nur für andere Abteilungen ist es einfach auch einfacher, weil wir einfach, also die Tätigkeit an sich ist schon produktiv, aber ich glaube für uns der Zusammenhalt und dass wir, sag ich mal, das Produkt zusammen voranbringen, das ist, glaube ich,
01:47:51 einfacher, wenn wir auch vor Ort sind. Also das natürlich, wenn teilweise Leute immer mal wieder auch von zu Hause aus arbeiten, funktioniert es auch. Aber wir merken einfach, wir haben so eine andere Struktur und da merken wir einfach, wir kommen einfach so gut voran. Also ich würde jetzt nicht pauschal sagen, dass man per se im Homeoffice unproduktiver ist. Das würde ich nicht sagen. Ich glaube, es kommt einfach immer auf die Tätigkeit, auf das Projekt an und ja.
01:48:17 Da gibt es nämlich eine spannende Frage von Creative Joe dazu, die geht in dem Fall an Celine. Celine, erklär doch mal bitte, ich blende es ein, wie Handwerk, Pflege etc. im Homeoffice funktioniert. Ich finde es fair gegenüber den Kollegen, die draußen arbeiten, dass ich als ITler dann auch mal im Büro bin. Das hält zusammen und schürt nicht den Neid der Kollegen.
01:48:40 Naja, ich kann jetzt andersrum zurückfragen. Wollen wir alle Menschen, die theoretisch im Homeoffice arbeiten können und dadurch Beruf und Familie beispielsweise einfacher unter einen Hut bringen können, weil die zum Beispiel kleine Kinder haben, die abgeholt werden müssen, weil die vielleicht alte Eltern pflegen etc. Wollen wir die jetzt alle?
01:49:00 mit bestrafen, weil es einen Teil unserer Gesellschaft gibt, der nicht im Homeoffice arbeiten kann. Also das kann ja irgendwie auch nicht die Lösung sein, dass wir deswegen sagen, weil das nicht jeder kann, müssen jetzt alle einfach zurück ins Büro kommen. Also so, was wäre das für eine sinnlose Annahmung oder Haltung dazu? Also sehe ich einfach nicht. Ich glaube, ehrlicherweise, dass es...
01:49:19 Oder ich weiß, dass es viele Leute gibt, die wollen gar nicht im Homeoffice arbeiten. Und ich bin jetzt auch super ehrlich mit euch. Bei uns hat sogar schon mal eine Mitarbeiterin gekündigt, weil wir remote sind und weil die nach einem Jahr festgestellt hat, dass das Konzept für sie nicht funktioniert. Also ich glaube, es gibt einfach ein riesen Portfolio an Jobs, die einen mit Homeoffice-Möglichkeit, die anderen ohne, die anderen irgendwie mit körperlicher Tätigkeit, die anderen ohne. Und ich glaube, jeder kann sich aus dieser gesamten Vielfalt was aussuchen. Aber ich fände es falsch.
01:49:48 jetzt einfach alle zu bestrafen, die im Homeoffice arbeiten können, nur weil das nicht jeder kann. Das kann ja nicht die Lösung sein. Das ist ja nicht irgendwie progressiv gedacht. Wisst ihr, was ich ein bisschen komisch finde, ist, wann immer ich mal Tagesschau.de oder ähnliche Nachrichtenseite aufmache, da liest man immer wieder, dass es heißt Back to Office. Ich möchte einfach mal auch mal diese andere Seite mit reinbringen, weil ich das Gefühl habe, dass wir den ganzen Abend uns eigentlich alle einig sind, remote, wenn es passt, sollte man das auch ermöglichen. Ich bin zum Beispiel so ein Fan von hybriden Arbeit. Noch wieder ins Büro.
01:50:16 hin und wieder halt auch von zu Hause arbeiten, ist wunderbar. Aber woher kommt denn dann halt der Trend, dass die Leute sagen, Bonita, vielleicht was für dich, dass du sagst, hey,
01:50:25 Das ist einfach geil, die müssen einfach mal öfter wieder ins Büro kommen. Da muss es doch einen Grund für geben, weil ich sehe nämlich keinen Grund dafür. Ich habe nämlich ganz am Anfang schon mal im Chat reingeschrieben, ich bin zu Hause produktiver, nachweislich. Warum bin ich das? Weil ich in der IT mit einem Ticketsystem arbeite und daran mal ganz genau sehen kann, wie viele Tickets arbeite ich ab und wie viele Kunden habe ich auch mal, wenn die was von mir wollen, an Gesprächen angenommen. Ich bin da halt...
