MixTalk – Sammelhypes – Labubus, Pokémon & Co [u.a. Gast: @PixelViet @malinaflorentine] !Thema

Sammelhypes im Fokus: Von Labubus, Pokémon bis Trading Cards bei Mixtalk

MixTalk – Sammelhypes – Labubus, Poké...
ARD
- - 02:14:10 - 5.722 - Just Chatting

Mixtalk diskutiert Sammelhypes, beginnend mit ungewöhnlichen Zuschauerinteressen wie Kuh-Hoof-Trimm-Videos. Gäste wie Kiki von den Bee Brothers und Content-Creatorin Malina sprechen über Sammelleidenschaft, Marktwerte, Suchtpotenzial und die Rolle von Social Media. Auch ökologische Aspekte und die Frage nach Überkonsum werden thematisiert. Abschließend geht es um die psychologischen und emotionalen Aspekte des Sammelns.

Just Chatting

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Kuh-Hoof-Trimm-Videos, Karten-Sammlung und Work-Life-Balance

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Der Stream beginnt mit Diskussionen über ungewöhnliche Interessen der Zuschauer, wie Kuh-Hoof-Trimm-Videos, die im Chat erwähnt werden. Es wird über die Faszination an der Pflege von Tierhufen gesprochen und wie entspannend dies sein kann. Anschließend geht es um die Anzahl der Sammelkarten des Gastgebers und die Frage, ob man vor der Kamera eine Rolle einnimmt. Der Host vergleicht sich mit Krusty dem Clown aus den Simpsons und erklärt, dass er versucht, gute Laune zu vermitteln, auch wenn er sich manchmal schlecht fühlt. Das Gespräch lenkt sich auf die Work-Life-Balance und das Privatleben, das in den letzten Jahren gelitten hat. Der Host äußert den Wunsch, nach Abschluss eines aktuellen Projekts mehr Wert auf ein ausgeglichenes Leben zu legen. Es wird die Suchtgefahr beim Öffnen von Sammelkarten-Packs thematisiert und die Vorbildfunktion von Streamern in diesem Zusammenhang diskutiert. Abschließend wird die Authentizität von IRL-Streams im Vergleich zu geschönten Reisemagazinen hervorgehoben und die Nostalgie für die Anfangszeit von YouTube betont, als die Motivation der Content-Ersteller noch intrinsischer war.

Neuer Look von Mixtalk und Thema Sammelhypes

00:05:57

Mixtalk präsentiert sich in einem neuen, frischen Design, das viel Arbeit gekostet hat und grüner geworden ist. Die Zuschauer werden nach ihrer Meinung zur Musik und zum neuen Design gefragt. Das heutige Thema ist Sammelhypes, insbesondere Labubus, Pokémon und Trading Cards. Der Moderator erzählt von seiner eigenen Sammelerfahrung mit Pokémon- und Yu-Gi-Oh!-Karten in der Kindheit und wie er durch den Besitz des weißen Drachen an Popularität gewann. Er fragt die Zuschauer, was sie sammeln, und erwähnt, dass auch Taylor Swift Alben gesammelt werden. Es wird auf die hohen Kosten von Trading Cards hingewiesen und dass manche sie als Geldanlage betrachten. Die Zuschauer äußern unterschiedliche Sammelinteressen, von Farben für den Winter bis hin zu Erfahrungen. Der erste Gast, Kiki von den Bee Brothers, wird angekündigt, der Experte für Sammelsachen ist und einen eigenen Laden betreibt. Es wird die Frage aufgeworfen, wie viel alte Hot Wheels wert sind.