01:50:49 tierisch und auch alle, die ich hier im Chat lese, und auch wenn ich euch beiden höre im großen Teil, ihr seid ein Riesenfan davon, dass man den Mensch da abholen muss, wie dieser Mensch arbeiten möchte. Woher kommt denn dann aber eigentlich dieser Trend? Und schade, dass wir heute Abend nicht mal so richtig diese kontroverse Meinung haben, oder dass es Menschen gibt, die sich nicht trauen, das mal so auszusprechen, die sagen... Da fahren wir dich gerade gerade. Bitte? Da fahren wir dich gerade. Du bist die Person. Ja!
01:51:14 Und gibt es vielleicht jemand in der Community, das wäre doch jetzt mal nice, gibt es irgendwen in der Community, der sagt Homeoffice-Pflicht?
01:51:21 100% Leute dürfen nicht im Homeoffice arbeiten. So gibt es jemanden, der sich traut, das einfach mal so in den Raum zu stellen. Und das wünsche ich mir auch. Ich freue mich seit einer Woche auf dieses Thema, weil ich gehofft habe, dass sich jemand mal vor die Kamera stellt und sagt, so wie ich es auch im Alltag kenne von Freunden von mir, ne, ihr müsst mal ganz dringend wieder mal ins Büro kommen, weil da, ich sage, ja, du willst Chef spielen. Das ist immer dann, ich sage das ganz offen, ich habe immer das Gefühl, die Menschen wollen dann einfach Chef spielen.
01:51:48 Weil sie sich sonst einfach unwohl fühlen. Also ich kann jetzt zu dem Thema, dadurch, dass wir nie eine, okay, jetzt kommen wieder zurück aus dem Homeoffice, weil wir nie die Homeoffice-Policy hatten während Corona auch, dass man sagt, jetzt gehen alle ins Homeoffice. Deshalb kann ich dazu jetzt für unser Unternehmen nicht sprechen. Man liest ja einfach nur aus der Presse und hat einfach, glaube ich, gemerkt, dass es, wie ich schon gesagt habe, vielleicht für gewisse Unternehmen,
01:52:14 jetzt vielleicht auch nicht immer so funktioniert, aber jetzt frage ich doch mal anders in die Runde. SAP hat ja zum Beispiel, die ja ein Softwareunternehmen sind, hat ja gesagt, man sollte wieder zurück ins Büro kommen. Vielleicht könnt ihr ja erklären, woran es da liegt, weil das ist ja ein anderes Produkt. SAP, weil ich auch mit SAP schon gearbeitet habe. Ich kann dir ganz ehrlich aus meinem Erfahrungsschatz sagen, es gibt gar keinen Grund dafür, wenn man mit SAP arbeitet, warum man das aus dem Büro heraus machen sollte.
01:52:43 Null, wirklich nada niente, weil SAP ist eine Software, die wirklich super vielseitig ist, mit der du halt wirklich sehr, sehr viel machen kannst. Ich meine SAP an sich, also SAP die Firma. Richtig, aber SAP, warum wollen Sie denn die Leute, die am größten Teil in der Softwareentwicklung oder die Weiterentwicklung von SAP tätig sind, welches Interesse sollte denn da bestehen, diese Menschen ins Büro reinzuholen? Da sind wir nämlich genau bei dem Punkt, den ich davor gesagt habe.
01:53:11 Diese Menschen sagen, kommt ins Büro und ich finde keinen validen Punkt, auch nicht bei SAP. Ich kann dir diesen Punkt nicht nennen, Bonita. Ich kann dir diesen Punkt nicht nennen, warum Menschen sagen, kommt mal wieder ins Büro rein. Ich habe noch hier vorher, habe ich noch KI ein bisschen gecrawlt und habe nachgefragt, sag mal, sind die Menschen unproduktiver im Homeoffice? Ich habe halt ein bisschen rumgeforscht und habe festgestellt, nein.
01:53:35 Wir haben auch eben gerade hier im Stream, Marvin hat ein paar Statistiken präsentiert, ganz im Gegenteil, Arbeitgeberinnen und Arbeitnehmerinnen sagen gleichermaßen,
01:53:44 Nö, sogar Arbeitgeber sagen mehr, die werden nicht unproduktiver. Warum führen wir dann diese Debatte? Also ich glaube einfach, was so ist im Homeoffice, ist es so, also wenn ich sage, du sitzt im Büro, dann sieht man ja schon, dann sieht man, okay, die Person hat vielleicht noch ein bisschen Luft oder hier die Abteilung, da ist auch noch ein bisschen Luft. So, wenn man natürlich im Homeoffice ist, sieht man das natürlich bei der Person nicht.
01:54:06 Da fällt es vielleicht nicht so direkt auf. Und deshalb ist es da natürlich auch, oder auch die Person, die im Homeoffice sitzt, sieht jetzt nicht, dass die Abteilung nebenan oder der Kollege vielleicht gerade noch einiges zu tun hat oder vielleicht da noch Hilfe benötigen würde, weil er sieht ihn ja nicht. Und die sprechen ja dann auch nicht miteinander direkt immer. Das sehe ich anders.
01:54:31 Also das kommt halt, weil, also wenn ich jetzt sage, physisch als Beispiel bei uns, ja, also wir hatten während Corona mal den Fall, wir hatten ein Thema mit der Zahlungsart, ja, wir hatten sehr viele Online-Bestellungen und dann mussten wir da händisch tätig werden, weil die halt, die Bestellungen nicht richtig gelaufen sind und mussten da auch in der Logistik eingreifen, ja, dann haben halt viele mitgeholfen, wenn sie aber im Homeoffice saßen, konnten sie es natürlich nicht machen, ja. Also da ist halt auch immer das Thema, wenn man Offline-Online-Tätigkeiten hat.
01:54:59 sieht man das natürlich nicht. Und da ist vielleicht auch nochmal so ein Thema, wo man sagt, okay, da kann man halt dann nicht direkt unterstützen. Und es ist ja auch nicht so, dass die Kollegen dann immer direkt sagen, oh, ich sehe da, was weiß ich, du hast hier und da noch ein Thema, kann ich dir da behilflich sein? Also ich glaube, da spricht man halt auch nicht so offen dann vielleicht über, weil man ja nicht die Tätigkeit des anderen auf dem PC kontrolliert. Lieber Kai. Bei euch ist das dann nicht, entschuldigen Sie mal, wenn nur die eine Frage, das heißt, bei euch ist es tatsächlich nicht fest.
01:55:27 Ja, gerne. Bei euch ist es arbeitsrechtlich nicht festgelegt, in welchem Bereich jemand arbeitet, wenn du sagst, du musst mal hier mal von die andere Abteilung mit reinhüpfen. Das klingt so ein bisschen komisch. Ja gut, wenn ich jetzt sage, wir haben E-Commerce und Marketing, dann unterstützen wir uns halt auch gegenseitig, ist ja klar. Oder wenn ich sage, ich bin in der Logistik tätig, dann unterstütze ich in unterschiedlichen Bereichen. Oder auch wie in der Verwaltung, packen auch mal Päckchen, wenn es im Weihnachtsgeschäft eng hart hergeht.
01:55:54 Da darf man sich, wir haben auch immer gelernt, man darf sich für keine Arbeit zu schade sein. Und ich meine, deshalb müssen wir dann auch mit unterstützen. So, bevor wir jetzt zusätzlich daran abrutschen, Kai, wir haben nämlich leider, was ist das, leider, wir haben einen weiteren Community Gast, der vielleicht auf euren Aufruf reagiert hat oder die, ich weiß es nicht, das finden wir jetzt live gemeinsam heraus. Vielen lieben Dank, Kai, dass du mit dabei hast. Ein Abschlusswort, Martin, für mich? Nein, nein, nein, ich habe gerade eben schon gesagt, letzte Frage, Kai, tut mir leid, da muss ich leider strikt sein.
01:56:20 Holt die Menschen dort ab, wo sie sind in der Arbeitswelt. Marvin, euch beiden, habt einen schönen Abend. Danke fürs dabei sein dürfen. Tschüssi. Danke dir. Danke dir. Und wir gucken mal rein. Bekommen wir jetzt den Community-Gast, den ihr euch wünscht oder den Kai oder uns versucht haben, ranzuziehen? Hallihallo, wer bist du denn? Wie ist der Name? Und kannst du uns unseren Wunsch erfüllen?
01:56:40 Ich kenne euren Wunsch nicht. Ich weiß nicht, was euer Wunsch ist. Mein Name ist Nils. Ich bin tatsächlich auch in der IT, aber ich habe da vielleicht ein bisschen eine andere Ansicht als der Kollege von Gradim. Ich kann beides. Ich bin gar beides gut gewöhnt. Aber was ist denn euer Wunsch? Wir suchen nach jemandem, der 100% sagt, niemand im Homeoffice. Ist das richtig? Genau, der sagt Homeoffice-Verbot.