Gast Kiki über Sammelleidenschaft und Marktwerte

00:11:05

Kiki von den Bee Brothers wird als erster Gast begrüßt. Er erzählt, dass seine Sammelleidenschaft mit Basketballkarten in der Schulzeit begann, insbesondere mit Kobe Bryant-Karten. Er besitzt eine der bekanntesten Kobe Bryant-Sammlungen weltweit und hat mit seinem Bruder einen Laden eröffnet, um das Hobby zu teilen. Auf die Frage nach dem Wert von Hot Wheels antwortet er, dass seltene und unbeschädigte Originalverpackungen mehrere Tausend oder Zehntausende Euro wert sein können, aber es eine Nische ist. Kiki betont, dass Kinder mit ihren Spielsachen spielen sollen und dass es in Ordnung ist, wenn Pokémon-Karten aufgerissen werden. Ein Zuschauer berichtet von seinem Besuch im Laden und dem Kauf einer Tyson Fury-Autogrammkarte. Kiki erklärt, dass das Teilen der Sammelfreude mit Freunden das Sammeln besonders macht und dass er sich freut, wenn sich Sammler in seinem Laden wohlfühlen. Er hat sich das Ziel gesetzt, Kobe Bryant-Karten zu sammeln und das auch erreicht.

Suchtpotenzial, Trading Cards und Logan Paul

00:16:39

Es wird über das Suchtpotenzial beim Sammeln von Trading Cards gesprochen, insbesondere das Öffnen von Boostern in der Hoffnung auf wertvolle Karten. Kiki erzählt, dass er früher sein gesamtes Taschengeld in Päckchen investiert hat. Er betont, dass der Zugang zu Päckchen heute durch das Internet leichter ist, was verlockend sein kann. Im Laden rät er Kunden manchmal davon ab, weitere Päckchen zu kaufen. Es wird diskutiert, wie der Hype um Trading Cards entstanden ist und dass sie theoretisch eine Geldanlage sein könnten. Kiki erklärt, dass Sammelkarten seit 1860 existieren und früher in Tabak- und Kaugummipackungen enthalten waren, was das Suchtpotenzial verstärkte. Der Wert von Karten hat sich durch Angebot und Nachfrage entwickelt, insbesondere durch den Einfluss von Influencern wie Logan Paul, der das Sammeln von Pokémon-Karten populär machte. Auch Montana Black in Deutschland trägt dazu bei. Kiki zeigt eine 99er First Edition Glurak-Karte im Wert von 3.000 Dollar (PSA 9) bzw. 25.000 Dollar (PSA 10).

Gast Malina über Sammelleidenschaft und Überkonsum

00:24:04

Malina, eine Content-Creatorin auf TikTok, wird als nächste Gästin vorgestellt. Sie erzählt, dass ihre Sammelleidenschaft aus dem Wunsch entstanden ist, sich mit verdientem Geld schöne Dinge zu kaufen, da sie mit wenig Geld aufgewachsen ist. Sie sammelt Sneaker, Lego und Jellycats. Ihr macht es Spaß, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen, up to date zu bleiben und sich mit anderen auszutauschen. Sie betont, dass das Sammeln ein riesiger Markt mit einem großen Wirtschaftsfaktor ist. Auf die Frage nach der Grenze zwischen Sammeln und Überkonsum antwortet Malina, dass es wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass man nicht 100 Labubus braucht. Sie kritisiert Content Creator, die unreflektiert eine Labubu-Blindbox nach der anderen öffnen und so Überkonsum normalisieren. Sie betont die Verantwortung von Creatorn und dass man Sachen nicht nur wegen des Trends anhäufen sollte.

Nostalgie, gesellschaftlicher Wandel und ökologische Aspekte

00:30:47

Es wird diskutiert, dass Sammeln oft mit Nostalgie und positiven Kindheitserinnerungen verbunden ist. Kiki erzählt, dass er früher für seine Sammelleidenschaft belächelt wurde, aber heute dafür respektiert wird, auch aufgrund der Geldwerte. Malina ergänzt, dass Sammeln inzwischen im Mainstream angekommen ist und mehr akzeptiert wird. Die Zuschauer werden nach ihren Lieblingserinnerungen beim Sammeln in der Kindheit gefragt. Eine Zuschauerin fragt, ob Malina über den ökologischen Aspekt nachdenkt. Malina bejaht dies und betont, dass eine Sammlung idealerweise lange bei einer Person bleibt und nicht weggeworfen wird. Sie sieht das Problem eher im Überkonsum von trendigen Sachen wie Labubus, die wahrscheinlich bald im Müll landen werden. Kiki ergänzt, dass im Laden viel Müll durch Verpackungen anfällt und dass die Politik hier etwas tun muss. Es wird die Idee diskutiert, Pokémon-Karten in Papierverpackungen anzubieten, wie es früher der Fall war.