01:57:09 Weil wir uns, der Vorwurf ist, wir waren uns hier alle zu einig, wir finden Homeoffice alle zu gut. Deswegen bist du vielleicht gegen Homeoffice. Beziehungsweise der Vorwurf war, dass wir alle sagen, oder was heißt wir alle, dass das, ich glaube Kai die Auffassung hatte, wenn Homeoffice möglich, dann den Menschen immer ermöglichen. Also wenn es möglich ist, was nicht bedeutet, 100% Homeoffice, das finden wir alle gut, sondern wenn es möglich ist, dann ermöglichen. Aber Kai meinte, wir suchen jemanden, er möchte jemanden, der sagt nein.
01:57:36 Egal was ist, alle sollen im Büro arbeiten. Nils, hast du die Haltung? Ne, also diese Haltung habe ich nicht, weil ich denke, dass du da bist.
01:57:45 Also die Haltung habe ich nicht. Ich habe eher so die Haltung. Also es gibt zwei Facetten, die jetzt gerade diskutiert wurden. Einmal die Arbeitgebersicht, einmal die Arbeitnehmersicht. Ich finde es ja auch durchaus mal interessant, sich mal die Perspektive des Kunden anzuschauen, weil am Ende des Tages, für wen erbringen wir unsere Leistungen? Letztendlich nicht nur für unseren Arbeitgeber, sondern letztendlich für den Endkunden. Ist das derjenige, für den wir unsere Arbeit erbringen müssen?
01:58:10 Und ich finde es halt einfach super, wenn man sich an dessen Bedürfnisse orientieren kann. Also bei mir ist es beispielsweise so, ich bin im Schnitt vielleicht eineinhalb Mal oder einmal in eineinhalb Wochen im Office. Wir haben so ein zweiwöchentliches Weekly, was ich auch super finde, wenn man einen Austausch mit den Kollegen hat.
01:58:33 Und man die auch mal sieht. Sonst weiß man ja gar nicht, mit wem arbeitet man eigentlich im Unternehmen zusammen. Aber mir ist es so, ich habe ein super Setup bei mir zu Hause daheim eingerichtet. Wir haben bei der Firma Flex-Arbeitsplätze. Das heißt, da kannst du auch nicht mal einen Kaffee stehen lassen oder einen Rechner laufen lassen und 30.000 Tabs geöffnet halten, so wie ich das gerne tue. Das tue ich bei mir zu Hause. Sondern mir ist es so, ich richte mich eben, wie gesagt, stark nach den Bedürfnissen des Kunden. Das heißt, wenn...
01:58:58 Problem beim Kunden ist oder der Kunde das Gefühl hat, es ist sinnvoll, dass ich bei ihm bin oder ich das Gefühl habe, es macht Sinn, für den Belang des Kundens vor Ort zu sein, dann setze ich mich in Zug und fahre zum Kunden. Und das ist etwas, was ich halt gerne mache, weil ich da halt produktiv bin. Also ich bin halt jemand, natürlich möchte ich produktiv sein, möchte auch das Gefühl haben, irgendwie...
01:59:20 einen Benefit zu liefern. Und wenn ich den Benefit besser zu Hause liefern kann, dann bin ich gerne im Homeoffice. Wenn ich den Benefit besser beim Kunden liefern kann, dann bin ich gerne beim Kunden. Und wenn ich irgendwelche YourFix-Termine habe, wo man auch die Teamkollegen sehen kann, um das Thema Teamgefüge, was auch schon gerade eben besprochen beleuchtet wurde, stattfinden lassen zu können oder um das quasi zu leben, dann bin ich auch sehr gerne im Office. Und ich denke, das ist halt irgendwie etwas, was halt, finde ich, für mich den meisten Mehrwert macht.
01:59:50 Einfach eine Effektivität zu erbringen und zwar dort, wo sie eigentlich zu leisten ist oder für den wir diesen ganzen Kram eigentlich machen, nämlich für den Endkunden. Weil dort schaffen wir dann letztendlich die Wertschöpfung, oder? Ich habe, bevor wir noch einen wichtigen Aspekt gleich beleuchten, über den wir noch gar nicht gesprochen haben, mal abgesehen von der Kundenperspektive, aber auch die Mitarbeiterperspektive, möchte ich immer noch mal kurz in den Chat mit euch gemeinsam schauen.
02:00:17 was da gesagt wurde. Und zwar schreibt Farunkel Fred, ich finde die Haltung, Moment, ich blende es euch ein, die Haltung ist sehr schwierig, dass Maßnahmen, Leute ins Büro zu bekommen, immer kritisch gesehen werden oder von fehlendem Vertrauen ausgegangen wird. Auch wenn es gute Gründe wie bei Bonita gibt. Schledi TV schreibt aus, ich finde, wenn ein Arbeitgeber kein Vertrauen aufbringen kann, dann sollte er den Betrieb dicht machen.
02:00:45 Es ist die falsche Position. So, wir haben eine sehr ultimative Haltung noch gehabt. Und Leute, es gibt eine Sache und da geht es nämlich um Aufstiegschancen. Die wollen wir uns nochmal gemeinsam anschauen. Wir sind auch weiterhin zu sehen. Also wenn das Video läuft, dann werden die unten eingeblendet. Das heißt, alles, worauf ihr reagiert, ist zu sehen. Wollte ich euch nur vorwarnen. Also wir schauen uns mal ein Video dazu an, wie es eigentlich um die Aufstiegschancen geht beim Homeoffice.
Aufstiegschancen im Homeoffice und die Bedeutung von Vertrauen
02:01:1102:01:11 Menschen, die im Homeoffice arbeiten, werden als weniger engagiert wahrgenommen als solche, die öfter im Büro sind. Außerdem sind die Aufstiegschancen schlechter. Das geht aus einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung hervor. Mehr als 5000 Testpersonen wurden zwei fiktive BewerberInnen-Profile vorgelegt, die fachlich die gleiche Expertise hatten. Der Unterschied, Person A arbeitet überwiegend von zu Hause und Person B vor Ort im Büro. Die Frage an die Testpersonen war dann,
02:01:39 Wem würden sie eher die Stelle als Teamleitung anbieten? Das Ergebnis auf einer Wertungsskala von 1 bis 10? Der Kandidat, der ausschließlich im Büro arbeitet, erhielt im Schnitt ein Empfehlungsrating von 7,3. Die Person, die überwiegend im Homeoffice arbeitet, nur eine 6,6. Laut der Studie scheint es also, als würden Büro- und Homeofficearbeit als nicht gleichwertig angesehen.
02:02:02 Ausnahmen waren Mütter, die von zu Hause arbeiten und wenn überwiegend Homeoffice im gesamten Team gemacht würde. Diese Gruppen schnitten auf der Skala etwas besser ab. Habt ihr im Homeoffice Angst um schlechtere Aufstiegschancen? Und habt ihr den Eindruck, dass Leute im Homeoffice weniger engagiert sind als im Büro?
02:02:24 Endlich haben Mütter mal bei irgendwas einen Vorteil, oder? Also super. Das ist jetzt natürlich, also zunächst erstmal, ich denke, eine Teamleiterposition. Da muss eine Kommunikation natürlich schon funktionieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das moderne Arbeiten, was im Homeoffice halt gegeben ist, dass das halt auch eine gewisse Konsequenz voraussetzt und dass eine Kommunikation halt auch gelebt werden muss.
02:02:50 Ich würde mal sagen, von mir, ich kann das recht gut. Wir nutzen Systeme, es gibt Slack, es gibt Teams, es gibt alle mögliche Kommunikationstools. Die Awareness oder sagen wir mal, wie sagt man, die Bereitschaft der Benutzer muss aber auch gegeben sein, sich damit auseinanderzusetzen und damit zu arbeiten. Und da kann ich mir schon vorstellen, dass es für eine Position in der Teamleiterposition einfacher ist, Leute greifbar zu haben, wenn eben auch das Team um einen drumherum eben...
02:03:19 Präsent ist. Teamleiterposition hat, denke ich mal, viel auch mit Präsentsein zu tun und mit Erreichbarsein. Und das setzt halt auch voraus, dass Leute miteinander kommunizieren können. Also es nützt jetzt auch nichts, wenn der Teamleiter das kann, sondern das Team drumherum muss es auch gut können. Das sind so Sachen, wo ich halt denke, das ist halt ein Geben und ein Nehmen. Also das Vertrauen muss da sein, dass die Leute halt vernünftig arbeiten auf der einen Seite. Auf der anderen Seite muss es aber auch...
02:03:44 eine Kommunikation von beiden Seiten auch funktionieren. Also wenn ich im Homeoffice sitze und das Gefühl habe, meine Teamkollegen sind nicht erreichbar oder ich kann meinen Chef nicht erreichen, er ist nicht greifbar, dann glaube ich, funktioniert das auch nicht. Also es setzt natürlich auch voraus, dass der Arbeitgeber auch eine gewisse Kompetenz halt auch mitbringt, die das miteinander auch vereinbaren lässt. Ich meine, das haben wir mit Jesselin und mit Ibonita so die zwei.