Müllproblematik und Rückblick auf Sammelobjekte

00:39:27

Kiki zeigt eine Basketballbox mit 120 Karten, die in 40 Päckchen verpackt sind, was eine ökologische Vollkatastrophe darstellt. Es wird betont, dass das Sammeln älter ist als Pokémon-Karten und Co. Ein Video wird gezeigt, das einen Rückblick auf Sammelobjekte über die Jahrzehnte hinweg gibt. Darunter befinden sich 71 T-Shirts von Hard Rock Cafés und eine Sammlung von "gezehnten Schweinereien" als Briefmarken. Kiki erzählt, dass er Briefmarken gesammelt hat und sich eine Blaue Mauritius im kaputtesten Zustand besorgt hat, nur um sie zu besitzen. Es wird erwähnt, dass die Rote und Blaue Mauritius die teuersten Briefmarken der Welt sein können. Die Zuschauer werden gefragt, ob sie sich vorstellen könnten, Briefmarken zu sammeln.

Überraschungseier als frühe Form von Blindboxes und Sammelobjekte

00:44:10

Überraschungseier werden als bekanntestes Sammelobjekt in Deutschland betrachtet, obwohl sie in Amerika verboten sind. Es gab begehrte Kollaborationen, wie Herr-der-Ringe-Figuren. Überraschungseier ähneln Blindboxes, da man den Inhalt nicht kennt und sich über Spielzeug ärgert, wenn man Figuren will. Fehldrucke bei Gartenzwergen, Happy Hippos oder Schlümpfen waren besonders wertvoll. Früher wurden Hypes um Sammelobjekte nicht durch Social Media verstärkt. Pokémon-Kärtchen sind derzeit sehr gefragt, wobei solche Päckchen etwa 8 Mark kosten.

Pokémon-Karten in Schulen: Verbote und Ablenkung

00:48:08

In der Grundschule Bad Wurzach, Klasse 2c, lernen Kinder, dass Pokémon-Kärtchen teuer und eigentlich wertlos sind. Die Monster werden als aggressiv dargestellt und der Tauschhandel kann zu Gewalt führen, weshalb die Karten verboten sind. Viele Schulen verbieten Pokémon-Karten, da sie Kinder ablenken. Ein Zuschauer findet, dass Sammeln uninteressant wird, wenn es ein Überangebot gibt. Marlina findet, dass auch kleine, kuratierte Sammlungen besonders sein können und man nicht alles besitzen muss. Jeder sammelt anders, es gibt keine Blaupause.

Die Rolle von Social Media und Consumerism bei Sammeltrends

00:53:39

Social Media spielt eine große Rolle bei der Beschleunigung von Sammeltrends, da Inhalte ständig präsent sind und schnell Langeweile aufkommt. Consumerism wird stark gefördert, um neue Hypes und Suchtgefühle zu erzeugen. Früher waren Pausenhof-Sammlungen stabiler, da neue Trends nicht so schnell durchgesetzt werden konnten. Die Lust am Sammeln hat evolutionsbiologische Wurzeln, da das Sammeln von Nahrung in der Steinzeit überlebenswichtig war und soziale Anerkennung brachte. Blindboxen aktivieren das Belohnungssystem im Gehirn durch Dopaminausschüttung, was zu adaptivem Lernen führt. Das Gehirn lernt, dass der Kauf von Blindboxen positive Gefühle auslöst und verstärkt so das Verhalten.