02:04:12 Zwei, ich würde jetzt mal plakativ sagen, Extreme, was das betrifft. Das heißt, es ist bei euch natürlich ein bisschen schlecht, euch jetzt die Frage zu stellen, wie sieht das eigentlich bei euch aus, weil Celine, bei dir sind alle Leute remote. Da haben wir das Beispiel gesehen. Deswegen wird einfach niemand befördert. Nein, Spaß, natürlich werden alle. Und Bonita, bei dir sind im Zweifelsfall eher weniger Leute jetzt im Homeoffice.
02:04:36 Deshalb aber trotzdem die Frage an dich, Bonita, jetzt in dem Fall, gerne aber auch an Celine, aber zuerst Bonita. Ihr kennt ja auch andere Geschäftsführungen und andere Unternehmen und die Handhabe. Was habt ihr da schon gehört, gerade wenn es darum geht, Leute zu befördern, gerade den Teamleiterposition zu geben? Ist da wirklich so eine zurückhaltende Position gegenüber gerade den Leuten, die im Homeoffice arbeiten?
02:05:00 Also ich kenne es auch von Bekannten, manche, die auch komplette Homeoffice stellen, also 100 Prozent remote haben. Da kommt es halt auch immer auf die Tätigkeit drauf an. Wenn die Person jetzt sowieso dann in einem internationalen Konzern permanent nur mit Personen zu tun hat, die auch überall auf der Welt verteilt sind, als Beispiel, da kenne ich einen Bekannten, der hat eine leitende Position und macht es auch so, weil er sowieso, sage ich mal, nicht...
02:05:25 hauptsächlich mit Leuten kommuniziert, die überall sowieso verteilt sind. Das heißt, da gibt es ja heutzutage sowieso gute Möglichkeiten, mit Teams und Co. auch mit denen dann zu kommunizieren. Ich glaube, es kommt, wie gesagt, auch immer auf die Tätigkeit drauf an. Es ist natürlich schwierig, wenn ich jetzt ein Team habe, was hauptsächlich vor Ort arbeiten muss, auch grundsätzlich von der Tätigkeit her und ich dann als Teamleiter nicht da bin. Also das ist einfach schwierig, weil ich muss ja einfach auch, wenn die Person vor allem auch teilweise...
02:05:51 also offline arbeiten, muss ich ja auch als Teamleiter sehen, wie das funktioniert. Ich muss ja auch so ein bisschen das Zwischenmenschliche auch spüren, was ja oft auch leider über den, sage ich mal, über den Desktop verloren geht. Also auch, wie fühlt sich die Person heute? Klar kann ich das teilweise sehen, aber manchmal merkt man es ja dann auch an gewissen anderen Arten, wenn man die Person irgendwie so sieht oder man spricht mit ihr direkt oder Sonstiges oder man sieht.
02:06:17 ein Verhalten oder so. Also ich glaube, das sind einfach Themen, die teilweise dann einfach in einer reinen Online-Position verloren gehen. Aber es kommt, wie gesagt, einfach auch, finde ich, auf die Tätigkeit drauf an. Selin, andere Frage noch an dich. Und zwar kommt Spaßbär hier noch um die Ecke. Und ich versuche die Frage mal so kritisch wie möglich jetzt an dich zu stellen. Ja, Selin? Und zwar schreibt Spaßbär, Homeoffice ist doch auch eine Kostenersparnis für das Unternehmen. Liebe Selin, machst du das eigentlich nur, um richtig Kosten zu sparen?
02:06:46 Und einfach mehr Gewinn rauszuhauen. Ich habe es gerade auch schon im Chat beantwortet. Im Gegenteil, also exakt das, was wir einsparen, geben wir wieder aus für Workations. Und wahrscheinlich sogar mehr. Ich muss es mal ausrechnen, ehrlicherweise. Aber wenn man überlegt, jetzt können wir mal hochrechnen, irgendwie so ein Büro mit 20 Plätzen, was wird das kosten?
02:07:10 Dreieinhalb, viereinhalb Tausend Euro Miete mal zwölf Monate sind 50.000, 54.000 Euro. Wir geben auf jeden Fall mehr als 50.000 Euro aus für Workations im Jahr. Also das ist genau eben, da sparen wir keinen Euro. Wir legen wahrscheinlich eher noch mehr drauf, weil wir wissen sozusagen, das muss irgendwie ein Gegengewicht haben. Übrigens, was wir auch haben, worüber wir jetzt noch gar nicht gesprochen haben, neben diesen Workations-Firmeln im Jahr, wo wir eben dann fünf Tage zusammen mit dem Team wegfahren und geile Sachen machen, haben wir auch, also bieten wir die Möglichkeit an,
02:07:39 in Coworking Spaces zu gehen, also an 55 verschiedenen Standorten in Deutschland, da hat jeder einen Pass. Du kannst nicht nur in deine eigene Stadt gehen, sondern du kannst überall in Coworking Spaces gehen. Und wie geil ist es bitte? Also das ist zum Beispiel was, was ich mir früher immer gewünscht habe, dass ich zum Beispiel eine Freundin, die in Berlin wohnt, ja, ich wohne in München, die wohnt in Berlin, dass ich da nicht erst am Freitagabend hinfahren kann, weil ich gezwungen werde, bis Freitagnachmittag irgendwie Büro zu hocken, sondern ich kann schon Mittwochabend losfahren, kann in Berlin ins Coworking Space gehen, kann Donnerstag, Freitag da arbeiten.
02:08:08 Ich habe voll das geile lange Wochenende in Berlin bei meiner Freundin und sozusagen, was steht in dem Wege? Nichts. Wir haben so geile Möglichkeiten, heute das zu gestalten für ein Team, für Arbeitnehmer. Und das ist halt genau die Idee dahinter. Liebe Celine, liebe Bonita und lieber Nils, unsere Frage war ja, Homeoffice, sind wir alle faul geworden? Und ich hätte jetzt gerne von euch nur ein Ja und ein Nein. Ich weiß, dass das dann sehr kurz ist und dass ihr nicht lange ausholen könnt, aber ich hätte gerne eine finale Antwort.
02:08:37 Celine, ja oder nein? Nein. Nita? Nein, also bei uns bei Trigema definitiv nicht. Und Nils, ja oder nein? Also faul sein kann ich im Homeoffice als auch im Office vor Ort. Also nein. Von daher nein. Damit haben wir die Frage noch für heute beantwortet. Alle drei sagen nein. Naja, so einfach ist es natürlich nicht. Das Thema geht natürlich weiter und es wird uns auch weiter beschäftigen. Aber ich danke euch. Also liebe Celine.
02:09:05 Liebe Bonita und lieber Nils, dass ihr auch heute noch und Nils als Community-Gast mit dabei wart und auch ein bisschen hier stark abtauscht hattet. Das finde ich sehr schön. Und bei Mixtalk muss man ja auch keine Völkerverständigung haben, sondern einfach auch Meinungen hören und ertragen. Danke euch dreien, dass ihr mit dabei wart heute Abend. Danke für die Einladung. Merci, merci.
02:09:30 Ja, ich sehe gerade, jemand möchte bei Celine anfangen zu arbeiten. Man könnte jetzt ein bisschen zynisch sagen, Celine hat gutes Marketingbetrieb, könnte man jetzt behaupten. Also Leute, da haben wir doch einige Positionen gehört, wenn es um das Thema Homeoffice geht. Und ich finde, da waren auch von beiden Seiten vieles dabei. Schreibt mir doch mal jetzt in die Kommentare, ob ihr dabei bleibt. Was ist euch lieber? Homeoffice oder im Büro auf der Arbeitsstelle arbeiten? Bitte eine Eins.
02:09:57 Homeoffice rein und eine 2 für im Büro arbeiten. Ab mal damit in den Chat. Und ich schaue mal währenddessen, was ihr noch so geschrieben habt. Das würde mich sehr interessieren. Also ab damit in den Chat. Nev sagt noch, ich würde sogar so weit gehen und sagen, Faulheit gibt es nicht. Es kann einen Mangel an Motivation geben, aber wirklich faul ist doch kein Mensch. Und auch Staric79 sagt, faul ist zu hart gesagt hier, aber etwas bequemer.
02:10:25 wenn es um die Fahrt ins Office geht. Vor Corona bei Wind und Wetter und heute nur bei Schönwetter. Ich denke mal, dass du dann mit dem Fahrrad zur Arbeit fährst, weil sonst ist mit dem Wetter nicht ausgesetzt. So, und im Chat sehe ich gerade 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2, aber wirklich mehr Einzahl, die da unterwegs sind. Außerdem schreibt auch noch Sven, den wir auch noch mit dabei hatten. Ich habe jahrelang sehr gut mit Leuten per Telefon und E-Mail zusammengearbeitet, die ich nie gesehen habe. Wir waren trotzdem sehr gut eingespielt und haben uns gut verstanden.