Emotionale und soziale Aspekte des Sammelns

00:58:30

Sammeln hat emotionale und identitätsstiftende Funktionen, da es mit positiven Erinnerungen verbunden ist und die Zugehörigkeit zu einer Community ermöglicht. Soziale Zugehörigkeit zeigt sich in Unboxing-Videos, wo sich Menschen für die Funde anderer freuen und mitfiebern. Online-Communities fördern den Austausch und geben Tipps zu Pop-up-Stores und zur Präsentation der Sammlung. Sammeln kann auch eine Bewältigungsstrategie sein, um Kontrolle in unsicheren Zeiten zurückzugewinnen. Die Diskussion dreht sich um Sammelhypes wie Trading Card Games, Labubus, Briefmarken und Pokémon-Karten, sowie deren gesellschaftliche Bedeutung. Es wird auch die Frage aufgeworfen, ob das Sammeln sinnstiftend ist oder Sorgen bereitet, insbesondere im Hinblick auf Plastikmüll.

Identität, Community und die Rolle der Frau im Sammeln

01:01:17

Das Sammeln von Dingen ist mit Identität verbunden, ähnlich wie die Fanliebe zu bestimmten Künstlerinnen. Die Diskussion über Plastikmüll wird als separate Thematik betrachtet. Es wird hervorgehoben, dass Sammeln lange als männlich dominiert galt, aber durch Social Media finden Frauen nun einen Platz, um ihre Sammelleidenschaften wie Kuscheltiere auszuleben und ernst genommen zu werden. Dies führt zu einem starken Community-Gefühl unter Frauen. Auch in der Musikbranche gibt es Sammeltrends, wie z.B. zahlreiche Albumvarianten. Es wird die Frage aufgeworfen, ob der Konsum und die Produktion im Zusammenhang mit Sammeln sinnvoll sind.

Immaterielle Werte vs. materielle Besitztümer

01:04:01

Immaterielle Dinge wie Erfahrungen machen uns am glücklichsten, besonders wenn sie mit anderen Menschen geteilt werden. Materielle Dinge bringen nur kurzfristiges Glück und können das Wohlbefinden sogar verschlechtern. Viele Sammelsachen sind jedoch mit Erlebnissen verbunden, wie z.B. Jellycat-Cafés in verschiedenen Städten oder der Popmart Store in Berlin, wo Fans zusammenkommen und eine Community bilden. Dieses Erlebnis wird durch schlaues Marketing gefördert, indem das Warten in der Schlange angenehm gestaltet wird. Dadurch wird neben dem physischen Objekt auch die Erfahrung aufgebaut, was das Ganze langfristig attraktiv macht.

Psychologische Aspekte des Sammelns: Completionism und Kontrolle

01:08:36

Menschen haben ein starkes Bedürfnis, Sammlungen zu vervollständigen (Completionism), was mit dem Zwang zur kognitiven Geschlossenheit zusammenhängt. Unvollständige Sets erzeugen ein Spannungsgefühl, das durch Nachkäufe reduziert wird. Dieses Prinzip wird von Unternehmen genutzt. Bei Unboxing-Geschichten geht es eher um den Überraschungseffekt und seltene Figuren. Bei Panini-Heftchen ist es wichtig, das Heft voll zu bekommen. Das Prinzip wird je nach Art der Sammlung unterschiedlich angewendet. Es wird betont, wie wichtig es ist, sich selbst ehrlich zu reflektieren, warum man etwas sammelt.

Faktoren für Sammelhypes und Anfälligkeit

01:14:03

Sammelhypes entstehen durch Marketingstrategien wie künstliche Verknappung, die Angst auslöst, etwas Einzigartiges zu verpassen (Fear of Missing Out). Glücksspielähnliche Mechanismen, wie bei Blindboxen, aktivieren das Belohnungssystem im Gehirn durch den Überraschungseffekt. Soziale Medien wirken als Turbo, indem sie Unboxing-Videos verbreiten und emotionale Reaktionen auslösen. Unsichere Zeiten und Krisen verstärken das Bedürfnis nach Sammeln. Nicht jeder wird abhängig, da es ein Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren gibt. Menschen unterscheiden sich in der Reaktion ihres Belohnungssystems, ihrer Verhaltenskontrolle und der Entwicklung ihrer Kontrollfunktionen. Jugendliche sind besonders gefährdet, da ihr präfrontaler Cortex noch nicht vollständig entwickelt ist.

Sammelziele und Selbstreflexion im Sammelhype

01:28:11

Es wird betont, wie wichtig es ist, sich beim Sammeln Ziele zu setzen und eine Nische zu finden, die einem gefällt. Am Beispiel von Pokémon wird erklärt, dass es verschiedene Erweiterungen und Illustratoren gibt, die man gezielt sammeln kann. Man sollte sich nicht von Influencern oder dem Hype um schwer erhältliche Produkte unter Druck setzen lassen. Stattdessen ist es wichtig, sich selbst zu reflektieren und zu erkennen, warum man den Drang verspürt, etwas unbedingt haben zu müssen. Es wird eingeräumt, dass dies nicht immer einfach ist und manche Menschen anfälliger dafür sind, in einen Sammelrausch zu geraten. Abschließend wird erwähnt, dass es im Glücksspielbereich den Begriff 'Lost Chasing' gibt, bei dem man verpassten Treffern hinterherjagt und Verluste auszugleichen versucht, was zu einem Kreislauf aus Käufen führen kann. Sozialer Druck, besonders bei Kindern, kann die Selbstreflexion erschweren.

Blindboxes und Glücksspiel: Eine rechtliche Grauzone

01:31:52

Die Frage wird aufgeworfen, ob Unboxing, insbesondere bei Blindboxes, als Glücksspiel einzustufen ist und ob solche Boxen ab 18 Jahren erlaubt sein sollten. Der Chat ist geteilter Meinung. Es wird erklärt, dass Blindboxen in Deutschland nicht als Glücksspiel gelten, da immer ein garantierter Mindestgewinn enthalten ist, auch wenn es nicht die gewünschte Figur ist. Dies unterscheidet sie von Glücksspielautomaten. Im Gegensatz dazu gibt es in anderen Ländern wie den Niederlanden und Belgien bereits Regulierungen für Lootboxen. Die Thematik der Lootboxen, die Glücksspielelemente in Games einbringen und bereits junge Menschen damit in Kontakt bringen, wird in Deutschland diskutiert. Es wird erwähnt, dass auf Blindboxes von Popmart ein Hinweis ab 15 Jahren steht, während Pokémon-Karten früher ab 12 Jahren und inzwischen ab 6 Jahren freigegeben sind, was von Experten als zu jung angesehen wird.

Sammelleidenschaft: Persönliche Erfahrungen und finanzielle Aspekte

01:35:12

Der Gast Wiert erzählt, dass seine Sammelleidenschaft früh mit Panini-Stickern begann und sich über Pogs und Pokémon-Karten bis hin zu Lego und Anime-Figuren entwickelte. Durch Kooperationen konnte er seine Ausgaben reduzieren, gab aber zuvor schätzungsweise 1000 Euro pro Jahr für sein Hobby aus. Im Chat wird nach den jährlichen Ausgaben der Zuschauer für Sammelhobbys gefragt. Es wird eine Statistik eingeblendet, die zeigt, dass es in Deutschland 35 Millionen aktive Sammler gibt, die im Schnitt 1623 Euro jährlich ausgeben. 60 Prozent der Generation Z planen, mehr für Sammelstücke auszugeben. Wiert betont, dass er sich nicht mit Geldanlagen am Kapitalmarkt anfreunden kann und Karten nur für wohltätige Zwecke verkauft hat. Er kritisiert, dass Erwachsene Karten als Wertanlage kaufen und damit Kindern die Möglichkeit nehmen, diese zu sammeln.