02:10:52 So, und heute machen wir so eine Show, so einen Stream mit vielen Umfragen und wir machen gleich weiter mit der nächsten Umfrage. Und zwar zeige ich euch mal eine Grafik zum Thema, wo arbeiten eigentlich Menschen im Homeoffice. Da haben wir auch eine Umfrage vorbereitet, wo ihr jetzt mit abstimmen könnt. Ja, nochmal hier anklicken könnt, wo ihr eigentlich, wenn ihr im Homeoffice arbeitet, und ich habe ja gerade gesehen, ihr arbeitet immer noch viel im Homeoffice, wo ihr eigentlich arbeitet. Habt ihr ein eigenes Arbeitszimmer? Habt ihr sogar ein eigenes Arbeitszimmer?
02:11:20 Habt ihr einen Arbeitsplatz im anderen Raum? Übergangsweise im Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche? Stimmt jetzt mal gerne ab im Chat. Also jetzt nehmt euch die paar Sekunden. Da schauen wir dann mal gemeinsam rein, was ihr da so zu sagen hattet. Ich sehe aber schon. Hui. Also Schreibtisch, Bett, Couch. So. Ich muss zugeben, ich kann im Bett nicht arbeiten. Das funktioniert für mich überhaupt nicht. Das Bett, wenn ich aufstehe, muss morgens gemacht werden. Und da legt man sich doch nicht rein bis abends wieder.
02:11:48 Und ich sehe schon, wenn ihr zu Hause arbeitet, dann auf jeden Fall am Schreibtisch. Das fühle ich, Leute. Das fühle ich. Und um die Frage zu beantworten, 50 random, ja, ich bin gerade im Homeoffice. Es ist nicht der große SWR, es ist hier bei mir zu Hause. Ja, so läuft das halt eben. Leute, ich finde, es war ein sehr spannender Stream mit unterschiedlichen Positionen, auch wenn jetzt niemand dabei war, dass man hier irgendwie...
02:12:16 eine Homeoffice, nicht Homeoffice-Pflicht, sondern dass man eine Büropflicht wieder hundertprozentig einführt. Aber trotzdem, ach guck mal, Astro Haltor rated noch mit 22 Personen. Ja, danke, dass ihr da seid. Wir haben heute über Homeoffice gesprochen. Ihr 22, die gerade da seid, arbeitet ihr im Homeoffice oder arbeitet ihr im Büro? Das könnt ihr jetzt nochmal reinschreiben, so zum Abschluss, denn darüber haben wir heute gesprochen.
02:12:40 zusammen mit der Mixer-Community und folgt uns doch einfach gerne auch, dann verpasst ihr den nächsten Stream nicht, der sich nämlich nächste Woche, da ist Chris wieder mit am Start um 20.30 Uhr mit dem Thema Formel 1 beschäftigt. Ich kann nur sagen, ich hätte das Thema auch gerne moderiert, aber Chris wird das sehr gut machen. Es geht nämlich um die Frage, ist die Formel 1, ist der Formel 1-Hype vorbei?
02:13:01 Ja, da geht es nächste Woche 20.30 Uhr drum. Die neue Saison hat ja auch gestartet am vergangenen Wochenende. Bin ich sehr gespannt, was ihr dazu sagen werdet. Ist ja wieder ein großes Thema. Und außerdem geht es morgen auch weiter hier in der ARD auf Twitch um 15 Uhr mit Levels & Soundtracks. Die Kollegen des musikalischen Gaming-Podcasts sind auf jeden Fall auch wieder mit am Start. Und ich sehe gerade, der Schreibtisch hat bei euch in der Abstimmung gewonnen. Also der Schreibtisch Wurz und auch die Kollegen von Levels & Soundtracks sitzen, glaube ich, wenn ich mich nicht ganz täusche.
02:13:30 Auch am Schreibtisch. Leute, Dankeschön, dass ihr heute Abend mit dabei wart. Ich hoffe, ihr habt was gelernt. Schickt ein paar Herzen in den Stream, auch für unsere Mods, die das wieder heute toll gemacht haben. Danke euch. Danke an das ganze Mixtalk-Team. Und wir raiden an Steinwellen. Der war letztens um den historischen Games am Start. Also checkt das gerne mal aus. Danke euch. Wir sehen uns bald wieder und nächste Woche mit Chris zur Formel 1. Tschüss.