Immaterielle Werte und die Psychologie des Sammelns

01:41:07

Es wird diskutiert, ob Sammeln nur mit dem Ausgeben von Geld zu tun hat oder ob es auch um immaterielle Werte geht. Soziale Anerkennung und positive Rückmeldungen aktivieren ebenfalls unser Belohnungssystem. Es wird ein Bezug zu sozialen Medien hergestellt, wo suchtähnliches Verhalten durch variable Belohnungen in Form von Likes entstehen kann. Die Frage wird aufgeworfen, was man sammeln kann, ohne es zu kaufen, wie zum Beispiel Kastanien oder Muscheln. Die Community-Gästin Vizalina scherzt, dass Ikea-Bleistifte das Beste seien, was man sammeln kann, ohne es zu kaufen. Es wird die Frage aufgeworfen, wann Sammeln in Horten oder ein Messie-Syndrom übergeht. Der zentrale Aspekt ist der Leidensdruck und die Einschränkung im Alltag. Es wird betont, dass Sammeln viele positive Eigenschaften hat, wie emotionale Zugehörigkeit, Austausch mit Gleichgesinnten und Stressbewältigung. Gefährlich sind jedoch Blindboxen, da sie das Belohnungssystem stark aktivieren und ein suchtähnliches Verhalten auslösen können. Abschließend wird diskutiert, dass mit steigendem Alter und verfügbarem Einkommen die Sammelleidenschaft wieder aufleben kann.

Emotionale Bindung, Sicherheit und Kritik am Sammelmarkt

01:52:51

Es wird betont, dass Emotionen eine wichtige Rolle beim Sammeln spielen. Der Gast teilt die Erinnerung an seinen Pokémon-Ordner aus der Kindheit, den er bis heute aufbewahrt und der ihm positive Gefühle vermittelt. Es wird diskutiert, ob die Sammelleidenschaft in unsicheren Zeiten ein Gefühl von Sicherheit geben kann. Durch das Sammeln hat man ein Gefühl von Kontrolle und Ablenkung. Zudem kann man sich mit kleinem Budget Sammelhypes hingeben und durch seltene Sammelstücke Bewunderung erhalten. Es wird der 'Lippenstifteffekt' erwähnt, der besagt, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Absatz von Lippenstiften steigt. Kritisiert wird, dass Influencer aus dem Sammeln ein Geschäft machen und Leute Karten als Investition kaufen und teuer weiterverkaufen, was Sammlern den Spaß nimmt. Es wird die Verantwortung der Kartenverkäufer betont, die Produkte nicht zu verknappen. Es wird festgestellt, dass Pokémon Booster Packs früher immer verfügbar waren, während heute die Preise angezogen sind und Karten oft ausverkauft sind. Es wird die Gefahr gesehen, dass eine jüngere Generation durch den Hype falsch erzogen wird und das Sammeln nur noch als Möglichkeit sieht, Geld zu verdienen.

Digitale Sammelkarten, kuriose Sammlungen und Fazit

02:03:27

Der Gast äußert sich ablehnend gegenüber digitalen Sammelkarten (NFTs) und digitalen Skins in Videospielen. Er bevorzugt physische Sammlerstücke wie T-Shirts oder Figuren. Es wird angemerkt, dass Kinder heutzutage ein besseres Geschäftsverständnis haben und ihre Sammelstücke eher als Wertanlage betrachten. Kritisiert wird, dass Karten direkt nach dem Ziehen bewertet werden, anstatt den Spaß am Sammeln in den Vordergrund zu stellen. Es wird diskutiert, was das Kurioseste ist, was man sammeln kann. Im Archivmaterial wird eine Sammlung von Briefmarken mit Schweinen gezeigt, die als die weltweit größte Schweinesammlung gilt. Abschließend wird betont, dass es wichtig ist, den Spiegel vorgehalten zu bekommen und zu reflektieren, was das Sammeln eigentlich bedeutet und was nur Marketing ist. Die Zuschauer werden nach ihren Erfahrungen und Meinungen gefragt und auf eine Umfrage zu zukünftigen Themen hingewiesen. Das nächste Thema wird sein, ob Streamer ein Vorbild sein müssen.